2. Zwischengemeindliche Zusammenarbeit für die strategische Steuerung KMU‐orientierter Standortentwicklung im Alpenraum
einer konzertierten Strategie zur übergemeindlichen Standort‐ • Kommerzielle Landnutzung: Landverfügbarkeit und ‐nut‐
entwicklung und Betriebsansiedlung abzielen, welche in allen zung; räumliche Rahmenbedingungen; Grundstückpreise.
Pilotgebieten umgesetzt werden soll. Das Instrument kann von den Projektpartnern flexibel an die
Die Anwendung der Methode im Rahmen von COMUNIS individuellen Gegebenheiten ihrer Pilotgebiete angepasst
erfordert deren Anpassung an die Anforderungen des Projektes werden. Ziel ist es, Interviews mit öffentlichen und privaten
und an die zu erzielenden Ergebnisse. Aus den Diskussionen Stakeholdern sowie Entscheidungsträgern über den gegen‐
während des Workshops in Lyon ergaben sich drei wärtigen Zustand der Gemeinden (und der Region) in Bezug auf
Hauptbereiche mit verschiedenen Unterbereichen. diese drei Hauptthemen zu führen. Dies ermöglicht den
• Standortprofil: Situation und Standort; Wirtschaft; Projektpartnern, Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der
Arbeitsmarkt; Humanressourcen; Image. einzelnen Pilotgebiete zu analysieren und Unterschiede und
• Zwischengemeindliche Zusammenarbeit: Intensität der Gemeinsamkeiten bei der übergemeindlichen gewerblichen
bereits bestehenden Zusammenarbeit; allgemeine Haltung Standortentwicklung zu identifizieren. Die Interviews werden
und Erwartungen der Interessenvertreter; politische und bis März 2010 geführt und ausgewertet.
rechtliche Rahmenbedingungen.
Entwicklung einer Strategie für die interkommunale
Gewerbestandortentwicklung (WP 5)
Kurz vor dem zweiten Partnertreffen in Lyon startete am Bedarf und Nachfrage, Marketing etc. Ausgehend von den in
1. Dezember 2009 das Arbeitspaket (work package) 5: WP 4 gesammelten Praxisbeispielen werden für diese Kompo‐
Development of a common and coordinated strategy for CLD nenten erfolgreiche und flexible Lösungen und Instrumente
(WP 5). Dieses zentrale Arbeitspaket hat zum Ziel, eine Strategie zusammengestellt und in Form von sog. Guidelines (Richtlinien)
für CLD zu konzipieren sowie Instrumente für Kosten‐Nutzen‐ aufbereitet, dem wesentlichen Produkt von WP 5. Diese Guide‐
Analysen und die Berücksichtigung möglicher Umweltfolgen lines sollen Gemeinden und Regionen notwendige Handlungs‐
bereitzustellen. maßnahmen aufzeigen, um einen geeigneten Weg zu einer
Zunächst werden die wichtigsten Komponenten von CLD interkommunal abgestimmten Gewerbestandortentwicklung zu
identifiziert, z. B. Organisation und Finanzierung, Raumplanung entwickeln und umzusetzen.
