BusinessVillage
Wie du lernst, Konflikte zu lieben
STREITEN
MIT SYSTEM
Christoph Maria Michalski
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BusinessVillage
Wie du lernst, Konflikte zu lieben
Christoph Maria Michalski
Streiten mit System
Christoph Maria Michalski
Streiten mit System
Wie du lernst, Konflikte zu lieben
1. Auflage 2025
©BusinessVillage GmbH, Göttingen
Bestellnummern
ISBN 978-3-86980-771-3 (Druckausgabe)
ISBN 978-3-86980-772-0 (E-Book,PDF)
ISBN 978-3-86980-773-7 (E-Book,epub)
Direktbezug www.BusinessVillage.de/1195.html
Bezugs- und Verlagsanschrift
BusinessVillage GmbH
Reinhäuser Landstraße 22
37083 Göttingen
Telefon: +49 (0)551 2099-100
E–Mail: info@businessvillage.de
Web: www.businessvillage.de
Autorenfoto | Hergen Schimpf, https://hergen-schimpf.squarespace.com
Foto Rolf Schmiel | Magdalena Possert
Layout und Satz | Sabine Kempke
Druck und Bindung | www.booksfactory.de
Copyrightvermerk
Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne
Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und
Verarbeitung in elektronischen Systemen. Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von dem Autor nach bestem Wissen erstellt. Sie
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Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der
Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden
dürfen.
Inhalt
Über den Autor ................................................................................................................................. 9
Downloadangebot zum Buch .............................................................................................................. 10
Vorwort von Rolf Schmiel .................................................................................................................. 11
1. Einleitung .................................................................................................................................. 15
2. Haltung oder Methodik: Was hilft mehr? ......................................................................................... 21
3. Deine Roadmap für eine souveräne Konfliktführung.......................................................................... 25
Einführung ................................................................................................................................. 26
Wegpunkt 1: Bedürfnisse checken.................................................................................................... 32
Wegpunkt 2: Kategorien steuern ..................................................................................................... 44
Wegpunkt 3: Ziele abwägen ............................................................................................................ 59
Wegpunkt 4: Einstieg üben .............................................................................................................. 71
Wegpunkt 5: Widerstand lösen ........................................................................................................ 92
Wegpunkt 6: Handeln strukturieren ................................................................................................ 110
4. Anwendungsfälle für das Konfliktsystem ....................................................................................... 117
Privat – Erbfall in der Familie ......................................................................................................... 118
Privat – Nachbarschaftsstreit ........................................................................................................ 121
Exkurs: Bin ich selbst glücklich? ..................................................................................................... 124
Job – die lieben Kollegen .............................................................................................................. 128
Job – Generationenkonflikt ........................................................................................................... 132
Gesellschaftliche Herausforderungen .............................................................................................. 134
Transfer-Modus ........................................................................................................................... 136
5. Konfliktbooster ......................................................................................................................... 143
Booster 1: Aufschieberitis ............................................................................................................. 144
Booster 2: Blinder Fleck ................................................................................................................ 145
Booster 3: Akustisches Charisma .................................................................................................... 149
Booster 4: Passende Wortwahl ....................................................................................................... 150
Booster 5: Qualität der Ziele .......................................................................................................... 151
Booster 6: Die Kunst der Frage ....................................................................................................... 152
6. Tipps zur Umsetzung ................................................................................................................... 161
7. Umgang mit Konflikten – ein Blick auf unsere Gesellschaft ................................................................165
Konflikte in Kindheit und Schule......................................................................................................167
Konflikte in der Ausbildung.............................................................................................................170
Konflikte im Job...........................................................................................................................175
Konflikte und Karriere...................................................................................................................179
Mein Weg zur Entstehung des Konfliktsystems.................................................................................... 183
8. Die Kunst der Resonanz im Konflikt .............................................................................................. 189
Die Blockade: Wenn das Resonanzfenster geschlossen ist..................................................................... 190
Resonanzraum: Dialog oder Duell?................................................................................................... 191
Resonanz und Eigenverantwortung: Die Rolle des Echos ...................................................................... 191
Resonanz als Brücke: Distanz und Nähe............................................................................................ 192
Echo der Lösung: Resonanz als Sprungbrett zur Einigung..................................................................... 192
Was bedeutet das für mein Konfliktverhalten in der Zukunft?................................................................ 193
9. Konflikte und Zukunft ................................................................................................................ 197
Das Dilemma der Generationen....................................................................................................... 198
Innovation durch Reibung............................................................................................................. 199
Gesellschaftliche Konflikte: Warum Schwarz-Weiß-Denken uns lähmt..................................................... 199
Das Beispiel Klimakrise................................................................................................................. 199
Schweigen als Konfliktvermeidung.................................................................................................. 200
10. Resignative Reife...................................................................................................................... 203
11. Persönliches Benutzerhandbuch bei Konflikten ............................................................................. 207
Vorgehensweise........................................................................................................................... 209
Der Fragenkatalog ....................................................................................................................... 211
12. Ausklang: Bitte nicht alles sofort umsetzen .................................................................................. 225
Literaturverzeichnis ....................................................................................................................... 231
»
«
Der Klügere gibt nach!
Eine traurige Wahrheit,
sie begründet die Weltherrschaft
der Dummheit.
Marie von Ebner-Eschenbach
Über den Autor | 9
Über den Autor
Christoph Maria Michalski ist der Konfliktnavigator –
renommierter Streitexperte, Autor und Redner. Seine
Ideen helfen, knifflige Situationen souverän zu meistern.
Praxiserprobt und mit seinen drei Ausbildungen als Mu-
siker, Pädagoge und IT-Fachmann inspiriert er damit an-
dere Menschen. Das Resultat sind weniger Stress, mehr
Erfolg und entspannte Leichtigkeit.
Als Zauberer, Marathonläufer und Motorradfan lebt er
den perfekten Mix aus Energie und Kreativität.
