2. Agenda
• historische Entwicklung
• WertschöpfungskeHe
• deutsche Unternehmen
• bisherige und zukünKige Entwicklung
• EinflusskräKe
• Subven+onen
• Insolvenzen / Liquida+onen
• Gründe für das Scheitern
• Vorhersagen für 2013
• Tendenzen im deutschen Markt
• Innova+onen
• ReHungsszenarien
• Ausblick
3. historische Entwicklung
• 1978: Gründung Ingenieurkollek+v
‚Wuseltronik‘ (Wind‐ und Sonnen‐
elektronik) in Kreuzberg durch
Rainer Lemoine, MaHhias Wrona
und Hans RaHunde
• 1996: Gründung der SOLON AG
• 1998: SOLON geht an die Börse
• 1999: Gründung der Q‐Cells AG
• 2005: Q‐Cells geht an die Börse
• 2012: Insolvenz SOLON und
Q‐Cells
4. WertschöpfungskeHe
upstream downstream
Ingot/ Inte‐ Installa‐
Poly‐Si Wafer Zelle Module
gra+on +on
Betrieb
Anzahl wenige einige
Firmen (ca. 10) (> 100) viele
sehr hoch hoch sehr wenig
CAPEX
(> 500 M$) (> 80M$)
Komplexi‐
tät sehr hoch moderat niedrig
Märkte global regional lokal
EintriHs‐
barriere
10. bisherige und zukünKige Entwicklung
Vorhersage zu jährlicher PV Installa+on im Jahre 2015 (in GW)
in den 10 wich+gsten Märkten
10
9 USA
8 China
7 Japan
6 Deutschland
5 Italien
4 Indien
3 Saudi
2
Canada
1
Australien
0
Türkei
12. EinflusskräKe
• MarkHreibende KräKe
– global ansteigende Nachfrage nach Energie (LATAM + 80% bis
2030)
– Regierungsvorgaben angesichts sinkender Reserven von fossilen
Brennstoffen und Energieunabhängigkeit* münden in Zielen und
Vorgaben für EE
– sinkende Systempreise und Netzparität in diversen Märkten
• Marktbremsende KräKe
– Sävgung von etablierten EU‐Märkten
– Anfälligkeit bei sinkender Förderung
– Netzaufnahmefähigkeit
* Deutschland hat 2011 87 Mrd. € für Energieimporte ausgegeben
14. Subven+onen: ein Beispiel
• fossile Energieträger wie Öl, Gas und Kohle werden von den
meisten Menschen im Vergleich zu EE als eher billig
wahrgenommen
• die tatsächlichen Kosten dieser Energieträger sind aber
anders: würde man die Belastungen des Bundeshaushaltes
und die externen Kosten analog dem EEG auf die
Stromkosten umlegen, betrüge diese Energieumlage
10,2 ct/kWh
• finanzielle Förderung der konven+onellen Energie in
Deutschland 1970‐2012:
– Steinkohle 311 Mrd. €
– Braunkohle: 87 Mrd. €
– Atomenergie: 213 Mrd. €
Quelle: Forum ökologisch‐soziale MarktwirtschaK
15. Insolvenzen/Liquida+onen
wer schluckt wen ?
