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Bundesanstalt für Straßenwesen


                                 Begutachtung der Fahreignung 2011


1.          Überblick
Die Jahresstatistik vermittelt einen Überblick über die Verteilung der verschiedenen Anlass-
gruppen, die einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) zugewiesen werden, so-
wie eine Zusammenfassung der Ergebnisse der MPU-Gutachten. In der längsschnittlichen Be-
trachtung der Jahresstatistiken können Veränderungen der Anzahl der angeordneten MPU-
Gutachten aufgezeigt werden, die für die verschiedenen Anlassgruppen ggf. aufsteigende oder
absteigende Tendenzen erkennen lassen.

                        Drogen &                                     sonstige Anlässe
                       Medikamente                                         11%
                           20%                                                                                             Alkohol:
                                                                                                                          erstmalige
        körperliche
                                                                                                                          Auffälligkeit
          Mängel                                                                                                             28%
            1%




                Verkehrsauffällige
                  ohne Alkohol
                                                                                                              Alkohol:
                     16%                            Alkohol &                                                wiederholte
                                                  Verkehrs- oder                                             Auffälligkeit
                                                   strafrechtliche
                                                      Delikte                                                   16%
                                                         8%


Bild 1: Verteilung der Untersuchungsanlässe im Jahr 20111

Im Jahr 2011 führten die 15 aktiven Träger der bundesdeutschen Begutachtungsstellen für
Fahreignung (BfF) insgesamt 99.265 medizinisch-psychologische Untersuchungen durch.
Mit insgesamt 52% bilden die Alkohol-Fragestellungen nach wie vor die stärkste Anlassgruppe
der MPU-Gutachten, wobei der größte Anteil der zu begutachtenden Klienten (28%) erstmalig
mit Alkohol aufgefallen war (Bild 1). Die zusammengefassten drogenbezogenen Untersu-
chungsanlässe „Drogen und Medikamente“ bilden mit 20% die zweitgrößte Anlassgruppe, ge-
folgt von „Verkehrsauffälligkeiten ohne Alkohol“ (16%). Körperliche und/oder geistige Mängel
waren selten Anlass für eine Begutachtung (unter 1% der Fälle). Sämtliche übrigen Anlässe
ergaben für das Jahr 2011 in der Summe 11% (Bild 1).

1
  In dem Tortendiagramm wurden folgende Anlassgruppen zusammengefasst: 1.1 Körperliche und geistige Mängel und 1.2 Neurologisch-
psychiatrische Mängel wurden zu „Körperlichen Mängeln“ zusammengefasst. 2.1 Verkehrsauffälligkeiten und 5.3 Allgemeine Verkehrsauffällig-
keit in Kombination mit Sonstigen strafrechtlichen Auffälligkeiten wurden zu „Verkehrsauffällige ohne Alkohol“ zusammengefasst. 4. Betäu-
bungsmittel- und Medikamentenauffällige, 5.2 Alkohol in Kombination mit Sonstigen Drogen & Medikamenten und 5.4 Sonstige Drogen & Medi-
kamente in Kombination mit Allgemeinen Verkehrsauffälligkeiten wurden zu „Drogen & Medikamente“ zusammengefasst. 1.3 Auffälligkeit bei
der Fahrerlaubnisprüfung, 2.2 Sonstige strafrechtlich Auffälligkeiten, 5.5 Sonstige Mehrfachfragestellungen, 6. Vorzeitige FE-Erteilung, 7. Fahr-
lehrerbewerber und 8. Sonstige Anlässe wurden zu „Sonstige Anlässe“ zusammengefasst. Abweichung von 100% durch Rundung.
-2-

2.     Ergebnis der MPU-Gutachten für die differenzierten Anlassgruppen
Das MPU-Gutachten bietet der Straßenverkehrsbehörde die psychologische und medizinische
Grundlage für die Entscheidung, ob dem Klienten je nach Prognosestellung die Fahrerlaubnis
zugesprochen wird oder nicht. Wird die Fahrerlaubnis nicht zugesprochen, kann der Klient die-
se nach einem festgesetzten Zeitraum erneut beantragen. Bei spezifischen Anlassgruppen
kann der Klient aufgrund des MPU-Gutachtens auch als nachschulungsfähig eingestuft werden
und nach der Teilnahme an entsprechenden Kursen die Fahreignung wiedererlangen.
Tab. 1 gibt Aufschluss über die prozentuale Verteilung der MPU-Ergebnisse des Jahres 2011
differenziert nach Anlassgruppen.

