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Der Autor
Bert Brosch
Hallbergmoos
Die Familie Eberl betreibt bereits seit
1963 in Marklkofen im idyllischen
Vilstal östlich von Landshut (Bayern)
eine­n Geflügelhof, zunächst noch neben
der traditionellen Rinder- und Schweine-
haltung.
1984 stellte man den Hof ganz auf die
Eierproduktion um, zehn Jahre später
haben sich die Eberls dann für die Boden-
und Freilandhaltung entschieden.
Mittlerweile laufen in einem geräumi-
gen Grünauslauf neben dem Hof Tausen-
de Hühner, picken und scharren im Frei-
en. Platz ist für insgesamt 14 900 Lege-
hennen, ein Mobilstall soll noch hinzu-
kommen.
Tränkwasserdesinfektion per Elektrolyse
Eberl-Eier von
gesunden Hühnern
Legehennenhalter Franz Eberl
setzt seit vielen Jahren auf
die Aquadron-Technologie der
Fa. Innowatech zur Desinfektion
seines Tränkwassers und seine­r
Ställe sowie zur Pflanzenstärkung
bei seinem Getrei­de.
Gesunde Hühner auf der Wiese:
Ein besseres Aushängeschild gibt es
für den Geflügelhof Eberl nicht.
Foto: Innowatech
Ziel: Ohne chemische
Zusätze auskommen
„Unser Ziel ist es, einwandfreie Lebens-
und Futtermittel möglichst ohne chemi-
sche Zusätze herzustellen, unsere Tiere
artgerecht zu halten und unseren Kunden
beste Qualität vom Bauernhof frisch auf
den Tisch zu bieten“, betont Eberl.
Ein Baustein zur Gesunderhaltung der
Tiere, ohne viel chemische Hilfsmittel zu
verwenden, ist die „Aquadron“-Anlage
der Fa. Innowatech, die Franz Eberl u. a.
für die Des­infektion des Tränkwassers
einsetzt (siehe Kasten auf Seite 15).
Fortsetzung auf Seite 17
14 DGS MAGAZIN  35/2016
Wasserhygiene
System Aquadron: So funktioniert es
Foto:Innowatech
Die vollautomatische, digital gesteuerte
Aquadron-Anlage der Fa. Innowatech aus
Empfingen (Baden-Württemberg) auf
dem Geflügelhof Eberl besteht aus einem
Kochsalzbehälter, der etwa zweimal im
Monat auf­gefüllt wird, einem Produk­
tionsbehälter sowie zwei Stapeltanks zur
Zwischenlagerung der entstehenden
Wirkstoffe Anolyte und Katholyte, falls
diese nicht sofort verbraucht werden. Zur
Herstellung wird nur Trinkwasser, Koch-
salz und Strom benötigt. Das System bei
Eberls ist so eingestellt, dass 70 % Anoly-
te und 30 % Katholyte erzeugt werden.
Membran-Elektrolyse
Grundlage des Verfahrens ist die elek­
trolytische Herstellung einer schwachen,
pH-neutralen Natriumhypochlorit-­
Lösung aus einer Kochsalzlösung. Durch
eine Membran werden der anodische und
kathodische Raum von­einander getrennt,
so dass die Spaltprodukte nicht zusam-
men reagieren und eine Knallgas- und
Chlorgasproduktion aus­geschlossen ist.
Durch den spezifischen Verfahrens­ablauf
würden die Spaltprodukte des Wassers an
der Anode („Anolyte“) und der Kathode
(„Katholyte“) über lange Zeit stabil blei-
ben, wie der Hersteller erklärt. Das
Wirkstoffkonzen­trat Anolyte liegt dabei
im pH-neutralen Bereich. Je nach Aus­
legung werden unterschiedliche Mengen
und Wirkstoffkonzentrationen verwen-
det, z. B. 0,05 % zur Trinkwasseraufbe-
reitung bis 5 % zur Oberflächendesinfek-
tion. In der Anwendungskonzentration
ist Anolyte geruchs- und geschmacklos
sowie materialverträglich.
Nach Herstellerangaben wirke Anolyte
bakterizid, viruzid und fungizid. Das Ver-
fahren soll bereits bei geringer Konzen­
tration in einem breiten Temperaturspek-
trum von 1 bis 75 °C arbeiten, informiert
die Fa. Innowatech. Erreicht werde so
eine hohe Abtötung von Keimen wie z. B.
