Facebook setzt seine kommerziellen Interessen auf äußerst robuste Weise durch. Der Daten-Konzern hat in der Vergangenheit die berühmt-berüchtigte Agentur Definers Public Affairs mit einer Schmutzkampagne gegen seine Kritiker beauftragt. Die Sicherheitsabteilung von Facebook führt eine Beobachtungsliste, auf der Namen von Konzern-Gegnern verzeichnet sind. Die werden teilweise sogar durch Smartphone-Ortung überwacht. Das ist das Gebaren eines Geheimdienstes.
Cortrag auf der No-Spy-Konferenz am 19. Mai 2019 in Stuttgart
Wenn die Patientendaten zur leichten Beute werdenPeter Welchering
Computer von Krankenhäusern und Arztpraxen sind nicht gerade gut gesichert. Durch die zunehmende Digitalisierung wird das zum Problem. Die elektronische Gesundheitskarte: ein Flop. Erpressung mit erbeuteten Gesundheitsdaten: ein Hit. So lässt sich die gegenwärtige Situation in Sachen Digitalisierung des Gesundheitswesens auf den Punkt bringen. Google & Co investieren in Computerprogramme, die die Lebenserwartung eines Menschen genau berechnen. So sollen teure Therapien bei Schwerkranken eingespart werden.
Journalismus jenseits der Künstlichen IntelligenzPeter Welchering
Roboter-Journalismus, Deep-Fake-Videos, Maschinelles Lernen – Die einen erwarten wahre Wunderdinge von Anwendungen Künstlicher Intelligenz im Medienbereich, die anderen fürchten, dass ein ganzer Berufsstand abgeschafft wird. Beide Seiten haben Unrecht. Der KI-Hype in Sachen Journalismus ist total überzogen und beruht auf völlig unrealistischen Voraussetzungen. Die Dämonisierung etwas komplexerer Algorithmen ist aber genauso fehl am Platz. Journalistinnen und Journalisten kommen nicht umhin, sich mit den Grundlagen der Digitalisierung ihrer Gesellschaft und damit ihres Berufs auseinanderzusetzen. Dann wird deutlich, dass ein wertebasierter Journalismus, der Teilhabe ermöglicht, Einordnung bietet und die Wächterfunktion ausübt, für den demokratischen Rechtsstaat notwendig und vom Bürger nachgefragt ist.
Der richtige Umgang mit Studien - Statistiken- WahrscheinlichkeitenPeter Welchering
Das Datenvolumen verdoppelt sich weltweit alle zwei Jahre. Wissenschaft
trägt dazu in hohem Maße bei: Messdaten aus der Geologie, Modelle für die
Klimaforschung und Genomsequenzierung in der Medizin zeigen das
Potenzial der Digitalisierung. Ebenso werden mittels Big Data neue
Technologien, Produktionssysteme und Arbeitsprozesse entwickelt. All dies
erfordert Speicher-, Rechen- und Analysekapazitäten ebenso wie Regularien
und Gesetzen zum Umgang mit Daten. Wie also vollzieht sich der Wandel hin
zur Informationsgesellschaft? Was bedeutet die digitale Revolution für
unseren Lebens- und Berufsalltag?
Im dritten Seminar geht es um folgende Schwerpunkte:
Geisteswissenschaften und Digital Humanities
Gesellschaftliche Perspektive auf die digitale Revolution
soziale, juristische, ethische Konsequenzen und Diskurse:
o Gestaltung und Flexibilität der Arbeit in Beruf, Management, Familie
o Bildung / eLearning
o Internetkriminalität und Cyberattacks
o Recht im Internet
o Zugang zu und Schutz von Daten
Vorratsdatenspeicherung, Ausbau der Videoüberwachung,
massiver Einsatz von Trackingsoftware –
die Bürger werden überwacht auf Schritt und Tritt.
Mit den Bürgern werden auch Journalisten bei ihrer Arbeit überwacht.
Und das hat Konsequenzen"
Datenjournalismus - auch für Lokaljournalisten wichtigPeter Welchering
Wie im Datenjournalismus gearbeitet wird und welche Entwicklungsperspektiven für Journalisten hier liegen, darüber haben 30 Kolleginnen und Kollegen auf einer Gemeinschaftsveranstaltung von Deutschem Journalisten-Verband, Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, Südwestdeutschem Zeitschriftenverlegerverband und dem Netzwerk Kreativwirtschaft am 4. Juli 2017 im Ulmer Verschwörhaus diskutiert.