               Anlassgruppe                      Geeignet     Nachschu- Ungeeignet    Anzahl       Anteil
                                                              lungsfähig
                                                  (in %)        (in %)    (in %)                   (in %)

1     Untersuchungen nach StVG §§2a und 4, Abs. 10 & FeV §§11 Abs. 3, 13, 14
1.1   Körperliche und geistige Mängel                  51,1       *           48,9          266             0,3
1.2   Neurologisch-psychiatrische Mängel               52,5       *           47,5          217             0,2
1.3   Auffälligkeit bei der
                                                       60,9       *           39,1          133             0,1
      Fahrerlaubnisprüfung
2     Tatauffällige
2.1   Verkehrsauffälligkeiten**                        61,2       0,81**      37,9       13.771            13,9
2.2   Sonstige strafrechtliche Auffälligkei-
                                                       61,7       1,11**      37,2        3.793             3,8
      ten**
3     Alkoholauffällige (§13 Nr.2 FeV)
3.1   Alkohol erstmalig                                51,1           12,67   36,2       27.735            27,9
3.2   Alkohol wiederholt                               45,5            9,47   45,1       16.300            16,4
4     Betäubungsmittel- und
                                                       60,7            8,15   31,1       15.430            15,5
      Medikamentenauffällige
5     Untersuchungen bei Mehrfachfragestellungen (FeV §11 Abs.6)
5.1   Alkohol in Kombination mit allgemeiner
      Verkehrsauffälligkeit beziehungsweise
                                                       43,8            7,98   48,2        7.561             7,6
      sonstigen strafrechtlichen
      Auffälligkeiten
5.2   Alkohol in Kombination mit sonstigen
                                                       52,1            5,76   42,1        2.223             2,2
      Drogen & Medikamenten
5.3   Allgemeine Verkehrsauffälligkeit in
      Kombination mit sonstigen                        55,4       0,51**      44,1        2.160             2,2
      strafrechtlichen Auffälligkeiten**
5.4   Sonstige Drogen und Medikamente in
      Kombination mit allgemeinen                      55,7            3,46   40,8        2.489             2,5
      Verkehrsauffälligkeiten
5.5   Sonstige Mehrfachfragestellungen                 47,8            3,61   48,5        1.883             1,9
6     Untersuchungen nach FeV §§10
      Abs. 2 und 11 Abs. 3 Nr.2                        93,1       *            6,9        4.634             4,7
      (Mindestalter)
7     Untersuchungen nach FahrlG §3 S. 1
      Nr. 3 und §33 Abs. 3 (Bewerber um                79,6       *           20,4          201             0,2
      eine Fahrlehrererlaubnis und Fahrlehrer)
8     Sonstige Anlässe (mit Erläuterungen)             46,5       *           53,5          469             0,5
      Gesamt                                           55,1             7,4   37,5       99.265          100,00
* Anlassgruppe ohne mögliche Kurszuweisung
** Kurszuweisung ab 2011 nicht mehr möglich, in einigen Bundesländern bis März übergangsweise zulässig
Tab. 1: Anlassbezogene Aufschlüsselung der MPU-Ergebnisse in Prozent für das Jahr 2011
-3-



Im Vergleich zu 2010 zeigt sich in der prozentualen Gesamtverteilung der MPU-Ergebnisse ein
geringer Anstieg des Anteils an „Geeigneten“ von 54% auf 55% bei einer gleichzeitigen Ab-
nahme des Anteils an „Nachschulungsfähigen“(von 11% auf 7,4%) und Zunahme des Anteils an
„Ungeeigneten“(von 35% auf 37,5%).

Dies erklärt sich vermutlich größtenteils durch eine Änderung der gesetzlichen Regelungen: ab
2011 ist eine Zuweisung zu Kursen nach § 70 FeV nur noch für Alkohol- und Drogenauffällige
zulässig.

