3. www.comunis.eu
• Promotion & Kommunication: Der Fokus liegt ent- Dabei ist auch eine Kombination verschiedener Ansätze
weder auf der gemeinsamen Vermarktung einzelner für manche Gebiete denkbar und kann sinnvoller sein als
konkreter Gewerbeflächen (Commercial Site Market- die Konzentration auf eine einzige Handlungskategorie.
ing) oder auf einer abgestimmten Profilentwicklung
Aufgabe in den einzelnen Pilotregionen ist es nun, aus-
für den Standort selbst (Location Marketing).
gehend von den regionalen Zielen und Bedürfnissen,
• Unternehmensentwicklung: Die gezielte, individuelle entsprechende Strategien und die damit verbundenen
Förderung ortsansässiger oder ansiedlungswilliger organisatorischen, finanziellen, planerischen und rechtli-
Unternehmen, z.B. durch Hilfestellungen bei Unterne- chen Fragen zu prüfen. Auf dieser Basis können konkrete
hmensgründung, Standortwahl oder im Umgang mit Managementstrukturen diskutiert werden.
administrativen Hürden. Hier spielt die Unterstützung
bei der Unternehmensvernetzung eine wichtige Rolle,
um regionale Kreisläufe und Wertschöpfungsketten zu Stefan v. Andrian-Werburg
etablieren bzw. zu stärken. Bosch & Partner GmbH
PSG-Modell: Struktur für eine aktive Bodenpolitik in Vorarlberg
Die Regionalentwicklung Vorarlberg der Gemeindeliquidität aktiv Boden • Grundstücksankauf;
unterstützt zwei Regionen beim Auf- gekauft, entwickelt (Raumplanung,
• Abklärung zur Finanzierung;
bau einer Struktur für die betrieb- Gestaltung, Widmung, Erschließung)
liche Standortentwicklung. Mit der und gezielt Unternehmen zum Kauf • Beratung und Planung zur Gründ-
neu eingerichteten Struktur „Projekt angeboten. stücksentwicklung;
und Standortentwicklungsgenossen- • Beratung zur Entscheidungsfin-
Mit der geplanten Gründung der PSG
schaft“ (PSG) werden regionale Ge- dung für besondere Aktionen
Großes Walsertal im Jahr 2010 wird
meindeverbände in die Lage versetzt, (Marketingmaßnahmen);
ein laufender Betrieb eingerichtet,
Strategien zur Standortentwicklung
der die Umsetzung der CLD-Strategien • Organisation der Fachplaner sow-
und eine aktive Bodenpolitik zu reali-
(Commercial Location Development) ie in der Führung der Genossen-
sieren.
gemeindeübergreifend ermöglicht. schaft an sich.
Konkret wird auf diese Weise profes-
Der Betrieb beinhaltet die Beratung Peter Steurer
sionell und ohne zu hohe Belastung
der Bürgermeister hinsichtlich Regionalentwicklung Vorarlberg
Industrielle Ökologie in Sierre
Nach interner Besprechung mit lokalen
Partnern und Beobachtern beschloss
der Projektpartner Fachhochschule
Westschweiz/Institut für Wirtschaft
und Tourismus, die nächsten Projekt-
aufgaben auf Siders‘ Hauptthema In- Rohstoff + Endprodukt
dustrielle Ökologie im Rahmen einer Energie
Zusammenarbeit zu konzentrieren,
deren Ziel die integrierte Entwicklung
im Zentralwallis ist: das ECHO-Projekt. Nutzung der
Abfälle und Abfälle
Entsprechend des ECHO-Projektplans Restenergie
steht die Pilotregion Siders in Wech-
selbeziehungen zu den Kleinstädten
im Zentralwallis. Das Ziel ist eine un-
ter den Kommunen abgestimmte Res-
sourcenverwaltung durch ökoindustri- Abb. 3: Das Prinzip der Industriellen Ökologie.
elle Symbiose.
