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Umweltbericht
2020/2021
Für morgen handeln.
Inhalt
03 Botschaft der Gesellschafter
04 Organisation und Ressourcen
05 Organisationsprofil
06 Corporate Responsibilty
07 Umweltmanagement
08 LONEC
09 Green Vision
10 Umweltmaßnahmen und Standards
11 Zertifizierte Produkte
13 
Überwachung der Einhaltung von Umweltauflagen
durch Sozialaudits
14 Umweltmonitoring im Detox Bereich
16 Umweltfreundliche Anreise zur Arbeit in Deutschland
17 Umweltdaten 2020/2021
18 Einleitung
19 Energie
20 Grünstrom Initiative
21 Methodik
22 Die drei Scopes erklärt
23 THG Emissionen
24 Scope 1
25 Scope 2
27 Scope 3
30 Wasser
31 Büropapier
32 Fläche
33 Fazit und Ausblick
34 Fazit
35 Zielsetzung und Initiativen
36 Anregungen und Feedback
37 Abkürzungsverzeichnis
38 Impressum
3 |
Liebe Leserinnen und Leser,
Wir freuen uns, den aktuellen Umweltbericht der
Wünsche Group vorstellen zu dürfen. Der vor-
liegende Bericht umfasst neben den Treibhaus-
gasemissionen unserer eigenen Geschäfts-
tätigkeit, die wir bereits seit 2017 im Rahmen
unseres Company Carbon Footprint (CCF)
bilanzieren, erstmals auch die Treibhausgas-
emissionen unserer vor- und nachgelagerten
Lieferkette.
Als Unternehmensgruppe verpflichten wir
uns, Verantwortung für die ökologischen Aus-
wirkungen unserer Geschäftsaktivitäten zu
übernehmen. Wir wollen unseren Beitrag zum
1,5-Grad-Klimaziel leisten. Dies umschließt als
internationales Handelsunternehmen sowohl
unsere eigenen Standorte als auch unsere
Lieferketten.
Durch den Aufbau eines Umweltmanagement-
Teams in unserer CR-Abteilung in Hamburg,
der Einführung eines internen Umwelt-
managementsystems und der Gründung eines
weltweiten Netzwerkes mit verantwortlichen
Mitarbeiter*innen an all unseren Standorten
haben wir die Voraussetzung geschaffen, um
ambitionierte Ziele umzusetzen.
Wir wollen auch den durch die Coronapandemie
ausgelösten Wandel der Arbeitswelt nutzen, um
unsere Emissionen zu reduzieren. In den Jahren
2020 und 2021 waren Emissionen aus Ge-
schäftsreisen beispielsweise kaum vorhanden.
Wir rechnen jedoch nicht damit, dass diese
wieder auf das Vor-Corona-Niveau ansteigen,
da wir die Möglichkeiten von digitalen Meetings
besser kennen und schätzen gelernt haben. Auch
nutzen viele unserer Mitarbeiter*innen das An-
gebot des mobilen Arbeitens und sparen so die
Treibhausgasemissionen ein, die beim Pendeln
ins Büro entstanden wären.
Gemeinsam mit unseren Mitarbeiter*innen und
Geschäftspartner*innen möchten wir uns den
kommenden Herausforderungen stellen und die
negativen Umweltauswirkungen unserer Ge-
schäftstätigkeit weiter minimieren.
Wir wünschen eine interessante Lektüre.
Björn Peters Thomas Wünsche
Botschaft der Gesellschafter
Botschaft der Gesellschafter
Organisation
und Ressourcen
5 |
Organisationsprofil
Die Wünsche Group ist ein hanseatisch ge-
prägtes Familienunternehmen mit 30 Stand-
orten weltweit und mehr als 25 selbständig
operierenden Gesellschaften. Von unserem
Headquarter in Hamburg arbeiten wir eng mit
unseren Standorten in Deutschland, Asien,
Australien und den USA zusammen. Dabei
sind wir mit ca. 700 Mitarbeiter*innen in
Deutschland und ca. 500 Mitarbeiter*innen
international vertreten. Ein Unternehmen, das
schon aus Tradition vieles ein bisschen anders
macht. Zum Beispiel haben wir den Anspruch,
wirtschaftlich erfolgreich zu sein und gleich-
zeitig fair und verantwortungsvoll zu bleiben.
Wir stellen höchste Ansprüche nicht nur an
unsere Partner*innen und Lieferanten, sondern
vor allem auch an uns. Somit sind Dynamik,
Weitsicht und Geradlinigkeit natürliche Teile
unserer DNA seit unserer Gründung im Jahr
1934.
So an seinen Prinzipien festzuhalten, könnte
man als stur bezeichnen – uns hält es im
Gegenteil seit über 80 Jahren immer wieder
aufs Neue frisch und beweglich. Und sorgt
dafür, dass unsere Mitarbeiter*innen und
Partner*innen sich ganz und gar auf uns ver-
lassen können. Wir bewegen uns auch in einer
hochkomplexen Welt nach einfachen Regeln.
Der Geschäftsbereich der Wünsche Group um-
fasst ein breites Spektrum von Produktkate-
gorien und Dienstleistungen. Seit jeher sind
wir Profis, wenn es um die Entwicklung und
Beschaffung von Produkten für Eigenmarken
als Aktions- und Sortimentsartikel geht. Aber
auch unsere Brands sind eine tragende Säule
unseres Geschäfts geworden. Egal, ob es sich
um haltbare Lebensmittel, Textilen, Elektronik-
artikel oder Hartwaren handelt, wir haben die
Experten im Haus und bewahren stets unseren
hohen Anspruch an die umfassende Auftrags-
abwicklung. Unsere hausinternen Dienst-
leistungsfirmen stützen unserer Geschäfts-
modell und machen uns zu einem kompetenten
und verlässlichen Handelspartner.
Willkommen in der Welt des Handels – der Welt
der Wünsche.
Organisation und Ressourcen
6 |
Corporate Responsibility
„Für morgen handeln“ ist das Leitbild der
Wünsche Group. Das Verantwortungsbewusst-
sein gegenüber unserer Gesellschaft und
Umwelt ist in der Wünsche Group fest ver-
ankert. Unsere Haltung und unser Engagement
kommunizieren wir öffentlich auf unserer
Webseite, auf der auch unsere regelmäßig
aktualisierte Corporate Responsibility (CR)
Grundsatzerklärung zu finden ist.
Unsere CR-Aktivitäten stützen sich auf drei
Säulen: Soziale Verantwortung, Umweltver-
antwortung und Produktverantwortung. Ein
weltweites Team, das von der CR-Abteilung
in Hamburg gesteuert wird, setzt Ziele und
Maßnahmen gemeinschaftlich mit unseren
Mitarbeiter*innen und Partner*innen um.
Unsere persönliche Präsenz in unseren Haupt-
beschaffungsländern China, Bangladesch,
Pakistan, Vietnam und Indien hilft uns dabei
passgenaue Maßnahmen zu definieren und vor
Ort zu begleiten. Dies ermöglicht einen engen
Austausch mit den Produzenten und schafft
Vertrauen für eine erfolgreiche Zusammen-
arbeit.
Die CR-Abteilung ist direkt unter der Geschäfts-
leitung der Wünsche Group angesiedelt. Somit
steht unsere CR-Abteilung in einem engen und
direkten Austausch zu den Gesellschaftern,
bei denen das Thema der Unternehmensver-
antwortung einen sehr hohen Stellenwert hat.
Auch das Umweltmanagement-Team ist zentral
in der CR-Abteilung in Hamburg angesiedelt und
treibt in enger Abstimmung mit der CR-Leitung
und der Geschäftsführung der Wünsche Group
die Themen strategisch voran.
Organisation und Ressourcen
7 |
Umweltmanagement
Im Jahr 2021 wurde ein internes Umwelt-
managementsystem für die gesamte Wünsche
Group eingeführt. Dieses soll uns gezielt dabei
helfen, die Umweltrisiken und -auswirkungen zu
identifizieren, zu bewerten und zu kontrollieren.
Der Umweltmanagementzyklus umfasst sieben
Stufen. Am Beginn des Zyklus steht die Umwelt-
prüfung, bei der Daten und Informationen zu
Umweltaspekten systematisch erfasst werden.
Die Leitlinien des Umweltmanagements
definiert unsere Umweltpolitik – die Green
Vision. Sie ist im Rahmen der Einführung des
Umweltmanagements entstanden und wird als
zweite Stufe des Zyklus regelmäßig überprüft
und angepasst. Basierend auf den erhobenen
Daten und unter Berücksichtigung interner und
externer Anforderungen werden im nächsten
Schritt konkrete Ziele und Maßnahmen
(Umweltprogramm) definiert. Das Umwelt-
programm wird im vierten Schritt des Zyklus
umgesetzt.
Die Leistungen des Umweltmanagement
werden in den folgenden zwei Schritten ge-
prüft: Im Rahmen der Umweltbetriebsprüfung
zunächst intern zur Selbstkontrolle sowie im
Weiteren durch die Geschäftsführung der
Wünsche Group (Managementprüfung).
Am Ende jedes Zyklus steht ein Umweltbericht,
der einen Überblick über alle Daten, Projekte,
Fortschritte und Umweltauswirkungen liefert.
Als internationales Handelsunternehmen
schauen wir beim Thema Umwelt nicht nur
auf unsere eigenen Standorte, sondern haben
auch die Lieferkette der von uns gehandelten
Produkte im Blick. Die Treibhausgasemissionen
der von uns gehandelten Produkte sind in dem
vorliegenden Bericht erstmals Bestandteil des
Company Carbon Footprints.
Auch spielt das Thema Umwelt bei den
Sozialaudits unserer meist in Asien ansässigen
Lieferanten eine wichtige Rolle. Ein weiteres
Fokus-Thema ist unter dem Schlagwort „Detox“
die Entgiftung der Vorproduktionsschritte
Waschen und Färben im Bereich Textilien. Diese
Themen werden jeweils in einem separaten
Kapitel erläutert.
Organisation und Ressourcen
8 |
LONEC
Mit dem Ziel die Wünsche Group mit der
komplexen Unternehmensstruktur von 30
Standorten in Deutschland, Amerika, Australien
und Asien umweltfreundlicher zu gestalten,
hat sich das Umweltmanagement-Team ein
weltweites Netzwerk aus ausgewählten Mit-
arbeiter*innen aufgebaut: Das Location Officers
Network for Environment and Communication
(LONEC).
An jedem Standort der Wünsche Group gibt es
ein Teammitglied, das die Rolle des Environ-
mental Communication Officer (ECO) über-
nimmt und Mitglied im LONEC ist. Der*die ECO
ist die erste Ansprechperson für das Umwelt-
management-Team aus Hamburg und ver-
antwortlich für die jährliche Erhebung umwelt-
relevanter Daten am Standort.
Aufgrund der lokalen Expertise können die
ECOs Verbesserungspotentiale der standort-
bezogenen Umweltleistungen identifizieren und
das Management bei der Einführung und Um-
setzung geeigneter Maßnahmen unterstützen.
Die LONEC-Mitglieder übernehmen hierbei auch
die interne Standortkommunikation.
Neben dem proaktiven Austausch von Wissen,
Ideen und Best-Practice-Beispielen ist auch
regelmäßige Weiterbildung ein fester Bestand-
teil des LONEC. Auf diese Weise werden die
ECOs als kompetente Ansprechpartner*innen
vor Ort gestärkt, die das Umweltmanagement-
Team und die Standortleitungen zu betrieb-
lichen Umweltschutzmaßnahmen beraten
können.
Organisation und Ressourcen
9 |
Die Green Vision der
Wünsche Group
Die Leitplanken des Umweltmanagements
gibt uns die Green Vision – unsere gruppen-
eigene Umweltpolitik. Die Green Vision zeigt
entlang von 10 Leitbildern, was wir bereits um-
setzen, aber auch wohin wir wollen. Sie zeigt
die hohe Priorität, die das Thema Umwelt in
der Wünsche Group hat und verpflichtet uns
bei unserem unternehmerischen Handeln alle
relevanten Rechtsnormen einzuhalten. Sie be-
schreibt unser Ziel, die negativen Auswirkungen
auf die natürliche Umwelt durch unsere
wirtschaftlichen Aktivitäten zu vermindern
und erläutert die Prozesse des Umwelt-
managementsystems sowie die Einbindung
der einzelnen Firmen und Mitarbeiter*innen. Die
Green Vision wird als Bestandteil des Umwelt-
managementzyklus ebenfalls regelmäßig ge-
prüft und bei Bedarf aktualisiert. Die aktuelle
Green Vision ist als Download auf der Internet-
seite der Wünsche Group zu finden.
Die Rangfolge für umweltpositive Maßnahmen
ist klar definiert: Reduktion, Substitution,
Kompensation. Dies bedeutet, dass zunächst
alle Möglichkeiten einer Stufe ausgeschöpft
werden sollten, bevor zur nächsten Stufe über-
gegangen wird.
Die Priorität liegt also klar auf möglichst
effizienten Prozessen und einem ressourcen-
schonenden Einsatz von Energie und
Materialien. Im nächsten Schritt sollten die
genutzten Ressourcen, wo immer möglich,
durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzt
werden. Dies beinhaltet beispielsweise den Ein-
satz von erneuerbaren Energien oder auch die
Nutzung von recyceltem Material. Die durch
die ersten beiden Schritte nicht vermeidbaren
negativen Umweltauswirkungen, können durch
umweltpositive Projekte kompensiert werden.
Organisation und Ressourcen
Umweltmaßnahmen
und Standards
11 |
Zertifizierte Produkte
Mit einem wachsenden Bewusstsein für mehr
Nachhaltigkeit stellen sich immer mehr Konsu-
menten die Fragen, wo und unter welchen Be-
dingungen Kleidungsstücke produziert werden
und auch wie deren Umweltbilanz aussieht.
Textilsiegel sollen helfen eine informierte Kauf-
entscheidung zu treffen. Auf dem Markt gibt
es mittlerweile eine Vielzahl an verschiedenen
Siegeln, jedoch liegen nicht allen hochwertige
und transparente Kriterien zu Grunde. Wir
als Wünsche Group bauen deshalb auf die
gängigsten und bekanntesten Textilsiegel inner-
halb der Branche, wie nachfolgend dargestellt:
Der Global Organic Textile Standard (GOTS)
und Organic Cotton Standard (OCS) legen einen
besonderen Wert auf ökologische Standards
und Arbeitsbedingungen entlang der Lieferkette,
während der Responsible Wool Standard (RWS)
auf Tierwohl und der Global Recycled Standard
(GRS) auf die Verwendung von recycelten
Materialien abzielt. Die Better Cotton Initiative
(BCI) und Cotton made in Africa (CmiA)
konzentrieren sich auf die Verbesserung der
Nachhaltigkeit der Baumwollproduktion und der
Lebensbedingungen der Landwirte, wobei BCI
eine globale Initiative ist und CmiA sich auf die
afrikanische Baumwollproduktion fokussiert.
Der Grüne Knopf ist von den genannten
Standards der Exot, weil er zum Einen ein staat-
liches Siegel ist und zum Anderen als Meta-
Siegel fungiert. Auf Produktebene verlässt
sich der Grüne Knopf auf andere Lieferketten-
standards, wie z.B. GOTS oder GRS. Auf Unter-
nehmensebene wird die Einhaltung von Sozial-
standards zusätzlich in unabhängigen Audits
überprüft. Jedes Siegel hat also seinen eigenen
Schwerpunkt und kann als Instrument für
einen nachhaltigeren Textilkonsum eingesetzt
werden. Ein Drittel der von der Wünsche Group
gehandelten Textilien sind mit einem der oben
beschriebenen Siegel ausgelobt.
Auswahl an Siegeln, die auf Textilprodukten der Wünsche Group
zu finden sind (GOTS; GRS; OCS; RWS; Lizenz-Nr.: 151896)
Umweltmaßnahmen und Standards
Verteilung eingesetzter Textilsiegel der Wünsche Group im Jahr 2021
BCI
84%
GRS
5%
CmiA
4%
RWS
3%
OCS
2%
GCS
1%
GOTS
1%
Verteilung eingesetzter Textilsiegel der Wünsche Group im Jahr 2021
BCI GRS CmiA RWS OCS GCS GOTS
12 |
Global Recycled Standard
Im diesjährigem Umweltbericht wollen wir
ein besonderes Augenmerk auf den Global
Recycled Standard (GRS) legen. Die Nachfrage
nach Textilien aus recycelten Materialien hat in
jüngster Zeit stark zugenommen. Entsprechend
haben die Textilunternehmen der Wünsche
Group reagiert und bei der Produktentwicklung
vermehrt darauf geachtet, dass ein Produkt
recycelte Materialien enthält und mit einem
GRS-Zertifikat ausgestattet werden kann.
GRS stellt Anforderungen an den Inhalt, die
Qualität und die Rückverfolgbarkeit der in den
Produkten verwendeten recycelten Materialien
sowie an die Einhaltung sozialer und öko-
logischer Kriterien während der Produktion.
Der Zertifizierungsprozess umfasst eine un-
abhängige Prüfung der GRS-Anforderungen
entlang aller Prozessschritte, vom Recycling
bis zum Abverkauf der Ware. Der GRS ge-
nießt hohe Anerkennung und Unterstützung
von wichtigen Interessengruppen in der Textil-
industrie darunter Marken, Hersteller und Nicht-
regierungsorganisationen.
Die aktuell noch größte Herausforderung
ist die Verfügbarkeit von qualitativ hoch-
wertigen Recyclingmaterialien, die den GRS-
Anforderungen, aber auch den produktspezi-
fischen Ansprüchen entsprechen. Zudem sind
recycelte Materialien oftmals teurer in der Be-
schaffung als neu produzierte Materialien.
Eine weitere Herausforderung sind die
Recyclingstrukturen, die regional sehr unter-
schiedlich ausgebaut sind. Der GRS-Standard
verlangt eine Zertifizierung der gesamten Liefer-
kette, von der Sammlung des Post-Verbraucher-
Abfalls bis zum Endprodukt. Für Regionen, in
denen die Infrastruktur für die Abfallsammlung
und das Recycling nicht gut entwickelt ist, ist
dies nur schwer umzusetzen.
