2. Systematisch zur Application Readiness
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Systematisch zur Application Readiness
Kurzdarstellung
Stellen Sie sich vor, Sie sind in einem
Produktionsunternehmen für eine Fertigungslinie
verantwortlich. Von Ihnen wird verlangt, eine immer
höhere Stückzahl von Produkten zu liefern, die zudem
immer komplexer werden. Gleichzeitig nimmt die Anzahl
der Produktvarianten ständig zu. Die Fertigungslinie soll
in Zukunft zudem deutlich schneller laufen. Falls Sie diese
Anforderungen nicht erfüllen, wandern die Kunden Ihres
Unternehmens zum Wettbewerb ab.
Genau in dieser Lage befindet sich heute die IT. Die
Geschäftsbereichsverantwortlichen im Unternehmen
verlangen nach immer mehr Anwendungen mit
zunehmender Komplexität für eine größere Zahl von
Umgebungen und Geräten – und das möglichst schnell.
Wenn Sie ihnen das Gewünschte nicht liefern können,
werden die Betreffenden versuchen, die IT zu umgehen
und die Anwendungen auf eigene Faust zu erwerben. So
entsteht die sogenannte Schatten-IT. Das treibt nicht nur
die Kosten für Beschaffung und Unterstützung in die Höhe,
sondern gefährdet auch die Sicherheit und Compliance.
Der zunehmende Einsatz mobiler Anwendungen im
Unternehmen macht die Sache nicht einfacher. Vordenker
warnen zwar davor, dass durch mobile Anwendungen
Datenlecks entstehen können, beispielsweise durch
Verwendung integrierter Kameras, durch Kopiervorgänge
oder durch Nutzung von Cloud-Diensten. Doch IT-
Organisationen haben oft nur wenig Kenntnis darüber,
wie sich Apps auf mobilen Geräten verhalten, wann diese
installiert und verwendet werden oder wie deren Verhalten
so gesteuert werden kann, dass die unternehmenseigenen
Standards eingehalten werden. Es gibt zudem nur
wenige Werkzeuge oder Techniken zur Bewertung
mobiler Anwendungen.
Wenn die IT diese Herausforderung bewältigen will,
muss sie sehr agil und auf kontinuierliche Veränderungen
eingestellt sein. Verantwortliche sollten bei Bedarf alle
benötigten Anwendungen zum gewünschten Zeitpunkt zur
Hand haben, ohne dass die IT die Kontrolle aus der
Hand gibt.
Hierzu muss die IT ein Anwendungsportfolio vorhalten,
das auf einer breiten Palette von Betriebssystemen und
Geräten einsatzbereit ist. Diese Anwendungen sind stets
mit den neuesten Updates und Patches zu aktualisieren.
Anwendungen müssen auf neue Betriebssysteme und
Geräte, auf neue Versionen bestehender Plattformen
und auf virtualisierte Umgebungen migriert werden. Das
Portfolio muss ständig um neue Anwendungen ergänzt
werden. Gleichzeitig sind die Kosten durch Maßnahmen
zur Effizienzsteigerung niedrig zu halten, beispielsweise
durch Automatisierung von Prozessen und durch Einführung
von Mechanismen, mit denen Endbenutzer die gewünschten
Anwendungen eigenständig anfordern können.
Angesichts der Komplexität heutiger Anwendungen,
der Zahl der Betriebsumgebungen und Geräte und der
kurzen Freigabezyklen von Anwendungen und
Umgebungen ist kontinuierliche Application Readiness
eine anspruchsvolle Aufgabe.
Die vorliegende Publikation stellt den sechsstufigen Prozess
für Application Readiness vor und beschreibt ein vierstufiges
Reifegradmodell zur Bewertung von Unternehmen.
Abschließend wird aufgezeigt, wie Flexera Software dazu
beitragen kann, einen höheren Reifegrad zu erreichen und
somit besser auf Änderungen vorbereitet zu sein.
3. Systematisch zur Application Readiness
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Definition des Prozesses für Application Readiness
Flexera Software hat einen bewährten, sechsstufigen
Prozess zur Erreichung und Wahrung einer kontinuierlichen
Application Readiness entwickelt. Dieser Prozess beruht auf
umfassenden Erfahrungen mit Tausenden von Kunden.
