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Karl May
1. Karl May
(* Ernstthal 1842 – † Dresden 1912)
Leider war er niein Amerika.
Aber er ließ sich als
Far-West-Pionier abbilden.
Das war gut fürs Geschäft.
Bücher lassen sich besser verkaufen,
wenn die Erzählung sich nicht auf
Erfindungen begründet, sondern auf
(erfundene) Erfahrungen.
2. Die Saharawüste oder
die moslemischen
Landstriche Asiens
und ihre Bewohner
kannte er auch
nicht.
Aber er ließ sich als
Kara Ben Nemsi (Karl
der Sippe der
Deutschen)
fotografieren.
3. Karl May
hatte eigentlich
mit seiner
enormen
Vorstellungs-
Kraft alle seine
Abenteuer in
fernen Ländern
erfunden.
Einige Gebiete,
die er in seinen
Büchern als Erzählungs-
bühne nutzte, besuchte
er Jahre später.
Aber er las
viele Bücher,
Entdeckungs-
berichte und
Zeitungen.
Damit doku-
mentierte er
die in seinen
Werken
beschriebenen
Landschaften
und Bräuche
und die erzähl-
ten Handlungen.
4. Zum Beispiel:
Er besuchte den Spektakel
des Buffalo Bills, der in
Deutschland sich befand, um
die nötige Information von
Aussehen und Kleidung der
Indianer und der Cowboys
zu entnehmen und seine
Beschreibungen zu
begründen. Damit hatte er
auch vor die “wilde”
Atmosphäre
“realistischer” in seinen
Romanen zu widerzuspiegeln.
5. Die Zeiten der Eroberung des
“Wilden Westens” neigte zum
Ende. Nur die Apachen im
wüstlichen Süden der USA
leisteten noch Widerstand
gegen die Eindringlingen.
Aber der konnte nicht lange
dauern, wegen der technischen
Überlegenheit des weißen
Mannes.
Es fing eine erste Welle
Sympathie für diese
hoffnungslosen Widerständler
sich zu verbreiten.
6. Das waren also die Hauptbestände
der Inspiration bei der Schöpfung
der Winnetou –Erzählungen:
Berichte, Inszenierungen und
Sympathie zu den Schwächeren.
Genauso wie bei anderen Romanen der
Weltliteratur, Karl May benutzt zwei
gegenseitig ergänzende Hauptrollen:
Winnetou (damals war es noch exotisch und
gewagt den Indianer als Namensgeber der
Abenteuerreihe zu geben) und den weißen
Old Shatterhand (May hätte gern die Rolle
selbst erleben wollen, deshalb ließ er sich
mehrmals als solchen fotografieren).
7. In mehreren Romanen erzählt May
wie die beiden Helden versuchen –
meistens erfolgreich - , die
Konflikte zwischen den
einheimischen Apachen und die
weißen Einwanderern zu
schlichten.
Die Missverständnisse und
Reibereien zwischen den Gruppen –
die normalerweise keinen großen
Kontakt zueinander pflegen –
werden dank Gespräche und
Kompromisse erledigt.
Diese ideale und von der Vernunft
geführte Welt entspricht nicht das
Leben im Süden der USA.
8. Manchmal geschieht es auch, dass
Einbrecher- oder feindliche
Indianerbanden ins Gebiet
eindringen und Missetaten gegen
die Bewohner anrichten.
Meistens misstrauen am Anfang
solcher Angelegenheiten die
beiden Gruppen - Einheimische
und Einwanderer - gegenseitig und
versuchen Racheakte auszuüben,
womit es einen Teufelskreis der
Gewalt auszubrechen droht.
Old Shatterhand und Winnetou
arbeiten zusammen um die
Misstrauischen zu vereinigen und
den gemeinsamen Feind zu
bekämpfen.
9. Und welcher Einfluss haben die
Werke des Karl Mays in der
Deutschen Unterhaltungskultur?
11. Sogar in der DDR, wo die meisten Freiheiten
ziemlich einbeschränkt waren, durften die Bürger
sich als Indianer verkleiden und “Urlaub”in
Indianerlagern genießen.
Es handelte sich um eine Art Flucht aus einer
Realität, die diesen Menschen nicht gefiel, ohne
politisch aufzufallen.
Und trotz der Bespitzelung der Stasi, die es nicht
ahnte, dass das irgendwie heimliche Protest- und
Widerstandsaktionen waren, durften die DDR-
”Indianer” weitermachen.