SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 24
MÖGLICHKEITEN
UND HINDERNISSE VON
FAHRRADMOBILITÄT
Erkenntnisse aus dem Kurs Bicycle Mobility unter der Leitung von Professor
Holger Jahn, Wintersemester 2017, Fachhoschule Potsdam,
Fachbereich Design.
Carolin Langenbach, Tim J. Peters
Bicycle Mobility
Wofür und warum wird
das Rad verwendet?
2
Lifestyle & Fun
BEWEGUNG
GESUNDHEIT
UMWELTSCHUTZ
KOSTENEFFIZIENZ
EMISSIONSFREIHEIT
3
Fahrradnutzung als Ausdruck eines Lebensgefühls und
einer angewandten Wertehaltung, als Sport mehr denn als
Fortbewegungsmittel sowie aus gesellschaftlichen Überlegungen und
sozio-ökonomischen Überzeugungen heraus.
Die Dominanz des Sports an der Fahrradnutzung sowie als Life-
style-Objekt, lässt sich gut an den Innovationswegen im gesamten
Fahrradsegment erkennen. Impulsgeber ist hier nämlich, anders als
etwa beim Automobil, nicht die Luxus-Klasse sondern üblicherwei-
se der Leistungssport.
4
Lifestyle & Fun Von A nach B
BEWEGUNG
GESUNDHEIT
UMWELTSCHUTZ
KOSTENEFFIZIENZ
FLEXIBILITÄT
UNABHÄNGIGKEIT
SCHNELLIGKEIT
KEINE PARKPLATZSUCHE
EMISSIONSFREIHEIT
5
Insbesondere in Großstädten wie Berlin prägen Fahrradfahrer
zunehmend das Verkehrsbild. Vorteile wie die höhere Flexibilität,
Schnelligkeit und Unabhängikeit lassen das Fahrrad für eine
wachsende Gruppe an Menschen zur tragfähigen Alternative zu ÖPNV
und Auto werden.
Fahrrad fahren aus praktischen Überlegungen, insbesondere für
die „letzte Meile“ und damit Entfernungen unter 5km. Durch die
zunehmende Verbreitung von Pedelecs aber auch darüber hinaus als
Ersatz für das eigene Auto im Alltag.
6
Lifestyle & Fun Von A nach B
Transport
BEWEGUNG
GESUNDHEIT
UMWELTSCHUTZ
KOSTENEFFIZIENZ
FLEXIBILITÄT
UNABHÄNGIGKEIT
SCHNELLIGKEIT
KEINE PARKPLATZSUCHE
KINDER MITNEHMEN
KURZSTRECKEN-
LOGISTIK WAREN TRANSPORTIEREN
EMISSIONSFREIHEIT
7
Nutzung des Fahrrads als Transportmittel im wörtlichsten Sinne. Durch
vielfältige Variationen vom klassischen Cargo-Bike bis zum elektrisch
unterstützen Vier-Rad, eignen sich das Fahrrad zum Transport
verschiedenster Güter in den unterschiedlichsten Größen und
Gewichtsklassen.
Bild: wittco.gmbh / flickr, CC BY
„Ich ersetze ein Auto“ steht auf vielen Cargo-Bikes stolz drauf. Dass
es damit insbesondere im urbanen Raum nicht weit her ist, zeigt
sich auch daran, dass es mittlerweile Transportvehikel für alles vom
Großeinkauf über die Warenauslieferung bis zum Kindertransport gibt.
8
Was hält Menschen also
noch davon ab?
Was muss sich verändern, damit sich Fahrradmobilität
besser im Alltag verankert?
9
Infrastruktur Vehikel Grundsätzliches
Welche Potenziale und Probleme verbergen
sich im Bereich der urbanen und ruralen Infra-
struktur, die eine Nutzung von Fahrradmobilität
attraktiver machen könnten?
Welche Faktoren am Fahrrad, Pedelec oder
sonstigen, selbstangetriebenen Gefährt
selbst führen zu einer Ablehnung durch
