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Achtung: SPERRFRIST 20.11.2012, 14:00 Uhr
Presseinfo




             BWIHK ehrt die besten Auszubildenden Baden-Württembergs: 118 Landesbeste bei
             Feierstunde im RedBlue Messe- und Eventcenter in Heilbronn ausgezeichnet


             Kerstin Majores und Felix Tuchscherer erreichen Traumpunktzahl von 100 Punkten


             BWIHK-Präsident Kulitz kritisiert die von Grün-Rot angestrebte Akademikerquote als
             Gefährdung des Wirtschaftsstandorts




             Stuttgart, 20.11.2012. Zum sechsten Mal zeichnet der Baden-Württembergische Industrie- und
             Handelskammertag (BWIHK) die besten Nachwuchskräfte der dualen Berufsausbildung im Land
             aus. In der Feierstunde am heutigen Dienstag werden von BWIHK-Präsident Dr. Peter Kulitz, im
             Beisein von Landesinnenminister Reinhold Gall, vor rund 700 Gästen insgesamt 118
             Auszubildende aus den über 200 IHK-Berufen und deren Ausbildungsbetrieben geehrt. 24
             schafften gar den Sprung an die deutsche Spitze. Sie bekommen Urkunden als beste
             Auszubildende ihrer jeweiligen Berufe im gesamten Bundesgebiet. Diese Ehrung findet Anfang
             Dezember in Berlin statt.


             Von allen Spitzen-Absolventen, die ihre Prüfung mit der Note "sehr gut" und mindestens 91
             Punkten abgelegt haben, erreichten dieses Jahr gleich zwei Prüflinge das Maximum von 100
             Punkten. Kerstin Majores, Kauffrau für Marketingkommunikation in der Lehnen Werbeagentur
             GmbH in Ulm, und Automobilkaufmann Felix Tuchscherer von der Daimler AG in Ravensburg sind
             damit 2012 die "Besten der Besten" von über 47.000 Prüfungsteilnehmern in Baden-Württemberg.
             Die herausragenden Leistungen der Landesbesten würdigt Dr. Peter Kulitz in seiner Ansprache:
             "Allen heute Geehrten sage ich: seien Sie zu Recht stolz auf Ihre Leistungen. Ihre herausragenden
             Ergebnisse bringen Ihr bemerkenswertes Engagement zum Ausdruck. Sie zeigen, wie hoch die
             Qualität der betrieblichen Ausbildung in unseren Unternehmen ist. Die Wirtschaft nimmt ihre
             Verantwortung zur Qualifizierung von dringend benötigtem Fachkräftenachwuchs ernst! Alle
             Preisträger sind leuchtende Beispiele und Vorbilder, was man mit einer dualen Ausbildung
             erreichen kann. Ihnen stehen nun alle Türen für eine erfolgreiche berufliche Zukunft offen."


             Auch in diesem Jahr setzt sich der Trend fort, dass der Erfolg der Besten jenseits von
             Geschlechtergrenzen liegt. Als typisch "weiblich" und typisch "männlich" geltende Berufe bringen
mehr und mehr Spitzenkräfte vom jeweils anderen Geschlecht hervor. So waren Mona Parsdorfer
im Beruf Brauer und Mälzer, Tanja Horning als Fachkraft für Schutz und Sicherheit, Köchin
Christina Frey und die Fachinformatikerin im Bereich Systemintegration, Ramona Gottschling, von
ihren männlichen Kollegen nicht zu schlagen. Der BWIHK-Präsident freut sich über diese
Entwicklung, gerade bei Preisträgerinnen in gewerblich-technischen Berufen. Diese werden, trotz
erstklassiger Voraussetzungen und guter Noten, noch viel zu selten von weiblichen
Auszubildenden belegt. "Solche hervorragenden Ergebnisse zeigen deutlich, dass für eine
erfolgreiche Berufswahl immer persönliche Neigungen und fachliche Voraussetzungen
ausschlaggebend sind. Der BWIHK unternimmt durch zahlreiche Initiativen große Anstrengungen,
diese Erkenntnisse auch in den Schulen den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln." Im
Gemeinschaftsprojekt "Ausbildungsbotschafter" gehen Auszubildende selbst in Schulen. Sie
berichten über ihren Ausbildungsberuf und werben so für die duale Ausbildung. Die vom Baden-
Württembergischen Industrie- und Handelskammertag betriebene Leitstelle hat schon im ersten
Jahr eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen: mehr als 2.000 Ausbildungsbotschafter aus über
160 Berufen haben in 600 Einsätzen rund 15.000 Schülerinnen und Schüler erreicht. Die Initiative
kommt bei den Adressaten gut an: 90 Prozent der Befragten geben an, dass die Botschafter einen
sehr guten Einblick in ihre Berufsausbildung gegeben hätten. Die Informationskampagne www.gut-
ausgebildet.de zeigt in 40 Kurzfilmen, was Berufe von A wie Automobilkaufmann bis Z wie
Zerspannungsmechaniker auszeichnet. Die Filme sind auch im Internetkanal Youtube unter
youtube.com/berufezappen zu finden und werden sehr häufig genutzt. Ergänzend bietet
facebook.com/gut-ausgebildet eine weitere Möglichkeit, sich über Berufe und allgemein zur
Ausbildung auszutauschen.


