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1 von 36
Menschen mit Demenz ein Zuhause bieten –
die Chancen des Pflege-Neuausrichtungsgesetz
nutzen
2. Fachtag Alter und Pflege in Frankfurt/O.
15.05.2013
Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg e.V.
Birgitta Neumann
Wie können die Leistungen des Pflege-
Neuausrichtungsgesetz sinnvoll genutzt werden?
Menschen mit Demenz ein zu Hause bieten
Demenziell Erkrankte in Brandenburg bis 2030 nach Alter
Alter insgesamt
2009 2015 2020 2025 2030 09 bis 30
09 bis 30 in
%
Brandenburg (Land) 43.817 55.638 67.177 77.657 87.398 + 43.581 + 99,5 %
Brandenburg a.d.H. 1.444 1.824 2.183 2.463 2.643 + 1.199 + 83,0 %
Cottbus 2.245 2.199 2.598 2.950 3.243 + 998 + 44,5 %
Frankfurt (Oder) 1.058 1.381 1.656 1.891 2.094 + 1.035 + 97,9 %
Potsdam 2.465 3.144 3.796 4.378 4.907 + 2.442 + 99,1 %
Barnim 2.839 3.771 4.722 5.670 6.617 + 3.778 + 133,1 %
Dahme-Spreewald 2.911 3.826 4.671 5.427 6.118 + 3.206 + 110,1 %
Elbe-Elster 2.305 2.813 3.269 3.644 3.967 + 1.662 + 72,1 %
Havelland 2.447 3.058 3.769 4.467 5.141 + 2.694 + 110,1 %
Märkisch-Oderland 3.171 4.186 5.166 6.057 6.920 + 3.749 + 118,2 %
Oberhavel 3.223 4.220 5.159 6.037 6.880 + 3.657 + 113,5 %
Oberspreewald-Lausitz 2.509 3.035 3.545 3.943 4.254 + 1.745 + 69,5 %
Oder-Spree 3.252 4.215 5.170 6.027 6.794 + 3.542 + 108,9 %
Ostprignitz-Ruppin 1.892 2.331 2.765 3.156 3.541 + 1.649 + 87,2 %
Potsdam-Mittelmark 3.362 4.352 5.349 6.315 7.296 + 3.934 + 117,0 %
Prignitz 1.746 2.103 2.444 2.734 2.991 + 1.245 + 71,3 %
Spree-Neiße 2.456 2.928 3.406 3.849 4.280 + 1.824 + 74,2 %
Teltow-Fläming 2.643 3.251 3.879 4.480 5.078 + 2.435 + 92,1 %
Uckermark 2.370 3.001 3.629 4.168 4.634 + 2.264 + 95,6 %
Projektion der Zahl an Demenzerkrankten in den Brandenburger Landkreisen und kreisfreien Städten bis 2030
Beispiel Herr M. Vaskuläre Demenz,
67 Jahre alt, Pflegestufe II, Ehefrau arbeitet
Amb. Pflege
2 x täglich
Sachleistung
SGB XI
Essen auf
Rädern
3 x i. d. Woche
Tagespflege
Niedrigschwelliges
Betreuungsangebot
2 x i. d. Woche
2 Std.
Pflege-Neuausrichtungsgesetz – Pflege und
Alltagsgestaltung?
Neue Aufgaben - viele Fragen
Fragen:
• Wie können Pflege-, Hauswirtschafts- und häusliche
Betreuungsangebote fachlich ausgerichtet werden, um
Menschen mit Demenz und deren Angehörigen noch
besser gerecht zu werden?
• Welche Bedarfe werden von der Praxis gesehen?
• Welche Chancen liegen in der Kombination von
Pflege-, Hauswirtschaft- und häuslichen
Betreuungsangeboten in Zusammenarbeit mit den
niedrigschwelligen Betreuungsangeboten, dem Einsatz
der ehrenamtlichen Helfern, und/oder des Angebotes
der Tagespflege?
Überblick der Leistungen der Pflegeversicherung für Menschen mit Demenz nach
Pflege-Neuausrichtungsgesetz
(mit eingeschränkter Alltagskompetenz nach § 45a SGB XI)
Pflege-stufe
Zusätzliche
Betreuungs
- leistungen
(mtl.)
Pflege-
geld
(mtl.)
Pflegesach-
leistung
(mtl.)
Tages-
pflege
(mtl.)
Kombination aus
Pflegegeld,
Tagespflege und/
oder Pflegesach-
leistung (150%-
Regelung)
(mtl.)
Pflege
bei Ver-
hinder-
ung
(1x pro
Jahr)
Kurzeit-
pflege
(1x pro
Jahr)
Zum
Verbrauch
bestimmte
Pflegehilfs-
mittel
(mtl.)
Wohnumfeldver-
bessernde
Maßnahmen
(je Maßnahme)
0
100 €/
200 €
120 € 225 €
kein
Anspruch
kein Anspruch 1.550 €
kein
Anspruch 31 € 2.557 €
1
100 €/
200 €
305 € 665 € 450 € bis zu 997,50 € 1.550 € 1.550 € 31 € 2.557 €
2
100 €/
200 €
525 € 1.250 € 1.100 € bis zu 1.875 € 1.550 € 1.550 € 31 € 2.557 €
3
100 €/
200 €
700 € 1.550 € 1.550 € bis zu 2.325 € 1.550 € 1.550 € 31 € 2.557 €
Zusätzlich haben Pflegebedürftige einen Anspruch auf einen pauschalen Zuschlag in Höhe von 200,- € monatlich, wenn Sie in einer
selbstverantwortlich organisierten, ambulant betreuten Wohngruppe, mit mindestens 3 weiteren Pflegebedürftigen, zusammen wohnen, in der eine
Pflegekraft koordinierende Aufgaben übernimmt und der Pflegedienst frei gewählt wurde (§ 38a SGB XI)
Neue Leistungen PNG - ab 01.01.2013
§ 124 Übergangsregelung: häusliche Betreuung
(1) Pflegebedürftige der Pflegestufen I bis III sowie Versicherte,
die wegen erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz die
Voraussetzungen des § 45a erfüllen, haben (bis …)
• nach § 36 und § 123 einen Anspruch auf häusliche Betreuung.