potenzielle Nutzer?
Welche grundlegenden Probleme werden
im Bezug auf die Fortbewegung per Fahrrad
wahrgenommen? In wie fern sind diese
realistisch?
Icons: CC BY 3.0: 1: Andrejs Kirma, 2: Eric Poscher, 3: Naveen; thenounproject
10
Infrastruktur
Bildquellen (in Leserichtung): https://adfc-blog.de/2015/05/wie-vermeidet-man-dooring-unfaelle_
Fahrradwege bergen etliche Gefahren und
sind oft keine Sicherheitszone für Fahrradfah-
rer. Die Oberflächenverfassung mit Rissen,
Schlaglöchern und herausragenden Pflaster-
steinen stellt vor allem im Halbdunkeln eine
große Gefahr dar.
Für viele Lieferanten und Autofahrer scheint
Fahrradweg gleichbedeutend mit „Parkzone“
zu sein oder aber wird der Radstreifen von
den Autos mitbenutzt, so dass ein Durchkom-
men für Fahrräder unmöglich wird und man
auch im gestauten Verkehr mitstehen muss.
Zusätzlich ist die Durchgängikeit von Radwe-
gen oft nicht gegeben.
FAHRRADWEGE
11
Infrastruktur
FUSSGÄNGER
Gemeinsame Radwege führen oft zu Konflikten zwischen Radfahrern und
Fußgängern. Die Regeln sind eindeutig: Neben der Sicherheit der Fußgänger
muss auch die Sicherheit und Leichtigkeit des Radverkehrs garantiert sein.
Radfahrer können hier jedoch oftmals nur in Schrittgeschwindigkeit fahren,
welches Unmut bei Ihnen auslöst.
Verwirrende unterschiedliche Beschilderungen führen dazu noch oft zu Un-
sicherheiten, da sowohl zum Radfahren als auch als Fußgänger kein Führer-
schein und Schilderkunde notwendig ist.
12
Infrastruktur
Nach wie vor gehören Kreuzungs-
situtaion zu den gefährlichsten für
Fahrradfahrer. Zwar gibt es durchaus
Maßnahmen, die z.B. verhindern, dass
abbiegende PKW Radfahrer überse-
hen, diese sind aber noch lange nicht
überall vorhanden. Auch gefährden
sich Radfahrer immer wieder selbst,
indem sie z.B. über Rot fahren.
KREUZUNGSBEREICHE
13
Infrastruktur
PARK- & LADEMÖGLICHKEITEN
Insbesondere an beliebten Plätzen immer wieder das
gleiche Bild: Völlig überfüllte Fahrradständer oder aus
der Not wild überall angekettete Fahrräder. Das Problem
wird noch dadurch verstärkt, dass eine moderne Fahr-
radinfrastruktur zunehmend mehr ausmacht, als nur Ab-
stellmöglichkeiten. Durch die Verbreitung von Pedelecs
wächst auch der Bedarf für Fahrrad-Ladestationen um
eine Unterbrechungsfreie Fortbewegung zu ermögli-
chen.
14
Infrastruktur
WARTUNG UND PANNENHILFE
Eine hohe Wartungsintensität moderner Fahrräder schreckt
viele Menschen ab Räder zu erwerben und zu Nutzen. Die Be-
schaffungs- und Folgekosten von Ersatzteilen können nach
den bereits erheblichen Anfangsinvestitionen für ein moder-
nes Rad sehr hoch sein. Insbesondere fehlt es aber oft an öf-
fentlich zugänglichem Werkzeug oder Ersatzteilen, um auch
unterwegs kleinere Reparaturen vornehmen zu können.
15
Vehikel
DIEBSTAHL UND
VANDALISMUS
Insbesondere in Städten mit vielen
Fahrrädern ist der Diebstahl von Fahr-
