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128-100830-PM-Fruchtsaft.doc

RS-Nummer: 128 Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft e.V.
Datum: 30.08.10  Wollgrasweg 31, 70599 Stuttgart
Zeichen: We / de Telefon (07 11) 1 67 79-0, Telefax (07 11) 4 58 60 93

                                 PRESSEMITTEILUNG



Fruchtsaftbranche erwartet unterdurchschnittliche Saison 2010
Die baden-württembergischen Keltereien und Erfassungsbetriebe erwarten für die
bevorstehende Mostobstkampagne eine unterdurchschnittliche Erntemenge. Der Behang
der Bäume ist jedoch regional sehr unterschiedlich.

Aufgrund der natürlichen Alternanz, d.h. dem Wechsel zwischen guten und schlechten
Erntejahren, wurde nach dem schwachen Jahr 2009 zunächst wieder eine große Ernte erwartet.
Durch das nasskalte Wetter im Frühjahr konnten sich aus der anfänglich guten Blüte jedoch
vergleichsweise wenige Früchte ausbilden.
Während in guten Jahren in Deutschland rund 900.000 Tonnen Äpfel geerntet werden, wird die
Erntemenge 2010 auf rund 600.000 Tonnen geschätzt – gut die Hälfte davon stammt aus
Baden-Württemberg mit seinen weltweit einzigartigen Streuobstbeständen. Auch europaweit wird
die Ernte 2010 bescheiden ausfallen. In den Hauptanbaugebieten der östlichen Länder, vor allem
in Polen und Ungarn, wird eine schwache Ernte erwartet. Und auch in Spanien fällt die
diesjährige Streuobst- Erntemenge sehr klein aus.
Der Preis für Mostobst dürfte sich etwas oberhalb des letztjährigen Niveaus bewegen. Später
geerntetes, reifes Obst wird besser bezahlt werden als Obst, das bereits Anfang September
geerntet wird und meist noch nicht ausgereift ist.

Sorge bereitet den über 100 baden-württembergischen Keltereien der rückläufige Absatz von
klassischen Fruchtsäften. Während der Pro-Kopf-Verbrauch von Apfelsaft im Jahr 2006 in
Deutschland noch bei 12,4 Litern lag, ist er im vergangenen Jahr auf rund 9 Liter gesunken. Die
Verbraucher weichen immer stärker auf Schorlen und andere Mixgetränke aus. Auch der Trend
zu preisgünstigem Apfelsaft in Einweggebinden aus dem Discount setzt sich weiter fort. Hier
spielt der Preis die wichtigste Rolle. Dass dieser Saft meist aus billigem Konzentrat aus Polen
oder China hergestellt wurde und geschmacklich nicht mit einheimischen Direktsäften mithalten
kann, ist vielen Verbrauchern unbekannt.

Um die Rentabilität für Streuobst zu verbessern, stellt das Lohnmostgeschäft eine gute
Alternative dar: im Tausch von Äpfeln gegen Saft können Obsterzeuger bei Erfassungsbetrieben
und Keltereien ein Guthaben bilden und ihren Saft gegen eine geringe Verarbeitungspauschale
beziehen. Qualität und Regionalität werden dabei groß geschrieben. Dies fördert die Identifikation
mit dem Produkt und trägt gleichzeitig zum Erhalt der Baumbestände bei. Die hohen Erfassungs-
und Verarbeitungskapazitäten garantieren die Abnahme des Obstes während der gesamten
Saison. Außerdem ist durch die Verarbeitung in einer Kelterei garantiert, dass der Saft
fachmännisch hergestellt und damit hygienisch einwandfrei ist. Die große Vielfalt der
angelieferten     Obstsorten     ermöglicht   die     besten  Kompositionen       verschiedener
Geschmacksrichtungen. Durch die Abfüllung in Glasflaschen bleiben der Geschmack und die
Qualität über einen deutlich längeren Zeitraum erhalten.

Albert Mayer, Verband der Agrargewerblichen Wirtschaft
Dieter Burkhardt, Verband der baden-württembergischen Fruchtsaftindustrie
Andreas Kolb, BayWa AG
Peter Mache, ZG Raiffeisen e.G.

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