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DE R B A U M E I S T E RV IE R U N D D R E IS S IG S T E R JA H R G A N G / FEBR .1936 / IIE FT 2
Haus H.. Tübingen Gartenseite
EINFAMILIENHÄUSER VON ARCHITEKT E. BREITLING -TÜBINGEN
„H eraus aus der Stadt!“ rufen wir immer wieder nicht nur dem Arbeiter der Faust, sondern gerade
auch dem geistigen Arbeiter zu. Gesunde Luft und Ruhe, Sorgenfreiheit und W ohnkultur erwarten euch
dort — wenn ein guter Architekt euch hei der Hausgestaltung und in dem Bemühen, die bisher unbe­
rührte N atur möglichst zu erhalten, zur Seite steht.
Grundriß Erdgeschoß i. M. 1:200 (Einzelheiten Tafel 13-14)
37
Gartenseite des Eigenheims des Architekten Dipl.-Ing. Ernst Breitling, Tübingen (Lichtbilder Moegle - Stuttgart)
Grundriß Erdgeschoß im Maßstab 1 : 200
39
Das Eigenheim des Architekten hat altrot getönte Falzpfannen. Der Putz ist einfach gcscheibt und weiß getönt,
mit einem Stich Chromgelb. Läden natur geölt. — Daehausbau mit Tannenbrettern verschalt und mit Karbolineum
gestrichen. Die Wege sind ausgelegt mit bruchrauhen roten Sandsteinplatten aus dem Schwarzwald (Dietersweiler).
Gartenseite des Eigenheims des Architekten Dipl.-Ing. Ernst Breitling, Tübingen
Eigenheim desArchitekten
Zimmer der Hausfrau
Oben: Die Schachecke
Unten 1.: Sekretär geöffnet
Bei Besuchen dient dieser
Raum auch als Ausweich­
zimmer. Der Boden be­
steht aus Tannenriemen
mit natursandfarbenem
bzw.silbergrauem Boucle'
belag. Die Wände haben
Einton - Tapete in ganz
lichtem Weißgrau mit ei­
nem Schimmer ins Grün-
lichgclbliche. Der Vor­
hang ist blau, mit Weiß
und Rot gemustert. Der
Kachelofen hat weiße
Glasur aufrotemTon mit
blauer Bemalung einzel­
ner Kacheln und der
Friese. Stuhl und Schach­
tischchen sind in Kirsch­
baum natur, gewachst,
ausgeführt, der Schreib­
schrank in Nuß natur.
Oben Grundriß des Dachgeschosses; unten Querschnitt
40
Das Eigenheim des Archi­
tekten; die Eßnische im
großen Wohnrcium
Zimmer - Erweiterungen
durch Eßnische, Veranda
u. dergl. sind insofern
„raumsparend“ , als sie
die Blicklängen an sich
größerer Räume ermög­
lichen, ohne die entspre­
chende Fläche zu bean­
spruchen.
Wand und Decke sind in
Lärchcnholzgehalten,auf
Sperrplatten furniert. Es
wurde das ganze Stamm­
furnier samt dem weißen
Splint dazu verwendet,
wodurch eine reizvolle
Lebendigkeit entstand.
Das Holz ist mit Kronen-
grundeingelassenundmit
farblosem Mattlack be­
handelt. Der Naturton
hat sich hierbei nur un­
merklich verdunkelt. Die
Aufriß der Südansicht; Maßstab 1 : 200
Möbel sind Kirsch natur. der Vorhang ist rot. —
Die Decke im Glasvorbau des Wohnraumes ist in
Natur-Erlespcrrplatten ausgeführt, der Vorhang im
gleichen Rot wie in der Eßnische, einfarbig mit
weißen Seidenfäden, die einen ebenfalls einfarbigen
matten Glanz ergeben. Der Bodenbelag besteht aus
bruchrauhen Solnhofener Naturschieferplatten, die
sich anschließcn an das Eichenwürfelparkett im
Wohnraum mit Fries aus gebeizter dunkler Eiche.
Die Tapete im Wohnraum ist einfarbig lichtgraues
Rauhtonpapier. Das Glashaus soll später noch durch
eine Schicbetiire abschließbar gemacht werden.
Rechts: Blick vom großen Wohnraum in die Veranda
41
Haus Studienrat
Sch. Gartenseite
Unten rechts: Balkondetail zum Hause von Studienrat Sch.
Einfachste Konstruktion vereint sich hier mit straffem
und doch zartem Maßstab: Balkenköpfe, Auflagebretter
mit jenen verschraubt, Schmicdeeisengeländer mit Mes­
singknöpfen an den Ecken.
Haus Prof. Dr. A., Tübingen. Gartenseite (s. nächste Seite)
Haus Prof. Dr. A., Tübingen Architekt E. Breitling, Tübingen
Das Haus von Professor Dr. Adickes, Tübingen, weist wiederum typische einfache Formen des Wohnhauses für den
geistigen Arbeiter auf. Der Flur wirkt quadratisch, die Kachelöfen sind von außen heizbar. Bei 6,40:12,20 m Außen­
maß sind im Erdgeschoß: großer Wohnraum, Eßzimmer, Kinderzimmer und Küche, Abort; im Obergeschoß: vier
Schlafräume mit zusammen 7 Betten, Bad und W. C.
43
Grundrisse Erd-u. Obergeschoß im Maßstab 1:200
Haus Dr. Sch., Tübingen Gartenseite
Grundriß ist ähnlich dem des Hauses Prof. Dr. A.
44
Ein größeres Siedlerhaus mit Flachheller auf der Ausstellung „Planten un Blomen“, Hamburg
WOHN- UND SIEDLUNGSHÄUSER
VON ARCHITEKT KONSTANTY GUTSCHOW- HAMBURG
Gleichzeitig m it der Altonaer Hallenschau über nord­
deutsche Siedlungsfragen wurden in der Ham burger
m ehrjährigen Ausstellung „Planten un Blomen“
einige Siedlungshäuser gezeigt, welche das normale
Maß bisheriger vorstädtischer Kleinsiedlungshäuser
zwar überschreiten, dafür aber ein Größenziel dar­
stellen, das zu erreichen ohne Zweifel wünschens­
wert wäre. Der Architekt dieser Bauten kann für
sich dam it auch als Verdienst buchen, wiederum
eindringlich auf die absolute Notwendigkeit einer
Zinssenkung für im Volkswohnungs- und Siedlungs­
bau zu verwendende Geldmittelhingewiesenzuhaben.
Grundriß Erdgeschoß eines Siedlerhauses
45
Größeres Siedlungshaus. Links Blick zum Anzuchtgarten mit gedecktem Sitzplatz; rechts Giebelseite mit Schleppdach
Links Schnitt durch Wohnraum und Kochnische. Rechts Schnitt durch den Arbeitsplatz,
die Waschküche und den Flachkeller. Maßstab 1:200
Der Grundriß sieht wegen des in Küstengebieten meist hohen Grundwasserstandes
ITochkellcr und Waschküche erdgcschossig vor, daher auch der größere Hauskörper.
Eine Diele mit Stiege zu den zwei oberen Schlafräumen liegt zwischen diesen Neben­
räumen und der eigentlichen Wohnung, in welcher alle Räume in den 17 qm großen
Wohnraum münden. Die Schlafräume überschreiten ebenso wie dieser Wohnraum die
vom Reichsarbeitsministerium sonst vorgeschriebenen Mindestmaße (Wohnraum und
Kochnische = 27 qm, Elternschlafzimmer 17 qm, zwei Kinderzimmer 13 qm).
Das ausgebaute Dachgeschoß mit zwei Schlafräumen
46
SSSi
Größeres Siedlungshaus. Wohnraum mit Blick zur Kochnische und zwei Schlafräumen; unten Sitzplatz und Diele
47
Grundrisse von Erd- und Ober­
geschoß im Maßstab 1 : 200
Haus Andreae hingegen zeigt -wiederum den Typ für den geistigen Arbeiter. Eine
Besonderheit, welche an dieser Stelle zwischen Baumwuchs wohl unbedenklich sein
dürfte, bedeutet die Gleichrichtung des Satteldachfirstes mit der Schmalseite des
Grundrisses (7,35 in), während der Giebel selbst die Breitseite einnimmt (10,57 m).
Der Grund für dieseAnordnung scheint die bessere Grundriß-Anordnungsmöglichkeit
im Obergeschoß gewesen zu sein, wo auf diese Weise unter Umständen eine voll­
ständige zweite Wohnung Platz findet.
Haus Andreae, Hamburg-Rissen Gartenseite
48
Haus Andreae, Hamburg-Rissen Eingang mit Wanddetail
Haus Andreae, Hamburg-Rissen Querschnitt mit Einrichtung
LANDHAUS DES MUSIKERS L. FASSBAENDER AM BODENSEE
Architekt Reg.-Baumeister Kölmel, Heidelberg (Hierzu Tafel 15-17)
Das Haus für einen schöpferischen Menschen, erdacht vom A rchitekten, vom Bauherrn eingerichtet m it
altem Erbgut der Familie. Diese zum Teil großen Einzelstücke, sparsam ausgewählt, stören nicht den Maß­
stab der verhältnism äßig nicht hohen Räum e. Die Außenwände sind durch zwei Geschosse hindurch in
Holzfachwerk m it Bim ssteinausm auerung ausgeführt; innen waagrechte Holzschalung, darauf Fasergips-
dielen m it dünnem Gipsüberzug. A ußen: tcerfreie Dachpappe, darüber Streckm etall m it 2 cm wasserab­
weisendem Putz. Zu beachten ist die Situierung am höchsten P unkt des Bauplatzes. Harbers
Oben: Die Südseite.
Links: Die Musik­
ecke im Musiksaal.
Rechts : Lageplan
mit dem Hause auf
dem höchstenPunkt.
Unten links: Süd­
ostecke mit der T'er­
rasse. Unten rechts:
Das Holzskelett mit
Schtvemmstein-
ausriegelung.
50
-G'Vn-
A í » Í i »i í '
JOoí>
Haus L. Faßbaender. Grundrisse von Erdgeschoß und Obergeschoß im Maßstab 1 : 200
tíomnx-b-
Kellergeschoß und Längsschnitt
Vorentwurf. Ost- und Südseite. Unten: der Musiksaal
51
Erster Preis eines Wettbewerbs. Architekt Emil Freymuth, München
EINE VOLKSSCHULE FÜR GRÜNWALD BEI MÜNCHEN
W ährend man früher das Problem der sogenannten
„zusätzlichen Kosten“ im Siedlungswesen einfach
und glatt so löste, daß die an sich erforderlichen
Schulen jahrzehntelang „zurückgestellt“, das heißt
also: nicht gebaut wurden, daß ferner Siedlungen
wild ins Gelände gesetzt wurden ohne Klarstellung
der Verkehrsverhältnisse, gewinnt die Kostenfrage
und dam it der bauliche und jener in der Bemessung
der Bauaufgabe selbst liegende „W irkungsgrad“ all-
sogleich wieder Gewicht und Bedeutung, wenn man
sich parallel zur Siedlung auch zu den hygienischen
und kulturellen Ncbenlei-
stungen verpflichtet fühlt,
in unserem Falle zum
Volksschulbau. Je nach
dem Sinn des maßgeben­
den Pädagogen und des je­
weiligen Architekten kann
ein Schulsaal im Durch­
schnitt seine 25000-60000
Mark kosten. Solche Span­
nen m üßten in Zukunft
aber absolut unterbunden
w erden! Hierfür zeigen
wir hier den Weg m it
einigen für die Ausführung
bestim m ten ersten W ett­
bewerbsarbeiten. — Zu­
nächst eine Volksschule
für die Gemeinde Grünwald, südlich vor München
gelegen. Die Anlage soll in zwei Bauabschnitten
durchgeführt w erden: erst das Schulliaus, dann der
Turnsaal. Hier das Raum program m :
Zwei Klassen ca. 7,00:10,00 m, Garderoben im Gang.
Eine Reserveklasse im Erdgeschoß, als Kindergarten
benutzbar, m it eigener Kleiderablage, m it W asch­
raum und Aborten. Ein W erkraum im Keller (Klassen­
größe). Ein kleiner Lagerraum, ein Lehrerzimmer
von ca. 20 qm, ein Lehrm ittelraum , ein Arztzimmer
m it W arteraum , eine Registratur (Dachgeschoß);
eine Hausmeisterwohnung
eventuell im Keller (Un­
tergeschoß), Aborte usw.;
im Dachgeschoß Lehrer-
wolinung (4 Zimmer und
Zubehör). Für den 2. Bau­
abschnitt sind vorgesehen:
Turnsaal (als Festsaal ver­
wendbar) 12:20 m, Ge­
räteraum , Kleiderablage,
W aschraum (je 20 qm),
Gymnastikwiese, staub­
freie Springanlage. Schul-
bad m it Nebenräum en.