rädern oder Fahrradteilen ein gro-
ßes Problem. Darüber hinaus werden
Fahrräder, insbesondere wenn diese
länger stehen, immer wieder beschä-
digt. Auch ohne das Ziel Teile zu steh-
len.
16
Vehikel
WITTERUNGSABHÄNGIG
Die Entscheidung für oder gegen das
Fahrrad als Fortbewegungsmittel ist
für viele Menschen auch witterungsab-
hängig. Dabei sind durchaus Konzepte
denkbar, die eine Einstellung auf Wet-
terlagen wie Regen, Kälte, starke Hitze
oder gar Schnee ermöglichen.
17
Vehikel
UNTERBRINGUNG DER
AUSRÜSTUNG
Ein Helm, Sportklamotten, Flickzeug
– Fahrrad fahren kommt oft mit einem
Set an Ausrüstung einher. Im Gegen-
satz zum Auto gibt es aber meist kei-
nen (abschließbaren) Kofferraum um
diese einfach am Fahrzeug zu lagern.
Das führt zu unpraktischem Mitschlep-
pen und ist unnötig aufwändig.
18
Vehikel
VERLETZUNGSRISIKO
Viele Menschen haben Angst vor dem Fahrradfahren oder fühlen sich sehr unsicher
auf dem Rad zB wenn sie enge Stelle passieren oder plötzlich stark bremsen zu
müssen. Gerade auch die fehlende Knautschzone bei der Fahrt auf den Straßen mit
anderen Verkehrsteilnehmern wie Autos, LKWs und Bussen führt oft zu Unbehagen.
Denn bei einem Unfall bleibt es oft nicht nur bei einem „Lackkratzer“, sondern die-
ser zieht leichte bis schwere Verletzungen des Fahrradfahrers mit sich.
19
Grundsätzliches
WAHRGENOMMENER
ZEITVERLUST
Durch die niedrige Durchschnittsge-
schwindigkeit beim Fahrradfahren, hat
man das Gefühl, dass man für die glei-
che Strecke Weg mit dem Fahrrad sehr
viel länger braucht als mit dem Auto.
Selbst zeitraubende Faktoren wie
Staus werden zwar in der Situation als
ärgerlich wahrgenomme, schmählern
aber nicht den erlebten Zeitvorteil - ob
real vorhanden oder nicht.
20
Grundsätzliches
KÖRPERLICHE
ANSTRENGUNGWenn auch durch die Weiterentwick-
lung von Bauteilen und die wachsende
Verbreitung von Pedelecs immer we-
niger, so basiert Fahrrad fahren nach-
wievor auf körperlicher Anstrengung.
Insbesondere wenn am Arbeitsplatz
keine Dusche angeboten wird oder die
Wechselklamotten fehlen, kann dies
zum Hemmnis werden
21
Grundsätzliches
IMAGE
In vielen Mileus wird das Fahrrad nachwievor als
Transportmittel zweiter Wahl wahrgenommen. Insbe-
sondere wenn es nur darum geht eine Entfernung zu
überwinden, bspw. den Arbeitsplatz zu erreichen, haf-
tet dem Fahrrad für einige das Image einer Notlösung
oder dem eines Freizeitsportgeräts an. Zu sehen ist
das gut, an der in Deutschland wesentlich weniger als
in anderen Ländern repräsentierten Gruppe der Be-
rufspendler auf dem Fahrrad.
22
Was muss sich ändern, um
solche Probleme zu lösen?
Ausblick:
23
VIELEN DANK.
Quellen: Fokusgruppeninterview in Rafhmen des Kurses am 23.10.17, ADFC-Studie „To make more people bike more often“,
https://www.wp.de/region/rhein-und-ruhr/hast-du-kein-geld-fuer-ein-auto-selbstversuch-mit-dem-fahrrad-zur-arbeit-id2045302.html
24

