Die Tötung Usama b. Ladins hat die pakistanische Öffentlichkeit genauso überrascht wie die Welt. Nur statt der richtigen Fragen reagieren viele Pakistanis nach oft erlebten Mustern: Leugnung, Gegenanschuldigung und Verschwörungstheorien. Auch hält sich die Freude in Grenzen: Im Gegensatz zur Ermordung des Gouverneurs Salman Taseers wurden dieses Mal keine Sü.igkeiten verteilt. Dafür muss das Land jetzt bittere Pillen schlucken: trotz des Kampfes des Armee gegen die Taliban, gilt Pakistan international als ein Hort von Terroristen, Armee wie Geheimdienst haben ein Imageproblem und die politische Führung einen Vertrauensverlust.
Rankings sind keine geeigneten Kennzahlen im SEO. Stattdessen geht es um Indexierungsraten, Sichtbarkeitswerte, Traffic-Daten und Konversionszahlen in grösserem Zusammenhang. Die Präsentation stellt dar, wie man zielsicher eine Vogelschau auf seinen SEO-Erfolg gewinnt.
Orígenes, virtudes y peripecias del derecho a la verdadLeandro Despouy
En el contexto de un tema tan concluyente como el genocidio de los armenios, al igual que en los crímenes contra la Humanidad, una explicitación clara de los fundamentos en que se asienta el derecho a la verdad resulta tan oportuna como necesaria.
Por esta razón considero conveniente reflexionar
sobre el análisis jurídico e histórico de este derecho y a tal fin propongo algunas consideraciones contenidas en el Informe que presentara como relator especial ante la Comisión de Derechos Humanos de las Naciones Unidas (luego, Consejo de Derechos Humanos) en enero de 2006.1
El Informe reseña, en uno de sus capítulos, los aspectos
más significativos de este derecho y las vicisitudes históricas por las que atravesó hasta lograr su consagración jurídica y su proyección universal como un derecho autónomo e inalienable
y como componente indisoluble del derecho a la justicia.
Vom Wort zum Ort & Wieder Zurück - Pelagios @DHd 2014aboutgeo
Slides for my talk "Vom Wort zu Ort & Wieder Zurück" - Geographische Verknüpfung von altertumswissenschaftlichen Daten im Rahmen von PELAGIOS" for GeoHumanities Workshop @ DHd 2014, Passau, March 25, 2014 (German)
Social Media, der Datenschutz und das Urheberrecht - 8.4.2014 - marketing for...Sascha Kremer
Vortrag am 8.4.2014 auf dem marketing forum hannover im Rahmen der PSI Promotional World 2014. Enthält eine Zusammenfassung der aktuellen Probleme im Datenschutz und Urheberrecht bei der Nutzung von Social Media; Standards (z.B. Impressumspflicht) wurden ausgelassen. Im Mittelpunkt stehen die aktuellen Urteile zur Positionierung der Datenschutzerklärung (LG Frankfurt, 18.2.14 - 3-10 O 86/12), zur AGB-Kontrolle von Datenschutzerklärungen (KG, 24.1.2014 - 5 U 42/12), die Pixelio Entscheidung (LG Köln, 30.1.2014 - 14 O 427/13) und die Creative Commons Entscheidung (LG Köln, 5.3.2014 - 28 O 232/13).
Rankings sind keine geeigneten Kennzahlen im SEO. Stattdessen geht es um Indexierungsraten, Sichtbarkeitswerte, Traffic-Daten und Konversionszahlen in grösserem Zusammenhang. Die Präsentation stellt dar, wie man zielsicher eine Vogelschau auf seinen SEO-Erfolg gewinnt.
Orígenes, virtudes y peripecias del derecho a la verdadLeandro Despouy
En el contexto de un tema tan concluyente como el genocidio de los armenios, al igual que en los crímenes contra la Humanidad, una explicitación clara de los fundamentos en que se asienta el derecho a la verdad resulta tan oportuna como necesaria.
Por esta razón considero conveniente reflexionar
sobre el análisis jurídico e histórico de este derecho y a tal fin propongo algunas consideraciones contenidas en el Informe que presentara como relator especial ante la Comisión de Derechos Humanos de las Naciones Unidas (luego, Consejo de Derechos Humanos) en enero de 2006.1
El Informe reseña, en uno de sus capítulos, los aspectos
más significativos de este derecho y las vicisitudes históricas por las que atravesó hasta lograr su consagración jurídica y su proyección universal como un derecho autónomo e inalienable
y como componente indisoluble del derecho a la justicia.
