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Im Dienste aktiver Friedenspolitik
• Worauf gründet sich die Stärke der
sozialistischen Militärkoalition?
• Worin besteht die Uberlegenheit der
sozialistischen Militärmacht?
• Warum hat der Beitrag jedes einzelnen
zur Landesverteidigung so großes
?
Je stärker der Sozialismus
desto sicherer der Frieden
Die Erfolge der koordinierten Außenpolitik der Sowjet­
union und der um sie zusammengeschlossenen Bruder­
länder sind gegenwärtig augenscheinlicher denn je.
Von weltgeschichtlicher Bedeutung sind die Ergebnisse des
Treffens der Führer der Sowjetunion mit dem amerikani­
schen Präsidenten Nixon:
e ln der Schicksalsfrage der Menschheit - der Verhin­
derung eines Kernwaffenkrieges - wurde ein wich­
tiger Schritt nach vorn getan: Auch die USA haben die
offizielle Verpflichtung abgegeben;· alles zu unterneh­
men, um den Ausbruch eines atomaren Weltkrieges zu
verhindern.
.
e Die zwischen der UdSSR und den USA unterzeichneten
Abkommen zur Begrenzung strategischer Rüstungen
tragen dazu bei, dem vom Imperialismus forcierten
Wettrüsten Schranken zu setzen.
e Erstmals haben die USA in einem völkerrechtlichen
Dokument anerkannt, daß die friedliche Koexistenz die
einzige Grundlage für die Beziehungen zwischen so­
zialistischen und kapitalistischen Staaten sein kann.
e Das sowjetisch-amerikanische Gipfeltreffen hat dank
der prinzipienfesten und besonnenen Politik der So­
wjetunion entscheidend dazu beigetragen, daß die von
den Warschauer Vertragsstaaten vorgeschlagene euro­
päische Sicherheitskonferenz stattfinden wird.
2
Die außenpolitischen Erfolge der sozialistischen Bruder­
staaten werden am deutlichsten in Europa sichtbar. Hier
ist ein ganzes Gefüge von Verträgen entstanden, das die
Ergebnisse des zweiten Weltkrieges und der Naehkriegs-.
entwicklung völkerrechtlich verankert:
e ln den Verträgen von Moskau und Warschau hat die
Regierung der BRD die Unverletzlichkeit der in Europa
bestehenden Grenzen - einschließlich der Grenze
zwischen der BRD und der DDR - anerkannt.
e Im Vierseitigen Abkommen über Westberlin haben
auch die drei Westmächte völkerrechtlich bestätigt, daß
Westberlin nicht zur BRD gehört und nicht von ihr
regiert werden darf. Gleichzeitig haben sie darin die
DDR als souveränen Staat respektiert.
e Mit dem Verkehrsvertrag wurde zwischen der DDR und
der BRD der erste Staatsvertrag abgeschlossen.
e Auch die Verhandlungen über einen Vertrag über die
Grundlagen der Beziehungen zwischen der DDR und
der BRD wurden erfolgreich beendet. Mit diesem Ver­
trag wird ein weiterer bedeutender Schritt getan wer­
den, die Beziehungen zwischen der DDR und der BRD
im Sinne der Politik der friedlichen Koexistenz zwischen
Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnung zu nor­
malisieren. Das wird der weiteren Entspannung in
Europa dienen.
Prager Deklaration
Januar1972:
Sieben Säulen
europäischer Sicherheit
•
Unverletzbarkeil
der Grenzen
•
Gewaltverzicht
•
Friedliche Koexistenz
•
Gutnachbarliche
Beziehungen
und Zusammenarbeit
im Interesse
des Friedens
•
Gegenseitig
vorteilhafte Beziehungen
zwischen den Staaten
•
Abrüstung
•
Unterstützung der UNO
Aktive Friedenspolitik in Aktion
8. November 1972: Vertrag über die Grundlagen der Beziehungen
zwischen der DDR und der BRD paraphiert -
ein Erfolg für die Sache des Friedens und der Sicherheit.
Sozialistisches Friedensprogramm in Aktion
Gäbe es ein Gleichgewicht der Kräfte zwischen den bei­
den Weltsystemen, dann hätten sich die imperialistischen
Globalstrategen mit solchen Veränderungen in der Welt­
politik niemals abgefunden. Sie sind gezwungen, dem
internationalen Kräfteverhältnis mehr und mehr Rechnung
zu tragen, denn der Sozialismus ist politisch, ökonomisch
und militärisch zu einer unüberwindlichen Macht gewor­
den. Diese Tatsache bestimmt in zunehmendem Maße das
Weltgeschehen und schränkt den Handlungsspielraum des
Imperialismus ein.
Das Friedensprogramm des XXIV. Parteitages der KPdSU,
das der koordinierten Außenpolitik der verbündeten sozia­
listischen Staaten Grundrichtung und strategisches Ziel
gibt, ist zu einem wirksamen Faktor der Weltpolitik ge­
worden. Es ist ein konstruktives Programm, um den Welt­
frieden zu sichern, um die Gefahr eines neuen Weltkrieges
abzuwenden, um ihn für immer aus dem Leben der Völker
zu verbannen. Es weist zugleich den Weg, die vom Impe­
rialismus betriebene Aggression und Okkupation in Süd­
ostasien und im Nahen Osten zu beenden. Und es be­
inhaltet reale Vorschläge zur politischen Lösung anderer
brennender internatwnaler Probleme im Interesse des
Friedens und der Völkerverständigung. Dieses Friedens­
programm stützt sich auf die ständig wachsende ökono­
mische und militärische Macht der Sowjetunion und der
sozialistischen Staatengemeinschaft, auf ihren wachsen­
den politischen, ökonomischen und ideologischen Einfluß
in der ganzen Welt.
Die gemeinsamen, abgestimmten außenpolitischen Aktio­
nen der sozialistischen Bruderstaaten, ihre Politik der
4
aktiven Verteidigung des Friedens, der entschiedenen Ab­
wehr der aggressiven Politik des Imperialismus haben
insbesondere in Europa günstige Bedingungen für eine
stabile Friedensordnung geschaffen. Hier zeigt sich am
augenscheinlichsten, daß der Frieden sicherer geworden
ist, weil der Sozialismus an Stärke gewonnen hat.
Sind angesichts dieser günstigen Entwicklung überhaupt
noch eine moderne Landesverteidigung und eine hohe
Gefechtsbereitschaft der sozialistischen Streitkräfte erfor­
derlich? Können wir angesichts dieser Tatsachen bei der
Erhöhung der Verteidigungskraft heute nicht etwas kürzer
treten?
Um es ganz deutlich zu sagen: Das können wir nicht!
Erstens sind alle unsere Erfolge im Friedenskampf un­
denkbar ohne die militärische Oberlegenheil des Sozia­
lismus, die den Aggressoren Fesseln anlegt.
Zweitens hat sich, trotz aller Politik der Anpassung, zu der
der Imperialismus durch die Oberlegenheil des Sozialis­
mus gezwungen wurde, an seinem menschenfeindlichen
Wesen nichts verändert.
Imperialismus- aggressiv wie eh und je
Tatsachen wie der barbarische Vernichtungsfeldzug des
USA-Imperialismus gegen die Völker lndochinas, wie das
gnadenlose Okkupationsregime der israelischen Macht­
haber in den besetzten arabischen Gebieten, wie der
grausame Kolonialkrieg des NATO-Staates Portugal in
Angola oder Mo9ambique beweisen: Der Krieg des Impe­
rialismus gegen die freiheitsliebenden Völker kennt keine
Pause.
Aber auch dort, wo die Imperialisten zur Zeit ohne Bom­
ben und unverhüllten Terror operieren, zeigen sie ihr
aggressives Gesicht. Mit ökonomischer Erpressung, politi­
scher Unterwanderung und durch die Anzettelung von
Militärputschen versuchen sie - z. B. in Bolivien, Chile,
Zypern und im Irak - fortschrittliche Regierungen zu stür­
zen.
Aber auch gegen die sozialistische Staatengemeinschaft
haben die Imperialisten nicht auf ihre aggressive Politik
verzichtet. Unter Einsatz der raffiniertesten Methoden und
moderner technischer Mittel führen sie den ideologischen
Krieg gegen die Länder des Sozialismus in Europa, da sie
es unter dem Druck der vereinten Militärmacht des Sozia­
lismus nicht wagen, die Waffen sprechen 'zu lassen.
Dennoch, auch wenn der Imperialismus im Kampf gegen
den Sozialismus vor allem zum ideologischen Krieg gegrif­
fen hat, nach wie vor ist auch die Speerspitze seiner
aggressiven Politik gegen die Sowjetunion und die ande­
ren sozialistischen Staaten gerichtet.
Davon zeugt allein die Tatsache, daß die USA das Terri­
torium der sozialistischen Staaten mit einer Vielzahl von
Land-, Luft- und Seestützpunkten umgeben haben. Insge­
samt unterhalten die USA im Ausland über 400 große und
etwa 3000 kleine Militärbasen, auf denen mehr als eine
Million amerikanischer Soldaten stationiert sind, davon
allein 310 000 Mann in Europa.
Die NATO setzt immer noch auf Krieg
Westeuropa wird nach wie vor als wichtigster NATO­
Brückenkopf zur Entfesselung einer Aggression gegen die
Sowjetunion und die mit ihr verbündeten sozialistischen
Bruderländer ausgebaut. Unablässig erhöhen die NATO­
Staaten die Aggressionsbereitschaft ihrer Streitkräfte. Aus­
druck dafür sind die Pläne ·der NATO zur Schaffung einer
gemeinsamen westeuropäischen Atomstreitmacht wie auch
das im September 1972 durchgeführte bisher größte Flot­
ten- und Luftwaffenmanöver der NATO "Strong Express",
in dem 300 Schiffe, 700 Flugzeuge und 64 000 Soldaten
Aggressionshandlungen gegen die sozialistische Verteidi­
gungskoalition trainiert haben.
USA-Kriegsminister Laird hatte bereits 1971 auf der De­
zembertagung der NATO erklärt, daß die amerikanischen
Streitkräfte in Europa "heute, was Truppenstärke und
Schlagkraft angeht, den höchsten Stand seit fünf Jahren
erreicht haben . . .", daß, hinsichtlich der Kampfbereitschaft
der US-Armee, die in Europa stationierten Verbände den
Vorrang haben und behalten werden.
Die imperialistische BRD steht diesen permanenten Ag­
gressionsvorbereitungen des USA-Imperialismus in keiner
Weise nach. Mit über 25 Milliarden DM erreichte die BRD
den größten Rüstungshaushalt seit ihrem Bestehen. Aus­
rüstung, Beweglichkeit und Führung der Bundeswehr
werden in verstärktem Maße auf alle Arten des modernen
Krieges ausgerichtet, vor allem auf "begrenzte" Aggressio­
nen mit und ohne Kernwaffeneinsatz.
5
6
,,Jeden Tag zeigt der Imperialismus
sein wahres Gesicht ...
& führt barbarische Kriege.
Was soll es angesichts einer solchen
Wirklichkeit wenn Verfechter des
imperialistischen Systems - gleich, ob
sie aus dem Lager der offenen Reaktion
oder der rechten Sozialdemokratie
kommen - von einem ,Wandel des
Kapitalismus' in unserer Zeit reden!
