2. Diese Frage sollte ein Bewerber auf die Stelle
des Senior Recruiting Managers bei Amazon
beantworten. Hier soll die Kreativität abgeklopft
werden. Die Personaler wollen wissen, ob man
in der Lage ist, sich in eine andere Lage hinein zu
versetzen. "Ich würde zum Beispiel erzählen, wie
erstaunt ich als Mars-Mensch von den
Problemen auf der Erde bin, da wir auf dem
Mars schon viel weiter sind", schlägt
Bewerbungsexperte Jürgen Hesse vom Berliner
Büro für Berufsstrategie vor.
1
Wie würden Sie
Probleme lösen,
wenn Sie vom Mars
kämen?
3. Auch solche mathematisch-logischen Fragen
kommen immer wieder vor. Diese Aufgabe sollte
ein Business Operations-Praktikant bei Facebook
lösen. Hier muss man Aufmerksamkeit
beweisen. Die Antwort ist "N Schlaufen" – es
sind so viele Schlaufen, wie Seile. Denn wenn
"keine losen Enden mehr übrig" sein dürfen,
muss man einen Ring bilden. Hilfreich bei so
einer Aufgabe ist es, sich eine kleine Skizze zu
malen.
2
Sie haben einen
Sack mit einer
Anzahl N von
Seilen. Ziehen Sie
zufällig ein Seil
heraus und
verknoten Sie es
mit einem anderen.
Wiederholen Sie
dies, bis keine losen
Enden mehr übrig
sind. Wie viele
Schlaufen haben Sie
letztendlich?
4. Das wurde ein Personaler bei Twitter gefragt. Hier gilt
das gleiche wie bei Fragen nach den Stärken und
Schwächen. "Fragt man im Bewerbungstraining nach
Schwächen, sieht man auf der Stirn gleich, dass
demjenigen sofort mindestens drei Schwächen
einfallen", erzählt Hesse. Was wir nicht können, fällt
uns meist leichter auf als unsere Stärken. Solche
Antworten sollte man sich im Voraus überlegen. Hier
kann es auch helfen, Freunde und Familie zu fragen,
die vielleicht schneller und ganz andere Stärken
sehen, als man bei sich selbst finden würde. Bei der
Frage, warum man eben nicht eingestellt werden
sollte, kann man sich charmant herauslavieren und
etwa antworten: "Bitte haben Sie Verständnis, dass
ich Ihnen das jetzt nicht sagen kann – damit würde ich
mich ja selbst schlecht dastehen lassen." Dann sollte
man schnell wechseln und viele Gründe für eine
Einstellung aufzählen.
3
Warum sollten wir
Sie nicht einstellen?
5. Als Praktikant bei Microsoft muss man sich auf
solche Fragen gefasst machen. "Hier haben wir
wieder eine Kreativitätsfrage", erklärt Hesse. In
die gleiche Kategorie fällt die Frage "Sie wollen
ein Telefon für Taubstumme entwickeln. Wie
gehen Sie vor?", die ein Produkt-Manager bei
Google beantworten sollte. Die Personaler
wollen sehen, dass man Fantasie besitzt,
außerhalb der festgefahrenen Bahnen denken
kann und auch auf ungewöhnliche Fragen nicht
patzig oder unhöflich reagiert. "Man lernt den
Bewerber so noch einmal von einer anderen
Seite kennen".
4
Wie würden Sie
einen Fahrstuhl
designen?
6. Das wurde ein Sales Associate beim
Unternehmen Pacific Sunwear gefragt. Jürgen
Hesse erklärt: Hier handelt es sich um eine
Psycho-Frage. Sie soll den Bewerber aus der
Ruhe bringen. Doch auch die metaphorische
Ebene sollte man bei solchen Fragen beachten:
Wer hier "Stoppschild" antwortet, sammelt
sicher Minuspunkte – wer braucht schon
Bremser im Team. Charmanter wäre zum
Beispiel ein Autobahn-Schild. Es weist die
Richtung zu einem schnelleren Weg.
5
Wenn Sie ein
Straßenschild
wären, was wären
Sie?
7. Diese Frage sollte einen Investment-
Praktikanten bei AIG aus dem Konzept bringen.