Erweiterungsmöglichkeit
der Schule, gute Beson­
nung aller Klassen, nicht
zubreiteFensterpfeiler. H_,Vogelschaubild im Maßstab 1:1000
in iin a B iin i
i! Hü:
m i n i e h ms
Ansichten von Süllen und JFesten im Maßstab 1 : 500
Rechts: Grundrisse und Schnitte
im Maßstab 1 :1000
U n ten :
Lageplan im Maßstab 1:5000
?.Bouoo&cfTn'tt
53
1Ö131Ö
WETTBEWERB FÜR EINE VOLKSSCHULE IN MÜNCHEN-TRUDERING
Beim letzten W ettbewerb in M ünchen-Neubarlacbing
wurde eine Arbeit m it dem ersten Preise hervor­
gehoben und der Ausführung zugrundegelegt, welche
einen zweigeschossigen Flachbau empfahl. Allen
schulischen Vorteilen solcher Anordnung stehen viel­
leicht doch zwei wesentliche Mängel gegenüber: die
überhöhten Baukosten und das Fehlen einer archi­
tektonischen Beherrschung der näheren Umgehung,
seihst wenn diese im Flachbau durchgeführt ist.
Folgerichtig wurde heim zweiten M ünchener Scliul-
hauswettbewerb für Trudering jener Entw urf für die
Ausführung bestim m t, welcher einen dreigeschossi­
gen zweireihigen Baukörper vorsieht, gleichzeitig
als wirtschaftlichste Grundrißanordnung und als
ein im umgehenden Flachbaugebiet wirkungsvoll
beherrschendes Gebäude. Ein Nachteil ist vielleicht
die Nordwestlage von 10 Schulsälen (im ganzen 18)
und 2 W erkräum en. Die straffe äußere Gestaltung
m it kleinsprossigen großen Fensterflächen erinnert
an schleswig-holsteinische A rt. Als M aßstabüber-
Zur Ausführung bestimm­
terEntwurfvonDipl.-Ing.
H.Döllgast. Ziveiter Preis.
Maßstab 1 : 500
Siidostansiclit
Nordwestansicht
Lageplan im Maßstab 1 :200
Links:
Vogelschaubild von Süden
Diese für einen größeren Flach­
haubezirk geplante Volksschule
soll enthalten : 18 Lelirsäle,
1 Lichtbildzimm er (Klasscngr.),
2 W erkräum e für Holz- und Me­
tallbearbeitung (je l 1/2 Kl. gr.),
1 Schulküche (70— 80 qm) m it
Nebcnr. (15 qm). Verwaltung
m it Schulleiter-, Lehrer-,Lehrer­
innen-, Lehrm ittelzim m er, A rzt­
zimmer, R egistratur und H aus­
meisterwohnung. Dazu K inder­
garten,Ruheraum ,N ebenräum e,
Hortanlage, Scliulbad und Ne­
benräum e. Turnsaal 12 X 18 m
und Nebenräume, dazu Schulb of,
Schulgarten, Turnwiese usw.
54
C( r - -
Entwurf von Carl August Bembe. Lageplan des Erdgeschosses
Erdgeschoßgrundriß
und Schnitt lobio .
!<aoa
gang dienen zartdimensionierte Holzvorbauten, wie
sie derA rchitekt in seinen zahlreichen katholischen
K irchenbauten wiederholt verwandte.
Carl August Bembes E ntw urf zeigt hinwiederum den
Versuch einer Flachbauschule m it ausgesprochen
raum bildenden Bauelementen und durchwegs gut
besonnten Klassenräumen — m it dem Nachteil
höherer Baukosten. H.
Südtveslseile und Kel­
lergeschoß i. M. 1:500
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L ‘.r—f-1 2L
Wettbewerb Volksschule München-Trudering. Schnitte Entwurf von Dipl.-Ing. C. A. Bembe
ttiiiisru rrvori j^nnui J-' an «nttUiMO« ga^ranrairainii
Nordivestseite; Maßstab 1:1000
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Südwestseite. Rechts Kellergeschoß
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—
W ir haben them atisch entgegengesetzte Arbeiten
gezeigt, weil wir glaubten, daß die so aufgewiesene
Ideenspanne weiter geistige Spannung und An­
regung zeugt, die uns im Bau von Gemeinschafts­
anlagen aller A rt und gerade beim Volksschulbau
so förderlich und notwendig sind. Dabei möchten
wir, getreu dem seit zehn Jahren hoch- und durch­
gehaltenen Geiste unserer Zeitschrift, demW unsche,
der Hoffnung Ausdruck geben, daß es unseren doch
gewiß nicht unbegabten nun zum Zuge komm enden
jungen Architekten gelingen möge, solch volksnahe
Aufgaben zu lösen auch ohne mehr oder weniger vir­
tuos abgewandelten historischen Form enschatz, und
zwar in einem durchaus nicht sentim entalisch- oder
rom antisch-retrospektiven, sondern frisch und m utig
in die Zukunft ivirkenden Geist u n ser er neuen Zeit. H.
ENTWURF FÜR EINE NEUARTIGE STADTRANDSCHULE
Architekt Karl Krings, Berlin (siehe auch Tafel 18-19)
5TADTBANDSCUULE
m lEtfEWiUSfBM
UNO GAßTNCQkOLCHfc
VOGELSCUAUßlLD.
M. 4«500
Wie sehr unter Um ständen die Veränderung oder
innere W andlung des Bauzweckes auch die ganze
Bauaufgabe zu beeinflussen vermag, zeigt dieserVer­
such, ein neues pädagogisches Ziel gleichzeitig anzu­
regen und baulich zweckentsprechend zu gestalten.
Nicht nur für die Stam marbeitersiedlung oder die
vorstädtische Kleinsiedlung gewinnt die gärtnerische
Betreuung des eigenen Grund und Bodens, des wenn
auch noch so kleinen Gartenanteiles steigende Be­
deutung.
Gerade für den geistigen Arbeiter, dessen ursprüng­
lich m eist reiner und in irgendwelchen Bauern­
geschlechtern draußen im Lande wurzelnder Blut­
stam m in der Tret- oder Nervenmühle des Büro­
lebens zu verküm m ern droht, ist die tägliche un­
m ittelbare Beschäftigung m it dem Leben der Natur,
m it der selbstverantwortliclicn Pflege organischen
Pflanzenwachstums unbedingte Notwendigkeit —
ganz abgesehen von den produktiven W erten, welche
durch die Summe solcher gärtnerischer Kleinarbeit
geschaffen wird, und dem Vorteil, der darin liegt,
daß auch der Kleinsiedler von einer kleinlichen
Nachahmung des Feldbaues wieder abgelenkt wird.
Krings regt hier nun, unseres Wissens erstmalig,
auch eine neue Form der Volksschule an — der
Grundlage also einer Wissens- und Lebensbildung
für unser ganzes Volk — , welche den N aturkunde­
unterricht und die gärtnerische Erziehungsarbeit, in
Anklang an und in Verbindung mit Kerschensteincr-
scher W erkschulung, aus der pädagogischen Lehre
Pestalozzis weiter entwickelt, stark in den Vorder­
grund rückt. Guido Harbers
AM EIN GANG
LANDSCHAFT UND DENKMALGESTALTUNG
AM BEISPIEL DES HORST-WESSEL-EHRENMALS IN DEM SÜNTELGEBIRGE BEI HAMELN
Wettbewerb, 1. Preis. Architekten W. und Jo. Kriiger, Berlin
Ewiges Gedenken der Toten unserer Bewegung: w ür­
digste Aufgaben für die schaffenden Hände unserer
besten Meister in der jeweils schönsten oder doch
einer Gestaltung zugänglichen Umgebung.
Dieser m it dem ersten Preise ausgezeichnete W ett­
bewerbsentwurf scheint uns beispielhafter W ieder­
gabe wert, weil hier m it großer Zurückhaltung be­
züglich rein architektonischerAusdrucksm ittel schlich­
te Gegebenheiten einer Landschaft fast zu heroischer
Größe gesteigert werden. Typisch für den Geist der
Architekten ist schon die zarte, das Architektonische
gegenüber dem Landschaftlichen nicht hervorheben­
de zeichnerische (graphische) Behandlung der Auf­
gabe (Skizze auf S. 58 und Vogelschaubild auf S. 59).
Das Süntelgebirge ist ein bewaldeter Höhenrücken
östlich der Weser. Es erhebt sich 350 Meter über
dem Tal und birgt verschiedene verlassene Stein­
brüche. Ein solcher ist in die Gestaltung des Denk­
mals m it einbezogen (als Gegenkurve und Zuschauer­
raum eines Freilichttheater-Thingplatzes). Der Zu­
gang von Ham eln her gabelt sich nach drei Rich­
tungen: zur erhöhten Terrasse (links), zum Tal m it
Quelle (Mitte) und direkt zu den Tribünen zur
rechten Höhe hinauf.
Die Betonung der gesamten Anlage liegt in dem
Eckvorbau der Stützm auer, am Übergang der Mauer
zur Steinbruch-Bergw and; hier soll auch plastischer
Schmuck angebracht werden (Relief eines Fahnen­
trägers). Eine eigene architektonische Betonung auf
der Berghöhe wurde verm ieden! Jeder weitere Auf­
bau hätte den Geist und M aßstab dieses Denkmal-
raumes nur verlagern und stören können. IJarbers~
58
Erster Preis im Wettbeiverb zum Iiorst-Wessel-Ehrenmal im Süntelgcbirge bei Hameln. Das Vogelschaubild von Süden
U0P5T VE55EL*
EUPENUM
Sie MMS'*1
Lageplan im Maßstab 1 : 2000
59
As.lT^V..->2äÄiSs^S5>£a2fc..-
Verschiedene Einblicke in den zukünftigen Moltkeplatz nach dem Wcttbcwcrbsmodell
WETTBEWERB FÜR DEN KÜNFTIGEN MOLTKE-PLATZ IN REGENSBURG
Erster Preis: Architekt Friedrich Haindl jun., München
Um den M oltkeplatz in den Verkehr einzubeziehen,
■wurde vor allem die Dreikronengasse um das Drei­
fache verbreitert. Außerdem wurde im gegenüber­
liegenden Stück der Dreikronengasse, um ihm die
gefährliche Enge zu nehmen, der Gehsteig in das
Haus verlegt, so daß es Arkaden ergibt.
Zur Entlastung der Speichergasse ist diese als E in­
bahnstraße gedacht, da der H auptverkehr in der
Nordsiidrichtung durch die Dreikronenstraße in den
M oltkeplatz geführt werden kann. Die W ermutgasse
wurde als unnötig aufgelassen. W as die Gebäude am
M oltkeplatz selbst betrifft, so wurde das Verwal­
tungsgebäude vierstöckig (Erdgeschoß, drei Ober­
geschosse, ausgebautes Dachgeschoß) ausgeführt, m it
großen Fenstern, aber doch so, daß es sich im R ah­
men Regensburg ausgezeichnet einfügen würde. Die
eigentliche Dom inante sollte der Platz dadurch er­
halten, daß die teils alten, teils häßlichen Gebäude
an der W estseite, die einem neuen Verwaltungs­
und Repräsentationsgebäude der Partei und des
Staates Platz machen sollen, abgebrochen werden.
D adurch gewinnt der Platz für M assenversam m ­
lungen große Bedeutung; denn vom großen Fenster­
balkon desTurm es aus ist die Beherrschung und Lei­
tung von großen Versammlungen in geradezu ein­
zigartiger Weise gewährleistet. Gegen die Maximi-
liansstraßc zu soll das Gebäude im Erdgeschoß
Läden haben. An der Südseite wurde die St. K lara­
brauerei bis zum Gebäude der Partei verlängert, um
eine ruhigere W irkung zu erhalten. Die an der M artin-
Lutherstraße anschließenden W ohngebäude wurden
durch einen Torbau ästhetisch dam it verbunden.
Die W ohngebäude wurden als Randbelebung durch­
geführt und umschließen einen öffentlichen Erho-
60
Lageplan des Moltkeplatzes in Regensburg
Blick über den Moltkeplatz zur erweiterten Kronengasse
lungsplatz, in dem die römische M auer liegt. Die
Randbebauung wurde m it drei Obergeschossen ge­
dacht.