Lenins Einschätzung des Imperialismus
ist es vielmehr, die auch heute ihre
Bestätigung findet: Imperialismus ist
parasitärer und sterbender Kapitalismus,
der mit gesteigerter Aggressivität sein
historisches Schicksal hinauszuzögern
versucht"
Erich Honecker
Steigende Rüstungsausgaben kennzeichnen den
Aggressionskurs des Imperialismus
ln den USA stiegen
die Rüstungsausgaben
von 51,8 Milliarden
Dollar Im Finanzjahr
1965 auf 77,8 Mil­
liarden Dollar Im
Finanzjahr 1!171.
ln der BRD wurden
unter der
.. SPD/FDP-Regierung
die Rüstungsausgaben
von 21,5 Milliarden
DM (1969) auf 25,7
Milliarden DM (1!171)
erhöht.
25,1
Mrd. 1!171
Wie Thyssen sind auch die anderen
Monopolherren der BRD an der Aus­
plünderung anderer Völker maßgeb­
lich beteiligt. Die Auslandsinvestitio­
nen der Großbourgeoisie der BRD
entwickelten sich von 3,1 Milliarden
DM im Jahre 1960 auf 21 Milliarden
DM im Jahre 1970. Das Elend von
Millionen Menschen ist Vorausset­
zung für ständig wachsenden ProfiL
So unterstützten die Monopolherren
der BRD L B. das faschistische Mili­
tärregime in Griechenland allein in
den Jahren von 1967 bis 1970 mit
Krediten in Höhe von 320 Millionen
DM, davon wurde für etwa 165 Mil­
lionen DM Kriegsmaterial geliefert.
Erfolgreiche Bilanz sozialistischer Militärpolitik
Solange der Imperialismus existiert und mit seiner aggres­
siven Politik die friedliche Entwicklung der Völker bedroht,
muß und wird die sozialistische Staatengemeinschaft ihre
militärische Macht stets auf dem erforderlichen Stand
halten.
Die Hauptlast zur ZügeJung der imperialistischen Aggres­
soren trägt die Sowjetunion und ihre Armee.
Große Hilfe wird dem heldenhaft um seine Freiheit kämp­
fenden vietnamesischen Volk erwiesen. Die fortschritt­
lichen Kräfte der arabischen Staaten stützen sich in ihrem
Kampf gegen den Imperialismus auf die solidarische Hilfe
und militärische Stärke der Sowjetunion.
Als Rückgrat der sozialistischen Militärkoalition leisten die
sowjetischen Streitkräfte durch ihre hohe Kampfkraft und
Gefechtsbereitschaft den entscheidenden Beitrag, um die
Aggressionsbestrebungen der NATO, vor allem des ameri­
kanischen Imperialismus, zu zügeln und sie an der Ent­
fesselung eines atomaren Weltkrieges zu hindern. Dabei
erweist sich einmal mehr der internationalistische Charak­
ter der Militärmacht der Sowjetunion, die ein sicherer
Schild und ein scharfes Schwert für die Völker der UdSSR
und der sozialistischen Staatengemeinschaft ist.
ln den Jahren nach 1945 hat es nicht an gewaltsamen
Versuchen des Imperialismus gemangelt, das Kräftever­
hältnis in Europa zu seinen Gunsten zu verändern, die
Einheit und Geschlossenheit der sozialistischen Staaten­
gemeinschaft zu sprengen und den Sozialismus zurückzu­
rollen. Erinnert sei an solche abenteuerlichen und ver­
brecherischen Anschläge auf den europäischen Frieden
wie:
8
1953
1956
1961
1968
Westliche aggressive Kräfte und eingeschleuste
konterrevolutionäre Elemente wollten die DDR
durch einen Putsch von innen heraus .,aufrol­
len", um den Sozialismus auf deutschem Boden
zurückzudrängen.
Die Konterrevolution ging mit bewaffneter Ge­
walt gegen die ungarische Arbeiter-und­
Bauern-Macht vor. Tausende der besten Revo­
lutionäre unseres Brudervolkes wurden bestia­
lisch ermordet. Eine explosive und gefährliche
Lage entstand.
Die imperialistischen Pläne zur militärischen
Besetzung der DDR waren fertig ausgearbei­
tet. Bundeswehrgeneral Heusinger erklärte,
daß sechs Divisionen zum Einfall in die DDR
bereitstünden.
Der Stoß der Konterrevolution richtete sich ge­
gen die C:SSR. Dieses sozialistische Land sollte
aus der Gemeinschaft der Warschauer Ver­
tragsstaaten herausgebrochen werden.
Alle diese konterrevolutionären Anschläge des Imperialis­
mus wurden im Keime erstickt. So kam es nicht zum Krieg.
Der Frieden wurde erzwungen durch das entschlossene
Eingreifen der bewaffneten Kräfte des Sozialismus. Stets
erwies sich die militärische Macht der im Warschauer Ver­
trag um die Sowjetunion gescherten sozialistischen Staa-
ten als überlegen.
·
Bild oben: Angehörige des
Komsomol und FDJier trafen
sich im Juni 1972 zum 2. Festi­
val der Freundschaft in Lenin­
grad.
Bild links: Herzliche Begrü­
ßung des Generalsekretärs
des ZK der KPdSU, Genossen
Breshnew, durch den Ersten
Sekretär des ZK der SED, Ge­
nossen Honecker, auf dem
Zentralflughafen Berlin-Schö­
nefeld anläBlich des Freund­
schaftsbesuches in der DDR
im Oktober 1971.
Bild rechts: Gemeinsame kul­
turelle Betätigung. Waffen­
brüder sind in ollen Berei­
chen des militärischen Lebens
eng verbunden.
Worin unsere Stärke besteht
Wer ernsthaft darüber nachdenkt und Vergleiche anstellt,
worin sich die Stärke eines Landes oder einer Koalition
äußert und welche Seite entscheidende Vorteile besitzt,
der wird verschiedene Faktoren und Bereiche berücksich­
tigen und in solche Oberlegungen einbeziehen müssen.
Hinter dem Begriff Oberlegenheit verbergen sich viele
Faktoren. Die revolutionären Veränderungen im Militär­
wesen unserer Zeit haben die Frage nach der Qualität
des Kräfteverhältnisses auf neue Weise gestellt. Es würde
schon nicht ausreichen, sich allein oder ausschließlich auf
das Militärpotential zu orientieren. Erst recht würde es zu
Trugschlüssen führen, wollte man nur zahlenmäßig Rake­
ten, Flugzeuge, Panzer oder Schiffe miteinander verglei­
chen. Es hat auch wenig Sinn, militärische Stärke oder
Oberlegenheit an jeder einzelnen Waffe oder jedem
Detail der Ausrüstung oder der Ausbildung begründen zu
wollen.
Die militärische Stärke ist das Gesamtergebnis der politi­
schen, ideellen und materiellen Potenzen eines Landes
bzw. einer Koalition.
Die militärische Stärke und Oberlegenheit des Soziallsmus
ergibt sich also aus mehreren, eine Einheit bildenden Fak­
toren. Dazu gehören die politisch-moralischen, ökonomi­
schen und wissenschaftlich-technischen Potenzen der
10
Koalition, strukturelle und territoriale Gesichtspunkte so­
wie die Militärmacht der Staaten des Warschauer Ver­
trages selbst.
Einheit macht stark
Im Warschauer Vertrag - abgeschlossen am 14. Mai 1955
- ist der von Marx, Engels und Lenin begründete prole­
tarische Internationalismus völkerrechtlich verkörpert. Er
leitete einen neuen Abschnitt der politischen, ökonomi­
schen, wissenschaftlich-technischen, kulturellen und mili­
tärischen Zusammenarbeit der sozialistischen Staaten­
gemeinschaft ein. Dieser Vertrag fand und findet seine
Begründung vor allem in der Verantwortung der soziali­
stischen Staatengemeinschaft für die weitere Offensive
des Sozialismus und in der Härte der weltweiten Klassen­
auseinandersetzung mit dem Imperialismus.
Die Unterzeichnung des Warschauer Vertrages war gleich­
zeitig die Geburtsstunde der ersten Militärkoalition der
machtausübenden Arbeiterklasse in den europäischen
sozialistischen Ländern. Indem die Vplker des aufstre­
benden sozialistischen Europas ihre Anstrengungen zur
Verteidigung des sozialistischen Vaterlandes und der so­
zialistischen Staatengemeinschaft vereinigten, verviel­
fachten sie ihre Kräfte.
Die militärischen Führungsorgane
der sozialistischen Militärkoalition
Komitee der Verteidigungsminister
Es Ist ein beschließendes Organ, an dessen Tagungen der Oberkom­
mandierende der Vereinten Streitkräfte als Mitglied tellnimmt Das
Komitee erarbeitet koordinierte Empfehlungen und Vorschläge zur
Festigung der Verteidigungskraft der verbündeten Länder und zur Er­
höhung der Gefechtsbereitschaft Ihrer Armeen.
Vereintes Kommando
Es Ist Führungs- und Koordlnlerungsorgan der Vereinten Streitkräfte
und leitet die Organisation und Durchführung der gemeinsamen mili­
tärischen Anstrengungen.
Militärrat der Vereinten Streitkräfte
Er tagt regelmäßig unter dem Vorsitz des Oberkommandierenden der
Vereinten Streitkräfte und befaßt sich mit der weiteren Vervollkomm­
nung der Ausbildung der Truppen und Stäbe sowie mit Fragen des
Standes der Gefechtsbereitschaft der Vereinten Streitkräfte.
Der Stab der Vereinten Streitkräfte.
Er setzt sich aus den ständigen Vertretern der Generalstäbe bzw.
Hauptstäbe der Armeen der Teilnehmerstaaten des Warschauer Ver­
trages zusammen und entscheidet Fragen des militärischen Aufbaus,
der Ausbildung, der Bewaffnung und 1_usrüstung, der Verbesserung der
Organisation der Truppen und der Erhöhung ihrer Kampfmöglichkeiten.
Er arbeitet an der Weiterentwicklung der vielseitigen Beziehungen zwi­
schen den Bruderarmeen und organisiert die Vorbereitung und Durch­
führung gemeinsamer Maßnahmen.
Bild oben: Modeme Abfangjöger <ler polnischen Luftstreitkröfte
beim Einsatz Im Diensthabenden System der Luftverteidigung der
Staaten des Warschauer Vertrages.
Bild u'nten: Alarm bei funktechnischen Truppen der NVA, dem Auge
und Ohr unserer LuttverteiidicJUntCI.
Mit der Organisation des Warschauer Vertrages entstand
ein Bündnis neuen Typus, eine neue Qualität des prole­
tarischen Internationalismus und der sozialistischen
Waffenbrüderschaft. Der Charakter und die Ziele dieses
Bündnisses werden vom Wesen des Sozialismus bestimmt.
Es ist ein internationales Klassenbündnis der von der Ar­
beiterklasse geführten Völker der sozialistischen Gemein­
schaft, deren Stärke die Einheit ihres Wollens und Han­
deins ist.
Dieser Kampfbund unserer Staaten und Armeen, in dem
die DDR und die. Nationale Volksarmee fest integriert
sind, ist der wichtigste Garant unserer Sicherheit, Stärke
und Oberlegenheit.
Die Macht der Idee
Betrachten wir die Faktoren, die das militärische Kräfte­
verhältnis beeinflussen, so müssen wir an erster Stelle die
politisch-moralischen Vorzüge der sozialistischen Ge­
sellschaft sehen.
Wie keine andere Gesellschaftsordnung vermag der So­
zialismus alle politisch-moralischen, ökonomischen und
wissenschaftlich-technischen Potenzen· der befreiten
Völker unter Führung der Arbeiterklasse und der
marxistisch-leninistischen Parteien ganz ln den Dienst
der gemeinsamen Verteidigung des sozialistischen Vater­
landes zu stellen und erforderlichenfalls bedingungslos
für den Sieg einzusetzen.