Die Ausbildungszahlen 2012 sind mit einem Plus von 2,4 Prozent an neu eingetragenen
Lehrverträgen im Vergleich zum Vorjahr ein Beleg für die Ausbildungsbereitschaft der
Südwestwirtschaft. Zudem haben landesweit mit Beginn des Lehrjahres über 42.000 neue Azubis
eine Berufsausbildung im Handel, in der Industrie oder im Dienstleistungssektor gestartet. Trotz
dieser guten Ergebnisse gibt es Anlass zur Sorge. Dieses Jahr konnten insgesamt 5.500
Lehrstellen im Land nicht besetzt werden. Besonders bei den Berufen im Hotel- und
Gaststättengewerbe kann man bei bis zu 25 Prozent offener Ausbildungsplätze schon heute von
einem Azubi-Notstand sprechen. Kulitz sorgt sich um die Zukunft des Fachkräftenachwuchses in
der Wirtschaft. Der IHK-Fachkräftemonitor (www.fachkraeftemonitor-bw.de) weist für 2013 in
Baden-Württemberg eine Bedarfslücke von weit mehr als 200.000 Beschäftigten aus. Es werden
zwar 39.000 Akademiker gesucht; es fehlen aber 122.000 Fachkräfte mit beruflicher Aus- und
Weiterbildung. Das sind Arbeitnehmer, die sich im Anschluss an eine duale Ausbildung zum
Meister, Techniker oder Fachwirt weitergebildet haben. Dies zeige deutlich, dass die duale
Berufsausbildung der Königsweg zur Fachkräftesicherung sei. Sie vermittle Wissen und
Fertigkeiten, die von den Unternehmen tatsächlich gebraucht würden. Der Koalitionsvertrag der
grün-roten Landesregierung setze hier völlig falsche Signale.
"Das erklärte Ziel, eine Quote von 50 Prozent eines Jahrgangs mit Hochschulabschluss zu
erreichen, entspricht nicht dem tatsächlichen Fachkräftebedarf, sondern untergräbt geradezu den
Boden für die duale Ausbildung als der klassischen Quelle für den Fachkräftenachwuchs. Eine
derartige Entwicklung weg von beruflicher Ausbildung gefährdet unmittelbar die
Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und schwächt unseren Standort im Ganzen. Es ist
das falsche Signal. Eine gute Hochschulausbildung mit exzellentem akademischen Nachwuchs ist
für die Unternehmen notwendig. Allein die Erhöhung der Studentenzahlen, von denen schon
bislang viel zu viele ihr Studium abbrechen, führt jedoch in eine Sackgasse, wenn damit die duale
Ausbildung massiv geschwächt wird. Es ist die höchst erfolgreiche berufliche Ausbildung, die für
die Zukunft ausreichend Fachkräfte zur Verfügung stellen kann", so BWIHK-Präsident Kulitz
abschließend.


Die Übersicht der besten Azubis sowie weitere Informationen finden Sie unter www.bw.ihk.de.


Der IHK-Fachkräftemonitor (www.fachkraeftemonitor-bw.de) ist die Internet-Anwendung der
baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern zur Analyse der Entwicklung des
Fachkräfteangebots der Südwestwirtschaft in den kommenden 14 Jahren.


Ansprechpartner für die Redaktionen:


IHK Region Stuttgart                                    BWIHK
Anke Seifert                                            Katrin Gumbel
Tel. 0711 2005-1322                                     Tel. 0711 225500-65
anke.seifert@stuttgart.ihk.de                           katrin.gumbel@bw.ihk.de


Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag BWIHK ist der Zusammenschluss
der zwölf baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern, die ihrerseits die Interessen
von rund 619.000 Mitgliedsunternehmen vertreten. Der BWIHK bündelt die Meinungsbildung in
allen die baden-württembergische Wirtschaft betreffenden Themen und vertritt die von den baden-
württembergischen IHKs gemeinsam getragenen Positionen gegenüber Politik, Öffentlichkeit und
anderen Institutionen.