Trotz aller Herausforderungen ist der GRS-
Standard ein wertvolles Instrument für die
Wünsche Group, die Nachhaltigkeit im Be-
kleidungssektor zu fördern. Der besondere
Fokus auf recycelte Materialien trägt dazu
bei, die drängendsten Umweltprobleme wie
u.a. die Erschöpfung von Ressourcen und das
Emittieren von Treibhausgasen zu reduzieren.
Umweltmaßnahmen und Standards
13 |
Überwachung der Einhaltung von
Umweltauflagen durch Sozialaudits
Was die Wünsche Group von vielen anderen
Unternehmen unterscheidet, ist, dass wir
neben den amfori BSCI-Audits, die wir von allen
unseren Lieferanten verlangen, unsere eigenen
Wünsche Social Audits durchführen, die
detaillierter sind als die meisten Sozialaudits.
Unsere lokalen Corporate-Responsibility-Teams
bestehen aus fachkundigen Auditor*innen, die
Produktionsstätten, mit denen wir zusammen
arbeiten, regelmäßig besuchen und sie anhand
unserer strengen Kriterien bewerten.
Unsere internen Audits legen einen besonderen
Schwerpunkt auf die Transparenz und Weiter-
entwicklung der Produktionsstätten. Im
Jahr 2021 führten unsere Auditor*innen 258
Wünsche-Sozialaudits in sechs verschiedenen
Ländern durch, 38% mehr als im Jahr 2020, in
dem Covid-19 die Reisemöglichkeiten unserer
Auditor*innen einschränkte.
.
Es ist leider in vielen Ländern immer noch
gängige Praxis, dass Produktionstätten ihre
Abfälle in Wäldern, Flüssen und Seen ent-
sorgen. In Ländern, in denen es kein staatliches
Abfallmanagementsystem gibt, werden die
Abfälle häufig unkontrolliert verbrannt. Des-
halb ist es wichtig, dass wir unsere Geschäfts-
partner*innen bei der Suche nach besseren
Lösungen für die Abfallentsorgung unter-
stützen.
Ein Leistungsbereich in unseren Sozialaudits
sowie in den BSCI-Audits von amfori ist
Umweltschutz. Unsere Auditor*innen über-
prüfen das Abfallmanagementsystem der
Fabrik vor Ort, einschließlich der Art und Weise,
wie die verschiedenen Arten von Abfall getrennt,
gelagert und entsorgt werden. Wir überprüfen
auch das Umweltrisikomanagement der Fabrik
sowie alle damit verbundenen Genehmigungen
und Lizenzen. Eine unserer größten Heraus-
forderungen in diesem Bereich ist es, sicher-
zustellen, dass die Produktionsstätten über
ein sicheres und systematisches Chemikalien-
managementsystem verfügen.
Mit Hilfe des Fachwissens unserer
Auditor*innen beraten und unterstützen wir die
Produktionsstätten bei der Entwicklung eines
Chemikalienmanagementsystems. Dieses um-
fasst die Schulung der Mitarbeiter*innen und
der Geschäftsleitung über die Risiken bei der
Arbeit mit bestimmten Chemikalien und den
richtigen Umgang mit ihnen einschließlich der
Bereitstellung und Verwendung von Schutzaus-
rüstung.
Darüber hinaus schulen wir unserer Zu-
lieferer in der ordnungsgemäßen Kenn-
zeichnung, Lagerung sowie der Beseitigung
von Chemikalien im Falle eines Austritts. Ein
sicheres Chemikalienmanagementsystem als
Bestandteil eines systematischem Umwelt-
managementsystems bedeutet weniger Risiken
für die Gesundheit der Arbeiter*innen sowie
für die lokale Bevölkerung und die lokalen Öko-
systeme.
Umweltmaßnahmen und Standards
14 |
Umweltmonitoring im Detox Bereich
Mit der Detox-Kampagne gelang es Greenpeace
2011 einen bedeutenden Umbruch in der Textil-
industrie anzustoßen. Greenpeace forderte
Unternehmen weltweit auf, 11 Chemikalien-
gruppen, die als besonders gefährlich für
Mensch und Umwelt eingeschätzt werden und
häufig in der Textilproduktion vorkamen, bis
2020 aus den Textillieferketten zu verbannen.
Die Wünsche Group begann 2014 mit dem
Aufbau eines internationalen Teams, um den
neuen Anforderungen an Textillieferketten ge-
recht zu werden und arbeitet seitdem stetig
an der Umsetzung von wachsenden Kunden-
anforderungen und Branchenstandards.
2011
2015
2015
2016
2018
Start
Greenpeace
Kampagne
Detox
Commitment
Hauptkunden
Erste Wünsche
Detox Audits
Pilot mit BVE3
zu digitalem
Inventory
Wünsche
Sludge
Summits in BD
und PAK
Beginn
Abwasser-
Monitoring
Start
Kooperation
mit Geocycle
Kooperation
mit
GoBlu/BHive
2019
2019
2019
Umweltmaßnahmen und Standards
Das größte Risiko für Umweltbelastungen in der
Textilproduktion geht von den Nassprozessen
wie Färben, Bleichen oder Waschen aus. Durch
das Abwasser können in der Produktion ein-
gesetzte Chemikalien in die Umwelt eingetragen
werden.
Ein Kernelement unserer internen CR-An-
forderungen ist deshalb, dass alle Nass-
produktionsstätten, die für unsere Produkte
eingesetzt werden, an ein Abwasserklärsystem
angeschlossen sein müssen. Weiterhin über-
prüfen wir seit 2015 regelmäßig die Abwasser-
prüfberichte sowie Chemikalieninventare vieler
unserer Nassproduktionsstätten.
Ein wichtiger Meilenstein hin zur Verbannung
gefährlicher Chemikalien aus der Textil-
produktion ist die Gründung der Branchen-
initiative Zero Discharge of Hazardous
Chemicals (ZDHC), die eine dringend be-
nötigte Harmonisierung von Standards in
den Bereichen Chemikalien- und Abwasser-
management bewirken konnte. Auch wir
orientieren uns in unserem Monitoring-
Programm an den Standards der ZDHC.
15 |
Umweltmonitoring
im Detox Bereich
Ein wichtiger Bestandteil des Wünsche Detox-
Programms ist die enge Zusammenarbeit mit
den Lieferanten. Anstatt Geschäftsbeziehungen
beim ersten Anzeichen von Schwierigkeiten zu
beenden, bleiben wir nah an den Produktions-
stätten dran, um gemeinsam an Lösungen zu
arbeiten. Dazu sind unsere Mitarbeiter*innen
in den Einkaufsländern in stetigem Aus-
tausch mit den Produktionsstätten, führen
Audits durch und stehen mit Expertise zur
Seite, um die Umsetzung von Lieferketten-
anforderungen zu begleiten. In unseren
Wünsche Detox-Audits beispielsweise wird der
Zustand der Produktionsstätte begutachtet,
das Chemikalien- und Abwassermanagement-
system bewertet sowie die Einhaltung der
gesetzlichen Anforderungen überprüft.
Nach einer umfassenden On-Site Analyse
werden die identifizierten Auffälligkeiten mit der
Produktionsstätte besprochen und zusammen
ein Maßnahmenplan entwickelt. Darüber hinaus
bleiben unsere Auditor*innen im regelmäßigen
Austausch mit den Produktionsstätten, um die
Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen
zu unterstützen. Können wir nicht selbst zu
den Produktionsstätten reisen, arbeiten wir im
Rahmen von Chemical Management Audits
(CMA) mit externen Prüfinstituten zusammen.
Dadurch bekommen wir einen besseren Ein-
druck von den Produktionsbedingungen und
können eingreifen, wenn diese nicht unseren
Ansprüchen genügen.
Seit Anfang 2022 beschäftigen wir uns intensiv
mit dem Monitoring von Chemikalieninventaren
und folgen damit der industrieweiten Bewegung
neben dem Output-Monitoring verstärkt
am Chemikalieninput anzusetzen, um Ver-
besserungen in der Produktion zu erzielen.
Für unsere Hauptkunden beispielsweise haben
wir in 2020 mit 118 und in 2021 mit 94 Nass-
produktionsstätten zusammengearbeitet.
Dadurch haben wir über 200 Abwasserberichte
in diesen beiden Jahren geprüft und über 100
Audits durchgeführt.
34%
39%
16%
5%
4% 1%
36%
42%
13%
3%
3% 1%1%1%
Bangladesch
China
Pakistan
Indien
Türkei
Ägypten
Indonesien
Italien
2020
Anteil der Nassproduktionsstätten nach Sourcing Ländern
2021
6
5
2
3
10
2
1
19
13
27
20
Bangladesch China Pakistan Indien Türkei
Nassproduktionsstätten-Audits (extern/intern)
CMA (2020)
CMA (2021)
Wünsche Detox Audit (2020)
Wünsche Detox Audit (2021)
Umweltmaßnahmen und Standards
Anteil der Nassproduktionsstätten nach Sourcing Ländern
Nassproduktionsstätten-Audits (extern/intern)
16 |
Umweltfreundliche Anreise
zur Arbeit in Deutschland
Nachhaltigkeit fängt im Kleinen an. Denn die
Entscheidung für das Fahrrad und gegen
das Auto tut nicht nur unser aller Fitness gut,
sondern auch der Umwelt. Die Wünsche Group
unterstützt ihre Mitarbeiter*innen, berufliche
und private Wege umweltfreundlich zurück-
zulegen und bietet ihnen in Zusammenarbeit
mit JobRad die Möglichkeit des steuerlich ge-
förderten Dienstradleasings. Seit der Einführung
des JobRads in 2021 sind mittlerweile 51 Mit-
arbeiter*innen mit dem JobRad unterwegs und
die Tendenz ist weiter steigend.
Auch die Anreise mit öffentlichen Verkehrs-
mitteln wird von der Wünsche Group durch
einen Zuschuss gefördert, der deutschlandweit
von 220 Mitarbeiter*innen genutzt wird, was gut
30% der Belegschaft in Deutschland entspricht.
Dienstwagen sind innerhalb der Wünsche
Group eher die Ausnahme und unsere Dienst-
wagenflotte wird zunehmend elektrisch. So sind
von unseren 48 Dienstwagen in Deutschland
neun Fahrzeuge rein elektrisch unterwegs und
zwölf Fahrzeuge mit einem Hybridantrieb aus-
gestattet.
Die Coronapandemie hat auch innerhalb
der Arbeitswelt der Wünsche Group einen
bleibenden Wandel hinterlassen. So arbeiteten
im Jahr 2022 die rund 720 Mitarbeiter*innen
in Deutschland an zusammengerechnet
10.530 Tagen mobil. Hierdurch sparen wir die
Emissionen ein, die beim Pendeln zur Arbeit ent-
standen wären. Einige Firmen und Abteilungen
innerhalb der Gruppe gehen sogar noch einen
Schritt weiter und haben Desksharing ein-
geführt. Dies bedeutet, dass es weniger Arbeits-
plätze als Mitarbeiter*innen gibt, da immer ein
Teil der Mitarbeiter*innen mobil von Zuhause
arbeitet. Dies spart zusätzlich Material und
Platz.
Auch im Recruiting werden CO2
-Emissionen
eingespart. Alle ersten Bewerbungsgespräche
werden digital geführt. Im Jahr 2022 wurden
362 Bewerbungsgespräche online geführt, was
rund drei Viertel der insgesamt geführten Ge-
spräche entspricht. Dies spart die Emissionen
ein, die durch die Anreise und ggf. auch durch
Übernachtungen entstanden wären.
© JobRad, jobrad.org
Umweltmaßnahmen und Standards
Umweltdaten
2020/2021
18 |
Einleitung
Auf den folgenden Seiten werden die Umwelt-
daten 2020 und 2021 für die Bereiche Energie,
Emissionen, Wasser, Papier- und Flächen-
verbrauch beschrieben. In einigen Bereichen
werden auch Vergleiche zu den Vorjahresdaten
gezogen.
Alle operativ tätigen Unternehmen der Wünsche
Group sind in den Umweltdaten berücksichtigt.
Ein Standort einer Firma wird dann berück-
sichtigt, wenn er mindestens einen vollen
Kalendermonat im Berichtsjahr genutzt wurde.
Folgende Anpassungen gab es bei den be-
rücksichtigten Firmen und Standorten für die
Umweltdaten 2020 und 2021:
Ab dem Jahr 2021 sind drei neue Standorte
hinzugekommen: In Seefeld (Deutschland)
ein weiterer Standort der Firma Globaltronics,
in Xiamen (China) ein weiterer Standort von
Wünsche Hong Kong sowie ein weiteres Büro
der Euro Centra Pakistan in Lahore.
Im Dezember 2020 ist der Standort des Head-
quarters innerhalb von Hamburg umgezogen. In
den Daten bis einschließlich 2020 ist somit der
alte Firmensitz enthalten. Ab dem Jahr 2021
der neue Standort.
Auch die Firma Latupo ist im Berichtszeitraum
umgezogen. Im Jahr 2020 wurde neben den
beiden bereits im Jahr 2019 genutzten Stand-
orten ein neuer Standort angemietet, an den
alle Mitarbeiter*innen umgezogen sind und der
ab 2021 der einzige Unternehmensstandort ist.
Das Büro von Wünsche UK wurde zum
30.06.2020 gekündigt. Da die Firma jedoch
während der Jahre 2020 und 2021 noch
operativ tätig war, ist sie in beiden Jahren noch
Bestandteil der Berichterstattung.
The Toy Company ist aufgrund geänderter
Eigentumsverhältnisse kein Bestandteil der
Umweltberichterstattung der Wünsche Group
mehr.
Umweltdaten 2020/2021
Wünsche Group Büros
Stand Ende 2021
Hamburg (HQ), Ahrensburg, Albstadt, Bad Zwischenahn, Bensheim, Beverungen,
Frankfurt a.M., Hilden, Köln, Lilienthal, Seefeld, Trier, Wesseling
• Deutschland
Hong Kong, Shanghai,
Ningbo, Shenzhen,
Xiamen
• China
Dhaka
• Bangladesch
Ho Chi Minh City
• Vietnam
Sydney
• Australien
Pune
• Indien
Karachi, Lahore
Pakistan •
Chicago
USA •
19 |
Energie
Der summierte Heiz- und Stromverbrauch
der Wünsche Group liegt weltweit bei ca.
4,2 Millionen kWh. Er setzt sich aus ca. 2,5
Millionen kWh Heizverbrauch und 1,7 Millionen
kWh Stromverbrauch zusammen und ist im
Jahr 2021 im Vergleich zum Jahr 2019 um 3,2%
angestiegen.
Die meisten unserer asiatischen Standorte
haben keinen expliziten Heizverbrauch, sodass
der Heizverbrauch von gut 2,5 Millionen kWh zu
gut 95% unseren deutschen Bürostandorten zu-
zuordnen ist.
Die größte Veränderung gab es im Strom-
verbrauch zwischen den Jahren 2020 und
2021. Der Stromverbrauch ist um 12,5% an-
gestiegen. Dies lässt sich maßgeblich durch
den Umzug des Headquarters in Hamburg er-
klären. Der Verbrauch am neuen Standort war
im Jahr 2021 um knapp 300.000 kWh höher
als am alten Standort und hat sich folglich
mehr als verdoppelt. Hierbei ist zu berück-
sichtigen, dass der Verbrauch am alten Stand-
ort auffallend niedrig war, was sich u.a. durch
fehlende Klimatisierung der Räume erklären
lässt. Der höhere Komfort am neuen Standort
macht sich folglich trotz moderner Technik und
energieeffizienter Ausstattung bemerkbar.
Während der gesamte Energieverbrauch ge-
stiegen ist, lässt sich eine deutliche Reduktion
beobachten, wenn man die Verbräuche ins
Verhältnis zur Anzahl der Mitarbeiter*innen in
FTE (Full Time Equivalent) setzt. Der Energie-
verbrauch aus Strom und Heizung ist vom Jahr
2020 zu 2021 um 6% angestiegen. Im gleichen
Zeitraum ist die Anzahl der Mitarbeiter*innen
jedoch um 14% von 966 FTE auf 1.103,5 FTE
angestiegen. Der Energieverbrauch pro FTE ist
folglich um 7% auf 3.793 kWh/FTE gesunken.
Umweltdaten 2020/2021
Energieverbrauch Wünsche Group
3.600
3.650
3.700
3.750
3.800
3.850
3.900
3.950
4.000
4.050
4.100
4.150
0
500.000
1.000.000
1.500.000
2.000.000
2.500.000
3.000.000
3.500.000
4.000.000
4.500.000
2019 2020 2021
kWh
/
FTE
kWh
Energieverbrauch Wünsche Group
Gesamter Stromverbrauch
Gesamter Heizenergieverbrauch
Gesamtenergieverbrauch / FTE
20 |
Grünstrom Initiative
Im Jahr 2021 hat die Wünsche Group ins-
gesamt 494.206 kWh reinen Grünstrom be-
zogen. Dies entspricht einem Anteil am welt-
weiten Stromverbrauch der Wünsche Group von
29%. Hierbei ist nur der bewusst eingekaufte
reine Grünstrom berücksichtigt und nicht die
Anteile im jeweiligen Ländermix.
Da es momentan nicht in allen Ländern
gleichermaßen möglich ist, Grünstrom am
Markt einzukaufen, haben wir unser Grünstrom-
ziel zunächst auf den deutschen Markt be-
schränkt. Wir streben an, dass bis Ende 2024
möglichst alle deutschen Standorte zu einem
Grünstromtarif gewechselt sind. Stand Ende
2021 bezogen sechs unser 16 Standorte in
Deutschland 100% Grünstrom, dies entspricht
einem Anteil von 43% der bezogenen kWh.
An drei unserer deutschen Standorte haben wir
Photovoltaikanlagen auf den Dächern installiert
und produzierten in 2021 386.650 kWh Solar-
strom. Da dieser Strom jedoch teilweise ins
Stromnetz eingespeist wird, wird er in der Aus-
wertung der Grünstromnutzung nur dann be-
rücksichtigt, wenn er selbstverbraucht wird.