In der Anlassgruppe 2.1 „Verkehrsauffälligkeiten“ (die in den letzten Jahren einen relativ hohen
Anteil an „Nachschulungsfähigen“ aufwies, in 2010 18%), zeigen sowohl die „Geeigneten“ als
auch die „Ungeeigneten“ gleichermaßen einen Anstieg gegenüber 2010. Dasselbe gilt für die
Anlassgruppe 2.2 „Sonstige strafrechtliche Auffälligkeiten“, wo die bislang rund 8% „Nachschu-
lungsfähigen“ ebenfalls wegfallen. Bei der Anlassgruppe 5.3 „Allgemeine Verkehrsauffälligkeit in
Kombination mit sonstigen strafrechtlichen Auffälligkeiten“ dagegen (in 2010 in 11% „nachschu-
lungsfähig“) ist insbesondere ein Anstieg bei den „Ungeeigneten“ (um 7 Prozentpunkte) zu ver-
zeichnen.




3.     Veränderung der Begutachtungszahlen im Vergleich zu den Vorjahren
       – 2008 bis 2011

Die Gesamtzahl der Begutachtungen hat sich vom Jahr 2010 zum Jahr 2011 um rund 2 Prozent
verringert. Somit wurde der insgesamt rückläufige Trend der Begutachtungszahlen fortgesetzt.

Trotz des Absinkens der Gesamtzahl der Begutachtungen ist die Zahl der BtM-Begutachtungs-
anlässe im Vergleich zum Vorjahr geringfügig angestiegen. Dieser Anstieg beruht vor allem auf
den 14% mehr kombinierten Fragestellungen BtM/Medikamente mit allgemeinen Verkehrsauf-
fälligkeiten.
Der Abwärtstrend der Gesamtbegutachtungszahlen ergibt sich insbesondere aus dem rund
vierprozentigen Rückgang der Begutachtungen aufgrund von Alkohol-Fragestellungen, die zu-
sammen weiterhin über die Hälfte aller Begutachtungsanlässe stellen (Tab. 2).
-4-

                      Anlassgruppe                         2008        2009      2010      2011       2010/
                                                                                                      2011
                                                                                                    Vergleich
                                                                                                      in %
1.1   Körperliche und geistige Mängel                         237         304       286       266        -7,0
1.2   Neurologisch-psychiatrische Mängel                      288         269       220       217        -1,4
1.3   Auffälligkeit bei der Fahrerlaubnisprüfung                  89      148       130       133        +2,3
2.1   Verkehrsauffälligkeiten                               13.394      13.975    13.461   13.771        +2,3
2.2   Sonstige strafrechtliche Auffälligkeiten               3.505       3.920     3.809    3.793        -0,4
3.1   Alkohol erstmalig *                                   32.610      31.620    29.114   27.735        -4,7
3.2   Alkohol wiederholt *                                  18.095      18.088    16.944   16.300        -3,8
4     Betäubungsmittel- und Medikamentenauffällige **       14.590      15.536    15.495   15.430        -0,4
5.1   Alkohol in Kombination mit allgemeiner Verkehrs-       7.226       7.892     7.758    7.561        -2,5
      auffälligkeit beziehungsweise sonstigen
      strafrechtlichen Auffälligkeiten *
5.2   Alkohol in Kombination mit sonstigen Drogen            1.759       2.158     2.161    2.223        +2,9
      & Medikamenten **

5.3   Allgemeine Verkehrs- und sonstige strafrechtliche      1.930       2.132     2.144    2.160        +0,7
      Auffälligkeiten
5.4   BtM /Medikamente und allgemeine                        1.810       2.179     2.176    2.489       +14,4
      Verkehrsauffälligkeiten **
5.5   Sonstige Mehrfachfragestellungen                       1.240       1.616     1.841    1.883        +2,3
6     Untersuchungen nach FeV §§10 Abs.2 und                 5.892       5.659     5.262    4.634       -11,9
      11 Abs.3 Nr.2 (Mindestalter)

7     Untersuchungen nach FahrlG §3 S. 1 Nr.3 und             183         214       233       201       -13,7
      §33 Abs.3 (Bewerber um eine Fahrlehrererlaubnis
      und Fahrlehrer)
8     Sonstige Anlässe (mit Erläuterungen)                    289         372       562       469       -16,5
      Gesamtsumme                                          103.137     106.082   101.596   99.265        -2,3
                         * Alkohol-Fragestellung gesamt     57.931      57.600    53.816   51.596        -4,1
                             ** BtM-Fragestellung gesamt    18.159      19.873    19.832   20.142        +1,6