Die Führung der Armee durch die marxistisch-leninisti­
sche Partei der Arbeiterklasse ist die Hauptquelle für die
Kraft und Unbesiegbarkeit unserer sozialistischen Streit-
12
macht. Im sozialistischen Staat Ist auch die Verbunden­
heit der Armee mit dem werktätigen Volk, die Liebe des
Volkes zur Armee eine militärische Kraft, über die kein
kapitalistischer Staat verfügt.
Dem sozialistischen Soldaten ist dank seiner Erziehung
durch die Partei der Arbeiterklasse bewußt, was er zu
verteidigen hat, wofür er kämpft. Seine Interessen stim­
men überein mit denen des Staates, mit denen der so­
zialistischen Staatengemeinschaft. Das Ist so, weil es Im
Sozialismus zwischen den Interessen d�r Werktätigen und
den gesellschaftlichen Zielen und Erfordernissen kein�
Trennung gibt. ln unserer Gesellschaft gibt es weder Aus.
beutung noch Unterdrückung. Hier besitzt der Werktätige
die Stellung, die ihm als Schöpfer aller Werte zukommt.·
Sozialismus, das ist die Gesellschaftsordnung der fried­
lichen Arbeit, des selbstlosen Fürein�nders.
Diese Gesellschaftsordnung stärken wir allseitig und
schützen wir auch gemeinsam. Aus ihr schöpfen wir die
Kraft unserer moralischen lJberlegenheit. Und gerade die
moralische Kraft der sozialistischen Staaten Ist eine
Größe, die der Klassengegner ln der Vergangenheit wie
in der Gegenwart auf Grund seiner klassenmäßigen Be­
schränktheit stets unterschätzt.
Materielle Grundlagen
unserer Uberlegenheit
Die sozialistischen Länder haben auf ökonomischem Ge­
biet beträchtliche Errungenschaften aufzuweisen. Rund
40 Prozent aller Produkte, die auf unserem Planeten er­
zeugt werden, tragen bereits das Zeichen des Sozialismus.
Die RGW-Länder mit 18 Prozent des Territoriums und nur
10 Prozent der Bevölkerung der Erde erzeugen heute be­
reits ein Drittel der Weltindustrieproduktion. Ihre Indu­
strieproduktion wuchs im Jahre 1971 um 7,8 Prozent. Die
Industrieproduktion der EWG-Staaten stieg nur noch um
2,6 Prozent. ln den USA ist sie sogar gegenüber dem
Vorjahr zurückgegangen.
Das ökonomische Wachstumstempo der sozialistischen
Länder verändert das internationale Kräfteverhältnis im­
mer mehr zugunsten des Sozialismus. Hinzu kommt, daß
mit der Verwirklichung des RGW-Komplexprogramms die
sozialistische ökonomische Integration bewußt und plan­
mäßig weiterentwickelt wird, wodurch sich das ökono­
mische Wachstumstempo wesentlich weiter steigern wird.
Eine der Hauptquellen der beschleunigten Entwicklung
der gesamten Volkswirtschaft ist der wissenschaftlich­
technische Fortschritt. ln der UdSSR und den anderen
Ländern des Sozialismus werden die Errungenschaften von
Wissenschaft und Technik im Interesse der Menschen ge­
nutzt. Sie sind hier ein wichtiges Mittel, um -die materiell­
technische Basis des Kommunismus bzw. der entwickelten
sozialistischen Gesellschaft zu schaffen.
Der Einfluß des wissenschaftlich-technischen Fortschritts
auf die militärische Stärke eines Staates oder einer Koali­
tion ist augenscheinlich. Die Geschichte zeugt davon, daß
die militärische Stärke eines Landes oder einer Koalition
stets mit dem wissenschaftlich-technischen Fortschritt ver­
knüpft ist. Dieser Zusammenhang wird mit der fortschrei­
tenden Entwicklung von Wissenschaft und Technik immer
enger_und vielseitiger.
14
Begünstigt wird die militärische Uberlegenheit des Sozia­
lismus durch die gegebenen territorialen Bedingungen.
Unsere Verteidigungskoalition verfügt über ein zusam­
menhängendes Gebiet mit einer großen räumlichen Tiefe.
Die USA und. die NATO, die Westeuropa als Ausgangs­
basis zur Verwirklichung ihrer Aggressionspläne gegen
den Sozialismus immer stärker ausbauen, müssen sich da­
gegen auf ein sehr begrenztes Hinterland in Europa und
insgesamt betrachtet auf militärstrategisch getrennt lie­
gende Gebiete orientieren.
Welche -Probleme das mit sich bringt, sei an einem Bei­
spiel demonstriert. Der Transport von einer Tonne Erdöl
von den USA nach Westeuropa erfordert eine Tonne
Treibstoff zur Beförderung. Der Nachschub mit Treibstoff
aus dem Nahen und Mittleren Osten mit einem Tanker
dauert 20 bis 30 Tage. Dabei muß man noch sehen, wel­
che Risiken damit verbunden sind, Nachschubgüter über
den Atlantik nach Westeuropa zu befördern.
Die Größe des Territoriums der sozialistischen Staaten­
gemeinschaft und seine Beschaffenheit spielen also eine
wichtige Rolle für ihre Verteidigungsfähigkeit und lJber­
legenheit. Es sind z. B. bedeutend günstigere Möglichkei­
ten für die Stationierung von Rake�enwaffen gegeben.
Man kann sie dezentralisiert unterbringen und gut tarnen.
Die strategischen Raketensysteme können so verteilt wer­
dem, daß eine doppelte und dreifache Sicherung gegeben
ist.
Es ist auch einleuchtend, daß infolge ihrer günstigeren
Standortverteilung die Verwundbarkeit der sozialistischen
Industrie bei Anwendung moderner Massenvernichtungs­
mittel bedeutend geringer ist als die der NATO-Staaten.
- RGW
- EWG
Die Sowjetunion -
führende Industriemacht der Welt
Industrieproduktion insgesamt
Elektroenergie
Kohle
Erdöl
Eisenerzgewinnung
Stahl
Stahlrohre
Stahlbetonfertigteile
Diesel- und E-Lob
Maschinenbau
Das Wachstumstempo der Industrie der UdSSR in den ver­
gangenen 18 Jahren lag um das 3,6fache höher als in Eng­
land, um das 2,3fache höher als in den USA, um fast das
Doppelte höher gegenüber Frankreich und fast das Andert­
halbfache höher gegenüber derBRD. Das mittlere Wachstum
der Industrieproduktion der UdSSR betrug 14 Prozent.
Überlegene Militärmacht
Das militärische Potential des Sozialismus ist dem des
Imperialismus überlegen. Wie aber kann man das militä­
rische Kräfteverhältnis vergleichen? Auf ökonomischem
Gebiet gibt es gesicherte Vergleichszahlen über das
· Nationaleinkommen, die Pro-Kopf-Produktion, die Indu­
strieproduktion usw. Kann man genauso Panzer, Flug­
zeuge, Schiffe, Raketen oder Divisionen gegenüberstellen?
---------
Rakete ist nicht gleich Rakete
Die Meinungsmacher im Westen, vor allem auch in der
BRD, gefallen sich in der Rolle, immer wieder Zahlenver­
gleiche zwischen amerikanischen und sowjetischen Rake­
ten aufzustellen. Doch so einfach ist das nicht.
e Erstens: Die wichtigste Kenngröße der Raketenkern­
waffen ist die Detonationsstärke. Sie ist das Maß für
die bei der Detonation freigesetzte Gesamtenergie.
Die Sowjetunion verfügt über Kernwaffen verschiede­
ner Stärke. Kann man Raketen mit unterschiedlicher
Vernichtungswirkung noi;h zahlenmäßig gleichstellen?
e Zweitens: Fs sind Raketen verschiedener Zweck­
bestimmung geschaffen worden - taktische, operativ­
taktische und strategische Raketen. Und selbst da gibt
es noch Unterteilungen. Zur Kategorie der strategi­
schen Raketen zählen Interkontinentalraketen, Global-
16
raketen und Orbitalraketen, die sich sowohl in ihrer
Reichweite als auch ihrer Flugbahncharakteristik un­
terscheiden. Die Sowjetunion hat mit solchen Waffen
bereits vor einigen Jahren einen hohen Grad der
Treffgenauigkeit erreicht. Kann man Raketen mit solch
unterschiedlicher Zweckbestimmung gleichsetzen?
e Drittens: ln den letzten Jahren �urden Raketen ent­
wickelt, die nicht nur eihen Sprengkopf tragen können,
sondern mehrere. Dafür wurde der Begriff Mehrfach­
gefechtskopf geprägt. Jeder einzelne dieser Spreng­
köpfe könnte z. 8. aus einer Umlaufbahn selbständig
auf ein Ziel gelenkt werden. Kann man eine solche
moderne Waffe mit Mehrfachgefechtskopf auf eine
Stufe stellen mit einer normalen Interkontinental­
rakete?.
e Viertens: Die Starteinrichtungen für Raketen sind un­
terschiedlich. Sie können ortsfest sein oder auf Flug­
zeugen, Schif,fen oder geländegängigen Fahrzeugen
untergebracht werden. •Wandernde• Startrampen er­
schweren beträchtlich die gegnerische Aufklärung und
vermindern die Verwundbarkeit der Raketenkomplexe.
Die sowjetischen Raketentruppen sind schon geraume
Zeit fast ausnahmslos mit beweglichen Starteinrich­
tungen versehen. Ist von diesem Gesichtspunkt aus
Rakete gleich Rakete?
Okm 100km
Moderne taktische Raketen der Landstreitkräfte der NVA auf gelände­
gängigen Transportfahrzeugen.
18
Diese Beispiele machen deutlich: Schematische Ver­
gleiche, ausschließlich zahlenmäßige Gegenüberstellun­
gen sagen nicht viel aus. Obwohl nicht übersehen werden
darf, daß selbstverständlich derjenige die gröBere Chance
hat zu siegen, dessen Kräfte auch zahlenmäßig denen des
Gegners überlegen sind. Das zahlenmäßige Kräfteverhält­
nis ist also auch ein wichtiger Faktor militärischer Ober­
legenheit. Man kann es aber nicht losgelöst von anderen
Elementen betrachten, z. B. der Qualität der Militärtech­
nik. Nach wie vor hat der Grundsatz Gültigkeit: Im Krieg
siegt der allseitig besser Gewappnete, der Stärkere.
Starker Schild - scharfes Schwert
Der Bestand und die Qualität von Raketenkernwaffen sind
heute wichtige Kriterien für die militärische Stärke eines
Landes oder einer Koalition, weil sie das modernste und
wirksamste Waffensystem der Gegenwart sind.
Das Raketen- und Kernwaffenpotential der Sowjetunion
ist das Kernstück ihrer militärischen Macht und Oberle­
genheit. Der Vorsprung in der Raketenentwicklung und
-produktion erlaubte es der Sowjetunion, bereits Anfang
der sechziger Jahre die strategischen Raketentruppen als
eine neue Teilstreitkraft zur Lösung kriegsentscheidender
Aufgaben aufzustellen.