Wenn die Patientendaten zur leichten Beute werdenPeter Welchering
Computer von Krankenhäusern und Arztpraxen sind nicht gerade gut gesichert. Durch die zunehmende Digitalisierung wird das zum Problem. Die elektronische Gesundheitskarte: ein Flop. Erpressung mit erbeuteten Gesundheitsdaten: ein Hit. So lässt sich die gegenwärtige Situation in Sachen Digitalisierung des Gesundheitswesens auf den Punkt bringen. Google & Co investieren in Computerprogramme, die die Lebenserwartung eines Menschen genau berechnen. So sollen teure Therapien bei Schwerkranken eingespart werden.
Journalismus jenseits der Künstlichen IntelligenzPeter Welchering
Roboter-Journalismus, Deep-Fake-Videos, Maschinelles Lernen – Die einen erwarten wahre Wunderdinge von Anwendungen Künstlicher Intelligenz im Medienbereich, die anderen fürchten, dass ein ganzer Berufsstand abgeschafft wird. Beide Seiten haben Unrecht. Der KI-Hype in Sachen Journalismus ist total überzogen und beruht auf völlig unrealistischen Voraussetzungen. Die Dämonisierung etwas komplexerer Algorithmen ist aber genauso fehl am Platz. Journalistinnen und Journalisten kommen nicht umhin, sich mit den Grundlagen der Digitalisierung ihrer Gesellschaft und damit ihres Berufs auseinanderzusetzen. Dann wird deutlich, dass ein wertebasierter Journalismus, der Teilhabe ermöglicht, Einordnung bietet und die Wächterfunktion ausübt, für den demokratischen Rechtsstaat notwendig und vom Bürger nachgefragt ist.
Der richtige Umgang mit Studien - Statistiken- WahrscheinlichkeitenPeter Welchering
Das Datenvolumen verdoppelt sich weltweit alle zwei Jahre. Wissenschaft
trägt dazu in hohem Maße bei: Messdaten aus der Geologie, Modelle für die
Klimaforschung und Genomsequenzierung in der Medizin zeigen das
Potenzial der Digitalisierung. Ebenso werden mittels Big Data neue
Technologien, Produktionssysteme und Arbeitsprozesse entwickelt. All dies
erfordert Speicher-, Rechen- und Analysekapazitäten ebenso wie Regularien
und Gesetzen zum Umgang mit Daten. Wie also vollzieht sich der Wandel hin
zur Informationsgesellschaft? Was bedeutet die digitale Revolution für
unseren Lebens- und Berufsalltag?
Im dritten Seminar geht es um folgende Schwerpunkte:
Geisteswissenschaften und Digital Humanities
Gesellschaftliche Perspektive auf die digitale Revolution
soziale, juristische, ethische Konsequenzen und Diskurse:
o Gestaltung und Flexibilität der Arbeit in Beruf, Management, Familie
o Bildung / eLearning
o Internetkriminalität und Cyberattacks
o Recht im Internet
o Zugang zu und Schutz von Daten
Vorratsdatenspeicherung, Ausbau der Videoüberwachung,
massiver Einsatz von Trackingsoftware –
die Bürger werden überwacht auf Schritt und Tritt.
Mit den Bürgern werden auch Journalisten bei ihrer Arbeit überwacht.
Und das hat Konsequenzen"
Datenjournalismus - auch für Lokaljournalisten wichtigPeter Welchering
Wie im Datenjournalismus gearbeitet wird und welche Entwicklungsperspektiven für Journalisten hier liegen, darüber haben 30 Kolleginnen und Kollegen auf einer Gemeinschaftsveranstaltung von Deutschem Journalisten-Verband, Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg, Südwestdeutschem Zeitschriftenverlegerverband und dem Netzwerk Kreativwirtschaft am 4. Juli 2017 im Ulmer Verschwörhaus diskutiert.
Desinformationskampagnen spielen im politischen Meinungskampf zunehmend eine größere Rolle. Mal geht es um ein angeblich entführtes und vergewaltigtes Mädchen, mal um ein vermeintliches Massaker in einer amerikanischen Kleinstadt. Die sozialen Medien spülen jede Menge Falschmeldungen auf die Redaktionsserver und Journalistenrechner. Und die werden dann tausendfach kommentiert und weiterverbreitet. Nicht immer stecken Menschen aus Fleisch und Blut hinter diesen Kommentaren auf Facebook, Twitter & Co, häufig handelt es sich um mehr oder weniger raffinierte Propagandasoftware, Social Bots genannt. Der amerikanische Präsident Donald Trump hat vier Millionen solcher Propaganda-Roboter im Wahlkampf Stimmung für sich und seine Position machen lassen.
Journalisten dürfen weder auf derartige Falschmeldungen hereinfallen, noch dürfen sie die automatisierte Demagogie von Propaganda-Bots für ein reales politisches Meinungsbild halten. Wie schnell ist da die angebliche Stimme des Volkes auf Facebook, Twitter oder aus einem Diskussionsforum in einem Beitrag zitiert. Und dabei handelt es sich doch nur um raffinierte Meinungsmache mittels Bots.