Der in Abb. 1 dargestellte Prozess sieht ein standardisiertes
Verfahren vor, das dazu dient, Unternehmensanwendungen
zu testen, zu paketieren und in der Unternehmensumgebung
bereitzustellen. Der Prozess besteht aus sechs Schritten:
• Identifizieren. Softwareanwendern wird ein
Mechanismus zur Verfügung gestellt, mit denen
sie beantragen können, neue Anwendungen zum
Portfolio hinzuzufügen und auf allen gewünschten
Betriebsplattformen und Geräten unverzüglich
bereitzustellen. Dieser Mechanismus muss ausreichende
Informationen zur Identifikation der gewünschten
Anwendung und zur einwandfreien Paketierung und
Bereitstellung erheben können. Der Schritt erfordert
ein zentrales Anwendungs-Repository, das einen
genauen Bestand aller zur Bereitstellung verfügbaren
Anwendungen enthält, ob physisch, virtuell oder mobil.
• Konsolidieren. Die Gültigkeit einer Anfrage ermitteln.
Wurde die Anfrage genehmigt? Befindet sich die
angefragte Anwendung im autorisierten Portfolio, und
wenn nicht, gibt es eine Alternative? Ist die Anwendung
lizenziert? Dieser Schritt nutzt die Informationen im
zentralisierten Anwendungs-Repository, das im ersten
Schritt (“Identifizieren”) erfasst wurde, und beseitigt
alle doppelten Einträge. Mobile Anwendungen aus
dem internen und aus öffentlichen App Stores können
zudem mit dem Ziel überprüft werden, Kenntnisse über
potenziell riskante Leistungs- und Verhaltensmerkmale
zu erlangen.
• Kompatibilität bewerten. Die Kompatibilität der
angeforderten Anwendungen mit den vorgesehenen
Betriebsplattformen und -geräten ermitteln, um eine
fehlerfreie Bereitstellung auf Endbenutzergeräten zu
gewährleisten. Inkompatibilitäten identifizieren. Tests
automatisieren, soweit möglich. Mobile Anwendungen
einbeziehen und prüfen, ob diese auf den vorgesehenen
mobilen Geräten einwandfrei funktionieren –
beispielsweise auf Tablets und Smartphones sowie auf
mobilen Betriebssystemen.
• Planen. Die Voraussetzungen zur Bereitstellung von
Anwendungen ermitteln. Was muss getan werden,
um ermittelte Inkompatibilitäten zu beheben?
Welche Paketierungsformate werden benötigt?
Welche Ressourcen werden benötigt? Welche
Verwaltungsrichtlinien für mobile Anwendungen sollten
aufgestellt werden?
• Beheben, Paketieren und Testen. Alle ermittelten
Inkompatibilitäten beheben und die Anwendung in
den zur Bereitstellung benötigten Formaten paketieren.
Sicherstellen dass die Anwendungen den Best Practices
entsprechen und mit den Unternehmensrichtlinien
übereinstimmen.
• Bereitstellen. Die Anwendung an das jeweilige
unternehmensweite Bereitstellungssystem übergeben.
Mögliche Systeme sind: Microsoft System Center
Configuration Manager, Altiris Client Management
Suite von Symantec sowie AirWatch Mobile Device
Management für mobile Anwendungen. Gleichzeitig
wird die Anwendung an den Enterprise App Store (App
Portal von Flexera Software) übergeben, damit sie den
Benutzern unverzüglich zur Verfügung steht.
