1. Quelle: eden-saga.com
Von der Erde zum Mond
Wissenschaftler prognostizieren das Ende unserer Zivilisation,
zumindest in ihrer jetzigen Form. Ich rede mit meiner Tochter darüber.
Also, ich versuche es…
Shuttles zum Mond
Wenn die Erde erst einmal unbewohnbarist, müssenwir dannin den
Weltraum fliehen, um unsere Spezieszu bewahren? Auf jeden Fall deutet
alles daraufhin, dassdie Erde unsnicht mehr sehr lange ertragen wird... Uns
bedauernswerte, so genannt zivilisierte Menschen, die wir unsereZeit damit
verbringen, sie zu zerstören.
Ich diskutiereoft mit meiner Tochter undversuche ihr zu erklären, warum mir
der Schutzder Umweltso wichtig ist: «Es ist auch für dich wichtig. Für deine
Kinder undderen Kinder!Wir Babyboomersindlängst tot, wenn die
Katastrophesorichtig zuschlägt…Nun, vielleicht bistdu eine der
Privilegierten, die über Beziehungen einst einen ShuttlezumMond oder zum
Mars besteigt. Ich kannmir ein Leben im Weltraum nicht vorstellen. Der Blick
in den Himmel in einer klaren Nachtreicht mir vollkommen.»
Sie zuckt mit den Achseln undstöpseltsich ihre Kopfhörerein.
Plastikesser
Ich werde laut(wegen der Kopfhörer, die wie Köpfevonelektrischen
Zahnbürstenaussehenunddie sie montiert, sobaldsie aufwacht):
«Lass doch die Finger von all diese Hygiene- undKosmetikprodukte, diein
dreifachem Plastikverpackungsmaterialverkauftwerden. Plastik, das
bestenfalls in einem Entwicklungsland landet, schlimmstenfalls in Formvon
Mikroplastik imOzean. Den die Fische undandere Meeresbewohner fressen.
Undelend daran krepieren.
2. Andere landen auf unseren Tellern. Undder Plastik in unserenKörpern.
Nahrungsketteeben. Wissenschaftlerhaben berechnet, dassder Mensch
etwa dasGewicht einer Kreditkarteverspeist. ProMonat. InLändern, in
denen sich die Menschenvorwiegend vonMeerestieren ernähren gar pro
Woche. Nochsinddie KonsequenzenfürunserenOrganismuskaum
erforscht. Sie dürften wenig Freude bereiten.
Mond oder Mars – sorry, nicht für mich
Fastfreue ich mich, dass ich im letzten Jahrhundertgeboren wurde. Ich bin
wahrscheinlich tot, bevor der grosseAbsturz kommt, liege in der
Familiengruft am Ufer der Dordogne. Vielleicht kommstduvonZeit zuZeit
vorbei undlegst mir einen Strausswilder Minze auf mein Grab, die du auf der
Insel Le Battut gepflückthast. Du wirst mir vonDeinen Freuden unddeinen
Sorgenerzählen – falls dunoch auf dem gleichen Planetenlebst.
Und, bitte, nimm doch deine Kopfhörerraus, wenn ich mit dir rede…»
Wer bin ich?
Als freiberuflicher Schriftsteller und Übersetzer mit Sitz in Zürich interessiere ich mich seit langem für die
Auswirkungen der digitalen Transformation auf unser Leben. Heute komme ich auf die Grundlagen zurück.