Mit welcher Berechtigung k_önnen wir davon sprechen,
daß die UdSSR und damit die sozialistische Staatenge­
meinschaft auf diesem entscheidenden Gebiet den USA
und der NATO überlegen sindf Dazu einige Tatsachen:
e Regelmäßig erprobt die Sowjetunion die Treffgenauig-
keit ihrer Raketen. Die gewählten Zielentfernungen be­
trugen etwa 13 000 Kilometer. Hatten diese sowjeti-
sehen Raketen 1960 noch eine Abweichung vom Ziel­
mittelpunkt von 2000 Metern, so verringerte sie si�h
bis heute auf etwa 160 Meter. Eine solche Abweichung
hat bei Kernwaffen im Megatonnenbereich keinen Ein­
fluß mehr auf die Erfüllung der Kampfaufgabe. Selbst
bei einer Streuung von mehreren Kilometern würde das
Ziel zerstört werden.
e Die Sowjetarmee besitzt modernste Raketensysteme
verschiedener Zweckbestimmung: Kurz- und Mittel­
streckenraketen, Interkontinentalraketen, Global- und
Orbitalraketen. Damit kann sie jedes beliebige Ziel auf
dem Erdball bekämpfen. Ober eine solche differen­
zierte Skala verschiedener Raketenwoffen verfügen die
USA oder andere imperialistische Staaten nicht.
e Die strategischen Raketentruppen der Sowjetarmee
sind in hohem Maße beweglich. Ihre große Manövrier­
fähigkelt ermöglicht es ihnen, in kurzer Zeit das Feuer
in andere strategische Richtungen zu verlegen.
e Allein die Sowjetunion besitzt ein funktionsfähiges
Raketenabwehrsystem. Bereits auf dem XXII. Parteitag
der KPdSU im Jahre 1961 wurde bekanntgegeben, daß
das Problem der Vernichtung von Raketen im Fluge
gelöst ist.
Sicher könnten noch weitere Fakten betrachtet werden.
Sie alle würden zu dem Ergebnis führen, daß die Raketen­
kernwaffen der Sowjetunion den höchsten Stand der Wis­
senschaft und Technik verkörpern. ln den Händen der Sol­
daten der Sowjetarmee sind diese Waffen eine sichere
Garantie für den Schutz des Friedens und des Sozialis­
mus.
Einsatzmöglichkeiten
von Raketen
Rote Flotte auf den Weltmeeren
Die imperialistischen Flotten waren lange Zeit gewöhnt,
allein auf den Weltmeeren zu regieren. Den sowjetischen
Schiffen gestand man bestenfalls zu, in einigen Rand­
und Binnenmeeren, z. B. in der Ostsee oder im Schwarzen
Meer, ZtJ manövrieren.
Inzwischen hat sich vieles geändert. ln den vergangenen
zwei Jahrzehnten wurde in der Sowjetunion eine neue
Generation moderner Kampfschiffe entwickelt und in
Dienst gestellt, denen die imperialistischen Flotten kaum
etwas Gleichwertiges entgegensetzen können. ln der zwei­
ten Hälfte der fünfziger Jahre entstand eine kampfstarke
U-Boot-Fiotte, deren kernkraftgetriebene U-Boote, mit
weitreichenden Raketenkernwaffen ausgerüstet, jederzeit
in der Lage sind, strategische Aufgaben zur Vernichtung
gegnerischer See- und Landziele zu lösen.
Die Bezeichnung U-Boot ist für die Atom-U-Boote kaum
mehr angebracht. Sie gleichen in ihren Maßen Kreuzern
und haben eine Wasserverdrängung von 5000 bis 8000
Tonnen.
Schon Mitte der sechziger Jahre fuhr eine solche Einheit
sowjetischer U-Boote mit D-Zug-Geschwindigkeit
(70 km/h) um den ganzen Erdball, ohne ein einziges Mal
aufzutauchen. Während des Manövers ,.Ozean" 1970 ha­
ben erstmals in der Geschichte die Kräfte von vier sowje­
tischen Flotten nach einem einheitlichen Plan in den ge­
waltigen Räumen von mehreren Ozeanen und Meeren
gehandelt. Nun orakelt man in NATO-Kreisen darüber,
wie e� möglich war, daß die UdSSR ihre Flotte in wenigen
Jahren so ausbauen konnte.
20
ln einem englischen Flottenhandbuch wird vermerkt, daß
die sowjetische Kriegsflotte zahlenmäßig die der USA
überholt hat. Das Verhältnis bei den U-Booten schätzen
sie mit 3:1 für die Sowjetunion ein.
Es geht aber, wie bereits gesagt, nicht nur um zahlen­
mäßige Vergleiche. Von besonderem Gewicht ist die Tat­
sache, daß die meisten Kampfschiffe und -boote der USA
und anderer imperialistischer Flotten zu einem großen Teil
veraltet sind. 65 Prozent aller Oberwasserkriegsschiffe der
USA sind älter als 20 Jahre. Von den U-Booten sind
50 Prozent älter als 20 Jahre. Demgegenüber sind 90 Pro­
zent der Schiffe und Boote unserer vereinten sozialisti­
schen Flotten jünger als 15 Jahre.
Am augenfälligsten zeigt sich das veränderte militärische
Kräfteverhältnis im Mittelmeer. Noch vor mehr als 15 Jah­
ren nahmen die USA für sich in Anspruch, hier ihrer
6. Flotte das Hausherrenrecht zu geben. Ausschließlich
aggressive Absichten verfolgen die USA dabei. Zu den
aggressiven Aufgaben der 6. Flotte gehört es, die Sowjet­
union und die sozialistischen Staaten Europas aus süd­
licher und südöstlicher Richtung zu bedrohen, Mittelmeer­
zugänge zu kontrollieren und bei Krisen im Nahen Osten
die Interessen des Imperialismus zu sichern.
Nun wundert man sich im Westen entsetzt darüber, daß
die sozialistische Welt der von der 6. US-Fiotte ausgehen­
den Gefahr in Gestalt der Sowjetmarine entgegentritt. Der
amerikanische Admiral Martin mußte eingestehen: ,.Das
Mittelmeer ist nicht mehr das, was es früher war . . . Früher
konnte man hier machen, was man wollte. Jetzt nicht
mehr." Bleibt hinzuzufügen: Und nicht nur im Mittelmeer.
i i
Raketenkreuzer Typ "Warjag"
U-Jagdhubschrauber
2 Automatische Universalgeschütze auf Doppellafette
3 Vierersatz Startrampen für Flugkörper
4 Funkmeß-Feuerleiteinrichtung für Flugkörper
5 Dreiersatz U-Jagd-Torpedorohre back- und steuerbords
6 Zwillingsabschußrampe für Fliegerabwehrraketen
7 Reaktive Wasserbombenwerfer back- und steuerbords
8 Magazin für Fliegerabwehrraketen
9 Magazin für Flugkörper
3
I i I
Moderne sowjetische Militärflugzeuge
Großraumtrans­
porter, der Last­
kraftwagen, Panzer
und Raketen auf
Selbstfahrlafetten
befördern kann.
Oberschalljagdflugzeug der MiG­
Serie, das seit der zweiten Hälfte
der fünfziger Jahre in verschie-
en Versionen gebaut wird.
Strategischer
OberseheIIraketenträger
Beherrscher der Lüfte
Die Fliegerkräfte sind nach wie vor ein wichtiges Instru­
ment, um Kampfaufgaben verschiedenen Charakters zu
lösen. Sowohl die Frontfliegerkräfte, die Transportflieger­
kräfte und die Fernfliegerkräfte als auch die Fliegerkräfte
der Luftverteidigung spielen eine außerordentlich wichtige
Rolle. Alle Flugzeugtypen der Sowjetarmee und der an­
deren Bruderarmeen - ob es die mit mehrfacher Schall­
geschwindigkeit fliegenden Abfangjagdflugzeuge sind,
die Kampfhubschrauber, die Truppentransporter oder die
Fernkgmpfbomber - verkörpern den hohen Entwicklungs­
stand der sowjetischen Militärtechnik. Es ist klar, daß sich
die sowjetischen Flugzeugkonstrukteure nicht auf ihren Er­
folgen ausruhen werden, daß sie ihren Vorsprung im
Flugwesen auch im Interesse des sicheren militärischen
Schutzes des Sozialismus weiter ausbauen.
ln der Sowjetunion wurde z. B. ein völlig neuer Typ eines
strategischen Flugzeuges entwickelt: der Raketenträger. Er
ist mit Raketenkernwaffen großer Reichweite ausgerüstet,
erreicht Höhen von über 20 000 Meter und fliegt im Ober­
schallbereich. Diese neue Qualität der sowjetischen Luft­
streitkräfte ermöglicht die Vernichtung von Zielen, ohne
selbst in den Bereich der Luftverteidigung des Gegners
eindringen zu müssen. Der sowjetische Luftmarschall
Agalzow charakterisierte die sowjetischen Raketenträger
wie folgt: ..Mit diesen Kampfflugzeugen der Sowjetarmee
kann man einen Flug um die Erde unterpehmen und Lang­
streckenraketen mit Kernsprengkopf viele hundert Kilome­
ter vor dem Ziel abschießen:
Landstreitkräfte- m.odern und schlagkräftig
Es wäre ein großer Fehler, die militärische Oberlegenheit
des Sozialismus nur in den Bereichen strategische Rake­
tentruppen, Luftstreitkräfte, Luftverteidigung und Flotte
sichern zu wollen. Sie muß durch eine ausgewogene Ent­
wicklung und Leistungsfähigkeit aller Teilstreitkräfte und
Waffengattungen garantiert werden.
Die Landstreitkräfte der verbündeten sozialistischen Ar­
meen erfuhren in den letzten Jahren wesentliche Verän­
derungen. Gliederung, Bewaffnung und Ausrüstung wur­
den weitgehend, teilweise grundlegend verändert.
Es gibt keine Infanterie alten Stils mehr. Die mot. Schüt­
zenverbände der sozialistischen Armee"n verfügen auf
Grund ihrer modernen Bewaffnung und Ausrüstung trotz
geringerer Personalstärke über eine höhere Kampfkraft als
gleichartige Verbände im zweiten Weltkrieg. Zum Beispiel
kann eine mot. Schützendivision eine Salve schießen (Ra­
ketenwaffen sind dabei ausgenommen), die um mehr als
das Vierfache stärker ist als die der früheren Schützen­
divisionen.
Die Landstreitkräfte der Vereinten Streitkräfte wurden
so entwickelt, daß sie den Anforderungen moderner Ge­
fechtshandlungen gerecht werden können und ihre Auf­
gaben unter allen Bedingungen erfolgreich lösen können.
Vergleicht man sie mit den Landstreitkräften des zweiten
Weltkrieges, so fällt vor allem ihre Bewaffnung mit Rake­
tenwaffen auf. Aber auch neuartige Flächenfeuerwaffen,
die gesteigerte Schußfolge der Geschütze, ihre Ausrü­
stung mit modernen geländegängigen und schwimmfähi­
gen Gefechtsfahrzeugen usw. unterstreichen, welche Ver­
änderungen die Landstreitkräfte erfuhren.
Selbstverständlich haben sich auch ähnliche Entwicklun­
gen in den imperialistischen Armeen vollzogen. Bedeutet
das aber, daß im militärischen Bereich ein Gleichgewicht
besteht oder die militärischen Kräfte sich gleichartig ent­
wickelnl Wir unterschätzen keineswegs die erheblichen
Anstrengungen, die in den USA, der BRD und anderen
imperialistischen Staaten unternommen werden, um die
Streitkräfte modern auszurüsten und auszubilden und sie
nach den neuesten Erkenntnissen sowie mit Hilfe moder­
ner Technik zu führen. Aber die Maßstäbe im Militärwesen
werden heute nicht von imperialistischen Armeen, sondern
von der Sowjetarmee gesetzt.