Abb. 1: Prozess für Application Readiness
Bereitstellen
Beheben, Paketieren und Testen
Planen
Kompatibilität bewerten
Konsolidieren
ProzessmanagementundReporting
Identifizieren Anwendungen und neue
Anforderungen identifizieren
Redundanzen validieren und beseitigen
Kompatibilität für die Zielumgebungen
sowie Paketierungsformate ermitteln
Erforderliche Ressourcen planen
Für Zielumgebungen paketieren und testen
Anwendungen für die Bereitstellung
veröffentlichen
4. Systematisch zur Application Readiness
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Mit der Implementierung dieses Prozesses kann die IT
die angefragten Anwendungen zeitnah und zuverlässig
anbieten, während sie die Kosten und Risiken im Griff
behält. Mehr dazu erfahren Sie im Whitepaper:
In sechs Schritten zur kontinuierlichen Application Readiness
Prozessreife als vierstufiges Modell
Ziel der Application Readiness ist ein automatisierter,
durchgängiger Prozess zur Verwaltung von Anwendungen
über deren Lebenszyklen hinweg – vom Erwerb bis
zur Stilllegung. Dies erfordert die Standardisierung
von Prozessschritten, deren nahtlose Integration sowie
ein hohes Maß an Automatisierung. Darüber hinaus
ist die Integration mit anderen Geschäftsprozessen zu
berücksichtigen, beispielsweise Prozesse für die Konformität
mit den Softwarelizenzbestimmungen und für die
Anwendungsbereitstellung.
Flexera Software hat ein Reifegradmodell zur Application
Readiness definiert, das einen Rahmen für eine
kontinuierliche Verbesserung der Application Readiness
vorsieht (siehe Abb. 2). Es ist möglich, dass ein Unternehmen
mit den jeweiligen Schritten unterschiedliche Reifegrade
erreicht. Im Schritt „Identifizieren“ erreicht das Unternehmen
beispielsweise Level 1, während es in Schritt „Beheben,
Paketieren und Testen“ Level 2 erreicht.
Das Modell dient als Leitfaden zur Beurteilung der aktuellen
Prozesse und zur Analyse der Verbesserungsmöglichkeiten.
Der geschäftliche Nutzen ist erheblich: deutlich schnellere
Auslieferung von Anwendungen, niedrigere Kosten dank
höherer Effizienz sowie schnellere Übernahme neuer
Anwendungen und Technologien.
Mit dem Reifegradmodell kann ein Unternehmen seine
Position ermitteln und somit gezielt Schritte zu einem
höheren geschäftlichen Nutzen unternehmen. Somit
lassen sich Schwachstellen ermitteln, notwendige Schritte
analysieren und besonders wichtige Schritte priorisieren. Mit
jedem Schritt ist eine Effizienzsteigerung verbunden, die die
Anwendungsbereitstellung schneller und zuverlässiger macht
und gleichzeitig Kosten und Risiken senkt.
Den Reifegrad verbessern
Im Folgenden werden die typischen Eigenschaften eines
Unternehmens auf jedem der vier Reifegrade beschrieben.
Grad 1 – Basis-Paketierung – Wie werden Anwendungen
für die Bereitstellung vorbereitet?
Auf diesem Level führt die IT nur eine grundlegende
Paketierung durch. Die schnelle Erledigung der Aufgabe
steht im Vordergrund. Die IT behandelt alle Anfragen ad hoc
und individuell. Auch Provisionierung und Beschaffung
Abb. 2: Reifegradmodell zur Application Readiness
ProzessreifeundgeschäftlicherNutzen
Ist der Prozess effizient?
Nutzung von Automatisierung und Prozess-Workflows über ein breites Spektrum von
Technologien zur Steigerung der Produktivität des Paketierungsteams und zur
Beschleunigung der Anwendungsbereitstellung.
Wurden Paketierungsstandards vereinbart?
Implementierung standardisierter Paketierungsprozesse zur Verbesserung der Qualität
und Konsistenz der Anwendungsbereitstellung und zur Senkung der Supportkosten.
Wie werden Anwendungen für die Bereitstellung vorbereitet?
Individuelle Paketierung von Anwendungen für eine einzelne Computing-Plattform zur
Bereitstellung über Client-Managementsysteme.
Änderungs
bereit
Level 4
Effiziente
Bereitstellung
Level 3
Standard
prozess
Level 2
Basis-
Paketierung
Level 1
Identifizieren Konsolidieren Planen
Beheben,
Paketieren,
Testen
BereitstellenKompatibilität
bewerten
Application-Readiness-Prozess
Paketierung für eine berechenbare Anwendungsbereitstellung
Bereit für den Wandel?
Proaktives Management von Anwendungen zur Vorbereitung auf den künftigen technologischen
Wandel; Integration von Geschäftsprozessen für eine durchgängige Automatisierung des
Anwendungslebenszyklus; Befähigung der Anwendungsbereitstellung im Self-Service zur
Verbesserung der Benutzerzufriedenheit.