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  • 1. Achtung: SPERRFRIST 20.11.2012, 14:00 Uhr Presseinfo BWIHK ehrt die besten Auszubildenden Baden-Württembergs: 118 Landesbeste bei Feierstunde im RedBlue Messe- und Eventcenter in Heilbronn ausgezeichnet Kerstin Majores und Felix Tuchscherer erreichen Traumpunktzahl von 100 Punkten BWIHK-Präsident Kulitz kritisiert die von Grün-Rot angestrebte Akademikerquote als Gefährdung des Wirtschaftsstandorts Stuttgart, 20.11.2012. Zum sechsten Mal zeichnet der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) die besten Nachwuchskräfte der dualen Berufsausbildung im Land aus. In der Feierstunde am heutigen Dienstag werden von BWIHK-Präsident Dr. Peter Kulitz, im Beisein von Landesinnenminister Reinhold Gall, vor rund 700 Gästen insgesamt 118 Auszubildende aus den über 200 IHK-Berufen und deren Ausbildungsbetrieben geehrt. 24 schafften gar den Sprung an die deutsche Spitze. Sie bekommen Urkunden als beste Auszubildende ihrer jeweiligen Berufe im gesamten Bundesgebiet. Diese Ehrung findet Anfang Dezember in Berlin statt. Von allen Spitzen-Absolventen, die ihre Prüfung mit der Note "sehr gut" und mindestens 91 Punkten abgelegt haben, erreichten dieses Jahr gleich zwei Prüflinge das Maximum von 100 Punkten. Kerstin Majores, Kauffrau für Marketingkommunikation in der Lehnen Werbeagentur GmbH in Ulm, und Automobilkaufmann Felix Tuchscherer von der Daimler AG in Ravensburg sind damit 2012 die "Besten der Besten" von über 47.000 Prüfungsteilnehmern in Baden-Württemberg. Die herausragenden Leistungen der Landesbesten würdigt Dr. Peter Kulitz in seiner Ansprache: "Allen heute Geehrten sage ich: seien Sie zu Recht stolz auf Ihre Leistungen. Ihre herausragenden Ergebnisse bringen Ihr bemerkenswertes Engagement zum Ausdruck. Sie zeigen, wie hoch die Qualität der betrieblichen Ausbildung in unseren Unternehmen ist. Die Wirtschaft nimmt ihre Verantwortung zur Qualifizierung von dringend benötigtem Fachkräftenachwuchs ernst! Alle Preisträger sind leuchtende Beispiele und Vorbilder, was man mit einer dualen Ausbildung erreichen kann. Ihnen stehen nun alle Türen für eine erfolgreiche berufliche Zukunft offen." Auch in diesem Jahr setzt sich der Trend fort, dass der Erfolg der Besten jenseits von Geschlechtergrenzen liegt. Als typisch "weiblich" und typisch "männlich" geltende Berufe bringen
  • 2. mehr und mehr Spitzenkräfte vom jeweils anderen Geschlecht hervor. So waren Mona Parsdorfer im Beruf Brauer und Mälzer, Tanja Horning als Fachkraft für Schutz und Sicherheit, Köchin Christina Frey und die Fachinformatikerin im Bereich Systemintegration, Ramona Gottschling, von ihren männlichen Kollegen nicht zu schlagen. Der BWIHK-Präsident freut sich über diese Entwicklung, gerade bei Preisträgerinnen in gewerblich-technischen Berufen. Diese werden, trotz erstklassiger Voraussetzungen und guter Noten, noch viel zu selten von weiblichen Auszubildenden belegt. "Solche hervorragenden Ergebnisse zeigen deutlich, dass für eine erfolgreiche Berufswahl immer persönliche Neigungen und fachliche Voraussetzungen ausschlaggebend sind. Der BWIHK unternimmt durch zahlreiche Initiativen große Anstrengungen, diese Erkenntnisse auch in den Schulen den Schülerinnen und Schülern zu vermitteln." Im Gemeinschaftsprojekt "Ausbildungsbotschafter" gehen Auszubildende selbst in Schulen. Sie berichten über ihren Ausbildungsberuf und werben so für die duale Ausbildung. Die vom Baden- Württembergischen Industrie- und Handelskammertag betriebene Leitstelle hat schon im ersten Jahr eine beeindruckende Bilanz vorzuweisen: mehr als 2.000 Ausbildungsbotschafter aus über 160 Berufen haben in 600 Einsätzen rund 15.000 Schülerinnen und Schüler erreicht. Die Initiative kommt bei den Adressaten gut an: 90 Prozent der Befragten geben an, dass die Botschafter einen