1. Neo-Stop Starter
Kulturen: Industriekartoffel (ausgenommen Pflanzgut)
Keimhem m un gsmittel (Sprühpräp arat) zur Behandlung von Kartoffeln bei der Einlagerung.
Verhindert das Lagerkartoffeln vorzeitig auskeimen. Erhält Nährstoffe und Geschm ack.
Kenndaten
Zulassungsnumm er: 004995-00
Wirkstoff: 300 g/ l Chlorpropham
Formulierung: Emulsionskonzentrat [EC]
Wirkstoffaufnahme: Systemisch
Mode of action: Die Wirkung von Chlorpropham bei Pflanzen beruht auf der Zerstörung der
Teilungsspindel während der Mitose.
Packungsgröße(n): 5 l Kanister
Ihre Vorteile
- Wirkungsdauer von bis zu 6 Monaten (180 Tage)
- Keine Wartezeit
- Nährstoffe bleiben erhalten
- Verhindert zuverlässig das Auskeimen während der Lagerzeit
Von der Zulassungsbehörde festgesetzte Anwendungsgebiete und
Anwendungsbestimmungen
Kultur AWM
[ml/ t]
Zweck Anzahl der Behandlungen Anwendungstermin
Kartoffeln 60 Keimhemmung
Maximal eine Behandlung
in dieser Anwendung und
für die Kultur bzw. je Jahr
Bei der Einlagerung
(NW468): Anwendungsflüssigkeiten und deren Reste, Mittel und dessen Reste, entleerte Behältnisse oder
Packungen sowie Reinigungs- und Spülflüssigkeiten nicht in Gewässer gelangen lassen. Dies gilt auch für indirekte
Einträge über die Kanalisation, Hof- und Straßenabläufe sowie Regen- und Abwasserkanäle.
(VA229): Keine zusätzliche Anwendung mit anderen, diesen Wirkstoff enthaltenden Mitteln in Speisekartoffeln.
Mit Speisekartoffeln sind Kartoffeln gemeint, die ungeschält in Verkehr gebracht werden. Verarbeitungs- und
Industriekartoffeln sind von dieser Auflage unberührt!
Anwendung
Zweck Applikationstermin Aufwandmenge
Keimhemmung Bei der Einlagerung 60 ml/ Tonne Kartoffeln in 60-400 ml/ Tonne Wasser
Kartoffeln (Großlager):
Zur Keimhemmung bei Kartoffeln (ausg. Pflanzkartoffeln): 60 ml/ t Kartoffeln Aufsprühen auf dem Förderband im
Großlager
Max. 1 Anwendung bei der Einlagerung
2. Nur gesunde, ausgereifte und trockene Kartoffeln, die frei von Erde sind, behandeln. Beschädigte und angefaulte
Kartoffeln auslesen. Behandelte Kartoffeln getrennt von Saatgut oder Pflanzkartoffeln lagern. Kartoffelpflanzgut und
Saatgut aller Art dürfen in keinem Fall einer Besprühung mit NEO-STOP STARTER ausgesetzt werden. Auch
indirekten Kontakt ausschließen. Den Lagerplatz von mit NEO-STOP STARTER behandelten Kartoffeln daher nicht
für Pflanzkartoffeln nutzen. Losschalige Kartoffeln nicht behandeln.
Hinweis:
In Industriekartoffeln können zusätzliche Anwendungen mit anderen, diesen Wirkstoff enthaltenden Mitteln wie z.B.
NEO-STOP L500 oder NEO-STOP L300 stattfinden.
Verträglichkeit:
Keimhemmungsmittel, die sofort nach der Ernte direkt bei der Einlagerung appliziert werden, können unter
ungünstigen Bedingungen bei allen Sorten Veränderungen/ Verbrennungen der Schale verursachen. Ursache ist
eine nicht ausreichende Abhärtung der geernteten Kartoffeln, die auch zu einer erhöhten Infektionsgefahr durch
Lagerkrankheiten bei verzögerter Wundheilung führen kann. Unter günstigen Infektionsbedingungen kann es zur
Zunahme des Befalls während der Lagerung kommen und damit zu einem Qualitätsverlust der Kartoffeln führen.
Partien, die empfindlich auf Schalenbrand reagieren, wie z.B. dünnschalige Sorten oder beschädigte Kartoffeln,
Partien die nicht genügend abgehärtet und trocken sind, und/ oder zu Lagerkrankheiten neigen, dürfen nicht mit
NEO-STOP STARTER behandelt werden, sondern sollten nach Abschluss einer Abhärtungs-/ Wundheilungsphase
mit NEO-STOP L500 oder NEO-STOP L300 benebelt werden. Deshalb nur gesunde, ausgereifte und schalenfeste
Kartoffeln behandeln.
Sorten, die nach eigenen Erfahrungen gegenüber NEO-STOP STARTER ein niedriges Risiko zu Schalenbrand
zeigen können:
Asterix, Astarte, Belana, Bildtstar, Bintje, Cardinal, Caruso, Desiree, Diamant, Disco, Donald, Escort, Estima,
Europrima, Exquisa, Felsina, Fianna, Fresco, Fontane, Golf, Harmony, Hermes, Idole, Jelly, Krone, Lady Christl,
Lady Claire, Lady Olympia, Lady Rosetta, Liseta, Linda, Liu, Lotos, Marlen, Maris Piper, Maritiema, Melody,
Monalisa, Montas, Opal, Pentland, Dell, Record, Red Baron, Remarka, Roberta, Romano, Rumba, Santana,
Saturna, Spunta, Tabea, Tosca, Ukama, Verdi, Victoria, Vienna.