Homogen Komplexität der Umgebung Heterogen
5. Systematisch zur Application Readiness
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folgen diesem Muster. Die Prozesse sind nicht standardisiert.
Die jeweiligen Teams sind kaum oder gar nicht aufeinander
abgestimmt.
Prozess
Der meist manuelle Prozess läuft folgendermaßen ab:
• Der Softwareanwender fordert eine Anwendung formlos
über den Helpdesk oder per E-Mail an. Bei einer
solchen formlosen Anfrage ist die Wahrscheinlichkeit
hoch, dass die Angaben lücken- oder fehlerhaft sind.
• Die Anfrage wird an das Paketierungsteam
weitergeleitet. Das Team validiert die Anfrage nicht und
prüft auch nicht, ob die Anwendung lizenziert wurde.
Dies liegt in der Verantwortung des Anfragenden.
• Das Paketierungsteam führt keine
Kompatibilitätsbewertung durch. Es verlässt sich
vielmehr auf die Dokumentation des Softwareherstellers.
Die IT wartet ab, bis Kompatibilitätsprobleme
gemeldet werden.
• Es gibt keine Vorausplanung.
• Das Paketierungsteam setzt sich notwendigerweise
aus hochqualifizierten Technikern zusammen, die
angeforderten Anwendungen mit jedem erdenklichen
Aufwand paketieren. Die Paketierung erfolgt individuell.
• Die Anwendungen werden manuell an das
Bereitstellungsteam übergeben, ohne dass konkrete
Informationen darüber mitgegeben werden, wie die
Anwendung dem Bereitstellungssystem hinzugefügt
werden soll.
Ergebnisse
Der Prozess ist sehr ineffizient. Die Servicelevel sind niedrig
und die Kosten zur Erledigung der Anwendungsanfragen
sind hoch. Von der Anfrage bis zur Erledigung können
Wochen oder gar Monate vergehen.
Da Kompatibilität und Benutzerakzeptanz nicht geprüft
werden, können die bereitgestellten Anwendungen fehlerhaft
sein. Es bleibt dann dem Endbenutzer überlassen, die
Fehler zu melden. Das Ergebnis sind unzufriedene Benutzer
und eine Welle von Anfragen am Service Desk. Da eine
Standardisierung fehlt, sind Pflege und Aktualisierung der
Anwendungen kostspielig.
Das Unternehmen ist zudem erheblichen Risiken ausgesetzt:
Die bereitgestellte Anwendung wurde möglicherweise
gar nicht lizenziert oder autorisiert. Bei Software-Audits
oder Systemvermessungen fallen unvorhergesehene
Nachzahlungen an. Außerdem kann die fehlende
Überwachung dazu führen, dass Anwendungen
unkontrolliert weitergegeben werden. Mobile Anwendungen
bergen noch höhere Risiken, da die IT möglicherweise nicht
überwachen kann, welche Dienste oder Daten
genutzt werden.
Empfehlungen
• Zentrales Anwendungs-Repository erstellen.
• Prozesse zur Anwendungspaketierung standardisieren.
Grad 2 – Standard-Prozess – Wurden
Paketierungsstandards vereinbart?
Auf diesem Level hat die IT ein gewisses Maß der
Standardisierung, Entwicklung und Dokumentation von
Paketierungsprozessen erzielt und Standards vereinbart.
Zudem hat die IT ein zentrales Anwendungs-Repository
errichtet, sodass sie Anfragen validieren und Dashboards
sowie Berichte entwickeln kann. Die IT ist ggf. in der Lage,
einige Basisparameter der Servicelevel nachzuverfolgen.
Die Prozesse sind allerdings noch nicht stufenübergreifend
integriert und die Teams sind funktional noch nicht
aufeinander abgestimmt. Allerdings sind üblicherweise
bereits Standards für eine einzelne Betriebsumgebung
vorhanden – meist für Windows.
Prozess
Auf Level 2 gestaltet sich der Prozess typischerweise
wie folgt:
• Der Softwareanwender stellt eine Anfrage über
ein standardisiertes Helpdesk-Ticket. Das Ticket ist
so konzipiert, dass die notwendigen Angaben zur
Anwendung und die Informationen über die Art der
gewünschten Bereitstellung erfasst werden.
