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Presseinformation
Nr.: 40/2010 – 29. Juli 2010
Wirtschaftliche Erholung am Arbeitsmarkt erkennbar
- Weniger Arbeitslose als im Vormonat trotz Quartalkündigungstermin
und Ausbildungsende
Das Wichtigste auf einen Blick:
▪ Knapp 18.010 Frauen und Männer sind jetzt ohne Arbeit – genau 61 weniger
als vor einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahr sind es sogar 1.564
Arbeitslose weniger.
▪ Die Arbeitslosenquote veränderte sich nicht. Mit 4,8 Prozent liegt sie um ein
Zehntel höher als der Landesdurchschnitt (4,7 Prozent).
▪ 5.120 Menschen mussten sich im Juli neu oder wieder arbeitslos melden; 420
mehr als vor einem Monat.
Gleichzeitig konnten aber auch 5.190 Personen aus der Arbeitslosigkeit
wieder abgemeldet werden.
▪ Unterschiedliche Entwicklung gab es in den Rechtskreisen:
Bei den Versicherungskunden (Sozialgesetzbuch III – SGB III) stieg die
Arbeitslosigkeit durch Quartalskündigungstermin und Ausbildungsende.
Dagegen konnte die Arbeitslosigkeit bei den Menschen, die
Grundsicherungsleistungen nach dem SGB II erhalten, deutlich reduziert
werden.
▪ Die Einstellungsbereitschaft der Betriebe nimmt weiter zu.
▪ Ausbildungsmarkt kräftig in Bewegung
„Die Auswirkungen der wirtschaftlichen Erholung werden auf unserem regionalen
Arbeitsmarkt immer deutlicher erkennbar. Die Arbeitslosigkeit ist nunmehr im
sechsten Monat in Folge rückläufig und liegt mit einem Minus von acht Prozent klar
unter dem Vorjahresniveau. Trotz der jahreszeitlich üblichen Einflüsse, wie der große
Quartalskündigungstermin zum 30. Juni und das Ende von Schul- und Ausbildungen,
haben wir unterm Strich seit fünf Jahren erstmals wieder im Juli weniger Arbeitslose
als im Juni“, sagt Hartmut Pleier, der Vorsitzende der Karlsruher Arbeitsagentur, bei
Vorlage der der aktuellen Daten. „Für diese Entwicklung“, so Pleier weiter „waren im
Wesentlichen zwei Faktoren maßgebend: Viele Arbeitgeber konnten durch die
Agentur für Arbeit Karlsruhe, Pressestelle Ansprechpartnerin: Ingrid Koschel Tel: 0 721 8 23-16 92
Brauerstr. 10, 76135 Karlsruhe eMail: karlsruhe.presse@arbeitsagentur.de Fax: 0 721 8 23-20 02
www.arbeitsagentur.de
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bessere Auftragslage die Kurzarbeit beenden. Einerseits sind dadurch die
bestehenden Arbeitsplätze wieder sicherer geworden, andererseits suchen deutlich
mehr Betriebe neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“
Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Beleuchtet man die Personengruppen näher, so zeigt sich, dass trotz des allgemeinen
Rückgangs der Arbeitslosigkeit das Schul-und Ausbildungsende sowie der zweitgrößte
Quartalskündigungstermin nicht spurlos am Arbeitsmarkt blieben.
Junge Arbeitslose
Im Juli waren 1.955 jüngere Menschen unter 25 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen.
Gegenüber dem Vormonat nahm ihre Zahl um gut 330 zu. Sie liegt deutlich (minus
17,1 Prozent) unter dem Vorjahresniveau. Die Arbeitslosenquote der jungen
Menschen unter 25 Jahren liegt derzeit bei 4,6 Prozent – vor einem Jahr lag sie noch
bei 5,5 Prozent.
„Mit Blick auf das gestiegene Angebot an freien Arbeitsstellen mache ich mir in
diesem Jahr weniger Sorgen um die jungen Menschen, die sich mit Ende von Schul-
und Berufsausbildung arbeitslos wurden. Ich erwarte, dass die gut ausgebildeten
Berufseinsteiger mit unserer Hilfe schnell eine Anschlussbeschäftigung finden und die
Jugendarbeitslosigkeit nach den Ferien wieder spürbar sinkt“, betont Pleier
Arbeitslose Frauen
Hier machte sich der Quartalskündigungstermin bemerkbar, denn dieser betrifft in
der Regel die klassischen Dienstleistungsberufe, in denen besonders viele Frauen
tätig sind. Ihre Zahl stieg um 2,4 Prozent oder 194 auf 8.470 Personen an. Der
Frauenanteil gemessen an allen Arbeitslosen liegt bei 47,0 Prozent.
