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LICHTBLICKE




                             Ein Extrakt der
                             Weisheit
                         Als mein Zahnarzt kürzlich einen meiner Weisheitszähne zog, erzählte er mir von einer
                      interessanten Eigenheit: »Wird ein Zahn bald gezogen, nachdem er anfängt Schwierigkei-
ten zu machen, lässt ihn der Kieferknochen, in dem er verwurzelt ist, bereitwillig los. Lässt man aber einige Zeit
verstreichen, wird der Knochen weniger vergebend. Der gute Knochen und der schlechte Zahn verflechten sich
dann miteinander.«
   »Weniger vergebend...«, sagte mein Zahnarzt. Diese Worte ließen mich erkennen, dass meine Seele diesem
Knochen ähnelt: Wenn mir jemand Unrecht zufügt, dann empfinde ich Groll, und das ist normal. Aber wenn diese
Verbitterung Wurzeln schlägt, nimmt sie überhand und meine Seele verliert die Kraft zu vergeben.
   Wenn mir jetzt Unrecht zugefügt wird, beeile ich mich, es auszureißen, bevor mein unverdorbenes Herz zu
sehr mit den schlechten Gefühlen verflochten wird.
                                                                                                    – Jane Tilley



                                                                        Lass
   Wer gekränkt ist und daran festhält, ist wie einer, der
eine Klapperschlange am Schwanz packt: Er wird ganz
sicher gebissen werden. Nachdem das Gift der Bitterkeit
die vielen Facetten seiner Persönlichkeit durchdrungen
hat, wird der Tod eintreten – ein Tod, der mehr als nur                  sie
                                                                        los!
ein körperlicher Tod sein wird, denn er vermag auch die
Menschen um dich herum zu zerstören.
                                     – Charles Stanley
                                                                       Verbitterung
                                                                    mit sich herumzu-
  In der Bibel werden wir ermahnt: »Du sollst nicht                 schleppen ist ein
Groll behalten...« (3.Mose 19:17-18).                               Spiel für Verlierer.
                                                                    Es ist die größte Frustration, denn Groll beschert dir
    Wenn ich vergebe, sollte ich nicht weiter Munition              mehr Leiden als das ursprüngliche Ereignis. Denk an
mit mir herumschleppen. Ich muss all mein explosives                den Schmerz zurück, als du schlecht behandelt, inner-
Arsenal, meine ganzen Geschosse der Wut und Rache                   lich verletzt, betrogen oder erniedrigt wurdest. Entfacht
ausschütten. Ich sollte »keinen Groll behalten«.                    die Erinnerung daran das Feuer der Wut nicht erneut in
    Ich kann diese Forderung selber nicht erfüllen. Es              dir? Fühlst du nicht jedesmal diesen Schmerz, wenn du
ist völlig jenseits meiner Fähigkeiten. Ich mag Worte               dich an die Menschen erinnerst, die dir etwas angetan
der Vergebung äußern, aber ich kann keinen klaren,                  haben?
hellen und blauen Himmel ohne Sturmwolken herbei-                      Deine eigene Erinnerung wird zum Videoband in
zaubern.                                                            deiner Seele, von dem unendliche Wiederholungen
    Aber der Herr der Gnade kann dies für mich tun. Er              von deinem Rendezvous mit dem Schmerz abgespielt
kann mein Wetter verändern. Er kann ein neues Klima                 werden. Ist das fair dir gegenüber – diese entsetzliche
schaffen. Er kann »in mir einen neuen, beständigen                  Selbstjustiz, nicht vergeben zu wollen?
Geist erschaffen« (Psalm 51:12), und in dieser neuen                   Es gibt nur einen Weg, den Schmerz zu heilen,
Atmosphäre wird nichts leben können, das danach                     der nicht von selbst heilen will: du musst der Person
trachtet, zu vergiften und zu zerstören. Verbitterung               vergeben, die dich verletzt hat. Vergeben heilt deine
wird vergehen und Rache wird Wohlwollen Platz                       Erinnerung, da du den Blickwinkel auf deine Erinnerun-
machen, dieser starken, genialen Kraft, die in einem                gen veränderst. Wenn du den Täter von seinem Fehler
erneuerten Herzen Einzug hält.                                      entbindest, schneidest du einen bösartigen Tumor aus
                                         – J. H. Jowett             deinem Innersten heraus. Du befreist einen Gefangenen
                                                                               – nämlich dich selbst.
                                                                                                          – Lewis B. Smedes
      Zu vergeben bedeutet, einen Gefangenen zu befreien... und zu entdecken,
      dass du der Gefangene warst.