• Das Paketierungsteam validiert die Anfrage, indem
es manuell im zentralen Anwendungs-Repository
nachschlägt, ohne jedoch zu überprüfen, ob die
Anwendung lizenziert worden ist.
• Das Paketierungsteam führt manuelle Kompatibilitätstests
für Windows und einige virtuelle Anwendungen durch,
jedoch nicht für mobile Apps.
• Es gibt keine übergeordnete Planung.
• Das Paketierungsteam behebt alle ermittelten
Inkompatibilitäten manuell und paketiert die
Anwendung auch manuell zur anschließenden
Bereitstellung gemäßeinem dokumentierten Prozess.
• Das Paketierungsteam übergibt das Paket manuell
an das Bereitstellungsteam, allerdings ohne konkrete
Informationen darüber, wie die Anwendung im System
bereitgestellt werden soll.
6. Systematisch zur Application Readiness
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• Vor der eigentlichen Bereitstellung des Pakets führt das
Bereitstellungsteam nur minimale Bereitstellungs- und
Akzeptanztests durch.
Ergebnisse
Positiv ist, dass Standardisierung und Dokumentation der
Paketierungsprozesse zur konsistenteren Bereitstellung der
Anwendungen führen. Das erleichtert die Wartung und
Unterstützung. Die Standardisierung bewirkt zudem eine
Verbesserung der Lieferzeiten und eine Senkung der Kosten.
Schwachstellen bleiben dennoch. Beim Ausrollen neuer
oder aktualisierter Anwendungen können unvorhergesehene
Probleme mit möglichen Unterbrechungen von betrieblichen
Abläufen auftreten. Da die Standards nur für eine einzige
Betriebssystemumgebung definiert wurden, ist es schwierig,
neue Technologien einzuführen, wie VDI (Virtual-Desktop-
Infrastruktur) oder mobile Anwendungen.
Empfehlungen
• Standardprozesse für physische, virtuelle und mobile
Anwendungen kodifizieren.
• Prozess-Workflow automatisieren.
Grad 3 – Effiziente Bereitstellung –
Ist der Prozess effizient?
Auf Level 3 konzentriert sich die IT darauf, die Effizienz
und Produktivität bei der Auslieferung der Anwendungen
an die Antragsteller zu steigern. Zu diesem Zweck hat die
IT einen einzigen, durchgängigen Prozess für Application
Readiness, der eine umfassende Kompatibilitätsbewertung
beinhaltet. Der Prozess ist stufenübergreifend integriert und
optimiert die zuvor isolierten Prozesse für Paketierung und
Kompatibilitätsbewertung. Die Integration führt bislang nicht
abgestimmte Funktionsgruppen zusammen.
Auf dieser Stufe hat die IT viele prozessinterne Aufgaben
automatisiert. Zudem hat die IT eine Anwendungsbibliothek
erstellt und Richtlinien sowie Aufsicht zentralisiert. Die
Servicelevel werden verwaltet und dokumentiert.
Prozess
Auf Level 3 werden die Anfragen effizienter gehandhabt:
• Der Softwareanwender stellt eine Anfrage über
einen dedizierten, strukturierten Prozess, bei dem
Informationen zur Art der Anwendung und zu den
Bereitstellungsanforderungen gesammelt werden.
Der Prozess ist transparent und ermöglicht es dem
Antragsteller, den Anfragestatus zu beobachten.
• Das Paketierungsteam validiert die
Anfrage, indem es eine externe Datenquelle
manuell abfragt, wie beispielsweise eine
Konfigurationsverwaltungsdatenbank.
• Kompatibilitätstests erfolgen automatisch über
mehrere Zielumgebungen und über mehrere
Virtualisierungsformate hinweg, um das optimale
Ergebnis zu ermitteln.
• Die Paketierung erfolgt nach einem Best-Practices-
Plan, der die Ergebnisse aus den Kompatibilitätstests
beinhaltet. Die Pakete können wiederverwendet werden,
wodurch sich die Effizienz des Paketierungsteams
erhöht und eine schnellere Serviceerbringung
möglich ist.