sehr guten Einblick in ihre Berufsausbildung gegeben hätten. Die Informationskampagne www.gut- ausgebildet.de zeigt in 40 Kurzfilmen, was Berufe von A wie Automobilkaufmann bis Z wie Zerspannungsmechaniker auszeichnet. Die Filme sind auch im Internetkanal Youtube unter youtube.com/berufezappen zu finden und werden sehr häufig genutzt. Ergänzend bietet facebook.com/gut-ausgebildet eine weitere Möglichkeit, sich über Berufe und allgemein zur Ausbildung auszutauschen. Die Ausbildungszahlen 2012 sind mit einem Plus von 2,4 Prozent an neu eingetragenen Lehrverträgen im Vergleich zum Vorjahr ein Beleg für die Ausbildungsbereitschaft der Südwestwirtschaft. Zudem haben landesweit mit Beginn des Lehrjahres über 42.000 neue Azubis eine Berufsausbildung im Handel, in der Industrie oder im Dienstleistungssektor gestartet. Trotz dieser guten Ergebnisse gibt es Anlass zur Sorge. Dieses Jahr konnten insgesamt 5.500 Lehrstellen im Land nicht besetzt werden. Besonders bei den Berufen im Hotel- und Gaststättengewerbe kann man bei bis zu 25 Prozent offener Ausbildungsplätze schon heute von einem Azubi-Notstand sprechen. Kulitz sorgt sich um die Zukunft des Fachkräftenachwuchses in der Wirtschaft. Der IHK-Fachkräftemonitor (www.fachkraeftemonitor-bw.de) weist für 2013 in Baden-Württemberg eine Bedarfslücke von weit mehr als 200.000 Beschäftigten aus. Es werden zwar 39.000 Akademiker gesucht; es fehlen aber 122.000 Fachkräfte mit beruflicher Aus- und Weiterbildung. Das sind Arbeitnehmer, die sich im Anschluss an eine duale Ausbildung zum Meister, Techniker oder Fachwirt weitergebildet haben. Dies zeige deutlich, dass die duale Berufsausbildung der Königsweg zur Fachkräftesicherung sei. Sie vermittle Wissen und Fertigkeiten, die von den Unternehmen tatsächlich gebraucht würden. Der Koalitionsvertrag der grün-roten Landesregierung setze hier völlig falsche Signale.
  • 3. "Das erklärte Ziel, eine Quote von 50 Prozent eines Jahrgangs mit Hochschulabschluss zu erreichen, entspricht nicht dem tatsächlichen Fachkräftebedarf, sondern untergräbt geradezu den Boden für die duale Ausbildung als der klassischen Quelle für den Fachkräftenachwuchs. Eine derartige Entwicklung weg von beruflicher Ausbildung gefährdet unmittelbar die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen und schwächt unseren Standort im Ganzen. Es ist das falsche Signal. Eine gute Hochschulausbildung mit exzellentem akademischen Nachwuchs ist für die Unternehmen notwendig. Allein die Erhöhung der Studentenzahlen, von denen schon bislang viel zu viele ihr Studium abbrechen, führt jedoch in eine Sackgasse, wenn damit die duale Ausbildung massiv geschwächt wird. Es ist die höchst erfolgreiche berufliche Ausbildung, die für die Zukunft ausreichend Fachkräfte zur Verfügung stellen kann", so BWIHK-Präsident Kulitz abschließend. Die Übersicht der besten Azubis sowie weitere Informationen finden Sie unter www.bw.ihk.de. Der IHK-Fachkräftemonitor (www.fachkraeftemonitor-bw.de) ist die Internet-Anwendung der baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern zur Analyse der Entwicklung des Fachkräfteangebots der Südwestwirtschaft in den kommenden 14 Jahren. Ansprechpartner für die Redaktionen: IHK Region Stuttgart BWIHK Anke Seifert Katrin Gumbel Tel. 0711 2005-1322 Tel. 0711 225500-65 anke.seifert@stuttgart.ihk.de katrin.gumbel@bw.ihk.de Der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag BWIHK ist der Zusammenschluss der zwölf baden-württembergischen Industrie- und Handelskammern, die ihrerseits die Interessen von rund 619.000 Mitgliedsunternehmen vertreten. Der BWIHK bündelt die Meinungsbildung in allen die baden-württembergische Wirtschaft betreffenden Themen und vertritt die von den baden- württembergischen IHKs gemeinsam getragenen Positionen gegenüber Politik, Öffentlichkeit und anderen Institutionen.