Kontakt:
E-Mail: senior@christoph-michalski.de
Web: www.christoph-michalski.de
10 | Downloadangebot zum Buch
Downloadangebot zum Buch
Es gibt für dich Arbeitsmaterialien, die dir helfen, die
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deinen Alltag zu übertragen. Denn Wissen allein bringt
wenig, wenn es nicht angewendet wird!
Damit du die wichtigsten Modelle immer griffbereit hast,
kannst du sie ausdrucken und neben deinen PC legen
oder sogar ins Portemonnaie stecken. So hast du im ent-
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Du findest dort:
1. Das System zum Ausdrucken,
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streiten-mit-system
Vorwort von Rolf Schmiel
12 | Vorwort von Rolf Schmiel
Liebe Leserinnen und Leser,
Konflikte – wer von uns kennt sie nicht? Für viele sind
sie wie ein Zahnarzttermin: unangenehm, unvermeidlich
und bestenfalls schnell vorbei. Aber was wäre, wenn ich
Ihnen sagen würde, dass Konflikte nicht nur erträglich,
sondern sogar liebenswert werden können?
Mein Kollege, Christoph Michalski, bekannt als »der
Konfliktnavigator«, hat genau das geschafft. Mit diesem
Buch zeigt er uns, dass Konflikte keine Belastung sein
müssen, sondern eine echte Chance. Sein klar struk-
turiertes System gibt uns Werkzeuge an die Hand, mit
denen wir die oft verborgenen Wurzeln von Konflikten
erkennen und gezielt angehen können. Und das Beste?
Es ist kein theoretisches Fachchinesisch, sondern ein
praxisnaher, humorvoller Ansatz, der direkt ins Herz und
in den Alltag trifft.
In sechs einfachen Schritten – von der Transformation
von Emotionen in Bedürfnisse bis hin zur Umsetzung
Vorwort von Rolf Schmiel | 13
konkreter Maßnahmen – leitet Christoph uns sicher
durch den oft stürmischen Konfliktalltag. Dabei er-
innert er uns: Das Leben ist ernst genug. Ein Schuss
Leichtigkeit und Humor kann Wunder bewirken, wenn es
darum geht, alte Muster aufzubrechen und Konflikte in
Chancen zu verwandeln.
Als Psychologe und Autor habe ich schon viele Ansätze
zur Konfliktlösung gesehen, doch Christophs Methode
sticht heraus. Sie ist klar, anwendbar und voller Mensch-
lichkeit. Sie zeigt nicht nur, wie Konflikte gelöst werden
können, sondern auch, wie sie uns wachsen lassen – als
Führungskräfte, als Teams und als Menschen.
In meinem »SPIEGEL«-Bestseller »Toxic Jobs: Warum die
Arbeit so viele in den Wahnsinn treibt und wie wir das
ändern können« habe ich beschrieben, wie wichtig men-
tale Gesundheit am Arbeitsplatz ist. Konflikte sind ein
zentraler Punkt dabei.
Mit diesem Buch halten Sie einen Schlüssel in der Hand,
der Türen öffnet – zu besseren Beziehungen, stärkeren
Teams und einer neuen Sicht auf das Thema Konflikte.
Ich lade Sie von Herzen ein, diese Reise anzutreten.
Lernen Sie, die Kunst des Streitens neu zu entdecken.
Denn mit den richtigen Werkzeugen können Konflikte
zu Wegweisern werden – hin zu mehr Verständnis, Nähe
und Erfolg.
Herzlichst
Ihr Rolf Schmiel
Einleitung
1
16 | Einleitung
Achtzig Prozent unserer Kommunikation sind Konflikte.
Wenn du jetzt erstaunt bist, dann denke bitte mal an
deinen Tagesablauf: die kleinen Zänkereien am Früh-
stückstisch, die unaufmerksamen Verkehrsteilnehmer,
der Bürozoff und das Kantinengetratsche, die Umgangs-
formen im Einkaufszentrum, das Verhalten im Fitness-
studio oder Sportverein und die Nachrichtenflut zum
Tagesende.
Wir werden umspült von Konflikten. Viele davon sind
nicht besorgniserregend oder belasten uns. Darin liegt
genau das Dilemma: Wir nehmen es als Störung wahr,
aber das Leben geht weiter und deshalb ignorieren wir
Konflikte. Wir finden sie nicht wichtig genug und vieles
löst sich im Laufe des Tages auf.
So verlieren wir den Überblick über die wichtigen Kon-
flikte, die uns und unser soziales Umfeld belasten. Wir
verdrängen sie oder schieben sie auf die lange Bank. Er-
schwerend kommt hinzu, dass wir nicht gelernt haben,
mit Konflikten umzugehen. Sie haben in unserer Gesell-
schaft das Image von Fußpilz und Wurzelbehandlung –
igitt, bäh!
So entstehen die kleinen Narben auf unserer Seele, die
unseren Gemütsanzug starr werden lassen. Schade,
denn so verhärten wir und hindern uns daran, glücklich
zu sein.
Gegen die äußeren Umstände kann dieses Buch nichts
ausrichten. Euren Umgang mit Konflikten wird es ver-
ändern: Reibungsärmer kommunizieren, Konflikte nicht
eskalieren lassen und somit friedvoller und glücklicher
leben.
»Als ich das erste meiner weltweit vierzig Restaurants
gründete, besaß ich nur ein einziges Reiskorn.«
… Moment, bevor du das Buch zuschlägst, verspreche
ich dir: Das ist der einzige Tschakka- und Bullshit-Satz
in diesem Buch.
Einleitung | 17
Du kannst die hier beschriebenen Abkürzungen neh-
men. Ich habe über sechzig Jahre gebraucht, um zu ver-
stehen, dass Konflikte ein wichtiger Teil des Lebens sind.
Sie sind Träger von Glück und persönlicher Entwicklung.
Woher kommt diese Hilflosigkeit bei Konflikten? Es ist
»erlernte Hilflosigkeit«. Dieser Begriff beschreibt die
Überzeugung, die eigene Lebenssituation nicht verän-
dern zu können und diesen Zustand selbst verursacht
zu haben. Das passiert aufgrund negativer Erfahrungen,
die wir von Kindesbeinen an machen und der Erziehung.
