Alfred Wegener ist weltbekannt für seine Theorie der Kontinentalverschiebung.
Wenig bekannt sind seine Arbeiten auf dem Gebiet der Astronomie. Nach einem
Überblick über die Biografie Wegeners wird seine Tätigkeit auf dem Gebiet der Astronomie
dargestellt. Diese reicht von Untersuchungen zu den Alfonsinischen Tafeln in seiner Dissertation, über Untersuchungen zu Meteoren und Meteoriten sowie einer Arbeit zur Entstehung der Mondkrater durch Impakt Ereignisse.
2. Inhalt des Vortrages
Der Lebenslauf Alfred Wegeners
Promotion in Astronomie
Arbeiten über Meteore / Meteorite
Wegeners Theorie der Entstehung der Mondkrater
Wegener - Milanković – Köppen
Literatur und Informationen über A. Wegener
Astronomische Arbeiten von A. Wegener
Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 2
3. Kurzbiografie
Wichtige Abschnitte in Alfred Wegners
Weltrekord Ballonfahrt von Alfred & Kurt Wegner am 5. – 7. April 1906
Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 3
4. Kurzbiografie
Geboren am 1. November 1880 in Berlin, als Sohn
des Pastors Dr. Richard Wegener, der auch Lehrer
für alte Sprachen war.
1890 – 1899 Besuch des Köllnischen Gymnasiums in
Berlin.
1899 – 1905 Studium der Astronomie an der
Friedrich-Wilhelm-Universität Berlin.
1905 Abschluss des Studiums mit der Promotion
1913 Heirat von Else Köppen, Tochter des
Meteorologen und Klimatologen Wladimir Köppen.
Gestorben im November 1930 auf Grönland
(wahrscheinlich an Herzschwäche).
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5. Wichtige Abschnitte in Alfred Wegners Leben
(1) 1899 – 1904 Studium der Astronomie in Berlin
Heidelberg und Innsbruck
(2) 1904 – 1905 Promotion in Astronomie und
Tätigkeit an der Urania Sternwarte
(3) 1905 – 1906 Assistent am Königlich-Preußischen
Aeronautisches Observatorium Lindenberg
(südöstlich Berlin), aerologiesche Forschungen
mit Ballonen und Drachen, zusammen mit
seinem Bruder Kurt
(4) 1906 – 1908 meteorologische Untersuchungen
und Polarforschung auf der dänischen Grönland
Expedition
(5) 1909 Habilitation an der Universität Marburg:
„Die Drachen- und Fesselballon-Aufstiege der
Danmark-Expedition“
(6) 1908 – 1910 Forschung auf dem Gebiet der
Atmosphärenphysik in Berlin und Marburg
(7) 1911 – 1912 Entwicklung der Theorie der
Kontinentalverschiebung in Marburg
(8) 1912 – 1913 Teilnahme an dänischer Grönland
Expedition
(9) 1914 – 1918 Teilnahme am 1. Weltkrieg, in den
letzten Kriegsjahren als Meteorologe, wegen
Verwundung teilweise wieder in Marburg,
Arbeiten zum Meteor von Treysa
(10) 1919 – 1924 Hamburg, Tätigkeiten an der
Deutschen Seewarte und Universität Hamburg,
Arbeiten auf dem Gebiet Geophysik,
Klimatologie und Paläoklimatologie
(Zusammenarbeit mit seinem Schwiegervater
Wladimir Köppen)
(11) Ab 1924 ordentlicher Professor für
Meteorologie und Geophysik an der Universität
Graz, Arbeiten auf verschiedenen
theoretischen Gebieten, Vorbereitung und
Planung einer deutschen Grönland Expedition
(12) 1929 Reise zu eine Vorexpedition nach
Grönland
(13) 1930 Grönland-Expedition, dabei
wahrscheinlich am 16. November 1930 an
Herzschwäche gestorben. Sein Grab wurde im
Mai 1931 von seinem Bruder Kurt gefunden.