Tab. 2: MPU-Ergebnisse der Jahre 2008 bis 2011


Juli 2012

Dr. med. Martina Albrecht

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  • 1. Bundesanstalt für Straßenwesen Begutachtung der Fahreignung 2011 1. Überblick Die Jahresstatistik vermittelt einen Überblick über die Verteilung der verschiedenen Anlass- gruppen, die einer medizinisch-psychologischen Untersuchung (MPU) zugewiesen werden, so- wie eine Zusammenfassung der Ergebnisse der MPU-Gutachten. In der längsschnittlichen Be- trachtung der Jahresstatistiken können Veränderungen der Anzahl der angeordneten MPU- Gutachten aufgezeigt werden, die für die verschiedenen Anlassgruppen ggf. aufsteigende oder absteigende Tendenzen erkennen lassen. Drogen & sonstige Anlässe Medikamente 11% 20% Alkohol: erstmalige körperliche Auffälligkeit Mängel 28% 1% Verkehrsauffällige ohne Alkohol Alkohol: 16% Alkohol & wiederholte Verkehrs- oder Auffälligkeit strafrechtliche Delikte 16% 8% Bild 1: Verteilung der Untersuchungsanlässe im Jahr 20111 Im Jahr 2011 führten die 15 aktiven Träger der bundesdeutschen Begutachtungsstellen für Fahreignung (BfF) insgesamt 99.265 medizinisch-psychologische Untersuchungen durch. Mit insgesamt 52% bilden die Alkohol-Fragestellungen nach wie vor die stärkste Anlassgruppe der MPU-Gutachten, wobei der größte Anteil der zu begutachtenden Klienten (28%) erstmalig mit Alkohol aufgefallen war (Bild 1). Die zusammengefassten drogenbezogenen Untersu- chungsanlässe „Drogen und Medikamente“ bilden mit 20% die zweitgrößte Anlassgruppe, ge- folgt von „Verkehrsauffälligkeiten ohne Alkohol“ (16%). Körperliche und/oder geistige Mängel waren selten Anlass für eine Begutachtung (unter 1% der Fälle). Sämtliche übrigen Anlässe ergaben für das Jahr 2011 in der Summe 11% (Bild 1). 1 In dem Tortendiagramm wurden folgende Anlassgruppen zusammengefasst: 1.1 Körperliche und geistige Mängel und 1.2 Neurologisch- psychiatrische Mängel wurden zu „Körperlichen Mängeln“ zusammengefasst. 2.1 Verkehrsauffälligkeiten und 5.3 Allgemeine Verkehrsauffällig- keit in Kombination mit Sonstigen strafrechtlichen Auffälligkeiten wurden zu „Verkehrsauffällige ohne Alkohol“ zusammengefasst. 4. Betäu- bungsmittel- und Medikamentenauffällige, 5.2 Alkohol in Kombination mit Sonstigen Drogen & Medikamenten und 5.4 Sonstige Drogen & Medi- kamente in Kombination mit Allgemeinen Verkehrsauffälligkeiten wurden zu „Drogen & Medikamente“ zusammengefasst. 1.3 Auffälligkeit bei der Fahrerlaubnisprüfung, 2.2 Sonstige strafrechtlich Auffälligkeiten, 5.5 Sonstige Mehrfachfragestellungen, 6. Vorzeitige FE-Erteilung, 7. Fahr- lehrerbewerber und 8. Sonstige Anlässe wurden zu „Sonstige Anlässe“ zusammengefasst. Abweichung von 100% durch Rundung.