Wir wollen eine Waffengattung - die Panzertruppen -
herausgreifen: Die Armeen der sozialistischen Verteidi­
gungskoalition verfügen in Gestalt des sowjetischen mitt­
leren Panzers über den modernsten im Masseneinsatz ste­
henden Panzer. Selbst westliche Militärexperten können
nicht umhin, die Oberlegenheit der sowjetischen Panzer­
waffe einzugestehen. Sie räumen der Sowjetunion einen
Zeitvorsprung von fünf bis acht Jahren gegenüber den
führenden NATO-Staaten bei der Entwicklung der Kampf­
panzer ein.
Ähnliche Entwicklungen und auch analoge Unterschiede
ließen sich bei allen Waffengattungen, Spezialtruppen
und Diensten nachweisen. Ausgehend von der Erkenntnis,
daß der Sieg im Gefecht nur durch das Zusammenwirken
aller Teilstreitkräfte und Waffengattungen errungen wer­
den kann, haben die Sowjetarmee und die anderen sozia­
listischen Bruderarmeen alle ihre Teilstreitkräfte entspre­
chend den neuasten Erkenntnissen ausgerüstet und for­
miert.
23
- .
Der Mensch entscheidet über den Sieg
Wenn wir zu Recht auf unsere mächtige Kampfkraft stolz
sind, so sind wir vor allem stolz auf die Beherrscher der
Kampftechnik, auf die sozialistischen Soldaten. Sie erst
ermöglichen durch ihr bewußtes Handeln und ihre zielge­
richtete Tätigkeit, daß die Oberlegenheit an Waffen und
technischen Kampfmitteln den Sieg sichert. Der unge­
stüme technische Fortschritt im Militärwesen stellt weit hö­
here Forderungen an Wissen und Können, politische
lJberieugung, militärische und technische Meisterschaft.
Menschen u n d Waffen sind die Grundelemente des
bewaffneten Kampfes. Die Militärgeschichte kennt viele
Beispie e, wo die technische lJberlegenheit der einen Seite
durch überlegenes militärisches Könn�n. überlegene mo­
ralische Kraft und Standhaftigkeit der anderen Seite aus­
geglichen und sogar der Sieg errungen wurde.
Unter den heutigen Bedingungen kommt die entschei­
dende Rolle des Menschen vor allem darin zum Ausdruck,
daß die moderne und dem Gegner überlegene Bewaff­
nung und Ausrüstung nur durch den politisch überzeug­
ten, bewußten, zum Kampf entschlossenen, hervorragend
ausgebildeten Soldaten voll ausgenutzt, wirkungsvoll und
siegbringend eingesetzt werden kann. Hochleistungs­
fähige Kampftechnik, hoher Ausbildungsstand, moderne
Truppenführung und eine unerschütterliche Kampfmoral
der Soldaten gehören zusammen. Sie sind in ihrer Einheit
die Grundlage der Oberlegenheit über jeden imperialisti­
schen Aggressor. Der sozialistische Soldat, das ist die ent­
scheidende Kraft bei der Erringung des Sieges über den
Feind.
24
Der Sozialismus hat die stärkeren Bataillone
Die verschiedenen Faktoren, die bei einer Betrachtung
des militärischen Kräfteverhältnisses berücksichtigt wer­
den müssen, tragen objektiven Charakter. Sie beweisen
die Vorzüge der sozialistischen Verteidigungskoalition.
Diese Vorzüge liegen im sozialistischen System begründet.
Sie äußern sich in der eihheitlichen sozialistischen Militär­
doktrin, in den einheitlichen, wissenschaftlich begründe­
ten Führungs- ·und Ausbildungsprinzipien, in der weitge­
hend einheitlichen modernen Ausrüstung und Bewaffnung
der Bruderarmeen, in einem gegenüber den NATO­
Streitkräften höheren Prozentsatz an ingenieurtechnischen
Kadern, in einem höheren Grad der Mobilisierungsfähig­
kei� der sozialistischen Staaten u. a.
Diese Vorzüge so zu nutzen, daß die sozialistischen Streit­
kräfte zu jeder Stunde dem Feind überlegen sind, das ist
Sache eines jeden Armeeangehörigen.
Es ist Ehrensache jedes Soldaten der NVA, durch hohe
Leistungen in der Ausbildung und durch rückhaltlosen
persönlichen Einsatz sich seiner Verantwortung für den
Schutz des Sozialismus stets würdig zu erweisen. Hierbei
handeln die Soldaten der NVA nach dem internationali­
stischen Grundsatz: Von der Sowjetarmee lernen heißt
kämpfen und siegen lernen.
Nur in engster Kampfgemeinschaft mit der Sowjetarmee
ist unsere NVA in der Lage, den ihr vom VIII. Parteitag
der SED, von der Arbeiterklasse und von allen Werktäti­
gen gestellten Kampfauftrag zum Schutz des Sozialismus
und des Friedens, zur Zügeh.ing der Aggressoren zu er­
füllen.
Bild oben: Taktische R-akete der Landstreitkräfte der Tschecho­
slowakischen Volksarmee beim Gefechtsstort.
Bild unten: Polnische Luftlandetruppen - ausgerüstet
modernsten Schützenpanzerwogen sowjetischer Produktion.
Bild oben: Sowjetische Panzereinheiten beweisen während
einer Obung ihren hohen Ausbildungsstand.
Bild unten: Mit leistungsfähigen Panzerabwehrmitteln ausge­
rüstet, unterstützen Artilleristen den Angriff von mot. Schützen.
Der e·trag ·ectes e· ze e
at Ge ·cht
Die militärische Oberlegenheit des Sozialismus über den
Imperialismus ist keine konstante Größe. Sie ergibt sich
nicht automatisch, von selbst aus den Vorzügen des So­
zialismus, ohne bewußtes Handeln, ohne große Anstren­
gungen. Sie muß ständig neu behauptet und erweitert
werden, um die aggressiven Absichten der reaktionären
imperialistischen Kräfte zu durchkreuzen. Unter Führung
der marxistisch-leninistischen Parteien unternehmen die
Arbeiterklasse und alle Werktätigen der sozialistischen
Staatengemeinschaft große Anstrengungen, die darauf
gerichtet sind, diese militärische Oberlegenheit zu erhal­
ten und weiter auszubauen, solange es im Interesse des
ständigen sicheren militärischen Schutzes des Sozialismus
erforderlich ist.
ln diesem Prozeß sind wir nicht nur passive Betrachter.
Der Beitrag eines jeden Bürgers hat dabei Gewicht, und
mag er noch so· bescheiden erscheinen. Dazu zählt die Be­
teiligung der Jugendlichen am Wehrsport und an wehr­
sportlichen Maßnahmen der FDJ genauso wie die aktive
Teilnahme an der vormilitärischen Ausbildung der G ST
mit dem Ziel, sich rechtzeitig und umfassend auf den
Wehrdienst in unserer sozialistischen Armee vorzube­
reiten.
26
Warum ist die vormilitärische Ausbildung in der GST so
wichtig für jeden Jugendlichen� Einige sagen : Ich werde
18 Monate lang Soldat sein, da lerne ich schon alles, was
ich brauche. Warum also vorbereiten? Eine solche Ansicht
ist unzeitgemäß, überholt, unmodern ! Sie läßt außer acht,
was den Soldaten vom ersten Tag des Wehrdienstes an
erwartet. Es geht darum, alle für den Armeedienst not­
wendigen vormilitärischen Kenntnisse zur Armee mitzu­
bringen, um nach relativ kurzer militärischer Grundaus­
bildung gefechtsbereit zu sein.
Wer seinen Wehrdienst antritt, der besucht nicht einen
1 8monatigen militärischen Lehrgang, den er als Laie be­
ginnt und als Soldat beendet. Ihm ist vielmehr für den
Zeitraum von 18 Monaten der Schutz des sozialistischen
Vaterlandes unmittelbar anvertraut. Und das ist ein er­
heblicher, ein qualitativer Unterschied, der bedeutende
Konsequenzen für die Vorbereitung auf den Armeedienst
hat. ln kurzer Zeit als Soldat der NVA, als Mitglied eines
festgefügten, diszipliniert und einheitlich handelnden so­
wie modern bewaffneten militärischen Kampfkollektivs ge­
fechtsbereit zu sein, bedeutet zu erkennen, daß die verant­
wortungsbewußte Wahrnehmung der staatsbürgerlichen
Bikl oben: Hohe Wachsamkeit und militärisches Können verlangt der
sichere Schutz der Staatsgrenze von unseren Grenzsaldaten.
Bild unten : Durch ausg�zeichnete Leistungen bewährt sich wie viele
Soldaten der NVA auch Unteroffizier Röder im tägHchen Dienst.
Bild oben: Als Teil. der verbündeten soziolistischen Flotten schützt die
Volksmarine unser Küstenvorfeld und den Frieden im Ostseeraum.
Bild unten: Militärkraftfahrer der rückwärtigen Dienste versorgen
während einer Truppenübung Panzer mit Kraftstoff.
Pflichten zum militärischen Schutz der DDR eine aktiv,e
Vorbereitung auf den Armeedienst - eben die vormilitä­
rische Ausbildung - unbedingt einschließt.
Wer in 18 Monaten auf dem für ihn bestimmten Platz -in
der Armee ein ausgezeichneter Soldat werden will, der die
ihm anvertraute moderne Militärtechnik meistert, muß sich
rechtzeitig die dazu erforderlichen vormilitärischen und
technischen Grundkenntnisse aneignen.
Seinen Beitrag zur militärischen Oberlegenheit des Sozia­
lismus zu leisten heißt auch, den Wehrdienst mit dem
festen Vorsatz zu versehen, das Beste im eigenen Interesse
und im Interesse der Gesellschaft zu geben. Zum ersten
Mal in der deutschen Geschichte ist in der Deutschen
Demokratischen Republik dem Sohn des Arbeiters und des
Bauern, des Geistesschaffenden, des Handwerkers und
Gewerbetreibenden in der Verfassung das Recht verbrieft,
als Soldat der Arbeiterklasse und dem ganzen werktätigen
Volk zu dienen, mit der Waffe in der Hand seinen eigenen
Staat, die Errungenschaften des Sozialismus zu schützen.
Niemals wird dem Soldaten der NVA befohlen werden wie
den Soldaten der imperialistischen deutschen Armeen,
die Waffen zur Niederhaltung der friedliebenden und fort­
schrittlichen Kräfte des eigenen Volkes und zur Unterwer- ,..
fung anderer Völker zu führen.
·
Das Recht, in der Nationalen Volksarmee als Soldat dem
Sozialismus zu dienen, ist eine große Verpflichtung.
Der Soldat der NVA vollstreckt den in der sozialistischen
Verfassung zum obersten Gesetz erhobenen Willen der
Arbeiterklasse, den Sozialismus, das friedliche Leben der
Arbeiterklasse und aller Werktätigen der DDR, das Werk
ihrer Hände Arbeit militärisch zu sichern.
28
Der Soldat der NVA schützt seinen Arbeiter-und-Bauern­
Staat, der auf das Wohlergehen aller Werktätigen bedacht
ist und jedem Staatsbürger die Möglichkeit gibt, Großes
zu vollbringen.
Der Soldat der NVA behütet mit seinen Waffen des Volkes
eigene Betriebe, die Saat und die Ernte auf genossen­
schaftlichen Feldern, und er wacht darüber, daß unser
Volk unter Führung der Arbeiterklasse den Bau seines so­
zialistischen Hauses in Frieden vollenden kann.