Umweltdaten 2020/2021
21 |
Methodik
Die Treibhausgasemissionen der Wünsche
Group werden nach dem Greenhouse Gas
(GHG) Protocol berechnet. Das GHG Protocol
teilt die Emissionen in drei Scopes ein, die im
Folgenden jeweils noch mal einzeln betrachtet
werden. Für die Berechnung der Emissionen
werden in allen drei Bereichen Verbrauchs-
und Aktivitätsdaten erhoben, die mit Hilfe
von Emissionsfaktoren in Treibhausgase um-
gerechnet werden.
Zu den Treibhausgasen zählen neben Kohlendi-
oxid (CO2
) noch weitere Gase wie z.B. Methan
(CH4
) und Schwefelhexafluorid (SF6
), die in
unterschiedlicher Intensität zum Treibhaus-
effekt beitragen. Emissionen anderer Treib-
hausgase als Kohlendioxid (CO2
) werden zur
besseren Vergleichbarkeit entsprechend ihrem
globalen Erwärmungspotenzial in CO2
-Äqui-
valente umgerechnet (CO2
= 1). Aus Gründen
der besseren Lesbarkeit wird in diesem Bericht
für die Bezeichnung der Maßeinheit Tonnen
CO2
-Äquivalent die Abkürzung tCO2
genutzt.
Umweltdaten 2020/2021
Vorgelagerte Aktivitäten Wünsche Group Nachgelagerte Aktivitäten
Scope 2
Energiebezogene indirekte
Emissionen
Scope 3
Indirekte Emissionen
Scope 1
Direkte Emissionen
Scope 3
Indirekte Emissionen
Firmen-
einrichtungen
Mobile
Verbrennung
Anfahrt
Mitarbeiter*innen
Angemietete
Sachanlagen
Geschäfts-
reisen
Logistik
Eingekaufte Waren
und Dienstleistungen
Strombezug
Kälte- und
Wärmebezug
CO2 CH4
N2O FKW PFC SF6 NF3
Investitionen
Nutzung verkaufter
Produkte
Franchise
Entsorgung
verkaufter Produkte
Transport
und Vertrieb
22 |
Die drei Scopes erklärt
Scope 1
Scope 2
Scope 3
Zu diesem Scope gehören alle direkten
Treibhausgasemissionen, die an unter-
nehmenseigenen Standorten oder
durch unternehmenseigene Fahrzeuge
entstehen.
Für die Wünsche Group sind dies die
Emissionen, die an unseren Stand-
orten durch Erdgasverbrauch unserer
Heizungen sowie durch die Nutzung
unserer Dienstwagen (eigene und ge-
leaste Fahrzeuge) entstehen.
Dieser Scope umfasst alle indirekten
Emissionen, die durch die Erzeugung
der bezogenen Energie verursacht
werden.
Für die Wünsche Group sind in dieser
Kategorie der Stromverbrauch und die
Nutzung von Fernwärme relevant.
Bei den Emissionen durch Stromver-
brauch unterscheidet das GHG Protocol
den market-based und den location-based
approach (Ansatz). Beim market-based
approach werden spezifische Emissions-
faktoren für den jeweils vom Unternehmen
eingekauften Strom verwendet, während
der location-based approach durchschnitt-
liche Emissionsfaktoren der jeweiligen
Länder-Strommixe verwendet.
Die Scope 2 Emissionen des vorliegenden
Berichts werden nach dem market-based
approach berechnet. Dies erlaubt es uns
den von uns eingekauften Grünstrom
positiv mit einem Emissionsfaktor von 0
gCO2
/kWh im Scope 2 zu berücksichtigen.
Wenn kein spezifischer Emissionsfaktor
vorlag, haben wir für unsere europäischen
Standorte Residual Mix Emissionsfaktoren
verwendet. Diese rechnen bewusst
gekaufte Stromprodukte und Nachweise
aus dem Ländermix raus und berechnen
den Emissionsfaktor basierend auf der
nicht beanspruchten und nachverfolgten
Energie. Für Länder, in denen kein
Scope 2
Alle Emissionen, die vorgelagert und nach-
gelagert entlang der Wertschöpfungs-
kette entstehen, werden unter Scope 3 zu-
sammengefasst. Er reicht somit von der
Gewinnung der Rohstoffe für die jeweiligen
Produkte, über die Distribution und Nutzung
durch Verbraucher, bis hin zur Entsorgung
oder dem Recycling. Das GHG Protocol
unterteilt die Scope 3 Emissionen in 15 Kate-
gorien. Im Company Carbon Footprint der
Jahre 2017 bis 2019 waren die vorgelagerte
Logistik (Kategorie 3.4) sowie die Geschäfts-
flüge (Kategorie 3.6) enthalten.
In Zusammenarbeit mit einer externen
Beratung wurden sich alle 15 Scope 3
Kategorien angeschaut und auf Basis
der Relevanz für die Wünsche Group ent-
schieden, den vorliegenden Bericht um drei
weitere Scope 3 Kategorien zu erweitern:
3.1 Eingekaufte Güter und Dienstleistungen,
3.11 Nutzung der verkauften Produkte sowie
3.12 Umgang mit verkauften Produkten an
deren Lebenszyklusende. Da für diesen Be-
reich keine Primärdaten verfügbar waren,
wurden diese Kategorien in Zusammen-
Umweltdaten 2020/2021
Residual Mix Emissionsfaktor verfügbar
war, haben wir die durchschnittlichen
Emissionsfaktoren des Landes bzw. der
Region (location-based approach) ver-
wendet. Die Emissionsfaktoren können von
Jahr zu Jahr variieren und wurden, sofern
verfügbar, für das jeweilige Berichtsjahr ver-
wendet.
Anmerkung: Die Scope 1 und Scope 2
Emissionen für das Jahr 2019, die im
vorliegenden Bericht verwendet werden,
weichen von den Emissionen ab, die im
Company Carbon Footprint 2019 veröffent-
licht wurden. Bei den Scope 1 Emissionen
wurde ein Berechnungsfehler korrigiert.
Die Scope 2 Emissionen für das Berichts-
jahr 2019 wurden noch mal neu berechnet,
um durch eine konsistente Methodik und
einheitliche Quellen der Emissionsfaktoren
eine gute Vergleichbarkeit zu erreichen.
arbeit mit der externen Beratung auf Basis
von Einkaufskontrakten hochgerechnet. Die
vorgelagerte Logistik (Kategorie 3.4) wurde
in diesem Rahmen ebenfalls auf Basis der
Einkaufskontrakte hochgerechnet. Um
die Emissionen aus Luftfracht zu berück-
sichtigen, wurden die Waren, die mit dem
Flugzeug transportiert wurden, aus der
Hochrechnung ausgeklammert und mit
dem Emissionsrechner EcoTransIT World
berechnet.
Eine Erweiterung des Scope 3 um 3.5 Ab-
fall, 3.7 Pendeln der Mitarbeiter*innen
sowie eine Vollständige Erfassung von 3.6
Geschäftsreisen auf Basis von durch die
Wünsche Group erhobenen Daten wurde
ebenfalls empfohlen, konnte jedoch auf-
grund fehlender Daten im vorliegenden Be-
richt noch nicht umgesetzt werden.
Aufgrund der Erweiterung der Scope 3
Bilanzierung sind die Scope 3 Emissionen
sowie die insgesamten Emissionen in den
Jahren 2020 und 2021 nicht mit den Vor-
jahresdaten vergleichbar.
23 |
THG Emissionen
Die Wünsche Group verursachte im Jahr
2021 über alle drei Scopes insgesamt gut 2,2
Millionen Tonnen CO2
. Bei der Aufteilung der
Emissionen auf die Scopes wird deutlich, dass
99,9% der Emissionen in Scope 3 entstehen.
Durch die oben beschriebene Erweiterung
der Scope 3 Emissionen ab dem Jahr 2020
sind die Scope 3 Emissionen noch mal deut-
lich angestiegen und folglich die insgesamten
Emissionen des Jahres 2019 nicht mit den
gesamten Emissionen der Jahre 2020 und 2021
vergleichbar.
Die Scope 3 Emissionen sind größtenteils
Emissionen, die durch unsere gehandelten
Produkte in der vor- und nachgelagerten Liefer-
kette entstehen. Sie sind wie oben beschrieben
auf Basis von Einkaufskontrakten hoch-
gerechnet und durch uns nur bedingt beein-
flussbar. Unser größter Impact ist also eindeutig
in unserer Lieferkette und wir stehen vor der
großen Herausforderung messbare Reduktions-
maßnahmen für diesen Bereich zu finden.
Zeitgleich bleibt unsere Verantwortung für die
Scope 1 und Scope 2 Emissionen bestehen,
da dies die Emissionen sind, die von uns direkt
beeinflusst werden und für die wir somit eine
direkte Verantwortung tragen.
Betrachtet man die Entwicklung der Summe aus
Scope 1 und Scope 2 Emissionen über die Jahre
2019 bis 2021, lässt sich feststellen, dass die
Emissionen vom Jahr 2019 zum Jahr 2020 ge-
sunken sind, jedoch im folgenden Jahr wieder
ansteigen und somit im Jahr 2021 4,8% über
dem Wert des Jahres 2019 liegen. Unserem Ziel,
die Scope 1 und Scope 2 Emissionen bis 2025
um 20% im Vergleich zu 2019 zu reduzieren,
sind wir somit noch nicht nähergekommen.
Des Weiteren hat sich der Anteil von Scope
1 zu Scope 2 Emissionen verschoben. In den
folgenden Abschnitten wird die Entwicklung der
Emissionen pro Scope betrachtet.
Umweltdaten 2020/2021
Scope 1 Scope 2 Scope 3
Dienstwagen
Erdgasheizung Fernwärme
Stromverbrauch
Logistik
Flugreisen
Produktion, Nutzung und
Entsorgung von Produkten
2019 2020 2021
Scope 1 896,6 775,9 808,2
Scope 2 622,1 582,3 783,7
Scope 3 25.636,1 1.974.730,1 2.227.321,5
Gesamt-
emissionen 27.154,8 1.976.088,3 2.228.913,4
Gesamtemissionen nach Scopes, in tCO2:
24 |
Scope 1
Da die meisten asiatischen Büros keine Erdgas-
heizungen haben, entstehen die Emissionen
durch den Betrieb unser Erdgasheizungen
maßgeblich (zu 95%) in Deutschland. Sie
schwanken im Jahresverlauf (Reduktion im
Jahr 2020 im Vergleich zum Jahr 2019 und
Anstieg im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020).
Mögliche Gründe für die Schwankungen in den
Emissionen zwischen den Jahren können unter
anderem Temperaturunterschiede sowie die
Auswirkungen der Coronapandemie sein.
Umweltdaten 2020/2021
Die Scope 1 Emissionen der Wünsche Group
setzen sich aus den Emissionen der Dienst-
fahrzeuge und den Emissionen der Erd-
gasheizungen zusammen. Sie betragen im
Geschäftsjahr 2021 808,2 tCO2
und sind im Ver-
gleich zum Jahr 2019 um gut 10% gesunken.
Die Emissionen der Dienstfahrzeuge sind von
2019 bis 2021 um 17,3% auf 384,9 tCO2
ge-
sunken. Die Gründe hierfür sind u.a., dass die
Anzahl der weltweit genutzten Fahrzeuge von
79 Fahrzeuge auf 71 Fahrzeuge gesunken ist.
Des Weiteren wurden im gleichen Zeitraum die
Anzahl der Elektrofahrzeuge von zwei auf sechs
Fahrzeuge erhöht und die Anzahl der Hybrid-
fahrzeuge von einem auf zehn vergrößert.
Vernachlässigt man die Elektrofahrzeuge, deren
Strombedarf in Scope 2 berücksichtigt wird,
wurde die Anzahl der Fahrzeuge von 77 auf
65 Fahrzeuge um 16% reduziert. Ein weiterer
Grund für den Rückgang der Emissionen ist
sicherlich die geringere Fahrleistung auf-
grund der Reisebeschränkungen durch die
Coronapandemie.
Scope 1 Emissionen Wünsche Group
0
200
400
600
800
1000
1200
2019 2020 2021
tCO
2
Scope 1 Emissionen Wünsche Group
Diesel Benzin Erdgas
25 |
Scope 2
Die Scope 2 Emissionen der Wünsche Group
setzen sich aus Emissionen durch den Strom-
bezug (Anteil an Scope 2 im Jahr 2021: 97%)
und Emissionen durch den Bezug von Fern-
wärme zusammen. Der geringe Anteil der
Emissionen aus Fernwärme, lässt sich unter
anderem dadurch erklären, dass die Wünsche
Group im Jahr 2020 lediglich an vier deutschen
Standorten und im Jahr 2021 an drei deutschen
Standorten Fernwärme bezogen hat. Der Weg-
fall eines Standortes mit Fernwärmebezug,
lässt sich durch den Umzug der Firma Latupo
erklären, deren neuer Standort mit Erdgas be-
heizt wird.
Die Emissionen aus Fernwärme sind im Jahr
2021 im Vergleich zum Jahr 2019 um 63,4%
gesunken. Dies lässt sich zum einen durch
den gesunkenen Verbrauch in kWh erklären,
der u.a. durch den Wegfall eines Standortes zu
erklären ist. Zum anderen hat sich der spezi-
fische Emissionsfaktor für die in Hamburg ge-
nutzte Fernwärme fast halbiert. Dies lässt sich
durch die künftige Ablösung des Heizkraftwerks
Wedel durch den Energiepark Hafen und die
weitere CO2
-freie Umstellung des Erzeugungs-
parks der Wärme Hamburg erklären.
Umweltdaten 2020/2021
Scope 2 Emissionen Wünsche Group
0
100
200
300
400
500
600
700
800
900
2019 2020 2021
tCO
2
Scope 2 Emissionen Wünsche Group
Fernwärme Stromverbrauch
26 |
Scope 2
Dass die Scope 2 Emissionen im Jahr 2021
im Vergleich zum Jahr 2019 insgesamt deut-
lich um 26,8% auf 789,1 tCO2
gestiegen sind,
liegt folglich an den gestiegenen Emissionen
durch dem Elektrizitätsbezug. Der Anstieg lässt
sich zum einen über den im Kapitel Energiever-
brauch erläuterten Anstieg des Verbrauchs in
kWh erklären.
Dass der Anstieg der CO2
-Emissionen pro-
zentual noch höher ausfällt als der Anstieg der
Verbräuche, lässt sich dadurch erklären, dass
die Stromverbräuche an den Standorten ge-
stiegen sind, die noch keinen Grünstrom be-
ziehen, während unsere Standorte mit Grün-
strom ihre Verbräuche im Vergleich zum Jahr
2019 senken konnten. Der Emissionsfaktor ist
folglich im Durchschnitt höher geworden.
Der Standort des Headquarters in Hamburg, der
für einen Großteil der Emissionen verantwort-
lich ist, ist zum Dezember 2022 zu einem
Grünstromtarif gewechselt. Diese positive Ent-
wicklung ist im vorliegenden Bericht folglich
noch nicht berücksichtigt und wird sich erst in
den Umweltdaten für 2023 widerspiegeln.
Die Grafik auf der rechten Seite zeigt die
Emissionen aus dem Elektrizitätsbezug
nach Ländern. In Deutschland, in dem auch
die meisten unserer Mitarbeiter*innen und
Büros sind, entstehen gut die Hälfte der CO2
-
Emissionen aus dem Strombezug. Danach
folgt unser Büro in Hong Kong, das für 17,8%
der Emissionen aus Strombezug verantwort-
lich sind. An dritter Stelle steht das Büro in
Bangladesh mit einem Anteil von 9,3%.
Umweltdaten 2020/2021
411,5
140,5
73,2
65,1
50,6
14,7 3,7 1,0 0,5
CO2-Emissionen aus eingekauftem Strom im Jahr 2021,
länderspezifisch in tCO2
Deutschland Hong Kong Bangladesch
China Pakistan USA
Vietnam Australien Indien
CO2
-Emissionen aus eingekauftem Strom im Jahr 2021,
länderspezifisch in tCO2
27 |
Scope 3
Die Scope 3 Emissionen der Wünsche Group
betrugen im Jahr 2021 gut 2,2 Millionen tCO2
und sind im Vergleich zum Jahr 2020 um 12,8%
gestiegen. Wie in der Methodik für Scope 3
auf Seite 22 beschrieben, wurden die Scope 3
Emissionen im Vergleich zum Company Carbon
Footprint 2019 deutlich erweitert. Daher lassen
sich weder die Scope 3 Emissionen noch die
insgesamten Emissionen mit den Werten aus
2019 oder aus früheren Jahren vergleichen.
Die Scope 3 Emissionen machen insgesamt
99,9% der gesamten Emissionen der Wünsche
Group aus. Innerhalb des Scope 3 machen die
größten Anteile eindeutig die Emissionen der
eingekauften Güter und Dienstleistungen (im
Jahr 2021 43%) sowie die Nutzung der ver-
kauften Produkte (im Jahr 2021 53,9%) aus.
In die Emissionen der eingekauften Güter und
Dienstleistungen fallen für die Wünsche Group
alle Emissionen, die bei der Herstellung der von
uns gehandelten Produkten entstehen. Dies
beinhaltet die Emissionen von der Rohstoff-
gewinnung bis hin zur Weiterverarbeitung und
Produktion. Bei der Nutzung der verkauften
Produkte wurden ausschließlich die von uns
verkauften elektronischen Geräte berück-
sichtigt. Hier fallen die von uns gehandelten
Leuchtmittel und Küchengeräte besonders ins
Gewicht.
Die Verwertung der Produkte am Ende des
Lebenszyklus wurde ebenfalls neu mit in den
Scope 3 aufgenommen. Sie trägt mit einem An-
teil von 0,05% am Scope 3 im Vergleich zu den
anderen beiden neu hinzugefügten Kategorien
nur einen kleinen Teil zur Erweiterung bei.
Alle drei soeben beschriebenen Kategorien
stehen im direkten Zusammenhang zu den
gehandelten Produkten und wurden, wie im
Methodik-Teil beschrieben, auf Basis der
Einkaufskontrakte hochgerechnet. Die Ver-
änderungen zwischen den Jahren 2020 und
2021 lassen sich also direkt durch die Ver-
änderungen und Verschiebungen in den
gehandelten Produkten erklären. Je mehr
Produkte gehandelt werden, desto höher sind
folglich die Emissionen. Eine direkte Abhängig-
keit zum Umsatz der Wünsche Group lässt dich
dennoch nicht feststellen, da es auch auf die Art
der Produkte ankommt, die gehandelt werden.