Vom Wort zum Ort & Wieder Zurück - Pelagios @DHd 2014aboutgeo
Slides for my talk "Vom Wort zu Ort & Wieder Zurück" - Geographische Verknüpfung von altertumswissenschaftlichen Daten im Rahmen von PELAGIOS" for GeoHumanities Workshop @ DHd 2014, Passau, March 25, 2014 (German)
Social Media, der Datenschutz und das Urheberrecht - 8.4.2014 - marketing for...Sascha Kremer
Vortrag am 8.4.2014 auf dem marketing forum hannover im Rahmen der PSI Promotional World 2014. Enthält eine Zusammenfassung der aktuellen Probleme im Datenschutz und Urheberrecht bei der Nutzung von Social Media; Standards (z.B. Impressumspflicht) wurden ausgelassen. Im Mittelpunkt stehen die aktuellen Urteile zur Positionierung der Datenschutzerklärung (LG Frankfurt, 18.2.14 - 3-10 O 86/12), zur AGB-Kontrolle von Datenschutzerklärungen (KG, 24.1.2014 - 5 U 42/12), die Pixelio Entscheidung (LG Köln, 30.1.2014 - 14 O 427/13) und die Creative Commons Entscheidung (LG Köln, 5.3.2014 - 28 O 232/13).
Emex 11: Die neuesten Funktionen von Google AdWordsYourposition AG
Referat #2 (Advanced) am Google Day der SuisseEMEX 2011: Auf Einladung von Google referierte Yourposition über neuste Entwicklungen rund um AdWords, inkl. Multi-Channel Funnels in Google Analytics
Emex 11: Google Shopping Search in der SchweizYourposition AG
Vortrag anlässlich der SuisseEMEX 2011: In wenigen Wochen geht Google auch in der Schweiz mit der Produktsuche an den Start. Wie funktioniert es, was verändert es?
This document introduces the 14th Internet User Survey conducted by AIMC in Spain. Some key points:
- AIMC has been regularly measuring Internet usage in Spain through its General Media Study since the late 1990s. However, the study has limitations for analyzing the Internet phenomenon in depth.
- This survey aims to gain a deeper understanding of the Internet user profile and habits through an online questionnaire. Over 17,000 valid responses were collected between October-December 2012.
- The survey seeks to provide an updated view of the Internet landscape in Spain given its rapid evolution. It thanks sponsors ODEC and Paginas Amarillas for their contributions.
Das Eintreffen des Predigers Tahir ul-Qadri aus Kanada sorgte im Vorfeld für Ausschreitungen in
Islamabad, Rawalpindi und Lahore. Qadri kündigte eine friedliche Revolution gegen die Regierung von
Nawaz Sharif an und gilt als Joker des Militärs.
2012-11-05 FNF BaaA- n-38_pakistan - das schweigen aus angst ist gebrochenOlaf Kellerhoff
Terror und islamischer Extremismus, mangelnde Rechtsstaatlichkeit und eine politische Führung, die gesellschaftliche Probleme aussitzt statt sie anzugehen - Pakistanis haben sich an Vieles gewöhnt. "Doch jüngst wurde das Maß des Erträglichen mehrfach überschritten. Die schweigende Mehrheit er-hebt ihre Stimme", berichtet Olaf Kellerhof, der Projektleiter Pakistan der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. Der Mordversuch der Taliban an einer 14-Jährigen, die Instrumentalisierung der Wut über den Muhammad-Film aus den USA sowie die fingierte Blasphemie-Anklage gegen ein minderjähri-ges Mädchen mit Down-Syndrom nahmen Teile der Zivilgesellschaft nicht mehr hin. Das Aufstehen der sonst schweigenden Mehrheit zeigte Wirkung: Die Taliban gerieten in Bedrängnis und sahen sich zu ihrer bislang ausführlichsten Rechtfertigung genötigt. Vor allem junge Menschen beginnen, sich zu engagieren.