Sein Bruder Kurt führt die Expedition zu Ende
und ist Herausgeber der 7-bändigen
"Wissenschaftlichen Ergebnisse der Deutschen
Grönland-Expedition Alfred Wegeners"
Kurt übernimmt die Professur von Alfred an der
Universität Graz
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6. Weltrekord Ballonfahrt von Alfred & Kurt Wegner
am 5. – 7. April 1906
Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 6
Kurt Wegener
Von unbekannter Fotograf - Wiener Luftschiffer-
Zeitung, Ausgabe vom Juli 1908; VII. Jahrgang, Nr. 7, S.
150, PD-alt-100,
https://de.wikipedia.org/w/index.php?curid=6006150
Aus: K. Wegener Das
meteorologische Ergebnis der
52 stündigen Ballonfahrt vom
5. bis 7. April 1906
• Am 5. April 1906 starteten die Gebrüder
Wegener vom Observatorium Lindenberg
eine Ballonfahrt, um meteorologische
Untersuchungen durchzuführen. Sie wurde
zu einem Weltrekord!
• Lindenberg -> Jütland -> Aschaffenburg.
Zurückgelegte Strecke 1300 km, Dauer 52 ½
Stunden.
• K. Wegener , Das meteorologische Ergebnis
der 52 stündigen Ballonfahrt vom 5. bis 7.
April 1906. Meteorologische Zeitschrift, Band
24, Heft 7, 1906, Seite 289 - 293
7. Alfred Wegners Studium (1899 – 1904)
Die Dissertation Alfred Wegners
Abhandlung über die astronomischen Werke Alfons X.
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8. Alfred Wegners Studium (1899 – 1904)
1. Semester (Wintersemester 1 899 / 1900, Berlin),
Grundlagen Mathematik, Physik, Chemie
2. Semester (Sommersemester 1900, Heidelberg),
Allg. Astronomie, Experimentalphysik,
Differential- & Integralrechnung, Elemente der
Meteorologie
3. Semester (Wintersemester 1900 / 1901, Berlin),
Himmelsmechanik, geographische
Ortsbestimmung mit prakt. Übungen,
Differentialgleichungen, Allgemeine Mechanik,
Allgemeine Meteorologie
4. Semester (Sommersemester 1900. Innsbruck),
Allg. Botanik & botanische Exkursionen,
Geologische Wanderungen in den Tiroler Alpen,
Mineralogie
5. Semester (Winter-Semester 1901/02, Berlin),
Allgemeine Geschichte der Philosophie bis auf
die Gegenwart, in ihrem Zusammenhang mit der
Cultur der Neuzeit
6. Semester (Sommer-Semester 1902, Berlin),
Geschichte der neueren Philosophie, mit
Rücksicht auf die gesammte Cultur der Neuzeit
7. Semester (Wintersemester 1902/ 1903, Berlin),
Störungstheorie, Theorie der Sonnenfinsternisse,
wissenschaftliches Rechnen, Berechnung von
Meteorbeobachtungen, Wolkenhöhen u.
dergleichen, Wärmetheorie, Algebra
8. Semester (Sommersemester 1902, Berlin),
Doppelsterne, Berechnung der
Fixsternephemeriden, Geschichte der
griechischen Astronomie, Allgemeine
Meteorologie, Theorie der Zeitmessung,
Fehlertheorie, Theoretische Meteorologie.