Umweltdaten 2020/2021
Scope 3 Emissionen in der Lieferkette der Wünsche Group
Scope 3 Kategorie - Vorgelagerte Wertschöpfungskette, in tCO2 2020 2021
Scope 3.1, Eingekaufte Waren und Dienstleistungen 981.209 958.752
Scope 3.4, Vorgelagerter Transport und Vertrieb 95.586 66.935
Scope 3.6, Geschäftsreisen 226 124
Scope 3.11, Nutzung verkaufter Produkte 893.348 1.199.676
Scope 3.12, Entsorgung verkaufter Produkte 2.409 1.053
0
500.000
1.000.000
1.500.000
2.000.000
2.500.000
2020 2021
tCO
2
Scope 3 Emissionen in der Lieferkette der Wünsche Group
Scope 3.6, Geschäftsreisen
Scope 3.12, Entsorgung verkaufter Produkte
Scope 3.4, Vorgelagerter Transport und
Vertrieb
Scope 3.1, Eingekaufte Waren und
Dienstleistungen
Scope 3.11, Nutzung verkaufter Produkte
28 |
Scope 3
Da die Daten auf Basis von Emissionsfaktoren
aus Datenbanken hochgerechnet werden,
spielen hier die durchschnittliche Emissions-
Intensität sowie das Gewicht der gehandelten
Produkte die zentrale Rolle. Eine Berück-
sichtigung der spezifischen Produktionsbe-
dingungen für unsere Produkte wurde innerhalb
dieser Methodik nicht berücksichtigt, so dass
sich einzelne Maßnahmen und Initiativen in
unseren Lieferketten derzeit nicht in den hoch-
gerechneten Emissionsdaten widerspiegeln.
Der Transport der Produkte steht im Jahr 2021
mit 66.935 tCO2
, was einem Anteil von gut 3%
am Scope 3 entspricht, an dritter Stelle. Die von
uns gehandelten Waren werden hauptsächlich
mit Containerschiffen aus Asien nach Zentral-
europa transportiert. 71% der Emissionen ent-
stehen durch den Warentransport aus China,
gefolgt von Waren aus Südasien (11%) und
Südostasien (9%).
Der Anteil der Emissionen, der durch Flugtrans-
port entsteht ist im Jahr 2021 verhältnismäßig
klein (1,2% Anteil an den gesamten transport-
bedingten Emissionen), da Produkte nur bei
großer zeitlicher Dringlichkeit geflogen werden.
Im Jahr 2019 waren die Emissionen durch Flug-
transporte noch gut fünfmal höher als im Jahr
2021. Diese deutliche Reduktion kann jedoch
auch durch die Coronapandemie bedingt sein
und lässt sich abschließend erst durch die Ent-
wicklung der folgenden Jahre bewerten.
Umweltdaten 2020/2021
71%
11%
9%
7%
1%
1%
1%
47.016
7.211
5.671
4.717
718
479
343
China
Südasien
Südostasien
Südeuropa
Mitteleuropa
Durchschnitt
Schwarzes Meer
Gesamte Gütertransportemissionen nach Transportclustern
Herkunft in 2021, tCO2
Emissionen, tCO2 Anteil an Gesamtemissionen, %
Gesamte Gütertransportemissionen nach Transportclustern Herkunft
im Jahr 2021, tCO2
tCO2
29 |
Scope 3
Emissionen durch Flugreisen
Kein anderes Verkehrsmittel steht so sehr
im Fokus wie das Flugzeug, wenn es um das
Einsparen von CO2
-Emissionen geht. Ver-
ständlicherweise, denn kein anderes Verkehrs-
mittel stößt im Vergleich mehr Emissionen aus.
Die CO2
-Emissionen, welche durch Flugreisen
der Mitarbeiter*innen der gesamten Wünsche
Group entstanden sind, belaufen sich im Ge-
schäftsjahr 2020 auf 218,09 t CO2
und im Jahr
2021 auf 123,92 t CO2
. Im Vergleich zu den Vor-
jahren 2017 bis 2019, stellt dies einen enormen
Rückgang an Emissionen dar, welcher sich
fast vollständig auf die Reisebeschränkungen
während der Coronapandemie zurückführen
lässt.
Durch die Reisebeschränkungen während der
Coronapandemie mussten wir als Wünsche
Group neue Wege denken. In diesem Zuge
wurden Alternativen gefunden, um weiterhin im
engen Austausch und Kontakt mit Lieferanten
und Kund*innen zu bleiben.
Wir haben wertvolle Erfahrungen gesammelt
digitale Meetings durchzuführen und zeitgleich
haben wir gemerkt, wie sehr an einigen Stellen
der persönliche Kontakt und die persönliche
Präsenz vor Ort fehlte.
Wir rechnen folglich damit, dass die Emissionen
aus Flugreisen für die kommenden Jahre
wieder ansteigen, jedoch wahrscheinlich nicht
auf das Vor-Corona-Niveau zurück klettern.
Durch die Pandemie haben wir die Möglich-
keiten von digitalen Meetings kennen gelernt
und können diese Erfahrungen in die Ent-
scheidungsfindung mit einfließen lassen, ob
eine Reise notwendig und sinnvoll ist. Auf diese
Weise wird sicherlich die ein oder andere Reise
durch einen digitalen Austausch ersetzt und
somit ein wertvoller Beitrag zur Reduktion von
CO2
-Emissionen geleistet.
Die CO2
-Emissionen, die bei Flugreisen entstehen, sind
direkt vom Treibstoffverbrauch abhängig. Dieser hängt
neben der geflogenen Strecke von vielen Faktoren ab,
wie beispielsweise dem Flugzeugtyp, der Auslastung
mit Passagieren und Fracht, der Flughöhe und
Geschwindigkeit. Für diese und weitere Parameter werden
für die Berechnungen Annahmen getroffen, so dass die
Emissionen auf Basis von Start- und Zielflughafen, ggf.
Zwischenstopp und Buchungsklasse berechnet werden
können. Die Buchungsklasse spielt hierbei eine große Rolle.
So verursacht ein Hin- und Rückflug von Hamburg über Dubai
nach Hongkong in der Economy Klasse ca. 3,5 tCO2
. In der
Business Class werden fast doppelt so viele Emissionen
verursacht (ca. 6,7 tCO2
). Setzt man dies ins Verhältnis zur
durchschnittlich emittierten Menge CO2
einer Person in
Deutschland von 11,2 tCO2
pro Jahr, wird schnell ersichtlich,
wie groß der Beitrag einer Flugreise zum persönlichen CO2
-
Fußabdruck ist.
Auf Langstrecken ist es jedoch kaum möglich, das
Flugzeug durch ein anderes Verkehrsmittel zu ersetzen. Für
Kurzstrecken gibt es jedoch klimafreundlichere Alternativen,
wie die Bahn. Reist man von Hamburg nach Düsseldorf mit
der Bahn anstelle des Flugzeuges, können die 253 kg CO2
,
die bei der Flugreise entstehen würden, fast vollständig
eingespart werden.
Bei der Wahl des Verkehrsmittels spielt meist die benötigte
Reisezeit eine zentrale Rolle. Wichtig ist hierbei jedoch auch,
inwiefern die Reisezeit effektiv zum Arbeiten genutzt werden
kann. Dies ist in der Bahn eher möglich als bei einer Flugreise,
die mit Anreise zum Flughafen, Check-In etc. in viele sehr
kleine Zeitabschnitte unterteilt ist.
Die Umweltauswirkung wird bei der Wahl des Verkehrsmittels
zunehmend berücksichtigt und die klare Tendenz ist,
dass das Bewusstsein hierfür immer größer wird und die
Entscheidungsfindung zukünftig noch stärker beeinflussen
wird.
0
500
1.000
1.500
2.000
2.500
3.000
2017 2018 2019 2020 2021
tCO
2
Emissionen durch Flugreisen
Wünsche Group
Umweltdaten 2020/2021
Emissionen durch Flugreisen Wünsche Group
30 |
Wasser
Im Rahmen der jährlichen Umweltdaten-
erhebung wird auch der Wasserverbrauch an
unseren Büro- und Lagerstandorten erfasst. Im
Jahr 2021 lag der weltweite Wasserverbrauch
an unseren 29 Standorten bei 9.980 m³. Er lag
deutlich über den Vorjahreswerten von 6.382
m³ im Jahr 2019 und 5.659 m³ im Jahr 2020.
Maßgeblich für den Anstieg verantwortlich ist
der hohe Gartenwasserverbrauch von über
3.000 m² im Jahr 2021 an einem Standort in
Deutschland.
Als internationale Handelsfirma mit hauptsäch-
lich Bürostandorten und wenigen Lagerstand-
orten ist der Wasserbrauch unserer Standorte
sicherlich nicht der größte Impact, den wir im
Bereich Wasser haben. Analog zum Thema
der Treibhausgasemissionen steckt der maß-
gebliche Wasserverbrauch in den von uns ge-
handelten Produkten und wird in der Produktion
verursacht. In diesem Bereich liegen uns jedoch
noch keine (hochgerechneten) Daten vor.
Umweltdaten 2020/2021
Gesamter Wasserverbrauch Wünsche Group
0
2.000
4.000
6.000
8.000
10.000
12.000
2019 2020 2021
m³
31 |
Büropapier
Der Papierverbrauch der Wünsche Group bleibt
mit ca. 3,3 Millionen Blättern weltweit auf
einem konstant hohen Niveau. Unserem Ziel
den Papierverbrauch um 30% bis Ende 2022 im
Vergleich zu 2019 reduzieren sind wir mit einer
Reduktion von 1,4% im Jahr 2021 im Vergleich
zu 2019 noch nicht sehr viel nähergekommen
und werden unser Ziel somit sehr wahrschein-
lich nicht erreichen. Der durchschnittliche
Papierverbrauch pro Mitarbeiter*in (FTE) konnte
von 3.413 Blättern im Jahr 2019 auf 3.019
Blättern im Jahr 2021 reduziert werden.
Erfreulich ist, dass der Anteil von recyceltem
Papier von 1,4% im Jahr 2019 auf 46,7% im
Jahr 2021 gestiegen ist. Jedoch auch hier
haben wir unser Ziel der gruppenweiten Um-
stellung auf zertifiziertes, bevorzugt recyceltes
Papier bis Ende 2022 noch nicht erreicht.
Umweltdaten 2020/2021
Büropapierverbrauch Wünsche Group
0
500.000
1.000.000
1.500.000
2.000.000
2.500.000
3.000.000
3.500.000
4.000.000
2019 2020 2021
Anzahl
der
Papierblätter
Büropapierverbrauch Wünsche Group
Gesamtpapierverbrauch (recycelt) Gesamtpapierverbrauch (konventionell)
32 |
Fläche
Die von der Wünsche Group genutzte Büro-
fläche ist von 39.609 m² im Jahr 2019 auf
42.797 m² im Jahr 2021 angestiegen. Im
gleichen Zeitraum ist die Anzahl der Mit-
arbeiter*innen (in FTE) jedoch noch stärker ge-
wachsen, so dass die genutzte Fläche pro Mit-
arbeiter*in (in FTE), nach einem Anstieg im Jahr
2020, im Jahr 2021 auf 38,8 m² gesunken ist.
Durch die Einführung der Möglichkeit des
mobilen Arbeitens innerhalb der Wünsche
Group, haben einige Abteilungen das
Desksharing eingeführt, bei dem die Mit-
arbeiter*innen keinen festen Arbeitsplatz mehr
haben, sondern die vorhandenen Plätze nach
Anwesenheit und Verfügbarkeit teilen. Auf diese
Weise kann die Anzahl der Arbeitsplätze pro
Mitarbeiter*in und folglich auch der benötigte
Platz reduziert werden.
Umweltdaten 2020/2021
Flächenverbrauch Wünsche Group
36
37
38
39
40
41
42
43
44
38.000
39.000
40.000
41.000
42.000
43.000
44.000
2019 2020 2021
m2/FTE
m2
Flächenverbauch Wünsche Group
Bürofläche insgesamt, m² Flächeneffizienz, Bürofläche in m² pro FTE
Fazit und
Ausblick
34 |
Fazit
Fazit und Ausblick
Der vorliegende Umweltbericht zeigt, was wir in den letzten Jahren gemacht und geschafft haben
und macht gleichzeitig sehr deutlich, was an Arbeit noch vor uns liegt.
Wir haben ein internes Umweltmanagementsystem eingeführt inkl. der Schaffung
eines verantwortlichen Umweltmanagement-Teams in Hamburg.
Wir haben eine Umweltpolitik, unsere Green Vision, verabschiedet.
Wir haben ein Location Officers Network on Environment and Communication
(LONEC) aufgebaut.
Wir haben erstmals unsere Scope 3 Emissionen bilanziert.
Wir unterstützen Maßnahmen und Initiativen in vielen Bereichen, wie Detox, zerti-
fizierte Produkte und umweltfreundliche Mobilität.
Scope 1 + 2
Reduktion der Scope 1+2
Emissionen um 20% bis
Ende 2025 (im Vergleich zu
2019)
Die Scope 1+2 Emissionen
sind im Jahr 2021 (im Ver-
gleich zu 2019) um 4,8%
gestiegen
Scope 3
Ermittlung der gesamten
Scope 3-Emissionen und
anschließende Ableitung
von Zielen und Maßnahmen
Die Scope 3 Emissionen
wurden ermittelt und erst-
mals im vorliegenden Be-
richt veröffentlicht. Die an-
schließende Ableitung von
Zielen und Maßnahmen
steht noch aus
Klimaneutrale
Produkte
Angebot von jährlich
mindestens zwei klima-
neutralen Produkten in
jeder Handelsfirma der
Wünsche Group
Das Ziel wird aufgrund der
kritischen medialen Bericht-
erstattung und der kaum
vorhandenen Nachfrage
unserer Kund*innen nicht
weiterverfolgt
Umgang mit
Papier
Umstellung auf nach-
haltiges Papier bis Ende
2022
Reduktion des Verbrauchs
an Druckerpapier um 30%
bis Ende 2022 (im Ver-
gleich zu 2019)
Der Verbrauch an Drucker-
papier konnte im Jahr 2021
um 1,4% (im Vergleich zu
2019) reduziert werden
Der Anteil an recyceltem
Papier konnte im gleichen
Zeitraum von 1,4% auf 46,7%
erhöht werden
Was haben wir geschafft?
Wo stehen wir im Hinblick auf unsere im CCF 2019 veröffentlichen Ziele?
35 |
Zielsetzung und Initiativen
Fazit und Ausblick
Entwicklung eines SBTi konformen Ziels für Scope 1-3
Die Science Based Target Initiative (SBTi) hat sich als Branchen-
standard durchgesetzt, Klimaziele zu entwickeln, die im Einklang mit
dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommen stehen. Bereits unser
im CCF 2019 veröffentlichtes Scope 1+2 Ziel ist im Einklang mit der
SBTi, jedoch noch mit der Ambition den Klimawandel deutlich unter
2-Grad zu begrenzen. Dieses Ziel möchten wir gerne verschärfen, so
dass es im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel steht und die aktuellen An-
forderungen der SBTi erfüllt.
Des Weiteren fordert die SBTi ebenfalls die Definition eines Ziels für
unsere Scope 3 Emissionen, das noch erarbeitet und verabschiedet
werden muss.
Ausweitung der Scope 3 Bilanzierung
Um alle für die Wünsche Group als relevant definierten Scope 3 Kate-
gorien abzudecken, wird die Scope 3 Bilanzierung zukünftig noch
um die Bereiche Abfall, Pendeln der Mitarbeiter*innen sowie die voll-
ständige Erfassung von Geschäftsreisen ergänzt.
Maßnahmen entwickeln und verabschieden
Der Blick auf die Daten im vorliegenden Umweltbericht sowie auf
die im CCF 2019 verabschiedeten Ziele zeigt die Notwendigkeit,
konkrete Maßnahmen zu entwickeln und zu verabschieden, um
unsere Ziele zu erreichen und die Treibhausgasemissionen der
Wünsche Group zu senken.
Eine bereits verabschiedete Maßnahme ist die Grünstrom-
initiative. Hier streben wir an, dass alle deutschen Standorte bis
Ende 2024 zu einem reinen Grünstromtarif gewechselt sind.
Die Grünstrominitiative wird uns maßgeblich helfen, unser der-
zeitiges Scope 1+2 Ziel zu erreichen. Stand Ende 2021 beziehen
sechs unser 16 deutschen Standorte Grünstrom, so dass es
noch Handlungsbedarf gibt, um für die verbleibenden Standorte
einen passenden Grünstromtarif zu finden.
Aufgrund der notwendigen Verschärfung des Ziels, bedarf es
weiterer Maßnahmen, um unsere Treibhausgasemissionen zu
senken.
Insbesondere im Bereich Scope 3 ist es eine große Herausforderung
messbare Reduktionsmaßnahmen zu finden, da sich aufgrund der
aktuellen Methodik die Daten über die Einkaufskontrakte hochzu-
rechnen, positive Veränderungen in der vor- und nachgelagerten
Lieferkette derzeit nicht in den Daten bemerkbar machen.
Weitere Umweltziele
Im Rahmen der CR-Strategieentwicklung werden zukünftig neben dem Klimaziel auch weitere Umweltthemen im Rahmen der doppelten
Materialität bewertet und daraus ableitend Umweltziele mit entsprechenden Maßnahmen entwickelt.
Was müssen wir tun?
36 |
Anregungen und Feedback
Wir freuen uns über alle neuen Anregungen und
Ideen zur Verbesserung der Umweltleistung
der Wünsche Group. Wenden Sie sich
dazu jederzeit gerne an unsere Corporate
Responsibility Abteilung und helfen Sie mit,
den ökologischen Fußabdruck unseres
Unternehmens weiter zu verbessern!
Auch bei sonstigen Rückfragen zum Thema
stehen wir sehr gerne zur Verfügung.
So erreichen Sie uns:
EnvironmentalProtection@wuensche-sc.de
Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen
Beteiligten an diesem Projekt bedanken und
freuen uns auf weiterhin gute Zusammenarbeit.