Sorten, die ein erhöhtes Risiko zu Schalenbrand zeigen können:
Agria, Akira, Allians, Annabelle, Arcade, Bimonda, Charlotte, Courage, Ditta, Dorado, Estima, Fasan, Folva, Friede,
Frisdlander, Gabriella, Gloria, Hansa, Hector, Innovator, Karlena, Karolin, Kennebec, Labadia, Laura, Likaria,
Marabel, Maradonna, Milva, Miriam, Nicola, Omega, Picasso, Raja, Ramos, Red Fantasy, Red Scarlett, Santana,
Sante, Secura, Selma, Solara, Solide, Timate.
Hinweis:
Bei neuen Sorten, für die noch keine praktischen Erfahrungen mit dem Wirkstoff Chlorpropham direkt bei der
Einlagerung vorliegen, empfehlen wir in jedem Fall einen Vortest an einer kleineren Versuchsmenge.
Wartezeiten:
(F): Kartoffel: durch zugelassene Anwendung abgedeckt.
Anwendungstechnik
Herstellung der Spritzbrühe:
Die Aufwandmenge von NEO-STOP STARTER sollte je nach dem verwendeten Gerät mit 60 bis 400 ml Wasser
(bis 200 ml Wasser bei ULV-Sprühgerät z.B. Mafex®) aufgefüllt werden (Verhältnis 1:1 bis 1:7). Die Anzahl und
Größe der Düsen, die Förderbandgeschwindigkeit und die Wassermenge zur Verdünnung müssen so aufeinander
abgestimmt werden, dass damit die Kartoffeln ungefähr 3 Sekunden besprüht werden. Wird kein Gerät mit
automatischem Rührwerk verwendet, empfiehlt es sich, die angesetzte Spritzbrühe nach ca. 1 Stunde durch
Umrühren erneut zu homogenisieren.
Ausbringungstechnik:
NEO-STOP STARTER wird mit einem auf dem Förderband montierten Spezialgerät (ULV-Sprühgerät, z.B. Mafex®
-Sprühgerät), bei der Einlagerung appliziert. Um eine optimale Verteilung von NEO-STOP STARTER auf den
Kartoffeln zu gewährleisten, sollten folgende Punkte bei der Applikation beachtet werden:
- NEO-STOP STARTER am Anfang des Förderbandes oder einer kleinen Fallstufe applizieren.
- Die Applikation auf einem Rollenenterder kann die gleichmäßige Benetzung unterstützen.
- Es können auch Spezialgeräte mit Vollkegeldüsen für ein sehr feines Tropfenspektrum eingesetzt werden.
- Die Besprühungszeit der Kartoffeln sollte mindestens 3 Sekunden betragen.
- Sprühnebel möglichst vor Wind schützen. Nicht im Freien behandeln.
3. - Abdrift vermeiden.
- Spritzzone mit Folie abdecken.
- Hohe Schmutzanteile vermindern die Wirkung.
Mit einer Applikation von 60 ml/ t wird eine Wirkungsdauer von bis zu 6 Monaten erreicht. Die gleichmäßige
Verteilung des Produktes auf der Kartoffelschale ist Voraussetzung für eine hinreichende Wirksamkeit. Das
Förderband daher nicht überlasten, sondern eine maximale Schütthöhe auf dem Band von ca. 20 cm einhalten. Wir
empfehlen, die Kartoffeln auch während der Lagerzeit turnusmäßig zu kontrollieren. Dies gilt insbesondere für
solche Partien, die bei etwa 8-10° C gelagert werden (Kartoffeln zur Herstellung von Pommes frites oder Chips) und
für keimfreudige Sorten.
Reinigung der Geräte:
Sprühgerät sofort nach Gebrauch mit etwas Wasser reinigen.
Umweltverhalten
(NW264): Das Mittel ist giftig für Fische und Fischnährtiere.
(NW262): Das Mittel ist giftig für Algen.
(NB663): Bienen werden nicht gefährdet aufgrund der durch die Zulassung festgelegten Anwendung des Mittels
(B3).
Anwenderschutz
(S 2): Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen.
(S 13): Von Nahrungsmitteln, Getränken und Futtermitteln fernhalten.
(S 35): Abfälle und Behälter müssen in gesicherter Weise beseitigt werden.
(S 38): Bei unzureichender Belüftung Atemschutzgerät anlegen.
(S 46): Bei Verschlucken sofort ärztlichen Rat einholen und Verpackung oder Etikett vorzeigen.
(S 57): Zur Vermeidung einer Kontamination der Umwelt geeigneten Behälter verwenden. Zur Vermeidung von
Risiken für Mensch und Umwelt ist die Gebrauchsanleitung einzuhalten.
(MRL): Lebens- und Futtermittel aller Art dürfen nicht an den Plätzen gelagert werden, an denen zuvor mit NEO-
STOP STARTER behandelte Kartoffeln gelagert/ verarbeitet wurden. Es besteht die Gefahr einer Überschreitung
des Rückstandshöchstwertes.
Erste Hilfe
Allgemeine Hinweise: Mit Produkt verunreinigte Kleidungsstücke unverzüglich entfernen.
Nach Einatmen: Frischluft- oder Sauerstoffzufuhr; ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Nach Hautkontakt: Sofort mit Wasser und Seife abwaschen und gut nachspülen. Bei andauernder Hautreizung Arzt
aufsuchen.
Nach Augenkontakt: Augen bei geöffnetem Lidspalt mehrere Minuten unter fließendem Wasser abspülen und Arzt
konsultieren.
Nach Verschlucken: Kein Erbrechen herbeiführen, sofort ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Toxikologische Beratung bei Vergiftungsfällen:
Tel.-Nr. 0551 - 1 92 40
Entsorgungshinweis
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Lagerung & Transport
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Gewährleistung
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