Weitere ähnliche Inhalte

Empfohlen

2024 State of Marketing Report – by Hubspot
2024 State of Marketing Report – by Hubspot2024 State of Marketing Report – by Hubspot
2024 State of Marketing Report – by HubspotMarius Sescu
 
Everything You Need To Know About ChatGPT
Everything You Need To Know About ChatGPTEverything You Need To Know About ChatGPT
Everything You Need To Know About ChatGPTExpeed Software
 
Product Design Trends in 2024 | Teenage Engineerings
Product Design Trends in 2024 | Teenage EngineeringsProduct Design Trends in 2024 | Teenage Engineerings
Product Design Trends in 2024 | Teenage EngineeringsPixeldarts
 
How Race, Age and Gender Shape Attitudes Towards Mental Health
How Race, Age and Gender Shape Attitudes Towards Mental HealthHow Race, Age and Gender Shape Attitudes Towards Mental Health
How Race, Age and Gender Shape Attitudes Towards Mental HealthThinkNow
 
AI Trends in Creative Operations 2024 by Artwork Flow.pdf
AI Trends in Creative Operations 2024 by Artwork Flow.pdfAI Trends in Creative Operations 2024 by Artwork Flow.pdf
AI Trends in Creative Operations 2024 by Artwork Flow.pdfmarketingartwork
 
PEPSICO Presentation to CAGNY Conference Feb 2024
PEPSICO Presentation to CAGNY Conference Feb 2024PEPSICO Presentation to CAGNY Conference Feb 2024
PEPSICO Presentation to CAGNY Conference Feb 2024Neil Kimberley
 
Content Methodology: A Best Practices Report (Webinar)
Content Methodology: A Best Practices Report (Webinar)Content Methodology: A Best Practices Report (Webinar)
Content Methodology: A Best Practices Report (Webinar)contently
 
How to Prepare For a Successful Job Search for 2024
How to Prepare For a Successful Job Search for 2024How to Prepare For a Successful Job Search for 2024
How to Prepare For a Successful Job Search for 2024Albert Qian
 
Social Media Marketing Trends 2024 // The Global Indie Insights
Social Media Marketing Trends 2024 // The Global Indie InsightsSocial Media Marketing Trends 2024 // The Global Indie Insights
Social Media Marketing Trends 2024 // The Global Indie InsightsKurio // The Social Media Age(ncy)
 
Trends In Paid Search: Navigating The Digital Landscape In 2024
Trends In Paid Search: Navigating The Digital Landscape In 2024Trends In Paid Search: Navigating The Digital Landscape In 2024
Trends In Paid Search: Navigating The Digital Landscape In 2024Search Engine Journal
 
5 Public speaking tips from TED - Visualized summary
5 Public speaking tips from TED - Visualized summary5 Public speaking tips from TED - Visualized summary
5 Public speaking tips from TED - Visualized summarySpeakerHub
 
ChatGPT and the Future of Work - Clark Boyd
ChatGPT and the Future of Work - Clark Boyd ChatGPT and the Future of Work - Clark Boyd
ChatGPT and the Future of Work - Clark Boyd Clark Boyd
 
Getting into the tech field. what next
Getting into the tech field. what next Getting into the tech field. what next
Getting into the tech field. what next Tessa Mero
 
Google's Just Not That Into You: Understanding Core Updates & Search Intent
Google's Just Not That Into You: Understanding Core Updates & Search IntentGoogle's Just Not That Into You: Understanding Core Updates & Search Intent
Google's Just Not That Into You: Understanding Core Updates & Search IntentLily Ray
 
Time Management & Productivity - Best Practices
Time Management & Productivity -  Best PracticesTime Management & Productivity -  Best Practices
Time Management & Productivity - Best PracticesVit Horky
 
The six step guide to practical project management
The six step guide to practical project managementThe six step guide to practical project management
The six step guide to practical project managementMindGenius
 
Beginners Guide to TikTok for Search - Rachel Pearson - We are Tilt __ Bright...
Beginners Guide to TikTok for Search - Rachel Pearson - We are Tilt __ Bright...Beginners Guide to TikTok for Search - Rachel Pearson - We are Tilt __ Bright...
Beginners Guide to TikTok for Search - Rachel Pearson - We are Tilt __ Bright...RachelPearson36
 