Anregungen und Feedback
37 |
Abkürzungsverzeichnis
amfori BSCI
BCI
CCF
CH4
CMA
CmiA
CO2
CR
ECO
EF
FKW
FTE
GCS
GHG
GOTS
amfori Business Social Compliance Initiative
Better Cotton Initiative
Company Carbon Footprint
Methan
Chemical Management Audits
Cotton made in Africa
Kohlenstoffdioxid
Corporate Responsibility
Environmental Communication Officer
Emissionsfaktor
Fluorkohlenwasserstoffe
Full Time Equivalent
The Good Cashmere Standard
Greenhouse Gas
Global Organic Textile Standard
GRS
HR
LONEC
N2
O
NF3
OCS
PFC
RWS
SBTi
SF6
tCO2
UBA
WSC
ZDHC
Global Recycled Standard
Human Resources
Location Officers Network for Environment and Communication
Distickstoffmonoxid
Stickstofftrifluorid
Organic Cotton Standard
Per- und Polyfluorierte Chemikalien
Responsible Wool Standard
Science Based Targets Initiative
Schwefelhexafluorid
Tonnen CO2
Umweltbundesamt
Wünsche Services
Zero Discharge of Hazardous Chemicals
Abkürzungsverzeichnis
38 |
Impressum
Corporate Responsibilty
Wünsche Services GmbH | A Company of Wünsche Group
Bei den Mühren 5 | 20457 Hamburg
Autoren:
Franziska Pfeiffer
Fenna Mondry
Alina Khan
Callie Riemann
Simon Hartmann
Nina Conrad
Lena Mangels
Konzept, Grafik, Gestaltung:
Alina Khan
Hinweis: Die Inhalte dieses Berichts wurden mit größter
Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und
Aktualität der Inhalte können wir jedoch keine Gewähr
übernehmen.
Impressum
Wuensche Group Umweltbericht 2020/2021

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Wuensche Group Umweltbericht 2020/2021

  • 2. Inhalt 03 Botschaft der Gesellschafter 04 Organisation und Ressourcen 05 Organisationsprofil 06 Corporate Responsibilty 07 Umweltmanagement 08 LONEC 09 Green Vision 10 Umweltmaßnahmen und Standards 11 Zertifizierte Produkte 13 Überwachung der Einhaltung von Umweltauflagen durch Sozialaudits 14 Umweltmonitoring im Detox Bereich 16 Umweltfreundliche Anreise zur Arbeit in Deutschland 17 Umweltdaten 2020/2021 18 Einleitung 19 Energie 20 Grünstrom Initiative 21 Methodik 22 Die drei Scopes erklärt 23 THG Emissionen 24 Scope 1 25 Scope 2 27 Scope 3 30 Wasser 31 Büropapier 32 Fläche 33 Fazit und Ausblick 34 Fazit 35 Zielsetzung und Initiativen 36 Anregungen und Feedback 37 Abkürzungsverzeichnis 38 Impressum
  • 3. 3 | Liebe Leserinnen und Leser, Wir freuen uns, den aktuellen Umweltbericht der Wünsche Group vorstellen zu dürfen. Der vor- liegende Bericht umfasst neben den Treibhaus- gasemissionen unserer eigenen Geschäfts- tätigkeit, die wir bereits seit 2017 im Rahmen unseres Company Carbon Footprint (CCF) bilanzieren, erstmals auch die Treibhausgas- emissionen unserer vor- und nachgelagerten Lieferkette. Als Unternehmensgruppe verpflichten wir uns, Verantwortung für die ökologischen Aus- wirkungen unserer Geschäftsaktivitäten zu übernehmen. Wir wollen unseren Beitrag zum 1,5-Grad-Klimaziel leisten. Dies umschließt als internationales Handelsunternehmen sowohl unsere eigenen Standorte als auch unsere Lieferketten. Durch den Aufbau eines Umweltmanagement- Teams in unserer CR-Abteilung in Hamburg, der Einführung eines internen Umwelt- managementsystems und der Gründung eines weltweiten Netzwerkes mit verantwortlichen Mitarbeiter*innen an all unseren Standorten haben wir die Voraussetzung geschaffen, um ambitionierte Ziele umzusetzen. Wir wollen auch den durch die Coronapandemie ausgelösten Wandel der Arbeitswelt nutzen, um unsere Emissionen zu reduzieren. In den Jahren 2020 und 2021 waren Emissionen aus Ge- schäftsreisen beispielsweise kaum vorhanden. Wir rechnen jedoch nicht damit, dass diese wieder auf das Vor-Corona-Niveau ansteigen, da wir die Möglichkeiten von digitalen Meetings besser kennen und schätzen gelernt haben. Auch nutzen viele unserer Mitarbeiter*innen das An- gebot des mobilen Arbeitens und sparen so die Treibhausgasemissionen ein, die beim Pendeln ins Büro entstanden wären. Gemeinsam mit unseren Mitarbeiter*innen und Geschäftspartner*innen möchten wir uns den kommenden Herausforderungen stellen und die negativen Umweltauswirkungen unserer Ge- schäftstätigkeit weiter minimieren. Wir wünschen eine interessante Lektüre. Björn Peters Thomas Wünsche Botschaft der Gesellschafter Botschaft der Gesellschafter
  • 5. 5 | Organisationsprofil Die Wünsche Group ist ein hanseatisch ge- prägtes Familienunternehmen mit 30 Stand- orten weltweit und mehr als 25 selbständig operierenden Gesellschaften. Von unserem Headquarter in Hamburg arbeiten wir eng mit unseren Standorten in Deutschland, Asien, Australien und den USA zusammen. Dabei sind wir mit ca. 700 Mitarbeiter*innen in Deutschland und ca. 500 Mitarbeiter*innen international vertreten. Ein Unternehmen, das schon aus Tradition vieles ein bisschen anders macht. Zum Beispiel haben wir den Anspruch, wirtschaftlich erfolgreich zu sein und gleich- zeitig fair und verantwortungsvoll zu bleiben. Wir stellen höchste Ansprüche nicht nur an unsere Partner*innen und Lieferanten, sondern vor allem auch an uns. Somit sind Dynamik, Weitsicht und Geradlinigkeit natürliche Teile unserer DNA seit unserer Gründung im Jahr 1934. So an seinen Prinzipien festzuhalten, könnte man als stur bezeichnen – uns hält es im Gegenteil seit über 80 Jahren immer wieder aufs Neue frisch und beweglich. Und sorgt dafür, dass unsere Mitarbeiter*innen und Partner*innen sich ganz und gar auf uns ver- lassen können. Wir bewegen uns auch in einer hochkomplexen Welt nach einfachen Regeln. Der Geschäftsbereich der Wünsche Group um- fasst ein breites Spektrum von Produktkate- gorien und Dienstleistungen. Seit jeher sind wir Profis, wenn es um die Entwicklung und Beschaffung von Produkten für Eigenmarken als Aktions- und Sortimentsartikel geht. Aber auch unsere Brands sind eine tragende Säule unseres Geschäfts geworden. Egal, ob es sich um haltbare Lebensmittel, Textilen, Elektronik- artikel oder Hartwaren handelt, wir haben die Experten im Haus und bewahren stets unseren hohen Anspruch an die umfassende Auftrags- abwicklung. Unsere hausinternen Dienst- leistungsfirmen stützen unserer Geschäfts- modell und machen uns zu einem kompetenten und verlässlichen Handelspartner. Willkommen in der Welt des Handels – der Welt der Wünsche. Organisation und Ressourcen
  • 6. 6 | Corporate Responsibility „Für morgen handeln“ ist das Leitbild der Wünsche Group. Das Verantwortungsbewusst- sein gegenüber unserer Gesellschaft und Umwelt ist in der Wünsche Group fest ver- ankert. Unsere Haltung und unser Engagement kommunizieren wir öffentlich auf unserer Webseite, auf der auch unsere regelmäßig aktualisierte Corporate Responsibility (CR) Grundsatzerklärung zu finden ist. Unsere CR-Aktivitäten stützen sich auf drei Säulen: Soziale Verantwortung, Umweltver- antwortung und Produktverantwortung. Ein weltweites Team, das von der CR-Abteilung in Hamburg gesteuert wird, setzt Ziele und Maßnahmen gemeinschaftlich mit unseren Mitarbeiter*innen und Partner*innen um. Unsere persönliche Präsenz in unseren Haupt- beschaffungsländern China, Bangladesch, Pakistan, Vietnam und Indien hilft uns dabei passgenaue Maßnahmen zu definieren und vor Ort zu begleiten. Dies ermöglicht einen engen Austausch mit den Produzenten und schafft Vertrauen für eine erfolgreiche Zusammen- arbeit. Die CR-Abteilung ist direkt unter der Geschäfts- leitung der Wünsche Group angesiedelt. Somit steht unsere CR-Abteilung in einem engen und direkten Austausch zu den Gesellschaftern, bei denen das Thema der Unternehmensver- antwortung einen sehr hohen Stellenwert hat. Auch das Umweltmanagement-Team ist zentral in der CR-Abteilung in Hamburg angesiedelt und treibt in enger Abstimmung mit der CR-Leitung und der Geschäftsführung der Wünsche Group die Themen strategisch voran. Organisation und Ressourcen
  • 7. 7 | Umweltmanagement Im Jahr 2021 wurde ein internes Umwelt- managementsystem für die gesamte Wünsche Group eingeführt. Dieses soll uns gezielt dabei helfen, die Umweltrisiken und -auswirkungen zu identifizieren, zu bewerten und zu kontrollieren. Der Umweltmanagementzyklus umfasst sieben Stufen. Am Beginn des Zyklus steht die Umwelt- prüfung, bei der Daten und Informationen zu Umweltaspekten systematisch erfasst werden. Die Leitlinien des Umweltmanagements definiert unsere Umweltpolitik – die Green Vision. Sie ist im Rahmen der Einführung des Umweltmanagements entstanden und wird als zweite Stufe des Zyklus regelmäßig überprüft und angepasst. Basierend auf den erhobenen Daten und unter Berücksichtigung interner und externer Anforderungen werden im nächsten Schritt konkrete Ziele und Maßnahmen (Umweltprogramm) definiert. Das Umwelt- programm wird im vierten Schritt des Zyklus umgesetzt. Die Leistungen des Umweltmanagement werden in den folgenden zwei Schritten ge- prüft: Im Rahmen der Umweltbetriebsprüfung zunächst intern zur Selbstkontrolle sowie im Weiteren durch die Geschäftsführung der Wünsche Group (Managementprüfung). Am Ende jedes Zyklus steht ein Umweltbericht, der einen Überblick über alle Daten, Projekte, Fortschritte und Umweltauswirkungen liefert. Als internationales Handelsunternehmen schauen wir beim Thema Umwelt nicht nur auf unsere eigenen Standorte, sondern haben auch die Lieferkette der von uns gehandelten Produkte im Blick. Die Treibhausgasemissionen der von uns gehandelten Produkte sind in dem vorliegenden Bericht erstmals Bestandteil des Company Carbon Footprints. Auch spielt das Thema Umwelt bei den Sozialaudits unserer meist in Asien ansässigen Lieferanten eine wichtige Rolle. Ein weiteres Fokus-Thema ist unter dem Schlagwort „Detox“ die Entgiftung der Vorproduktionsschritte Waschen und Färben im Bereich Textilien. Diese Themen werden jeweils in einem separaten Kapitel erläutert. Organisation und Ressourcen
  • 8. 8 | LONEC Mit dem Ziel die Wünsche Group mit der komplexen Unternehmensstruktur von 30 Standorten in Deutschland, Amerika, Australien und Asien umweltfreundlicher zu gestalten, hat sich das Umweltmanagement-Team ein weltweites Netzwerk aus ausgewählten Mit- arbeiter*innen aufgebaut: Das Location Officers Network for Environment and Communication (LONEC). An jedem Standort der Wünsche Group gibt es ein Teammitglied, das die Rolle des Environ- mental Communication Officer (ECO) über- nimmt und Mitglied im LONEC ist. Der*die ECO ist die erste Ansprechperson für das Umwelt- management-Team aus Hamburg und ver- antwortlich für die jährliche Erhebung umwelt- relevanter Daten am Standort. Aufgrund der lokalen Expertise können die ECOs Verbesserungspotentiale der standort- bezogenen Umweltleistungen identifizieren und das Management bei der Einführung und Um- setzung geeigneter Maßnahmen unterstützen. Die LONEC-Mitglieder übernehmen hierbei auch die interne Standortkommunikation. Neben dem proaktiven Austausch von Wissen, Ideen und Best-Practice-Beispielen ist auch regelmäßige Weiterbildung ein fester Bestand- teil des LONEC. Auf diese Weise werden die ECOs als kompetente Ansprechpartner*innen vor Ort gestärkt, die das Umweltmanagement- Team und die Standortleitungen zu betrieb- lichen Umweltschutzmaßnahmen beraten können. Organisation und Ressourcen
  • 9. 9 | Die Green Vision der Wünsche Group Die Leitplanken des Umweltmanagements gibt uns die Green Vision – unsere gruppen- eigene Umweltpolitik. Die Green Vision zeigt entlang von 10 Leitbildern, was wir bereits um- setzen, aber auch wohin wir wollen. Sie zeigt die hohe Priorität, die das Thema Umwelt in der Wünsche Group hat und verpflichtet uns bei unserem unternehmerischen Handeln alle relevanten Rechtsnormen einzuhalten. Sie be- schreibt unser Ziel, die negativen Auswirkungen auf die natürliche Umwelt durch unsere wirtschaftlichen Aktivitäten zu vermindern und erläutert die Prozesse des Umwelt- managementsystems sowie die Einbindung der einzelnen Firmen und Mitarbeiter*innen. Die Green Vision wird als Bestandteil des Umwelt- managementzyklus ebenfalls regelmäßig ge- prüft und bei Bedarf aktualisiert. Die aktuelle Green Vision ist als Download auf der Internet- seite der Wünsche Group zu finden. Die Rangfolge für umweltpositive Maßnahmen ist klar definiert: Reduktion, Substitution, Kompensation. Dies bedeutet, dass zunächst alle Möglichkeiten einer Stufe ausgeschöpft werden sollten, bevor zur nächsten Stufe über- gegangen wird. Die Priorität liegt also klar auf möglichst effizienten Prozessen und einem ressourcen- schonenden Einsatz von Energie und Materialien. Im nächsten Schritt sollten die genutzten Ressourcen, wo immer möglich, durch umweltfreundlichere Alternativen ersetzt werden. Dies beinhaltet beispielsweise den Ein- satz von erneuerbaren Energien oder auch die Nutzung von recyceltem Material. Die durch die ersten beiden Schritte nicht vermeidbaren negativen Umweltauswirkungen, können durch umweltpositive Projekte kompensiert werden. Organisation und Ressourcen
  • 11. 11 | Zertifizierte Produkte Mit einem wachsenden Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit stellen sich immer mehr Konsu- menten die Fragen, wo und unter welchen Be- dingungen Kleidungsstücke produziert werden und auch wie deren Umweltbilanz aussieht. Textilsiegel sollen helfen eine informierte Kauf- entscheidung zu treffen. Auf dem Markt gibt es mittlerweile eine Vielzahl an verschiedenen Siegeln, jedoch liegen nicht allen hochwertige und transparente Kriterien zu Grunde. Wir als Wünsche Group bauen deshalb auf die gängigsten und bekanntesten Textilsiegel inner- halb der Branche, wie nachfolgend dargestellt: Der Global Organic Textile Standard (GOTS) und Organic Cotton Standard (OCS) legen einen besonderen Wert auf ökologische Standards und Arbeitsbedingungen entlang der Lieferkette, während der Responsible Wool Standard (RWS) auf Tierwohl und der Global Recycled Standard (GRS) auf die Verwendung von recycelten Materialien abzielt. Die Better Cotton Initiative (BCI) und Cotton made in Africa (CmiA) konzentrieren sich auf die Verbesserung der Nachhaltigkeit der Baumwollproduktion und der Lebensbedingungen der Landwirte, wobei BCI eine globale Initiative ist und CmiA sich auf die afrikanische Baumwollproduktion fokussiert. Der Grüne Knopf ist von den genannten Standards der Exot, weil er zum Einen ein staat- liches Siegel ist und zum Anderen als Meta- Siegel fungiert. Auf Produktebene verlässt sich der Grüne Knopf auf andere Lieferketten- standards, wie z.B. GOTS oder GRS. Auf Unter- nehmensebene wird die Einhaltung von Sozial- standards zusätzlich in unabhängigen Audits überprüft. Jedes Siegel hat also seinen eigenen Schwerpunkt und kann als Instrument für einen nachhaltigeren Textilkonsum eingesetzt werden. Ein Drittel der von der Wünsche Group gehandelten Textilien sind mit einem der oben beschriebenen Siegel ausgelobt. Auswahl an Siegeln, die auf Textilprodukten der Wünsche Group zu finden sind (GOTS; GRS; OCS; RWS; Lizenz-Nr.: 151896) Umweltmaßnahmen und Standards Verteilung eingesetzter Textilsiegel der Wünsche Group im Jahr 2021 BCI 84% GRS 5% CmiA 4% RWS 3% OCS 2% GCS 1% GOTS 1% Verteilung eingesetzter Textilsiegel der Wünsche Group im Jahr 2021 BCI GRS CmiA RWS OCS GCS GOTS