Zeitgleich ist das Vermeiden von Konflikten auch sozialer
Klebstoff, der eine Gemeinschaft und eine Gesellschaft
zusammenhält. Nicht sofort jeden Konflikt austragen,
sondern für ein höheres Ganzes, ein Es ertragen können.
Meine Beobachtung ist, dass wir die Balance dieser bei-
den Polaritäten nicht mehr im Blickfeld haben.
Aufgewachsen als katholisch erzogener Lehrersohn
beidseitig, habe ich es nicht gelernt, die helle und die
dunkle Seite von Konflikten zu sehen. Diese Ahnungslo-
sigkeit setzte sich in Ausbildungen und im Arbeitsleben
fort.
Nachdem ich als Geschäftsführer eines Konzernteils mit
über siebenhundert Mitarbeitenden ausgeschieden war,
brannte in mir die Frage »Warum können sich Menschen
nicht vertragen?« so unter den Nägeln, dass ich meine
Energie auf die Beantwortung dieses Phänomens fokus-
sierte. Zur Beantwortung dieser Frage machte ich mich
selbstständig, um das erforschen und ergründen zu kön-
nen. Nach den ersten drei Jahren musste ich erstaunt
feststellen, dass es viele Werkzeuge zur Konfliktbearbei-
tung gibt, aber keine Gebrauchsanweisung dafür.
Ein Vergleich: Wenn deine Heizung kaputt ist, stellt dir
der Monteur des Vertrauens seine Werkzeugkiste abends
vor die Tür. Im Telefonat auf der Nachhausefahrt erklärt
er die notwendigen Arbeitsschritte und was du beachten
musst. Dann steigst du in den Keller hinab, in der rech-
ten Hand die Werkzeugkiste und voller handwerklichem
18 | Einleitung
Elan. Du stehst vor der Heizung und fragst dich: »Was
sollte ich noch mal als Erstes machen?«
Angetrieben von unbändiger Neugier und Bastelfreude
entwickelte ich aus den vorhandenen Kommunikations-
modellen ein Konfliktsystem, das ich im Laufe der letz-
ten fünf Jahre immer mehr zu diesem System verfeinert
habe.
Direkt im Anschluss an diese Einleitung widme ich mich
kurz der Frage, ob eine innere Haltung oder die Werk-
zeuge der Kommunikation wichtiger sind.
Dann stelle ich dir die sechs Wegpunkte dieses Konflikt-
systems vor. Du erfährst jeweils nur die Theorieanteile,
die zum Verständnis und der Anwendung notwendig
sind. Okay, am Ende jedes Wegpunktes gibt es noch wei-
tere Erläuterungen. Sie mögen für den einen oder an-
deren ausschweifend sein. Das hat folgenden Grund: Ich
bin überzeugt, dass ein tieferes Verankern im Handeln
passiert, wenn sich die Zusammenhänge miteinander
verzahnen. Für den ersten Überblick kannst du sie erst
mal überspringen und später nachlesen.
Mit Anwendungsfällen aus dem Privat- und Berufsleben
zeige ich dann im nächsten Kapitel, wie du das System
anwenden kannst.
Es folgen Konfliktbooster, die das System noch wir-
kungsvoller nach vorne bringen.
Einige Tipps im nächsten Kapitel sind eine Art Checklis-
te, die dich bei der Umsetzung praktisch unterstützen.
Ein Blick in die Gesellschaft zeigt auf, wie unzureichend
wir auf den Komplex »Konfliktmanagement« vorbereitet
werden.
Die letzten Kapitel sind Zugabe: Die Themen Resonanz
als Lebensprinzip, die resignative Reife als Überlebens-
strategie und die Idee eines Benutzerhandbuchs, wie
man am besten bei Konflikten mit mir zurechtkommt.
Einleitung | 19
Dies ist eine Sammlung von Ideen, die dir, deiner Familie
oder deinem Team am Arbeitsplatz helfen können, ein-
ander besser zu verstehen und ein besseres Miteinander
zu schaffen.
Mein größter Wunsch lautet: Am Ende verstehst du bes-
ser, warum der Leitspruch zu meinem Herzensthema lau-
tet:
Konflikte sind sexy!
Haltung oder Methodik:
Was hilft mehr?
2
22 | Haltung oder Methodik: Was hilft mehr?
Scheinbar gibt es zwei Lager in der Diskussion, ähnlich
der Frage: »Wer war eher da: Huhn oder Ei?« Die eine
Seite verlangt nach Arbeit an der Haltung, also der in-
neren Einstellung zum Thema Konflikte und behaupten:
Wenn sich deine Haltung geändert hat, dann kannst du
mit Werkzeugen die Konflikte bearbeiten. Die andere
Seite verkündet: Wenn du Werkzeuge hast, Kommuni-
kationsmodelle anwenden lernst, dann wird sich deine
Sichtweise auf Konflikte verändern und somit auch die
Grundeinstellung dazu.
Mir sind Entweder-so-oder-so-Mechanismen suspekt.
Täter/Opfer, Großzügigkeit/Geiz, hundert Prozent En-
gagement oder faul sein – es gibt scheinbar nur Extreme
und das eine schließt das andere aus. Hand aufs Herz
– so funktioniert das Leben nicht. Ob in der Familie oder
am Arbeitsplatz, Kompromisse sind in über neunzig Pro-
zent des Alltags notwendig. Fleischesser sind die Bösen
und die Pflanzenverwerter sind die Guten. »Entweder
bist du mein Freund oder mein Feind!«
Meine Überzeugung lautet mittlerweile, dass sich die-
se beiden Dinge gleichzeitig entwickeln lassen. Wie in
einem Ruderboot: Wenn du nur mit einem Ruder han-
tierst, kommst du auch voran – nur bewegst du dich im
Kreis.
Genau da setzt meine Konfliktstrategie an. Durch den
sofort einsetzenden Erfolg der sechs Wegpunkte im
Konfliktsystem kommen positive Erlebnisse zustande.