und Bodenpolitik, (qualitative und quantitative) Analyse von
COMUNIS vor Ort – der Start in der Region Alpsee‐Grünten
Der COMUNIS‐Auftakt in der Region Alpsee‐Grünten fand am Gewerbe‐ und Industriepark Unterallgäu in Mindelheim
28. September 2009 in Sonthofen statt. Bei einem gemeinsa‐ (interkommunales Gewerbegebiet), der Stadtentwick‐
men Treffen der Bürgermeister aus den Städten und Gemein‐ lungsverband Ulm/Neu‐Ulm (Vermarktungspool auf Basis eines
den Sonthofen, Immenstadt, Blaichach, Burgberg und Retten‐ gemeinsamen Standortmarketings) sowie die Regionen Neckar‐
berg sowie dem Landrat des Landkreises Oberallgäu mit dem Alb und Schwarzwald‐Baar‐Heuberg in Baden‐Württemberg
Projektteam wurden die Weichen für die Aktivitäten bis in das (Gewerbeflächenpool mit gemeinsamem Risiko‐ und Vorteils‐
erste Quartal 2010 hinein gestellt. Mit weitgehender Überein‐ ausgleich). Ziel ist es, vor Ort mit den Bürgermeistern und
stimmung werden eine gemeinsame Gesamtstrategie und eine Angehörigen der Gemeindeverwaltungen aus der Region von
interkommunale Abstimmung in Form eines Flächenmanage‐ Alpsee‐Grünten die verschiedenen Modelle, deren Voraus‐
ments als notwendige Strategie für die Region angesehen – setzungen, Erfolge und Schwierigkeiten kennenzulernen. Die
mittel‐ und langfristig sollen dabei auch die südlichen Nachbarn Diskussion der Ergebnisse der Unternehmenserhebung und
einbezogen werden. Eindrücke der Exkursion werden wesentliche Inhalte des ersten
Als erster Schritt wird im ersten Quartal 2010 eine Erhebung regionalen COMUNIS‐Workshops in Sonthofen im Frühjahr 2010
durchgeführt zu Bedarf und Nachfrage mit Blick auf Verkehrs‐ sein.
anbindung, Infrastrukturen, Flächen, Standorte etc. der ört‐ Die deutschen Projektpartner freuen sich darauf, Gastgeber für
lichen Unternehmen aus Produktion, Handwerk, Logistik, Han‐ das nächste Projekttreffen vom 7. bis 9. Juni 2010 zu sein.
del und Dienstleistung. Ziel ist eine Basis für eine gemeinsame Neben intensiver Projektarbeit wird das Projektteam dabei auch
Bestandsentwicklung. Die Unternehmensbefragung soll auch die Einblicke in die spezifische Situation der COMUNIS‐Pilotregion
südlichen Nachbargemeinden berücksichtigen. Alpsee‐Grünten erhalten.
Drei Praxisbeispiele interkommunaler Gewerbeentwicklung sind
das Ziel einer Exkursion Mitte Februar 2010. Zielpunkte sind der
Programm Alpenraum 2007‐2013 – Europäische Territoriale Zusammenarbeit 2
5. Zwischengemeindliche Zusammenarbeit für die strategische Steuerung KMU‐orientierter Standortentwicklung im Alpenraum
Das Ziel von COMUNIS ist, eine zielgerichtete integrierende und gemeindeüber‐
greifende Strategie für die gewerbliche Standortentwicklung (engl.: commercial
location development – CLD) zu konzipieren. COMUNIS will die interkommunale Zu‐
sammenarbeit stärken und eine Alternative zu einzelgemeindlichen Lösungsansätzen
entwickeln. COMUNIS wird vielseitig anwendbare Leitlinien zur Umsetzung dieser
Strategie bereitstellen und praktische Instrumente zur Ermittlung des lokalen und
regionalen Bedarfs an kommerzieller Entwicklung und deren Steuerung anbieten. Die
Projektpartner werden ein transnationales Wissensmanagement etablieren und in
den Pilotregionen nachhaltige Managementstrukturen für CLD einrichten. Das Projekt
läuft von Juli 2009 bis Juni 2012.
Projektpartner:
Lead partner: University of Applied Sciences Western Switzerland, Institut Economie et Tourisme (CH)
ERDF‐Lead partner: Chambre de Commerce et d’Industrie de Lyon (F)
Partner: Stadt Sonthofen (DE), Eurac‐Research, Institute for Regional Development and Location Management (IT), Canton du
Valais Service du développement économique (CH), Ministero dell’Ambiente e delle Tutela del Territorio e del Mare (IT), Bosch
& Partner GmbH (DE), Regionalentwicklung Vorarlberg (AT), Società Consortile Langhe Monferrato Roero, settore progetti
europei (IT), BSC Poslovno podporni center, d.o.o., Kranj (SI), Association Suisse pour le Service aux Régions et Communes (CH)
europei (IT), BSC Poslovno podporni center, d.o.o., Kranj (SI), Association Suisse pour le Service aux Régions et Communes (CH)
Projektevent: 3. Projekt‐Workshop in Sonthofen (Deutschland), 7.‐9. Juni 2010
Programm Alpenraum 2007‐2013 – Europäische Territoriale Zusammenarbeit 5