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Volkswirtschaftlicher Nutzen
               innovativer Allergietherapien
               bei Kindern und Jugendlichen

                                        6. September 2012




Economica Institut für Wirtschaftsforschung                 www.allergie-frei-leben.at
Ziel der Studie

1. Quantifizierung der volkswirtschaftlichen Kosten
   von Allergien im Kindes- und Jugendalter
   – Pekuniäre Kosten:
      • Direkte Kosten
      • Indirekte Kosten
   – Nicht pekuniäre Kosten:
      • Intangible Kosten


1. Quantifizierung der Einsparungspotenziale durch
   die Anwendung innovativer Allergietherapien
   → Primärdatenerhebung

                                                      2
Primärdatenerhebung

• Befragung mittels standardisiertem Fragebogen
   – Face-to-face Interviews
   – Elektronische Befragung
   – Auflage des Fragebogens in Arztpraxen/Allergieambulatorien
• Primärdatenerhebung unter
   – Eltern von Kindern im Alter von 6 – 13 Jahren
   – Jugendlichen von 14 – 25 Jahren
• Samplegröße: n = 557
• Zeitraum: Juli – August 2012
• Geographische Abgrenzung: Österreich

                                                                  3
Kostenarten


    Direkte Kosten              Indirekte Kosten              Intangible Kosten
 Bewerteter Ressourcen-       Volkswirtschaftliche Kosten      Folgeerscheinungen, die
      verbrauch für              aufgrund von weniger        sich monetär nicht messen
Gesundheitsdienstleistungen         Produktivität am         lassen, die für PatientInnen
  und Gesundheitsgüter.            Arbeitsplatz, mehr          jedoch mit bedeutenden
                                    Krankheitstagen,        Einbußen der Lebensqualität
                                 frühzeitigem Tod oder      verbunden sein können (z.B.
                              frühzeitiger Pensionierung.          Angstzustände,
                                                                   Depressionen).



               Pekuniäre Kosten                             Nicht pekuniäre K.

                                                                                        4
Limitationen
•   Allergien stellen keine eigenständige Diagnose (gemäß ICD-10-Code) dar und
    werden daher in Gesundheitsstatistiken nicht explizit erfasst (Abgrenzungs-
    problematik)
•   Prävalenz von Allergien: unterschiedliche Angaben und Bandbreiten
     –   Österreichische Gesundheitsbefragung          - Hauptverbandsdaten
     –   Mikrozensus (Statistik Austria)               - Gesundenuntersuchungen
     –   ISAAC-Studie                                  - Schulärztliche Untersuchungen
     –   ECRHS-Studie                                  - Stellungsuntersuchungen
     –   Wiener Gesundheits- und Sozialsurvey          - Österreichischer Allergiebericht

•   Mangelhafte Datenbasis:
     •   keine konsequente Auswertung der verfügbaren Daten (Mutter-Kind-Pass, schulärztliche
         Untersuchungen, Stellungsuntersuchungen, Vorsorgeuntersuchungen,…)
     •   Daten und Studien sind häufig beschränkt auf einzelne Krankheitsbilder

•   Allergien werden häufig nicht diagnostiziert

•   Bisher keine Studien zur Abschätzung der volkswirtschaftlichen Kosten von
    Allergien anhand österreichischer Primärdaten

                                                                                                5
Direkte Kosten
 Direkte Kosten von rund 400 Mio. € jährlich, davon mehr
        als 114 Mio. € für Kinder und Jugendliche*
•Diese umfassen Kosten für
    –   Antiallergische Therapie/Medikation
    –   Krankenhausaufenthalte
    –   Desensibilisierungen
    –   Diagnostik

•Darin noch nicht berücksichtigt:
    – Alternativ- und komplementärmedizinische Methoden (insbes. homöopathische
      Mittel, Massagen und Heilsalben)
    – Zusätzliche Kosten der Lebensführung (z.B. spezielle Bettwäsche, Pollenfilter
      im Auto,…)
    – Heilbehelfe
    – Zeitaufwand für Wege-, Warte- und Behandlungszeiten

*Prävalenz: 360.000 Allergiker im Alter von 6 bis 25 Jahren
                                                                                      6
Indirekte Kosten
Krankenstände

