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Masterarbeit Betreuer/ Mitbetreuer
Ing. Michael Kurt RUHDORFER, BSc
Außergerichtliche Konfliktlösung bei
Vertragsstreitigkeiten
Mit besonderem Augenmerk auf die
Tunnelbaubranche
MASTERARBEIT
eingereicht an der
LEOPOLD-FRANZENS-UNIVERSITÄT INNSBRUCK
FAKULTÄT FÜR TECHNISCHE WISSENSCHAFTEN
Zur Erlangung des akademischen Grades
DIPLOM-INGENIEUR
Beurteiler:
Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Arnold Tautschnig
Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften
Arbeitsbereich für Baubetrieb, Bauwirtschaft und
Baumanagement
Innsbruck, Juni 2016
Masterarbeit Betreuer/ Mitbetreuer
Betreuer: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Arnold Tautschnig
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Institut für Konstruktion und
Materialwissenschaften
Arbeitsbereich für Baubetrieb, Bauwirtschaft und
Baumanagement (i3B)
Mitbetreuer: Dipl.-Ing. Manfred Jäger
JÄGER Consult
6780 Schruns
Senior Lecturer Dipl.-Ing. Werner Gächter
Leopold-Franzens-Universität Innsbruck
Institut für Konstruktion und
Materialwissenschaften
Arbeitsbereich für Baubetrieb, Bauwirtschaft und
Baumanagement (i3B)
Masterarbeit Kurzfassung
Kurzfassung
Die Masterarbeit „Möglichkeiten der außergerichtlichen Konfliktlösung bei
Vertragsstreitigkeiten mit besonderem Augenmerk auf die Tunnelbaubranche“
beschäftigt sich mit den Ursachen und Auswirkungen von Vertragsstreitigkeiten
bei der Bauabwicklung von öffentlichen Bauvorhaben. Die Arbeit gewährt dabei
einen Überblick über die aktuellen-, vertragsrechtlichen Möglichkeiten zur
Vermeidung und ursachenbezogenen Lösungsfindung bei reduzierter Störung des
Bauablaufs.
Schon seit Beginn der Entwicklung von Handelsbeziehungen oder anderer
Rechtsgeschäfte (zum Beispiel beim Handel von Produkten, Erbringen von
Leistungen, … etc.), werden als Grundlage zur Vertretung und Verteidigung der
Interessen aller an dem Rechtsgeschäft beteiligten Institutionen, Verträge in
unterschiedlichsten Ausformungen abgeschlossen.
Verträge gelten allgemein als freiwillige Selbstverpflichtung von
Vertragsparteien zum Erbringen einer Leistung jeglicher Art. Diese regeln nicht nur
Pflichten, sondern auch Rechte und Ansprüche zwischen den Vertragsparteien. Die
Verträge dienen grundsätzlich der Leistungsabgrenzung, der Vermeidung von
Interessenskonflikten und der Vorbeugung von potentiellen Konflikten durch
Festlegung von Lösungsansätzen und Abhandlungsempfehlungen bei auftretenden
Vertragsstreitigkeiten. Des Weiteren werden zusätzlich Maßnahmen festgelegt,
welche einen möglichen Vertragsbruch, aber auch einen Vertragsrücktritt, regeln.
Um in der Baubranche Verträge zu vereinheitlichen und zu vereinfachen,
beruhen diese Vertragswerke meist auf Standardisierungen, Normen, Richtlinien
und Gesetzen. Bei Betrachtung von Projekten mit großem Projektumfang ist es
meist nicht möglich, die Projektsituationen vollumfänglich durch diese
standardisierten Vertragswerke abzubilden. In diesem Fall werden daher meist
zusätzliche und somit auch zahlreiche Individualformulierungen von
projektbezogenen Vertragsbedingungen vereinbart.
Die Praxis zeigt, in Anbetracht von großen Projektumfängen und durch die
stetig steigende Komplexität der benötigten Vertragswerke, dass oftmals
Unsicherheiten und Lücken in den Werkverträgen enthalten sind. Diese können
weiter auf Grund widersprüchlicher Definitionen zu unterschiedlichen
Interpretationen des Inhaltes der Vertragsparteien und in weiterer Folge zu
Missverständnissen bis hin zum eskalierenden gerichtlichen Streit führen. Die
damit verbundenen Auswirkungen auf die Bauausführung, Termin- und
Kostenentwicklung und die Möglichkeiten zur Reduzierung solcher Auswirkungen
ist Gegenstand der Untersuchungen dieser Masterarbeit.
Masterarbeit Kurzfassung
Diese Masterarbeit beinhaltet grundsätzliche Gedankenzüge der
Vertragsproblematik und zeigt im Schwerpunkt mögliche außergerichtliche
Lösungsansätze während der Ausführungsphase. Dabei werden u.a. auch, dem
Stand der Technik entsprechend, die veränderten Möglichkeiten / Einwirkungen
der Projektplanung und -abwicklung durch „BIM“ (Building Information Modeling)
Bearbeitung aufgezeigt. Das Ergebnis der theoretischen Analyse wird durch
sogenannte Experteninterviews ergänzt. Ziel dieser Masterarbeit ist somit ein
verbesserter Ansatz zur außergerichtlichen Konfliktlösung, mit welchem das hohe
wirtschaftliche Risiko für beide Vertragsparteien im Tunnelbau minimiert werden
kann.