2012 06-26 fnf baa a - n-27_pakistan das ringen um die macht geht weiterOlaf Kellerhoff
Pakistans neuer Premier Raja Pervez Ashraf wird vermutlich eine Übergangsfigur sein. Seine Ernennung ist Teil eines seit Wiederaufnahme der demokratischen Regierungsform (2008) anhaltenden Macht-kampfes, der zumeist durch Korruptionsvorwürfe vor Gerichten ausgetragen wird. Legislative (vor allem Parlament), Exekutive (vor allem Militär und Nachrichtendienste) sowie Judikative (vor allem Verfas-sungsgericht) ringen um Einfluss. Trotz des turbulenten Geschehens sind ein politisches Chaos oder gar eine Machtübernahme des Militärs nicht zu befürchten. Vielmehr werden Pakistans demokratische In-stitutionen sich besser voneinander abgrenzen und an Kontur gewinnen.
2009-03-17 FNF BaaA- nr-16_pakistanische iden des märzOlaf Kellerhoff
In den Morgenstunden des 16. März verkündete Premierminister Yousuf Raza Gilani die Wiedereinsetzung entlassenen Iftikhar Muhammad Chaudhry und die .berprüfung der Wahldisqualifizierung der Gebrüder Nawaz und Shabaz Sharif, PAKISTAN MUSLIM LEAGUE (PML-N). Damit beendet die Regierung die größte Innenkrise seit Amtsantritt des Präsidenten und Ko-Vorsitzenden der PAKISTAN PEOPLES PARTY (PPP), Ali Asif Zardari, mit der die zivilgesellschaftliche Richterbewegung und das zweite politische Hauptlager PML-N die Machthaber konfrontiert hatte. Mit Verbot, Verhaftung und Verhinderung hatte die Regierung auf den Sternmarsch zur Wiedereinsetzung der Richter gemeinsam mit den PML-N-Protesten reagiert. Mit dem geplanten Eintreffen der politischen Aktivisten aus allen Landesteilen in Islamabad am 16. März war eine Eskalation der teils gewaltsamen Proteste befürchtet worden.
2009-02-24 FNF BaaA - n-10_pakistan_kann die scharia dem swat-tal frieden bri...Olaf Kellerhoff
Das Abkommen vom 16. Februar zwischen der Provinzregierung und extremen Islamisten soll dem umkämpften und terrorisierten Distrikt Swat Frieden und ein Ende der Flüchtlingsbewegung bringen. Verbunden damit ist die Einführung der Scharia-Gerichtsbarkeit, die in westlichen Staaten und Organisationen Aufsehen erregt hat. Bei dem so genannten Friedensschluss handelt es sich jedoch eher um ein Atemholen geschwächter Akteure, das gleichzeitig von allen Seiten in alle Richtungen ausgenutzt wird. Seine Nachhaltigkeit ist auch deshalb fraglich, weil das Abkommen nicht zwischen den Hauptakteuren, der nationalen Regierung bzw. der Armee und der extremistischen
Talibanorganisation TTP (geführt von Maulana Fazlullah), sondern zwischen der vergleichsweise schwachen Provinzregierung der NWFP und der zwar älteren und größeren, aber nur mittelbar in die Kämpfe im Swat involvierten TNSM (geführt von Mullah Sufi Muhammad) geschlossen wurde. Es ist zu vermuten, dass mit der abschließenden Neupositionierung aller involvierten Konfliktparteien die Friedensfrist endet und gewaltbereite Elemente gestärkt daraus hervorgehen werden.
Emex 11: Die neuesten Funktionen von Google AdWordsYourposition AG
Referat #2 (Advanced) am Google Day der SuisseEMEX 2011: Auf Einladung von Google referierte Yourposition über neuste Entwicklungen rund um AdWords, inkl. Multi-Channel Funnels in Google Analytics
Emex 11: Google Shopping Search in der SchweizYourposition AG
Vortrag anlässlich der SuisseEMEX 2011: In wenigen Wochen geht Google auch in der Schweiz mit der Produktsuche an den Start. Wie funktioniert es, was verändert es?
This document introduces the 14th Internet User Survey conducted by AIMC in Spain. Some key points:
- AIMC has been regularly measuring Internet usage in Spain through its General Media Study since the late 1990s. However, the study has limitations for analyzing the Internet phenomenon in depth.
- This survey aims to gain a deeper understanding of the Internet user profile and habits through an online questionnaire. Over 17,000 valid responses were collected between October-December 2012.