Berechnung des jährlichen Produktivitätsverlustes durch
allergiebedingte Krankenstandstage in Österreich (Altersgruppe
16 – 25 Jahre):
•210.000 Allergiker im Alter von 16 – 25
•Davon berufstätig: 56.000 Personen
•Allergiker mit Fehlzeiten: 10.000 Personen
•Durchschnittliche Anzahl der Krankenstandstage pro Person und Jahr: 5,4
Tage
•Jährlicher Produktivitätsverlust (im Jugendalter):
                              3 Mio. €
•Jährlicher Produktivitätsverlust (im Erwachsenenalter, unter der
Annahme dass rd. 19,4 % eine Behandlung machen):
                             56 Mio. €
                                                                           7
Indirekte Kosten
Vorzeitiger Tod

 Allergische Erkrankungen spielen in der Todesursachenstatistik
 eine untergeordnete Rolle
 z.B. 2004: 8 Todesfälle mit Status astmaticus
            2 Todesfälle mit anaphylaktischem Schock
 Aber: die hier dokumentierten Fälle führen lt. Experten mit
 Sicherheit zu einer Unterschätzung der Mortalität aufgrund
 allergischer Erkrankungen

 Bisher sind keine Todesfälle im Kindes- und Jugendalter
 dokumentiert, dennoch führen nicht behandelte Allergien im
 späteren Leben unter Umständen zum vorzeitigen Tod im
 Erwerbsalter. Lebenseinkommensentgang : bei rd. 50 Mio. €

                                                                  8
Indirekte Kosten

In den Berechnungen noch nicht inkludierte indirekte Kosten:
•Kosten aufgrund eingeschränkter Arbeitsproduktivität bzw.
verminderter Leistungsfähigkeit
•Kosten aufgrund von Frühpensionen
•Kosten durch Arbeitsausfälle von Eltern zur Pflege und
Betreuung erkrankter Kinder
•Abbruch von Ausbildungen / Berufswechsel aufgrund von
Allergien
•Arbeitgeberseitige Kosten
   – Zum Schutz allergischer Angestellter
   – Allergiebedingte Arbeitsunfälle


                                                               9
Bereitschaft zur Anwendung
innovativer Allergietherapien (I)




                                    10
Bereitschaft zur Anwendung
innovativer Allergietherapien (II)




                                     11
Bereitschaft zur Anwendung
innovativer Allergietherapien (III)




                                      12
Bereitschaft zur Anwendung
innovativer Allergietherapien (IV)




                                     13
Zusammenfassung
Akzeptanz innovativer Therapien

 •   Die Bereitschaft zu einer SLIT-Behandlung steigt mit der Dauer der
     Symptome und dem Grad der Beeinträchtigung, vor allem bei Patienten mit
      – Schimmelpilzallergie
      – Gräserallergien
      – Allergien gegen Pollenflug von Bäumen
 •   Bei schwerer Beeinträchtigung bzw. einer Symptomdauer von mehr als 4
     Wochen steigt die Bereitschaft um rund 15 Prozent bei Schimmelpilz-
     Allergikern und um 10 bis 12 Prozent bei Gräser- und Pollenallergikern.
 •   Eine bisher durchgeführte Desensibilisierung hat einen geringen negativen
     Einfluss auf die Bereitschaft zur SLIT-Behandlung.
 •   Patienten, die sich nicht behandeln haben lassen, weil für sie der
     Zeitaufwand zu groß ist, haben fast das gleiche Interesse an einer SLIT-
     Behandlung wie Patienten, für die die Zeit keine Rolle gespielt hat.
 •   Patienten, die sich nicht behandeln haben lassen, weil sie Angst vor
     Schmerzen haben, haben eine deutlich geringere Neigung zu einer SLIT-
     Behandlung.
                                                                                 14
Einsparungspotenzial durch
alternative Therapien:
Indirekte Kosten – jährliche Einsparungen

                                  Anteil der Personen, die keine
                                   Desensibilisierung gemacht
                                   haben, sich aber eine SLIT-
                                   Therapie vorstellen können:
                                              43,9 %

                                           Szenario 1:
                                     20 % machen eine SLIT-
                                           Behandlung
                               Jährliche Einsparung von 14 Mio. €

                                            Szenario 2:
                                      30 % machen eine SLIT-
                                            Behandlung
                                Jährliche Einsparung von 21 Mio. €