Dadurch ändert sich das Misstrauen gegenüber Konflik-
ten und Freude keimt auf, dass ich es selbst in der Hand
habe, etwas zu verändern und zu bewirken.
Aus diesen Gedanken biete ich eine dritte Verwebung
der beiden Begriffe an. Methodik und Haltung schau-
keln sich im wahrsten Sinne des Wortes gemeinsam in
die Höhe. Daher starten meine Beratungen und Semina-
re sofort mit dem Konfliktsystem: Nach der Benennung
der Konflikte legen wir diese sofort unter das Mikroskop
und durchlaufen die einzelnen Schritte.
Haltung oder Methodik: Was hilft mehr? | 23
Die daraus wachsende eigene Klarheit bringt sofort
Licht in das Dunkel der Konflikte, und Handlungsmuster
werden mitgeliefert. Aus dem Verständnis der einzelnen
Wegpunkte ergibt sich automatisch und wie von Zauber-
hand das notwendig zielführende Verhalten.
Warum kommen viele Botschaften nicht an oder werden missverstanden? Wie führen wir Gespräche klar und mitfühlend, aber
ohne Selbstzensur und falsche Rücksichtnahme? Welche Rolle spielt die Persönlichkeitsentwicklung in der Kommunikation?
Fischers Buch reflektiert zwei Jahrzehnte Praxiserfahrung mit der Gewaltfreien Kommunikation. Dabei zeigt es nicht
nur die Schattenseiten und Missverständnisse von Rosenbergs Ansatz auf. Vielmehr liefert es einen auf nachhaltiger
Persönlichkeitsentwicklung basierenden Ansatz einer neuen Gewaltfreien Kommunikation – ohne Selbstzensur und
Dogmatik.
Es beleuchtet die Abgründe des Kommunikationstheaters und zeigt Möglichkeiten, wie sich gelingende Beziehungen in
Berufs- und Privatleben gestalten lassen.
Ein lesenswertes Buch – für Kenner und Einsteiger der Gewaltfreien Kommunikation und alle, die Selbstreflexion und innere
Entwicklung anstreben.
Markus Fischer
Die neue Gewaltfreie Kommunikation
Empathie und Eigenverantwortung ohne Selbstzensur
216 Seiten; 24,95 Euro
ISBN 978-3-86980-468-2; Art.-Nr.: 1076
Die neue Gewaltfreie Kommunikation
www.BusinessVillage.de
Warum kommen viele Botschaften nicht an oder werden missverstanden? Wie führen wir Gespräche klar und mitfühlend, aber
ohne Selbstzensur und falsche Rücksichtnahme? Welche Rolle spielt die Persönlichkeitsentwicklung in der Kommunikation?
Fischers Buch reflektiert zwei Jahrzehnte Praxiserfahrung mit der Gewaltfreien Kommunikation. Dabei zeigt es nicht
nur die Schattenseiten und Missverständnisse von Rosenbergs Ansatz auf. Vielmehr liefert es einen auf nachhaltiger
Persönlichkeitsentwicklung basierenden Ansatz einer neuen Gewaltfreien Kommunikation – ohne Selbstzensur und
Dogmatik.
Es beleuchtet die Abgründe des Kommunikationstheaters und zeigt Möglichkeiten, wie sich gelingende Beziehungen in
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Iris Zeppezauer
Bei allem Respekt!
Wie Sie durch Klarheit ganz natürlich Ansehen gewinnen
224 Seiten; 24,95 Euro
ISBN 978-3-86980-675-4; Art.-Nr.: 1161
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Der stetig wachsende Stress von Beschäftigten im unternehmerischen Umfeld führt dazu, dass Energie und Zeit für Dinge
aufgewendet werden, die den Unternehmens- und Mitarbeiterzielen entgegenstehen.
Der oft strikte Fokus auf quantitatives Wachstum vernachlässigt dabei die wirklichen Sozialfaktoren im Unternehmen. Das
zeigt sich ökonomisch durch sinkende Produktivität, Kreativität und Flexibilität des Unternehmens sowie psychologisch/
gesundheitlich durch innere Kündigungen, einen hohen Krankenstand bis hin zum völligen Burn-out. Zu den Hauptursachen
zählen Konflikte zwischen den Hierarchieebenen, Arbeitsverdichtung, Unterbesetzung, sich ständig verändernde
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Das stressfreie Unternehmen
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arbeitergesundheit und Mitarbeiterbindung fördern, Konfliktpotenziale
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Das stressfreie Unternehmen
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Gute Führung spürt man kaum – schlechte umso mehr. Wem sind Formulierungen wie »einnorden« oder »in die Spur stellen«
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Genau hier setzt Positive Leadership an und lenkt die Aufmerksamkeit auf die positive Abweichung, also auf das Gelingende
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Positiv führt!
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ISBN 978-3-86980-753-9; Art.-Nr.: 1192
Positiv führt!
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Streiten mit System. Wie du lernst, Konflikte zu lieben

  • 1.
    BusinessVillage Wie du lernst,Konflikte zu lieben STREITEN MIT SYSTEM Christoph Maria Michalski L e s e p r o b e
  • 2.
    BusinessVillage Wie du lernst,Konflikte zu lieben Christoph Maria Michalski Streiten mit System
  • 3.
    Christoph Maria Michalski Streitenmit System Wie du lernst, Konflikte zu lieben 1. Auflage 2025 ©BusinessVillage GmbH, Göttingen Bestellnummern ISBN 978-3-86980-771-3 (Druckausgabe) ISBN 978-3-86980-772-0 (E-Book,PDF) ISBN 978-3-86980-773-7 (E-Book,epub) Direktbezug www.BusinessVillage.de/1195.html Bezugs- und Verlagsanschrift BusinessVillage GmbH Reinhäuser Landstraße 22 37083 Göttingen Telefon: +49 (0)551 2099-100 E–Mail: info@businessvillage.de Web: www.businessvillage.de Autorenfoto | Hergen Schimpf, https://hergen-schimpf.squarespace.com Foto Rolf Schmiel | Magdalena Possert Layout und Satz | Sabine Kempke Druck und Bindung | www.booksfactory.de Copyrightvermerk Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzung, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben, Ergebnisse usw. wurden von dem Autor nach bestem Wissen erstellt. Sie erfolgen ohne jegliche Verpflichtung oder Garantie des Verlages. Er übernimmt deshalb keinerlei Verantwortung und Haftung für etwa vorhandene Unrichtigkeiten. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürfen.