Legionellen, Pseudomonaden und coli-
formen Krankheitserregern. Vorhandene
Biofilme sollen abgebaut und die Bildung
neuer verhindert werden.
Katholy­te soll mit seinem negativen
Redox-Wert hoch basisch sein und zusätz-
lich unerwünschte freie Radikale neutra-
lisieren.
Viele Einsatzbereiche
Anolyte kann zur Desinfektion von Stäl-
len, Tränke- und Futtereinrichtungen
oder auch zur Getreidebehandlung ver-
wendet werden. Mittels Vernebelung
wird der Stoff auch zur Verbesserung der
Raum- oder Stallluft gegen aerobe Keime
eingesetzt.
Die Wirkung soll laut der Firma viel­
fältig sein: Anolyte reduziere die Gefah­r
von Ungeziefer im Gefieder, verbessere
das Wachstum, optimiere die Verdauung
und die Futterverwertung, reduziere die
Stressanfälligkeit, beuge Infektionskrank-
heiten vor und reduziere Behandlungen
und Tierverluste. 	Brosch
DGS MAGAZIN  35/2016 15
3 und 4 – Produkte aus der Region
werden im Hofladen des Geflügelhofes
Eberl verkauft. Seit über 15 Jahren bie-
tet der Geflügelhof auch eigene Nudeln
an.
5 – Ein Großteil der Eier werden ab Hof
und über Eier-Automaten sowie an
Bauernmärkte verkauft.
Fotos:Eberl(1,2,5),Innowatech(3,4)
1 – Folien-Freilandstall für 3 300 Lege-
hennen. Die Hühner werden auf dem
Geflügelhof Eberl in Boden- und
Freilandhaltung gehalten.
2 – Eierproduzent Franz Eberl im
Auslauf seiner Hühner.
1
2
5
3
4
16 DGS MAGAZIN  35/2016
Wasserhygiene
Fortsetzung von Seite 14
„Mit der Aquadron-Anlage können wir
auf dem Hof durch Elektrolyse aus Trink-
wasser mit reinem Kochsalz die beiden
wasserähnlichen Flüssigkeiten Anolyte
und Katholyte herstellen“, berichtet der
Landwirt. Im Handling seien keine beson-
deren Sicherheitsvorkehrungen notwen-
dig, die Produkte rückstandsfrei.
Seitdem nehmen die Hühner
mehr Wasser auf
Anolyte soll die Keimkonzentration klein-
halten und so für eine mikrobiologisch
einwandfreie Wasserqualität sorgen. „Wir
dosieren Anolyte permanent dem Tränk-
wasser unserer Hühner zu. Auch Katho-
lyte wird dem Wasser zweimal täglich in
einer geringen Menge zugesetzt. Die Tie-
re nehmen mehr als bei purem Leitungs-
wasser davon auf. Seit wir Anolyte und
Katholyte ins Wasser geben, sind unsere
Hennen zudem viel gesünder. Antibiotika
müssen wir nur noch in Ausnahmefällen
einsetzen“, bestätigt der Legehennen­
halter Franz Eberl die Wirkung der Tränk­
wasserbehandlung. Mehrmals im Jahr
werde trotzdem für jeweils ein paar Tage
das Tränkwasser mit Säuren behandelt.
In dieser Zeit schalte man sicherheits­
halber Anolyte und Katholyte aus.
Anolyte wird überdies zur Stalldesin-
fektion eingesetzt. „Nach der Reinigung
der Ställe verwenden wir den Wirkstoff
dazu als letzten Arbeitschritt“, erläutert
Eberl.„Ein Nachspülen mit Wasser ist
dann nicht mehr notwendig.“
Anolyte stärkt auch
das Getreide
Anolyte verwendet der Landwirt außer-
dem zur Behandlung seines Getreides, um
es widerstandsfähiger gegenüber Pilz­
befall zu machen und um den Fungizid­
einsatz zu reduzieren. Das Saatgut wird
damit im Rahmen der Trinkwasserverord-
nung vor der Lagerung und vor der Aus-
saat behandelt.
Die Keime am Getreide würden deutlich
reduziert, Schimmelpilze und bakterielle
Krankheitserreger weitgehend beseitigt.
„Das Wachstum unserer Pflanzen und die
Erträge konnten wir so steigern. Norma-
lerweise brauchen wir damit bis zu 80 %
weniger Fungizide“, berichtet Eberl, der
auch auf Anwendungsgrenzen aufmerk-
sam macht: „In extrem feuchten Jahren
wie in 2016 kommen wir aber damit bei
der Fungizidbekämpfung im Ackerbau an
die Grenzen. Da braucht man dann einen
höheren Anteil Fungizide.“
Bei den Futtermitteln setzt der Geflü-
gelhalter im Übrigen auf eigenes Getreide
und Mais sowie auf Soja von langjährigen
Lieferanten aus Deutschland und Öster-
reich. „So stellen wir sicher, dass unser
Futter GVO-frei ist und die Tiere überdies
die beste Futter­qualität bekommen“, er-
klärt Franz Eberl.
DGS MAGAZIN  35/2016 17
Eier gibt es 24 Stunden lang
aus dem Automaten
Der rührige Eierproduzent vermarktet die Eier selbst, „über un-
sere berühmten Eier-Automaten und vor allen Dingen an unse-
re mittelständischen Partner sowie auf Bauernmärkten im Um-
kreis von bis zu 100 Kilometern – nicht an den Großhandel und
an die Discounter, denn unsere erst­klassigen Eier haben ihren
Preis“, verdeutlicht Eberl.
Die Vermarktung über die Automaten (Hersteller ist die Fa.
Stüwer aus Heroldstatt-Sontheim) laufe gut, berichtet der Ge-
flügelhalter. Der Arbeitsaufwand sei allerdings nicht zu unter-
schätzen. „Die Automaten müssen täglich betreut werden, nur
so stellt sich Erfolg ein“, unterstreicht der Direktvermarkter. „In
der ersten Zeit muss man immer wieder War­e austauschen, da
sich nicht alles innerhalb von ein paar Tagen verkauft. Die Be-
treuung muss zuverlässig erfolgen, nur mit erstklassiger Quali-
tät lässt sich die Sache etablieren“, berichtet Eberl. Zwei Jahre
und viel Werbeaufwand habe es gebraucht, bis sich die Idee
durch­gesetzt habe. Dann erst begann man, Auto­maten in der
Region aufzustellen. Neben dem Eierautomaten auf dem Hof
gebe es mittlerweile neun weitere im Landkreis Dingolfing-
Landau.
Nudeln und „Brotzeit-Eier“
komplettieren das Angebot
Seit über 15 Jahren bietet der Geflügelhof überdies Nudeln an
– hergestellt von eine­m Partner aus der Region aus den Eiern
vom Geflügelhof Eberl, hochwertigem Hartweizengrieß oder
Dinkelmehl und einer kleinen Prise Markensalz. Ein anderer
Partner färbt das ganze Jahr über hart gekochte Eier aus Eberls
Produktion – nicht etwa, weil in Niederbayern das ganze Jahr
über Ostern wäre, sondern für die beliebten Brotzeit-Eier.
Die Webseite des Geflügelhofes Eberl entpuppt sich im Übri-
gen als nutzerfreundliches Portal mit vielen Fotos, sie ist ein
schönes Aushängeschild für den Direktvermarkter. Dort steht
auch gleich auf der Homepage das eingangs formulierte Ziel,
einwandfreie Lebens- und Futtermittel ohne chemische Zusätze
herstellen zu wollen. Die Wasseraufbereitung über das System
Aquadron hilft dabei.
Fazit: Ein hoher Hygienestandard
ist trotzdem wichtig
Anolyte und Katholyte sind aber auch keine Wundermittel, stellt
Eberl klar. „Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man so-
wieso einen hohen Hygienestandard hat. Wenn man meint,
durch den Einsatz von Anolyte läuft alles wie von selbst und
man muss es mit anderen Managementmaßnahmen nicht so
genau nehmen, wird sich auch kein Erfolg einstellen“, ist der
Landwirt überzeugt.
Auf die Haltung von Legehennen mit intakten Schnäbeln
bereite­t man sich übrigens auch auf dem Geflügelhof Eberl vor.