Thermodynamik der Atmosphäre, Logik und
Einleitung in die Philosophie
9. Semester (Wintersemester 1903/ 1904, Berlin),
Himmelsmechanik, Gebrauch der
Planetentafeln, Theorie der Raummessung,
Geschichte der arabischen und mittelalterlichen
Astronomie, Über Wind und Wetter,
Meteorologische Übungen, Methode der
kleinsten Quadrate, Topographische
Landesaufnahme
10. Semester (Sommersemester 1902, Berlin),
Potentialtheorie mit Anwendungen auf die Figur
und Rotation der Himmelskörper, Geschichte
der neueren Astronomie seit Newton,
Fundamentale Winkelmessungen am Himmel,
Meteorologisches Colloquium
Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 8
9. Die Dissertation Alfred Wegners
Titel der Dissertation:
Die Alfonsinischen Tafeln für den Gebrauch eines
modernen Rechners
Die Alfonsinischen Tafeln (Tabulae Alphonsinae) waren
ein astronomisches Tabellenwerk zur Berechnung der
Stellung von Sonne, Mond und der fünf klassischen
Planeten nach der ptolemäischen Theorie.
Entstanden in Toledo um 1252 bis 1270 auf Anweisung
Alfons X. von Kastilien unter Leitung der jüdischen
Gelehrten Jehuda Ben Mose und Isaak Ben Sid.
Ziel der Dissertation war es die Tafeln in eine Form zu
bringen, mit der ein Fachastronom des 20. Jahrhunderts,
die ekliptikale Länge und Breite von Sonne, Mond und
den fünf klassischen Planeten nach der Methode, die Alf.
Tafeln gegeben wird, für einen beliebigen Zeitpunkt zu
berechnen.
Umrechnung der Zeit und Winkelwerte aus dem
sexagesimal System in das moderne Dezimalsystem
Alfred Wegener war für diese Aufgabe bestens geeignet, da
er über sehr gute Kenntnisse, praktisch anwendbare, von
Latein und Griechisch verfügte.
Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 9
11. Farbenwechsel großer Meteore
Die planmäßige Auffindung des Meteoriten von Treysa (1916)
Liste der Beobachter des Meteors
Der Eisenmeteorit von Treysa
Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 11
12. Farbenwechsel großer Meteore
1918 veröffentlicht Wegener eine Arbeit mit dem Titel „Der
Farbenwechsel Großer Meteore“ in den Abhandlungen der
Kaiserlichen Leopoldinisch-Carolinischen Deutschen Akademie der
Naturforscher.
In der 34 seitigen Abhandlung analysiert er 40 Beobachtungen von
Farbenwechseln im Zeitraum von 17.November 1623 bis zum 4. Mai
1916.
Da er keine direkte Angabe über die Höhe des Farbenwechsel hat, gibt
er eine Tabelle mit der Höhe des Hemmungspunktes an (falls
verfügbar):
Wegener schließt aus der Tabelle, dass der Farbenwechsel von grün
nach rot in eine Höhe von 70 – 80 km liegen muss. Übergang von
Wasserstoff- zu Stickstoffatmosphäre in seinem Modell
Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 12
Schichtung der Atmosphäre nach Wegener,
aus A. Wegener, Thermodynamik der Atmosphäre,
J. A. Barth, 1911
13. Die planmäßige Auffindung des Meteoriten
von Treysa (1916)
Als A. Wegener wegen einer Verletzung Mitte April 1916
auf Urlaub in Marburg ist erfährt er von einem
spektakulärem Meteorereignis welches sich am 3. April
1916 15:30 über Kurhessen ereignete.
Wegener beschließt den Einschlagsort des Meteors
systematisch zu suchen:
Aufrufe in Tageszeitungen (Frankfurt, Köln und Marburg)
an Zeugen sich zu melden.
Befragung von 102 Zeugen, teilweise mit Hilfe seiner Frau
Else.
Die Auswertung der gesammelten Daten ergab einen
Einschlagsort nahe der hessischen Stadt Treysa.
Der Meteorit wurde ca. 800 m vom berechneten
Einschlagsort in ca. 1,5 m Tiefe gefunden:
Eisenmeteorit mit Durchmesser von ca. 36 cm und 63 kg
Masse.
Erster Fund eines Meteoriten durch systematische
Auswertung seiner Beobachtungen!
Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 13
Aus: A. Wegener, Das detonierende Meteor vom 3. April
1916, 3½ Uhr nachmittags in Kurhessen, Sitzungsberichte
der Gesellschaft zur Beförderung der gesamten
Naturwissenschaften zu Marburg 1917, 14 (1)
14. Liste der Beobachter des Meteors
Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 14
Mott T. Greene, Alfred Wegener: science, exploration, and the theory of continental drift , page 350:
“The exercise of interviewing ordinary people about a scientific event was highly instructive. Mixed in with sober and
clear observations were all sorts of fantastic apparitions. One observer claimed to have seen a fiery cloud in which
the face of the Kaiser could be seen.”
16. Wegeners Theorie der Entstehung der Mondkrater
Die Entstehung des Kraters auf der Insel Saaremaa (Ösel)
Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 16
17. Wegeners Theorie der Entstehung der Mondkrater (1)
Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 17
1919 „Versuche zur Aufsturztheorie der Mondkrater“ in
Marburg mit Zementpulver.
Einschlagkörper und Einschlagsziel sind aus Zementpulver:
Gleichheit oder zu mindestens Ähnlichkeit der Festigkeit von
Impaktor und Target! Dies wäre nicht gegeben, wenn man z. B.
Stahlkugeln in Zementpulver fallen lässt.
Vergleich der Größenverhältnisse der experimentell
erzeugten Krater mit realen Mondkratern (Hermann
Ebert, Über die Ringgebirge des Mondes,
Sitzungsberichte d. physik.-med. Soc. Erlangen 1890).
Zufriedenstellende Übereinstimmung.
Zusammenfassung der Ergebnisse 1921 in der Monografie
„Die Entstehung der Mondkrater“ (Friedrich Vieweg und
Sohn).
Kritische Auseinandersetzung mit Blasen- Gezeiten- und
Vulkanhypothese der Entstehung der Mondkrater
18. Wegeners Theorie der Entstehung der Mondkrater (2)
Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 18
Wegener vergleicht das Profil von irdischen
Vulkanen mit dem Profil von Mondkratern und
kommt zu dem Schluss, dass die Mondkrater
nicht durch Vulkanismus entstanden sein
können.
19. Die Entstehung des Kraters auf der Insel Saaremaa (Ösel)
Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 19
Von Pt - Self-published work by Pt, CC BY-SA 3.0,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=276238
E. Kraus, R. Meyer, A. Wegener A, Untersuchungen über den Krater von Sall auf Ösel.
Kurlands Beiträge zur Geophysik 20 (1928), Seite 312–378
20. Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 20
Aus: Herbert E. Ives, Some large-scale experiments imitating the craters of
the moon, Astrophysical Journal, vol. 50 (1919), Seite 245 - 250
22. Milutin Milanković
(Astronomische Theorie der Eiszeiten)
Geboren am 28. Mai 1879 in Dalj (Erdut), heute Kroatien, gestorben
am 12. Dezember 1958 in Belgrad.
Studierte bis 1902 Tiefbau an der TU Wien und wurde dort 1904 in
technischen Wissenschaften promoviert.
1909 Lehrstuhl für angewandte Mathematik der Universität Belgrad
1920 „Mathematische Theorie der thermischen Phänomene
verursacht durch Solarstrahlung“ .
Wurde bekannt durch die Aufnahme seiner Strahlungskurven in das
Werk „Die Klimate der geologischen Vorzeit “ (1924) der international
bekannten Meteorlogen Wladimir Köppen und Alfred Wegner.
Milanković versuchte eine Verbindung zwischen dem Strahlungshaushalt
der Erde, verursacht durch Änderungen der Erdbahn, und den in der
Vergangenheit aufgetretenen Eiszeiten herzustellen.
Alleinige Verursachung der Eiszeiten durch Veränderung der Erdbahn hat
sich nicht betätigt.
Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 22
https://de.wikipedia.org/wiki/Milutin_Milankovi%C4%87
23. Die Beziehung Wegener - Milanković - Köppen
Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 23
Wladimir Köppen (7. Oktober 1846) in St.
Petersburg, Russisches Kaiserreich; † 22. Juni
1940 in Graz, Deutsches Reich) war ein
deutscher und russischer Geograph,
Meteorologe, Klimatologe und Botaniker. Er
hatte entscheidenden Anteil am Aufbau des
deutschen Seewetterdienstes und der
Maritimen Meteorologie. Er veröffentlichte
über 500 Publikationen, die sich zumeist mit
der meteorologischen Sicherstellung der
Seeschifffahrt und den Klimaverhältnissen der
Ozeane und Kontinente befassten.
1913 Heirat von Else Köppen, Tochter des Meteorologen und
Klimatologen Wladimir Köppen,
seitdem intensive Zusammenarbeit.
Treffen von Milanković und
Wegener auf der
Versammlung der
Gesellschaft Deutscher
Naturforscher und Ärzte
1924 in Innsbruck.
N. Janc et al, Ice Age theory a correspondence
between Milutin Milanković and Vojislav Mišković
25. Literatur und Informationen über A. Wegener (1)
(1) Else Wegener: Alfred Wegener. Tagebücher, Briefe, Erinnerungen, F. A. Brockhaus, Wiesbaden
1960
(2) G. Ehmke, Alfred Wegener und die Himmelskunde, Ein Beitrag zum 100. Geburtstag des
bedeutenden Naturforschers, Die Sterne, 56. Band, Heft 6, 1980, Seite 331 – 340
(3) W. Schröder, Alfred Wegener und die Physik der Hochatmosphäre, Astronomische Nachrichten,
Band 302 (1981), Heft 4, Seite 197 - 201
(4) Ulrich Wutzke, Der Forscher von der Friedrichsgracht. Die wissenschaftlichen Leistungen
Alfred Wegeners mit besonderer Rücksicht auf die Astronomie, Beiträge zur Geschichte der
Astronomie in Berlin -Vorträge und Schriften der Archenhold-Sternwarte Berlin-Treptow, Band
69, 1988, Seite 39–78
(5) Ulrich Wutzke, Alfred Wegener: Kommentiertes Verzeichnis der schriftlichen Dokumente
seines Lebens und Wirkens, Berichte zur Polarforschung, 288. Band, Alfred-Wegener-Institut,
Bremerhaven (1998), ISSN 0176-5027
(6) C. Koeberl, Craters on the moon from galileo to wegener: a short history of the impact
hypothesis, and implications for the study of terrestrial impact craters, Earth, Moon, and
Planets (1999) 85, Seite 209 – 224
(7) Ulrich Wutzke, Alfred Wegener (1880 – 1930) und die Entwicklung der Vorstellungen über die
Entstehung der Erde –eine Einführung, Berichte der Geologischen Bundesanstalt, Band 51,
Wien 2000
(8) Cornelia Lüdecke, Alfred Wegener, Lexikon der bedeutenden Naturwissenschaftler, Band 3,
Seite 425 – 430, Spektrum Akademischer Verlag 2004, ISBN 3827404029
Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 25
26. Literatur und Informationen über A. Wegener (2)
(9) J. Thiede & R. A. Krause, Alfred Wegener, Geowissenschaftler aus Leidenschaft: eine Reflexion
anlässlich des 125. Geburtstages des Schöpfers der Kontinentalverschiebungstheorie. Deutsches
Schifffahrtsarchiv (2005), 28, Seite 299-326
(10) F. Freistetter, Alfred Wegener und der Meteorit von Treysa,