• Mithilfe des Paketierungsprozesses werden Metadaten
über Pakete und Anwendungsmodelle nahtlos an das
Bereitstellungssystem übergeben (beispielsweise an
Microsoft System Center Configuration Manager).
Zudem können Anwendungen im Enterprise App
Store zur unverzüglichen Auslieferung an die
Nutzergemeinschaft veröffentlicht werden.
Ergebnisse
Der durchgängige, automatisierte Prozess erhöht die
Effizienz und Produktivität der IT-Mitarbeiter deutlich. Die
Planung ist genauer. Der Prozess beschleunigt Planen,
Paketieren und Testen von physischen, virtuellen und
mobilen Anwendungen. Die Serviceerbringung beschleunigt
sich, während gleichzeitig die Kosten gesenkt werden.
Empfehlungen
• Prozesse zwischen IT-Teams und zugehörigen
Anwendergruppen integrieren und automatisieren.
• Getestete und freigegebene Anwendungen an die
Endbenutzer über einen Enterprise App Store ausliefern.
Grad 4 – Änderungsbereit – Bereit für den Wandel?
Auf Level 4 ist die IT für die Änderungen bereit, kann
neue Technologien schnell einführen – beispielsweise
Virtual-Desktop-Infrastruktur (VDI) oder Mobile Application
Management – und mit den immer kürzeren Update-
und Freigabezyklen Schritt halten. Hier hat die IT einen
vollständigen, durchgängigen automatisierten Prozess für
die Verwaltung von Anwendungen über den gesamten
7. Systematisch zur Application Readiness
7
Lebenszyklus implementiert – von der Beschaffung bis zur
Stilllegung. Die IT hat Paketierungsstandards und Best
Practices kodifiziert, Anfrage- und Auslieferungsprozesse
automatisiert und einen Single Point of Service für
Anwendungen und Lizenzen geschaffen. Auf dieser
Stufe wurde der Prozess für Application Readiness mit
anderen zugehörigen Geschäftsprozessen integriert.
Dies umfasst Prozesse für Softwarelizenzoptimierung
und IT-Servicemanagement. So ist sichergestellt, dass
Lizenzen für die angefragten Anwendungen verfügbar
sind, dass die Lizenzausgaben optimiert werden und
dass Serviceerbringung und -unterstützung kontinuierlich
verbessert werden.
Darüber hinaus hat die IT die Endbenutzer befähigt, Self-
Service-Prozesse zu nutzen, die aus dem Consumer-Bereich
bekannt sind. Hierbei wählen Benutzer die gewünschte
Anwendung einfach aus einem Enterprise App Store
aus. Die Anfragen werden automatisch validiert, die
Verfügbarkeit von Lizenzen wird geprüft, die Anfrage wird
zur Genehmigung (falls erforderlich) weitergeleitet und
die Anwendungen werden dem Antragsteller schnell und
zuverlässig geliefert.
Prozess
Auf Level 4 ist der Prozess durchgängig und voll
automatisiert.
• Der Softwareanwender stellt seine Anfragen über
einen spezialisierten Anfrageprozess, der die
Voraussetzungen automatisch erhebt und den Prozess
für Application Readiness auslöst.
• Die Anfrage wird validiert, wozu die Angaben
zur Anwendung automatisch in einer externen
Anwendungsdatenbank abgerufen werden, um zu
bestätigen, dass die Anwendung freigegeben und
beschafft wurde.
• Die angeforderte Anwendung wird automatisch
über mehrere Zielumgebungen und mehrere
Virtualisierungsformate hinweg auf Kompatibilität
bewertet, um das optimale Ergebnis zu ermitteln.
Mobile Anwendungen werden auf Kompatibilität
mit den betreffenden Geräten und
Betriebssystemen getestet.
• Die Planung behandelt lediglich Ausnahmen,
da die Paketierungsstandards und Best Practices
kodifiziert sind, was eine Automatisierung vieler
Paketierungsaufgaben ermöglicht.
• Wenn es keine Ausnahmen gibt, wird die Anwendung
automatisch paketiert und dem Bereitstellungssystem
zur automatischen Weitergabe an die Test- oder
Produktionsumgebung übergeben. Gleichzeitig wird die
Anwendung im Enterprise App Store veröffentlicht und
steht den Benutzern unverzüglich zur Verfügung.