  • 4.
    Inhalt Über den Autor................................................................................................................................. 9 Downloadangebot zum Buch .............................................................................................................. 10 Vorwort von Rolf Schmiel .................................................................................................................. 11 1. Einleitung .................................................................................................................................. 15 2. Haltung oder Methodik: Was hilft mehr? ......................................................................................... 21 3. Deine Roadmap für eine souveräne Konfliktführung.......................................................................... 25 Einführung ................................................................................................................................. 26 Wegpunkt 1: Bedürfnisse checken.................................................................................................... 32 Wegpunkt 2: Kategorien steuern ..................................................................................................... 44 Wegpunkt 3: Ziele abwägen ............................................................................................................ 59 Wegpunkt 4: Einstieg üben .............................................................................................................. 71 Wegpunkt 5: Widerstand lösen ........................................................................................................ 92 Wegpunkt 6: Handeln strukturieren ................................................................................................ 110 4. Anwendungsfälle für das Konfliktsystem ....................................................................................... 117 Privat – Erbfall in der Familie ......................................................................................................... 118 Privat – Nachbarschaftsstreit ........................................................................................................ 121 Exkurs: Bin ich selbst glücklich? ..................................................................................................... 124
  • 5.
    Job – dielieben Kollegen .............................................................................................................. 128 Job – Generationenkonflikt ........................................................................................................... 132 Gesellschaftliche Herausforderungen .............................................................................................. 134 Transfer-Modus ........................................................................................................................... 136 5. Konfliktbooster ......................................................................................................................... 143 Booster 1: Aufschieberitis ............................................................................................................. 144 Booster 2: Blinder Fleck ................................................................................................................ 145 Booster 3: Akustisches Charisma .................................................................................................... 149 Booster 4: Passende Wortwahl ....................................................................................................... 150 Booster 5: Qualität der Ziele .......................................................................................................... 151 Booster 6: Die Kunst der Frage ....................................................................................................... 152 6. Tipps zur Umsetzung ................................................................................................................... 161 7. Umgang mit Konflikten – ein Blick auf unsere Gesellschaft ................................................................165 Konflikte in Kindheit und Schule......................................................................................................167 Konflikte in der Ausbildung.............................................................................................................170 Konflikte im Job...........................................................................................................................175 Konflikte und Karriere...................................................................................................................179 Mein Weg zur Entstehung des Konfliktsystems.................................................................................... 183
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    8. Die Kunstder Resonanz im Konflikt .............................................................................................. 189 Die Blockade: Wenn das Resonanzfenster geschlossen ist..................................................................... 190 Resonanzraum: Dialog oder Duell?................................................................................................... 191 Resonanz und Eigenverantwortung: Die Rolle des Echos ...................................................................... 191 Resonanz als Brücke: Distanz und Nähe............................................................................................ 192 Echo der Lösung: Resonanz als Sprungbrett zur Einigung..................................................................... 192 Was bedeutet das für mein Konfliktverhalten in der Zukunft?................................................................ 193 9. Konflikte und Zukunft ................................................................................................................ 197 Das Dilemma der Generationen....................................................................................................... 198 Innovation durch Reibung............................................................................................................. 199 Gesellschaftliche Konflikte: Warum Schwarz-Weiß-Denken uns lähmt..................................................... 199 Das Beispiel Klimakrise................................................................................................................. 199 Schweigen als Konfliktvermeidung.................................................................................................. 200 10. Resignative Reife...................................................................................................................... 203 11. Persönliches Benutzerhandbuch bei Konflikten ............................................................................. 207 Vorgehensweise........................................................................................................................... 209 Der Fragenkatalog ....................................................................................................................... 211 12. Ausklang: Bitte nicht alles sofort umsetzen .................................................................................. 225 Literaturverzeichnis ....................................................................................................................... 231
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    » « Der Klügere gibtnach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit. Marie von Ebner-Eschenbach
  • 8.
    Über den Autor| 9 Über den Autor Christoph Maria Michalski ist der Konfliktnavigator – renommierter Streitexperte, Autor und Redner. Seine Ideen helfen, knifflige Situationen souverän zu meistern. Praxiserprobt und mit seinen drei Ausbildungen als Mu- siker, Pädagoge und IT-Fachmann inspiriert er damit an- dere Menschen. Das Resultat sind weniger Stress, mehr Erfolg und entspannte Leichtigkeit. Als Zauberer, Marathonläufer und Motorradfan lebt er den perfekten Mix aus Energie und Kreativität. Kontakt: E-Mail: senior@christoph-michalski.de Web: www.christoph-michalski.de
  • 9.