Seminarziel:
Propaganda-Bots und Fake News zu entlarven, ist keine leichte Aufgabe. In diesem Seminar werden die notwendige Methoden dafür und die Strategien digitaler Recherche vermittelt, um Fake News und Meinungsmache per Bot besser erkennen zu können.
Wie Auskunfteien mit Scoring-Methoden Menschen einteilenPeter Welchering
Über das Geschäft mit dem Scoring. Scoring, das heißt oft Kreditscoring, und da geht es darum zu berechnen, ob und gegebenenfalls wie kreditwürdig jemand ist, welche Bonität er hat. Das machen u.a. Institutionen wie die Schufa oder Creditreform. Aber diese Scoringmethoden werden auch in ganz anderen Bereichen eingesetzt, etwa, wenn es darum geht, wie wertvoll bestimmte Kunden zum Beispiel für ein Mobilfunkunternehmen oder für ein Möbelhaus sind.
Big Data - Welche Möglichkeiten bieten sich - Vortrag auf der 37. DAFTA in KölnPeter Welchering
Mit welchen Algorithmen Unternehmen, Internet-Konzerne und Sicherheitsbehörden Big-Data-Analysen fahren, um Kunden zu finden, Risiken bei einzelnen Menschen zu berechnen und Menschen zu überwachen
Wie Juweliere mit Social Media besser und nachhaltiger ihre Kunden binden können und neue Kunden gewinnen können - Vortrag auf der Inhorgenta Munich, 22. Februar 2013
Künftige Herausforderungen für die Informations- und Kommunikationstechnologieen - Impulsreferat auf der Klausurtagung der BMBF-Projektträger in Potsdam
Desinformationskampagnen spielen im politischen Meinungskampf zunehmend eine größere Rolle. Mal geht es um ein angeblich entführtes und vergewaltigtes Mädchen, mal um ein vermeintliches Massaker in einer amerikanischen Kleinstadt. Die sozialen Medien spülen jede Menge Falschmeldungen auf die Redaktionsserver und Journalistenrechner. Und die werden dann tausendfach kommentiert und weiterverbreitet. Nicht immer stecken Menschen aus Fleisch und Blut hinter diesen Kommentaren auf Facebook, Twitter & Co, häufig handelt es sich um mehr oder weniger raffinierte Propagandasoftware, Social Bots genannt. Der amerikanische Präsident Donald Trump hat vier Millionen solcher Propaganda-Roboter im Wahlkampf Stimmung für sich und seine Position machen lassen.
Journalisten dürfen weder auf derartige Falschmeldungen hereinfallen, noch dürfen sie die automatisierte Demagogie von Propaganda-Bots für ein reales politisches Meinungsbild halten. Wie schnell ist da die angebliche Stimme des Volkes auf Facebook, Twitter oder aus einem Diskussionsforum in einem Beitrag zitiert. Und dabei handelt es sich doch nur um raffinierte Meinungsmache mittels Bots.
Seminarziel:
Propaganda-Bots und Fake News zu entlarven, ist keine leichte Aufgabe. In diesem Seminar werden die notwendige Methoden dafür und die Strategien digitaler Recherche vermittelt, um Fake News und Meinungsmache per Bot besser erkennen zu können.
Wie Auskunfteien mit Scoring-Methoden Menschen einteilenPeter Welchering
Über das Geschäft mit dem Scoring. Scoring, das heißt oft Kreditscoring, und da geht es darum zu berechnen, ob und gegebenenfalls wie kreditwürdig jemand ist, welche Bonität er hat. Das machen u.a. Institutionen wie die Schufa oder Creditreform. Aber diese Scoringmethoden werden auch in ganz anderen Bereichen eingesetzt, etwa, wenn es darum geht, wie wertvoll bestimmte Kunden zum Beispiel für ein Mobilfunkunternehmen oder für ein Möbelhaus sind.
Big Data - Welche Möglichkeiten bieten sich - Vortrag auf der 37. DAFTA in KölnPeter Welchering
Mit welchen Algorithmen Unternehmen, Internet-Konzerne und Sicherheitsbehörden Big-Data-Analysen fahren, um Kunden zu finden, Risiken bei einzelnen Menschen zu berechnen und Menschen zu überwachen
Wie Juweliere mit Social Media besser und nachhaltiger ihre Kunden binden können und neue Kunden gewinnen können - Vortrag auf der Inhorgenta Munich, 22. Februar 2013
Künftige Herausforderungen für die Informations- und Kommunikationstechnologieen - Impulsreferat auf der Klausurtagung der BMBF-Projektträger in Potsdam
3. FacebookundderunternehmenseigeneGeheimdienst
Peter Welchering
Wie die Geschichte recherchiert wurde:
Hinweis auf Beobachtungslisten von Salvador Rodriguez
Bestätigung der Beobachtungslisten durch ehemaligen Facebook-Mitarbeiter
Verdacht auf Ortung und Netzüberwachung
Erste Recherchestufe: Profilbildung und Überwachung der Netznutzer durch Facebook, allg.