Abb. 3: Die Lösung zur Application Readiness von Flexera Software
ProzessreifeundgeschäftlicherNutzen
Änderungs
bereit
Level 4
Effiziente
Bereitstellung
Level 3
Standard
prozess
Level 2
Basis-
Paketierung
Level 1
Identify
• Prozesse für den Lebenszyklus von Anwendungen verknüpft per Flexera ID
• Automatisierte Workflows und Plattform-APIs
• Veröffentlichung von Anwendungen über einen Enterprise App Store
• Bereitstellung von Anwendungen im User Self Service
• Automatisierte Repaketierung und Konvertierung auf virtuelle Formate
• Integration mit dem Client-Management-System
• Workflow-Templates für die Paketierung
• Reporting entsprechend von Service Level Agreements (SLAs)
• Software Tagging nach ISO 19770-2
• Templates für die Paketierung
• Testen auf Anwendungskonflikte
• Validierung und Testen von Packages
• Bewerten und Konvertieren von Softwarepaketen für die
Anwendungsvirtualisierung
• Repaketierung von Anwendungen
• Customizing von Installationen mit individuellen Anpassungen
Umfassende Bewertung:
• Virtualisierung von Anwendungen und Sessions, VDI
• Neue Betriebssysteme für Client, Server und Mobile
• Risiken mobiler Anwendungen
Homogen Komplexität der Umgebung Heterogen
8. Systematisch zur Application Readiness
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• Das Feedback über eine erfolgreiche/nicht erfolgreiche
Bereitstellung wird dazu benutzt, die Servicequalität
proaktiv und kontinuierlich zu verbessern.
Ergebnisse
Level 4 bietet zahlreiche Vorteile: Die IT benötigt erheblich
weniger Zeit zur Auslieferung neuer Anwendungen.
Zudem sinken die Kosten dank höherer Effizienz
und fundierter Bedarfsplanung. Außerdem ist die IT
enger mit den geschäftlichen Prozessen verzahnt: Sie
kann proaktiv handeln und muss nicht erst auf die
Bedarfsmeldungen der Anwender warten. Sie kann den
Geschäftsbereichsverantwortlichen Empfehlungen zu
geeigneten Anwendungen aussprechen. Sie kann Service-
Level-Agreements effektiv verwalten und den Zeitaufwand
zum Ausrollen neuer Anwendungen präzise voraussagen.
Indem die IT den Benutzern einen Anwendungs-Self-Service
einrichtet, steigert sie die Endbenutzerproduktivität und trägt
zur höheren Zufriedenheit bei. Doch damit nicht genug: Die
IT macht das Anwendungsportfolio zukunftssicher, indem
sie neue Anwendungen umgehend hinzufügen und neue
Technologien schnell einführen kann, wie mobile
Geräte, wodurch das Unternehmen seine
Wettbewerbsfähigkeit wahrt.
Technologische Lösungen
Wie in Abb. 3 gezeigt, bietet Flexera Software für alle vier
Grade des Reifegradmodells zur Application Readiness
geeignete Technologien an. Die jeweiligen Komponenten
lassen sich im Zuge der Weiterentwicklung der Prozesse
problemlos und nacheinander hinzufügen. Die Komponenten
sind bereits vorkonfektioniert.
Praxisbewährt
Lösungen von Flexera Software unterstützen Kunden auf
ihrem Weg zur Application Readiness. Den hohen Nutzen
belegen auch die von TechValidate bei Kunden von Flexera
Software durchgeführten Befragungen.
AdminStudio. Gibt IT-Teams hochentwickelte Werkzeuge
für die Anwendungspaketierung an die Hand. Die Lösung
umfasst zudem den vollständigen Funktionsumfang
für automatisierte MSI-Paketierung, Anpassung, Test
und Reporting. In Benchmarktests wurde eine bis zu
70%ige Zeitersparnis bei der Anwendungsvorbereitung
nachgewiesen. Die Lösung übergibt die Pakete nahtlos zur
schnellen und verlässlichen Auslieferung an andere führende
Softwarebereitstellungswerkzeuge.