Zwei Herden mit ungekürzten Schnäbeln halte man derzeit. Viel
könne er dazu noch nicht sagen. „Nur so viel: Einfacher wird es
nicht“, sagt Franz Eberl nach den ersten Erfahrungen. n
18 DGS MAGAZIN  35/2016

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Legehennen auf ECA - Franz Eberl

  • 1. Der Autor Bert Brosch Hallbergmoos Die Familie Eberl betreibt bereits seit 1963 in Marklkofen im idyllischen Vilstal östlich von Landshut (Bayern) eine­n Geflügelhof, zunächst noch neben der traditionellen Rinder- und Schweine- haltung. 1984 stellte man den Hof ganz auf die Eierproduktion um, zehn Jahre später haben sich die Eberls dann für die Boden- und Freilandhaltung entschieden. Mittlerweile laufen in einem geräumi- gen Grünauslauf neben dem Hof Tausen- de Hühner, picken und scharren im Frei- en. Platz ist für insgesamt 14 900 Lege- hennen, ein Mobilstall soll noch hinzu- kommen. Tränkwasserdesinfektion per Elektrolyse Eberl-Eier von gesunden Hühnern Legehennenhalter Franz Eberl setzt seit vielen Jahren auf die Aquadron-Technologie der Fa. Innowatech zur Desinfektion seines Tränkwassers und seine­r Ställe sowie zur Pflanzenstärkung bei seinem Getrei­de. Gesunde Hühner auf der Wiese: Ein besseres Aushängeschild gibt es für den Geflügelhof Eberl nicht. Foto: Innowatech Ziel: Ohne chemische Zusätze auskommen „Unser Ziel ist es, einwandfreie Lebens- und Futtermittel möglichst ohne chemi- sche Zusätze herzustellen, unsere Tiere artgerecht zu halten und unseren Kunden beste Qualität vom Bauernhof frisch auf den Tisch zu bieten“, betont Eberl. Ein Baustein zur Gesunderhaltung der Tiere, ohne viel chemische Hilfsmittel zu verwenden, ist die „Aquadron“-Anlage der Fa. Innowatech, die Franz Eberl u. a. für die Des­infektion des Tränkwassers einsetzt (siehe Kasten auf Seite 15). Fortsetzung auf Seite 17 14 DGS MAGAZIN  35/2016 Wasserhygiene
  • 2. System Aquadron: So funktioniert es Foto:Innowatech Die vollautomatische, digital gesteuerte Aquadron-Anlage der Fa. Innowatech aus Empfingen (Baden-Württemberg) auf dem Geflügelhof Eberl besteht aus einem Kochsalzbehälter, der etwa zweimal im Monat auf­gefüllt wird, einem Produk­ tionsbehälter sowie zwei Stapeltanks zur Zwischenlagerung der entstehenden Wirkstoffe Anolyte und Katholyte, falls diese nicht sofort verbraucht werden. Zur Herstellung wird nur Trinkwasser, Koch- salz und Strom benötigt. Das System bei Eberls ist so eingestellt, dass 70 % Anoly- te und 30 % Katholyte erzeugt werden. Membran-Elektrolyse Grundlage des Verfahrens ist die elek­ trolytische Herstellung einer schwachen, pH-neutralen Natriumhypochlorit-­ Lösung aus einer Kochsalzlösung. Durch eine Membran werden der anodische und kathodische Raum von­einander getrennt, so dass die Spaltprodukte nicht zusam- men reagieren und eine Knallgas- und Chlorgasproduktion aus­geschlossen ist. Durch den spezifischen Verfahrens­ablauf würden die Spaltprodukte des Wassers an der Anode („Anolyte“) und der Kathode („Katholyte“) über lange Zeit stabil blei- ben, wie der Hersteller erklärt. Das Wirkstoffkonzen­trat Anolyte liegt dabei im pH-neutralen Bereich. Je nach Aus­ legung werden unterschiedliche Mengen und Wirkstoffkonzentrationen verwen- det, z. B. 0,05 % zur Trinkwasseraufbe- reitung bis 5 % zur Oberflächendesinfek- tion. In der Anwendungskonzentration ist Anolyte geruchs- und geschmacklos sowie materialverträglich. Nach Herstellerangaben wirke Anolyte bakterizid, viruzid und fungizid. Das Ver- fahren