Zahnarzt Sacha Karmoll der Zahnarztpraxis Freudenstadt im Interview zum ästhetisch wichtigem Thema “Zahnbrücken und Zahnkronen (Zahnersatz) aus Vollkeramik” 1. Herr Karmoll, was sind vollkeramische Zahnbrücken und Zahnkronen (Zahnersatz aus Vollkeramik)? ZA Sacha Karmoll: Etwas wirklich ganz Besonderes: weiß, schön, glatt, von den eigenen echten Zähnen sowohl optisch als auch vom Gefühl her nicht zu unterscheiden und sehr gut für eine optimale Zahnfleischgesundheit. 2. Ich meinte die Frage eigentlich etwas technischer … ZA Sacha Karmoll: Bitte entschuldigen Sie, dass ich mich von meiner Begeisterung habe mitreißen lassen. Ich fange ’mal ganz vorne an: Mit Kronen bauen wir Zahnärzte wieder Zähne auf, die durch Karies oder auch ’mal durch einen Unfall so stark zerstört sind, dass sie nicht mehr gefüllt werden können. Zahnbrücken sind dafür da, Zahnlücken wieder zu schließen. Zahnbrücken ersetzen also verloren gegangene Zähne. Weit verbreitet sind Zahnkronen und Brücken aus Metall für den Seitenzahnbereich. Das können Nichtedelmetalle oder Metalllegierungen sein, viele Menschen kennen ja „Goldzähne“, also überkronte Zähne, deren Metall sich aus einem mehr oder weniger hohen Anteil aus Gold und anderen Metallen zusammensetzt. Für die sichtbaren Zähne weiter vorne im Gebiss werden diese metallenen Konstruktionen mit zahnfarbenem Kunststoff oder zahnfarbener Keramik überzogen, verblendet. Diese Verblendkronen haben also ein Gerüst aus Metall, das mit weißem Material überzogen ist. In meiner Praxis und in meinem eigenen zahntechnischen Labor gehen wir seit vielen Jahren noch einen Schritt weiter und verzichten völlig auf Metalle. Das heißt also, dass wir auch das Gerüst einer Krone oder einer Brücke aus weißer Keramik (Vollkeramik) herstellen. 3. Das ist doch meines Wissens dann wieder die gute alte Jacketkrone …? ZA Sacha Karmoll: Vereinfacht ausgedrückt, ja, wobei ich leider nicht weiß, aus welchen Materialien genau früher die Jacketkronen hergestellt wurden. Offensichtlich gab es jedoch damals Probleme mit der Festigkeit solcher Zahnkronen, sodass man später dazu überging, Keramiken durch Metalle zu unterstützen, sodass als Ergebnis die heutigen keramisch verblendeten Kronen herauskam, die ich vorhin schon beschrieben habe. 4. Wenn ich Sie also richtig verstehe, sind metallkeramische Zahnbrücken und Zahnkronen moderne Versorgungsarten, die gut funktionieren – warum gehen Sie dann wieder den Schritt zurück? ZA Sacha Karmoll: Nein, wir gehen selbstverständlich nicht zurück im Sinne eines Rückschrittes, sondern wir prüfen immer, ob frühere Versorgungsformen oder Behandlungsmethoden mit der heute machbaren Technologie eine neue Daseinsberechtigung bekommen. Das ist z.B. mit der Lachgassedierung so oder mit dem Arbeiten unter Kofferdam, einem Spanngummi im Mund. Auch dies sind lange bekannte Erfindungen, die aus welchen Gründen auch immer in den Hintergrund getreten sind.