Verwendbare alte Gebäude werden aufgestockt, die
Anlage hätte eineEin- undA usfahrt. Der Blickpunkt
an der Südostecke ist ein m arkantes Reiterstandbild
Moltkes, das die W irkung des Verwaltungsgebäudes
noch steigert. Für den Gemüsemarkt wurde durch
die Platzgestaltung erreicht, daß er sich in einer ver­
kehrsstillen Ecke abspielen kann. Zur Erleichterung
des Fußgängerverkehrs führt an der Südostecke ein
Durchgang zur M aximiliansstraße.
Urteil des Preisgerichts über den ersten Preis: Die Verbreiterung der Maximiliansstraße durch Hereinrücken des
Neubaus gegen den Platz ist zu begrüßen. Trotzdem gelingt es dem Verfasser, eine seböne Platzform zu schaffen,
die auch verkehrstechnisch voll entspricht. Durch wohl abgewogene Verteilung der Baumassen gelingt dem Ver­
fasser die Schaffung eines schönen Stadtplatzes. Auch wirtschaftlich ist die Ausnützung der verschiedenen Bau­
blöcke gut. Die schlichte Architektur fügt sich vorzüglich dem Regensburger Stadtbild ein.
Abwicklung der Platzwunde im Maßstab 1:1000 Links Oslseite, rechts Blick von Süden
Blick vom Moltkeplatz zur Lutherstraße und zum Minoritemveg
61
BAUTEN VON ARCHITEKT ANGELO SIAGAS -ATHEN
E IN LAND H AU S B E I A TH E N
Nach dem äußeren Eindruck dieses ländlichen E in­
familienhauses, in einem der weißen, freundlichen
Vororte Athens gelegen, würde man wohl nicht
ohne weiteres auf einen A rchitekten raten, welcher
auf einer deutschen Hochschule seine Facherziehung
erhalten hat. K onstruktive Einzelheiten, M aßstab­
behandlung, Grundrißeinteilung und Zeichenart ver­
raten indessen die deutsche Schule. W ir wissen nicht,
ob es m ehr dieser (Stuttgarter) Schule.oder dem
A rchitekten selbst zur Ehre gereicht, sich trotzdem
in einer seiner Heim atlandschaft angemessenen
Form ensprache gut ausgedrückt zu haben.
ATELIER
Grundriß des Erdgeschosses
62
E IN F A M ILIEN R E IH EN H A US, A TH EN
Architekt Angelo Siagas, Athen
Grundrisse von Keller, Erd- und Obergeschossen
Eine weitere Arbeit des gleichen Architekten zeigt
— immer von der besonderen Umwelt aus betrachtet
— die Gestaltung einer andersartigen Aufgabe: das
mehrstöckige Einfam ilienreihenhaus in der Straßen­
zeile, zwischen indifferente M ictliäuser einer aller­
orts gleich üblen U nternchm erarchitektur eingefügt.
Das G rundstück ist zu etwa drei Vierteln überbaut.
Rückwärts ist neben der Garage ein dem südlichen
Klima durchaus entsprechender Gartenhof ange­
ordnet. Der Hausgrundriß ist ausgezeichnet ausge­
nützt. Als weiteres Beispiel sorgfältiger Grundriß­
durcharbeitung mögen der ebenfalls von A rchitekt
Siagas stam m ende M ietliausblockgrundriß und die
Arbeiten auf S. 64-65 in Athen gelten. G. Harbers
Obergeschoß-Grundriß zum Landhaus auf Seite 62 Grundriß zu einem Mietliausblock in Athen
63
R O TE S K R E U Z , A T H E N
Architekt Angelo Siagas
Der E ntw urf für das Rote Kreuz in Athen sieht einen K opfbau vor in streng sym m etri­
scher Grundrißanordnung, an welchen sich axial der große Saal anschließt. Links vom
Eingang sind die Aborte, rechts ist die Direktion untergebracht. Das Gebäude ist von
Osten nach W esten orientiert (Saalbelichtung also von Norden und Süden).
Grundrisse von Erd- u.Obergeschoß, M. 1:500
64
WOHN- UND G E SC H Ä F TSH A U S IN A T H E N
It k r a s s « ( DOHA)h:
Tsuimuutb
wuNrpjs.i r« •AOJ4S
Grundrisse i. Maßstab von 1:500
Kennzeichen der Gundrißanordnung ist die vollständige Überbauung
des Grundstückes im Erdgeschoß durch Büro, Ausstellung, Wagcn-
schuppen und M aschinenwerkstatt. Die Fakrfläcke liegt unter dem
W ohngeschoß, welches auf Pfeilerstützen ruht. Im Wohngeschoß sind
die W ohnräum e möglichst ineinandergehend und m it Ausblick und Aus­
tritt auf verschiedenerlei sonnige oder schattige Terrassen angelegt. Das
Obergeschoß besteht nur aus einem schmalen Trakt Nebenräume und
großer Terrassenflächen, wie sie im Süden angenehm und üblich sind. GH
VO LK SSC H U LE A T H E N
Architekt A. Siagas (S. S. 66)
Ansichten, Grundrisse u. Schnitt
im Maßstab 1:500
FLU«?
LEH5E«?
i
>
65
VOLKSSCHULE IN ATHEN
Architekt Angelo Singas, Athen
Wie weiter vorne im gleichen H eft gezeigt wurde,
bahnen sich im deutschen Schulhausbau neue E n t­
wicklungslinien an zwischen den Polen der Flach-
und der Hochbauschule und denjenigen verhältnis­
mäßig größerer oder geringerer Baukosten. Hier
nun ein Beispiel aus dem Süden.
Die starke horizontale Gliederung, wie sie bei dieser
neuen Volksschule in Athen m it den durchlaufenden
Baikonen in Erscheinung tritt, w irkt liier durchaus
aus dem schattenspendenden Zweck heraus gut be­
gründet. Auch städtebaulich ergibt sich so eine
Betonung und klare H eraushebung gegenüber dem
Gewirr der einheitlich ilachgeneigten übrigenDäclier.
Die glatten kubischen Form en m it ihrem sauberen
weißen Anstrich sind in vorwiegend heißem, trok-
kenem Klim a ebenfalls berechtigt, jedenfalls eher
als im regen- und rußreichen Norden, wo nach
kurzer Zeit solch ganze Schönheit durch Schmutz-
und Regenspuren sowie Verwitterungserscheinungen
dahingerafft zu werden pflegt. G. H.
Grundrisse der Volksschule im Maßstab 1:1000
66
ZWEI KLEINE LANDHÄUSER FÜR GRIECHENLAND
Architekt R. Coste., Lixouri
A rchitekt R obert Coste, welcher seine fachliche
Ausbildung in Deutschland erhielt und nun seit
Jahren als Lehrer an einer griechischen Fachschule
lehrt, ist unseren Lesern u. a. schon aus H eft 12/1932
durch einen ausgezeichneten E ntw urf für ein frei­
stehendes südliches Einfam ilienhaus bekannt ge­
worden. Unsere heutige an sich gewiß bescheidene
Aufgabe geben wir im Zusamm enhänge m it den Ar­
beiten der A rchitekten Siagas und Egli wieder, weil
sie so recht die Allgemeingültigkeit der Entw urfs­
und Bildungselemente guter Baukultur erhärtet.
Sie zeigt sich einmal darin, daß für jede Gegebenheit
des Zweckes, hier also der W ohnbedürfnisse, des
Klimas, der Baustoffe, der ihr jeweils gemäße zeit­
liche Ausdruck und die richtige bauliche Form ge­
funden wird. W eiter aber auch in der Abgewogen­
heit der Baukörper zueinander und ihrer M aßver­
hältnisse in sich. Harbers
us tumimn iud ccm
Grundrisse und Lageplan im Maßstab 1:500
67
NEUE BAUTEN VON ERNST EGLI - ANKARA
Hochschulefür Musik, y.Inkara Architekt Ernst Egli
Ankara ist der organisatorische und geistige M ittel­
punkt der neuen Türkei. In seinen Bauten diesen
jungen, gegenwartgebundenen, kräftigen Geist spre­
chen zu lassen, ist Egli, dem Baum eister, gelungen.
Diese seine W erke unterstützen ihn auch in der
Durchführung der zweiten ihm zuteil gewordenen
Aufgabe: der Baulehrc.
Kein Zufall ist es wohl, daß der politische Schöpfer
des Neuen aus persönlicher K enntnis und Erfahrung
diese K raft aus jenem Kulturkreis heraus erwählte,
welcher m it seinem Charaktergrundzug und dem
seines Volkes die verhältnism äßig größte Verwandt­
schaft aufweist, dem mitteleuropäisch - deutschen.
Am meisten sprechen Freiheit des Geistes und Musi­
kalität der Form , gebunden durch sorgfältige Be­
rücksichtigung der gestellten Aufgabe und der ver­
wendeten K onstruktionen und Baustoffe, wohl aus
der Hochschule für Musik, welche sich als erdge-
schossiger Bau um einen stillen Brunnenhof legt.
Energie und K onzentration sprechen aus dem großen
Baukomplex der Landwirtschaftlichen Hochschule,
welche im Zuge des Jansenschen Gesam tbebauungs­
vorschlages entstand.
Repräsentative H altung und W ohnkultur beherrscht
68
69
Lageplan des Hochscliulareals
in Ankara
Rechts: Grundriß des ersten
Obergeschosses der Hochschule
für Landwirtschaft
Hochschulefür Landwirtschaft, Ankara
den Innenraum des Landhauses von Ragip Bey,
dessen Außeres wiederum in offener, leichter Bau­
art dem Klima und der Landschaft einer in süd­
lichen Breiten gelegenen Hochebene zu entsprechen
Architekt Ernst Egli
sucht. Gesam tproportionen und Einzelgestaltung,
so etwa in der N atursteinaußenw and der Musik­
schule, sind es wiederum, welche uns so verw andt
und angenehm berühren. Harbers
70
Grundrisse im Maßslab 1:500
Rechts: Straßenseite
Architekt Ernst Egli, Ankara
Landhaus von Ragip Bey, Behek-Istanbul Blick durch das Speisezimmer in den Garten
Verlag: Georg D.W. Callwey - München / Verantwortlich: Reg.-Baumstr. G. Harbers-M ünchen / Bei unverlangten Zusendungen
lehnt der erlag jcdeV erantwortung ab. Rücksendung erfolgt nur, wenn Porto beiliegt / Druck: Kästner & Callwey-München
WETTBEWERB FÜR EINE GAUFÜHRERSCHULE IN WALDSIEVERSDORF
ALS BEISPIEL FÜR EINE HÖHENBEBAUUNG
Ein Preis zu 1000 Mark. Architekt Georg Günther, Berlin
In dem W ettbewerb für eine Gauführerschule bei
W aldsieversdorf bestand für die künstlerische Ge­
staltung im wesentlichen die Aufgabe, eine verhält­
nismäßig kleine Baumasse auf einem größeren, weit­
hin beherrschenden Höhenrücken richtig anzuordnen.
Arbeit wieder, welche unseres Erachtens diese Auf­
gabe am besten und m arkantesten gelöst hat, indem
sie gegenüber anderen Arbeiten den H auptblick von
Südosten her (siehe Lageplan) räum lich richtig auf­
fängt durch entsprechende Gliederung und Steige-
Von den acht gleichen Preisen geben wir hier jene rung der Baukörpergrößen in der Blickrichtung. GH.
H AU S BREITLING . Architekt Dipl.-Ing. E. Breitling, Tübingen
Schnitt durch den Dachaufbau an der Südseite im M. 1:20 und 1:2
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VERLAG GEORG D.W . CALLWEY - MÜNCHEN
DER BAUMEISTER TAFEL 13
34. JAHRGANG, HEFT 2 (zu S. 37-41)
DER BAUMEISTER
34. JAHRGANG, HEFT 2
TA FEL 14'
(zu S. 37-41)
HAUS BREITLING. Architekt Dipl.-Ing. E. Breitling, Tübingen
Links: Glasvorbau an der Südseite im Maßstab 1:20 und 1:2
Unten: Blumenfenster in der Eßnische (Ostseite)
A "
HAU S E IN E S M U SIKERS A M BODENSEE
Architekt Reg.- Baumeister Kölmel, Heidelberg
10.-10
ANSICHT
.SCHNITT
Z IN K B L -C C M A t S D E C K U N C i
D A B C 'S E R l-A T T E N P O S T
ANSIC-UT VON OSTEN
K0N5TRUKTI0NSSC-HEMA
EINZELHEITEN
LATTENROST
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VERLAG GEORG D. W. CALLWEY - MÜNCHEN
E IS E R N E S C E L A N D E R
DER BAUMEISTER TAFEL 15
34. JAHRGANG, HEFT 2 (zu S. 50-51)
L U D O W IC I PL A C M FA L Z PF.
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T A N N E N RAUM tZTt]
5 A N D U .5 CW IA C K . ;
C E S iM S -U N D T R A U F -
BRETT FO RLEH 1
G IE B E L B A L K . A N JED.
P F O S T E N B E F E ST IG T
BRUOULAUME SOCWMOF.PL.
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T A N N E N I A N G R I E M . 22 T .
PACWFU5S AM GIEBEL
B U C H E N L A N G R IE M .
S A N D u .S C H L A C K E
G IE B E L B A L K . A N JED
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B A L K E N E N D E N M IT DEM PFOSTEN f
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M Ö R T E L
F U LL B E T O N )
D E C K E
TE ER F R E IE PAPPE
DARÜBER STREC KM ETALL F A S E R G IP S D IE L E
P U T Z U B E R Z U G 8 * J wAUSRIEGELUNG IZ w w
L A R C H E N P A R K EIT
M. B U C H E N F R IE S
B L IN D IO D . T A N N E ?
F U L L B E T O N L
D E C K E
G R A U C E S C H L A M M T I
M IS C H U N G 1 6
J S O I . I E RUKJO_
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U N T E R B E T O N
LEHMSTAMPF BODEN
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M 1 S C H G - T J12.
VERLAG GEORG D.W . CALLWEY - MÜNCHEN
H AU S EIN ES M U SIKERS AM BODENSEE
Architekt Beg.-Baumeister Kölmel, Heidelberg
DER BAUMEISTER TAFEL 16
34. JAHRGANG, HEFT 2 (zu S. 50-51)
TA FEL 17
(zu S. 50-51)
D E R B A U M EISTER
31.JAHRGANG, H EFT 2
Inschrift im Maßstab 1:2 und 1:10
tÖO*--Prüf 1C*rw
Einzelheiten der Laterne im Maßstab 1:20
HAUS E IN E S M U SIK ERS A M BODENSEE Türschild und Drücker der
Zimmertüren, Maßstab 1:2Architekt Reg.-Baumeister Külmel, HeidelbergDer große Kachelofen im Maßstab 1:20
VERLAG GEORG D. W. CALLWEY - MÜNCHEN
DER BAUMEISTER
34.JAHRGANG, HEFT 2
TA FEL 18
(zu S.57)
23 Ub*r4»ckter VorpUli
24 Heim!ert*nn
25 Küch«
26 I ES- und
27 I Tagevaum
28 Kindergarten
79 Tarraesa
30 S».*.'»!»!/
31 Hau»fanan
3 ? Biatcha
33 KUseengarfen
■i v»a«a«/a-M
U VacAal BM4JahMvaU*'«-
34 GymnathkrMan
35 Lauffcahn
31 FraAc.hlfcuhna und
S>«4!»f*cEu!»
37 Akertqrvbe
38 OkMpfanzun,
39 Schuft©!
T'ff
1 H.le
2 Va"»um
3 Fiur
4 C*>«e.-*t>*
5 Warkraum
8 Schvfct*m<n»r
7 W.Fan, ( rrv.
8 Ma-AVert i Tarftoauunf
9 Kn-Akert
10FrftMtkttM©1 1 Garila
12 LeKrarisnmar
13 Raklar
14 LeKrar-Akaie
15 Windfang18 Flor
17 Turnlah»»»
18 Tumjardarake
19 ßrauaekad
2 * Garat«
21 Tumhaila
22 Aherte
9 VaWdfkaz
10 Hausrntuferwotinung
11 LuHraum da' Tumhaka
12H*«iungmaKokaraum13 WHsctiahakaitar
14Ftanraum15 WaacAkucAa
E IN E STAD TRANDSCH ULE
Vorschlag von Architekt Dipl.-Ing. Karl Krings, Berlin
Die durch die Krise und den politischen Umbruch erfolgte Neuorientierung des deutschen Wohnungsbaues hat uns nicht
nur eine Bevorzugung des Einfamilienhauses gegenüber dem Miethaus gebracht, sondern sie fördert damit zugleich auch
den Gedanken des Hausgartens. Im Falle der Randsiedlung ist dieser sogar so weit ausgebaut, daß das der Siedlerstelle
beigegebene Land einen wesentlichen Teil zum Unterhalt des Siedlers liefert. — Die Verwirklichung dieses Gedankens in­
tensiverer Gartenbewirtschaftung ist jedoch au Voraussetzungen gebunden, die in der technischen und organisatorischen
Ausgestaltung der Stadtrandsiedlungen liegen. Denn zur Zeit sind diese Gartenparzellen noch sehr wenig produktiv. Der
Hauptgrund dafür ist das Fehlen gärtnerisch geschulter Siedler. Meist ist es sogar so, daß die Siedler das Land nur acker­
baumäßig durch Anbau von Kartoffeln und Grobkulturen nutzen. Der Ertrag ist dann häufig geringer als vorher bei land­
wirtschaftlicher Nutzung der Gebiete. Da aber für eine ausreichende gärtnerische Schulung sehr lange Zeiträume erforder­
lich sind, und sich sowohl die Aneignung gärtnerischer Fähigkeiten als auch die Bewirtschaftung der Gärten außerhalb
des Berufes vollziehen soll, ist es notwendig, bereits bei den Kindern mit der Schulung anzufangen. Der gärtnerische Unter­
richt wäre also nicht wie bisher als untergeordnetes Nebenfach, sondern als wesentliches Hauptfach in den Lehrplan der
zu den Siedlungen gehörenden Schulen einzuführen. Im folgenden soll ein Schultyp entwickelt werden, der auf diese
spezielle Forderung und auf die allgemeinen Verhältnisse der Randgebiete besonders zugeschnitten ist.
Das beigefügte Beispiel ist nach drei Raumgruppen gegliedert. Die erste umfaßt die Klassen mit den zugehörigen Garde­
roben, Lehrerzimmer, einen Werkraum, Vorräume usw. Die zweite Gruppe enthält eine Turnhalle mit Nebenräumen, die
dritte einen Kinderhort mit Schülerinternat. Die drei so entstehenden Gebäudetrakte gliedern zugleich das Gelände in
Schulhof, Schülergärten, Internatsgarten und Turnplatz.
In dem Klassentrakt ist das durch die Frankfurter Beispiele bekannte System der Freiluftklasse angewandt, aber weitcr-
entwickelt. Die früheren Beispiele haben nämlich den Nachteil, daß die einzelnen Klassen zu vier und mehr nebeneinander
gereiht sind. Falls dann die Klassen im Sommer wirklich Freilufträume werden sollen und die vorderen Glaswände aufgestellt
werden, müssen die Schüler sich gegeneinander stören. Die vorgeschlagene Anlage vermeidet diesen Nachteil, indem jede
Klasse mit dem vorgelagerten Freiluftraum völlig von den ändern getrennt ist. Die große zum Freiluftvorraum gerichtete
Glastürwand liegt nach Norden. Die Besonnung der Räume erfolgt durch das hochliegende Fensterband. Durch geeigneten
Dachüberstand kann die Sonne nur dann ins Klassenzimmer dringen, wenn sie ziemlich schräg steht und so nicht stört,
also im Winter immer, im Sommer nur frühmorgens und abends. (Schluß s. Tafel 19)
DER BAUMEISTER
34.JAHRGANG, HEFT 2
TA FEL 19
(zu S.57)
‘■■V f------- H
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O S T E N
SC H N ITTE ZUM VORSCHLAG FÜR E IN E STADTRANDSCHULE
Architekt Dipl.-Ing. Karl Krings
Der gärtnerische Unterricht stünde also an sehr wichtiger Stelle im Lehrplan. Naheliegenderweise würde man ihn vorwiegend in den vier Oberklassen erteilen, da
die Gartenarbeit immerhin gewisse Körperkräfte voraussetzt. Demgemäß ist jeder der vier Klassen ein Klassengarten von 400 qm beigegeben. Der Garten enthält
alle technischen Hilfsmittel der Gärtnerei, also: Glasbeete, Wandergläser, einen Raum mit Geräten und Dungsilos. Um die Gewinnung von hochwertigem Kompost
besonders zu klären, wäre es möglich, jeder der Oberklassen einen besonderen Klassenäbort am Garten zu geben. Das dargestellte Beispiel sieht dies vor.
Die angebaute Turnhalle öff­
net sich mit großen Glas­
flügeln zu einem Gymnastik­
rasen mit Sprungbahn. Sie.
wäre auch für allgemeine
Veranstaltungen zugänglich
zu machen, da andere geeig­
nete Räume in der Regel
nicht vorhanden sein wer­
den. Für diesen Fall ist ein
besonderer Eingang mit Gar­
derobe und Aborten vorge­
sehen. Im Zwischengeschoß
enthält die Turnhalle eine
Wohnung für den Haus­
meister oder Gartenbau­
lehrer.
Der dritte Trakt beherbergt
ein Internat für gesundheit­
lich gefährdete Stadtkinder,
die draußen mitunterrichtet
würden. Im Erdgeschoß lie­
gen Tagesräume mit großen
Glastüren zu einem beson­
deren Spielhof. Im Ober­
geschoß sind die Schlaf­
räume untergebracht. Ein
zugehöriger Kinderhort
könnte auch den Siedler­
kindern zugänglich gemacht
werden. Für die Zwecke der
allgemeinen Siedlerschulung
und auch für sonstige Ver­
anstaltungen ist mit dem
Gymnastikrasen einFreiluft-
N O ß D t N V e r s a m m l u n g s r a u m verbun-
VERLAG GEORG D. W. CALLWEY - MÜNCHEN d e n .
W E 5
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DER BAUMEISTER
34. JAHRGANG, HEFT 2
TA FEL 20
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DER GEW ERBLICHE BAU
E I N E B A C K E R E I A U F D E M L A N D E M I T W O H N U N G
Entwurf von Stadtbaurat Dr.-Ing. Erbs, Brandenburg a. H.
VERLAG GEORG D. W. CAI.I.WEY - MÜNCHEN
DER BAUMEISTER
31.JAHRGANG, HEFT 2
TAFEL 21
D E R G E W E R B L I C H E B A U
B ä c k e r e i a u f d e m l a n d e
E n t w u r f von Stadtbaurat D r.-Ing. Erbs. B randenburg a. H.
V O G E L S C H A U B I L D D E S B Ä C K E R E I B E T R I E B E S
1 Eingang zum Laden, 2 Bäckerei-Laden, 3 Aufbewahrungsraum. 4 Backstube (Werkstatt) 5 Kohlenraum, 6 Heizraum
für Backofen, 7 Dampf-Backofen, 8 Gärraum, 9 Brauseraum, 10 Raum für Hydrophor 11 Fußgrube für Bedienung U Au.-
<r„ß mit /anfstelle 13 Teileil-Maschinc. 14 Aufbereitungstisch, 15 Sauerteigtrog, 16 Knetmaschine mit Motor, Teig
C” b" k' 21 22 Notauagaug Hof«.
VERLAG GEORG D. W. CALLWEY - MÜNCHEN
DER BAUMEISTER
34. JAHRGANG, HEFT 2
TAFEL 22
DER GEWERBLICHE BAU
B Ä C K E R E I A U F D E M L A H D E
Entwurf von Slndtbiiurat Dr.-Ing. Erbs, Brandenburg a. II.
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CjjJoVwW+VO
VERLAG GEORG D. W. CALI.WEY - MÜNCHEN

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P 270 jg34-1936_2

  • 1. DE R B A U M E I S T E RV IE R U N D D R E IS S IG S T E R JA H R G A N G / FEBR .1936 / IIE FT 2 Haus H.. Tübingen Gartenseite EINFAMILIENHÄUSER VON ARCHITEKT E. BREITLING -TÜBINGEN „H eraus aus der Stadt!“ rufen wir immer wieder nicht nur dem Arbeiter der Faust, sondern gerade auch dem geistigen Arbeiter zu. Gesunde Luft und Ruhe, Sorgenfreiheit und W ohnkultur erwarten euch dort — wenn ein guter Architekt euch hei der Hausgestaltung und in dem Bemühen, die bisher unbe­ rührte N atur möglichst zu erhalten, zur Seite steht. Grundriß Erdgeschoß i. M. 1:200 (Einzelheiten Tafel 13-14) 37
  • 2. Gartenseite des Eigenheims des Architekten Dipl.-Ing. Ernst Breitling, Tübingen (Lichtbilder Moegle - Stuttgart)
  • 3. Grundriß Erdgeschoß im Maßstab 1 : 200 39 Das Eigenheim des Architekten hat altrot getönte Falzpfannen. Der Putz ist einfach gcscheibt und weiß getönt, mit einem Stich Chromgelb. Läden natur geölt. — Daehausbau mit Tannenbrettern verschalt und mit Karbolineum gestrichen. Die Wege sind ausgelegt mit bruchrauhen roten Sandsteinplatten aus dem Schwarzwald (Dietersweiler). Gartenseite des Eigenheims des Architekten Dipl.-Ing. Ernst Breitling, Tübingen
  • 4. Eigenheim desArchitekten Zimmer der Hausfrau Oben: Die Schachecke Unten 1.: Sekretär geöffnet Bei Besuchen dient dieser Raum auch als Ausweich­ zimmer. Der Boden be­ steht aus Tannenriemen mit natursandfarbenem bzw.silbergrauem Boucle' belag. Die Wände haben Einton - Tapete in ganz lichtem Weißgrau mit ei­ nem Schimmer ins Grün- lichgclbliche. Der Vor­ hang ist blau, mit Weiß und Rot gemustert. Der Kachelofen hat weiße Glasur aufrotemTon mit blauer Bemalung einzel­ ner Kacheln und der Friese. Stuhl und Schach­ tischchen sind in Kirsch­ baum natur, gewachst, ausgeführt, der Schreib­ schrank in Nuß natur. Oben Grundriß des Dachgeschosses; unten Querschnitt 40
  • 5. Das Eigenheim des Archi­ tekten; die Eßnische im großen Wohnrcium Zimmer - Erweiterungen durch Eßnische, Veranda u. dergl. sind insofern „raumsparend“ , als sie die Blicklängen an sich größerer Räume ermög­ lichen, ohne die entspre­ chende Fläche zu bean­ spruchen. Wand und Decke sind in Lärchcnholzgehalten,auf Sperrplatten furniert. Es wurde das ganze Stamm­ furnier samt dem weißen Splint dazu verwendet, wodurch eine reizvolle Lebendigkeit entstand. Das Holz ist mit Kronen- grundeingelassenundmit farblosem Mattlack be­ handelt. Der Naturton hat sich hierbei nur un­ merklich verdunkelt. Die Aufriß der Südansicht; Maßstab 1 : 200 Möbel sind Kirsch natur. der Vorhang ist rot. — Die Decke im Glasvorbau des Wohnraumes ist in Natur-Erlespcrrplatten ausgeführt, der Vorhang im gleichen Rot wie in der Eßnische, einfarbig mit weißen Seidenfäden, die einen ebenfalls einfarbigen matten Glanz ergeben. Der Bodenbelag besteht aus bruchrauhen Solnhofener Naturschieferplatten, die sich anschließcn an das Eichenwürfelparkett im Wohnraum mit Fries aus gebeizter dunkler Eiche. Die Tapete im Wohnraum ist einfarbig lichtgraues Rauhtonpapier. Das Glashaus soll später noch durch eine Schicbetiire abschließbar gemacht werden. Rechts: Blick vom großen Wohnraum in die Veranda 41
  • 6. Haus Studienrat Sch. Gartenseite Unten rechts: Balkondetail zum Hause von Studienrat Sch. Einfachste Konstruktion vereint sich hier mit straffem und doch zartem Maßstab: Balkenköpfe, Auflagebretter mit jenen verschraubt, Schmicdeeisengeländer mit Mes­ singknöpfen an den Ecken. Haus Prof. Dr. A., Tübingen. Gartenseite (s. nächste Seite)
  • 7. Haus Prof. Dr. A., Tübingen Architekt E. Breitling, Tübingen Das Haus von Professor Dr. Adickes, Tübingen, weist wiederum typische einfache Formen des Wohnhauses für den geistigen Arbeiter auf. Der Flur wirkt quadratisch, die Kachelöfen sind von außen heizbar. Bei 6,40:12,20 m Außen­ maß sind im Erdgeschoß: großer Wohnraum, Eßzimmer, Kinderzimmer und Küche, Abort; im Obergeschoß: vier Schlafräume mit zusammen 7 Betten, Bad und W. C. 43
  • 8. Grundrisse Erd-u. Obergeschoß im Maßstab 1:200 Haus Dr. Sch., Tübingen Gartenseite Grundriß ist ähnlich dem des Hauses Prof. Dr. A. 44
  • 9. Ein größeres Siedlerhaus mit Flachheller auf der Ausstellung „Planten un Blomen“, Hamburg WOHN- UND SIEDLUNGSHÄUSER VON ARCHITEKT KONSTANTY GUTSCHOW- HAMBURG Gleichzeitig m it der Altonaer Hallenschau über nord­ deutsche Siedlungsfragen wurden in der Ham burger m ehrjährigen Ausstellung „Planten un Blomen“ einige Siedlungshäuser gezeigt, welche das normale Maß bisheriger vorstädtischer Kleinsiedlungshäuser zwar überschreiten, dafür aber ein Größenziel dar­ stellen, das zu erreichen ohne Zweifel wünschens­ wert wäre. Der Architekt dieser Bauten kann für sich dam it auch als Verdienst buchen, wiederum eindringlich auf die absolute Notwendigkeit einer Zinssenkung für im Volkswohnungs- und Siedlungs­ bau zu verwendende Geldmittelhingewiesenzuhaben. Grundriß Erdgeschoß eines Siedlerhauses 45
  • 10. Größeres Siedlungshaus. Links Blick zum Anzuchtgarten mit gedecktem Sitzplatz; rechts Giebelseite mit Schleppdach Links Schnitt durch Wohnraum und Kochnische. Rechts Schnitt durch den Arbeitsplatz, die Waschküche und den Flachkeller. Maßstab 1:200 Der Grundriß sieht wegen des in Küstengebieten meist hohen Grundwasserstandes ITochkellcr und Waschküche erdgcschossig vor, daher auch der größere Hauskörper. Eine Diele mit Stiege zu den zwei oberen Schlafräumen liegt zwischen diesen Neben­ räumen und der eigentlichen Wohnung, in welcher alle Räume in den 17 qm großen Wohnraum münden. Die Schlafräume überschreiten ebenso wie dieser Wohnraum die vom Reichsarbeitsministerium sonst vorgeschriebenen Mindestmaße (Wohnraum und Kochnische = 27 qm, Elternschlafzimmer 17 qm, zwei Kinderzimmer 13 qm). Das ausgebaute Dachgeschoß mit zwei Schlafräumen 46
  • 11. SSSi Größeres Siedlungshaus. Wohnraum mit Blick zur Kochnische und zwei Schlafräumen; unten Sitzplatz und Diele 47
  • 12. Grundrisse von Erd- und Ober­ geschoß im Maßstab 1 : 200 Haus Andreae hingegen zeigt -wiederum den Typ für den geistigen Arbeiter. Eine Besonderheit, welche an dieser Stelle zwischen Baumwuchs wohl unbedenklich sein dürfte, bedeutet die Gleichrichtung des Satteldachfirstes mit der Schmalseite des Grundrisses (7,35 in), während der Giebel selbst die Breitseite einnimmt (10,57 m). Der Grund für dieseAnordnung scheint die bessere Grundriß-Anordnungsmöglichkeit im Obergeschoß gewesen zu sein, wo auf diese Weise unter Umständen eine voll­ ständige zweite Wohnung Platz findet. Haus Andreae, Hamburg-Rissen Gartenseite 48
  • 13. Haus Andreae, Hamburg-Rissen Eingang mit Wanddetail Haus Andreae, Hamburg-Rissen Querschnitt mit Einrichtung
  • 14. LANDHAUS DES MUSIKERS L. FASSBAENDER AM BODENSEE Architekt Reg.-Baumeister Kölmel, Heidelberg (Hierzu Tafel 15-17) Das Haus für einen schöpferischen Menschen, erdacht vom A rchitekten, vom Bauherrn eingerichtet m it altem Erbgut der Familie. Diese zum Teil großen Einzelstücke, sparsam ausgewählt, stören nicht den Maß­ stab der verhältnism äßig nicht hohen Räum e. Die Außenwände sind durch zwei Geschosse hindurch in Holzfachwerk m it Bim ssteinausm auerung ausgeführt; innen waagrechte Holzschalung, darauf Fasergips- dielen m it dünnem Gipsüberzug. A ußen: tcerfreie Dachpappe, darüber Streckm etall m it 2 cm wasserab­ weisendem Putz. Zu beachten ist die Situierung am höchsten P unkt des Bauplatzes. Harbers Oben: Die Südseite. Links: Die Musik­ ecke im Musiksaal. Rechts : Lageplan mit dem Hause auf dem höchstenPunkt. Unten links: Süd­ ostecke mit der T'er­ rasse. Unten rechts: Das Holzskelett mit Schtvemmstein- ausriegelung. 50
  • 15. -G'Vn- A í » Í i »i í ' JOoí> Haus L. Faßbaender. Grundrisse von Erdgeschoß und Obergeschoß im Maßstab 1 : 200 tíomnx-b- Kellergeschoß und Längsschnitt Vorentwurf. Ost- und Südseite. Unten: der Musiksaal 51
  • 16. Erster Preis eines Wettbewerbs. Architekt Emil Freymuth, München EINE VOLKSSCHULE FÜR GRÜNWALD BEI MÜNCHEN W ährend man früher das Problem der sogenannten „zusätzlichen Kosten“ im Siedlungswesen einfach und glatt so löste, daß die an sich erforderlichen Schulen jahrzehntelang „zurückgestellt“, das heißt also: nicht gebaut wurden, daß ferner Siedlungen wild ins Gelände gesetzt wurden ohne Klarstellung der Verkehrsverhältnisse, gewinnt die Kostenfrage und dam it der bauliche und jener in der Bemessung der Bauaufgabe selbst liegende „W irkungsgrad“ all- sogleich wieder Gewicht und Bedeutung, wenn man sich parallel zur Siedlung auch zu den hygienischen und kulturellen Ncbenlei- stungen verpflichtet fühlt, in unserem Falle zum Volksschulbau. Je nach dem Sinn des maßgeben­ den Pädagogen und des je­ weiligen Architekten kann ein Schulsaal im Durch­ schnitt seine 25000-60000 Mark kosten. Solche Span­ nen m üßten in Zukunft aber absolut unterbunden w erden! Hierfür zeigen wir hier den Weg m it einigen für die Ausführung bestim m ten ersten W ett­ bewerbsarbeiten. — Zu­ nächst eine Volksschule für die Gemeinde Grünwald, südlich vor München gelegen. Die Anlage soll in zwei Bauabschnitten durchgeführt w erden: erst das Schulliaus, dann der Turnsaal. Hier das Raum program m : Zwei Klassen ca. 7,00:10,00 m, Garderoben im Gang. Eine Reserveklasse im Erdgeschoß, als Kindergarten benutzbar, m it eigener Kleiderablage, m it W asch­ raum und Aborten. Ein W erkraum im Keller (Klassen­ größe). Ein kleiner Lagerraum, ein Lehrerzimmer von ca. 20 qm, ein Lehrm ittelraum , ein Arztzimmer m it W arteraum , eine Registratur (Dachgeschoß); eine Hausmeisterwohnung eventuell im Keller (Un­ tergeschoß), Aborte usw.; im Dachgeschoß Lehrer- wolinung (4 Zimmer und Zubehör). Für den 2. Bau­ abschnitt sind vorgesehen: Turnsaal (als Festsaal ver­ wendbar) 12:20 m, Ge­ räteraum , Kleiderablage, W aschraum (je 20 qm), Gymnastikwiese, staub­ freie Springanlage. Schul- bad m it Nebenräum en. Erweiterungsmöglichkeit der Schule, gute Beson­ nung aller Klassen, nicht zubreiteFensterpfeiler. H_,Vogelschaubild im Maßstab 1:1000
  • 17. in iin a B iin i i! Hü: m i n i e h ms Ansichten von Süllen und JFesten im Maßstab 1 : 500 Rechts: Grundrisse und Schnitte im Maßstab 1 :1000 U n ten : Lageplan im Maßstab 1:5000 ?.Bouoo&cfTn'tt 53
  • 18. 1Ö131Ö WETTBEWERB FÜR EINE VOLKSSCHULE IN MÜNCHEN-TRUDERING Beim letzten W ettbewerb in M ünchen-Neubarlacbing wurde eine Arbeit m it dem ersten Preise hervor­ gehoben und der Ausführung zugrundegelegt, welche einen zweigeschossigen Flachbau empfahl. Allen schulischen Vorteilen solcher Anordnung stehen viel­ leicht doch zwei wesentliche Mängel gegenüber: die überhöhten Baukosten und das Fehlen einer archi­ tektonischen Beherrschung der näheren Umgehung, seihst wenn diese im Flachbau durchgeführt ist. Folgerichtig wurde heim zweiten M ünchener Scliul- hauswettbewerb für Trudering jener Entw urf für die Ausführung bestim m t, welcher einen dreigeschossi­ gen zweireihigen Baukörper vorsieht, gleichzeitig als wirtschaftlichste Grundrißanordnung und als ein im umgehenden Flachbaugebiet wirkungsvoll beherrschendes Gebäude. Ein Nachteil ist vielleicht die Nordwestlage von 10 Schulsälen (im ganzen 18) und 2 W erkräum en. Die straffe äußere Gestaltung m it kleinsprossigen großen Fensterflächen erinnert an schleswig-holsteinische A rt. Als M aßstabüber- Zur Ausführung bestimm­ terEntwurfvonDipl.-Ing. H.Döllgast. Ziveiter Preis. Maßstab 1 : 500 Siidostansiclit Nordwestansicht Lageplan im Maßstab 1 :200 Links: Vogelschaubild von Süden Diese für einen größeren Flach­ haubezirk geplante Volksschule soll enthalten : 18 Lelirsäle, 1 Lichtbildzimm er (Klasscngr.), 2 W erkräum e für Holz- und Me­ tallbearbeitung (je l 1/2 Kl. gr.), 1 Schulküche (70— 80 qm) m it Nebcnr. (15 qm). Verwaltung m it Schulleiter-, Lehrer-,Lehrer­ innen-, Lehrm ittelzim m er, A rzt­ zimmer, R egistratur und H aus­ meisterwohnung. Dazu K inder­ garten,Ruheraum ,N ebenräum e, Hortanlage, Scliulbad und Ne­ benräum e. Turnsaal 12 X 18 m und Nebenräume, dazu Schulb of, Schulgarten, Turnwiese usw. 54
  • 19. C( r - - Entwurf von Carl August Bembe. Lageplan des Erdgeschosses Erdgeschoßgrundriß und Schnitt lobio . !<aoa gang dienen zartdimensionierte Holzvorbauten, wie sie derA rchitekt in seinen zahlreichen katholischen K irchenbauten wiederholt verwandte. Carl August Bembes E ntw urf zeigt hinwiederum den Versuch einer Flachbauschule m it ausgesprochen raum bildenden Bauelementen und durchwegs gut besonnten Klassenräumen — m it dem Nachteil höherer Baukosten. H. Südtveslseile und Kel­ lergeschoß i. M. 1:500
  • 20. t1 f f ! - i __ __i__ • j t» ■ 'f O ■! • i- ± { r _ r. ______ -— 4-nw U mncnraaaa L ‘.r—f-1 2L Wettbewerb Volksschule München-Trudering. Schnitte Entwurf von Dipl.-Ing. C. A. Bembe ttiiiisru rrvori j^nnui J-' an «nttUiMO« ga^ranrairainii Nordivestseite; Maßstab 1:1000 nanannininanax. imimimimtiuim ' Kt i nrm im 'm m w intnina] j| naimm< nahom< « Siidostseitc jjnihi;inmim ¡¡¡5 n (M utfim «¡jjßjjf imimIm ^ RS ■ ■ i ä S k _ r Südwestseite. Rechts Kellergeschoß • £ £ #V1I II — W ir haben them atisch entgegengesetzte Arbeiten gezeigt, weil wir glaubten, daß die so aufgewiesene Ideenspanne weiter geistige Spannung und An­ regung zeugt, die uns im Bau von Gemeinschafts­ anlagen aller A rt und gerade beim Volksschulbau so förderlich und notwendig sind. Dabei möchten wir, getreu dem seit zehn Jahren hoch- und durch­ gehaltenen Geiste unserer Zeitschrift, demW unsche, der Hoffnung Ausdruck geben, daß es unseren doch gewiß nicht unbegabten nun zum Zuge komm enden jungen Architekten gelingen möge, solch volksnahe Aufgaben zu lösen auch ohne mehr oder weniger vir­ tuos abgewandelten historischen Form enschatz, und zwar in einem durchaus nicht sentim entalisch- oder rom antisch-retrospektiven, sondern frisch und m utig in die Zukunft ivirkenden Geist u n ser er neuen Zeit. H.
  • 21. ENTWURF FÜR EINE NEUARTIGE STADTRANDSCHULE Architekt Karl Krings, Berlin (siehe auch Tafel 18-19) 5TADTBANDSCUULE m lEtfEWiUSfBM UNO GAßTNCQkOLCHfc VOGELSCUAUßlLD. M. 4«500 Wie sehr unter Um ständen die Veränderung oder innere W andlung des Bauzweckes auch die ganze Bauaufgabe zu beeinflussen vermag, zeigt dieserVer­ such, ein neues pädagogisches Ziel gleichzeitig anzu­ regen und baulich zweckentsprechend zu gestalten. Nicht nur für die Stam marbeitersiedlung oder die vorstädtische Kleinsiedlung gewinnt die gärtnerische Betreuung des eigenen Grund und Bodens, des wenn auch noch so kleinen Gartenanteiles steigende Be­ deutung. Gerade für den geistigen Arbeiter, dessen ursprüng­ lich m eist reiner und in irgendwelchen Bauern­ geschlechtern draußen im Lande wurzelnder Blut­ stam m in der Tret- oder Nervenmühle des Büro­ lebens zu verküm m ern droht, ist die tägliche un­ m ittelbare Beschäftigung m it dem Leben der Natur, m it der selbstverantwortliclicn Pflege organischen Pflanzenwachstums unbedingte Notwendigkeit — ganz abgesehen von den produktiven W erten, welche durch die Summe solcher gärtnerischer Kleinarbeit geschaffen wird, und dem Vorteil, der darin liegt, daß auch der Kleinsiedler von einer kleinlichen Nachahmung des Feldbaues wieder abgelenkt wird. Krings regt hier nun, unseres Wissens erstmalig, auch eine neue Form der Volksschule an — der Grundlage also einer Wissens- und Lebensbildung für unser ganzes Volk — , welche den N aturkunde­ unterricht und die gärtnerische Erziehungsarbeit, in Anklang an und in Verbindung mit Kerschensteincr- scher W erkschulung, aus der pädagogischen Lehre Pestalozzis weiter entwickelt, stark in den Vorder­ grund rückt. Guido Harbers
  • 22. AM EIN GANG LANDSCHAFT UND DENKMALGESTALTUNG AM BEISPIEL DES HORST-WESSEL-EHRENMALS IN DEM SÜNTELGEBIRGE BEI HAMELN Wettbewerb, 1. Preis. Architekten W. und Jo. Kriiger, Berlin Ewiges Gedenken der Toten unserer Bewegung: w ür­ digste Aufgaben für die schaffenden Hände unserer besten Meister in der jeweils schönsten oder doch einer Gestaltung zugänglichen Umgebung. Dieser m it dem ersten Preise ausgezeichnete W ett­ bewerbsentwurf scheint uns beispielhafter W ieder­ gabe wert, weil hier m it großer Zurückhaltung be­ züglich rein architektonischerAusdrucksm ittel schlich­ te Gegebenheiten einer Landschaft fast zu heroischer Größe gesteigert werden. Typisch für den Geist der Architekten ist schon die zarte, das Architektonische gegenüber dem Landschaftlichen nicht hervorheben­ de zeichnerische (graphische) Behandlung der Auf­ gabe (Skizze auf S. 58 und Vogelschaubild auf S. 59). Das Süntelgebirge ist ein bewaldeter Höhenrücken östlich der Weser. Es erhebt sich 350 Meter über dem Tal und birgt verschiedene verlassene Stein­ brüche. Ein solcher ist in die Gestaltung des Denk­ mals m it einbezogen (als Gegenkurve und Zuschauer­ raum eines Freilichttheater-Thingplatzes). Der Zu­ gang von Ham eln her gabelt sich nach drei Rich­ tungen: zur erhöhten Terrasse (links), zum Tal m it Quelle (Mitte) und direkt zu den Tribünen zur rechten Höhe hinauf. Die Betonung der gesamten Anlage liegt in dem Eckvorbau der Stützm auer, am Übergang der Mauer zur Steinbruch-Bergw and; hier soll auch plastischer Schmuck angebracht werden (Relief eines Fahnen­ trägers). Eine eigene architektonische Betonung auf der Berghöhe wurde verm ieden! Jeder weitere Auf­ bau hätte den Geist und M aßstab dieses Denkmal- raumes nur verlagern und stören können. IJarbers~ 58
  • 23. Erster Preis im Wettbeiverb zum Iiorst-Wessel-Ehrenmal im Süntelgcbirge bei Hameln. Das Vogelschaubild von Süden U0P5T VE55EL* EUPENUM Sie MMS'*1 Lageplan im Maßstab 1 : 2000 59
  • 24. As.lT^V..->2äÄiSs^S5>£a2fc..- Verschiedene Einblicke in den zukünftigen Moltkeplatz nach dem Wcttbcwcrbsmodell WETTBEWERB FÜR DEN KÜNFTIGEN MOLTKE-PLATZ IN REGENSBURG Erster Preis: Architekt Friedrich Haindl jun., München Um den M oltkeplatz in den Verkehr einzubeziehen, ■wurde vor allem die Dreikronengasse um das Drei­ fache verbreitert. Außerdem wurde im gegenüber­ liegenden Stück der Dreikronengasse, um ihm die gefährliche Enge zu nehmen, der Gehsteig in das Haus verlegt, so daß es Arkaden ergibt. Zur Entlastung der Speichergasse ist diese als E in­ bahnstraße gedacht, da der H auptverkehr in der Nordsiidrichtung durch die Dreikronenstraße in den M oltkeplatz geführt werden kann. Die W ermutgasse wurde als unnötig aufgelassen. W as die Gebäude am M oltkeplatz selbst betrifft, so wurde das Verwal­ tungsgebäude vierstöckig (Erdgeschoß, drei Ober­ geschosse, ausgebautes Dachgeschoß) ausgeführt, m it großen Fenstern, aber doch so, daß es sich im R ah­ men Regensburg ausgezeichnet einfügen würde. Die eigentliche Dom inante sollte der Platz dadurch er­ halten, daß die teils alten, teils häßlichen Gebäude an der W estseite, die einem neuen Verwaltungs­ und Repräsentationsgebäude der Partei und des Staates Platz machen sollen, abgebrochen werden. D adurch gewinnt der Platz für M assenversam m ­ lungen große Bedeutung; denn vom großen Fenster­ balkon desTurm es aus ist die Beherrschung und Lei­ tung von großen Versammlungen in geradezu ein­ zigartiger Weise gewährleistet. Gegen die Maximi- liansstraßc zu soll das Gebäude im Erdgeschoß Läden haben. An der Südseite wurde die St. K lara­ brauerei bis zum Gebäude der Partei verlängert, um eine ruhigere W irkung zu erhalten. Die an der M artin- Lutherstraße anschließenden W ohngebäude wurden durch einen Torbau ästhetisch dam it verbunden. Die W ohngebäude wurden als Randbelebung durch­ geführt und umschließen einen öffentlichen Erho- 60 Lageplan des Moltkeplatzes in Regensburg
  • 25. Blick über den Moltkeplatz zur erweiterten Kronengasse lungsplatz, in dem die römische M auer liegt. Die Randbebauung wurde m it drei Obergeschossen ge­ dacht. Verwendbare alte Gebäude werden aufgestockt, die Anlage hätte eineEin- undA usfahrt. Der Blickpunkt an der Südostecke ist ein m arkantes Reiterstandbild Moltkes, das die W irkung des Verwaltungsgebäudes noch steigert. Für den Gemüsemarkt wurde durch die Platzgestaltung erreicht, daß er sich in einer ver­ kehrsstillen Ecke abspielen kann. Zur Erleichterung des Fußgängerverkehrs führt an der Südostecke ein Durchgang zur M aximiliansstraße. Urteil des Preisgerichts über den ersten Preis: Die Verbreiterung der Maximiliansstraße durch Hereinrücken des Neubaus gegen den Platz ist zu begrüßen. Trotzdem gelingt es dem Verfasser, eine seböne Platzform zu schaffen, die auch verkehrstechnisch voll entspricht. Durch wohl abgewogene Verteilung der Baumassen gelingt dem Ver­ fasser die Schaffung eines schönen Stadtplatzes. Auch wirtschaftlich ist die Ausnützung der verschiedenen Bau­ blöcke gut. Die schlichte Architektur fügt sich vorzüglich dem Regensburger Stadtbild ein. Abwicklung der Platzwunde im Maßstab 1:1000 Links Oslseite, rechts Blick von Süden Blick vom Moltkeplatz zur Lutherstraße und zum Minoritemveg 61
  • 26. BAUTEN VON ARCHITEKT ANGELO SIAGAS -ATHEN E IN LAND H AU S B E I A TH E N Nach dem äußeren Eindruck dieses ländlichen E in­ familienhauses, in einem der weißen, freundlichen Vororte Athens gelegen, würde man wohl nicht ohne weiteres auf einen A rchitekten raten, welcher auf einer deutschen Hochschule seine Facherziehung erhalten hat. K onstruktive Einzelheiten, M aßstab­ behandlung, Grundrißeinteilung und Zeichenart ver­ raten indessen die deutsche Schule. W ir wissen nicht, ob es m ehr dieser (Stuttgarter) Schule.oder dem A rchitekten selbst zur Ehre gereicht, sich trotzdem in einer seiner Heim atlandschaft angemessenen Form ensprache gut ausgedrückt zu haben. ATELIER Grundriß des Erdgeschosses 62
  • 27. E IN F A M ILIEN R E IH EN H A US, A TH EN Architekt Angelo Siagas, Athen Grundrisse von Keller, Erd- und Obergeschossen Eine weitere Arbeit des gleichen Architekten zeigt — immer von der besonderen Umwelt aus betrachtet — die Gestaltung einer andersartigen Aufgabe: das mehrstöckige Einfam ilienreihenhaus in der Straßen­ zeile, zwischen indifferente M ictliäuser einer aller­ orts gleich üblen U nternchm erarchitektur eingefügt. Das G rundstück ist zu etwa drei Vierteln überbaut. Rückwärts ist neben der Garage ein dem südlichen Klima durchaus entsprechender Gartenhof ange­ ordnet. Der Hausgrundriß ist ausgezeichnet ausge­ nützt. Als weiteres Beispiel sorgfältiger Grundriß­ durcharbeitung mögen der ebenfalls von A rchitekt Siagas stam m ende M ietliausblockgrundriß und die Arbeiten auf S. 64-65 in Athen gelten. G. Harbers Obergeschoß-Grundriß zum Landhaus auf Seite 62 Grundriß zu einem Mietliausblock in Athen 63
  • 28. R O TE S K R E U Z , A T H E N Architekt Angelo Siagas Der E ntw urf für das Rote Kreuz in Athen sieht einen K opfbau vor in streng sym m etri­ scher Grundrißanordnung, an welchen sich axial der große Saal anschließt. Links vom Eingang sind die Aborte, rechts ist die Direktion untergebracht. Das Gebäude ist von Osten nach W esten orientiert (Saalbelichtung also von Norden und Süden). Grundrisse von Erd- u.Obergeschoß, M. 1:500 64
  • 29. WOHN- UND G E SC H Ä F TSH A U S IN A T H E N It k r a s s « ( DOHA)h: Tsuimuutb wuNrpjs.i r« •AOJ4S Grundrisse i. Maßstab von 1:500 Kennzeichen der Gundrißanordnung ist die vollständige Überbauung des Grundstückes im Erdgeschoß durch Büro, Ausstellung, Wagcn- schuppen und M aschinenwerkstatt. Die Fakrfläcke liegt unter dem W ohngeschoß, welches auf Pfeilerstützen ruht. Im Wohngeschoß sind die W ohnräum e möglichst ineinandergehend und m it Ausblick und Aus­ tritt auf verschiedenerlei sonnige oder schattige Terrassen angelegt. Das Obergeschoß besteht nur aus einem schmalen Trakt Nebenräume und großer Terrassenflächen, wie sie im Süden angenehm und üblich sind. GH VO LK SSC H U LE A T H E N Architekt A. Siagas (S. S. 66) Ansichten, Grundrisse u. Schnitt im Maßstab 1:500 FLU«? LEH5E«? i > 65
  • 30. VOLKSSCHULE IN ATHEN Architekt Angelo Singas, Athen Wie weiter vorne im gleichen H eft gezeigt wurde, bahnen sich im deutschen Schulhausbau neue E n t­ wicklungslinien an zwischen den Polen der Flach- und der Hochbauschule und denjenigen verhältnis­ mäßig größerer oder geringerer Baukosten. Hier nun ein Beispiel aus dem Süden. Die starke horizontale Gliederung, wie sie bei dieser neuen Volksschule in Athen m it den durchlaufenden Baikonen in Erscheinung tritt, w irkt liier durchaus aus dem schattenspendenden Zweck heraus gut be­ gründet. Auch städtebaulich ergibt sich so eine Betonung und klare H eraushebung gegenüber dem Gewirr der einheitlich ilachgeneigten übrigenDäclier. Die glatten kubischen Form en m it ihrem sauberen weißen Anstrich sind in vorwiegend heißem, trok- kenem Klim a ebenfalls berechtigt, jedenfalls eher als im regen- und rußreichen Norden, wo nach kurzer Zeit solch ganze Schönheit durch Schmutz- und Regenspuren sowie Verwitterungserscheinungen dahingerafft zu werden pflegt. G. H. Grundrisse der Volksschule im Maßstab 1:1000 66
  • 31. ZWEI KLEINE LANDHÄUSER FÜR GRIECHENLAND Architekt R. Coste., Lixouri A rchitekt R obert Coste, welcher seine fachliche Ausbildung in Deutschland erhielt und nun seit Jahren als Lehrer an einer griechischen Fachschule lehrt, ist unseren Lesern u. a. schon aus H eft 12/1932 durch einen ausgezeichneten E ntw urf für ein frei­ stehendes südliches Einfam ilienhaus bekannt ge­ worden. Unsere heutige an sich gewiß bescheidene Aufgabe geben wir im Zusamm enhänge m it den Ar­ beiten der A rchitekten Siagas und Egli wieder, weil sie so recht die Allgemeingültigkeit der Entw urfs­ und Bildungselemente guter Baukultur erhärtet. Sie zeigt sich einmal darin, daß für jede Gegebenheit des Zweckes, hier also der W ohnbedürfnisse, des Klimas, der Baustoffe, der ihr jeweils gemäße zeit­ liche Ausdruck und die richtige bauliche Form ge­ funden wird. W eiter aber auch in der Abgewogen­ heit der Baukörper zueinander und ihrer M aßver­ hältnisse in sich. Harbers us tumimn iud ccm Grundrisse und Lageplan im Maßstab 1:500 67
  • 32. NEUE BAUTEN VON ERNST EGLI - ANKARA Hochschulefür Musik, y.Inkara Architekt Ernst Egli Ankara ist der organisatorische und geistige M ittel­ punkt der neuen Türkei. In seinen Bauten diesen jungen, gegenwartgebundenen, kräftigen Geist spre­ chen zu lassen, ist Egli, dem Baum eister, gelungen. Diese seine W erke unterstützen ihn auch in der Durchführung der zweiten ihm zuteil gewordenen Aufgabe: der Baulehrc. Kein Zufall ist es wohl, daß der politische Schöpfer des Neuen aus persönlicher K enntnis und Erfahrung diese K raft aus jenem Kulturkreis heraus erwählte, welcher m it seinem Charaktergrundzug und dem seines Volkes die verhältnism äßig größte Verwandt­ schaft aufweist, dem mitteleuropäisch - deutschen. Am meisten sprechen Freiheit des Geistes und Musi­ kalität der Form , gebunden durch sorgfältige Be­ rücksichtigung der gestellten Aufgabe und der ver­ wendeten K onstruktionen und Baustoffe, wohl aus der Hochschule für Musik, welche sich als erdge- schossiger Bau um einen stillen Brunnenhof legt. Energie und K onzentration sprechen aus dem großen Baukomplex der Landwirtschaftlichen Hochschule, welche im Zuge des Jansenschen Gesam tbebauungs­ vorschlages entstand. Repräsentative H altung und W ohnkultur beherrscht 68
  • 33. 69
  • 34. Lageplan des Hochscliulareals in Ankara Rechts: Grundriß des ersten Obergeschosses der Hochschule für Landwirtschaft Hochschulefür Landwirtschaft, Ankara den Innenraum des Landhauses von Ragip Bey, dessen Außeres wiederum in offener, leichter Bau­ art dem Klima und der Landschaft einer in süd­ lichen Breiten gelegenen Hochebene zu entsprechen Architekt Ernst Egli sucht. Gesam tproportionen und Einzelgestaltung, so etwa in der N atursteinaußenw and der Musik­ schule, sind es wiederum, welche uns so verw andt und angenehm berühren. Harbers 70
  • 35. Grundrisse im Maßslab 1:500 Rechts: Straßenseite Architekt Ernst Egli, Ankara Landhaus von Ragip Bey, Behek-Istanbul Blick durch das Speisezimmer in den Garten
  • 36. Verlag: Georg D.W. Callwey - München / Verantwortlich: Reg.-Baumstr. G. Harbers-M ünchen / Bei unverlangten Zusendungen lehnt der erlag jcdeV erantwortung ab. Rücksendung erfolgt nur, wenn Porto beiliegt / Druck: Kästner & Callwey-München WETTBEWERB FÜR EINE GAUFÜHRERSCHULE IN WALDSIEVERSDORF ALS BEISPIEL FÜR EINE HÖHENBEBAUUNG Ein Preis zu 1000 Mark. Architekt Georg Günther, Berlin In dem W ettbewerb für eine Gauführerschule bei W aldsieversdorf bestand für die künstlerische Ge­ staltung im wesentlichen die Aufgabe, eine verhält­ nismäßig kleine Baumasse auf einem größeren, weit­ hin beherrschenden Höhenrücken richtig anzuordnen. Arbeit wieder, welche unseres Erachtens diese Auf­ gabe am besten und m arkantesten gelöst hat, indem sie gegenüber anderen Arbeiten den H auptblick von Südosten her (siehe Lageplan) räum lich richtig auf­ fängt durch entsprechende Gliederung und Steige- Von den acht gleichen Preisen geben wir hier jene rung der Baukörpergrößen in der Blickrichtung. GH.
  • 37. H AU S BREITLING . Architekt Dipl.-Ing. E. Breitling, Tübingen Schnitt durch den Dachaufbau an der Südseite im M. 1:20 und 1:2 K)/l uurumor mjntuorni ■^mACKCHfUUUHq ^ w tm /v ■10,12 ZSOUCBMPPr ' jr/ c/i mroTwrJ ' iS cn putz MCUUfr /JT KX1jr w MSftM<?r s m i r a ■/mr/i roa/ja/j/rmir/M 3J0UCRPPPPC- 3/cnroarorrur- lla t p u tz - ß/tuneu pp ppc A mt TPN/u;Njmti/N<j , a/r KppßoiiNCU/i mroKurv z l m ßic/icu ti/i/ijc ß /m g JICUTHACm CCUOSCIT /lA U C ß U fP K , KUMsm/mm// m r c p j c v m £ VERLAG GEORG D.W . CALLWEY - MÜNCHEN DER BAUMEISTER TAFEL 13 34. JAHRGANG, HEFT 2 (zu S. 37-41)
  • 38. DER BAUMEISTER 34. JAHRGANG, HEFT 2 TA FEL 14' (zu S. 37-41) HAUS BREITLING. Architekt Dipl.-Ing. E. Breitling, Tübingen Links: Glasvorbau an der Südseite im Maßstab 1:20 und 1:2 Unten: Blumenfenster in der Eßnische (Ostseite) A "
  • 39. HAU S E IN E S M U SIKERS A M BODENSEE Architekt Reg.- Baumeister Kölmel, Heidelberg 10.-10 ANSICHT .SCHNITT Z IN K B L -C C M A t S D E C K U N C i D A B C 'S E R l-A T T E N P O S T ANSIC-UT VON OSTEN K0N5TRUKTI0NSSC-HEMA EINZELHEITEN LATTENROST PAPPE <0 lAgUpUtnmEl«R O T E VERLAG GEORG D. W. CALLWEY - MÜNCHEN E IS E R N E S C E L A N D E R DER BAUMEISTER TAFEL 15 34. JAHRGANG, HEFT 2 (zu S. 50-51)
  • 40. L U D O W IC I PL A C M FA L Z PF. 113a T A N N E N RAUM tZTt] 5 A N D U .5 CW IA C K . ; C E S iM S -U N D T R A U F - BRETT FO RLEH 1 G IE B E L B A L K . A N JED. P F O S T E N B E F E ST IG T BRUOULAUME SOCWMOF.PL. 7 E M E N T - M Ö R T E L i C H L A C U E N T A N N E N I A N G R I E M . 22 T . PACWFU5S AM GIEBEL B U C H E N L A N G R IE M . S A N D u .S C H L A C K E G IE B E L B A L K . A N JED PFO ST EN B E F E ST IG T B A L K E N E N D E N M IT DEM PFOSTEN f DURCH S C H R A U B .B O L IE N V E R - j BUNDEN GIEBELW AND-GCHNIITLÄNGi>WAND-5CHNH BODENBELÄGE AUSSENPUTZ 2 cmv S O L N H O F . PL. M Ö R T E L F U LL B E T O N ) D E C K E TE ER F R E IE PAPPE DARÜBER STREC KM ETALL F A S E R G IP S D IE L E P U T Z U B E R Z U G 8 * J wAUSRIEGELUNG IZ w w L A R C H E N P A R K EIT M. B U C H E N F R IE S B L IN D IO D . T A N N E ? F U L L B E T O N L D E C K E G R A U C E S C H L A M M T I M IS C H U N G 1 6 J S O I . I E RUKJO_ ^■¿Vsmap G L A T T S T R iC H U N T E R B E T O N LEHMSTAMPF BODEN M o «■*»»■ M 1 S C H G - T J12. VERLAG GEORG D.W . CALLWEY - MÜNCHEN H AU S EIN ES M U SIKERS AM BODENSEE Architekt Beg.-Baumeister Kölmel, Heidelberg DER BAUMEISTER TAFEL 16 34. JAHRGANG, HEFT 2 (zu S. 50-51)
  • 41. TA FEL 17 (zu S. 50-51) D E R B A U M EISTER 31.JAHRGANG, H EFT 2 Inschrift im Maßstab 1:2 und 1:10 tÖO*--Prüf 1C*rw Einzelheiten der Laterne im Maßstab 1:20 HAUS E IN E S M U SIK ERS A M BODENSEE Türschild und Drücker der Zimmertüren, Maßstab 1:2Architekt Reg.-Baumeister Külmel, HeidelbergDer große Kachelofen im Maßstab 1:20 VERLAG GEORG D. W. CALLWEY - MÜNCHEN
  • 42. DER BAUMEISTER 34.JAHRGANG, HEFT 2 TA FEL 18 (zu S.57) 23 Ub*r4»ckter VorpUli 24 Heim!ert*nn 25 Küch« 26 I ES- und 27 I Tagevaum 28 Kindergarten 79 Tarraesa 30 S».*.'»!»!/ 31 Hau»fanan 3 ? Biatcha 33 KUseengarfen ■i v»a«a«/a-M U VacAal BM4JahMvaU*'«- 34 GymnathkrMan 35 Lauffcahn 31 FraAc.hlfcuhna und S>«4!»f*cEu!» 37 Akertqrvbe 38 OkMpfanzun, 39 Schuft©! T'ff 1 H.le 2 Va"»um 3 Fiur 4 C*>«e.-*t>* 5 Warkraum 8 Schvfct*m<n»r 7 W.Fan, ( rrv. 8 Ma-AVert i Tarftoauunf 9 Kn-Akert 10FrftMtkttM©1 1 Garila 12 LeKrarisnmar 13 Raklar 14 LeKrar-Akaie 15 Windfang18 Flor 17 Turnlah»»» 18 Tumjardarake 19 ßrauaekad 2 * Garat« 21 Tumhaila 22 Aherte 9 VaWdfkaz 10 Hausrntuferwotinung 11 LuHraum da' Tumhaka 12H*«iungmaKokaraum13 WHsctiahakaitar 14Ftanraum15 WaacAkucAa E IN E STAD TRANDSCH ULE Vorschlag von Architekt Dipl.-Ing. Karl Krings, Berlin Die durch die Krise und den politischen Umbruch erfolgte Neuorientierung des deutschen Wohnungsbaues hat uns nicht nur eine Bevorzugung des Einfamilienhauses gegenüber dem Miethaus gebracht, sondern sie fördert damit zugleich auch den Gedanken des Hausgartens. Im Falle der Randsiedlung ist dieser sogar so weit ausgebaut, daß das der Siedlerstelle beigegebene Land einen wesentlichen Teil zum Unterhalt des Siedlers liefert. — Die Verwirklichung dieses Gedankens in­ tensiverer Gartenbewirtschaftung ist jedoch au Voraussetzungen gebunden, die in der technischen und organisatorischen Ausgestaltung der Stadtrandsiedlungen liegen. Denn zur Zeit sind diese Gartenparzellen noch sehr wenig produktiv. Der Hauptgrund dafür ist das Fehlen gärtnerisch geschulter Siedler. Meist ist es sogar so, daß die Siedler das Land nur acker­ baumäßig durch Anbau von Kartoffeln und Grobkulturen nutzen. Der Ertrag ist dann häufig geringer als vorher bei land­ wirtschaftlicher Nutzung der Gebiete. Da aber für eine ausreichende gärtnerische Schulung sehr lange Zeiträume erforder­ lich sind, und sich sowohl die Aneignung gärtnerischer Fähigkeiten als auch die Bewirtschaftung der Gärten außerhalb des Berufes vollziehen soll, ist es notwendig, bereits bei den Kindern mit der Schulung anzufangen. Der gärtnerische Unter­ richt wäre also nicht wie bisher als untergeordnetes Nebenfach, sondern als wesentliches Hauptfach in den Lehrplan der zu den Siedlungen gehörenden Schulen einzuführen. Im folgenden soll ein Schultyp entwickelt werden, der auf diese spezielle Forderung und auf die allgemeinen Verhältnisse der Randgebiete besonders zugeschnitten ist. Das beigefügte Beispiel ist nach drei Raumgruppen gegliedert. Die erste umfaßt die Klassen mit den zugehörigen Garde­ roben, Lehrerzimmer, einen Werkraum, Vorräume usw. Die zweite Gruppe enthält eine Turnhalle mit Nebenräumen, die dritte einen Kinderhort mit Schülerinternat. Die drei so entstehenden Gebäudetrakte gliedern zugleich das Gelände in Schulhof, Schülergärten, Internatsgarten und Turnplatz. In dem Klassentrakt ist das durch die Frankfurter Beispiele bekannte System der Freiluftklasse angewandt, aber weitcr- entwickelt. Die früheren Beispiele haben nämlich den Nachteil, daß die einzelnen Klassen zu vier und mehr nebeneinander gereiht sind. Falls dann die Klassen im Sommer wirklich Freilufträume werden sollen und die vorderen Glaswände aufgestellt werden, müssen die Schüler sich gegeneinander stören. Die vorgeschlagene Anlage vermeidet diesen Nachteil, indem jede Klasse mit dem vorgelagerten Freiluftraum völlig von den ändern getrennt ist. Die große zum Freiluftvorraum gerichtete Glastürwand liegt nach Norden. Die Besonnung der Räume erfolgt durch das hochliegende Fensterband. Durch geeigneten Dachüberstand kann die Sonne nur dann ins Klassenzimmer dringen, wenn sie ziemlich schräg steht und so nicht stört, also im Winter immer, im Sommer nur frühmorgens und abends. (Schluß s. Tafel 19)
  • 43. DER BAUMEISTER 34.JAHRGANG, HEFT 2 TA FEL 19 (zu S.57) ‘■■V f------- H <1 A..—’„11 7,'Ck »Vu-fcJL ------------------- tu m m m m *- rT ‘m-1 . irr'H r* ^ f r f P! tL U tU JtL l.ltL U u o n □□ö ,— „ — O S T E N SC H N ITTE ZUM VORSCHLAG FÜR E IN E STADTRANDSCHULE Architekt Dipl.-Ing. Karl Krings Der gärtnerische Unterricht stünde also an sehr wichtiger Stelle im Lehrplan. Naheliegenderweise würde man ihn vorwiegend in den vier Oberklassen erteilen, da die Gartenarbeit immerhin gewisse Körperkräfte voraussetzt. Demgemäß ist jeder der vier Klassen ein Klassengarten von 400 qm beigegeben. Der Garten enthält alle technischen Hilfsmittel der Gärtnerei, also: Glasbeete, Wandergläser, einen Raum mit Geräten und Dungsilos. Um die Gewinnung von hochwertigem Kompost besonders zu klären, wäre es möglich, jeder der Oberklassen einen besonderen Klassenäbort am Garten zu geben. Das dargestellte Beispiel sieht dies vor. Die angebaute Turnhalle öff­ net sich mit großen Glas­ flügeln zu einem Gymnastik­ rasen mit Sprungbahn. Sie. wäre auch für allgemeine Veranstaltungen zugänglich zu machen, da andere geeig­ nete Räume in der Regel nicht vorhanden sein wer­ den. Für diesen Fall ist ein besonderer Eingang mit Gar­ derobe und Aborten vorge­ sehen. Im Zwischengeschoß enthält die Turnhalle eine Wohnung für den Haus­ meister oder Gartenbau­ lehrer. Der dritte Trakt beherbergt ein Internat für gesundheit­ lich gefährdete Stadtkinder, die draußen mitunterrichtet würden. Im Erdgeschoß lie­ gen Tagesräume mit großen Glastüren zu einem beson­ deren Spielhof. Im Ober­ geschoß sind die Schlaf­ räume untergebracht. Ein zugehöriger Kinderhort könnte auch den Siedler­ kindern zugänglich gemacht werden. Für die Zwecke der allgemeinen Siedlerschulung und auch für sonstige Ver­ anstaltungen ist mit dem Gymnastikrasen einFreiluft- N O ß D t N V e r s a m m l u n g s r a u m verbun- VERLAG GEORG D. W. CALLWEY - MÜNCHEN d e n . W E 5 5 il 0 E N ' - X 2-Ns. - r m n i irin r m r m m m ra m m m m 1IIIIIl.Ltijf ... i. ,~n luaJ 3
  • 44. DER BAUMEISTER 34. JAHRGANG, HEFT 2 TA FEL 20 'ÜWwfcvtvowvji+S*- 'tJAÜMiowvFt DER GEW ERBLICHE BAU E I N E B A C K E R E I A U F D E M L A N D E M I T W O H N U N G Entwurf von Stadtbaurat Dr.-Ing. Erbs, Brandenburg a. H. VERLAG GEORG D. W. CAI.I.WEY - MÜNCHEN
  • 45. DER BAUMEISTER 31.JAHRGANG, HEFT 2 TAFEL 21 D E R G E W E R B L I C H E B A U B ä c k e r e i a u f d e m l a n d e E n t w u r f von Stadtbaurat D r.-Ing. Erbs. B randenburg a. H. V O G E L S C H A U B I L D D E S B Ä C K E R E I B E T R I E B E S 1 Eingang zum Laden, 2 Bäckerei-Laden, 3 Aufbewahrungsraum. 4 Backstube (Werkstatt) 5 Kohlenraum, 6 Heizraum für Backofen, 7 Dampf-Backofen, 8 Gärraum, 9 Brauseraum, 10 Raum für Hydrophor 11 Fußgrube für Bedienung U Au.- <r„ß mit /anfstelle 13 Teileil-Maschinc. 14 Aufbereitungstisch, 15 Sauerteigtrog, 16 Knetmaschine mit Motor, Teig C” b" k' 21 22 Notauagaug Hof«. VERLAG GEORG D. W. CALLWEY - MÜNCHEN
  • 46. DER BAUMEISTER 34. JAHRGANG, HEFT 2 TAFEL 22 DER GEWERBLICHE BAU B Ä C K E R E I A U F D E M L A H D E Entwurf von Slndtbiiurat Dr.-Ing. Erbs, Brandenburg a. II. 'ökrs^Wwo CjjJoVwW+VO VERLAG GEORG D. W. CALI.WEY - MÜNCHEN