- The survey seeks to provide an updated view of the Internet landscape in Spain given its rapid evolution. It thanks sponsors ODEC and Paginas Amarillas for their contributions.
Das Eintreffen des Predigers Tahir ul-Qadri aus Kanada sorgte im Vorfeld für Ausschreitungen in
Islamabad, Rawalpindi und Lahore. Qadri kündigte eine friedliche Revolution gegen die Regierung von
Nawaz Sharif an und gilt als Joker des Militärs.
2012-11-05 FNF BaaA- n-38_pakistan - das schweigen aus angst ist gebrochenOlaf Kellerhoff
Terror und islamischer Extremismus, mangelnde Rechtsstaatlichkeit und eine politische Führung, die gesellschaftliche Probleme aussitzt statt sie anzugehen - Pakistanis haben sich an Vieles gewöhnt. "Doch jüngst wurde das Maß des Erträglichen mehrfach überschritten. Die schweigende Mehrheit er-hebt ihre Stimme", berichtet Olaf Kellerhof, der Projektleiter Pakistan der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit. Der Mordversuch der Taliban an einer 14-Jährigen, die Instrumentalisierung der Wut über den Muhammad-Film aus den USA sowie die fingierte Blasphemie-Anklage gegen ein minderjähri-ges Mädchen mit Down-Syndrom nahmen Teile der Zivilgesellschaft nicht mehr hin. Das Aufstehen der sonst schweigenden Mehrheit zeigte Wirkung: Die Taliban gerieten in Bedrängnis und sahen sich zu ihrer bislang ausführlichsten Rechtfertigung genötigt. Vor allem junge Menschen beginnen, sich zu engagieren.
2012 06-26 fnf baa a - n-27_pakistan das ringen um die macht geht weiterOlaf Kellerhoff
Pakistans neuer Premier Raja Pervez Ashraf wird vermutlich eine Übergangsfigur sein. Seine Ernennung ist Teil eines seit Wiederaufnahme der demokratischen Regierungsform (2008) anhaltenden Macht-kampfes, der zumeist durch Korruptionsvorwürfe vor Gerichten ausgetragen wird. Legislative (vor allem Parlament), Exekutive (vor allem Militär und Nachrichtendienste) sowie Judikative (vor allem Verfas-sungsgericht) ringen um Einfluss. Trotz des turbulenten Geschehens sind ein politisches Chaos oder gar eine Machtübernahme des Militärs nicht zu befürchten. Vielmehr werden Pakistans demokratische In-stitutionen sich besser voneinander abgrenzen und an Kontur gewinnen.
2009-03-17 FNF BaaA- nr-16_pakistanische iden des märzOlaf Kellerhoff
In den Morgenstunden des 16. März verkündete Premierminister Yousuf Raza Gilani die Wiedereinsetzung entlassenen Iftikhar Muhammad Chaudhry und die .berprüfung der Wahldisqualifizierung der Gebrüder Nawaz und Shabaz Sharif, PAKISTAN MUSLIM LEAGUE (PML-N). Damit beendet die Regierung die größte Innenkrise seit Amtsantritt des Präsidenten und Ko-Vorsitzenden der PAKISTAN PEOPLES PARTY (PPP), Ali Asif Zardari, mit der die zivilgesellschaftliche Richterbewegung und das zweite politische Hauptlager PML-N die Machthaber konfrontiert hatte. Mit Verbot, Verhaftung und Verhinderung hatte die Regierung auf den Sternmarsch zur Wiedereinsetzung der Richter gemeinsam mit den PML-N-Protesten reagiert. Mit dem geplanten Eintreffen der politischen Aktivisten aus allen Landesteilen in Islamabad am 16. März war eine Eskalation der teils gewaltsamen Proteste befürchtet worden.