(2) Leistungen der häuslichen Betreuung werden neben
Grundpflege und hauswirtschaftlicher Versorgung als
pflegerische Betreuungsmaßnahmen erbracht.
Neue Leistungen PNG - ab 01.01.2013
§ 124 Häusliche Betreuung
1. Unterstützung von Aktivitäten im häuslichen Umfeld, die dem
Zweck der Kommunikation und der Aufrechterhaltung sozialer
Kontakte dienen,
2. Unterstützung bei der Gestaltung des häuslichen Alltags,
insbesondere Hilfen zur Entwicklung und Aufrechterhaltung einer
Tagesstruktur, zur Durchführung bedürfnisgerechter
Beschäftigungen und zur Einhaltung eines bedürfnisgerechten
Tag-/Nacht-Rhythmus.
Betreuung
zu Hause
Betreuungs-
gruppen
Entlastung pflegender Angehöriger – und
Begleitung der Demenzerkrankten
Geschulte ehrenamtliche Helfer/innen arbeiten unter Anleitung
einer Fachkraft
Niedrigschwellige Betreuungsangebote
für Menschen mit Demenz
für die soziale Betreuung
Monatlich 100,- € oder 200,- € ab Tag der Antragstellung
• ab Juli 2008 – jährlich 1.200,- €
• auf Antrag – jährlich 2.400,- €
Der Betrag kann bis ins nächste Halbjahr des Folgejahres
übertragen werden.
Finanzierung der Begleitung
in Betreuungsangeboten
Mensch
Ziel = Lebensqualität
Individualität
Persönlichkeit
Lebensraum
Wohnung
Alltag Beziehungen
“Zu Hause” sein = Lebensqualität –
Chancen einer Alltagsbegleitung für Menschen mit Demenz
Individuelle Formen der Begleitung von Menschen mit Demenz –
niedrigschwellige Betreuungsangebote für Menschen mit
Demenz - § 45 b Abs. 1 Ziffer 4 SGB XI
Ehrenamtliche Helferin aus Friesack bei der „Ausfahrt ins Grüne“
Herr M. Situation Vaskuläre Demenz,
67 Jahre alt, Pflegestufe II, Ehefrau arbeitet, 200 € § 45 SGB XI
Pflegestützpunkt
+ Beratungsstelle
Amb. Pflege
1- 2 x täglich
Häusliche
Betreuung
Heilmittel – SGB V
Sachleistung
SGB XI
Erweiterung
§ 123/ 1243 x i. d. Woche
Tagespflege
Niedrigschwelliges
Betreuungsangebot
3 x 2 Std. d. Wo. Essen auf Rädern
§ 45 b Ziffer 4
SGB XI
Logopädie+
Ergotherapie
Lebensbegleitung statt Versorgung
von Menschen mit Demenz
Chancen einer Alltagsbegleitung für Menschen mit
Demenz zu Hause
durch die Kombination von Leistungen des PNG?
Erhöhte
Pflegeleistung
§ 123 SGB XI
Häusliche
Betreuung §
124 SGB XI
Tagespflege §
41 SGB XI
150 % Regelung
Niedrigschwellige
Betreuungs-
angebote § 45 b
Ziffer 4 SGB XI
Alltagsgestaltung - Begleitung - Leistung –
Formblatt Beratung?
Uhrzeit Montags Dienstags Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
7:30-
8:30
09:00
10:00
11:00 -
12:00
12:00-
13:00
15.00
16:00
17:00
18:00
19:00
Pflege § 123
Häusl. Betreuung § 124
Ehrenamtl. Helfer § 45b
Tagespflege § 41
Beispiel 1: Alltagsgestaltung für Menschen mit Demenz
Pflegestufe II - + 200,- € - alt
Uhrzeit Montags Dienstags Mittwoch Donnerstag Freitag
7:30-
8:15
Aufstehen/
Körperpfl.
Aufstehen/
Körperpfl.
Aufstehen/
Körperpfl.
Aufstehen/
Körperpfl.
Aufstehen/
Körperpfl.
11:00
12:00-
12:15
Essen auf
Rädern
Essen auf
Rädern
Essen auf
Rädern
Essen auf
Rädern
Essen auf
Rädern
16:00 Spaziergang Betreuungs- Spaziergang
17:00 + gruppe Fotoalben
18:00 Gespräch Ausflug anschauen
19:00
Pflege § 123 Häusl. Betreuung § 124 Ehrenamtl. Helfer § 45b Tagespflege § 41
Beispiel 1: Alltagsgestaltung für Menschen mit Demenz
Pflegestufe II - + 200,- € neu nach PNG
Uhrzeit Montags Dienstags Mittwoch Donnerstag Freitag
7:30-
8:15
Aufstehen/
Körperpfl.
Aufstehen/
Körperpfl.
Aufstehen/
Körperpfl.
Aufstehen/
Körperpfl.
Aufstehen/
Körperpfl.
11:15 – Gedichte
lesen +
Zubereitung
Spaziergang
+
Zubereitung
Blumenpfl.
+
Zubereitung
Spaziergang
+
Zubereitung
Kuchen backen
+
Zubereitung
12:15 Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen
16:00 Spaziergang Betreuungs- Spaziergang
17:00 + gruppe Fotoalben
18:00 Gespräch Ausflug anschauen
19:00
Pflege § 123 Häusl. Betreuung § 124 Ehrenamtl. Helfer § 45b Tagespflege § 41
Beispiel 1 – Pflegestufe II + 200,- €
Sachleistung Amb. Dienst Kosten €
Amb. Pflege 5 x die Woche
Grundpflege, Anziehen
Zeit/Leistungskomplexe 7:30 – 8:15 á ca. 40,- €/Std.
600,-
Häusliche Betreuung und Mittagessen/Toilettengang
Zeit 1 Std. täglich 11.15-12.15 á ca. 30,- €/Std. 600,-
Zusammen 1.200,-
/. Amb. Pflegesachleistung nach § 123 SGB XI 1.250,-
(Keine Zuzahlung)
+ Zusätzliche Betreuung durch ehrenamtliche
Helfer nach § 45 b SGB XI
3 x 2 Std. i. d. Woche = 24 Std. i. Mo x 8,-€/Std.
192,-
Beispiel 2: Alltagsgestaltung für Menschen mit Demenz
Pflegestufe II - + 200,- €
Uhrzeit Montags Dienstags Mittwoch Donnerstag Freitag
7:30-
8:15
Aufstehen/
Körperpfl.
Aufstehen/
Körperpfl.
Aufstehen/
Körperpflege
Aufstehen/
Körperpflege
Aufstehen/
Körperpflege
8:30 Tagespflege Tagespflege Tagespflege
11:15 – Gedichte
lesen +
Kuchen
backen +
12:15 Mittagessen
Toilettengang
Mittagessen
Toilettengang
16:00 zu Hause zu Hause zu Hause Spaziergang Spaziergang
17:00 Fotoalben +
18:00 anschauen Gespräch
19:00
Pflege § 123 Häusl. Betreuung § 124 Ehrenamtl. Helfer § 45b Tagespflege § 41
Beispiel 2 – Pflegestufe II + 200,- €
Sachleistung Amb. Dienst Kosten €
Amb. Pflege 5 x die Woche
Grundpflege, Anziehen
Zeit/Leistungskomplexe 7:30 – 8:15 á ca. 40,- €/Std.
600,-
3 x pro Wo. Tagespflege = ca. 12 x pro Monat
Pro Tag ca. 50,- €
625,-
Häusliche Betreuung und Mittagessen/Toilettengang
Zeit 2 Std. in d. Wo = i. Mo á ca. 40,- €/Std. 320,-
Zusammen 1.545,-
Leistungen Tagespflege (150 %) und Amb.
Pflegesachleistung nach § 123 SGB XI in Stufe II
bis zu 1.875,-
(Zuzahlung Invest-Kosten, Verpflegung und
Fahrtkosten = ca. 150,- bis 180,- €)
+ Zusätzliche Betreuung durch ehrenamtliche
Helfer nach § 45 b SGB XI = Anspruch 200,- €
2 x 2 Std. i. d. Woche = 16 Std. i. Mo x 8,-€/Std.
128,-
Beispiel 3: Alltagsgestaltung für Menschen mit Demenz
Pflegestufe II - + 200,- €
Uhrzeit Montags Dienstags Mittwoch Donnerstag Freitag
7:30-
8:15
Aufstehen/
Körperpfl.
Aufstehen/
Körperpfl.
Aufstehen/
Körperpfl.
Aufstehen/
Körperpfl.
Aufstehen/
Körperpfl.
11:15 – Gedichte
lesen +
Zubereitung
Spaziergang
+
Zubereitung
Blumenpfl.
+
Zubereitung
Spaziergang
+
Zubereitung
Kuchen backen
+
Zubereitung
12:15 Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen
16:00 Spaziergang Betreuungs- Spaziergang
17:00 + gruppe Fotoalben
18:00 Gespräch Ausflug anschauen
19:30 Körperpfl. Körperpfl. Körperpfl. Körperpfl. Körperpfl.
Pflege § 123 Häusl. Betreuung § 124 Ehrenamtl. Helfer § 45b Tagespflege § 41
Beispiel 3 – Pflegestufe II + 200,- €
Sachleistung Amb. Dienst Kosten €
Amb. Pflege 5 x die Woche
Grundpflege, Anziehen - morgens
Zeit/Leistungskomplexe 7:30 – 8:15 á ca. 40,- €/Std.
600,-
Häusliche Betreuung und Mittagessen/Toilettengang
Zeit 1 Std. täglich 11.15-12.15 á ca. 30,- €/Std. 600,-
Amb. Pflege 5 x die Woche – abends Grundpflege
Zeit/Leistungskomplexe 19:30 – 20:00 á ca. 40,- €/Std.
400,-
Zusammen 1.600,-
./. Amb. Pflegesachleistung nach § 123 SGB XI 1.250,-
(Keine Zuzahlung)
+ Zusätzliche Betreuung durch ehrenamtliche
Helfer nach § 45 b SGB XI
3 x 2 Std. i. d. Woche = 24 Std. i. Mo x 8,-€/Std.
192,-
Zuzahlung ambulanter Dienst: Selbstzahler oder
Sozialhilfeträger
350,-
Pflege und Betreuung – Beispiel 4
Alltagsgestaltung Pflegestufe I - + 100,- €
Uhrzeit Montags Dienstags Mittwoch Donnerstag Freitag
7:30-
8:15
Aufstehen/
Körperpfl.
Aufstehen/
Körperpfl.
Aufstehen/
Körperpflege
Aufstehen/
Körperpflege
Aufstehen/
Körperpflege
8:30 Tagespflege Tagespflege
10:00 Spaziergang Kuchen
Backen
11:00 Fotoalben Gespräch
12:00
16:00 zu Hause zu Hause
17:00
18:00
19:00
Pflege § 123 Häusl. Betreuung § 124 Ehrenamtl. Helfer § 45b Tagespflege § 41
Beispiel 4 – Pflegestufe I + 100,- €
Sachleistung Amb. Dienst Kosten €
Amb. Pflege 5 x die Woche
Grundpflege, Anziehen
Zeit/Leistungskomplexe 7:30 – 8:15 á ca. 40,- €/Std.
600,-
2 x pro Wo. Tagespflege = ca. 8 - 9 x pro Monat
pro Tag ca. 50,- € = ca.
450,-
Zusammen 1.050,-
Leistungen Tagespflege (150 %) und Amb.
Pflegesachleistung nach § 123 SGB XI in Stufe I
997,50- € minus *450,- € Höchstbetrag = 547,50 €
600,- € Kosten
+ 547,50 € Anspruch
+ Zusätzliche Betreuung durch ehrenamtliche
Helfer nach § 45 b SGB XI = Anspruch 200,- €
2 x 2 Std. i. d. Woche = 16 Std. i. Mo x 8,-€/Std.
128,-
Zuzahlung 28,- €/Helfer plus Invest.-Kosten,
Verpflegung und Fahrtkosten Tagespflege
und Ambulante Pflege
28,-
100,-
52,50
Alltagsgestaltung - Begleitung - Leistung –
Formblatt Beratung?
Uhrzeit Montags Dienstags Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag
7:30-
8:30
09:00
10:00
11:00 -
12:00
12:00-
13:00
15.00
16:00
17:00
18:00
19:00
Pflege § 123
Häusl. Betreuung § 124
Ehrenamtl. Helfer § 45b
Tagespflege § 41
Menschen mit Demenz ein zu Hause bieten –
in selbstverantwortlich organisierten ambulant betreuten
Wohngemeinschaften
Förderung von ambulant betreute
Wohngemeinschaften – in „geteilter
Verantwortung“?!
Förderung von amb. betreuten
Wohngemeinschaften im Rahmen des PNG
Weiterentwicklung von Angeboten
§ 38a Zusätzliche Leistungen für Pflegebedürftige in ambulant
betreuten Wohngruppen
(1) Pflegebedürftige haben Anspruch auf einen pauschalen Zuschlag in
Höhe von 200 Euro monatlich, wenn
sie in ambulant betreuten Wohngruppen in einer gemeinsamen Wohnung mit
häuslicher pflegerischer Versorgung leben
eine Pflegekraft tätig ist, die organisatorische, verwaltende oder pflegerische
Tätigkeiten verrichtet
regelmäßig mindestens drei Pflegebedürftigen handelt mit dem Zweck der
gemeinschaftlich organisierten pflegerischen Versorgung, dem die jeweils
maßgeblichen heimrechtlichen Vorschriften oder ihre Anforderungen an
Leistungserbringer nicht entgegenstehen.
keine ambulante Versorgungsform im Sinne von Absatz 1 liegt vor,
wenn die freie Wählbarkeit der Pflege- und Betreuungsleistungen
rechtlich oder tatsächlich eingeschränkt ist.
Aufgaben der Pflegekraft, die organisatorische, verwaltende
oder pflegerische Tätigkeiten verrichtet in der ambulant
betreuten Wohngemeinschaft verrichtet
• Tatsächlich stellt sich aber die Frage, ob durch diese zusätzliche
Leistung eine Verbesserung oder nur eine Minderung der Kosten
ergibt?
• Denn es ist zu fragen, wer denn die Aufgaben der koordinierenden,
organisatorischen Tätigkeiten übernimmt?
• Wie ist das abgegrenzt von den Aufgaben der Angehörigen?
• wie dieses Geld, für welche Aufgaben verwendet wird, muss
zwischen Angehörigengemeinschaft und Pflegedienst ausgehandelt
werden - mehr Alltagsbegleitung? Mehr Ausflüge? Mehr …..?
• Forderungen nach einer Abtretungserklärung für diese 200,- €
machen die Runde, was angesichts der normalen
Zuzahlungsregelungen (über den Sachleistungsbezug hinaus)
eigentlich keinen Sinn macht!
Wann ist eine ambulant betreute Wohngemeinschaft
rechtlich und tatsächlich unabhängig?
Was ist eine selbstverantwortlich geführte Wohngemeinschaft?
• Die Bewohner/Bewohnerinnen bzw. deren Angehörige schließen
sich zu einer Auftraggebergemeinschaft zusammen
• Sie schließen eine Vereinbarung miteinander und treffen sich
regelmäßig, um Absprachen zu treffen
• Sie entscheiden sich gemeinschaftlich für einen Pflegedienst, der
Gast im Hause ist (und auch wieder abgewählt werden kann)
• Sie treffen Abreden mit diesem im Sinne der „geteilten
Verantwortung“ (Alltagsgestaltung, Leistungen aus § 38 a oder 45 b
SGB XI)
Förderung von amb. Betreuten Wohngemeinschaften im
Rahmen des PNG
Weiterentwicklung von Angeboten
§ 40 Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen – keine
Selbstbeteiligung mehr - 2.557 Euro – für WG für bis zu 4
Pflegebedürftige – aber nicht mehr als 10.228 Euro
§ 45e Anschubfinanzierung zur Gründung von ambulant
betreuten Wohngruppen
die Anspruch auf Leistungen nach § 38a haben und die an der
gemeinsamen Gründung beteiligt sind,
für die altersgerechte oder barrierearme Umgestaltung der
gemeinsamen Wohnung zusätzlich zu dem Betrag nach § 40
Absatz 4 einmalig ein Betrag von bis zu 2 500 Euro gewährt.
Der Gesamtbetrag ist je Wohngruppe auf 10.000 Euro begrenzt
§ 45f Weiterentwicklung neuer Wohnformen
(1) Zur wissenschaftlich gestützten Weiterentwicklung und Förderung
neuer Wohnformen werden zusätzlich 10 Millionen Euro zur
Verfügung gestellt.
Am Alltag teilhaben – statt versorgen
Es gibt viel zu tun!

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  • 2. Wie können die Leistungen des Pflege- Neuausrichtungsgesetz sinnvoll genutzt werden? Menschen mit Demenz ein zu Hause bieten
  • 3. Demenziell Erkrankte in Brandenburg bis 2030 nach Alter
  • 4. Alter insgesamt 2009 2015 2020 2025 2030 09 bis 30 09 bis 30 in % Brandenburg (Land) 43.817 55.638 67.177 77.657 87.398 + 43.581 + 99,5 % Brandenburg a.d.H. 1.444 1.824 2.183 2.463 2.643 + 1.199 + 83,0 % Cottbus 2.245 2.199 2.598 2.950 3.243 + 998 + 44,5 % Frankfurt (Oder) 1.058 1.381 1.656 1.891 2.094 + 1.035 + 97,9 % Potsdam 2.465 3.144 3.796 4.378 4.907 + 2.442 + 99,1 % Barnim 2.839 3.771 4.722 5.670 6.617 + 3.778 + 133,1 % Dahme-Spreewald 2.911 3.826 4.671 5.427 6.118 + 3.206 + 110,1 % Elbe-Elster 2.305 2.813 3.269 3.644 3.967 + 1.662 + 72,1 % Havelland 2.447 3.058 3.769 4.467 5.141 + 2.694 + 110,1 % Märkisch-Oderland 3.171 4.186 5.166 6.057 6.920 + 3.749 + 118,2 % Oberhavel 3.223 4.220 5.159 6.037 6.880 + 3.657 + 113,5 % Oberspreewald-Lausitz 2.509 3.035 3.545 3.943 4.254 + 1.745 + 69,5 % Oder-Spree 3.252 4.215 5.170 6.027 6.794 + 3.542 + 108,9 % Ostprignitz-Ruppin 1.892 2.331 2.765 3.156 3.541 + 1.649 + 87,2 % Potsdam-Mittelmark 3.362 4.352 5.349 6.315 7.296 + 3.934 + 117,0 % Prignitz 1.746 2.103 2.444 2.734 2.991 + 1.245 + 71,3 % Spree-Neiße 2.456 2.928 3.406 3.849 4.280 + 1.824 + 74,2 % Teltow-Fläming 2.643 3.251 3.879 4.480 5.078 + 2.435 + 92,1 % Uckermark 2.370 3.001 3.629 4.168 4.634 + 2.264 + 95,6 % Projektion der Zahl an Demenzerkrankten in den Brandenburger Landkreisen und kreisfreien Städten bis 2030
  • 5. Beispiel Herr M. Vaskuläre Demenz, 67 Jahre alt, Pflegestufe II, Ehefrau arbeitet Amb. Pflege 2 x täglich Sachleistung SGB XI Essen auf Rädern 3 x i. d. Woche Tagespflege Niedrigschwelliges Betreuungsangebot 2 x i. d. Woche 2 Std.
  • 6. Pflege-Neuausrichtungsgesetz – Pflege und Alltagsgestaltung? Neue Aufgaben - viele Fragen Fragen: • Wie können Pflege-, Hauswirtschafts- und häusliche Betreuungsangebote fachlich ausgerichtet werden, um Menschen mit Demenz und deren Angehörigen noch besser gerecht zu werden? • Welche Bedarfe werden von der Praxis gesehen? • Welche Chancen liegen in der Kombination von Pflege-, Hauswirtschaft- und häuslichen Betreuungsangeboten in Zusammenarbeit mit den niedrigschwelligen Betreuungsangeboten, dem Einsatz der ehrenamtlichen Helfern, und/oder des Angebotes der Tagespflege?
  • 7. Überblick der Leistungen der Pflegeversicherung für Menschen mit Demenz nach Pflege-Neuausrichtungsgesetz (mit eingeschränkter Alltagskompetenz nach § 45a SGB XI) Pflege-stufe Zusätzliche Betreuungs - leistungen (mtl.) Pflege- geld (mtl.) Pflegesach- leistung (mtl.) Tages- pflege (mtl.) Kombination aus Pflegegeld, Tagespflege und/ oder Pflegesach- leistung (150%- Regelung) (mtl.) Pflege bei Ver- hinder- ung (1x pro Jahr) Kurzeit- pflege (1x pro Jahr) Zum Verbrauch bestimmte Pflegehilfs- mittel (mtl.) Wohnumfeldver- bessernde Maßnahmen (je Maßnahme) 0 100 €/ 200 € 120 € 225 € kein Anspruch kein Anspruch 1.550 € kein Anspruch 31 € 2.557 € 1 100 €/ 200 € 305 € 665 € 450 € bis zu 997,50 € 1.550 € 1.550 € 31 € 2.557 € 2 100 €/ 200 € 525 € 1.250 € 1.100 € bis zu 1.875 € 1.550 € 1.550 € 31 € 2.557 € 3 100 €/ 200 € 700 € 1.550 € 1.550 € bis zu 2.325 € 1.550 € 1.550 € 31 € 2.557 € Zusätzlich haben Pflegebedürftige einen Anspruch auf einen pauschalen Zuschlag in Höhe von 200,- € monatlich, wenn Sie in einer selbstverantwortlich organisierten, ambulant betreuten Wohngruppe, mit mindestens 3 weiteren Pflegebedürftigen, zusammen wohnen, in der eine Pflegekraft koordinierende Aufgaben übernimmt und der Pflegedienst frei gewählt wurde (§ 38a SGB XI)
  • 8. Neue Leistungen PNG - ab 01.01.2013 § 124 Übergangsregelung: häusliche Betreuung (1) Pflegebedürftige der Pflegestufen I bis III sowie Versicherte, die wegen erheblich eingeschränkter Alltagskompetenz die Voraussetzungen des § 45a erfüllen, haben (bis …) • nach § 36 und § 123 einen Anspruch auf häusliche Betreuung. (2) Leistungen der häuslichen Betreuung werden neben Grundpflege und hauswirtschaftlicher Versorgung als pflegerische Betreuungsmaßnahmen erbracht.
  • 9. Neue Leistungen PNG - ab 01.01.2013 § 124 Häusliche Betreuung 1. Unterstützung von Aktivitäten im häuslichen Umfeld, die dem Zweck der Kommunikation und der Aufrechterhaltung sozialer Kontakte dienen, 2. Unterstützung bei der Gestaltung des häuslichen Alltags, insbesondere Hilfen zur Entwicklung und Aufrechterhaltung einer Tagesstruktur, zur Durchführung bedürfnisgerechter Beschäftigungen und zur Einhaltung eines bedürfnisgerechten Tag-/Nacht-Rhythmus.
  • 10. Betreuung zu Hause Betreuungs- gruppen Entlastung pflegender Angehöriger – und Begleitung der Demenzerkrankten Geschulte ehrenamtliche Helfer/innen arbeiten unter Anleitung einer Fachkraft Niedrigschwellige Betreuungsangebote für Menschen mit Demenz
  • 11. für die soziale Betreuung Monatlich 100,- € oder 200,- € ab Tag der Antragstellung • ab Juli 2008 – jährlich 1.200,- € • auf Antrag – jährlich 2.400,- € Der Betrag kann bis ins nächste Halbjahr des Folgejahres übertragen werden. Finanzierung der Begleitung in Betreuungsangeboten
  • 12. Mensch Ziel = Lebensqualität Individualität Persönlichkeit Lebensraum Wohnung Alltag Beziehungen “Zu Hause” sein = Lebensqualität – Chancen einer Alltagsbegleitung für Menschen mit Demenz
  • 13. Individuelle Formen der Begleitung von Menschen mit Demenz – niedrigschwellige Betreuungsangebote für Menschen mit Demenz - § 45 b Abs. 1 Ziffer 4 SGB XI Ehrenamtliche Helferin aus Friesack bei der „Ausfahrt ins Grüne“
  • 14. Herr M. Situation Vaskuläre Demenz, 67 Jahre alt, Pflegestufe II, Ehefrau arbeitet, 200 € § 45 SGB XI Pflegestützpunkt + Beratungsstelle Amb. Pflege 1- 2 x täglich Häusliche Betreuung Heilmittel – SGB V Sachleistung SGB XI Erweiterung § 123/ 1243 x i. d. Woche Tagespflege Niedrigschwelliges Betreuungsangebot 3 x 2 Std. d. Wo. Essen auf Rädern § 45 b Ziffer 4 SGB XI Logopädie+ Ergotherapie
  • 16. Chancen einer Alltagsbegleitung für Menschen mit Demenz zu Hause durch die Kombination von Leistungen des PNG? Erhöhte Pflegeleistung § 123 SGB XI Häusliche Betreuung § 124 SGB XI Tagespflege § 41 SGB XI 150 % Regelung Niedrigschwellige Betreuungs- angebote § 45 b Ziffer 4 SGB XI
  • 17. Alltagsgestaltung - Begleitung - Leistung – Formblatt Beratung? Uhrzeit Montags Dienstags Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 7:30- 8:30 09:00 10:00 11:00 - 12:00 12:00- 13:00 15.00 16:00 17:00 18:00 19:00 Pflege § 123 Häusl. Betreuung § 124 Ehrenamtl. Helfer § 45b Tagespflege § 41
  • 18. Beispiel 1: Alltagsgestaltung für Menschen mit Demenz Pflegestufe II - + 200,- € - alt Uhrzeit Montags Dienstags Mittwoch Donnerstag Freitag 7:30- 8:15 Aufstehen/ Körperpfl. Aufstehen/ Körperpfl. Aufstehen/ Körperpfl. Aufstehen/ Körperpfl. Aufstehen/ Körperpfl. 11:00 12:00- 12:15 Essen auf Rädern Essen auf Rädern Essen auf Rädern Essen auf Rädern Essen auf Rädern 16:00 Spaziergang Betreuungs- Spaziergang 17:00 + gruppe Fotoalben 18:00 Gespräch Ausflug anschauen 19:00 Pflege § 123 Häusl. Betreuung § 124 Ehrenamtl. Helfer § 45b Tagespflege § 41
  • 19. Beispiel 1: Alltagsgestaltung für Menschen mit Demenz Pflegestufe II - + 200,- € neu nach PNG Uhrzeit Montags Dienstags Mittwoch Donnerstag Freitag 7:30- 8:15 Aufstehen/ Körperpfl. Aufstehen/ Körperpfl. Aufstehen/ Körperpfl. Aufstehen/ Körperpfl. Aufstehen/ Körperpfl. 11:15 – Gedichte lesen + Zubereitung Spaziergang + Zubereitung Blumenpfl. + Zubereitung Spaziergang + Zubereitung Kuchen backen + Zubereitung 12:15 Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen 16:00 Spaziergang Betreuungs- Spaziergang 17:00 + gruppe Fotoalben 18:00 Gespräch Ausflug anschauen 19:00 Pflege § 123 Häusl. Betreuung § 124 Ehrenamtl. Helfer § 45b Tagespflege § 41
  • 20. Beispiel 1 – Pflegestufe II + 200,- € Sachleistung Amb. Dienst Kosten € Amb. Pflege 5 x die Woche Grundpflege, Anziehen Zeit/Leistungskomplexe 7:30 – 8:15 á ca. 40,- €/Std. 600,- Häusliche Betreuung und Mittagessen/Toilettengang Zeit 1 Std. täglich 11.15-12.15 á ca. 30,- €/Std. 600,- Zusammen 1.200,- /. Amb. Pflegesachleistung nach § 123 SGB XI 1.250,- (Keine Zuzahlung) + Zusätzliche Betreuung durch ehrenamtliche Helfer nach § 45 b SGB XI 3 x 2 Std. i. d. Woche = 24 Std. i. Mo x 8,-€/Std. 192,-
  • 21. Beispiel 2: Alltagsgestaltung für Menschen mit Demenz Pflegestufe II - + 200,- € Uhrzeit Montags Dienstags Mittwoch Donnerstag Freitag 7:30- 8:15 Aufstehen/ Körperpfl. Aufstehen/ Körperpfl. Aufstehen/ Körperpflege Aufstehen/ Körperpflege Aufstehen/ Körperpflege 8:30 Tagespflege Tagespflege Tagespflege 11:15 – Gedichte lesen + Kuchen backen + 12:15 Mittagessen Toilettengang Mittagessen Toilettengang 16:00 zu Hause zu Hause zu Hause Spaziergang Spaziergang 17:00 Fotoalben + 18:00 anschauen Gespräch 19:00 Pflege § 123 Häusl. Betreuung § 124 Ehrenamtl. Helfer § 45b Tagespflege § 41
  • 22. Beispiel 2 – Pflegestufe II + 200,- € Sachleistung Amb. Dienst Kosten € Amb. Pflege 5 x die Woche Grundpflege, Anziehen Zeit/Leistungskomplexe 7:30 – 8:15 á ca. 40,- €/Std. 600,- 3 x pro Wo. Tagespflege = ca. 12 x pro Monat Pro Tag ca. 50,- € 625,- Häusliche Betreuung und Mittagessen/Toilettengang Zeit 2 Std. in d. Wo = i. Mo á ca. 40,- €/Std. 320,- Zusammen 1.545,- Leistungen Tagespflege (150 %) und Amb. Pflegesachleistung nach § 123 SGB XI in Stufe II bis zu 1.875,- (Zuzahlung Invest-Kosten, Verpflegung und Fahrtkosten = ca. 150,- bis 180,- €) + Zusätzliche Betreuung durch ehrenamtliche Helfer nach § 45 b SGB XI = Anspruch 200,- € 2 x 2 Std. i. d. Woche = 16 Std. i. Mo x 8,-€/Std. 128,-
  • 23. Beispiel 3: Alltagsgestaltung für Menschen mit Demenz Pflegestufe II - + 200,- € Uhrzeit Montags Dienstags Mittwoch Donnerstag Freitag 7:30- 8:15 Aufstehen/ Körperpfl. Aufstehen/ Körperpfl. Aufstehen/ Körperpfl. Aufstehen/ Körperpfl. Aufstehen/ Körperpfl. 11:15 – Gedichte lesen + Zubereitung Spaziergang + Zubereitung Blumenpfl. + Zubereitung Spaziergang + Zubereitung Kuchen backen + Zubereitung 12:15 Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen Mittagessen 16:00 Spaziergang Betreuungs- Spaziergang 17:00 + gruppe Fotoalben 18:00 Gespräch Ausflug anschauen 19:30 Körperpfl. Körperpfl. Körperpfl. Körperpfl. Körperpfl. Pflege § 123 Häusl. Betreuung § 124 Ehrenamtl. Helfer § 45b Tagespflege § 41
  • 24. Beispiel 3 – Pflegestufe II + 200,- € Sachleistung Amb. Dienst Kosten € Amb. Pflege 5 x die Woche Grundpflege, Anziehen - morgens Zeit/Leistungskomplexe 7:30 – 8:15 á ca. 40,- €/Std. 600,- Häusliche Betreuung und Mittagessen/Toilettengang Zeit 1 Std. täglich 11.15-12.15 á ca. 30,- €/Std. 600,- Amb. Pflege 5 x die Woche – abends Grundpflege Zeit/Leistungskomplexe 19:30 – 20:00 á ca. 40,- €/Std. 400,- Zusammen 1.600,- ./. Amb. Pflegesachleistung nach § 123 SGB XI 1.250,- (Keine Zuzahlung) + Zusätzliche Betreuung durch ehrenamtliche Helfer nach § 45 b SGB XI 3 x 2 Std. i. d. Woche = 24 Std. i. Mo x 8,-€/Std. 192,- Zuzahlung ambulanter Dienst: Selbstzahler oder Sozialhilfeträger 350,-
  • 25. Pflege und Betreuung – Beispiel 4 Alltagsgestaltung Pflegestufe I - + 100,- € Uhrzeit Montags Dienstags Mittwoch Donnerstag Freitag 7:30- 8:15 Aufstehen/ Körperpfl. Aufstehen/ Körperpfl. Aufstehen/ Körperpflege Aufstehen/ Körperpflege Aufstehen/ Körperpflege 8:30 Tagespflege Tagespflege 10:00 Spaziergang Kuchen Backen 11:00 Fotoalben Gespräch 12:00 16:00 zu Hause zu Hause 17:00 18:00 19:00 Pflege § 123 Häusl. Betreuung § 124 Ehrenamtl. Helfer § 45b Tagespflege § 41
  • 26. Beispiel 4 – Pflegestufe I + 100,- € Sachleistung Amb. Dienst Kosten € Amb. Pflege 5 x die Woche Grundpflege, Anziehen Zeit/Leistungskomplexe 7:30 – 8:15 á ca. 40,- €/Std. 600,- 2 x pro Wo. Tagespflege = ca. 8 - 9 x pro Monat pro Tag ca. 50,- € = ca. 450,- Zusammen 1.050,- Leistungen Tagespflege (150 %) und Amb. Pflegesachleistung nach § 123 SGB XI in Stufe I 997,50- € minus *450,- € Höchstbetrag = 547,50 € 600,- € Kosten + 547,50 € Anspruch + Zusätzliche Betreuung durch ehrenamtliche Helfer nach § 45 b SGB XI = Anspruch 200,- € 2 x 2 Std. i. d. Woche = 16 Std. i. Mo x 8,-€/Std. 128,- Zuzahlung 28,- €/Helfer plus Invest.-Kosten, Verpflegung und Fahrtkosten Tagespflege und Ambulante Pflege 28,- 100,- 52,50
  • 27. Alltagsgestaltung - Begleitung - Leistung – Formblatt Beratung? Uhrzeit Montags Dienstags Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag Sonntag 7:30- 8:30 09:00 10:00 11:00 - 12:00 12:00- 13:00 15.00 16:00 17:00 18:00 19:00 Pflege § 123 Häusl. Betreuung § 124 Ehrenamtl. Helfer § 45b Tagespflege § 41
  • 28. Menschen mit Demenz ein zu Hause bieten – in selbstverantwortlich organisierten ambulant betreuten Wohngemeinschaften
  • 29. Förderung von ambulant betreute Wohngemeinschaften – in „geteilter Verantwortung“?!