Quellen, FB-Manager Richard Allan vor dem Innen- und Rechtsausschuss des SH-Landtages
Zweite Recherchestufe: Bestätigung für die Existenz der Beobachtungsliste und der Ortung
von Gegnern
Dritte Recherchestufe: Hintergrundgespräche mit Datenschützern u.a. Prof Caspar
Vierte Recherchestufe: Gespräch/Interview mit FB-Sprechern
4. FacebookundderunternehmenseigeneGeheimdienst
Peter Welchering
Was Facebook da im einzelnen macht:
-Führen einer Überwachungsliste mit Namen von „Facebook-Gegnern“
-Smartphone-Ortung dieser „Gegner“ und Bestimmung der jeweiligen
Aufenthaltsorte
-Auswertung von Daten-Profilen der per Beobachtungsliste erfassten
„Gegner“
-Seit Herbst 2018 wissen wir zudem, dass Facebook die einschlägig bekannte
Agentur „Definers Public Affairs“ aus Washington mit einer regelrechten
Schmutzkampagne gegen Kritiker des Datenkonzerns beauftragt hatte.
5. FacebookundderunternehmenseigeneGeheimdienst
Peter Welchering
Was Nicht-Mitglieder Facebook an Daten preisgeben
- Cookie nach Aufruf von „facebook.com“
- Tracking über den Cookie
Was Facebook-Mitglieder so alles an Daten preisgeben
- Ruft ein Facebook-Mitglied eine Webseite mit einem „Gefällt-mir“-Button auf, werden seine persönlichen
Daten bis hin zur Identitätsnummer seiner laufenden Facebook-Sitzung an den Betreiber des sozialen
Netzwerkes übermittelt.
- Bei laufenden Facebook-Sitzungen kann die Sitzungs-ID mit übertragen werden. Ist das der Fall, steht der
gezielten Profilbildung und Auswertung des individuellen Nutzerverhaltens nichts mehr entgegen.
- Spätestens beim Klicken auf einen Like-Button geben Facebook-Mitglieder neben ihrer IP-Adresse und der
Webadresse der aufgesuchten Seite auch noch Datum, Zeit, Browser-Typ und die eindeutige Cookie-
Kennung preis.
6. FacebookundderunternehmenseigeneGeheimdienst
Peter Welchering
Facebook gibt zu:
„Wenn ein Nicht-Facebook-Nutzer eine Seite mit einem Like-Button, erhalten wir bestimmte
Daten über den Besuch inklusive Datum, Zeit, URL und den Browser-Typ.“ Dazu muss nicht
einmal der Like-Button angeklickt werden. Diese persönlichen Daten landen auf Facebook-
Servern und werden dort weiterverarbeitet.“
(SH-Landtag Umdruck 17/2684)
7. FacebookundderunternehmenseigeneGeheimdienst
Peter Welchering
So ortet Facebook den Standort eines Smartphones
- „Ortungsdienst“ oder „Standortzugriff“ genannte Einstellung ab Werk aktiviert
- Satellitennavigationsystem GPS
- nächstgelegene W-LAN-Hotspots und über Mobilfunk-Sendemasten
Als Beispiel für eine vom Nutzer gar nicht bemerkte Ortung führt Facebook an:
„Beispielsweise empfangen und speichern wir möglicherweise Standortdaten, wenn du einen Ort
besuchst und mit ‚ich bin hier‘ markierst, eine Veranstaltung zu- oder absagst oder Fotos postest, die
Standortinformationen enthalten.“
8. FacebookundderunternehmenseigeneGeheimdienst
Peter Welchering
Einschätzung
Es ist alarmierend, weil wir ja mit Facebook ein Unternehmen haben, das in der
Vergangenheit nicht immer die Regeln von Wettbewerb, von Fairness und
Datenschutz eingehalten hat. Und wenn ich mir anschaue, wie groß die
Datenmacht von Facebook ist, und höre, dass dieses Unternehmen gleichzeitig
dann eine entsprechende Liste von Leuten führt, die in irgendeiner Weise für
dieses Unternehmen gefährlich sind, dann müssen ja eigentlich die
Alarmglocken angehen für einen Datenschutzbeauftragten. Dann ist doch hier in
der Tat zu gucken, was wird da gemacht. Ist das noch mit Recht und Gesetz
vereinbar?
Johannes Caspar, Hamburgischer Beauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit