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Kleiner „Think Tank“ des
deutschen Sports
2FEB
- „Stuttgarter Sportgespräch“ versammelt Vordenker und setzt Impulse –
Von Jens Zimmermann
Empfang im “SpOrt” – Haus des Sports – in Stuttgart
Eigentlich sollte es eine Buchpräsentation werden: Die Stuttgarter Anwälte Marius Breucker und
Christoph Wüterich hatten „Das Arbeitsrecht im Sport“ verfasst und wollten dem Absatz im
schwierigen Sportrechtsmarkt ein wenig auf die Sprünge helfen. „Statt einer Selbstbespiegelung
bei einem Glas Sekt wollten wir uns frische Gedanken ins Haus holen“, erläutert Marius Breucker
die Anfänge. So wurde aus der Buchpräsentation eine Diskussionsrunde mit dem damaligen
Bundesverfassungsrichter Professor Udo Steiner, dem Tübinger Sportsoziologen Professor
Helmut Digel und dem Sportredakteur Herbert Fischer-Solms vom Deutschlandfunk. Über 200
geladene Gäste kamen ins Haus des Sports in Stuttgart. „Die Resonanz hat uns überrascht –
offenbar waren wir in eine Lücke gestoßen“, erinnert sich Christoph Wüterich, selbst ehemaliger
Hockeyspieler und Präsident des Deutschen Hockeybundes.
Eike Schulz im Gespräch mit Marius Breucker
Seit diesem Auftakt im Jahr 2007 versammeln sich Jahr für Jahr Vordenker und
Entscheidungsträger in Stuttgart, um Themen an den Schnittstellen zwischen Sport und
Gesellschaft zu diskutieren. Zu Gast waren viele, die im Sport und zum Sport etwas zu sagen
haben – von Thomas Bach und Michael Vesper über Oliver Bierhoff, Bernhard Peters, Britta
Heidemann und Ole Bischof bis zu Imke Duplitzer und Coubertin-Preisträger Jochen Wollmert.
Zu Wort kommen aber – und hier liegt der entscheidende Unterschied zu den üblichen
Diskussionsrunden im Sport – nicht nur Sportler und Sportfunktionäre, sondern auch
Protagonisten anderer Fakultäten wie Philosophie-Professor Gunter Gebauer aus Berlin, der
Sportwissenschaftler Professor Norbert Müller – zugleich Mitglied im Päpstlichen Laienrat für
den Sport – oder der Psychologieprofessor Hans Eberwein aus Heidelberg.
Christoph Wüterich: Impulse für den Sport
Justiz- und Kultusminister, Journalisten wie Anno Hecker von der FAZ oder Deisler-Biograph
Michael Rosentritt setzen ebenso Impulse wie Wirtschaftsvertreter und Kulturschaffende.
Mitglieder des Sportausschusses des Deutschen Bundestages sind regelmäßige Gäste. Die
Ausschussvorsitzende Dagmar Freitag kommt fast jedes Jahr, 2015 sitzt ihr Stellvertreter
Reinhard Grindel, im zweiten Amt DFB-Schatzmeister, auf dem Podium. „Das Sportgespräch ist
in dieser Form in Deutschland einzigartig“, sagt Professor Udo Steiner, der wie die übrigen
Teilnehmer die Möglichkeit schätzt, sich fern von Einzelinteressen und Lobbyismus ganz dem
Austausch in der Sache zu widmen. So entwickelte sich nach und nach eine heimliche
Ideenschmiede des Sports, eine kleine schwäbische Denkfabrik.
Matthias Breucker: “Kein Schaulaufen, sondern Sacharbeit”
Die Unabhängigkeit wird als hohes Gut gepflegt, denn im Unterschied zu den meisten „Think
Tanks“ in den USA ist das „Sportgespräch“ keiner bestimmten Idee oder Richtung verpflichtet. So
ist es möglich, gänzlich unterschiedliche Gedanken zusammenzuführen, woraus neue Perspektive
entstehen. Auch die Stadt Stuttgart – längst nicht mehr Deutschlands „Sporthauptstadt“ – hat
den Wert des Sportgesprächs erkannt und schickt regelmäßig ihre Sportbürgermeisterin zu einem
Grußwort. „Sport wird zunehmend als Standortfaktor wahrgenommen. Hier kann Stuttgart noch
viel tun!“, sagt Christoph Wüterich.
Dr. Thomas Bach auf dem Stuttgarter Sportgespräch
Das Sportgespräch versteht sich aber nicht als regionale Veranstaltung, sondern diskutiert über
den Tag hinausreichende Fragen des deutschen und internationalen Sports. Der Anspruch, auch
Lösungsansätze zu entwickeln, gelingt nicht zuletzt aufgrund der Impulsreferate durch die
Rechtsanwälte von Wüterich Breucker, die im Jahr 2001 etwa die Einführung einer
Kronzeugenregelung im Sport auf den Weg brachten. Aus dem Thema „Geld gewinnt! – Können
wir uns Siege noch leisten?“ ergab sich die Notwendigkeit verstärkter finanzieller Förderung
einzelner Spitzensportler. In der Folge entstand eine neue Initiative in Form einer
gemeinnützigen GmbH, die auch als Modell für andere Städte dienen kann. „Wir können die
Probleme des Sports nicht an einem Abend lösen“, sagt Marius Breucker, „aber gemeinsam
nachzudenken und Lösungskorridore auszuleuchten – das ist das Ziel.“
Inzwischen hat sich die Stuttgarter Veranstaltung als bundesweit beachtetes Forum etabliert,
auch aus der Schweiz und aus Österreich reisen Teilnehmer an. „Wir haben die Messlatte selbst
hochgelegt und bemühen uns, den Erwartungen gerecht zu werden“, sagt Anwalt Matthias
Breucker und betont wie die anderen Initiatoren, dass es sich in Stuttgart nicht um ein
„Schaulaufen“, sondern um einen von Sacharbeit geprägten Gedankenaustausch handelt. Dies
spiegeln Themen wie „Feigenblatt Fairplay – Von Gewinnern und Fairlierern“ oder „Integration
oder Trennung – Welche Sprache spricht der Sport?“ wider. Die Diskussionen sind oft
kontrovers, die Beiträge nicht immer leichte Kost. Dafür nehmen die Teilnehmer aus Stuttgart
neue Gedanken mit nach Hause. Mit diesem Konzept war das Sportgespräch mit
„Auswärtsspielen“ auch schon in Berlin aktiv, wo die baden-württembergische Landesvertretung
die Diskussionsrunde als Produkt kluger Köpfe präsentierte. „Wir können nur den Rahmen
schaffen – das Sportgespräch lebt von den Teilnehmern“ sagt Marius Breucker und bringt das
Motto auf den Punkt: „Gute Gedanken dank guter Diskutanten“. Der Mehrwert für den Sport liegt
im interdisziplinären Gedankenaustausch – so befruchten sich in Stuttgart Sport und
Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft gegenseitig. Im Jahr 2015 erlebt das Sportgespräch seine
elfte Auflage unter dem Titel „Ausverkauft! – Wie integer ist der Sport?“.
