Nicht Köln, München oder Berlin sind die ersten Städte, deren Straßenzüge als Fotos weltweit im Internet abrufbar sind, sondern der bayerische Ort Oberstaufen. Google Street View ist da. Diese Meldung stößt Dienstagmorgen auf ein großes mediales Interesse. Sowohl in den klassischen Printmedien als auch auf Newsseiten, Blogs, Foren, Twitter und anderen Plattformen wird kontrovers diskutiert. Im Untersuchungszeitraum zwischen dem 31. Oktober und dem 5. November wurden allein 794 deutschsprachige Beiträge identifiziert, die sich mit eben diesem Thema auseinandersetzen. Weltweit sind es 1234 Posts. Neben Oberstaufen können vorerst nur einzelne Sehenswürdigkeiten virtuell besichtigt werden. Bis Ende des Monats sollen die 20 größten deutschen Städte hinzukommen.
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Nachrichtenlage im Social Web: Google Street View
1. Die Nachrichtenlage im Social Web
Google Street View: "Deutschland, was hast du getan?"(Zeit Online vom 3.11.2010)
Ausgabe 02/2010 31. Oktober. 5. November 2010
Die Trendline - Zwischen dem 1. und 5. November wird im Web 2.0 kontrovers zu dem Thema Buzz Graph - Die meistgenannten Schlagwörter im Kontext mit
Google Street View diskutiert. Der Peak der Berichterstattung liegt am 3. November. Einen Tag Google Street View werden hier im semantischen Zusammen-
zuvor hatte Google erste Street View-Bilder aus dem bayerischen Ort Oberstaufen ins Netz gestellt. hang dargestellt.
Street View: Befürworter und Gegner im Web 2.0
N icht Köln, München oder Berlin sind die ersten Städte, de-
ren Straßenzüge als Fotos weltweit im Internet abrufbar
sind, sondern der bayerische Ort Oberstaufen. Google Street
Die Mehrzahl der Beiträge befindet sich mit 560 Posts auf Twit-
ter, gefolgt von Blogs mit 137, Newsseiten mit 87, Foren mit
vier und Youtube mit sechs Nennungen. Am 3. November ver-
View ist da. Diese Meldung stößt Dienstagmorgen auf ein öffentlicht Jeff Jarvis den Gastbeitrag auf Zeit Online mit dem
großes mediales Interesse. Sowohl in den klassischen Printmedi- Titel "Deutschland, was hast du getan?". Unter dem Hashtag
en als auch auf Newsseiten, Blogs, Foren, Twitter und anderen #blurmany geben seitdem Twitterer ihren Unmut über die ver-
Plattformen wird kontrovers diskutiert. Im Untersuchungszeit- pixelten Gebäuden kund. Bis zum 5.11. um 11.30 Uhr wurden
raum zwischen dem 31. Oktober und dem 5. November wur- insgesamt 265 Tweets mit diesem Hashtag abgesetzt. Am sel-
den allein 794 deutschsprachige Beiträge identifiziert, die sich ben Tag meldet Spiegel Online, Google habe bei der Verpix-
mit eben diesem Thema auseinandersetzen. Weltweit sind es elung der Häuser geschlampt. Auf iPhone und iPad waren
1234 Posts. Neben Oberstaufen können vorerst nur einzelne Se- Häuser zu erkennen, obwohl deren Besitzer vorher bei dem In-
henswürdigkeiten virtuell besichtigt werden. Bis Ende des Mo- ternetkonzern Widerspruch eingelegt hatten.
nats sollen die 20 größten deutschen Städte hinzukommen.
Betrachtet man die Tonalität der Beiträge in der Gesamtheit, so
Die Diskussion spaltet die Netzgemeinde: Die negativen Beiträge lässt sich festhalten, dass es im Beobachtungszeitraum mehr
richten sich zum einen gegen die Hausbesitzer, die ihre Privats- negative als positive Meldungen gibt. Die Mehrzahl der positi-
phähre gewahrt wissen wollten und die Verpixelung ihres Hau- ven Beiträge bewertet den neuen Dienst von Google als
ses beantragt hatten. So schreibt @Sluft_ am 2.11.: "So bereichernd und stellt sich auf die Seite von Jeff Jarvis. So fin-
bekommen wir also demnächst #GoogleStreetView bei uns im den sich am 2. und 3.11. mehr positive Posts als an den darauf-
Lande zu sehen. Ein hartes #FAIL an Politik und Bürger." Zum folgenden Tagen. Den größten Anteil der Negativbeiträge
anderen geben die Gegner des Dienstes die Gefahr des Daten- stehen entweder mit dem Hashtag #blurmany oder der Panne
schutzes zu bedenken. Die Gemeinde Burgberg im Allgäu hatte bei der Verpixelung von Häusern im Zusammenhang. Am Bei-
sogar gefordert, dass Google die Gemeinde erst gar nicht foto- spiel von Twitter wird deutlich, wie kontrovers die Diskussion
grafieren dürfe. um Google Street View geführt wird. Die Mehrheit der positi-
ven (73%) als auch der negativen (63%) wurden dort gepostet.
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