  • 12. 12 | Global Recycled Standard Im diesjährigem Umweltbericht wollen wir ein besonderes Augenmerk auf den Global Recycled Standard (GRS) legen. Die Nachfrage nach Textilien aus recycelten Materialien hat in jüngster Zeit stark zugenommen. Entsprechend haben die Textilunternehmen der Wünsche Group reagiert und bei der Produktentwicklung vermehrt darauf geachtet, dass ein Produkt recycelte Materialien enthält und mit einem GRS-Zertifikat ausgestattet werden kann. GRS stellt Anforderungen an den Inhalt, die Qualität und die Rückverfolgbarkeit der in den Produkten verwendeten recycelten Materialien sowie an die Einhaltung sozialer und öko- logischer Kriterien während der Produktion. Der Zertifizierungsprozess umfasst eine un- abhängige Prüfung der GRS-Anforderungen entlang aller Prozessschritte, vom Recycling bis zum Abverkauf der Ware. Der GRS ge- nießt hohe Anerkennung und Unterstützung von wichtigen Interessengruppen in der Textil- industrie darunter Marken, Hersteller und Nicht- regierungsorganisationen. Die aktuell noch größte Herausforderung ist die Verfügbarkeit von qualitativ hoch- wertigen Recyclingmaterialien, die den GRS- Anforderungen, aber auch den produktspezi- fischen Ansprüchen entsprechen. Zudem sind recycelte Materialien oftmals teurer in der Be- schaffung als neu produzierte Materialien. Eine weitere Herausforderung sind die Recyclingstrukturen, die regional sehr unter- schiedlich ausgebaut sind. Der GRS-Standard verlangt eine Zertifizierung der gesamten Liefer- kette, von der Sammlung des Post-Verbraucher- Abfalls bis zum Endprodukt. Für Regionen, in denen die Infrastruktur für die Abfallsammlung und das Recycling nicht gut entwickelt ist, ist dies nur schwer umzusetzen. Trotz aller Herausforderungen ist der GRS- Standard ein wertvolles Instrument für die Wünsche Group, die Nachhaltigkeit im Be- kleidungssektor zu fördern. Der besondere Fokus auf recycelte Materialien trägt dazu bei, die drängendsten Umweltprobleme wie u.a. die Erschöpfung von Ressourcen und das Emittieren von Treibhausgasen zu reduzieren. Umweltmaßnahmen und Standards
  • 13. 13 | Überwachung der Einhaltung von Umweltauflagen durch Sozialaudits Was die Wünsche Group von vielen anderen Unternehmen unterscheidet, ist, dass wir neben den amfori BSCI-Audits, die wir von allen unseren Lieferanten verlangen, unsere eigenen Wünsche Social Audits durchführen, die detaillierter sind als die meisten Sozialaudits. Unsere lokalen Corporate-Responsibility-Teams bestehen aus fachkundigen Auditor*innen, die Produktionsstätten, mit denen wir zusammen arbeiten, regelmäßig besuchen und sie anhand unserer strengen Kriterien bewerten. Unsere internen Audits legen einen besonderen Schwerpunkt auf die Transparenz und Weiter- entwicklung der Produktionsstätten. Im Jahr 2021 führten unsere Auditor*innen 258 Wünsche-Sozialaudits in sechs verschiedenen Ländern durch, 38% mehr als im Jahr 2020, in dem Covid-19 die Reisemöglichkeiten unserer Auditor*innen einschränkte. . Es ist leider in vielen Ländern immer noch gängige Praxis, dass Produktionstätten ihre Abfälle in Wäldern, Flüssen und Seen ent- sorgen. In Ländern, in denen es kein staatliches Abfallmanagementsystem gibt, werden die Abfälle häufig unkontrolliert verbrannt. Des- halb ist es wichtig, dass wir unsere Geschäfts- partner*innen bei der Suche nach besseren Lösungen für die Abfallentsorgung unter- stützen. Ein Leistungsbereich in unseren Sozialaudits sowie in den BSCI-Audits von amfori ist Umweltschutz. Unsere Auditor*innen über- prüfen das Abfallmanagementsystem der Fabrik vor Ort, einschließlich der Art und Weise, wie die verschiedenen Arten von Abfall getrennt, gelagert und entsorgt werden. Wir überprüfen auch das Umweltrisikomanagement der Fabrik sowie alle damit verbundenen Genehmigungen und Lizenzen. Eine unserer größten Heraus- forderungen in diesem Bereich ist es, sicher- zustellen, dass die Produktionsstätten über ein sicheres und systematisches Chemikalien- managementsystem verfügen. Mit Hilfe des Fachwissens unserer Auditor*innen beraten und unterstützen wir die Produktionsstätten bei der Entwicklung eines Chemikalienmanagementsystems. Dieses um- fasst die Schulung der Mitarbeiter*innen und der Geschäftsleitung über die Risiken bei der Arbeit mit bestimmten Chemikalien und den richtigen Umgang mit ihnen einschließlich der Bereitstellung und Verwendung von Schutzaus- rüstung. Darüber hinaus schulen wir unserer Zu- lieferer in der ordnungsgemäßen Kenn- zeichnung, Lagerung sowie der Beseitigung von Chemikalien im Falle eines Austritts. Ein sicheres Chemikalienmanagementsystem als Bestandteil eines systematischem Umwelt- managementsystems bedeutet weniger Risiken für die Gesundheit der Arbeiter*innen sowie für die lokale Bevölkerung und die lokalen Öko- systeme. Umweltmaßnahmen und Standards
  • 14. 14 | Umweltmonitoring im Detox Bereich Mit der Detox-Kampagne gelang es Greenpeace 2011 einen bedeutenden Umbruch in der Textil- industrie anzustoßen. Greenpeace forderte Unternehmen weltweit auf, 11 Chemikalien- gruppen, die als besonders gefährlich für Mensch und Umwelt eingeschätzt werden und häufig in der Textilproduktion vorkamen, bis 2020 aus den Textillieferketten zu verbannen. Die Wünsche Group begann 2014 mit dem Aufbau eines internationalen Teams, um den neuen Anforderungen an Textillieferketten ge- recht zu werden und arbeitet seitdem stetig an der Umsetzung von wachsenden Kunden- anforderungen und Branchenstandards. 2011 2015 2015 2016 2018 Start Greenpeace Kampagne Detox Commitment Hauptkunden Erste Wünsche Detox Audits Pilot mit BVE3 zu digitalem Inventory Wünsche Sludge Summits in BD und PAK Beginn Abwasser- Monitoring Start Kooperation mit Geocycle Kooperation mit GoBlu/BHive 2019 2019 2019 Umweltmaßnahmen und Standards Das größte Risiko für Umweltbelastungen in der Textilproduktion geht von den Nassprozessen wie Färben, Bleichen oder Waschen aus. Durch das Abwasser können in der Produktion ein- gesetzte Chemikalien in die Umwelt eingetragen werden. Ein Kernelement unserer internen CR-An- forderungen ist deshalb, dass alle Nass- produktionsstätten, die für unsere Produkte eingesetzt werden, an ein Abwasserklärsystem angeschlossen sein müssen. Weiterhin über- prüfen wir seit 2015 regelmäßig die Abwasser- prüfberichte sowie Chemikalieninventare vieler unserer Nassproduktionsstätten. Ein wichtiger Meilenstein hin zur Verbannung gefährlicher Chemikalien aus der Textil- produktion ist die Gründung der Branchen- initiative Zero Discharge of Hazardous Chemicals (ZDHC), die eine dringend be- nötigte Harmonisierung von Standards in den Bereichen Chemikalien- und Abwasser- management bewirken konnte. Auch wir orientieren uns in unserem Monitoring- Programm an den Standards der ZDHC.
  • 15. 15 | Umweltmonitoring im Detox Bereich Ein wichtiger Bestandteil des Wünsche Detox- Programms ist die enge Zusammenarbeit mit den Lieferanten. Anstatt Geschäftsbeziehungen beim ersten Anzeichen von Schwierigkeiten zu beenden, bleiben wir nah an den Produktions- stätten dran, um gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Dazu sind unsere Mitarbeiter*innen in den Einkaufsländern in stetigem Aus- tausch mit den Produktionsstätten, führen Audits durch und stehen mit Expertise zur Seite, um die Umsetzung von Lieferketten- anforderungen zu begleiten. In unseren Wünsche Detox-Audits beispielsweise wird der Zustand der Produktionsstätte begutachtet, das Chemikalien- und Abwassermanagement- system bewertet sowie die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen überprüft. Nach einer umfassenden On-Site Analyse werden die identifizierten Auffälligkeiten mit der Produktionsstätte besprochen und zusammen ein Maßnahmenplan entwickelt. Darüber hinaus bleiben unsere Auditor*innen im regelmäßigen Austausch mit den Produktionsstätten, um die Umsetzung der Verbesserungsmaßnahmen zu unterstützen. Können wir nicht selbst zu den Produktionsstätten reisen, arbeiten wir im Rahmen von Chemical Management Audits (CMA) mit externen Prüfinstituten zusammen. Dadurch bekommen wir einen besseren Ein- druck von den Produktionsbedingungen und können eingreifen, wenn diese nicht unseren Ansprüchen genügen. Seit Anfang 2022 beschäftigen wir uns intensiv mit dem Monitoring von Chemikalieninventaren und folgen damit der industrieweiten Bewegung neben dem Output-Monitoring verstärkt am Chemikalieninput anzusetzen, um Ver- besserungen in der Produktion zu erzielen. Für unsere Hauptkunden beispielsweise haben wir in 2020 mit 118 und in 2021 mit 94 Nass- produktionsstätten zusammengearbeitet. Dadurch haben wir über 200 Abwasserberichte in diesen beiden Jahren geprüft und über 100 Audits durchgeführt. 34% 39% 16% 5% 4% 1% 36% 42% 13% 3% 3% 1%1%1% Bangladesch China Pakistan Indien Türkei Ägypten Indonesien Italien 2020 Anteil der Nassproduktionsstätten nach Sourcing Ländern 2021 6 5 2 3 10 2 1 19 13 27 20 Bangladesch China Pakistan Indien Türkei Nassproduktionsstätten-Audits (extern/intern) CMA (2020) CMA (2021) Wünsche Detox Audit (2020) Wünsche Detox Audit (2021) Umweltmaßnahmen und Standards Anteil der Nassproduktionsstätten nach Sourcing Ländern Nassproduktionsstätten-Audits (extern/intern)
  • 16. 16 | Umweltfreundliche Anreise zur Arbeit in Deutschland Nachhaltigkeit fängt im Kleinen an. Denn die Entscheidung für das Fahrrad und gegen das Auto tut nicht nur unser aller Fitness gut, sondern auch der Umwelt. Die Wünsche Group unterstützt ihre Mitarbeiter*innen, berufliche und private Wege umweltfreundlich zurück- zulegen und bietet ihnen in Zusammenarbeit mit JobRad die Möglichkeit des steuerlich ge- förderten Dienstradleasings. Seit der Einführung des JobRads in 2021 sind mittlerweile 51 Mit- arbeiter*innen mit dem JobRad unterwegs und die Tendenz ist weiter steigend. Auch die Anreise mit öffentlichen Verkehrs- mitteln wird von der Wünsche Group durch einen Zuschuss gefördert, der deutschlandweit von 220 Mitarbeiter*innen genutzt wird, was gut 30% der Belegschaft in Deutschland entspricht. Dienstwagen sind innerhalb der Wünsche Group eher die Ausnahme und unsere Dienst- wagenflotte wird zunehmend elektrisch. So sind von unseren 48 Dienstwagen in Deutschland neun Fahrzeuge rein elektrisch unterwegs und zwölf Fahrzeuge mit einem Hybridantrieb aus- gestattet. Die Coronapandemie hat auch innerhalb der Arbeitswelt der Wünsche Group einen bleibenden Wandel hinterlassen. So arbeiteten im Jahr 2022 die rund 720 Mitarbeiter*innen in Deutschland an zusammengerechnet 10.530 Tagen mobil. Hierdurch sparen wir die Emissionen ein, die beim Pendeln zur Arbeit ent- standen wären. Einige Firmen und Abteilungen innerhalb der Gruppe gehen sogar noch einen Schritt weiter und haben Desksharing ein- geführt. Dies bedeutet, dass es weniger Arbeits- plätze als Mitarbeiter*innen gibt, da immer ein Teil der Mitarbeiter*innen mobil von Zuhause arbeitet. Dies spart zusätzlich Material und Platz. Auch im Recruiting werden CO2 -Emissionen eingespart. Alle ersten Bewerbungsgespräche werden digital geführt. Im Jahr 2022 wurden 362 Bewerbungsgespräche online geführt, was rund drei Viertel der insgesamt geführten Ge- spräche entspricht. Dies spart die Emissionen ein, die durch die Anreise und ggf. auch durch Übernachtungen entstanden wären. © JobRad, jobrad.org Umweltmaßnahmen und Standards
  • 18. 18 | Einleitung Auf den folgenden Seiten werden die Umwelt- daten 2020 und 2021 für die Bereiche Energie, Emissionen, Wasser, Papier- und Flächen- verbrauch beschrieben. In einigen Bereichen werden auch Vergleiche zu den Vorjahresdaten gezogen. Alle operativ tätigen Unternehmen der Wünsche Group sind in den Umweltdaten berücksichtigt. Ein Standort einer Firma wird dann berück- sichtigt, wenn er mindestens einen vollen Kalendermonat im Berichtsjahr genutzt wurde. Folgende Anpassungen gab es bei den be- rücksichtigten Firmen und Standorten für die Umweltdaten 2020 und 2021: Ab dem Jahr 2021 sind drei neue Standorte hinzugekommen: In Seefeld (Deutschland) ein weiterer Standort der Firma Globaltronics, in Xiamen (China) ein weiterer Standort von Wünsche Hong Kong sowie ein weiteres Büro der Euro Centra Pakistan in Lahore. Im Dezember 2020 ist der Standort des Head- quarters innerhalb von Hamburg umgezogen. In den Daten bis einschließlich 2020 ist somit der alte Firmensitz enthalten. Ab dem Jahr 2021 der neue Standort. Auch die Firma Latupo ist im Berichtszeitraum umgezogen. Im Jahr 2020 wurde neben den beiden bereits im Jahr 2019 genutzten Stand- orten ein neuer Standort angemietet, an den alle Mitarbeiter*innen umgezogen sind und der ab 2021 der einzige Unternehmensstandort ist. Das Büro von Wünsche UK wurde zum 30.06.2020 gekündigt. Da die Firma jedoch während der Jahre 2020 und 2021 noch operativ tätig war, ist sie in beiden Jahren noch Bestandteil der Berichterstattung. The Toy Company ist aufgrund geänderter Eigentumsverhältnisse kein Bestandteil der Umweltberichterstattung der Wünsche Group mehr. Umweltdaten 2020/2021 Wünsche Group Büros Stand Ende 2021 Hamburg (HQ), Ahrensburg, Albstadt, Bad Zwischenahn, Bensheim, Beverungen, Frankfurt a.M., Hilden, Köln, Lilienthal, Seefeld, Trier, Wesseling • Deutschland Hong Kong, Shanghai, Ningbo, Shenzhen, Xiamen • China Dhaka • Bangladesch Ho Chi Minh City • Vietnam Sydney • Australien Pune • Indien Karachi, Lahore Pakistan • Chicago USA •
  • 19. 19 | Energie Der summierte Heiz- und Stromverbrauch der Wünsche Group liegt weltweit bei ca. 4,2 Millionen kWh. Er setzt sich aus ca. 2,5 Millionen kWh Heizverbrauch und 1,7 Millionen kWh Stromverbrauch zusammen und ist im Jahr 2021 im Vergleich zum Jahr 2019 um 3,2% angestiegen. Die meisten unserer asiatischen Standorte haben keinen expliziten Heizverbrauch, sodass der Heizverbrauch von gut 2,5 Millionen kWh zu gut 95% unseren deutschen Bürostandorten zu- zuordnen ist. Die größte Veränderung gab es im Strom- verbrauch zwischen den Jahren 2020 und 2021. Der Stromverbrauch ist um 12,5% an- gestiegen. Dies lässt sich maßgeblich durch den Umzug des Headquarters in Hamburg er- klären. Der Verbrauch am neuen Standort war im Jahr 2021 um knapp 300.000 kWh höher als am alten Standort und hat sich folglich mehr als verdoppelt. Hierbei ist zu berück- sichtigen, dass der Verbrauch am alten Stand- ort auffallend niedrig war, was sich u.a. durch fehlende Klimatisierung der Räume erklären lässt. Der höhere Komfort am neuen Standort macht sich folglich trotz moderner Technik und energieeffizienter Ausstattung bemerkbar. Während der gesamte Energieverbrauch ge- stiegen ist, lässt sich eine deutliche Reduktion beobachten, wenn man die Verbräuche ins Verhältnis zur Anzahl der Mitarbeiter*innen in FTE (Full Time Equivalent) setzt. Der Energie- verbrauch aus Strom und Heizung ist vom Jahr 2020 zu 2021 um 6% angestiegen. Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl der Mitarbeiter*innen jedoch um 14% von 966 FTE auf 1.103,5 FTE angestiegen. Der Energieverbrauch pro FTE ist folglich um 7% auf 3.793 kWh/FTE gesunken. Umweltdaten 2020/2021 Energieverbrauch Wünsche Group 3.600 3.650 3.700 3.750 3.800 3.850 3.900 3.950 4.000 4.050 4.100 4.150 0 500.000 1.000.000 1.500.000 2.000.000 2.500.000 3.000.000 3.500.000 4.000.000 4.500.000 2019 2020 2021 kWh / FTE kWh Energieverbrauch Wünsche Group Gesamter Stromverbrauch Gesamter Heizenergieverbrauch Gesamtenergieverbrauch / FTE
  • 20. 20 | Grünstrom Initiative Im Jahr 2021 hat die Wünsche Group ins- gesamt 494.206 kWh reinen Grünstrom be- zogen. Dies entspricht einem Anteil am welt- weiten Stromverbrauch der Wünsche Group von 29%. Hierbei ist nur der bewusst eingekaufte reine Grünstrom berücksichtigt und nicht die Anteile im jeweiligen Ländermix. Da es momentan nicht in allen Ländern gleichermaßen möglich ist, Grünstrom am Markt einzukaufen, haben wir unser Grünstrom- ziel zunächst auf den deutschen Markt be- schränkt. Wir streben an, dass bis Ende 2024 möglichst alle deutschen Standorte zu einem Grünstromtarif gewechselt sind. Stand Ende 2021 bezogen sechs unser 16 Standorte in Deutschland 100% Grünstrom, dies entspricht einem Anteil von 43% der bezogenen kWh. An drei unserer deutschen Standorte haben wir Photovoltaikanlagen auf den Dächern installiert und produzierten in 2021 386.650 kWh Solar- strom. Da dieser Strom jedoch teilweise ins Stromnetz eingespeist wird, wird er in der Aus- wertung der Grünstromnutzung nur dann be- rücksichtigt, wenn er selbstverbraucht wird. Umweltdaten 2020/2021