Jens Zimmermann
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Schlagworte: Ausverkauft! – Wie integer ist der Sport?, Christoph Wüterich,Coubertin-
Preisträger Jochen Wollmert, Das Arbeitsrecht im Sport, das Sportgespräch, Deutschen
Hockeybundes, Eike Schulz, Hockeyspieler, Impulse für den Sport, Jens Zimmermann, Kein
Schaulaufen, Marius Breucker, Michael Vesper, sondern Sacharbeit, Sport und
Gesellschaft, Sportgespräch,Sportgespräch Stuttgart, Sportrechtsmarkt, Stadt Stuttgart, Stuttgart
Sport und Wissenschaft, Stuttgarter Anwälte, Stuttgarter Sportgespräch, Stuttgarter
Veranstaltung, Think Tanks, Thomas Bach

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Kleiner „Think Tank“ des deutschen Sports

  • 1. Kleiner „Think Tank“ des deutschen Sports 2FEB - „Stuttgarter Sportgespräch“ versammelt Vordenker und setzt Impulse – Von Jens Zimmermann Empfang im “SpOrt” – Haus des Sports – in Stuttgart Eigentlich sollte es eine Buchpräsentation werden: Die Stuttgarter Anwälte Marius Breucker und Christoph Wüterich hatten „Das Arbeitsrecht im Sport“ verfasst und wollten dem Absatz im schwierigen Sportrechtsmarkt ein wenig auf die Sprünge helfen. „Statt einer Selbstbespiegelung bei einem Glas Sekt wollten wir uns frische Gedanken ins Haus holen“, erläutert Marius Breucker die Anfänge. So wurde aus der Buchpräsentation eine Diskussionsrunde mit dem damaligen Bundesverfassungsrichter Professor Udo Steiner, dem Tübinger Sportsoziologen Professor Helmut Digel und dem Sportredakteur Herbert Fischer-Solms vom Deutschlandfunk. Über 200 geladene Gäste kamen ins Haus des Sports in Stuttgart. „Die Resonanz hat uns überrascht – offenbar waren wir in eine Lücke gestoßen“, erinnert sich Christoph Wüterich, selbst ehemaliger Hockeyspieler und Präsident des Deutschen Hockeybundes.
  • 2. Eike Schulz im Gespräch mit Marius Breucker Seit diesem Auftakt im Jahr 2007 versammeln sich Jahr für Jahr Vordenker und Entscheidungsträger in Stuttgart, um Themen an den Schnittstellen zwischen Sport und Gesellschaft zu diskutieren. Zu Gast waren viele, die im Sport und zum Sport etwas zu sagen haben – von Thomas Bach und Michael Vesper über Oliver Bierhoff, Bernhard Peters, Britta Heidemann und Ole Bischof bis zu Imke Duplitzer und Coubertin-Preisträger Jochen Wollmert. Zu Wort kommen aber – und hier liegt der entscheidende Unterschied zu den üblichen Diskussionsrunden im Sport – nicht nur Sportler und Sportfunktionäre, sondern auch Protagonisten anderer Fakultäten wie Philosophie-Professor Gunter Gebauer aus Berlin, der Sportwissenschaftler Professor Norbert Müller – zugleich Mitglied im Päpstlichen Laienrat für den Sport – oder der Psychologieprofessor Hans Eberwein aus Heidelberg. Christoph Wüterich: Impulse für den Sport
  • 3. Justiz- und Kultusminister, Journalisten wie Anno Hecker von der FAZ oder Deisler-Biograph Michael Rosentritt setzen ebenso Impulse wie Wirtschaftsvertreter und Kulturschaffende. Mitglieder des Sportausschusses des Deutschen Bundestages sind regelmäßige Gäste. Die Ausschussvorsitzende Dagmar Freitag kommt fast jedes Jahr, 2015 sitzt ihr Stellvertreter Reinhard Grindel, im zweiten Amt DFB-Schatzmeister, auf dem Podium. „Das Sportgespräch ist in dieser Form in Deutschland einzigartig“, sagt Professor Udo Steiner, der wie die übrigen Teilnehmer die Möglichkeit schätzt, sich fern von Einzelinteressen und Lobbyismus ganz dem Austausch in der Sache zu widmen. So entwickelte sich nach und nach eine heimliche Ideenschmiede des Sports, eine kleine schwäbische Denkfabrik. Matthias Breucker: “Kein Schaulaufen, sondern Sacharbeit” Die Unabhängigkeit wird als hohes Gut gepflegt, denn im Unterschied zu den meisten „Think Tanks“ in den USA ist das „Sportgespräch“ keiner bestimmten Idee oder Richtung verpflichtet. So ist es möglich, gänzlich unterschiedliche Gedanken zusammenzuführen, woraus neue Perspektive entstehen. Auch die Stadt Stuttgart – längst nicht mehr Deutschlands „Sporthauptstadt“ – hat den Wert des Sportgesprächs erkannt und schickt regelmäßig ihre Sportbürgermeisterin zu einem Grußwort. „Sport wird zunehmend als Standortfaktor wahrgenommen. Hier kann Stuttgart noch viel tun!“, sagt Christoph Wüterich.