AdminStudio Suite. Die treibende Kraft hinter den
Unternehmensprozessen zur Planung, Paketierung
und Bereitstellung physischer, virtueller und mobiler
Anwendungen, damit schnelle Serviceleistungen und
eine kontinuierliche und kalkulierbare Bereitstellung
in zunehmend komplexen Computing-Umgebungen
gewährleistet sind. Automatisierung, Integration
mit führenden Softwareverteilungswerkzeugen
und Workflow-Funktionen tragen dazu bei,
routinemäßige Paketierungsvorgänge zu optimieren
und den Zeit- und Kostenaufwand in den Bereichen
Anwendungsvirtualisierung, Management mobiler
Anwendungen, Windows-Migrationen sowie Desktop- und
Server-Upgrades zu reduzieren.
9. Systematisch zur Application Readiness
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Workflow Manager. Diese webbasierte
Prozessmanagementlösung verleiht der IT eine umfassende
und durchgängige Kontrolle über Softwarepaketierung,
Anwendungsvirtualisierung, Verwaltung mobiler
Anwendungen sowie allgemeine Desktop-
Managementprozesse. Mit Workflow-Manager können
Unternehmen einen spezialisierten Anfrageprozess nutzen,
der Einsatzvoraussetzungen automatisch erhebt und den
Prozess für Application Readiness auslöst, Best Practices
standardisiert, die Ausführung beschleunigt, Kosten senkt
und zudem die Effizienz der IT steigert.
App Portal. IT-Organisationen steigern die
Kundenzufriedenheit mithilfe eines Enterprise App Stores
mit Self-Service-Funktionalität zur schnelleren Auslieferung
von Software für Fachanwender und zur Senkung der
Bereitstellungskosten. Die Lösung schafft Transparenz über
die gesamten Software-Assets, dokumentiert die aktuelle
Lizenz-Compliance und automatisiert den Anfrage- und
Auslieferungsprozess für Software. Mit AdminStudio werden
neu bereitgestellte Anwendungen automatisch im Enterprise
App Store App Portal veröffentlicht.
Flexera Software hat in Zusammenarbeit mit Kunden,
Partnern und Branchenexperten im Bereich der Application
Readiness viel Erfahrung gewinnen können. Diese
Erfahrung spiegelt sich auch in den professionellen
Serviceleistungen wider, womit das Unternehmen seine
Kunden darin unterstützt, Prozesse für Application Readiness
zu überarbeiten und Best Practices einzuführen, die
einen höheren Reifegrad ermöglichen und den Wert der
Investitionen maximieren.
Fazit
Die Erzielung einer hohen Application Readiness ist im
heutigen komplexen und dynamischen technischen Umfeld
zwar eine Herausforderung, aber auch eine Voraussetzung
für kontinuierliche geschäftliche Innovationen. Jedes
Unternehmen sollte sich an Veränderungen anpassen
können und so aufgestellt sein, dass den Verantwortlichen
bei Bedarf die benötigten Anwendungen zum gewünschten
Zeitpunkt auf den ausgewählten Geräten bereitgestellt
werden können. Dabei muss gewährleistet sein, dass das
Unternehmen über die neuesten Technologien verfügt, um
seinen Wettbewerbsvorteil zu verteidigen.
Auf dem Reifegrad 4 („Änderungsbereit“) in dem hier
dargestellten Prozess für Application Readiness können Sie
diese Herausforderung bewältigen. Parallel zur weiteren
Verbesserung und Entwicklung Ihres Unternehmens können
Sie die nötigen Services schneller bereitstellen. Gleichzeitig
senken Sie die Kosten und bleiben an der Spitze der
technischen Entwicklung. Mit jedem Schritt in diese Richtung
tragen Sie zur geschäftlichen Wertschöpfung bei.
Weitere Informationen
Weitere Informationen erhalten Sie unter Flexera Software
Application Readiness.
Wenn Sie mehr über die Entwicklung Ihres Prozesses
für Application Readiness wissen möchten, wenden Sie
sich an einen Spezialisten von Flexera Software. Flexera
Software bietet eine große Auswahl an professionellen
Serviceleistungen, die Ihnen dabei helfen, Ihre Position im
Reifegradmodell zu ermitteln und die weiteren Schritte
zu planen.