SOLON nach Insolvenz verkauK an Microsol, Indien
Q‐Cells nach Insolvenz verkauK an Hanwha, Korea
SolarwaH Restrukturierung in Eigenverwaltung, Ankerak+onär Stefan Quandt
Solibro verkauK nach Insolvenz an Hanergy, China
SchoH Solar Wafer GmbH über Auk+on abgewickelt
SchoH Solar AG verkauK 111 Paten{amilien an Fraunhofer
Centrotherm Insolvenzplanverfahren, Abs+mmung über Au|ebung 29.01.13
Würth Solar Übernahme durch Manz
Inventux Technologies AG neue Investoren aus Argen+nien und Chile
Sovello Liquida+on nach Insolvenz, Versteigerung Ausrüstungen bis 03/13
scn energy Insolvenzplanverfahren
sunways Übernahme durch LDK Solar, China
First Solar s+lle Liquida+on der Produk+on in Brandenburg
Soltecture S+lllegung, Liquida+on nach Insolvenz
16. Gründe für das Scheitern
• Marktpräsenz
– vorwiegend MiHelstand mit begrenzten MiHeln, daher fehlende Größe für den Weltmarkt
(Ausnahme Bosch & Siemens, die aber aussteigen wollen)
– massive Fehleinschätzung über die Entwicklung der Märkte
• Forschung & Entwicklung
– gemessen am Umsatz geben deutsche Solarunternehmen nur 2,7% für F&E aus (zum Vergleich
Pharma: 9%, Elektrotechnik: 7% und Fahrzeugbau: 6%)
– eine Ausnahme ist der Maschinenbau, der aber vorwiegend nach China expor+ert und so das
deutsche Know‐How zum Standard für alle macht
• WeHbewerb
– WeHbewerbsverzerrung durch billige Kredite, güns+ge Energie und Grundstücke sowie
weitere regionale Hilfen für chinesische Unternehmen (2010 – 2012: > 40 Mrd. $)
– fernöstliche WeHbewerber arbeiten miHlerweile im Weltmaßstab in Riesenfabriken
• Förderung
– künstlicher Kosmos, der zur Trägheit geführt hat
• Finanzierung
– bisherige Erfahrungen an der Börse haben Anleger vorsich+g gemacht
17. Vorhersagen für 2013
1. zweistellige Zubauzahlen weltweit
2. Konsolidierung schreitet voran (upstream schrumpK von ca. 500 Unternehmen
weltweit auf < 150)
3. Modulpreise stabilisieren sich erst im 2. Hj. nach weiteren 5 – 10 % Preisverfall
4. Wechselrichterpreise geben 5 – 10 % nach
5. Handelsstreit zwischen USA, China, Indien und EU geht weiter
6. Südafrika und Rumänien entwickeln sich zu den wich+gsten ‚neuen‘ Märkten
7. trotz Rückgang der Förderung sind weiterhin zweistellige Renditen in Europa
möglich
8. Zuwachs PV in den USA erstmals größer als Wind
9. China wird zum größten Markt der Welt
10. Speicherlösungen werden die Industrie verändern
11. Neue Technologien beleben die Marktsitua+on für Maschinenhersteller
12. Finanzierung durch Banken wird schwieriger, PPA‘s lösen FIT ab
13. Große EVU‘s gehen selbst in das off‐grid‐GeschäK, werden den allg. Zubau aber
weiterhin behindern
Quelle: u.a. IHS iSuppli
19. Innova+onen
• neue GeschäKsmodelle entlang der WertschöpfungskeHe:
– Tetraeder Solar, Dortmund
• genaue Berechnung der Erträge einer Solaranlage auf Basis von
Katasterdaten und 3D‐Scans nach Tageszeit unter Berücksich+gung
von SchaHen
– Saperatec, Bielefeld
• Recycling von Dünnschicht‐Zellen, 95% Wiedergewinnung von Glas,
Plas+k, Halbleiter
• Innova+onen:
– Heliatek, Dresden
• organische Solarzellen aufgedampK auf Folien (Wirkungsgrad 10%)
mit neuen Anwendungen (Fenster, Fassade, Autodach etc.)
– Second Solar, Halle
• Neues Herstellungsverfahren für Cadmium‐Tellurid‐Zellen mit target
cost 0,5 €/Wp
20. ReHungsszenarien
• na+onaler No{allplan (Jacob Schlandt, FR, 2.8.12)
• Überbrückungshilfen (gefordert von MP S‐A Haseloff und
WM TH Machnig, dpa 28.12.12)
• EEG‐Förderung nur von deutschen
Herstellern ? (analog China)
• Steigerung von Forschung & Entwicklung
(Quantensprung beim Wirkungsgrad, Revolu+on staH Evolu+on!;
Innova&onssprung durch Verbindung von Dünnschicht und Silizium, Prof.
Dr. Rolf Brendel, ISFH auf FVEE Jahrestagung 2012)
• Merger von mehreren Unternehmen + PE (aber
wer soll das finanzieren?)
21. Ausblick
• Chancen haben heute nur noch Unternehmen mit
guten Kostenstrukturen, gutem Vertrieb und
ausreichenden Rücklagen
• PV‐Unternehmen folgen den allgemeinen
Industrietrends (Massenproduk+on, OEM‐
Fer+gungslösungen, Konzentra+on und Verlagerung
der Produk+on in Niedrigkostenländer)
• immer mehr Industrie‐Mul+s aus der Elektronik‐
industrie steigen bei den Erneuerbaren ein,
Photovoltaik verschiebt sich somit vermehrt in
Richtung Elektronikindustrie