  • 4. Dr. Thomas Bach auf dem Stuttgarter Sportgespräch Das Sportgespräch versteht sich aber nicht als regionale Veranstaltung, sondern diskutiert über den Tag hinausreichende Fragen des deutschen und internationalen Sports. Der Anspruch, auch Lösungsansätze zu entwickeln, gelingt nicht zuletzt aufgrund der Impulsreferate durch die Rechtsanwälte von Wüterich Breucker, die im Jahr 2001 etwa die Einführung einer Kronzeugenregelung im Sport auf den Weg brachten. Aus dem Thema „Geld gewinnt! – Können wir uns Siege noch leisten?“ ergab sich die Notwendigkeit verstärkter finanzieller Förderung einzelner Spitzensportler. In der Folge entstand eine neue Initiative in Form einer gemeinnützigen GmbH, die auch als Modell für andere Städte dienen kann. „Wir können die Probleme des Sports nicht an einem Abend lösen“, sagt Marius Breucker, „aber gemeinsam nachzudenken und Lösungskorridore auszuleuchten – das ist das Ziel.“ Inzwischen hat sich die Stuttgarter Veranstaltung als bundesweit beachtetes Forum etabliert, auch aus der Schweiz und aus Österreich reisen Teilnehmer an. „Wir haben die Messlatte selbst hochgelegt und bemühen uns, den Erwartungen gerecht zu werden“, sagt Anwalt Matthias Breucker und betont wie die anderen Initiatoren, dass es sich in Stuttgart nicht um ein „Schaulaufen“, sondern um einen von Sacharbeit geprägten Gedankenaustausch handelt. Dies spiegeln Themen wie „Feigenblatt Fairplay – Von Gewinnern und Fairlierern“ oder „Integration oder Trennung – Welche Sprache spricht der Sport?“ wider. Die Diskussionen sind oft kontrovers, die Beiträge nicht immer leichte Kost. Dafür nehmen die Teilnehmer aus Stuttgart neue Gedanken mit nach Hause. Mit diesem Konzept war das Sportgespräch mit „Auswärtsspielen“ auch schon in Berlin aktiv, wo die baden-württembergische Landesvertretung die Diskussionsrunde als Produkt kluger Köpfe präsentierte. „Wir können nur den Rahmen schaffen – das Sportgespräch lebt von den Teilnehmern“ sagt Marius Breucker und bringt das Motto auf den Punkt: „Gute Gedanken dank guter Diskutanten“. Der Mehrwert für den Sport liegt im interdisziplinären Gedankenaustausch – so befruchten sich in Stuttgart Sport und
  • 5. Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft gegenseitig. Im Jahr 2015 erlebt das Sportgespräch seine elfte Auflage unter dem Titel „Ausverkauft! – Wie integer ist der Sport?“. Jens Zimmermann Share this: o Press This o Twitter3 o Facebook2 o LinkedIn1 o Google o Reddit o Drucken o E-Mail o Tumblr o StumbleUpon Schlagworte: Ausverkauft! – Wie integer ist der Sport?, Christoph Wüterich,Coubertin- Preisträger Jochen Wollmert, Das Arbeitsrecht im Sport, das Sportgespräch, Deutschen Hockeybundes, Eike Schulz, Hockeyspieler, Impulse für den Sport, Jens Zimmermann, Kein Schaulaufen, Marius Breucker, Michael Vesper, sondern Sacharbeit, Sport und Gesellschaft, Sportgespräch,Sportgespräch Stuttgart, Sportrechtsmarkt, Stadt Stuttgart, Stuttgart Sport und Wissenschaft, Stuttgarter Anwälte, Stuttgarter Sportgespräch, Stuttgarter Veranstaltung, Think Tanks, Thomas Bach