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  • 1. LICHTBLICKE Ein Extrakt der Weisheit Als mein Zahnarzt kürzlich einen meiner Weisheitszähne zog, erzählte er mir von einer interessanten Eigenheit: »Wird ein Zahn bald gezogen, nachdem er anfängt Schwierigkei- ten zu machen, lässt ihn der Kieferknochen, in dem er verwurzelt ist, bereitwillig los. Lässt man aber einige Zeit verstreichen, wird der Knochen weniger vergebend. Der gute Knochen und der schlechte Zahn verflechten sich dann miteinander.« »Weniger vergebend...«, sagte mein Zahnarzt. Diese Worte ließen mich erkennen, dass meine Seele diesem Knochen ähnelt: Wenn mir jemand Unrecht zufügt, dann empfinde ich Groll, und das ist normal. Aber wenn diese Verbitterung Wurzeln schlägt, nimmt sie überhand und meine Seele verliert die Kraft zu vergeben. Wenn mir jetzt Unrecht zugefügt wird, beeile ich mich, es auszureißen, bevor mein unverdorbenes Herz zu sehr mit den schlechten Gefühlen verflochten wird. – Jane Tilley Lass Wer gekränkt ist und daran festhält, ist wie einer, der eine Klapperschlange am Schwanz packt: Er wird ganz sicher gebissen werden. Nachdem das Gift der Bitterkeit die vielen Facetten seiner Persönlichkeit durchdrungen hat, wird der Tod eintreten – ein Tod, der mehr als nur sie los! ein körperlicher Tod sein wird, denn er vermag auch die Menschen um dich herum zu zerstören. – Charles Stanley Verbitterung mit sich herumzu- In der Bibel werden wir ermahnt: »Du sollst nicht schleppen ist ein Groll behalten...« (3.Mose 19:17-18). Spiel für Verlierer. Es ist die größte Frustration, denn Groll beschert dir Wenn ich vergebe, sollte ich nicht weiter Munition mehr Leiden als das ursprüngliche Ereignis. Denk an mit mir herumschleppen. Ich muss all mein explosives den Schmerz zurück, als du schlecht behandelt, inner- Arsenal, meine ganzen Geschosse der Wut und Rache lich verletzt, betrogen oder erniedrigt wurdest. Entfacht ausschütten. Ich sollte »keinen Groll behalten«. die Erinnerung daran das Feuer der Wut nicht erneut in Ich kann diese Forderung selber nicht erfüllen. Es dir? Fühlst du nicht jedesmal diesen Schmerz, wenn du ist völlig jenseits meiner Fähigkeiten. Ich mag Worte dich an die Menschen erinnerst, die dir etwas angetan der Vergebung äußern, aber ich kann keinen klaren, haben? hellen und blauen Himmel ohne Sturmwolken herbei- Deine eigene Erinnerung wird zum Videoband in zaubern. deiner Seele, von dem unendliche Wiederholungen Aber der Herr der Gnade kann dies für mich tun. Er von deinem Rendezvous mit dem Schmerz abgespielt kann mein Wetter verändern. Er kann ein neues Klima werden. Ist das fair dir gegenüber – diese entsetzliche schaffen. Er kann »in mir einen neuen, beständigen Selbstjustiz, nicht vergeben zu wollen? Geist erschaffen« (Psalm 51:12), und in dieser neuen Es gibt nur einen Weg, den Schmerz zu heilen, Atmosphäre wird nichts leben können, das danach der nicht von selbst heilen will: du musst der Person trachtet, zu vergiften und zu zerstören. Verbitterung vergeben, die dich verletzt hat. Vergeben heilt deine wird vergehen und Rache wird Wohlwollen Platz Erinnerung, da du den Blickwinkel auf deine Erinnerun- machen, dieser starken, genialen Kraft, die in einem gen veränderst. Wenn du den Täter von seinem Fehler erneuerten Herzen Einzug hält. entbindest, schneidest du einen bösartigen Tumor aus – J. H. Jowett deinem Innersten heraus. Du befreist einen Gefangenen – nämlich dich selbst. – Lewis B. Smedes Zu vergeben bedeutet, einen Gefangenen zu befreien... und zu entdecken, dass du der Gefangene warst. R047 - German