Bei den arbeitslosen Männern hingegen konnte in den vergangenen vier Wochen ein
Rückgang (minus 256)gemeldet werden. 9.540 sind derzeit arbeitslos.
Nach Rechtskreisen (Sozialgesetzbuch II/III – SGB II/ III)
Die Zahl der arbeitslosen Menschen, die Grundsicherungsleistungen nach dem
SGB II erhalten, konnte deutlich reduziert werden (minus 218). Bei den
Versicherungskunden (SGB III) hingegen stieg die Arbeitslosigkeit durch
Quartalskündigungstermin und Ausbildungsende um knapp 160 an.
In der Stadt Karlsruhe sind jetzt rund 6.050 Personen oder 67,4 Prozent aller
arbeitslosen Menschen SGB-II-Kunden. Im Landkreis Karlsruhe erhalten derzeit
4.290 Personen die Leistung der Grundsicherung; der Anteil hier: 47,5 Prozent.
Die Kundenbetreuung ist vom Wohnsitz abhängig. Gut 140 Fachkräfte der
Arbeitsagentur betreuen die Arbeitslosengeld-II-Kunden, die ihren Wohnsitz im
Landkreis haben. Sie sorgen alleine für die Dienstleistung zu Integration am
Arbeitsmarkt und zahlen die Grundsicherungsleistung Arbeitslosengeld II.
Dabei steht die individuelle Betreuung im Vordergrund. „Hier helfen uns die
jahrzehntelangen Erfahrungen in den Gebieten Arbeitsvermittlung, Berufsberatung,
Ausbildungsvermittlung, Rehabilitation, der enge Kontakt zu den Unternehmen der
Region durch unseren Arbeitgeberservice sowie die wichtige fachliche Mitwirkung
unserer Ärzte und Psychologen direkt bei uns im Hause, diese Menschen
zielorientiert zu unterstützen“, sagt Pleier.
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Die Bewegungen am Arbeitsmarkt
Arbeitslosigkeit ist kein starrer Block. Um den Arbeitsmarkt aussagekräftig beurteilen
zu können, ist ein Blick auf seine Bewegungen erforderlich. Mehr als 10.300
Bewegungen (Zugänge und Abmeldungen aus der Arbeitslosigkeit) registriert die
Arbeitsagentur im Juli.
Erfreulicherweise überwog wieder die Zahl der Abmeldungen. Gut 5.190 Menschen
der Region konnten in den letzten vier Wochen aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet
werden. Das sind 225 mehr als vor einem Jahr. Sie haben jetzt wieder neue
Arbeitsstellen, nehmen an einer beruflichen Weiterbildung teil oder besuchen eine
betriebliche oder schulische Ausbildung. Ein Teil hat sich auch in den vergangen vier
Wochen aus persönlichen Gründen aus dem Arbeitsmarktgeschehen zurückgezogen.
Gleichzeitig mussten sich im Juli aber auch 5.120 Frauen und Männer bei einer der
fünf Agenturgeschäftsstellen in Karlsruhe, Bretten, Bruchsal, Ettlingen, Waghäusel
oder im JobCenter Stadt Karlsruhe neu oder wieder arbeitslos melden. Acht weniger
als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres.
Arbeitskräftenachfrage deutlich angezogen
Die Einstellungsbereitschaft der regionalen Arbeitgeber hat gegenüber dem Vorjahr
deutlich zugenommen. Gut 1.520 neue ungeförderte Stellenangebote - also ohne die
Arbeitsgelegenheiten nach dem Sozialgesetzbuch II, die sogenannten „ein Eurojobs“
- konnte der Arbeitgeberservice aufnehmen. Das sind 18,2 Prozent mehr als im Juli
2009.
Auch der Ausbildungsmarkt ist kräftig in Bewegung
Der Ausbildungsmarkt ist kräftig in Bewegung. Seit Beginn des Berichtsjahres (Oktober
bis September des Folgejahres) meldeten die Arbeitgeber gut 3.500
Ausbildungsstellen; 3,2 Prozent mehr als im letzten Juli.
Im gleichen Zeitraum haben bisher 3.575 Bewerberinnen und Bewerber, die eine
Ausbildungsstelle suchen, bei der Berufsberatung vorgesprochen. Die Zahl der
Bewerber wird sich aber in den nächsten Wochen erhöhen, da sich jetzt nach Ende
des Schuljahres vermehrt die
Jugendlichen melden werden,
deren selbständige Suche bisher
ohne Erfolg blieb.
Deshalb bittet Pleier die
Betriebe auch in diesem Jahr
um Mithilfe: „Bilden Sie aus,
bieten Sie den Jugendlichen
eine Perspektive für den
beruflichen Einstieg und sorgen
Sie so für Ihre Fachkräfte von
morgen“.