Das ist eine ehrenvolle Berufung, denn es gibt nichts Ge­
rechteres, als der befreiten Arbeiterklasse und dem Sozia­
lismus mit der Waffe zu dienen.
Zur Erfüllung ihres militärischen Klassenauftrages braucht
unsere NVA auch klassenbewußte junge Menschen, die
bereit sind, als Unteroffiziere und Offiziere zu dienen. Um
die militärische Oberlegenheit der sozialistischen über
die imperialistischen Armeen zu gewährleisten, müssen
die Kampfkraft. und die Gefechtsbereitschaft der soziali­
stischen Bruderarmeen auf einem hohEm N iveau gehalten
werden. Diese Aufgabe kann ohne einen starken Stamm
qualifizierter Kader nicht erfüllt werden, denn von der
Qualität, dem Kampfgeist und dem Ausbildungsstand der
Unteroffiziere und Offiziere, besonders aber von ihren
militärischen und erzieherischen Fähigkeiten, werden die
Kampfkraft und Gefechtsbereitschaft der Nationalen
Volksarmee als kampfstarke sozialistische Koalitions­
armee entscheidend beeinflußt.
Die Unteroffiziere sind es, denen als unmittelbare Vorge­
setzte von jungen Wehrpflichtigen die Erziehung und Aus­
bildung sozialistischer Soldatenpersönlichkeiten anver­
traut ist, die den Sinn des Soldatseins in unserem soziali-
stischen Staat begriffen haben und ihn zu verwirklichen
wissen. Sie sind es, die sozialistische militärische Kampf­
kollektive formen, die jedem Aggressor überlegen sind.
Sie sind es, die in Spezialistendienststeilungen und
Sicherstellungsfunktionen die moderne Bewaffnung und
Ka mpftechnik bedienen, warten und instand halten bzw.
die Einsatz- und Gefechtsbereitschaft der leistungsfähi­
gen Waffen-, Führungs- und Sicherstellungssysteme der
NVA unter allen Bedingungen gewährleisten helfen. ln
Führungsfunktionen oder Spezialistendienststellungen, in
den Einheiten, in Werkstätten und Parks, in den Zentren
der Nachrichtenverbindungen, an den Flugzeu_gen oder
auf den Schiffen, in den Lagern und auf den Obungs­
plätzen sorgen sie dafür, daß die Nationale Volksarmee
jederzeit gefechtsbereit ist und ihre Aufgaben Schulter
an Schulter mit der Sowjetarmee und im engen Waffen­
bündnis mit den anderen Armeen der sozialistischen Mili­
tärkoalition erfüllen kann.
Täglich die militärische Überlegenheit des Sozialismus zu
gewährleisten heißt auch, seine Pflichten als Reservist zu
erfüllen. Die gedienten Reservisten der Nationalen Volks­
armee sind zu einer bedeutenden gesellschaftlichen Kraft
in unserer Deutschen Demokratischen Republik gewor­
den. Besonders in den letzten Jahren haben die Reservi­
sten hervorragende Initiativen entwickelt, die sich würdig
in die Geschichte unserer sozialistischen Landesverteidi­
gung einreihen.
Der Beitrag der Reservisten zur weiteren Stärkung der
sozialistischen Landesverteidigung besteht in ihrer aktiven
militärpolitischen Arbeit unter der wehrpflichtigen Jugend,
in der Erhöhung und Festigung ihrer persönlichen Kampf­
fähigkeit und Einsatzbereitschaft, in der schöpferischen
30
Anwendung und Erweiterung der während des aktiven
Wehrdienstes erworbenen Erfahrungen und Kenntnisse in
der sozialistischen Wehrerziehung in den Schulen und
Betrieben.
Der gesellschaftliche Auftrag der NVA, die DDR ständig
militärisch zu stärken und jederzeit friedliche Bedingun­
gen für den sozialistischen Aufbau zu garantieren, gilt für
alle Armeeangehörigen, auch nach der Versetzung in die
Reserve. Mit der Erfüllung ihrer Klassenpflichten sichern
auch die Reservisten, daß die NVA, als das militärische
Machtinstrument unseres Staates, zu jeder Zeit über
Reservekader verfügen kann, die unter allen Bedingungen
in der Lage sind, die hohe Gefechtsbereitschaft unserer
Armee mit zu gewährleisten. Das ist ein wesentliches Ziel
der Arbeit der gedienten Reservisten, die in den Reser­
vistenkollektiven ihre feste Organisationsform gefunden
haben.
Jeder Bürger der DDR - ob Jugendlicher oder Soldat,
Unteroffizier auf Zeit, Berufsunteroffizier, B�rufsoffizier
oder auch Reservist - hat die Möglichkeit, mit seinen
Kenntnissen und Fähigkeiten seinen Beitrag zur weiteren
Stärkung der militärischen Uberlegenheit des Sozialismus
zu leisten.
Der Frieden ist kein Geschenk und die militärische Uber­
legenheit keine immer konstante Größe. Sie müssen täg­
lich neu errungen werden.
Bild oben : l n der Ausbildung für die Laufbahn der NVA für
mot. Schützen bereiten sich Jugendliche, die mot. Schützen,
Panzersoldaten oderArtil leristen werden wollen, gründlich vor.
Bild unten : Wer Fallschirmjäger werden will, muß an der
dementsprechenden GST-laufba hnausbildung teilnehmen.
Militärverlog der Deutschen Demokratischen Republik
Hauptredaktion Propaganda- und Agitationsschriften
WISSEN UND KJI.MPFEN
Redaktion Agitationsschriften
Chefredakteur: Oberst Hans Luft
Postonschrift : 1055 Berlin, Storkower Str. 158
lizenz-Nr. 5 (Plon-Nr. 21012-6)
Autor: Werner Eltze
Gestaltung : Peter Muzeniek
Grafiken: Räde (1) ; Illustrationen : Gränwald (1) , Muzeniek (10)
Fotos : Titelfoto : Hoepner, lobik (1), MV/Archiv (4) , MV/Bersch (1) , MV/Born (1) , MV/Fröbus (2) ,
MV/Gebouer (2) , MV/Hoepner (2) , MV/Hein (1) , MV/Klöppel (3) , MV/Patzer (1) , MV/Schmitt (1) ,
MV/Uhlenhut (1) , MV/Walze! (1). Novosti (2) , Sowjetskoje Armijo (1) , Rekunowo (1). Z B (7)
Gesamtherstellung : Druckerei des Ministeriums für Nationale Verteidigung - 4 5186-2
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Hauptredaktion
Redaktionsschluß : 10. November 1972
NVA - im Dienste aktiver Friedenspolitik (1972)
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NVA: "Armeerundschau", Februar 1984
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NVA: "Armeerundschau", Mai 1957
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NVA: "Armeerundschau", April 1957
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NVA: "Armeerundschau", März 1957
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NVA: "Armeerundschau", Februar 1957
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NVA: "Armeerundschau", Januar 1957
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NVA: "Armeerundschau", Februar 1956
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NVA: "Armeerundschau", Januar 1956
NVA: "Armeerundschau", Januar 1956NVA: "Armeerundschau", Januar 1956
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NVA - im Dienste aktiver Friedenspolitik (1972)

  • 1. Im Dienste aktiver Friedenspolitik
  • 2.
  • 3. • Worauf gründet sich die Stärke der sozialistischen Militärkoalition? • Worin besteht die Uberlegenheit der sozialistischen Militärmacht? • Warum hat der Beitrag jedes einzelnen zur Landesverteidigung so großes ?
  • 4. Je stärker der Sozialismus desto sicherer der Frieden Die Erfolge der koordinierten Außenpolitik der Sowjet­ union und der um sie zusammengeschlossenen Bruder­ länder sind gegenwärtig augenscheinlicher denn je. Von weltgeschichtlicher Bedeutung sind die Ergebnisse des Treffens der Führer der Sowjetunion mit dem amerikani­ schen Präsidenten Nixon: e ln der Schicksalsfrage der Menschheit - der Verhin­ derung eines Kernwaffenkrieges - wurde ein wich­ tiger Schritt nach vorn getan: Auch die USA haben die offizielle Verpflichtung abgegeben;· alles zu unterneh­ men, um den Ausbruch eines atomaren Weltkrieges zu verhindern. . e Die zwischen der UdSSR und den USA unterzeichneten Abkommen zur Begrenzung strategischer Rüstungen tragen dazu bei, dem vom Imperialismus forcierten Wettrüsten Schranken zu setzen. e Erstmals haben die USA in einem völkerrechtlichen Dokument anerkannt, daß die friedliche Koexistenz die einzige Grundlage für die Beziehungen zwischen so­ zialistischen und kapitalistischen Staaten sein kann. e Das sowjetisch-amerikanische Gipfeltreffen hat dank der prinzipienfesten und besonnenen Politik der So­ wjetunion entscheidend dazu beigetragen, daß die von den Warschauer Vertragsstaaten vorgeschlagene euro­ päische Sicherheitskonferenz stattfinden wird. 2 Die außenpolitischen Erfolge der sozialistischen Bruder­ staaten werden am deutlichsten in Europa sichtbar. Hier ist ein ganzes Gefüge von Verträgen entstanden, das die Ergebnisse des zweiten Weltkrieges und der Naehkriegs-. entwicklung völkerrechtlich verankert: e ln den Verträgen von Moskau und Warschau hat die Regierung der BRD die Unverletzlichkeit der in Europa bestehenden Grenzen - einschließlich der Grenze zwischen der BRD und der DDR - anerkannt. e Im Vierseitigen Abkommen über Westberlin haben auch die drei Westmächte völkerrechtlich bestätigt, daß Westberlin nicht zur BRD gehört und nicht von ihr regiert werden darf. Gleichzeitig haben sie darin die DDR als souveränen Staat respektiert. e Mit dem Verkehrsvertrag wurde zwischen der DDR und der BRD der erste Staatsvertrag abgeschlossen. e Auch die Verhandlungen über einen Vertrag über die Grundlagen der Beziehungen zwischen der DDR und der BRD wurden erfolgreich beendet. Mit diesem Ver­ trag wird ein weiterer bedeutender Schritt getan wer­ den, die Beziehungen zwischen der DDR und der BRD im Sinne der Politik der friedlichen Koexistenz zwischen Staaten unterschiedlicher Gesellschaftsordnung zu nor­ malisieren. Das wird der weiteren Entspannung in Europa dienen.
  • 5. Prager Deklaration Januar1972: Sieben Säulen europäischer Sicherheit • Unverletzbarkeil der Grenzen • Gewaltverzicht • Friedliche Koexistenz • Gutnachbarliche Beziehungen und Zusammenarbeit im Interesse des Friedens • Gegenseitig vorteilhafte Beziehungen zwischen den Staaten • Abrüstung • Unterstützung der UNO Aktive Friedenspolitik in Aktion 8. November 1972: Vertrag über die Grundlagen der Beziehungen zwischen der DDR und der BRD paraphiert - ein Erfolg für die Sache des Friedens und der Sicherheit.