soll bereits bei geringer Konzen­ tration in einem breiten Temperaturspek- trum von 1 bis 75 °C arbeiten, informiert die Fa. Innowatech. Erreicht werde so eine hohe Abtötung von Keimen wie z. B. Legionellen, Pseudomonaden und coli- formen Krankheitserregern. Vorhandene Biofilme sollen abgebaut und die Bildung neuer verhindert werden. Katholy­te soll mit seinem negativen Redox-Wert hoch basisch sein und zusätz- lich unerwünschte freie Radikale neutra- lisieren. Viele Einsatzbereiche Anolyte kann zur Desinfektion von Stäl- len, Tränke- und Futtereinrichtungen oder auch zur Getreidebehandlung ver- wendet werden. Mittels Vernebelung wird der Stoff auch zur Verbesserung der Raum- oder Stallluft gegen aerobe Keime eingesetzt. Die Wirkung soll laut der Firma viel­ fältig sein: Anolyte reduziere die Gefah­r von Ungeziefer im Gefieder, verbessere das Wachstum, optimiere die Verdauung und die Futterverwertung, reduziere die Stressanfälligkeit, beuge Infektionskrank- heiten vor und reduziere Behandlungen und Tierverluste. Brosch DGS MAGAZIN  35/2016 15
  • 3. 3 und 4 – Produkte aus der Region werden im Hofladen des Geflügelhofes Eberl verkauft. Seit über 15 Jahren bie- tet der Geflügelhof auch eigene Nudeln an. 5 – Ein Großteil der Eier werden ab Hof und über Eier-Automaten sowie an Bauernmärkte verkauft. Fotos:Eberl(1,2,5),Innowatech(3,4) 1 – Folien-Freilandstall für 3 300 Lege- hennen. Die Hühner werden auf dem Geflügelhof Eberl in Boden- und Freilandhaltung gehalten. 2 – Eierproduzent Franz Eberl im Auslauf seiner Hühner. 1 2 5 3 4 16 DGS MAGAZIN  35/2016 Wasserhygiene
  • 4. Fortsetzung von Seite 14 „Mit der Aquadron-Anlage können wir auf dem Hof durch Elektrolyse aus Trink- wasser mit reinem Kochsalz die beiden wasserähnlichen Flüssigkeiten Anolyte und Katholyte herstellen“, berichtet der Landwirt. Im Handling seien keine beson- deren Sicherheitsvorkehrungen notwen- dig, die Produkte rückstandsfrei. Seitdem nehmen die Hühner mehr Wasser auf Anolyte soll die Keimkonzentration klein- halten und so für eine mikrobiologisch einwandfreie Wasserqualität sorgen. „Wir dosieren Anolyte permanent dem Tränk- wasser unserer Hühner zu. Auch Katho- lyte wird dem Wasser zweimal täglich in einer geringen Menge zugesetzt. Die Tie- re nehmen mehr als bei purem Leitungs- wasser davon auf. Seit wir Anolyte und Katholyte ins Wasser geben, sind unsere Hennen zudem viel gesünder. Antibiotika müssen wir nur noch in Ausnahmefällen einsetzen“, bestätigt der Legehennen­ halter Franz Eberl die Wirkung der Tränk­ wasserbehandlung. Mehrmals im Jahr werde trotzdem für jeweils ein paar Tage das Tränkwasser mit Säuren behandelt. In dieser Zeit schalte man sicherheits­ halber Anolyte und Katholyte aus. Anolyte wird überdies zur Stalldesin- fektion eingesetzt. „Nach der Reinigung der Ställe verwenden wir den Wirkstoff dazu als letzten Arbeitschritt“, erläutert Eberl.„Ein Nachspülen mit Wasser ist dann nicht mehr notwendig.“ Anolyte stärkt auch das Getreide Anolyte verwendet der Landwirt außer- dem zur Behandlung seines Getreides, um es widerstandsfähiger gegenüber Pilz­ befall zu machen und um den Fungizid­ einsatz zu reduzieren. Das Saatgut wird damit im Rahmen der Trinkwasserverord- nung vor der Lagerung und vor der Aus- saat behandelt. Die Keime am Getreide würden deutlich reduziert, Schimmelpilze und bakterielle Krankheitserreger weitgehend beseitigt. „Das Wachstum unserer Pflanzen und die Erträge konnten wir so steigern. Norma- lerweise brauchen wir damit bis zu 80 % weniger Fungizide“, berichtet Eberl, der auch auf Anwendungsgrenzen aufmerk- sam macht: „In extrem feuchten Jahren wie in 2016 kommen wir aber damit bei der Fungizidbekämpfung im Ackerbau an die Grenzen. Da braucht man dann einen höheren Anteil Fungizide.