2009-02-24 FNF BaaA - n-10_pakistan_kann die scharia dem swat-tal frieden bri...Olaf Kellerhoff
Das Abkommen vom 16. Februar zwischen der Provinzregierung und extremen Islamisten soll dem umkämpften und terrorisierten Distrikt Swat Frieden und ein Ende der Flüchtlingsbewegung bringen. Verbunden damit ist die Einführung der Scharia-Gerichtsbarkeit, die in westlichen Staaten und Organisationen Aufsehen erregt hat. Bei dem so genannten Friedensschluss handelt es sich jedoch eher um ein Atemholen geschwächter Akteure, das gleichzeitig von allen Seiten in alle Richtungen ausgenutzt wird. Seine Nachhaltigkeit ist auch deshalb fraglich, weil das Abkommen nicht zwischen den Hauptakteuren, der nationalen Regierung bzw. der Armee und der extremistischen
Talibanorganisation TTP (geführt von Maulana Fazlullah), sondern zwischen der vergleichsweise schwachen Provinzregierung der NWFP und der zwar älteren und größeren, aber nur mittelbar in die Kämpfe im Swat involvierten TNSM (geführt von Mullah Sufi Muhammad) geschlossen wurde. Es ist zu vermuten, dass mit der abschließenden Neupositionierung aller involvierten Konfliktparteien die Friedensfrist endet und gewaltbereite Elemente gestärkt daraus hervorgehen werden.
2002 06 13 Kellerhoff De Blois Irans Arab Herrschaft
2011 05-06 FNF BaaA -n-18_pakistan - von süßigkeiten und bitteren pillen
1. www.freiheit.org I1
Die Tötung Usama b. Ladins hat die pakistanische Öffentlichkeit genauso überrascht wie die Welt.
Nur statt der richtigen Fragen reagieren viele Pakistanis nach oft erlebten Mustern: Leugnung, Ge-
genanschuldigung und Verschwörungstheorien. Auch hält sich die Freude in Grenzen: Im Gegensatz
zur Ermordung des Gouverneurs Salman Taseers wurden dieses Mal keine Süßigkeiten verteilt. Dafür
muss das Land jetzt bittere Pillen schlucken: trotz des Kampfes des Armee gegen die Taliban, gilt
Pakistan international als ein Hort von Terroristen, Armee wie Geheimdienst haben ein Imageprob-
lem und die politische Führung einen Vertrauensverlust.
Pakistan
Von Süßigkeiten und bitteren Pillen
Islamabad, 06.05.2011
Bericht aus aktuellem Anlass
N° 18/2011
Olaf Kellerhoff
Aktuelle Informationen zur Projektarbeit der Stiftung finden Sie unter www.freiheit.org
Die Nachricht von der Kommando-Aktion der
Navy Seals in Abbotabad hat die Pakistanis, die
politische Führung wie auch Militär und Ge-
heimdienste ebenso unerwartet getroffen wie
die Weltöffentlichkeit. Waren in den Montags-
zeitungen noch neutral von einem Hubschrau-
berabsturz und einer Explosion berichtet wor-
den, klärte sich das Bild am Fernsehschirm in
den frühen Morgenstunden: „Obama gets Osa-
ma“ titelte die volksnahe „The News“ am dar-
auffolgenden Tag.
Verschwörungstheorien
Schnell wurde das beschauliche Abottabad, ca.
60 km von der Hauptstadt Islamabad entfernt,
zum Ziel von Schaulust und Nachrichteninte-
resse. Rund ein Tausend Medienvertreter hatten
sich eingefunden. Allerdings wurden keine
Journalisten in der Residenz zugelassen. Keiner
hatte zudem die Leiche des Terrorführers ge-
sehen noch waren andere Beweise zugänglich.
Mit dem Mangel an Information kursieren hier
mehr noch als anderswo sofort die Gerüchte,
die auch gerne von Journalisten ungeprüft
weitergegeben, gedruckt und gesendet wer-
den. Durch die Freiheit der Medien seit 2002
hat sich die Zahl der Journalisten von rund
3.000 auf 17.000 erhöht und statt eines
Staatssenders gibt es nun über 70 Fernsehpro-
gramme, ohne dass die Ausbildung der Nach-
richtenmacher in Handwerk und Ethik Schritt
halten konnte. Um das Unerklärliche zu erklä-
ren und den seit Jahren beschämten Stolz der
Pakistanis und Muslime halbwegs zu retten,
2. www.freiheit.org I2
werden dann Spekulationen kolportiert. Man
selbst ist Opfer, Schuld haben die anderen:
Nr. 1: Usama b. Ladin ist gar nicht tot, sondern
es handelte sich um eine Hollywood-reife Show,
um einen moralischen Sieg zu erringen. Das im
Internet kursierende Bild seines entstellten,
toten Gesichtes wurde sogleich in einem Kurz-
film als Photoshop-Fälschung demonstriert. Wo
sind die anderen Leichen und Verhafteten? Wa-
rum wurde alles so schnell abgewickelt?