                                                                    15
Einsparungspotenzial durch
alternative Therapien:
Indirekte Kosten – totaler Produktivitätsverlust
                                         Berechnet man den
                                   Produktivitätsverlust der heute 6
                                   bis 25jährigen für das gesamte
                                   Arbeitsleben, so entspricht dies
                                     einem Einsparpotenzial von:


                                            Szenario 1:

                                     Einsparung von 570 Mio. €


                                            Szenario 2:

                                    Einsparung von 855 Mio. €




                                                                       16
www.allergie-frei-leben.at




Economica Institut für Wirtschaftsforschung




                                                                      17

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  • 1. Volkswirtschaftlicher Nutzen innovativer Allergietherapien bei Kindern und Jugendlichen 6. September 2012 Economica Institut für Wirtschaftsforschung www.allergie-frei-leben.at
  • 2. Ziel der Studie 1. Quantifizierung der volkswirtschaftlichen Kosten von Allergien im Kindes- und Jugendalter – Pekuniäre Kosten: • Direkte Kosten • Indirekte Kosten – Nicht pekuniäre Kosten: • Intangible Kosten 1. Quantifizierung der Einsparungspotenziale durch die Anwendung innovativer Allergietherapien → Primärdatenerhebung 2
  • 3. Primärdatenerhebung • Befragung mittels standardisiertem Fragebogen – Face-to-face Interviews – Elektronische Befragung – Auflage des Fragebogens in Arztpraxen/Allergieambulatorien • Primärdatenerhebung unter – Eltern von Kindern im Alter von 6 – 13 Jahren – Jugendlichen von 14 – 25 Jahren • Samplegröße: n = 557 • Zeitraum: Juli – August 2012 • Geographische Abgrenzung: Österreich 3
  • 4. Kostenarten Direkte Kosten Indirekte Kosten Intangible Kosten Bewerteter Ressourcen- Volkswirtschaftliche Kosten Folgeerscheinungen, die verbrauch für aufgrund von weniger sich monetär nicht messen Gesundheitsdienstleistungen Produktivität am lassen, die für PatientInnen und Gesundheitsgüter. Arbeitsplatz, mehr jedoch mit bedeutenden Krankheitstagen, Einbußen der Lebensqualität frühzeitigem Tod oder verbunden sein können (z.B. frühzeitiger Pensionierung. Angstzustände, Depressionen). Pekuniäre Kosten Nicht pekuniäre K. 4
  • 5. Limitationen • Allergien stellen keine eigenständige Diagnose (gemäß ICD-10-Code) dar und werden daher in Gesundheitsstatistiken nicht explizit erfasst (Abgrenzungs- problematik) • Prävalenz von Allergien: unterschiedliche Angaben und Bandbreiten – Österreichische Gesundheitsbefragung - Hauptverbandsdaten – Mikrozensus (Statistik Austria) - Gesundenuntersuchungen – ISAAC-Studie - Schulärztliche Untersuchungen – ECRHS-Studie - Stellungsuntersuchungen – Wiener Gesundheits- und Sozialsurvey - Österreichischer Allergiebericht • Mangelhafte Datenbasis: • keine konsequente Auswertung der verfügbaren Daten (Mutter-Kind-Pass, schulärztliche Untersuchungen, Stellungsuntersuchungen, Vorsorgeuntersuchungen,…) • Daten und Studien sind häufig beschränkt auf einzelne Krankheitsbilder • Allergien werden häufig nicht diagnostiziert • Bisher keine Studien zur Abschätzung der volkswirtschaftlichen Kosten von Allergien anhand österreichischer Primärdaten 5
  • 6. Direkte Kosten Direkte Kosten von rund 400 Mio. € jährlich, davon mehr als 114 Mio. € für Kinder und Jugendliche* •Diese umfassen Kosten für – Antiallergische Therapie/Medikation – Krankenhausaufenthalte – Desensibilisierungen – Diagnostik •Darin noch nicht berücksichtigt: – Alternativ- und komplementärmedizinische Methoden (insbes. homöopathische Mittel, Massagen und Heilsalben) – Zusätzliche Kosten der Lebensführung (z.B. spezielle Bettwäsche, Pollenfilter im Auto,…) – Heilbehelfe – Zeitaufwand für Wege-, Warte- und Behandlungszeiten *Prävalenz: 360.000 Allergiker im Alter von 6 bis 25 Jahren 6