“ Bei den Futtermitteln setzt der Geflü- gelhalter im Übrigen auf eigenes Getreide und Mais sowie auf Soja von langjährigen Lieferanten aus Deutschland und Öster- reich. „So stellen wir sicher, dass unser Futter GVO-frei ist und die Tiere überdies die beste Futter­qualität bekommen“, er- klärt Franz Eberl. DGS MAGAZIN  35/2016 17
  • 5. Eier gibt es 24 Stunden lang aus dem Automaten Der rührige Eierproduzent vermarktet die Eier selbst, „über un- sere berühmten Eier-Automaten und vor allen Dingen an unse- re mittelständischen Partner sowie auf Bauernmärkten im Um- kreis von bis zu 100 Kilometern – nicht an den Großhandel und an die Discounter, denn unsere erst­klassigen Eier haben ihren Preis“, verdeutlicht Eberl. Die Vermarktung über die Automaten (Hersteller ist die Fa. Stüwer aus Heroldstatt-Sontheim) laufe gut, berichtet der Ge- flügelhalter. Der Arbeitsaufwand sei allerdings nicht zu unter- schätzen. „Die Automaten müssen täglich betreut werden, nur so stellt sich Erfolg ein“, unterstreicht der Direktvermarkter. „In der ersten Zeit muss man immer wieder War­e austauschen, da sich nicht alles innerhalb von ein paar Tagen verkauft. Die Be- treuung muss zuverlässig erfolgen, nur mit erstklassiger Quali- tät lässt sich die Sache etablieren“, berichtet Eberl. Zwei Jahre und viel Werbeaufwand habe es gebraucht, bis sich die Idee durch­gesetzt habe. Dann erst begann man, Auto­maten in der Region aufzustellen. Neben dem Eierautomaten auf dem Hof gebe es mittlerweile neun weitere im Landkreis Dingolfing- Landau. Nudeln und „Brotzeit-Eier“ komplettieren das Angebot Seit über 15 Jahren bietet der Geflügelhof überdies Nudeln an – hergestellt von eine­m Partner aus der Region aus den Eiern vom Geflügelhof Eberl, hochwertigem Hartweizengrieß oder Dinkelmehl und einer kleinen Prise Markensalz. Ein anderer Partner färbt das ganze Jahr über hart gekochte Eier aus Eberls Produktion – nicht etwa, weil in Niederbayern das ganze Jahr über Ostern wäre, sondern für die beliebten Brotzeit-Eier. Die Webseite des Geflügelhofes Eberl entpuppt sich im Übri- gen als nutzerfreundliches Portal mit vielen Fotos, sie ist ein schönes Aushängeschild für den Direktvermarkter. Dort steht auch gleich auf der Homepage das eingangs formulierte Ziel, einwandfreie Lebens- und Futtermittel ohne chemische Zusätze herstellen zu wollen. Die Wasseraufbereitung über das System Aquadron hilft dabei. Fazit: Ein hoher Hygienestandard ist trotzdem wichtig Anolyte und Katholyte sind aber auch keine Wundermittel, stellt Eberl klar. „Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man so- wieso einen hohen Hygienestandard hat. Wenn man meint, durch den Einsatz von Anolyte läuft alles wie von selbst und man muss es mit anderen Managementmaßnahmen nicht so genau nehmen, wird sich auch kein Erfolg einstellen“, ist der Landwirt überzeugt. Auf die Haltung von Legehennen mit intakten Schnäbeln bereite­t man sich übrigens auch auf dem Geflügelhof Eberl vor. Zwei Herden mit ungekürzten Schnäbeln halte man derzeit. Viel könne er dazu noch nicht sagen. „Nur so viel: Einfacher wird es nicht“, sagt Franz Eberl nach den ersten Erfahrungen. n 18 DGS MAGAZIN  35/2016