    10 | Downloadangebotzum Buch Downloadangebot zum Buch Es gibt für dich Arbeitsmaterialien, die dir helfen, die Inhalte nicht nur zu verstehen, sondern auch direkt in deinen Alltag zu übertragen. Denn Wissen allein bringt wenig, wenn es nicht angewendet wird! Damit du die wichtigsten Modelle immer griffbereit hast, kannst du sie ausdrucken und neben deinen PC legen oder sogar ins Portemonnaie stecken. So hast du im ent- scheidenden Moment die passende Unterstützung parat – sei es für ein schwieriges Gespräch, eine schnelle Re- flexion oder eine kluge Entscheidung. Also, schnapp dir, was du brauchst, probiere es aus und mache die Theorie zur Praxis! Viel Erfolg und viel Spaß dabei! Du findest dort: 1. Das System zum Ausdrucken, 2. den Einstieg ins Gespräch zum Ausdrucken, 3. das Benutzerhandbuch als WORD-Dokument zum Bearbeiten, 4. Videolinks zur Vertiefung. Scanne einfach den QR-Code ein oder gehe auf https://www.christoph-michalski.de/buch-michalski- streiten-mit-system
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    12 | Vorwortvon Rolf Schmiel Liebe Leserinnen und Leser, Konflikte – wer von uns kennt sie nicht? Für viele sind sie wie ein Zahnarzttermin: unangenehm, unvermeidlich und bestenfalls schnell vorbei. Aber was wäre, wenn ich Ihnen sagen würde, dass Konflikte nicht nur erträglich, sondern sogar liebenswert werden können? Mein Kollege, Christoph Michalski, bekannt als »der Konfliktnavigator«, hat genau das geschafft. Mit diesem Buch zeigt er uns, dass Konflikte keine Belastung sein müssen, sondern eine echte Chance. Sein klar struk- turiertes System gibt uns Werkzeuge an die Hand, mit denen wir die oft verborgenen Wurzeln von Konflikten erkennen und gezielt angehen können. Und das Beste? Es ist kein theoretisches Fachchinesisch, sondern ein praxisnaher, humorvoller Ansatz, der direkt ins Herz und in den Alltag trifft. In sechs einfachen Schritten – von der Transformation von Emotionen in Bedürfnisse bis hin zur Umsetzung
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    Vorwort von RolfSchmiel | 13 konkreter Maßnahmen – leitet Christoph uns sicher durch den oft stürmischen Konfliktalltag. Dabei er- innert er uns: Das Leben ist ernst genug. Ein Schuss Leichtigkeit und Humor kann Wunder bewirken, wenn es darum geht, alte Muster aufzubrechen und Konflikte in Chancen zu verwandeln. Als Psychologe und Autor habe ich schon viele Ansätze zur Konfliktlösung gesehen, doch Christophs Methode sticht heraus. Sie ist klar, anwendbar und voller Mensch- lichkeit. Sie zeigt nicht nur, wie Konflikte gelöst werden können, sondern auch, wie sie uns wachsen lassen – als Führungskräfte, als Teams und als Menschen. In meinem »SPIEGEL«-Bestseller »Toxic Jobs: Warum die Arbeit so viele in den Wahnsinn treibt und wie wir das ändern können« habe ich beschrieben, wie wichtig men- tale Gesundheit am Arbeitsplatz ist. Konflikte sind ein zentraler Punkt dabei. Mit diesem Buch halten Sie einen Schlüssel in der Hand, der Türen öffnet – zu besseren Beziehungen, stärkeren Teams und einer neuen Sicht auf das Thema Konflikte. Ich lade Sie von Herzen ein, diese Reise anzutreten. Lernen Sie, die Kunst des Streitens neu zu entdecken. Denn mit den richtigen Werkzeugen können Konflikte zu Wegweisern werden – hin zu mehr Verständnis, Nähe und Erfolg. Herzlichst Ihr Rolf Schmiel
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    16 | Einleitung AchtzigProzent unserer Kommunikation sind Konflikte. Wenn du jetzt erstaunt bist, dann denke bitte mal an deinen Tagesablauf: die kleinen Zänkereien am Früh- stückstisch, die unaufmerksamen Verkehrsteilnehmer, der Bürozoff und das Kantinengetratsche, die Umgangs- formen im Einkaufszentrum, das Verhalten im Fitness- studio oder Sportverein und die Nachrichtenflut zum Tagesende. Wir werden umspült von Konflikten. Viele davon sind nicht besorgniserregend oder belasten uns. Darin liegt genau das Dilemma: Wir nehmen es als Störung wahr, aber das Leben geht weiter und deshalb ignorieren wir Konflikte. Wir finden sie nicht wichtig genug und vieles löst sich im Laufe des Tages auf. So verlieren wir den Überblick über die wichtigen Kon- flikte, die uns und unser soziales Umfeld belasten. Wir verdrängen sie oder schieben sie auf die lange Bank. Er- schwerend kommt hinzu, dass wir nicht gelernt haben, mit Konflikten umzugehen. Sie haben in unserer Gesell- schaft das Image von Fußpilz und Wurzelbehandlung – igitt, bäh! So entstehen die kleinen Narben auf unserer Seele, die unseren Gemütsanzug starr werden lassen. Schade, denn so verhärten wir und hindern uns daran, glücklich zu sein. Gegen die äußeren Umstände kann dieses Buch nichts ausrichten. Euren Umgang mit Konflikten wird es ver- ändern: Reibungsärmer kommunizieren, Konflikte nicht eskalieren lassen und somit friedvoller und glücklicher leben. »Als ich das erste meiner weltweit vierzig Restaurants gründete, besaß ich nur ein einziges Reiskorn.« … Moment, bevor du das Buch zuschlägst, verspreche ich dir: Das ist der einzige Tschakka- und Bullshit-Satz in diesem Buch.