  • 7. Indirekte Kosten Krankenstände Berechnung des jährlichen Produktivitätsverlustes durch allergiebedingte Krankenstandstage in Österreich (Altersgruppe 16 – 25 Jahre): •210.000 Allergiker im Alter von 16 – 25 •Davon berufstätig: 56.000 Personen •Allergiker mit Fehlzeiten: 10.000 Personen •Durchschnittliche Anzahl der Krankenstandstage pro Person und Jahr: 5,4 Tage •Jährlicher Produktivitätsverlust (im Jugendalter): 3 Mio. € •Jährlicher Produktivitätsverlust (im Erwachsenenalter, unter der Annahme dass rd. 19,4 % eine Behandlung machen): 56 Mio. € 7
  • 8. Indirekte Kosten Vorzeitiger Tod Allergische Erkrankungen spielen in der Todesursachenstatistik eine untergeordnete Rolle z.B. 2004: 8 Todesfälle mit Status astmaticus 2 Todesfälle mit anaphylaktischem Schock Aber: die hier dokumentierten Fälle führen lt. Experten mit Sicherheit zu einer Unterschätzung der Mortalität aufgrund allergischer Erkrankungen Bisher sind keine Todesfälle im Kindes- und Jugendalter dokumentiert, dennoch führen nicht behandelte Allergien im späteren Leben unter Umständen zum vorzeitigen Tod im Erwerbsalter. Lebenseinkommensentgang : bei rd. 50 Mio. € 8
  • 9. Indirekte Kosten In den Berechnungen noch nicht inkludierte indirekte Kosten: •Kosten aufgrund eingeschränkter Arbeitsproduktivität bzw. verminderter Leistungsfähigkeit •Kosten aufgrund von Frühpensionen •Kosten durch Arbeitsausfälle von Eltern zur Pflege und Betreuung erkrankter Kinder •Abbruch von Ausbildungen / Berufswechsel aufgrund von Allergien •Arbeitgeberseitige Kosten – Zum Schutz allergischer Angestellter – Allergiebedingte Arbeitsunfälle 9
  • 10. Bereitschaft zur Anwendung innovativer Allergietherapien (I) 10
  • 11. Bereitschaft zur Anwendung innovativer Allergietherapien (II) 11
  • 12. Bereitschaft zur Anwendung innovativer Allergietherapien (III) 12
  • 13. Bereitschaft zur Anwendung innovativer Allergietherapien (IV) 13
  • 14. Zusammenfassung Akzeptanz innovativer Therapien • Die Bereitschaft zu einer SLIT-Behandlung steigt mit der Dauer der Symptome und dem Grad der Beeinträchtigung, vor allem bei Patienten mit – Schimmelpilzallergie – Gräserallergien – Allergien gegen Pollenflug von Bäumen • Bei schwerer Beeinträchtigung bzw. einer Symptomdauer von mehr als 4 Wochen steigt die Bereitschaft um rund 15 Prozent bei Schimmelpilz- Allergikern und um 10 bis 12 Prozent bei Gräser- und Pollenallergikern. • Eine bisher durchgeführte Desensibilisierung hat einen geringen negativen Einfluss auf die Bereitschaft zur SLIT-Behandlung. • Patienten, die sich nicht behandeln haben lassen, weil für sie der Zeitaufwand zu groß ist, haben fast das gleiche Interesse an einer SLIT- Behandlung wie Patienten, für die die Zeit keine Rolle gespielt hat. • Patienten, die sich nicht behandeln haben lassen, weil sie Angst vor Schmerzen haben, haben eine deutlich geringere Neigung zu einer SLIT- Behandlung. 14
  • 15. Einsparungspotenzial durch alternative Therapien: Indirekte Kosten – jährliche Einsparungen Anteil der Personen, die keine Desensibilisierung gemacht haben, sich aber eine SLIT- Therapie vorstellen können: 43,9 % Szenario 1: 20 % machen eine SLIT- Behandlung Jährliche Einsparung von 14 Mio. € Szenario 2: 30 % machen eine SLIT- Behandlung Jährliche Einsparung von 21 Mio. € 15
  • 16. Einsparungspotenzial durch alternative Therapien: Indirekte Kosten – totaler Produktivitätsverlust Berechnet man den Produktivitätsverlust der heute 6 bis 25jährigen für das gesamte Arbeitsleben, so entspricht dies einem Einsparpotenzial von: Szenario 1: Einsparung von 570 Mio. € Szenario 2: Einsparung von 855 Mio. € 16