  • 2. -2- 2. Ergebnis der MPU-Gutachten für die differenzierten Anlassgruppen Das MPU-Gutachten bietet der Straßenverkehrsbehörde die psychologische und medizinische Grundlage für die Entscheidung, ob dem Klienten je nach Prognosestellung die Fahrerlaubnis zugesprochen wird oder nicht. Wird die Fahrerlaubnis nicht zugesprochen, kann der Klient die- se nach einem festgesetzten Zeitraum erneut beantragen. Bei spezifischen Anlassgruppen kann der Klient aufgrund des MPU-Gutachtens auch als nachschulungsfähig eingestuft werden und nach der Teilnahme an entsprechenden Kursen die Fahreignung wiedererlangen. Tab. 1 gibt Aufschluss über die prozentuale Verteilung der MPU-Ergebnisse des Jahres 2011 differenziert nach Anlassgruppen. Anlassgruppe Geeignet Nachschu- Ungeeignet Anzahl Anteil lungsfähig (in %) (in %) (in %) (in %) 1 Untersuchungen nach StVG §§2a und 4, Abs. 10 & FeV §§11 Abs. 3, 13, 14 1.1 Körperliche und geistige Mängel 51,1 * 48,9 266 0,3 1.2 Neurologisch-psychiatrische Mängel 52,5 * 47,5 217 0,2 1.3 Auffälligkeit bei der 60,9 * 39,1 133 0,1 Fahrerlaubnisprüfung 2 Tatauffällige 2.1 Verkehrsauffälligkeiten** 61,2 0,81** 37,9 13.771 13,9 2.2 Sonstige strafrechtliche Auffälligkei- 61,7 1,11** 37,2 3.793 3,8 ten** 3 Alkoholauffällige (§13 Nr.2 FeV) 3.1 Alkohol erstmalig 51,1 12,67 36,2 27.735 27,9 3.2 Alkohol wiederholt 45,5 9,47 45,1 16.300 16,4 4 Betäubungsmittel- und 60,7 8,15 31,1 15.430 15,5 Medikamentenauffällige 5 Untersuchungen bei Mehrfachfragestellungen (FeV §11 Abs.6) 5.1 Alkohol in Kombination mit allgemeiner Verkehrsauffälligkeit beziehungsweise 43,8 7,98 48,2 7.561 7,6 sonstigen strafrechtlichen Auffälligkeiten 5.2 Alkohol in Kombination mit sonstigen 52,1 5,76 42,1 2.223 2,2 Drogen & Medikamenten 5.3 Allgemeine Verkehrsauffälligkeit in Kombination mit sonstigen 55,4 0,51** 44,1 2.160 2,2 strafrechtlichen Auffälligkeiten** 5.4 Sonstige Drogen und Medikamente in Kombination mit allgemeinen 55,7 3,46 40,8 2.489 2,5 Verkehrsauffälligkeiten 5.5 Sonstige Mehrfachfragestellungen 47,8 3,61 48,5 1.883 1,9 6 Untersuchungen nach FeV §§10 Abs. 2 und 11 Abs. 3 Nr.2 93,1 * 6,9 4.634 4,7 (Mindestalter) 7 Untersuchungen nach FahrlG §3 S. 1 Nr. 3 und §33 Abs. 3 (Bewerber um 79,6 * 20,4 201 0,2 eine Fahrlehrererlaubnis und Fahrlehrer) 8 Sonstige Anlässe (mit Erläuterungen) 46,5 * 53,5 469 0,5 Gesamt 55,1 7,4 37,5 99.265 100,00 * Anlassgruppe ohne mögliche Kurszuweisung ** Kurszuweisung ab 2011 nicht mehr möglich, in einigen Bundesländern bis März übergangsweise zulässig Tab. 1: Anlassbezogene Aufschlüsselung der MPU-Ergebnisse in Prozent für das Jahr 2011
  • 3. -3- Im Vergleich zu 2010 zeigt sich in der prozentualen Gesamtverteilung der MPU-Ergebnisse ein geringer Anstieg des Anteils an „Geeigneten“ von 54% auf 55% bei einer gleichzeitigen Ab- nahme des Anteils an „Nachschulungsfähigen“(von 11% auf 7,4%) und Zunahme des Anteils an „Ungeeigneten“(von 35% auf 37,5%). Dies erklärt sich vermutlich größtenteils durch eine Änderung der gesetzlichen Regelungen: ab 2011 ist eine Zuweisung zu Kursen nach § 70 FeV nur noch für Alkohol- und Drogenauffällige zulässig. In der Anlassgruppe 2.1 „Verkehrsauffälligkeiten“ (die in den letzten Jahren einen relativ hohen Anteil an „Nachschulungsfähigen“ aufwies, in 