Vorab muss seitens des Autors klargestellt werden, dass alle
geschlechterspezifischen Bezeichnungen / Betitelungen in folgender Arbeit
gleichwertig für beiderlei Geschlechter gelten.
Masterarbeit Abstract
ABSTRACT
The following thesis “Possibilities of extrajudicial conflict resolution in
contractual disputes with particular attention to the tunnelling industry” deals with
causes and effects of contractual disputes in public construction projects.
Moreover, this thesis provides an overview of current contractual possibilities
which can be used to prevent interference in construction process by solving
contractual conflicts.
Since the beginning of the development of trade relations or other legal
transactions (such as trade of products, supply of services etc.), contracts have
been used to protect the interests of all related partners and involved parties.
Contracts are generally considered as voluntary commitments of parties to provide
any kind of services. This means that contracts rule not only obligations but also
rights and contractual claims between partners. Therefore, contracts are basically
used to limit the performances, to avoid conflicts of interest and prevent potential
conflicts by determining solutions and recommendations in case of arising
contractual disputes. Furthermore, additionally measures which regulate possible
breach of a contract and its withdrawal, are also defined.
In order to standardize and simplify construction agreements the latter are
based mostly on standardizations, guidelines, directives and laws. In consideration
of large scope projects mostly it is not possible to verify all details in such
standardized contractual frameworks. In this case, numerous individual agreement
clauses are stipulated additionally.
In practice, in view of large scope projects and therefore increasing
complexity of required contractual frameworks, it shows that there are a lot of
uncertainties and gaps in service agreements. This may continue to lead to
escalating litigation due to contradictory definitions of different interpretations of
subject matter and later to misunderstanding between contracting parties. The
related impact on construction work, schedule and cost development, and the
prevention of those effects are the subject of this thesis.
Primarily this thesis includes basic ideas of contract issues and emphasizes possible
extrajudicial solutions during the execution phase. According to the state of the
technology, this thesis includes also modified options and actions of project
planning and execution through “BIM” (Building Information Modeling). The result
of the theoretical analysis is supplemented by expert interviews. The aim of this
thesis is therefore an improved and discrete developed approach to the
extrajudicial conflict resolution. This solution is intended to contribute to an
economic risk minimization of all contractors and business partners involved in the
tunnel construction.

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  • 1. Masterarbeit Betreuer/ Mitbetreuer Ing. Michael Kurt RUHDORFER, BSc Außergerichtliche Konfliktlösung bei Vertragsstreitigkeiten Mit besonderem Augenmerk auf die Tunnelbaubranche MASTERARBEIT eingereicht an der LEOPOLD-FRANZENS-UNIVERSITÄT INNSBRUCK FAKULTÄT FÜR TECHNISCHE WISSENSCHAFTEN Zur Erlangung des akademischen Grades DIPLOM-INGENIEUR Beurteiler: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Arnold Tautschnig Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften Arbeitsbereich für Baubetrieb, Bauwirtschaft und Baumanagement Innsbruck, Juni 2016
  • 2. Masterarbeit Betreuer/ Mitbetreuer Betreuer: Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Arnold Tautschnig Leopold-Franzens-Universität Innsbruck Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften Arbeitsbereich für Baubetrieb, Bauwirtschaft und Baumanagement (i3B) Mitbetreuer: Dipl.-Ing. Manfred Jäger JÄGER Consult 6780 Schruns Senior Lecturer Dipl.-Ing. Werner Gächter Leopold-Franzens-Universität Innsbruck Institut für Konstruktion und Materialwissenschaften Arbeitsbereich für Baubetrieb, Bauwirtschaft und Baumanagement (i3B)
  • 3. Masterarbeit Kurzfassung Kurzfassung Die Masterarbeit „Möglichkeiten der außergerichtlichen Konfliktlösung bei Vertragsstreitigkeiten mit besonderem Augenmerk auf die Tunnelbaubranche“ beschäftigt sich mit den Ursachen und Auswirkungen von Vertragsstreitigkeiten bei der Bauabwicklung von öffentlichen Bauvorhaben. Die Arbeit gewährt dabei einen Überblick über die aktuellen-, vertragsrechtlichen Möglichkeiten zur Vermeidung und ursachenbezogenen Lösungsfindung bei reduzierter Störung des Bauablaufs. Schon seit Beginn der Entwicklung von Handelsbeziehungen oder anderer Rechtsgeschäfte (zum Beispiel beim Handel von Produkten, Erbringen von Leistungen, … etc.), werden als Grundlage zur Vertretung und Verteidigung der Interessen aller an dem Rechtsgeschäft beteiligten Institutionen, Verträge in unterschiedlichsten Ausformungen abgeschlossen. Verträge gelten allgemein als freiwillige Selbstverpflichtung von Vertragsparteien zum Erbringen einer Leistung jeglicher Art. Diese regeln nicht nur Pflichten, sondern auch Rechte und Ansprüche zwischen den