Nr. 2: UBL, wie US-Militärs den arabischen Na-
men gerne abkürzen, ist schon lange tot, aber
der amerikanische Präsident benötigt jetzt eine
Stärkung des Ansehens, um die Wahlen wieder
zu gewinnen. Die Umfragezugewinne würden es
bestätigen.
Nr. 3: Al-Qaida’s Nr. 1 war ein „Geschenk“ des
pakistanischen Militärs an den Geldgeber USA,
was um den Wert der Schenkung willen nicht
zugegeben werden kann. Zum anderen müsste
es Racheaktionen von Extremisten befürchten.
Das Schweigen der sonst wort- und bildreichen
PR-Abteilung des Militärs ISPR beweise es.
Leugnung
In der Tat hat auch drei Tage lang die sehr pro-
fessionelle Propagandaabteilung der Armee
keine Stellungnahme abgegeben. Die Telefone
sind ausgeschaltet. Nur das Außenministerium
informierte in seiner ersten Presseerklärung
wortkarger als sonst unter anderem, dass der
Tod die Entschlossenheit der Internationalen
Gemeinschaft inklusive Pakistans illustriere,
Terrorismus zu bekämpfen und zu eliminieren.
Der kritische Ex-General Talat Masood, oft Gast
bei FNF-Veranstaltungen, bringt es jedoch auf
den Punkt: „Es gibt nur zwei Erklärungen. Ent-
weder totale Unwissenheit oder Komplizen-
schaft. Für beides gibt es keine Entschuldigung“.
Es bleibt bislang unerklärt, wie Usama b. Ladin
so lange in einer 200.000 Einwohner zählenden
Stadt, für pakistanische Verhältnisse eine Klein-
stadt, in einer Gesellschaft mit ausgeprägter
Sozialkontrolle, in unmittelbarer Nähe der Mili-
tärakademie unentdeckt bleiben konnte. Gera-
de eine Woche zuvor war der Oberste Militäri-
sche Führer des Landes, General Ashfaq Kaya-
ni, noch dort. Wie üblich wurden dann die
Umgebung abgesucht, Straßenkontrollen er-
richtet und Bewohner befragt – anscheinend
jedoch niemand in dem fragwürdigen Anwe-
sen.
Die offizielle Stellungnahme lautet: Wir wuss-
ten von nichts. Genau das wird dann aber
gleich zum Gegenangriff genutzt: Pakistan
äußerte seine Bedenken und Vorbehalt über
die Art, in der die Regierung der USA diese
Operation ohne Information oder Autorisie-
rung der Regierung von Pakistan ausgeführt
habe. Das Foreign Office bezeichnete die Akti-
on als „unilateral und unautorisiert“. Die pa-
kistanische Führung verweist auf seine An-
strengungen im Kampf gegen den Terrorismus,
die hohe Zahl an eigenen Opfern sowie auf die
Zusammenarbeit mit internationalen Behörden
auf politischer, militärischer und nachrichten-
dienstlicher Ebene.
Gegenanschuldigungen
Man fühlt sich hintergangen, da man nicht
informiert worden war. Die Verletzung der
Souveränität wird kritisiert. Das mangelnde
Vertrauen der verbündeten USA enttäuscht.
Premierminister Yousaf Raza Gilani zufolge
teilten die Nachrichtendienste weltweit die
Schande für das jahrelange Versagen. Weiter-
gehender sind die Stimmen aus dem islamisti-
schen Lager. Senator Khurshid Ahmed von der
der Partei Jamaat-e Islami (Urdu: islamische
Gemeinschaft) sprach von einer „offenen mili-
tärischen Aggression“ gegen Pakistan. Öffent-
liche Gebete anlässlich des Todes „unseres
Anführers, unseres Führers, unseres Helden“,
wie ein madrasa-Student ihn nennt, wurden
teils erlaubt, teils verboten. Die Seebestattung
und das Versäumnis einer Grabfeier mit Gebet
verurteilen Anhänger der Terrorgruppe Jamaat
ud-Dawa (arab.: Gemeinschaft zur Mission),
die trotz Verbots ihrer Organisation unbehel-
ligt auftritt. Einige schwören Rache und gelo-
3. www.freiheit.org I3
ben in den jihad zu ziehen, nach Kaschmir zum
Beispiel. Usama b. Ladin hatte und hat weiter-
hin Unterstützer und Sympathisanten. In einer
Umfrage von 2009 lag er hierzulande mit dem
Präsidenten Asif Ali Zardari in der Beliebtheit
mit 17% gleichauf. Das wirft die Frage auf, wie-
viel mehr es – aufgrund des Trends der jahre-
langen Islamisierung – geworden sind.