Eigentlich ist die Lösung total einfach, man
vermutet in der Formulierung nur eine
Gemeinheit. Wer hier nervös wird und einen
Blackout bekommt, sollte sich ein Blatt Papier
und einen Stift zu Hilfe nehmen. Man malt
einfach einen Kreis und macht zwei Kreuze durch
– da sind die acht Stücke.
6
Wie schneiden Sie
einen runden
Kuchen in acht
gleiche Stücke?
8. Ein Operations-Analyst bei Goldman Sachs
Operations-Analyst bei Goldman Sachs sollte
diese Frage beantworten. Wer hier sagt "zehn
Tonnen" oder "zehn Megatonnen", der liegt
gehörig daneben. Solche Schätz-Fragen sollen
die Allgemeinbildung abklopfen – niemand
erwartet eine exakte Zahl. In die gleiche
Kategorie fallen Fragen wie "Was glauben Sie,
wie viele Menschen in Deutschland haben ein
Handy?". Man kann sich helfen, indem man sich
an die Lösung herantastet und das laut
ausspricht. Etwa: "Es gibt rund 82 Millionen
Deutsche, wenn man Babys, sehr alte und arme
Menschen abzieht, sind es vielleicht rund 60
Millionen."
7
Wie viel wiegt eine
Boeing 707?
9. Diese Aufgabe bekam ein Technischer Ingenieur
bei Tesla Motors gestellt. Der Fachmann wird
wohl wissen, was ein Dynamometer ist – mit der
Forderung, es kindgerecht zu erklären, soll der
Job-Anwärter auch sein Gefühl für Worte
beweisen und zeigen, dass er sich Mühe gibt,
komplizierte Sachverhalte einem Laien geduldig
zu erklären.
8
Wie würden Sie
einem achtjährigen
Kind einen
Dynamometer
beschreiben?
10. "Eine klare Psycho-Frage", urteilt Hesse. So eine
Frage nach dem Glauben ist eigentlich nicht
erlaubt – eine Ausnahme sind kirchliche
Einrichtungen. Ein Merchandiser bei PepsiCo
wurde die Frage trotzdem gestellt – man sollte
in so einer Situation nun nicht auf stur stellen
und gar nicht antworten oder mit erhobenem
Zeigefinger "Das dürfen Sie nicht fragen"
antworten. Besser: Mit einer Gegenfrage
kommen, etwa "Gibt es aufgrund der Tätigkeit
einen bestimmten Grund, warum Sie nach
meiner Konfession fragen?".
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Glauben Sie an eine
höhere Macht?
11. Wer ein Praktikum bei Apple machen will, muss
sich auf diese Frage gefasst machen. Hier geht es
darum, die Fantasie spielen zu lassen. Spinnen
Sie einfach herum – es gibt kein Richtig und
Falsch. Wem partout nichts anderes einfällt, als
"drauftreten", der sollte vielleicht besser die
Gegenfrage stellen, warum die schöne Uhr denn
zerstört werden muss.
10
Was ist der
kreativste Weg, wie
Sie eine Uhr
zerstören können?
12. Damit sah sich ein Verwaltungsassistent bei
Google konfrontiert. "Schreiben" galt dabei nicht
als Antwort. Solche Kreativitätsfragen kommen
in abgewandelter Form immer wieder vor. Eine
Version ist etwa "Was für Bücher gibt es?". Da
sei bei vielen schon nach "Krimis" Schluss,
erzählt Hesse. Andere können unzählige
herunterbeten. Hier hilft das spielerische Üben
solcher Brainstormings, zum Beispiel "Welche
Automarken gibt es?" oder "Wie viele Farben
fallen Ihnen ein?".
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Sie bekommen eine
Kiste mit
Bleistiften. Nennen
Sie zehn Dinge, die
Sie damit anstellen
können.
13. Nicht nur, wer sich als Associate Consultant bei
Microsoft vorstellt, sollte sich vorher gut über das
Unternehmen, in dem man arbeiten möchte,
informieren.
12
Nennen Sie so viele
Microsoft-Produkte
wie möglich! Seien Sie
ehrlich: Wäre Ihnen
mehr eingefallen, als
"Windows"?