  • 6. Sozialistisches Friedensprogramm in Aktion Gäbe es ein Gleichgewicht der Kräfte zwischen den bei­ den Weltsystemen, dann hätten sich die imperialistischen Globalstrategen mit solchen Veränderungen in der Welt­ politik niemals abgefunden. Sie sind gezwungen, dem internationalen Kräfteverhältnis mehr und mehr Rechnung zu tragen, denn der Sozialismus ist politisch, ökonomisch und militärisch zu einer unüberwindlichen Macht gewor­ den. Diese Tatsache bestimmt in zunehmendem Maße das Weltgeschehen und schränkt den Handlungsspielraum des Imperialismus ein. Das Friedensprogramm des XXIV. Parteitages der KPdSU, das der koordinierten Außenpolitik der verbündeten sozia­ listischen Staaten Grundrichtung und strategisches Ziel gibt, ist zu einem wirksamen Faktor der Weltpolitik ge­ worden. Es ist ein konstruktives Programm, um den Welt­ frieden zu sichern, um die Gefahr eines neuen Weltkrieges abzuwenden, um ihn für immer aus dem Leben der Völker zu verbannen. Es weist zugleich den Weg, die vom Impe­ rialismus betriebene Aggression und Okkupation in Süd­ ostasien und im Nahen Osten zu beenden. Und es be­ inhaltet reale Vorschläge zur politischen Lösung anderer brennender internatwnaler Probleme im Interesse des Friedens und der Völkerverständigung. Dieses Friedens­ programm stützt sich auf die ständig wachsende ökono­ mische und militärische Macht der Sowjetunion und der sozialistischen Staatengemeinschaft, auf ihren wachsen­ den politischen, ökonomischen und ideologischen Einfluß in der ganzen Welt. Die gemeinsamen, abgestimmten außenpolitischen Aktio­ nen der sozialistischen Bruderstaaten, ihre Politik der 4 aktiven Verteidigung des Friedens, der entschiedenen Ab­ wehr der aggressiven Politik des Imperialismus haben insbesondere in Europa günstige Bedingungen für eine stabile Friedensordnung geschaffen. Hier zeigt sich am augenscheinlichsten, daß der Frieden sicherer geworden ist, weil der Sozialismus an Stärke gewonnen hat. Sind angesichts dieser günstigen Entwicklung überhaupt noch eine moderne Landesverteidigung und eine hohe Gefechtsbereitschaft der sozialistischen Streitkräfte erfor­ derlich? Können wir angesichts dieser Tatsachen bei der Erhöhung der Verteidigungskraft heute nicht etwas kürzer treten? Um es ganz deutlich zu sagen: Das können wir nicht! Erstens sind alle unsere Erfolge im Friedenskampf un­ denkbar ohne die militärische Oberlegenheil des Sozia­ lismus, die den Aggressoren Fesseln anlegt. Zweitens hat sich, trotz aller Politik der Anpassung, zu der der Imperialismus durch die Oberlegenheil des Sozialis­ mus gezwungen wurde, an seinem menschenfeindlichen Wesen nichts verändert. Imperialismus- aggressiv wie eh und je Tatsachen wie der barbarische Vernichtungsfeldzug des USA-Imperialismus gegen die Völker lndochinas, wie das gnadenlose Okkupationsregime der israelischen Macht­ haber in den besetzten arabischen Gebieten, wie der grausame Kolonialkrieg des NATO-Staates Portugal in Angola oder Mo9ambique beweisen: Der Krieg des Impe­ rialismus gegen die freiheitsliebenden Völker kennt keine Pause.
  • 7. Aber auch dort, wo die Imperialisten zur Zeit ohne Bom­ ben und unverhüllten Terror operieren, zeigen sie ihr aggressives Gesicht. Mit ökonomischer Erpressung, politi­ scher Unterwanderung und durch die Anzettelung von Militärputschen versuchen sie - z. B. in Bolivien, Chile, Zypern und im Irak - fortschrittliche Regierungen zu stür­ zen. Aber auch gegen die sozialistische Staatengemeinschaft haben die Imperialisten nicht auf ihre aggressive Politik verzichtet. Unter Einsatz der raffiniertesten Methoden und moderner technischer Mittel führen sie den ideologischen Krieg gegen die Länder des Sozialismus in Europa, da sie es unter dem Druck der vereinten Militärmacht des Sozia­ lismus nicht wagen, die Waffen sprechen 'zu lassen. Dennoch, auch wenn der Imperialismus im Kampf gegen den Sozialismus vor allem zum ideologischen Krieg gegrif­ fen hat, nach wie vor ist auch die Speerspitze seiner aggressiven Politik gegen die Sowjetunion und die ande­ ren sozialistischen Staaten gerichtet. Davon zeugt allein die Tatsache, daß die USA das Terri­ torium der sozialistischen Staaten mit einer Vielzahl von Land-, Luft- und Seestützpunkten umgeben haben. Insge­ samt unterhalten die USA im Ausland über 400 große und etwa 3000 kleine Militärbasen, auf denen mehr als eine Million amerikanischer Soldaten stationiert sind, davon allein 310 000 Mann in Europa. Die NATO setzt immer noch auf Krieg Westeuropa wird nach wie vor als wichtigster NATO­ Brückenkopf zur Entfesselung einer Aggression gegen die Sowjetunion und die mit ihr verbündeten sozialistischen Bruderländer ausgebaut. Unablässig erhöhen die NATO­ Staaten die Aggressionsbereitschaft ihrer Streitkräfte. Aus­ druck dafür sind die Pläne ·der NATO zur Schaffung einer gemeinsamen westeuropäischen Atomstreitmacht wie auch das im September 1972 durchgeführte bisher größte Flot­ ten- und Luftwaffenmanöver der NATO "Strong Express", in dem 300 Schiffe, 700 Flugzeuge und 64 000 Soldaten Aggressionshandlungen gegen die sozialistische Verteidi­ gungskoalition trainiert haben. USA-Kriegsminister Laird hatte bereits 1971 auf der De­ zembertagung der NATO erklärt, daß die amerikanischen Streitkräfte in Europa "heute, was Truppenstärke und Schlagkraft angeht, den höchsten Stand seit fünf Jahren erreicht haben . . .", daß, hinsichtlich der Kampfbereitschaft der US-Armee, die in Europa stationierten Verbände den Vorrang haben und behalten werden. Die imperialistische BRD steht diesen permanenten Ag­ gressionsvorbereitungen des USA-Imperialismus in keiner Weise nach. Mit über 25 Milliarden DM erreichte die BRD den größten Rüstungshaushalt seit ihrem Bestehen. Aus­ rüstung, Beweglichkeit und Führung der Bundeswehr werden in verstärktem Maße auf alle Arten des modernen Krieges ausgerichtet, vor allem auf "begrenzte" Aggressio­ nen mit und ohne Kernwaffeneinsatz. 5
  • 8. 6 ,,Jeden Tag zeigt der Imperialismus sein wahres Gesicht ... & führt barbarische Kriege. Was soll es angesichts einer solchen Wirklichkeit wenn Verfechter des imperialistischen Systems - gleich, ob sie aus dem Lager der offenen Reaktion oder der rechten Sozialdemokratie kommen - von einem ,Wandel des Kapitalismus' in unserer Zeit reden! Lenins Einschätzung des Imperialismus ist es vielmehr, die auch heute ihre Bestätigung findet: Imperialismus ist parasitärer und sterbender Kapitalismus, der mit gesteigerter Aggressivität sein historisches Schicksal hinauszuzögern versucht" Erich Honecker
  • 9. Steigende Rüstungsausgaben kennzeichnen den Aggressionskurs des Imperialismus ln den USA stiegen die Rüstungsausgaben von 51,8 Milliarden Dollar Im Finanzjahr 1965 auf 77,8 Mil­ liarden Dollar Im Finanzjahr 1!171. ln der BRD wurden unter der .. SPD/FDP-Regierung die Rüstungsausgaben von 21,5 Milliarden DM (1969) auf 25,7 Milliarden DM (1!171) erhöht. 25,1 Mrd. 1!171 Wie Thyssen sind auch die anderen Monopolherren der BRD an der Aus­ plünderung anderer Völker maßgeb­ lich beteiligt. Die Auslandsinvestitio­ nen der Großbourgeoisie der BRD entwickelten sich von 3,1 Milliarden DM im Jahre 1960 auf 21 Milliarden DM im Jahre 1970. Das Elend von Millionen Menschen ist Vorausset­ zung für ständig wachsenden ProfiL So unterstützten die Monopolherren der BRD L B. das faschistische Mili­ tärregime in Griechenland allein in den Jahren von 1967 bis 1970 mit Krediten in Höhe von 320 Millionen DM, davon wurde für etwa 165 Mil­ lionen DM Kriegsmaterial geliefert.
  • 10. Erfolgreiche Bilanz sozialistischer Militärpolitik Solange der Imperialismus existiert und mit seiner aggres­ siven Politik die friedliche Entwicklung der Völker bedroht, muß und wird die sozialistische Staatengemeinschaft ihre militärische Macht stets auf dem erforderlichen Stand halten. Die Hauptlast zur ZügeJung der imperialistischen Aggres­ soren trägt die Sowjetunion und ihre Armee. Große Hilfe wird dem heldenhaft um seine Freiheit kämp­ fenden vietnamesischen Volk erwiesen. Die fortschritt­ lichen Kräfte der arabischen Staaten stützen sich in ihrem Kampf gegen den Imperialismus auf die solidarische Hilfe und militärische Stärke der Sowjetunion. Als Rückgrat der sozialistischen Militärkoalition leisten die sowjetischen Streitkräfte durch ihre hohe Kampfkraft und Gefechtsbereitschaft den entscheidenden Beitrag, um die Aggressionsbestrebungen der NATO, vor allem des ameri­ kanischen Imperialismus, zu zügeln und sie an der Ent­ fesselung eines atomaren Weltkrieges zu hindern. Dabei erweist sich einmal mehr der internationalistische Charak­ ter der Militärmacht der Sowjetunion, die ein sicherer Schild und ein scharfes Schwert für die Völker der UdSSR und der sozialistischen Staatengemeinschaft ist. ln den Jahren nach 1945 hat es nicht an gewaltsamen Versuchen des Imperialismus gemangelt, das Kräftever­ hältnis in Europa zu seinen Gunsten zu verändern, die Einheit und Geschlossenheit der sozialistischen Staaten­ gemeinschaft zu sprengen und den Sozialismus zurückzu­ rollen. Erinnert sei an solche abenteuerlichen und ver­ brecherischen Anschläge auf den europäischen Frieden wie: 8 1953 1956 1961 1968 Westliche aggressive Kräfte und eingeschleuste konterrevolutionäre Elemente wollten die DDR durch einen Putsch von innen heraus .,aufrol­ len", um den Sozialismus auf deutschem Boden zurückzudrängen. Die Konterrevolution ging mit bewaffneter Ge­ walt gegen die ungarische Arbeiter-und­ Bauern-Macht vor. Tausende der besten Revo­ lutionäre unseres Brudervolkes wurden bestia­ lisch ermordet. Eine explosive und gefährliche Lage entstand. Die imperialistischen Pläne zur militärischen Besetzung der DDR waren fertig ausgearbei­ tet. Bundeswehrgeneral Heusinger erklärte, daß sechs Divisionen zum Einfall in die DDR bereitstünden. Der Stoß der Konterrevolution richtete sich ge­ gen die C:SSR. Dieses sozialistische Land sollte aus der Gemeinschaft der Warschauer Ver­ tragsstaaten herausgebrochen werden. Alle diese konterrevolutionären Anschläge des Imperialis­ mus wurden im Keime erstickt. So kam es nicht zum Krieg. Der Frieden wurde erzwungen durch das entschlossene Eingreifen der bewaffneten Kräfte des Sozialismus. Stets erwies sich die militärische Macht der im Warschauer Ver­ trag um die Sowjetunion gescherten sozialistischen Staa- ten als überlegen. ·
  • 11. Bild oben: Angehörige des Komsomol und FDJier trafen sich im Juni 1972 zum 2. Festi­ val der Freundschaft in Lenin­ grad. Bild links: Herzliche Begrü­ ßung des Generalsekretärs des ZK der KPdSU, Genossen Breshnew, durch den Ersten Sekretär des ZK der SED, Ge­ nossen Honecker, auf dem Zentralflughafen Berlin-Schö­ nefeld anläBlich des Freund­ schaftsbesuches in der DDR im Oktober 1971. Bild rechts: Gemeinsame kul­ turelle Betätigung. Waffen­ brüder sind in ollen Berei­ chen des militärischen Lebens eng verbunden.