Vertragsparteien. Die Verträge dienen grundsätzlich der Leistungsabgrenzung, der Vermeidung von Interessenskonflikten und der Vorbeugung von potentiellen Konflikten durch Festlegung von Lösungsansätzen und Abhandlungsempfehlungen bei auftretenden Vertragsstreitigkeiten. Des Weiteren werden zusätzlich Maßnahmen festgelegt, welche einen möglichen Vertragsbruch, aber auch einen Vertragsrücktritt, regeln. Um in der Baubranche Verträge zu vereinheitlichen und zu vereinfachen, beruhen diese Vertragswerke meist auf Standardisierungen, Normen, Richtlinien und Gesetzen. Bei Betrachtung von Projekten mit großem Projektumfang ist es meist nicht möglich, die Projektsituationen vollumfänglich durch diese standardisierten Vertragswerke abzubilden. In diesem Fall werden daher meist zusätzliche und somit auch zahlreiche Individualformulierungen von projektbezogenen Vertragsbedingungen vereinbart. Die Praxis zeigt, in Anbetracht von großen Projektumfängen und durch die stetig steigende Komplexität der benötigten Vertragswerke, dass oftmals Unsicherheiten und Lücken in den Werkverträgen enthalten sind. Diese können weiter auf Grund widersprüchlicher Definitionen zu unterschiedlichen Interpretationen des Inhaltes der Vertragsparteien und in weiterer Folge zu Missverständnissen bis hin zum eskalierenden gerichtlichen Streit führen. Die damit verbundenen Auswirkungen auf die Bauausführung, Termin- und Kostenentwicklung und die Möglichkeiten zur Reduzierung solcher Auswirkungen ist Gegenstand der Untersuchungen dieser Masterarbeit.
  • 4. Masterarbeit Kurzfassung Diese Masterarbeit beinhaltet grundsätzliche Gedankenzüge der Vertragsproblematik und zeigt im Schwerpunkt mögliche außergerichtliche Lösungsansätze während der Ausführungsphase. Dabei werden u.a. auch, dem Stand der Technik entsprechend, die veränderten Möglichkeiten / Einwirkungen der Projektplanung und -abwicklung durch „BIM“ (Building Information Modeling) Bearbeitung aufgezeigt. Das Ergebnis der theoretischen Analyse wird durch sogenannte Experteninterviews ergänzt. Ziel dieser Masterarbeit ist somit ein verbesserter Ansatz zur außergerichtlichen Konfliktlösung, mit welchem das hohe wirtschaftliche Risiko für beide Vertragsparteien im Tunnelbau minimiert werden kann. Vorab muss seitens des Autors klargestellt werden, dass alle geschlechterspezifischen Bezeichnungen / Betitelungen in folgender Arbeit gleichwertig für beiderlei Geschlechter gelten.
  • 5. Masterarbeit Abstract ABSTRACT The following thesis “Possibilities of extrajudicial conflict resolution in contractual disputes with particular attention to the tunnelling industry” deals with causes and effects of contractual disputes in public construction projects. Moreover, this thesis provides an overview of current contractual possibilities which can be used to prevent interference in construction process by solving contractual conflicts. Since the beginning of the development of trade relations or other legal transactions (such as trade of products, supply of services etc.), contracts have been used to protect the interests of all related partners and involved parties. Contracts are generally considered as voluntary commitments of parties to provide any kind of services. This means that contracts rule not only obligations but also rights and contractual claims between partners. Therefore, contracts are basically used to limit the performances, to avoid conflicts of interest and prevent potential conflicts by determining solutions and recommendations in case of arising contractual disputes. Furthermore, additionally measures which regulate possible breach of a contract and its withdrawal, are also defined. In order to standardize and simplify construction agreements the latter are based mostly on standardizations, guidelines, directives and laws. In consideration of large scope projects mostly it is not possible to verify all details in such standardized contractual frameworks. In this case, numerous individual agreement clauses are stipulated additionally. In practice, in view of large scope projects and therefore increasing complexity of required contractual frameworks, it shows that there are a lot of uncertainties and gaps in service agreements. This may continue to lead to escalating litigation due to contradictory definitions of different interpretations of subject matter and later to misunderstanding between contracting parties. The related impact on construction work, schedule and cost development, and the prevention of those effects are the subject of this thesis. Primarily this thesis includes basic ideas of contract issues and emphasizes possible extrajudicial solutions during the execution phase. According to the state of the technology, this thesis includes also modified options and actions of project planning and execution through “BIM” (Building Information Modeling). The result of the theoretical analysis is supplemented by expert interviews. The aim of this thesis is therefore an improved and discrete developed approach to the extrajudicial conflict resolution. This solution is intended to contribute to an economic risk minimization of all contractors and business partners involved in the tunnel construction.