  • 21. 21 | Methodik Die Treibhausgasemissionen der Wünsche Group werden nach dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol berechnet. Das GHG Protocol teilt die Emissionen in drei Scopes ein, die im Folgenden jeweils noch mal einzeln betrachtet werden. Für die Berechnung der Emissionen werden in allen drei Bereichen Verbrauchs- und Aktivitätsdaten erhoben, die mit Hilfe von Emissionsfaktoren in Treibhausgase um- gerechnet werden. Zu den Treibhausgasen zählen neben Kohlendi- oxid (CO2 ) noch weitere Gase wie z.B. Methan (CH4 ) und Schwefelhexafluorid (SF6 ), die in unterschiedlicher Intensität zum Treibhaus- effekt beitragen. Emissionen anderer Treib- hausgase als Kohlendioxid (CO2 ) werden zur besseren Vergleichbarkeit entsprechend ihrem globalen Erwärmungspotenzial in CO2 -Äqui- valente umgerechnet (CO2 = 1). Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in diesem Bericht für die Bezeichnung der Maßeinheit Tonnen CO2 -Äquivalent die Abkürzung tCO2 genutzt. Umweltdaten 2020/2021 Vorgelagerte Aktivitäten Wünsche Group Nachgelagerte Aktivitäten Scope 2 Energiebezogene indirekte Emissionen Scope 3 Indirekte Emissionen Scope 1 Direkte Emissionen Scope 3 Indirekte Emissionen Firmen- einrichtungen Mobile Verbrennung Anfahrt Mitarbeiter*innen Angemietete Sachanlagen Geschäfts- reisen Logistik Eingekaufte Waren und Dienstleistungen Strombezug Kälte- und Wärmebezug CO2 CH4 N2O FKW PFC SF6 NF3 Investitionen Nutzung verkaufter Produkte Franchise Entsorgung verkaufter Produkte Transport und Vertrieb
  • 22. 22 | Die drei Scopes erklärt Scope 1 Scope 2 Scope 3 Zu diesem Scope gehören alle direkten Treibhausgasemissionen, die an unter- nehmenseigenen Standorten oder durch unternehmenseigene Fahrzeuge entstehen. Für die Wünsche Group sind dies die Emissionen, die an unseren Stand- orten durch Erdgasverbrauch unserer Heizungen sowie durch die Nutzung unserer Dienstwagen (eigene und ge- leaste Fahrzeuge) entstehen. Dieser Scope umfasst alle indirekten Emissionen, die durch die Erzeugung der bezogenen Energie verursacht werden. Für die Wünsche Group sind in dieser Kategorie der Stromverbrauch und die Nutzung von Fernwärme relevant. Bei den Emissionen durch Stromver- brauch unterscheidet das GHG Protocol den market-based und den location-based approach (Ansatz). Beim market-based approach werden spezifische Emissions- faktoren für den jeweils vom Unternehmen eingekauften Strom verwendet, während der location-based approach durchschnitt- liche Emissionsfaktoren der jeweiligen Länder-Strommixe verwendet. Die Scope 2 Emissionen des vorliegenden Berichts werden nach dem market-based approach berechnet. Dies erlaubt es uns den von uns eingekauften Grünstrom positiv mit einem Emissionsfaktor von 0 gCO2 /kWh im Scope 2 zu berücksichtigen. Wenn kein spezifischer Emissionsfaktor vorlag, haben wir für unsere europäischen Standorte Residual Mix Emissionsfaktoren verwendet. Diese rechnen bewusst gekaufte Stromprodukte und Nachweise aus dem Ländermix raus und berechnen den Emissionsfaktor basierend auf der nicht beanspruchten und nachverfolgten Energie. Für Länder, in denen kein Scope 2 Alle Emissionen, die vorgelagert und nach- gelagert entlang der Wertschöpfungs- kette entstehen, werden unter Scope 3 zu- sammengefasst. Er reicht somit von der Gewinnung der Rohstoffe für die jeweiligen Produkte, über die Distribution und Nutzung durch Verbraucher, bis hin zur Entsorgung oder dem Recycling. Das GHG Protocol unterteilt die Scope 3 Emissionen in 15 Kate- gorien. Im Company Carbon Footprint der Jahre 2017 bis 2019 waren die vorgelagerte Logistik (Kategorie 3.4) sowie die Geschäfts- flüge (Kategorie 3.6) enthalten. In Zusammenarbeit mit einer externen Beratung wurden sich alle 15 Scope 3 Kategorien angeschaut und auf Basis der Relevanz für die Wünsche Group ent- schieden, den vorliegenden Bericht um drei weitere Scope 3 Kategorien zu erweitern: 3.1 Eingekaufte Güter und Dienstleistungen, 3.11 Nutzung der verkauften Produkte sowie 3.12 Umgang mit verkauften Produkten an deren Lebenszyklusende. Da für diesen Be- reich keine Primärdaten verfügbar waren, wurden diese Kategorien in Zusammen- Umweltdaten 2020/2021 Residual Mix Emissionsfaktor verfügbar war, haben wir die durchschnittlichen Emissionsfaktoren des Landes bzw. der Region (location-based approach) ver- wendet. Die Emissionsfaktoren können von Jahr zu Jahr variieren und wurden, sofern verfügbar, für das jeweilige Berichtsjahr ver- wendet. Anmerkung: Die Scope 1 und Scope 2 Emissionen für das Jahr 2019, die im vorliegenden Bericht verwendet werden, weichen von den Emissionen ab, die im Company Carbon Footprint 2019 veröffent- licht wurden. Bei den Scope 1 Emissionen wurde ein Berechnungsfehler korrigiert. Die Scope 2 Emissionen für das Berichts- jahr 2019 wurden noch mal neu berechnet, um durch eine konsistente Methodik und einheitliche Quellen der Emissionsfaktoren eine gute Vergleichbarkeit zu erreichen. arbeit mit der externen Beratung auf Basis von Einkaufskontrakten hochgerechnet. Die vorgelagerte Logistik (Kategorie 3.4) wurde in diesem Rahmen ebenfalls auf Basis der Einkaufskontrakte hochgerechnet. Um die Emissionen aus Luftfracht zu berück- sichtigen, wurden die Waren, die mit dem Flugzeug transportiert wurden, aus der Hochrechnung ausgeklammert und mit dem Emissionsrechner EcoTransIT World berechnet. Eine Erweiterung des Scope 3 um 3.5 Ab- fall, 3.7 Pendeln der Mitarbeiter*innen sowie eine Vollständige Erfassung von 3.6 Geschäftsreisen auf Basis von durch die Wünsche Group erhobenen Daten wurde ebenfalls empfohlen, konnte jedoch auf- grund fehlender Daten im vorliegenden Be- richt noch nicht umgesetzt werden. Aufgrund der Erweiterung der Scope 3 Bilanzierung sind die Scope 3 Emissionen sowie die insgesamten Emissionen in den Jahren 2020 und 2021 nicht mit den Vor- jahresdaten vergleichbar.
  • 23. 23 | THG Emissionen Die Wünsche Group verursachte im Jahr 2021 über alle drei Scopes insgesamt gut 2,2 Millionen Tonnen CO2 . Bei der Aufteilung der Emissionen auf die Scopes wird deutlich, dass 99,9% der Emissionen in Scope 3 entstehen. Durch die oben beschriebene Erweiterung der Scope 3 Emissionen ab dem Jahr 2020 sind die Scope 3 Emissionen noch mal deut- lich angestiegen und folglich die insgesamten Emissionen des Jahres 2019 nicht mit den gesamten Emissionen der Jahre 2020 und 2021 vergleichbar. Die Scope 3 Emissionen sind größtenteils Emissionen, die durch unsere gehandelten Produkte in der vor- und nachgelagerten Liefer- kette entstehen. Sie sind wie oben beschrieben auf Basis von Einkaufskontrakten hoch- gerechnet und durch uns nur bedingt beein- flussbar. Unser größter Impact ist also eindeutig in unserer Lieferkette und wir stehen vor der großen Herausforderung messbare Reduktions- maßnahmen für diesen Bereich zu finden. Zeitgleich bleibt unsere Verantwortung für die Scope 1 und Scope 2 Emissionen bestehen, da dies die Emissionen sind, die von uns direkt beeinflusst werden und für die wir somit eine direkte Verantwortung tragen. Betrachtet man die Entwicklung der Summe aus Scope 1 und Scope 2 Emissionen über die Jahre 2019 bis 2021, lässt sich feststellen, dass die Emissionen vom Jahr 2019 zum Jahr 2020 ge- sunken sind, jedoch im folgenden Jahr wieder ansteigen und somit im Jahr 2021 4,8% über dem Wert des Jahres 2019 liegen. Unserem Ziel, die Scope 1 und Scope 2 Emissionen bis 2025 um 20% im Vergleich zu 2019 zu reduzieren, sind wir somit noch nicht nähergekommen. Des Weiteren hat sich der Anteil von Scope 1 zu Scope 2 Emissionen verschoben. In den folgenden Abschnitten wird die Entwicklung der Emissionen pro Scope betrachtet. Umweltdaten 2020/2021 Scope 1 Scope 2 Scope 3 Dienstwagen Erdgasheizung Fernwärme Stromverbrauch Logistik Flugreisen Produktion, Nutzung und Entsorgung von Produkten 2019 2020 2021 Scope 1 896,6 775,9 808,2 Scope 2 622,1 582,3 783,7 Scope 3 25.636,1 1.974.730,1 2.227.321,5 Gesamt- emissionen 27.154,8 1.976.088,3 2.228.913,4 Gesamtemissionen nach Scopes, in tCO2:
  • 24. 24 | Scope 1 Da die meisten asiatischen Büros keine Erdgas- heizungen haben, entstehen die Emissionen durch den Betrieb unser Erdgasheizungen maßgeblich (zu 95%) in Deutschland. Sie schwanken im Jahresverlauf (Reduktion im Jahr 2020 im Vergleich zum Jahr 2019 und Anstieg im Jahr 2021 im Vergleich zu 2020). Mögliche Gründe für die Schwankungen in den Emissionen zwischen den Jahren können unter anderem Temperaturunterschiede sowie die Auswirkungen der Coronapandemie sein. Umweltdaten 2020/2021 Die Scope 1 Emissionen der Wünsche Group setzen sich aus den Emissionen der Dienst- fahrzeuge und den Emissionen der Erd- gasheizungen zusammen. Sie betragen im Geschäftsjahr 2021 808,2 tCO2 und sind im Ver- gleich zum Jahr 2019 um gut 10% gesunken. Die Emissionen der Dienstfahrzeuge sind von 2019 bis 2021 um 17,3% auf 384,9 tCO2 ge- sunken. Die Gründe hierfür sind u.a., dass die Anzahl der weltweit genutzten Fahrzeuge von 79 Fahrzeuge auf 71 Fahrzeuge gesunken ist. Des Weiteren wurden im gleichen Zeitraum die Anzahl der Elektrofahrzeuge von zwei auf sechs Fahrzeuge erhöht und die Anzahl der Hybrid- fahrzeuge von einem auf zehn vergrößert. Vernachlässigt man die Elektrofahrzeuge, deren Strombedarf in Scope 2 berücksichtigt wird, wurde die Anzahl der Fahrzeuge von 77 auf 65 Fahrzeuge um 16% reduziert. Ein weiterer Grund für den Rückgang der Emissionen ist sicherlich die geringere Fahrleistung auf- grund der Reisebeschränkungen durch die Coronapandemie. Scope 1 Emissionen Wünsche Group 0 200 400 600 800 1000 1200 2019 2020 2021 tCO 2 Scope 1 Emissionen Wünsche Group Diesel Benzin Erdgas
  • 25. 25 | Scope 2 Die Scope 2 Emissionen der Wünsche Group setzen sich aus Emissionen durch den Strom- bezug (Anteil an Scope 2 im Jahr 2021: 97%) und Emissionen durch den Bezug von Fern- wärme zusammen. Der geringe Anteil der Emissionen aus Fernwärme, lässt sich unter anderem dadurch erklären, dass die Wünsche Group im Jahr 2020 lediglich an vier deutschen Standorten und im Jahr 2021 an drei deutschen Standorten Fernwärme bezogen hat. Der Weg- fall eines Standortes mit Fernwärmebezug, lässt sich durch den Umzug der Firma Latupo erklären, deren neuer Standort mit Erdgas be- heizt wird. Die Emissionen aus Fernwärme sind im Jahr 2021 im Vergleich zum Jahr 2019 um 63,4% gesunken. Dies lässt sich zum einen durch den gesunkenen Verbrauch in kWh erklären, der u.a. durch den Wegfall eines Standortes zu erklären ist. Zum anderen hat sich der spezi- fische Emissionsfaktor für die in Hamburg ge- nutzte Fernwärme fast halbiert. Dies lässt sich durch die künftige Ablösung des Heizkraftwerks Wedel durch den Energiepark Hafen und die weitere CO2 -freie Umstellung des Erzeugungs- parks der Wärme Hamburg erklären. Umweltdaten 2020/2021 Scope 2 Emissionen Wünsche Group 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900 2019 2020 2021 tCO 2 Scope 2 Emissionen Wünsche Group Fernwärme Stromverbrauch
  • 26. 26 | Scope 2 Dass die Scope 2 Emissionen im Jahr 2021 im Vergleich zum Jahr 2019 insgesamt deut- lich um 26,8% auf 789,1 tCO2 gestiegen sind, liegt folglich an den gestiegenen Emissionen durch dem Elektrizitätsbezug. Der Anstieg lässt sich zum einen über den im Kapitel Energiever- brauch erläuterten Anstieg des Verbrauchs in kWh erklären. Dass der Anstieg der CO2 -Emissionen pro- zentual noch höher ausfällt als der Anstieg der Verbräuche, lässt sich dadurch erklären, dass die Stromverbräuche an den Standorten ge- stiegen sind, die noch keinen Grünstrom be- ziehen, während unsere Standorte mit Grün- strom ihre Verbräuche im Vergleich zum Jahr 2019 senken konnten. Der Emissionsfaktor ist folglich im Durchschnitt höher geworden. Der Standort des Headquarters in Hamburg, der für einen Großteil der Emissionen verantwort- lich ist, ist zum Dezember 2022 zu einem Grünstromtarif gewechselt. Diese positive Ent- wicklung ist im vorliegenden Bericht folglich noch nicht berücksichtigt und wird sich erst in den Umweltdaten für 2023 widerspiegeln. Die Grafik auf der rechten Seite zeigt die Emissionen aus dem Elektrizitätsbezug nach Ländern. In Deutschland, in dem auch die meisten unserer Mitarbeiter*innen und Büros sind, entstehen gut die Hälfte der CO2 - Emissionen aus dem Strombezug. Danach folgt unser Büro in Hong Kong, das für 17,8% der Emissionen aus Strombezug verantwort- lich sind. An dritter Stelle steht das Büro in Bangladesh mit einem Anteil von 9,3%. Umweltdaten 2020/2021 411,5 140,5 73,2 65,1 50,6 14,7 3,7 1,0 0,5 CO2-Emissionen aus eingekauftem Strom im Jahr 2021, länderspezifisch in tCO2 Deutschland Hong Kong Bangladesch China Pakistan USA Vietnam Australien Indien CO2 -Emissionen aus eingekauftem Strom im Jahr 2021, länderspezifisch in tCO2
  • 27. 27 | Scope 3 Die Scope 3 Emissionen der Wünsche Group betrugen im Jahr 2021 gut 2,2 Millionen tCO2 und sind im Vergleich zum Jahr 2020 um 12,8% gestiegen. Wie in der Methodik für Scope 3 auf Seite 22 beschrieben, wurden die Scope 3 Emissionen im Vergleich zum Company Carbon Footprint 2019 deutlich erweitert. Daher lassen sich weder die Scope 3 Emissionen noch die insgesamten Emissionen mit den Werten aus 2019 oder aus früheren Jahren vergleichen. Die Scope 3 Emissionen machen insgesamt 99,9% der gesamten Emissionen der Wünsche Group aus. Innerhalb des Scope 3 machen die größten Anteile eindeutig die Emissionen der eingekauften Güter und Dienstleistungen (im Jahr 2021 43%) sowie die Nutzung der ver- kauften Produkte (im Jahr 2021 53,9%) aus. In die Emissionen der eingekauften Güter und Dienstleistungen fallen für die Wünsche Group alle Emissionen, die bei der Herstellung der von uns gehandelten Produkten entstehen. Dies beinhaltet die Emissionen von der Rohstoff- gewinnung bis hin zur Weiterverarbeitung und Produktion. Bei der Nutzung der verkauften Produkte wurden ausschließlich die von uns verkauften elektronischen Geräte berück- sichtigt. Hier fallen die von uns gehandelten Leuchtmittel und Küchengeräte besonders ins Gewicht. Die Verwertung der Produkte am Ende des Lebenszyklus wurde ebenfalls neu mit in den Scope 3 aufgenommen. Sie trägt mit einem An- teil von 0,05% am Scope 3 im Vergleich zu den anderen beiden neu hinzugefügten Kategorien nur einen kleinen Teil zur Erweiterung bei. Alle drei soeben beschriebenen Kategorien stehen im direkten Zusammenhang zu den gehandelten Produkten und wurden, wie im Methodik-Teil beschrieben, auf Basis der Einkaufskontrakte hochgerechnet. Die Ver- änderungen zwischen den Jahren 2020 und 2021 lassen sich also direkt durch die Ver- änderungen und Verschiebungen in den gehandelten Produkten erklären. Je mehr Produkte gehandelt werden, desto höher sind folglich die Emissionen. Eine direkte Abhängig- keit zum Umsatz der Wünsche Group lässt dich dennoch nicht feststellen, da es auch auf die Art der Produkte ankommt, die gehandelt werden. Umweltdaten 2020/2021 Scope 3 Emissionen in der Lieferkette der Wünsche Group Scope 3 Kategorie - Vorgelagerte Wertschöpfungskette, in tCO2 2020 2021 Scope 3.1, Eingekaufte Waren und Dienstleistungen 981.209 958.752 Scope 3.4, Vorgelagerter Transport und Vertrieb 95.586 66.935 Scope 3.6, Geschäftsreisen 226 124 Scope 3.11, Nutzung verkaufter Produkte 893.348 1.199.676 Scope 3.12, Entsorgung verkaufter Produkte 2.409 1.053 0 500.000 1.000.000 1.500.000 2.000.000 2.500.000 2020 2021 tCO 2 Scope 3 Emissionen in der Lieferkette der Wünsche Group Scope 3.6, Geschäftsreisen Scope 3.12, Entsorgung verkaufter Produkte Scope 3.4, Vorgelagerter Transport und Vertrieb Scope 3.1, Eingekaufte Waren und Dienstleistungen Scope 3.11, Nutzung verkaufter Produkte