Empfohlen (20)

2024 State of Marketing Report – by Hubspot
2024 State of Marketing Report – by Hubspot2024 State of Marketing Report – by Hubspot
2024 State of Marketing Report – by Hubspot
 
Everything You Need To Know About ChatGPT
Everything You Need To Know About ChatGPTEverything You Need To Know About ChatGPT
Everything You Need To Know About ChatGPT
 
Product Design Trends in 2024 | Teenage Engineerings
Product Design Trends in 2024 | Teenage EngineeringsProduct Design Trends in 2024 | Teenage Engineerings
Product Design Trends in 2024 | Teenage Engineerings
 
How Race, Age and Gender Shape Attitudes Towards Mental Health
How Race, Age and Gender Shape Attitudes Towards Mental HealthHow Race, Age and Gender Shape Attitudes Towards Mental Health
How Race, Age and Gender Shape Attitudes Towards Mental Health
 
AI Trends in Creative Operations 2024 by Artwork Flow.pdf
AI Trends in Creative Operations 2024 by Artwork Flow.pdfAI Trends in Creative Operations 2024 by Artwork Flow.pdf
AI Trends in Creative Operations 2024 by Artwork Flow.pdf
 
Skeleton Culture Code
Skeleton Culture CodeSkeleton Culture Code
Skeleton Culture Code
 
PEPSICO Presentation to CAGNY Conference Feb 2024
PEPSICO Presentation to CAGNY Conference Feb 2024PEPSICO Presentation to CAGNY Conference Feb 2024
PEPSICO Presentation to CAGNY Conference Feb 2024
 
Content Methodology: A Best Practices Report (Webinar)
Content Methodology: A Best Practices Report (Webinar)Content Methodology: A Best Practices Report (Webinar)
Content Methodology: A Best Practices Report (Webinar)
 
How to Prepare For a Successful Job Search for 2024
How to Prepare For a Successful Job Search for 2024How to Prepare For a Successful Job Search for 2024
How to Prepare For a Successful Job Search for 2024
 
Social Media Marketing Trends 2024 // The Global Indie Insights
Social Media Marketing Trends 2024 // The Global Indie InsightsSocial Media Marketing Trends 2024 // The Global Indie Insights
Social Media Marketing Trends 2024 // The Global Indie Insights
 
Trends In Paid Search: Navigating The Digital Landscape In 2024
Trends In Paid Search: Navigating The Digital Landscape In 2024Trends In Paid Search: Navigating The Digital Landscape In 2024
Trends In Paid Search: Navigating The Digital Landscape In 2024
 
5 Public speaking tips from TED - Visualized summary
5 Public speaking tips from TED - Visualized summary5 Public speaking tips from TED - Visualized summary
5 Public speaking tips from TED - Visualized summary
 
ChatGPT and the Future of Work - Clark Boyd
ChatGPT and the Future of Work - Clark Boyd ChatGPT and the Future of Work - Clark Boyd
ChatGPT and the Future of Work - Clark Boyd
 
Getting into the tech field. what next
Getting into the tech field. what next Getting into the tech field. what next
Getting into the tech field. what next
 
Google's Just Not That Into You: Understanding Core Updates & Search Intent
Google's Just Not That Into You: Understanding Core Updates & Search IntentGoogle's Just Not That Into You: Understanding Core Updates & Search Intent
Google's Just Not That Into You: Understanding Core Updates & Search Intent
 
How to have difficult conversations
How to have difficult conversations How to have difficult conversations
How to have difficult conversations
 
Introduction to Data Science
Introduction to Data ScienceIntroduction to Data Science
Introduction to Data Science
 
Time Management & Productivity - Best Practices
Time Management & Productivity -  Best PracticesTime Management & Productivity -  Best Practices
Time Management & Productivity - Best Practices
 
The six step guide to practical project management
The six step guide to practical project managementThe six step guide to practical project management
The six step guide to practical project management
 
Beginners Guide to TikTok for Search - Rachel Pearson - We are Tilt __ Bright...
Beginners Guide to TikTok for Search - Rachel Pearson - We are Tilt __ Bright...Beginners Guide to TikTok for Search - Rachel Pearson - We are Tilt __ Bright...
Beginners Guide to TikTok for Search - Rachel Pearson - We are Tilt __ Bright...
 