Industrielle Ökologie befasst sich mehrere Industrien oder Unternehmen, Abb. 3 dargestellt. Ausgehend von
mit der gemeinsamen Nutzung von um negativen Umweltauswirkungen den natürlichen Ökosystemen werden
Wirtschaftsleistungen durch zwei oder vorzubeugen. Der Grundsatz ist in für das Prinzip der industriellen
Alpine Space Programme - Europäische Territoriale Zusammenarbeit 2007-2013 3
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Ökologie die Energie- und Materialströme
als geschlossene Kreisläufe betrachtet. INFO BOX:
Der Abfall eines Unternehmens wird Das ECHO Projekt wird von der An- PROJEKTEVENT
zum Rohstoff eines anderen; die bei der tenne régionale du Valais romand
Tätigkeit eines Unternehmens anfallende durchgeführt. Es fällt unter die kan-
tonale Umsetzungsstrategie der
COMUNIS Projekt-Workshop,
Restwärme kann für die Tätigkeit eines
anderen Unternehmens genutzt werden. Neuen Regionalpolitik (NRP). Durch 13.-15. Dezember 2010,
Im Rahmen dieser Zusammenarbeit die NRP unterstützt die Eidgenos- in Vorarlberg (AT)
möchte Siders die Umweltleistungen von senschaft die Berggebiete in der
Unternehmen verbessern und gleichzeitig Schweiz, um ihnen dabei zu helf-
ihre wirtschaftliche Wettbewerbsfähigkeit en, den Strukturwandel zu kontrol- Es ist Ziel von COMUNIS, eine
ausbauen. Ziel ist es, ein innovatives lieren. Die NRP soll eine Verbesse- kooperative und gemeindeüber-
Rohstoff- und Energieströme-Management rung der Rahmenbedingungen greifende Strategie für die gewer-
aufzubauen. für wirtschaftliche Tätigkeiten, die bliche Sstandortentwicklung (EN:
Förderung von Innovationen sowie Commercial Location Develop-
Nathalie Stumm die Wertschöpfung und Unterstüt-
University of Applied ment – CLD) zu konzipieren. CO-
zung der Wettbewerbsfähigkeit in MUNIS will die interkommunale
Sciences Western Switzerland
den Fördergebieten ermöglichen. Kooperation stärken und Alter-
nativen zu einzelgemeindlichen
Lösungsansätzen entwickeln. CO-
Startschuss für Arbeitspaket 7 MUNIS wird Leitlinien zur Umset-
zung dieser Strategie bereitstel-
Im Oktober 2010 startete unter Leitung Die Erfahrungen in den Pilotregionen
len und praktische Instrumente
der Società Consortile Langhe Monfer- werden analysiert und die Steuerungs-
zur Ermittlung des lokalen und re-
rato Roero das Arbeitspaket (AP) 7: instrumente ggf. angepasst. AP 7 sieht
gionalen Bedarfs an gewerblicher
„Evaluierung & Anpassung“. außerdem die Realisierung eines Wis-
Entwicklung anbieten. Es werden
AP 7 ist der logische Schritt nach der En- sensmanagements vor.
ein transnationales Wissensman-
twicklung und Umsetzung der Gewer- Das AP ist Grundlage für die Kapitali- agement und nachhaltige Man-
bestandortentwicklungsstrategien, die sierung der Projektergebnisse und agementstrukturen für CLD in
von den Partnern in den Pilotgebieten den Mehrwert, der durch die Pro- den Pilotregionen eingerichtet.
entwickelt wurden. Ziele der Aktivitäten jektumsetzung geschaffen wird. Es Projektlaufzeit: 07/2009-06/2012
in diesem Rahmen sind die ist wesentliches Element für die
• kritische Evaluierung der Projekt- Nachhaltigkeit der Projektergebnisse PROJEKTPARTNERSCHAFT
entwicklung; und Instrumente über das offizielle
Projektende (Juni 2012) hinaus. Lead partner:
• Anpassung der Gewerbestandort- Fachhochschule Westschweiz/
strategien und Instrumente ent- Maria Crea Institut für Wirtschaft und Touris-
sprechend gemachter Erfahrungen. S. C. Langhe Monferrato Roero mus (CH).
ERDF-Lead partner:
COMUNIS beim “Forschungsmarkt regiosuisse & Chambre de Commerce et
Tagung Regionalentwicklung 2010” d’Industrie de Lyon (F).
Projektpartner:
Einen umfangreichen Einblick in die Über die Rahmenbedingungen inter-
Stadt Sonthofen (DE), Eurac-
interdisziplinäre Praxis der Neuen kommunaler Gewerbestandortent-
Research, Institut für Region-
Schweizer Regionalpolitik (NRP) und wicklung in Südtirol sowie erste For-
alentwicklung und Standort-
deren Entwicklungsstand gewährte der schungsergebnisse im COMUNIS-
management (IT), Canton du
„Forschungsmarkt regiosuisse & Ta- Projekt berichtete Eurac-Mitarbeiterin
Valais Service du développement
gung Regionalentwicklung 2010“ am Miriam Weiß.
économique (CH), Umweltmini-
1. September in Luzern. Darüber hinaus widmeten sich die Ta- sterium (IT), Bosch & Partner
Vertreter aus Forschung, Lehre und gungsteilnehmer an 15 Thementischen GmbH (DE), Regionalentwicklung
Praxis präsentierten in Referaten und verschiedenen regionalentwicklungs- Vorarlberg (AT), Società Con-
Projektpostern zum Thema „Raum- relevanten Fragestellungen, um beste- sortile Langhe Monferrato Roero,
wirksame Politiken: Synergien und Kon- hende Defizite und den Forschungs- settore progetti europei (IT), BSC
flikte“ interdisziplinäre und praxis- bedarf aus Sicht der NRP-Umsetzungs- Poslovno podporni center, d.o.o.,
orientierte Ansätze für den Umgang mit praxis zu identifizieren. Kranj (SI), Association Suisse pour
sozioökonomischen, wirtschaftlichen le Service, aux Régions et Com-
wie kulturellen Herausforderungen in Miriam L. Weiß munes (CH).
peripheren Räumen und Berggebieten. Eurac-Research
Alpine Space Programme - Europäische Territoriale Zusammenarbeit 2007-2013 4