  • 28. 28 | Scope 3 Da die Daten auf Basis von Emissionsfaktoren aus Datenbanken hochgerechnet werden, spielen hier die durchschnittliche Emissions- Intensität sowie das Gewicht der gehandelten Produkte die zentrale Rolle. Eine Berück- sichtigung der spezifischen Produktionsbe- dingungen für unsere Produkte wurde innerhalb dieser Methodik nicht berücksichtigt, so dass sich einzelne Maßnahmen und Initiativen in unseren Lieferketten derzeit nicht in den hoch- gerechneten Emissionsdaten widerspiegeln. Der Transport der Produkte steht im Jahr 2021 mit 66.935 tCO2 , was einem Anteil von gut 3% am Scope 3 entspricht, an dritter Stelle. Die von uns gehandelten Waren werden hauptsächlich mit Containerschiffen aus Asien nach Zentral- europa transportiert. 71% der Emissionen ent- stehen durch den Warentransport aus China, gefolgt von Waren aus Südasien (11%) und Südostasien (9%). Der Anteil der Emissionen, der durch Flugtrans- port entsteht ist im Jahr 2021 verhältnismäßig klein (1,2% Anteil an den gesamten transport- bedingten Emissionen), da Produkte nur bei großer zeitlicher Dringlichkeit geflogen werden. Im Jahr 2019 waren die Emissionen durch Flug- transporte noch gut fünfmal höher als im Jahr 2021. Diese deutliche Reduktion kann jedoch auch durch die Coronapandemie bedingt sein und lässt sich abschließend erst durch die Ent- wicklung der folgenden Jahre bewerten. Umweltdaten 2020/2021 71% 11% 9% 7% 1% 1% 1% 47.016 7.211 5.671 4.717 718 479 343 China Südasien Südostasien Südeuropa Mitteleuropa Durchschnitt Schwarzes Meer Gesamte Gütertransportemissionen nach Transportclustern Herkunft in 2021, tCO2 Emissionen, tCO2 Anteil an Gesamtemissionen, % Gesamte Gütertransportemissionen nach Transportclustern Herkunft im Jahr 2021, tCO2 tCO2
  • 29. 29 | Scope 3 Emissionen durch Flugreisen Kein anderes Verkehrsmittel steht so sehr im Fokus wie das Flugzeug, wenn es um das Einsparen von CO2 -Emissionen geht. Ver- ständlicherweise, denn kein anderes Verkehrs- mittel stößt im Vergleich mehr Emissionen aus. Die CO2 -Emissionen, welche durch Flugreisen der Mitarbeiter*innen der gesamten Wünsche Group entstanden sind, belaufen sich im Ge- schäftsjahr 2020 auf 218,09 t CO2 und im Jahr 2021 auf 123,92 t CO2 . Im Vergleich zu den Vor- jahren 2017 bis 2019, stellt dies einen enormen Rückgang an Emissionen dar, welcher sich fast vollständig auf die Reisebeschränkungen während der Coronapandemie zurückführen lässt. Durch die Reisebeschränkungen während der Coronapandemie mussten wir als Wünsche Group neue Wege denken. In diesem Zuge wurden Alternativen gefunden, um weiterhin im engen Austausch und Kontakt mit Lieferanten und Kund*innen zu bleiben. Wir haben wertvolle Erfahrungen gesammelt digitale Meetings durchzuführen und zeitgleich haben wir gemerkt, wie sehr an einigen Stellen der persönliche Kontakt und die persönliche Präsenz vor Ort fehlte. Wir rechnen folglich damit, dass die Emissionen aus Flugreisen für die kommenden Jahre wieder ansteigen, jedoch wahrscheinlich nicht auf das Vor-Corona-Niveau zurück klettern. Durch die Pandemie haben wir die Möglich- keiten von digitalen Meetings kennen gelernt und können diese Erfahrungen in die Ent- scheidungsfindung mit einfließen lassen, ob eine Reise notwendig und sinnvoll ist. Auf diese Weise wird sicherlich die ein oder andere Reise durch einen digitalen Austausch ersetzt und somit ein wertvoller Beitrag zur Reduktion von CO2 -Emissionen geleistet. Die CO2 -Emissionen, die bei Flugreisen entstehen, sind direkt vom Treibstoffverbrauch abhängig. Dieser hängt neben der geflogenen Strecke von vielen Faktoren ab, wie beispielsweise dem Flugzeugtyp, der Auslastung mit Passagieren und Fracht, der Flughöhe und Geschwindigkeit. Für diese und weitere Parameter werden für die Berechnungen Annahmen getroffen, so dass die Emissionen auf Basis von Start- und Zielflughafen, ggf. Zwischenstopp und Buchungsklasse berechnet werden können. Die Buchungsklasse spielt hierbei eine große Rolle. So verursacht ein Hin- und Rückflug von Hamburg über Dubai nach Hongkong in der Economy Klasse ca. 3,5 tCO2 . In der Business Class werden fast doppelt so viele Emissionen verursacht (ca. 6,7 tCO2 ). Setzt man dies ins Verhältnis zur durchschnittlich emittierten Menge CO2 einer Person in Deutschland von 11,2 tCO2 pro Jahr, wird schnell ersichtlich, wie groß der Beitrag einer Flugreise zum persönlichen CO2 - Fußabdruck ist. Auf Langstrecken ist es jedoch kaum möglich, das Flugzeug durch ein anderes Verkehrsmittel zu ersetzen. Für Kurzstrecken gibt es jedoch klimafreundlichere Alternativen, wie die Bahn. Reist man von Hamburg nach Düsseldorf mit der Bahn anstelle des Flugzeuges, können die 253 kg CO2 , die bei der Flugreise entstehen würden, fast vollständig eingespart werden. Bei der Wahl des Verkehrsmittels spielt meist die benötigte Reisezeit eine zentrale Rolle. Wichtig ist hierbei jedoch auch, inwiefern die Reisezeit effektiv zum Arbeiten genutzt werden kann. Dies ist in der Bahn eher möglich als bei einer Flugreise, die mit Anreise zum Flughafen, Check-In etc. in viele sehr kleine Zeitabschnitte unterteilt ist. Die Umweltauswirkung wird bei der Wahl des Verkehrsmittels zunehmend berücksichtigt und die klare Tendenz ist, dass das Bewusstsein hierfür immer größer wird und die Entscheidungsfindung zukünftig noch stärker beeinflussen wird. 0 500 1.000 1.500 2.000 2.500 3.000 2017 2018 2019 2020 2021 tCO 2 Emissionen durch Flugreisen Wünsche Group Umweltdaten 2020/2021 Emissionen durch Flugreisen Wünsche Group
  • 30. 30 | Wasser Im Rahmen der jährlichen Umweltdaten- erhebung wird auch der Wasserverbrauch an unseren Büro- und Lagerstandorten erfasst. Im Jahr 2021 lag der weltweite Wasserverbrauch an unseren 29 Standorten bei 9.980 m³. Er lag deutlich über den Vorjahreswerten von 6.382 m³ im Jahr 2019 und 5.659 m³ im Jahr 2020. Maßgeblich für den Anstieg verantwortlich ist der hohe Gartenwasserverbrauch von über 3.000 m² im Jahr 2021 an einem Standort in Deutschland. Als internationale Handelsfirma mit hauptsäch- lich Bürostandorten und wenigen Lagerstand- orten ist der Wasserbrauch unserer Standorte sicherlich nicht der größte Impact, den wir im Bereich Wasser haben. Analog zum Thema der Treibhausgasemissionen steckt der maß- gebliche Wasserverbrauch in den von uns ge- handelten Produkten und wird in der Produktion verursacht. In diesem Bereich liegen uns jedoch noch keine (hochgerechneten) Daten vor. Umweltdaten 2020/2021 Gesamter Wasserverbrauch Wünsche Group 0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000 2019 2020 2021 m³
  • 31. 31 | Büropapier Der Papierverbrauch der Wünsche Group bleibt mit ca. 3,3 Millionen Blättern weltweit auf einem konstant hohen Niveau. Unserem Ziel den Papierverbrauch um 30% bis Ende 2022 im Vergleich zu 2019 reduzieren sind wir mit einer Reduktion von 1,4% im Jahr 2021 im Vergleich zu 2019 noch nicht sehr viel nähergekommen und werden unser Ziel somit sehr wahrschein- lich nicht erreichen. Der durchschnittliche Papierverbrauch pro Mitarbeiter*in (FTE) konnte von 3.413 Blättern im Jahr 2019 auf 3.019 Blättern im Jahr 2021 reduziert werden. Erfreulich ist, dass der Anteil von recyceltem Papier von 1,4% im Jahr 2019 auf 46,7% im Jahr 2021 gestiegen ist. Jedoch auch hier haben wir unser Ziel der gruppenweiten Um- stellung auf zertifiziertes, bevorzugt recyceltes Papier bis Ende 2022 noch nicht erreicht. Umweltdaten 2020/2021 Büropapierverbrauch Wünsche Group 0 500.000 1.000.000 1.500.000 2.000.000 2.500.000 3.000.000 3.500.000 4.000.000 2019 2020 2021 Anzahl der Papierblätter Büropapierverbrauch Wünsche Group Gesamtpapierverbrauch (recycelt) Gesamtpapierverbrauch (konventionell)
  • 32. 32 | Fläche Die von der Wünsche Group genutzte Büro- fläche ist von 39.609 m² im Jahr 2019 auf 42.797 m² im Jahr 2021 angestiegen. Im gleichen Zeitraum ist die Anzahl der Mit- arbeiter*innen (in FTE) jedoch noch stärker ge- wachsen, so dass die genutzte Fläche pro Mit- arbeiter*in (in FTE), nach einem Anstieg im Jahr 2020, im Jahr 2021 auf 38,8 m² gesunken ist. Durch die Einführung der Möglichkeit des mobilen Arbeitens innerhalb der Wünsche Group, haben einige Abteilungen das Desksharing eingeführt, bei dem die Mit- arbeiter*innen keinen festen Arbeitsplatz mehr haben, sondern die vorhandenen Plätze nach Anwesenheit und Verfügbarkeit teilen. Auf diese Weise kann die Anzahl der Arbeitsplätze pro Mitarbeiter*in und folglich auch der benötigte Platz reduziert werden. Umweltdaten 2020/2021 Flächenverbrauch Wünsche Group 36 37 38 39 40 41 42 43 44 38.000 39.000 40.000 41.000 42.000 43.000 44.000 2019 2020 2021 m2/FTE m2 Flächenverbauch Wünsche Group Bürofläche insgesamt, m² Flächeneffizienz, Bürofläche in m² pro FTE
  • 34. 34 | Fazit Fazit und Ausblick Der vorliegende Umweltbericht zeigt, was wir in den letzten Jahren gemacht und geschafft haben und macht gleichzeitig sehr deutlich, was an Arbeit noch vor uns liegt. Wir haben ein internes Umweltmanagementsystem eingeführt inkl. der Schaffung eines verantwortlichen Umweltmanagement-Teams in Hamburg. Wir haben eine Umweltpolitik, unsere Green Vision, verabschiedet. Wir haben ein Location Officers Network on Environment and Communication (LONEC) aufgebaut. Wir haben erstmals unsere Scope 3 Emissionen bilanziert. Wir unterstützen Maßnahmen und Initiativen in vielen Bereichen, wie Detox, zerti- fizierte Produkte und umweltfreundliche Mobilität. Scope 1 + 2 Reduktion der Scope 1+2 Emissionen um 20% bis Ende 2025 (im Vergleich zu 2019) Die Scope 1+2 Emissionen sind im Jahr 2021 (im Ver- gleich zu 2019) um 4,8% gestiegen Scope 3 Ermittlung der gesamten Scope 3-Emissionen und anschließende Ableitung von Zielen und Maßnahmen Die Scope 3 Emissionen wurden ermittelt und erst- mals im vorliegenden Be- richt veröffentlicht. Die an- schließende Ableitung von Zielen und Maßnahmen steht noch aus Klimaneutrale Produkte Angebot von jährlich mindestens zwei klima- neutralen Produkten in jeder Handelsfirma der Wünsche Group Das Ziel wird aufgrund der kritischen medialen Bericht- erstattung und der kaum vorhandenen Nachfrage unserer Kund*innen nicht weiterverfolgt Umgang mit Papier Umstellung auf nach- haltiges Papier bis Ende 2022 Reduktion des Verbrauchs an Druckerpapier um 30% bis Ende 2022 (im Ver- gleich zu 2019) Der Verbrauch an Drucker- papier konnte im Jahr 2021 um 1,4% (im Vergleich zu 2019) reduziert werden Der Anteil an recyceltem Papier konnte im gleichen Zeitraum von 1,4% auf 46,7% erhöht werden Was haben wir geschafft? Wo stehen wir im Hinblick auf unsere im CCF 2019 veröffentlichen Ziele?
  • 35. 35 | Zielsetzung und Initiativen Fazit und Ausblick Entwicklung eines SBTi konformen Ziels für Scope 1-3 Die Science Based Target Initiative (SBTi) hat sich als Branchen- standard durchgesetzt, Klimaziele zu entwickeln, die im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommen stehen. Bereits unser im CCF 2019 veröffentlichtes Scope 1+2 Ziel ist im Einklang mit der SBTi, jedoch noch mit der Ambition den Klimawandel deutlich unter 2-Grad zu begrenzen. Dieses Ziel möchten wir gerne verschärfen, so dass es im Einklang mit dem 1,5-Grad-Ziel steht und die aktuellen An- forderungen der SBTi erfüllt. Des Weiteren fordert die SBTi ebenfalls die Definition eines Ziels für unsere Scope 3 Emissionen, das noch erarbeitet und verabschiedet werden muss. Ausweitung der Scope 3 Bilanzierung Um alle für die Wünsche Group als relevant definierten Scope 3 Kate- gorien abzudecken, wird die Scope 3 Bilanzierung zukünftig noch um die Bereiche Abfall, Pendeln der Mitarbeiter*innen sowie die voll- ständige Erfassung von Geschäftsreisen ergänzt. Maßnahmen entwickeln und verabschieden Der Blick auf die Daten im vorliegenden Umweltbericht sowie auf die im CCF 2019 verabschiedeten Ziele zeigt die Notwendigkeit, konkrete Maßnahmen zu entwickeln und zu verabschieden, um unsere Ziele zu erreichen und die Treibhausgasemissionen der Wünsche Group zu senken. Eine bereits verabschiedete Maßnahme ist die Grünstrom- initiative. Hier streben wir an, dass alle deutschen Standorte bis Ende 2024 zu einem reinen Grünstromtarif gewechselt sind. Die Grünstrominitiative wird uns maßgeblich helfen, unser der- zeitiges Scope 1+2 Ziel zu erreichen. Stand Ende 2021 beziehen sechs unser 16 deutschen Standorte Grünstrom, so dass es noch Handlungsbedarf gibt, um für die verbleibenden Standorte einen passenden Grünstromtarif zu finden. Aufgrund der notwendigen Verschärfung des Ziels, bedarf es weiterer Maßnahmen, um unsere Treibhausgasemissionen zu senken. Insbesondere im Bereich Scope 3 ist es eine große Herausforderung messbare Reduktionsmaßnahmen zu finden, da sich aufgrund der aktuellen Methodik die Daten über die Einkaufskontrakte hochzu- rechnen, positive Veränderungen in der vor- und nachgelagerten Lieferkette derzeit nicht in den Daten bemerkbar machen. Weitere Umweltziele Im Rahmen der CR-Strategieentwicklung werden zukünftig neben dem Klimaziel auch weitere Umweltthemen im Rahmen der doppelten Materialität bewertet und daraus ableitend Umweltziele mit entsprechenden Maßnahmen entwickelt. Was müssen wir tun?
  • 36. 36 | Anregungen und Feedback Wir freuen uns über alle neuen Anregungen und Ideen zur Verbesserung der Umweltleistung der Wünsche Group. Wenden Sie sich dazu jederzeit gerne an unsere Corporate Responsibility Abteilung und helfen Sie mit, den ökologischen Fußabdruck unseres Unternehmens weiter zu verbessern! Auch bei sonstigen Rückfragen zum Thema stehen wir sehr gerne zur Verfügung. So erreichen Sie uns: EnvironmentalProtection@wuensche-sc.de Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen Beteiligten an diesem Projekt bedanken und freuen uns auf weiterhin gute Zusammenarbeit. Anregungen und Feedback
  • 37. 37 | Abkürzungsverzeichnis amfori BSCI BCI CCF CH4 CMA CmiA CO2 CR ECO EF FKW FTE GCS GHG GOTS amfori Business Social Compliance Initiative Better Cotton Initiative Company Carbon Footprint Methan Chemical Management Audits Cotton made in Africa Kohlenstoffdioxid Corporate Responsibility Environmental Communication Officer Emissionsfaktor Fluorkohlenwasserstoffe Full Time Equivalent The Good Cashmere Standard Greenhouse Gas Global Organic Textile Standard GRS HR LONEC N2 O NF3 OCS PFC RWS SBTi SF6 tCO2 UBA WSC ZDHC Global Recycled Standard Human Resources Location Officers Network for Environment and Communication Distickstoffmonoxid Stickstofftrifluorid Organic Cotton Standard Per- und Polyfluorierte Chemikalien Responsible Wool Standard Science Based Targets Initiative Schwefelhexafluorid Tonnen CO2 Umweltbundesamt Wünsche Services Zero Discharge of Hazardous Chemicals Abkürzungsverzeichnis
  • 38. 38 | Impressum Corporate Responsibilty Wünsche Services GmbH | A Company of Wünsche Group Bei den Mühren 5 | 20457 Hamburg Autoren: Franziska Pfeiffer Fenna Mondry Alina Khan Callie Riemann Simon Hartmann Nina Conrad Lena Mangels Konzept, Grafik, Gestaltung: Alina Khan Hinweis: Die Inhalte dieses Berichts wurden mit größter Sorgfalt erstellt. Für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte können wir jedoch keine Gewähr übernehmen. Impressum