Möglichkeiten und Hindernisse von Fahrrad-Mobilität

  • 1. MÖGLICHKEITEN UND HINDERNISSE VON FAHRRADMOBILITÄT Erkenntnisse aus dem Kurs Bicycle Mobility unter der Leitung von Professor Holger Jahn, Wintersemester 2017, Fachhoschule Potsdam, Fachbereich Design. Carolin Langenbach, Tim J. Peters Bicycle Mobility
  • 2. Wofür und warum wird das Rad verwendet? 2
  • 4. Fahrradnutzung als Ausdruck eines Lebensgefühls und einer angewandten Wertehaltung, als Sport mehr denn als Fortbewegungsmittel sowie aus gesellschaftlichen Überlegungen und sozio-ökonomischen Überzeugungen heraus. Die Dominanz des Sports an der Fahrradnutzung sowie als Life- style-Objekt, lässt sich gut an den Innovationswegen im gesamten Fahrradsegment erkennen. Impulsgeber ist hier nämlich, anders als etwa beim Automobil, nicht die Luxus-Klasse sondern üblicherwei- se der Leistungssport. 4
  • 5. Lifestyle & Fun Von A nach B BEWEGUNG GESUNDHEIT UMWELTSCHUTZ KOSTENEFFIZIENZ FLEXIBILITÄT UNABHÄNGIGKEIT SCHNELLIGKEIT KEINE PARKPLATZSUCHE EMISSIONSFREIHEIT 5
  • 6. Insbesondere in Großstädten wie Berlin prägen Fahrradfahrer zunehmend das Verkehrsbild. Vorteile wie die höhere Flexibilität, Schnelligkeit und Unabhängikeit lassen das Fahrrad für eine wachsende Gruppe an Menschen zur tragfähigen Alternative zu ÖPNV und Auto werden. Fahrrad fahren aus praktischen Überlegungen, insbesondere für die „letzte Meile“ und damit Entfernungen unter 5km. Durch die zunehmende Verbreitung von Pedelecs aber auch darüber hinaus als Ersatz für das eigene Auto im Alltag. 6
  • 7. Lifestyle & Fun Von A nach B Transport BEWEGUNG GESUNDHEIT UMWELTSCHUTZ KOSTENEFFIZIENZ FLEXIBILITÄT UNABHÄNGIGKEIT SCHNELLIGKEIT KEINE PARKPLATZSUCHE KINDER MITNEHMEN KURZSTRECKEN- LOGISTIK WAREN TRANSPORTIEREN EMISSIONSFREIHEIT 7
  • 8. Nutzung des Fahrrads als Transportmittel im wörtlichsten Sinne. Durch vielfältige Variationen vom klassischen Cargo-Bike bis zum elektrisch unterstützen Vier-Rad, eignen sich das Fahrrad zum Transport verschiedenster Güter in den unterschiedlichsten Größen und Gewichtsklassen. Bild: wittco.gmbh / flickr, CC BY „Ich ersetze ein Auto“ steht auf vielen Cargo-Bikes stolz drauf. Dass es damit insbesondere im urbanen Raum nicht weit her ist, zeigt sich auch daran, dass es mittlerweile Transportvehikel für alles vom Großeinkauf über die Warenauslieferung bis zum Kindertransport gibt. 8
  • 9. Was hält Menschen also noch davon ab? Was muss sich verändern, damit sich Fahrradmobilität besser im Alltag verankert? 9
  • 10. Infrastruktur Vehikel Grundsätzliches Welche Potenziale und Probleme verbergen sich im Bereich der urbanen und ruralen Infra- struktur, die eine Nutzung von Fahrradmobilität attraktiver machen könnten? Welche Faktoren am Fahrrad, Pedelec oder sonstigen, selbstangetriebenen Gefährt selbst führen zu einer Ablehnung durch potenzielle Nutzer? Welche grundlegenden Probleme werden im Bezug auf die Fortbewegung per Fahrrad wahrgenommen? In wie fern sind diese realistisch? Icons: CC BY 3.0: 1: Andrejs Kirma, 2: Eric Poscher, 3: Naveen; thenounproject 10