http://scienceblogs.de/astrodicticum-simplex/2015/02/25/alfred-wegener-und-der-meteorit-
von-treysa/
(9) Jo Lendle, Der Weltbildzertrümmerer https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/theorie-
der-kontinentaldrift-der-weltbildzertruemmerer-
11593944.html?printPagedArticle=true#pageIndex_0
(10) Ulf von Rauchhaupt, Der Kopernikus der Geowissenschaften
https://www.faz.net/aktuell/wissen/erde-klima/mott-t-greenes-phaenomenale-biographie-
alfred-wegeners-15740691.html
(11) A. Petrović, S. B. Marković, The cycles of revolution: how Wegener and Milanković changed the
earth sciences, Acta geographica Slovenica, 52(2) 2012, Seite 259 - 276
(12) Mott T. Greene, Alfred Wegener: science, exploration, and the theory of continental drift, Johns
Hopkins University Press, 2015, ISBN 9781421417134
(13) Ulrich Wutzke, Klima, Krater, Kontinente das Leben des Grönlandforschers und Entdeckers der
Kontinentaldrift Alfred Wegener, Verlag für Geowissenschaften 2015, ISBN 9783981460308
(14) Roland & Ute Wielen, Alfred Wegener und das Astronomische Rechen-Institut, Mit einer
Anwendung seiner umgerechneten Alfonsinischen Tafeln auf den „Astronomischen Kalender“
für 1448, Mit einer Anwendung seiner umgerechneten Alfonsinischen Tafeln auf den
„Astronomischen Kalender“ für 1448, Astronomisches Rechen-Institut Zentrum für Astronomie
Universität Heidelberg, Heidelberg 2017
Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 26
28. Astronomische Arbeiten von A. Wegener (1)
(Nicht vollständig)
(1) A. Wegener, Bahnelemente des Kleinen Planeten (511) [1903 LU]. Berliner
Astronomisches Jahrbuch für das Jahr 1906, Ferdinand Dümmlers
Verlagsbuchhandlung Berlin 1904, S. 438 -439
(2) A. Wegener, Die Alfonsinischen Tafeln für den Gebrauch eines modernen Rechners.
Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde, genehmigt von der
philosophischen Fakultät der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin (1905),
Druck E. Ebering
(3) A. Wegener Ephemeride des Planeten (511) [1903 LU]. Astronomische Nachrichten,
Volume 165 (06/1904), Seite 365
(4) A. Wegener, Die astronomischen Werke Alfons X, Bibliotheca Mathematica,
Zeitschrift für Geschichte der Mathematischen Wissenschaften, Teubner, Leipzig
(1905), 3. Folge, 6. Band, 2. Heft, S. 129 - 185.
(5) A. Wegener, Über die Entwicklung der kosmischen Vorstellungen in der Philosophie,
Mathematisch-Naturwissenschaftliche Blätter (1906), Band 3, S. 61-64, und S. 78-82
(6) A. Wegener, Das detonierende Meteor vom 3. April 1916, 3½ Uhr nachmittags in
Kurhessen, Sitzungsberichte der Gesellschaft zur Beförderung der gesamten
Naturwissenschaften zu Marburg 1917, 14 (1)
(7) A. Wegener, Der Farbwechsel Großer Meteore, Abh. Kaiserl. Leop.-Carol. Deutsch.
Akademie Naturforscher. (= Nova Acta 104). 1, 1918, Seite 1 – 34
Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 28
29. Astronomische Arbeiten von A. Wegener (2)
(Nicht vollständig)
(8) A. Wegner, Über die planmäßige Auffindung des Meteoriten von Treysa.