2010 18%), zeigen sowohl die „Geeigneten“ als auch die „Ungeeigneten“ gleichermaßen einen Anstieg gegenüber 2010. Dasselbe gilt für die Anlassgruppe 2.2 „Sonstige strafrechtliche Auffälligkeiten“, wo die bislang rund 8% „Nachschu- lungsfähigen“ ebenfalls wegfallen. Bei der Anlassgruppe 5.3 „Allgemeine Verkehrsauffälligkeit in Kombination mit sonstigen strafrechtlichen Auffälligkeiten“ dagegen (in 2010 in 11% „nachschu- lungsfähig“) ist insbesondere ein Anstieg bei den „Ungeeigneten“ (um 7 Prozentpunkte) zu ver- zeichnen. 3. Veränderung der Begutachtungszahlen im Vergleich zu den Vorjahren – 2008 bis 2011 Die Gesamtzahl der Begutachtungen hat sich vom Jahr 2010 zum Jahr 2011 um rund 2 Prozent verringert. Somit wurde der insgesamt rückläufige Trend der Begutachtungszahlen fortgesetzt. Trotz des Absinkens der Gesamtzahl der Begutachtungen ist die Zahl der BtM-Begutachtungs- anlässe im Vergleich zum Vorjahr geringfügig angestiegen. Dieser Anstieg beruht vor allem auf den 14% mehr kombinierten Fragestellungen BtM/Medikamente mit allgemeinen Verkehrsauf- fälligkeiten. Der Abwärtstrend der Gesamtbegutachtungszahlen ergibt sich insbesondere aus dem rund vierprozentigen Rückgang der Begutachtungen aufgrund von Alkohol-Fragestellungen, die zu- sammen weiterhin über die Hälfte aller Begutachtungsanlässe stellen (Tab. 2).
  • 4. -4- Anlassgruppe 2008 2009 2010 2011 2010/ 2011 Vergleich in % 1.1 Körperliche und geistige Mängel 237 304 286 266 -7,0 1.2 Neurologisch-psychiatrische Mängel 288 269 220 217 -1,4 1.3 Auffälligkeit bei der Fahrerlaubnisprüfung 89 148 130 133 +2,3 2.1 Verkehrsauffälligkeiten 13.394 13.975 13.461 13.771 +2,3 2.2 Sonstige strafrechtliche Auffälligkeiten 3.505 3.920 3.809 3.793 -0,4 3.1 Alkohol erstmalig * 32.610 31.620 29.114 27.735 -4,7 3.2 Alkohol wiederholt * 18.095 18.088 16.944 16.300 -3,8 4 Betäubungsmittel- und Medikamentenauffällige ** 14.590 15.536 15.495 15.430 -0,4 5.1 Alkohol in Kombination mit allgemeiner Verkehrs- 7.226 7.892 7.758 7.561 -2,5 auffälligkeit beziehungsweise sonstigen strafrechtlichen Auffälligkeiten * 5.2 Alkohol in Kombination mit sonstigen Drogen 1.759 2.158 2.161 2.223 +2,9 & Medikamenten ** 5.3 Allgemeine Verkehrs- und sonstige strafrechtliche 1.930 2.132 2.144 2.160 +0,7 Auffälligkeiten 5.4 BtM /Medikamente und allgemeine 1.810 2.179 2.176 2.489 +14,4 Verkehrsauffälligkeiten ** 5.5 Sonstige Mehrfachfragestellungen 1.240 1.616 1.841 1.883 +2,3 6 Untersuchungen nach FeV §§10 Abs.2 und 5.892 5.659 5.262 4.634 -11,9 11 Abs.3 Nr.2 (Mindestalter) 7 Untersuchungen nach FahrlG §3 S. 1 Nr.3 und 183 214 233 201 -13,7 §33 Abs.3 (Bewerber um eine Fahrlehrererlaubnis und Fahrlehrer) 8 Sonstige Anlässe (mit Erläuterungen) 289 372 562 469 -16,5 Gesamtsumme 103.137 106.082 101.596 99.265 -2,3 * Alkohol-Fragestellung gesamt 57.931 57.600 53.816 51.596 -4,1 ** BtM-Fragestellung gesamt 18.159 19.873 19.832 20.142 +1,6 Tab. 2: MPU-Ergebnisse der Jahre 2008 bis 2011 Juli 2012 Dr. med. Martina Albrecht