  • 11. Infrastruktur Bildquellen (in Leserichtung): https://adfc-blog.de/2015/05/wie-vermeidet-man-dooring-unfaelle_ Fahrradwege bergen etliche Gefahren und sind oft keine Sicherheitszone für Fahrradfah- rer. Die Oberflächenverfassung mit Rissen, Schlaglöchern und herausragenden Pflaster- steinen stellt vor allem im Halbdunkeln eine große Gefahr dar. Für viele Lieferanten und Autofahrer scheint Fahrradweg gleichbedeutend mit „Parkzone“ zu sein oder aber wird der Radstreifen von den Autos mitbenutzt, so dass ein Durchkom- men für Fahrräder unmöglich wird und man auch im gestauten Verkehr mitstehen muss. Zusätzlich ist die Durchgängikeit von Radwe- gen oft nicht gegeben. FAHRRADWEGE 11
  • 12. Infrastruktur FUSSGÄNGER Gemeinsame Radwege führen oft zu Konflikten zwischen Radfahrern und Fußgängern. Die Regeln sind eindeutig: Neben der Sicherheit der Fußgänger muss auch die Sicherheit und Leichtigkeit des Radverkehrs garantiert sein. Radfahrer können hier jedoch oftmals nur in Schrittgeschwindigkeit fahren, welches Unmut bei Ihnen auslöst. Verwirrende unterschiedliche Beschilderungen führen dazu noch oft zu Un- sicherheiten, da sowohl zum Radfahren als auch als Fußgänger kein Führer- schein und Schilderkunde notwendig ist. 12
  • 13. Infrastruktur Nach wie vor gehören Kreuzungs- situtaion zu den gefährlichsten für Fahrradfahrer. Zwar gibt es durchaus Maßnahmen, die z.B. verhindern, dass abbiegende PKW Radfahrer überse- hen, diese sind aber noch lange nicht überall vorhanden. Auch gefährden sich Radfahrer immer wieder selbst, indem sie z.B. über Rot fahren. KREUZUNGSBEREICHE 13
  • 14. Infrastruktur PARK- & LADEMÖGLICHKEITEN Insbesondere an beliebten Plätzen immer wieder das gleiche Bild: Völlig überfüllte Fahrradständer oder aus der Not wild überall angekettete Fahrräder. Das Problem wird noch dadurch verstärkt, dass eine moderne Fahr- radinfrastruktur zunehmend mehr ausmacht, als nur Ab- stellmöglichkeiten. Durch die Verbreitung von Pedelecs wächst auch der Bedarf für Fahrrad-Ladestationen um eine Unterbrechungsfreie Fortbewegung zu ermögli- chen. 14
  • 15. Infrastruktur WARTUNG UND PANNENHILFE Eine hohe Wartungsintensität moderner Fahrräder schreckt viele Menschen ab Räder zu erwerben und zu Nutzen. Die Be- schaffungs- und Folgekosten von Ersatzteilen können nach den bereits erheblichen Anfangsinvestitionen für ein moder- nes Rad sehr hoch sein. Insbesondere fehlt es aber oft an öf- fentlich zugänglichem Werkzeug oder Ersatzteilen, um auch unterwegs kleinere Reparaturen vornehmen zu können. 15
  • 16. Vehikel DIEBSTAHL UND VANDALISMUS Insbesondere in Städten mit vielen Fahrrädern ist der Diebstahl von Fahr- rädern oder Fahrradteilen ein gro- ßes Problem. Darüber hinaus werden Fahrräder, insbesondere wenn diese länger stehen, immer wieder beschä- digt. Auch ohne das Ziel Teile zu steh- len. 16