Astronomische Nachrichten, Band 207 (1918), S. 185 – 190
(9) A. Wegener, Versuche zur Aufsturztheorie der Mondkrater. Sitzungsberichte der
Gesellschaft zur Beförderung der gesamten Naturwissenschaften zu Marburg 1919
(2): 7–10
(10) A. Wegener Die Aufsturzhypothese der Mondkrater. Sirius Rundschau der gesamten
Sternforschung für Freunde der Himmelskunde und Fachastronomen, Band 33, 1920,
Seite 189 - 194
(11) A. Wegener, Die Entstehung der Mondkrater. Friedrich Vieweg und Sohn,
Braunschweig 1921
(12) A. Wegener, Die Geschwindigkeit großer Meteore. Die Naturwissenschaften, Band
15, Heft 12, Berlin 1927, Seite 286 - 288
•
(13) A. Wegener, Anfangs- und Endhöhen großer Meteore. Meteorologische Zeitschrift,
Band 44, Heft 8 (1927), Seite 281 – 284
(14) E. Kraus, R. Meyer, A. Wegener A, Untersuchungen über den Krater von Sall auf
Ösel. Kurlands Beiträge zur Geophysik 20 (1928), Seite 312–378
(15) A. Wegener, A. M. Celâl Şengör (Übersetzer), The origin of lunar craters. The Moon,
vol. 14, Oct. 1975, Seite 211 - 236
Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 29
30. Klaus Rohe (klaus-rohe@t-online.de) 30
https://www.schweizerbart.de/publications/detail/isbn/9783443010881/Koppen_Wegener_Die_Klimate_der_geologis
Alfred Wegener ist weltbekannt für seine Theorie der Kontinentalverschiebung.
Wenig bekannt sind seine Arbeiten auf dem Gebiet der Astronomie. Nach einem
Überblick über die Biografie Wegeners wird seine Tätigkeit auf dem Gebiet der Astronomie
dargestellt. Diese reicht von Untersuchungen zu den Alfonsinischen Tafeln in seiner Dissertation,
über Untersuchungen zu Meteoren und Meteoriten sowie einer Arbeit zur Entstehung der Mondkrater durch Impakt Ereignisse.
Aus „Roland & Ute Wielen, Alfred Wegener und das Astronomische Rechen-Institut …“:
1909 habilitierte sich Wegener an der Universität Marburg mit einer Schrift
über „Die Drachen- und Fesselballon-Aufstiege der Danmark-Expedition“ und
erhielt die Venia Legendi für die Fächer Meteorologie, Astronomie (speziell
praktische Astronomie) und Kosmische Physik. Marburg gehörte seit 1866 zu
Preußen. Wegeners Ernennung zum Privat-Dozenten an der Universität Marburg
erfolgte daher durch das Preußische Kultusministerium. Wegeners Antrittsvorlesung
am 7. Mai 1909 trug den Titel: „Die Entwicklung des astronomischen
Weltbildes bis zur Gegenwart“.
Zu Kurt Wegener: https://de.wikipedia.org/wiki/Kurt_Wegener
Aus „Roland & Ute Wielen, Alfred Wegener und das Astronomische Rechen-Institut …“:
1. Semester (Winter-Semester 1899/1900, Berlin)
Schwarz: Analytische Geometrie
Schwarz: Maxima und Minima in elementargeometrischer Behandlung
Knoblauch: Differentialrechnung
Knoblauch: Übungen in der Differentialrechnung
Warburg: Experimentalphysik
Fischer: Anorganische Experimentalchemie
Scheiner: Populäre Astrophysik
Marcuse: Praktische Astronomie
2. Semester (Sommer-Semester 1900, Heidelberg)
Valentiner: Allgemeine Astronomie
Wolf: Elemente der Meteorologie
Koenigsberger: Differential- und Integralrechnung
Quincke: Experimentalphysik (Optik, Magnetismus, Elektricität)
3. Semester (Winter-Semester 1900/01, Berlin)
Bauschinger: Mechanik des Himmels, ältere Theorien
Marcuse: Einführung in die Theorie und Praxis
geographisch und nautisch-astronomischer Ortsbestimmung
