2018 ÖPUL Düngeverzicht Mehr Schaden als Nutzen, BIL Aug 2018
JKK - Jakobskreuzkraut Fotodokumentation und Hinweise
1. Jakobs-
Kreuzkraut
Hinweise und Fotodokumentation
über Aussehen und Ausbreitung dieser Giftpflanze
1. Vorkommen und Ausbreitung auf Grünland und Brachflächen
2. Zurückdrängung und Bekämpfung
3. Form der Rosettenblätter, Stängelblätter und Blüten
4. Unterschied zu Wasserkreuzkraut
5. Verwechslunggefahr mit Rucola-Salat
JKK-Ausbreitung auf IndustriebracheJKK-Einwanderung in Wiesen vom Waldrand her
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Dipl.-Ing. Johann HUMER, Jakobs-Kreuzkraut
Fotodokumatation und Hinweise zur dieser Giftpflanze
2. Jakobs-Kreuzkraut
Giftpflanze - Verbreitung - Bekämpfung
Vorkommen und vermehrte Ausbreitung in den letzten Jahren
Die hohe Giftwirkung von Jakobs-Kreuzkraut ist für Tier und Mensch in der Literatur
unbestritten. Seine Ausbreitung geht über den Weg von lichten Wäldern und
Waldrändern zu gestörten Standorten (Ruderalstandorte) wie Straßen- und
Wegränder, Bahnböschungen, Gräben, Dämmen, unbewirtschaftete Gewerbeflächen
und Industriebrachen. Es wächst in NÖ gern an lichten, sonnenreichen und bevorzugt
an etwas verwilderten Waldrändern und Böschungen wo selten abgemäht wird. Aber
auch die Ausbreitung auf Pferdekoppeln und Schafweiden wurde beobachtet.
Auf landwirtschaftlichen Flächen hat es folgende Chancen zur Ausbreitung: länger
ungenutzten Bracheflächen mit Übertritt in ungedüngte und ungepflegte Weiden und
Wiesen mit lückenhafter Grasnarbe. In übernutzten Weiden mit wenig Graswuchs und
stark verbissene Grasnarbe wie in Pferdekoppeln besteht die Chance einer
intersiveren Ausbreitung, weil erfahrenere weidende Tiere bei genug Futterangebot
Giftpflanzen vermeiden zu wissen. In mageren Weiden mit wenig Weidepflege breitet
es sich bevorzugt aus, weil es von erfahrenen Tieren verschmäht wird und dadurch
einen Selektionsvorteil hat.
In NÖ drängt es von Wald- und Wegrändern in Futterwiesen oder Weidekoppeln
hinein. Es tritt bislang eher kleinräumig und vereinzelt auf (Z.B: Waldviertel, Lunz,
Göstling, Aspang). In einer Kulturlandschaft wie Österreich hat das JKK eher wenig
Chancen sich auszubreiten, solange die Landwirte die Landschaft weitgehend
flächendeckend bewirtschaften. Flächenhafte Ausbreitungen sind von Deutschland,
Schweiz und Neuseeland bekannt.
Gründe für zunehmende Ausbreitung scheinen die schon länger andauernde Änderung
der Bewirtschaftung in der Landwirtschaft zu sein. Teils ist auch die unüberlegte
Verwendung von JKK in Saatgutmischungen für Brachen und Böschungsmischungen
bei Bahn und Strassen beteiligt.
Bodenverhältnisse
Das Jakobs-Kreuzkraut tritt im Gegensatz zum WKK bevorzugt bei leichten Böden auf,
die trockener sind und wenig Wasserspeichervermögen haben, nährstoffarm und
meist ungedüngt sind.
Zurückdrängung und Bekämpfung
Beim derzeit noch vereinzelten Auftreten von JKK reicht die rechtzeitige Entfernung
der teils üppig auftretenden Pflanzenstöcke mit sofortiger Einsaat aus um die
unerwünschte Ausbreitung zu verhindern. Für die Zurückdrängung gilt allgemein der
Grundsatz ertragreiche Gräser mit hohem Wuchs (Knaulgras, Glatthafer, Wiesen-
schwingel) durch Düngung und Einsaat zu fördern, um unerwünschte Arten zu
verdrängen. Seit 2007 ist als Herbizid für Kreuzkräuter das Mittel Simplex zugelassen.
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4. Jakobs-Kreuzkraut
Auswanderung vom Waldrand
zu Weg- und Wiesenrand, Göstling, 2007
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Jakobs-Kreuzkraut
Typische Ausbreitung:
nicht gemähte Böschungen
Straßenränder, Industriebrache
Foto:Industriebrache in Hessen, mit
enormer Ausbreitung infolge mangelnder
Mahd.
Quelle:
http://www.jacobskreuzkraut.de/
industriebrache.htm
Webseite mit vielen weiteren
interessanten Details zum JKK
JKK im Waldviertel an Böschungen und Straßenrand: Kirchbach und St. Wolfgang
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Jakobs-Kreuzkraut
Rosetten und Blätter
Erstlingsblätter der Rosette:
ähnlich wie bei Wasserkreuzkraut
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Jakobs-Kreuzkraut
Blätterformen
unten groß und gefiedert
ober kurz und sehr reduziert
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Jakobs-Kreuzkraut
bodenständige Blätterformen (Rosette)
sehr unterschiedlich je nach Pflanzenalter
Erstlingsblätter der
Rosette:
wenig gefiedert, sehr
ähnlich dem
Wasserkreuzkraut
Bodenblätter von
Blütenstängel:
mit typischer
starker Fiederung
11. Jakobs-Kreuzkraut
Weißhaarige Samenköpfchen
Den Namen haben alle Kreuzkräuter bzw. Greiskräuter von den weißen Schirmhaaren
der Blütenköpfchen, gleichsam weiß wie bei wie bei Greisen.
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12. Jakobs-Kreuzkraut
Unterschied zu
Wasser-Kreuzkraut
Behaarung der JKK-Samen:
Strahlenblüten unbehaart, innere Röhrenblüten behaart
WKK: alle sind behaart
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Kreuzkräuter
Gemeines Kreuzkraut und Rucola-Salat
Pflanze und Blätter beider Arten
Verwechslunggefahr
mit Rucola-Salat
Der große Ähnlichkeit und Verwechslungsmöglichkeit mit Rucola
Die Familie der Kreuzkräuter hat zahlreiche Arten, denen alle hohe Giftigkeit zugeschrieben wird. Viele
haben ein sehr ähnliches Aussehen und es besteht sogar die Verwechslungmöglichkeit mit dem
italienischen Rucola-Salat.
Das Gemeine Kreuzkraut, Senecio vulgaris ist ein nicht seltenes Acker- und Gartenunkraut. Es wird
aber nur halb bis ¾ so hoch wie Jakobskreuzkraut. Beide Arten haben aber recht ähnliche Blätter wie
der popolär gewordenen Rucola-Salat.
Rucola (Diplotaxis tenuifolia und Eruca sativa) sind Arten aus der Familie der Kreuzblütler, so wie Raps
und ist als italienischer Salat wieder populär geworden. Im deutschsprachigen Raum erinnert noch der
Name Rauke an Rucola. Rauken sind bei uns teils bekannte Ackerunkräuter unter den Kreuzblütlern.
Bilderquelle und eine Diskussion zur Vermeidung von Verwechslungen findet sich unter:
www.dlr-rheinpfalz.rlp.de/Internet/global/themen.nsf/ALL/057DC13B95E94737C1257611004D04FF/$FILE/Kreuzkraut_in_Rucola.pdf