  • 17. Vehikel WITTERUNGSABHÄNGIG Die Entscheidung für oder gegen das Fahrrad als Fortbewegungsmittel ist für viele Menschen auch witterungsab- hängig. Dabei sind durchaus Konzepte denkbar, die eine Einstellung auf Wet- terlagen wie Regen, Kälte, starke Hitze oder gar Schnee ermöglichen. 17
  • 18. Vehikel UNTERBRINGUNG DER AUSRÜSTUNG Ein Helm, Sportklamotten, Flickzeug – Fahrrad fahren kommt oft mit einem Set an Ausrüstung einher. Im Gegen- satz zum Auto gibt es aber meist kei- nen (abschließbaren) Kofferraum um diese einfach am Fahrzeug zu lagern. Das führt zu unpraktischem Mitschlep- pen und ist unnötig aufwändig. 18
  • 19. Vehikel VERLETZUNGSRISIKO Viele Menschen haben Angst vor dem Fahrradfahren oder fühlen sich sehr unsicher auf dem Rad zB wenn sie enge Stelle passieren oder plötzlich stark bremsen zu müssen. Gerade auch die fehlende Knautschzone bei der Fahrt auf den Straßen mit anderen Verkehrsteilnehmern wie Autos, LKWs und Bussen führt oft zu Unbehagen. Denn bei einem Unfall bleibt es oft nicht nur bei einem „Lackkratzer“, sondern die- ser zieht leichte bis schwere Verletzungen des Fahrradfahrers mit sich. 19
  • 20. Grundsätzliches WAHRGENOMMENER ZEITVERLUST Durch die niedrige Durchschnittsge- schwindigkeit beim Fahrradfahren, hat man das Gefühl, dass man für die glei- che Strecke Weg mit dem Fahrrad sehr viel länger braucht als mit dem Auto. Selbst zeitraubende Faktoren wie Staus werden zwar in der Situation als ärgerlich wahrgenomme, schmählern aber nicht den erlebten Zeitvorteil - ob real vorhanden oder nicht. 20
  • 21. Grundsätzliches KÖRPERLICHE ANSTRENGUNGWenn auch durch die Weiterentwick- lung von Bauteilen und die wachsende Verbreitung von Pedelecs immer we- niger, so basiert Fahrrad fahren nach- wievor auf körperlicher Anstrengung. Insbesondere wenn am Arbeitsplatz keine Dusche angeboten wird oder die Wechselklamotten fehlen, kann dies zum Hemmnis werden 21
  • 22. Grundsätzliches IMAGE In vielen Mileus wird das Fahrrad nachwievor als Transportmittel zweiter Wahl wahrgenommen. Insbe- sondere wenn es nur darum geht eine Entfernung zu überwinden, bspw. den Arbeitsplatz zu erreichen, haf- tet dem Fahrrad für einige das Image einer Notlösung oder dem eines Freizeitsportgeräts an. Zu sehen ist das gut, an der in Deutschland wesentlich weniger als in anderen Ländern repräsentierten Gruppe der Be- rufspendler auf dem Fahrrad. 22
  • 23. Was muss sich ändern, um solche Probleme zu lösen? Ausblick: 23
  • 24. VIELEN DANK. Quellen: Fokusgruppeninterview in Rafhmen des Kurses am 23.10.17, ADFC-Studie „To make more people bike more often“, https://www.wp.de/region/rhein-und-ruhr/hast-du-kein-geld-fuer-ein-auto-selbstversuch-mit-dem-fahrrad-zur-arbeit-id2045302.html 24