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    Einleitung | 17 Dukannst die hier beschriebenen Abkürzungen neh- men. Ich habe über sechzig Jahre gebraucht, um zu ver- stehen, dass Konflikte ein wichtiger Teil des Lebens sind. Sie sind Träger von Glück und persönlicher Entwicklung. Woher kommt diese Hilflosigkeit bei Konflikten? Es ist »erlernte Hilflosigkeit«. Dieser Begriff beschreibt die Überzeugung, die eigene Lebenssituation nicht verän- dern zu können und diesen Zustand selbst verursacht zu haben. Das passiert aufgrund negativer Erfahrungen, die wir von Kindesbeinen an machen und der Erziehung. Zeitgleich ist das Vermeiden von Konflikten auch sozialer Klebstoff, der eine Gemeinschaft und eine Gesellschaft zusammenhält. Nicht sofort jeden Konflikt austragen, sondern für ein höheres Ganzes, ein Es ertragen können. Meine Beobachtung ist, dass wir die Balance dieser bei- den Polaritäten nicht mehr im Blickfeld haben. Aufgewachsen als katholisch erzogener Lehrersohn beidseitig, habe ich es nicht gelernt, die helle und die dunkle Seite von Konflikten zu sehen. Diese Ahnungslo- sigkeit setzte sich in Ausbildungen und im Arbeitsleben fort. Nachdem ich als Geschäftsführer eines Konzernteils mit über siebenhundert Mitarbeitenden ausgeschieden war, brannte in mir die Frage »Warum können sich Menschen nicht vertragen?« so unter den Nägeln, dass ich meine Energie auf die Beantwortung dieses Phänomens fokus- sierte. Zur Beantwortung dieser Frage machte ich mich selbstständig, um das erforschen und ergründen zu kön- nen. Nach den ersten drei Jahren musste ich erstaunt feststellen, dass es viele Werkzeuge zur Konfliktbearbei- tung gibt, aber keine Gebrauchsanweisung dafür. Ein Vergleich: Wenn deine Heizung kaputt ist, stellt dir der Monteur des Vertrauens seine Werkzeugkiste abends vor die Tür. Im Telefonat auf der Nachhausefahrt erklärt er die notwendigen Arbeitsschritte und was du beachten musst. Dann steigst du in den Keller hinab, in der rech- ten Hand die Werkzeugkiste und voller handwerklichem
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    18 | Einleitung Elan.Du stehst vor der Heizung und fragst dich: »Was sollte ich noch mal als Erstes machen?« Angetrieben von unbändiger Neugier und Bastelfreude entwickelte ich aus den vorhandenen Kommunikations- modellen ein Konfliktsystem, das ich im Laufe der letz- ten fünf Jahre immer mehr zu diesem System verfeinert habe. Direkt im Anschluss an diese Einleitung widme ich mich kurz der Frage, ob eine innere Haltung oder die Werk- zeuge der Kommunikation wichtiger sind. Dann stelle ich dir die sechs Wegpunkte dieses Konflikt- systems vor. Du erfährst jeweils nur die Theorieanteile, die zum Verständnis und der Anwendung notwendig sind. Okay, am Ende jedes Wegpunktes gibt es noch wei- tere Erläuterungen. Sie mögen für den einen oder an- deren ausschweifend sein. Das hat folgenden Grund: Ich bin überzeugt, dass ein tieferes Verankern im Handeln passiert, wenn sich die Zusammenhänge miteinander verzahnen. Für den ersten Überblick kannst du sie erst mal überspringen und später nachlesen. Mit Anwendungsfällen aus dem Privat- und Berufsleben zeige ich dann im nächsten Kapitel, wie du das System anwenden kannst. Es folgen Konfliktbooster, die das System noch wir- kungsvoller nach vorne bringen. Einige Tipps im nächsten Kapitel sind eine Art Checklis- te, die dich bei der Umsetzung praktisch unterstützen. Ein Blick in die Gesellschaft zeigt auf, wie unzureichend wir auf den Komplex »Konfliktmanagement« vorbereitet werden. Die letzten Kapitel sind Zugabe: Die Themen Resonanz als Lebensprinzip, die resignative Reife als Überlebens- strategie und die Idee eines Benutzerhandbuchs, wie man am besten bei Konflikten mit mir zurechtkommt.
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    Einleitung | 19 Diesist eine Sammlung von Ideen, die dir, deiner Familie oder deinem Team am Arbeitsplatz helfen können, ein- ander besser zu verstehen und ein besseres Miteinander zu schaffen. Mein größter Wunsch lautet: Am Ende verstehst du bes- ser, warum der Leitspruch zu meinem Herzensthema lau- tet: Konflikte sind sexy!
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    22 | Haltungoder Methodik: Was hilft mehr? Scheinbar gibt es zwei Lager in der Diskussion, ähnlich der Frage: »Wer war eher da: Huhn oder Ei?« Die eine Seite verlangt nach Arbeit an der Haltung, also der in- neren Einstellung zum Thema Konflikte und behaupten: Wenn sich deine Haltung geändert hat, dann kannst du mit Werkzeugen die Konflikte bearbeiten. Die andere Seite verkündet: Wenn du Werkzeuge hast, Kommuni- kationsmodelle anwenden lernst, dann wird sich deine Sichtweise auf Konflikte verändern und somit auch die Grundeinstellung dazu. Mir sind Entweder-so-oder-so-Mechanismen suspekt. Täter/Opfer, Großzügigkeit/Geiz, hundert Prozent En- gagement oder faul sein – es gibt scheinbar nur Extreme und das eine schließt das andere aus. Hand aufs Herz – so funktioniert das Leben nicht. Ob in der Familie oder am Arbeitsplatz, Kompromisse sind in über neunzig Pro- zent des Alltags notwendig. Fleischesser sind die Bösen und die Pflanzenverwerter sind die Guten. »Entweder bist du mein Freund oder mein Feind!« Meine Überzeugung lautet mittlerweile, dass sich die- se beiden Dinge gleichzeitig entwickeln lassen. Wie in einem Ruderboot: Wenn du nur mit einem Ruder han- tierst, kommst du auch voran – nur bewegst du dich im Kreis. Genau da setzt meine Konfliktstrategie an. Durch den sofort einsetzenden Erfolg der sechs Wegpunkte im Konfliktsystem kommen positive Erlebnisse zustande. Dadurch ändert sich das Misstrauen gegenüber Konflik- ten und Freude keimt auf, dass ich es selbst in der Hand habe, etwas zu verändern und zu bewirken. Aus diesen Gedanken biete ich eine dritte Verwebung der beiden Begriffe an. Methodik und Haltung schau- keln sich im wahrsten Sinne des Wortes gemeinsam in die Höhe. Daher starten meine Beratungen und Semina- re sofort mit dem Konfliktsystem: Nach der Benennung der Konflikte legen wir diese sofort unter das Mikroskop und durchlaufen die einzelnen Schritte.