Marcuse: Astronomische Übungen zur geographischen Ortsbestimmung
Fuchs: Einleitung in die Theorie der Differentialgleichungen
Planck: Allgemeine Mechanik
von Bez
4. Semester (Sommer-Semester 1901, Innsbruck)
Heinrichers: Allgemeine Botanik (Pflanzen-Physiologie)
Heinrichers: Uebungen im Untersuchen der Phanerogamen
mit specieller Rücksicht auf die Medicinalpflanzen
Heinrichers: Botanische Excursionen
Blaas: Geologische Wanderungen durch die Tiroler Alpen
Blaas: Qualitative und quantitative Mineralanalyse. (1. Teil, Theoreticum)
Cathrein: Mineralogische und petrographische Excursionen
5. Semester (Winter-Semester 1901/02, Berlin)
Dilthey: Allgemeine Geschichte der Philosophie bis auf die Gegenwart,
in ihrem Zusammenhang mit der Cultur der Neuzeit
6. Semester (Sommer-Semester 1902, Berlin)
Paulsen: Geschichte der neueren Philosophie,
mit Rücksicht auf die gesammte Cultur der Neuzeit
7. Semester (Winter-Semester 1902/03, Berlin)
Bauschinger: Theorie der speciellen Störungen
Bauschinger: Theorie der Sonnenfinsternisse
Bauschinger: Interpolationsrechnung und mechanische Quadratur
(im Seminar für wissenschaftliches Rechnen)
Foerster: Berechnung von Meteorbeobachtungen, Wolkenhöhen u. dergleichen
(im Seminar für wissenschaftliches Rechnen)
Planck: Theorie der Wärme, einschließlich Thermochemie
Frobenius: Algebra
8. Semester (Sommer-Semester 1903, Berlin)
Bauschinger: Einleitung in die Mechanik des Himmels
Bauschinger: Die Doppelsterne
Bauschinger: Berechnung der Fixsternephemeriden (Seminar)
Foerster: Geschichte der griechischen Astronomieold: Allgemeine Meteorologie
Foerster: Theorie der Zeitmessung
Foerster: Ausgewählte Capitel aus der Fehlertheorie
Foerster: Seminar[?]
von Bezold: Theoretische Meteorologie. Thermodynamik der Atmosphäre
Stumpf: Logik und Einleitung in die Philosophie
9. Semester (Winter-Semester 1903/04, Berlin)
Bauschinger: Mechanik des Himmels, ältere Theorien 11
Bauschinger: Einrichtung und Gebrauch der Planetentafeln
(Seminar)
Foerster: Theorie der Raummessung
Foerster: Geschichte der arabischen und und mittelalterlichen Astronomie
von Bezold: Über Wind und Wetter
von Bezold: Meteorologische Übungen, für Anfänger
Helmert: Methode der kleinsten Quadrate
Eggert: Topographische Landesaufnahme
10. Semester (Sommer-Semester 1904, Berlin)
Bauschinger: Potentialtheorie mit Anwendungen
auf die Figur und Rotation der Himmelskörper
Bauschinger: Einleitung in die Rechenkunst (Seminar)
Foerster: Geschichte der neueren Astronomie seit Newton
Foerster: Fundamentale Winkelmessungen am Himmel
von Bezold: Meteorologisches Colloquium
11. Semester (Winter-Semester 1904/05, Berlin)
Keine Vorlesungen und Seminare mehr besucht.
Am 24. November 1904 mündliche Doktor-Prüfung bestanden.
Am 4. März 1905 offizielle Promotion.
Der serbische Mathematiker und Astronom Milutin Milanković untersuchte in den 20er und 30er Jahren des letzten
Jahrhunderts, wie sich geringfügige und Langfristige periodische Änderungen der Erdbahnparameter auf das Klima auswirken.
Er konnte zeigen, dass dies zu Änderungen in der Verteilung der Sonneneinstrahlung auf die Breitenzonen der Erde führte
und indirekt die großen Klimaschwankungen des Eiszeitalters mitverursachte.
Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte 1924 in Innsbruck