Keine Süßigkeiten
Während jedoch diese Stimmen von Islamisten
zu erwarten sind, „wahhabisiert“ sich diese Ge-
sellschaft seit Jahrzehnten zusehends, sprich
immer mehr dominiert die intolerante, reaktio-
näre Spielart des saudischen Islams das Land
am Indus. Aufgrund der Verschlechterung der
wirtschaftlichen Lage – nach Schätzungen lebt
rund die Hälfte der Pakistanis unterhalb der
Armutsgrenze und mehr als ein Fünftel ist un-
terernährt – und Zunahme an gesellschaftlichen
Spannungen drängt sich vielen Bürgern der
Islamischen Republik die „Heilslösung“ Islam als
Deutungsmuster auf. Verheerend dabei ist, dass
sich radikale Formen gegenüber dem traditio-
nellen und toleranten Verständnis offensiv
durchsetzen. Beispielsweise werden Umfragen
zufolge junge Studenten sukzessive islamisch-
konservativer als ihre Professoren. Die Juristen
des Landes, 2009 für ihren Marsch und den
folgenden friedlichen Regimewechsel zur De-
mokratie als Sieg der Zivilgesellschaft gefeiert,
jubilierten bei der Ermordung des Gouverneurs
Salman Taseers durch einen Islamisten im Janu-
ar und halten jetzt Trauerfeiern für Usama.
Nicht besser die vierte Macht in einer Demokra-
tie: Auf den Mord an Taseer verteilten Journa-
listen Süßigkeiten in den Redaktionen. Das blieb
jetzt aus. Dafür erklären einige TV-Moderatoren
in ihren Sendungen den getöteten Saudi zum
shaheed (arab.: Märtyrer).
Bittere Pillen
Viele Städte des Landes erleben nun anti-
amerikanische Proteste. Die Sicherheit im Dip-
lomatischen Viertel in Islamabad wurde erhöht,
die US-Einrichtungen wie Botschaft und Konsu-
late vorübergehend geschlossen. Racheaktio-
nen gegen westliche, vor allem amerikanische
Einrichtungen sind nicht unwahrscheinlich.
Das Verhältnis Pakistans zu den USA hat sich
weiter verschlechtert, nachdem bereits im
Januar der CIA-Agent Raymond Davis zwei
Mitarbeiter des pakistanischen Nachrichten-
dienstes ISI erschossen hatte. Dabei zeigen
sich die Vereinigten Staaten in der gegenwär-
tigen Lage äußerst zurückhaltend: Man will
Islamabad nicht vor den Kopf stoßen, zumal
eben unklar ist inwieweit UBL gedeckt wurde.
Zudem lebt der „Kampf gegen den Terroris-
mus“ von der Zusammenarbeit mit dem ISI,
der Armee und der Regierung. Eine weitere
Bloßstellung dieser Institutionen wäre kontra-
produktiv. Sie alle haben ihre bittere Pille
schlucken müssen. Auch die von nur wenigen
zivilgesellschaftlichen Gruppen geforderten
Rücktritte von Verantwortlichen in Militär und
Politik lässt die Frage aufkommen, was und
wer kämen danach. Eine reelle Antwort müss-
te lauten: Wahrscheinlich nichts Besseres.
Der Navy-Seals-Einsatz gegen Usama b. Ladin
hat gut eine Stunde gedauert. Ob sich die Si-
cherheit Pakistans und der Welt dadurch ver-
bessert hat, muss sich noch erweisen. Um den
inzwischen nachgewachsenen, vielen „kleinen
Usamas“ den geistigen Nährboden zu entzie-
hen, bedarf es hingegen mehr – vermutlich
Jahrzehnte geduldiger Arbeit auf mehreren
Ebenen, um Alternativen zu entwickeln und
Hoffnung auf eine friedlichere Zukunft zu we-
cken. Diesem Auftrag sind die politischen Stif-
tungen verpflichtet.
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Bereich Internationale Politik
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