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    Haltung oder Methodik:Was hilft mehr? | 23 Die daraus wachsende eigene Klarheit bringt sofort Licht in das Dunkel der Konflikte, und Handlungsmuster werden mitgeliefert. Aus dem Verständnis der einzelnen Wegpunkte ergibt sich automatisch und wie von Zauber- hand das notwendig zielführende Verhalten.
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    Warum kommen vieleBotschaften nicht an oder werden missverstanden? Wie führen wir Gespräche klar und mitfühlend, aber ohne Selbstzensur und falsche Rücksichtnahme? Welche Rolle spielt die Persönlichkeitsentwicklung in der Kommunikation? Fischers Buch reflektiert zwei Jahrzehnte Praxiserfahrung mit der Gewaltfreien Kommunikation. Dabei zeigt es nicht nur die Schattenseiten und Missverständnisse von Rosenbergs Ansatz auf. Vielmehr liefert es einen auf nachhaltiger Persönlichkeitsentwicklung basierenden Ansatz einer neuen Gewaltfreien Kommunikation – ohne Selbstzensur und Dogmatik. Es beleuchtet die Abgründe des Kommunikationstheaters und zeigt Möglichkeiten, wie sich gelingende Beziehungen in Berufs- und Privatleben gestalten lassen. Ein lesenswertes Buch – für Kenner und Einsteiger der Gewaltfreien Kommunikation und alle, die Selbstreflexion und innere Entwicklung anstreben. Markus Fischer Die neue Gewaltfreie Kommunikation Empathie und Eigenverantwortung ohne Selbstzensur 216 Seiten; 24,95 Euro ISBN 978-3-86980-468-2; Art.-Nr.: 1076 Die neue Gewaltfreie Kommunikation www.BusinessVillage.de
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    Warum kommen vieleBotschaften nicht an oder werden missverstanden? Wie führen wir Gespräche klar und mitfühlend, aber ohne Selbstzensur und falsche Rücksichtnahme? Welche Rolle spielt die Persönlichkeitsentwicklung in der Kommunikation? Fischers Buch reflektiert zwei Jahrzehnte Praxiserfahrung mit der Gewaltfreien Kommunikation. Dabei zeigt es nicht nur die Schattenseiten und Missverständnisse von Rosenbergs Ansatz auf. Vielmehr liefert es einen auf nachhaltiger Persönlichkeitsentwicklung basierenden Ansatz einer neuen Gewaltfreien Kommunikation – ohne Selbstzensur und Dogmatik. Es beleuchtet die Abgründe des Kommunikationstheaters und zeigt Möglichkeiten, wie sich gelingende Beziehungen in Berufs- und Privatleben gestalten lassen. Ein lesenswertes Buch – für Kenner und Einsteiger der Gewaltfreien Kommunikation und alle, die Selbstreflexion und innere Entwicklung anstreben. Iris Zeppezauer Bei allem Respekt! Wie Sie durch Klarheit ganz natürlich Ansehen gewinnen 224 Seiten; 24,95 Euro ISBN 978-3-86980-675-4; Art.-Nr.: 1161 Bei allem Respekt! www.BusinessVillage.de
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    Der stetig wachsendeStress von Beschäftigten im unternehmerischen Umfeld führt dazu, dass Energie und Zeit für Dinge aufgewendet werden, die den Unternehmens- und Mitarbeiterzielen entgegenstehen. Der oft strikte Fokus auf quantitatives Wachstum vernachlässigt dabei die wirklichen Sozialfaktoren im Unternehmen. Das zeigt sich ökonomisch durch sinkende Produktivität, Kreativität und Flexibilität des Unternehmens sowie psychologisch/ gesundheitlich durch innere Kündigungen, einen hohen Krankenstand bis hin zum völligen Burn-out. Zu den Hauptursachen zählen Konflikte zwischen den Hierarchieebenen, Arbeitsverdichtung, Unterbesetzung, sich ständig verändernde Anforderungen, Störung von Arbeitsabläufen, unkalkulierbare neue Aufgaben und pausenlose Erreichbarkeit – auch nach Feierabend. Astrid Herbsts Buch liefert einen ganzheitlichen praktischen Lösungsansatz, um diese Stressoren zu identifizieren und das Unternehmen von hausgemachtem Stress zu befreien. ieses Buch ist für alle, die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit spürbar steigern wollen bei einer gleichzeitigen Entlastung der Mitarbeiter im Arbeitsalltag. Astrid Herbst Das stressfreie Unternehmen Zehn Tools für entspannte und effektive Zusammenarbeit, die Mit- arbeitergesundheit und Mitarbeiterbindung fördern, Konfliktpotenziale eliminieren und den Fachkräftemangel beheben. 224 Seiten; 26,95 Euro ISBN 978-3-86980-795-9; Art.-Nr.: 1199 Das stressfreie Unternehmen www.BusinessVillage.de
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    Gute Führung spürtman kaum – schlechte umso mehr. Wem sind Formulierungen wie »einnorden« oder »in die Spur stellen« nicht geläufig? Sie sind Synonyme für eine anachronistische Autorität und fehlende positive Visionen. Genau hier setzt Positive Leadership an und lenkt die Aufmerksamkeit auf die positive Abweichung, also auf das Gelingende und positiv Herausragende. Der Ansatz kommt aus der Positiven Psychologie und verspricht nicht weniger als eine (R) Evolution von Führung: Er befähigt Führungskräfte, ihre Teams und Organisationen durch authentisches, empathisches und inspirierendes Handeln zu stärken. Dieses Buch zeigt offen und klar, welches Führungsverhalten heute zeitgemäß ist und wie wir Führung ganz konkret besser machen können. Es versteht sich als eine Anleitung, um eine zukunftsfähige, resiliente und positive Führungs- und Unternehmenskultur zu gestalten. Elke Katharina Meyer, Thomas Achim Werner, Frank Nesemann Positiv führt! Mit Positive Leadership Teams und Organisationen empowern 294 Seiten; 34,95 Euro ISBN 978-3-86980-753-9; Art.-Nr.: 1192 Positiv führt! www.BusinessVillage.de