  • 30. Förderung von amb. betreuten Wohngemeinschaften im Rahmen des PNG Weiterentwicklung von Angeboten § 38a Zusätzliche Leistungen für Pflegebedürftige in ambulant betreuten Wohngruppen (1) Pflegebedürftige haben Anspruch auf einen pauschalen Zuschlag in Höhe von 200 Euro monatlich, wenn sie in ambulant betreuten Wohngruppen in einer gemeinsamen Wohnung mit häuslicher pflegerischer Versorgung leben eine Pflegekraft tätig ist, die organisatorische, verwaltende oder pflegerische Tätigkeiten verrichtet regelmäßig mindestens drei Pflegebedürftigen handelt mit dem Zweck der gemeinschaftlich organisierten pflegerischen Versorgung, dem die jeweils maßgeblichen heimrechtlichen Vorschriften oder ihre Anforderungen an Leistungserbringer nicht entgegenstehen. keine ambulante Versorgungsform im Sinne von Absatz 1 liegt vor, wenn die freie Wählbarkeit der Pflege- und Betreuungsleistungen rechtlich oder tatsächlich eingeschränkt ist.
  • 31. Aufgaben der Pflegekraft, die organisatorische, verwaltende oder pflegerische Tätigkeiten verrichtet in der ambulant betreuten Wohngemeinschaft verrichtet • Tatsächlich stellt sich aber die Frage, ob durch diese zusätzliche Leistung eine Verbesserung oder nur eine Minderung der Kosten ergibt? • Denn es ist zu fragen, wer denn die Aufgaben der koordinierenden, organisatorischen Tätigkeiten übernimmt? • Wie ist das abgegrenzt von den Aufgaben der Angehörigen? • wie dieses Geld, für welche Aufgaben verwendet wird, muss zwischen Angehörigengemeinschaft und Pflegedienst ausgehandelt werden - mehr Alltagsbegleitung? Mehr Ausflüge? Mehr …..? • Forderungen nach einer Abtretungserklärung für diese 200,- € machen die Runde, was angesichts der normalen Zuzahlungsregelungen (über den Sachleistungsbezug hinaus) eigentlich keinen Sinn macht!
  • 32. Wann ist eine ambulant betreute Wohngemeinschaft rechtlich und tatsächlich unabhängig?
  • 33. Was ist eine selbstverantwortlich geführte Wohngemeinschaft? • Die Bewohner/Bewohnerinnen bzw. deren Angehörige schließen sich zu einer Auftraggebergemeinschaft zusammen • Sie schließen eine Vereinbarung miteinander und treffen sich regelmäßig, um Absprachen zu treffen • Sie entscheiden sich gemeinschaftlich für einen Pflegedienst, der Gast im Hause ist (und auch wieder abgewählt werden kann) • Sie treffen Abreden mit diesem im Sinne der „geteilten Verantwortung“ (Alltagsgestaltung, Leistungen aus § 38 a oder 45 b SGB XI)
  • 34. Förderung von amb. Betreuten Wohngemeinschaften im Rahmen des PNG Weiterentwicklung von Angeboten § 40 Wohnumfeldverbessernde Maßnahmen – keine Selbstbeteiligung mehr - 2.557 Euro – für WG für bis zu 4 Pflegebedürftige – aber nicht mehr als 10.228 Euro § 45e Anschubfinanzierung zur Gründung von ambulant betreuten Wohngruppen die Anspruch auf Leistungen nach § 38a haben und die an der gemeinsamen Gründung beteiligt sind, für die altersgerechte oder barrierearme Umgestaltung der gemeinsamen Wohnung zusätzlich zu dem Betrag nach § 40 Absatz 4 einmalig ein Betrag von bis zu 2 500 Euro gewährt. Der Gesamtbetrag ist je Wohngruppe auf 10.000 Euro begrenzt § 45f Weiterentwicklung neuer Wohnformen (1) Zur wissenschaftlich gestützten Weiterentwicklung und Förderung neuer Wohnformen werden zusätzlich 10 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
  • 35. Am Alltag teilhaben – statt versorgen
  • 36. Es gibt viel zu tun!

Hinweis der Redaktion

  1. 25.06.13 Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg e.V.
  2. 25.06.13 Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg e.V.
  3. Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg e.V. 25.06.13
  4. 25.06.13 Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg e.V.