  • 12. Worin unsere Stärke besteht Wer ernsthaft darüber nachdenkt und Vergleiche anstellt, worin sich die Stärke eines Landes oder einer Koalition äußert und welche Seite entscheidende Vorteile besitzt, der wird verschiedene Faktoren und Bereiche berücksich­ tigen und in solche Oberlegungen einbeziehen müssen. Hinter dem Begriff Oberlegenheit verbergen sich viele Faktoren. Die revolutionären Veränderungen im Militär­ wesen unserer Zeit haben die Frage nach der Qualität des Kräfteverhältnisses auf neue Weise gestellt. Es würde schon nicht ausreichen, sich allein oder ausschließlich auf das Militärpotential zu orientieren. Erst recht würde es zu Trugschlüssen führen, wollte man nur zahlenmäßig Rake­ ten, Flugzeuge, Panzer oder Schiffe miteinander verglei­ chen. Es hat auch wenig Sinn, militärische Stärke oder Oberlegenheit an jeder einzelnen Waffe oder jedem Detail der Ausrüstung oder der Ausbildung begründen zu wollen. Die militärische Stärke ist das Gesamtergebnis der politi­ schen, ideellen und materiellen Potenzen eines Landes bzw. einer Koalition. Die militärische Stärke und Oberlegenheit des Soziallsmus ergibt sich also aus mehreren, eine Einheit bildenden Fak­ toren. Dazu gehören die politisch-moralischen, ökonomi­ schen und wissenschaftlich-technischen Potenzen der 10 Koalition, strukturelle und territoriale Gesichtspunkte so­ wie die Militärmacht der Staaten des Warschauer Ver­ trages selbst. Einheit macht stark Im Warschauer Vertrag - abgeschlossen am 14. Mai 1955 - ist der von Marx, Engels und Lenin begründete prole­ tarische Internationalismus völkerrechtlich verkörpert. Er leitete einen neuen Abschnitt der politischen, ökonomi­ schen, wissenschaftlich-technischen, kulturellen und mili­ tärischen Zusammenarbeit der sozialistischen Staaten­ gemeinschaft ein. Dieser Vertrag fand und findet seine Begründung vor allem in der Verantwortung der soziali­ stischen Staatengemeinschaft für die weitere Offensive des Sozialismus und in der Härte der weltweiten Klassen­ auseinandersetzung mit dem Imperialismus. Die Unterzeichnung des Warschauer Vertrages war gleich­ zeitig die Geburtsstunde der ersten Militärkoalition der machtausübenden Arbeiterklasse in den europäischen sozialistischen Ländern. Indem die Vplker des aufstre­ benden sozialistischen Europas ihre Anstrengungen zur Verteidigung des sozialistischen Vaterlandes und der so­ zialistischen Staatengemeinschaft vereinigten, verviel­ fachten sie ihre Kräfte.
  • 13. Die militärischen Führungsorgane der sozialistischen Militärkoalition Komitee der Verteidigungsminister Es Ist ein beschließendes Organ, an dessen Tagungen der Oberkom­ mandierende der Vereinten Streitkräfte als Mitglied tellnimmt Das Komitee erarbeitet koordinierte Empfehlungen und Vorschläge zur Festigung der Verteidigungskraft der verbündeten Länder und zur Er­ höhung der Gefechtsbereitschaft Ihrer Armeen. Vereintes Kommando Es Ist Führungs- und Koordlnlerungsorgan der Vereinten Streitkräfte und leitet die Organisation und Durchführung der gemeinsamen mili­ tärischen Anstrengungen. Militärrat der Vereinten Streitkräfte Er tagt regelmäßig unter dem Vorsitz des Oberkommandierenden der Vereinten Streitkräfte und befaßt sich mit der weiteren Vervollkomm­ nung der Ausbildung der Truppen und Stäbe sowie mit Fragen des Standes der Gefechtsbereitschaft der Vereinten Streitkräfte. Der Stab der Vereinten Streitkräfte. Er setzt sich aus den ständigen Vertretern der Generalstäbe bzw. Hauptstäbe der Armeen der Teilnehmerstaaten des Warschauer Ver­ trages zusammen und entscheidet Fragen des militärischen Aufbaus, der Ausbildung, der Bewaffnung und 1_usrüstung, der Verbesserung der Organisation der Truppen und der Erhöhung ihrer Kampfmöglichkeiten. Er arbeitet an der Weiterentwicklung der vielseitigen Beziehungen zwi­ schen den Bruderarmeen und organisiert die Vorbereitung und Durch­ führung gemeinsamer Maßnahmen. Bild oben: Modeme Abfangjöger <ler polnischen Luftstreitkröfte beim Einsatz Im Diensthabenden System der Luftverteidigung der Staaten des Warschauer Vertrages. Bild u'nten: Alarm bei funktechnischen Truppen der NVA, dem Auge und Ohr unserer LuttverteiidicJUntCI.
  • 14. Mit der Organisation des Warschauer Vertrages entstand ein Bündnis neuen Typus, eine neue Qualität des prole­ tarischen Internationalismus und der sozialistischen Waffenbrüderschaft. Der Charakter und die Ziele dieses Bündnisses werden vom Wesen des Sozialismus bestimmt. Es ist ein internationales Klassenbündnis der von der Ar­ beiterklasse geführten Völker der sozialistischen Gemein­ schaft, deren Stärke die Einheit ihres Wollens und Han­ deins ist. Dieser Kampfbund unserer Staaten und Armeen, in dem die DDR und die. Nationale Volksarmee fest integriert sind, ist der wichtigste Garant unserer Sicherheit, Stärke und Oberlegenheit. Die Macht der Idee Betrachten wir die Faktoren, die das militärische Kräfte­ verhältnis beeinflussen, so müssen wir an erster Stelle die politisch-moralischen Vorzüge der sozialistischen Ge­ sellschaft sehen. Wie keine andere Gesellschaftsordnung vermag der So­ zialismus alle politisch-moralischen, ökonomischen und wissenschaftlich-technischen Potenzen· der befreiten Völker unter Führung der Arbeiterklasse und der marxistisch-leninistischen Parteien ganz ln den Dienst der gemeinsamen Verteidigung des sozialistischen Vater­ landes zu stellen und erforderlichenfalls bedingungslos für den Sieg einzusetzen. Die Führung der Armee durch die marxistisch-leninisti­ sche Partei der Arbeiterklasse ist die Hauptquelle für die Kraft und Unbesiegbarkeit unserer sozialistischen Streit- 12 macht. Im sozialistischen Staat Ist auch die Verbunden­ heit der Armee mit dem werktätigen Volk, die Liebe des Volkes zur Armee eine militärische Kraft, über die kein kapitalistischer Staat verfügt. Dem sozialistischen Soldaten ist dank seiner Erziehung durch die Partei der Arbeiterklasse bewußt, was er zu verteidigen hat, wofür er kämpft. Seine Interessen stim­ men überein mit denen des Staates, mit denen der so­ zialistischen Staatengemeinschaft. Das Ist so, weil es Im Sozialismus zwischen den Interessen d�r Werktätigen und den gesellschaftlichen Zielen und Erfordernissen kein� Trennung gibt. ln unserer Gesellschaft gibt es weder Aus. beutung noch Unterdrückung. Hier besitzt der Werktätige die Stellung, die ihm als Schöpfer aller Werte zukommt.· Sozialismus, das ist die Gesellschaftsordnung der fried­ lichen Arbeit, des selbstlosen Fürein�nders. Diese Gesellschaftsordnung stärken wir allseitig und schützen wir auch gemeinsam. Aus ihr schöpfen wir die Kraft unserer moralischen lJberlegenheit. Und gerade die moralische Kraft der sozialistischen Staaten Ist eine Größe, die der Klassengegner ln der Vergangenheit wie in der Gegenwart auf Grund seiner klassenmäßigen Be­ schränktheit stets unterschätzt. Materielle Grundlagen unserer Uberlegenheit Die sozialistischen Länder haben auf ökonomischem Ge­ biet beträchtliche Errungenschaften aufzuweisen. Rund 40 Prozent aller Produkte, die auf unserem Planeten er­ zeugt werden, tragen bereits das Zeichen des Sozialismus.
  • 15.
  • 16. Die RGW-Länder mit 18 Prozent des Territoriums und nur 10 Prozent der Bevölkerung der Erde erzeugen heute be­ reits ein Drittel der Weltindustrieproduktion. Ihre Indu­ strieproduktion wuchs im Jahre 1971 um 7,8 Prozent. Die Industrieproduktion der EWG-Staaten stieg nur noch um 2,6 Prozent. ln den USA ist sie sogar gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Das ökonomische Wachstumstempo der sozialistischen Länder verändert das internationale Kräfteverhältnis im­ mer mehr zugunsten des Sozialismus. Hinzu kommt, daß mit der Verwirklichung des RGW-Komplexprogramms die sozialistische ökonomische Integration bewußt und plan­ mäßig weiterentwickelt wird, wodurch sich das ökono­ mische Wachstumstempo wesentlich weiter steigern wird. Eine der Hauptquellen der beschleunigten Entwicklung der gesamten Volkswirtschaft ist der wissenschaftlich­ technische Fortschritt. ln der UdSSR und den anderen Ländern des Sozialismus werden die Errungenschaften von Wissenschaft und Technik im Interesse der Menschen ge­ nutzt. Sie sind hier ein wichtiges Mittel, um -die materiell­ technische Basis des Kommunismus bzw. der entwickelten sozialistischen Gesellschaft zu schaffen. Der Einfluß des wissenschaftlich-technischen Fortschritts auf die militärische Stärke eines Staates oder einer Koali­ tion ist augenscheinlich. Die Geschichte zeugt davon, daß die militärische Stärke eines Landes oder einer Koalition stets mit dem wissenschaftlich-technischen Fortschritt ver­ knüpft ist. Dieser Zusammenhang wird mit der fortschrei­ tenden Entwicklung von Wissenschaft und Technik immer enger_und vielseitiger. 14 Begünstigt wird die militärische Uberlegenheit des Sozia­ lismus durch die gegebenen territorialen Bedingungen. Unsere Verteidigungskoalition verfügt über ein zusam­ menhängendes Gebiet mit einer großen räumlichen Tiefe. Die USA und. die NATO, die Westeuropa als Ausgangs­ basis zur Verwirklichung ihrer Aggressionspläne gegen den Sozialismus immer stärker ausbauen, müssen sich da­ gegen auf ein sehr begrenztes Hinterland in Europa und insgesamt betrachtet auf militärstrategisch getrennt lie­ gende Gebiete orientieren. Welche -Probleme das mit sich bringt, sei an einem Bei­ spiel demonstriert. Der Transport von einer Tonne Erdöl von den USA nach Westeuropa erfordert eine Tonne Treibstoff zur Beförderung. Der Nachschub mit Treibstoff aus dem Nahen und Mittleren Osten mit einem Tanker dauert 20 bis 30 Tage. Dabei muß man noch sehen, wel­ che Risiken damit verbunden sind, Nachschubgüter über den Atlantik nach Westeuropa zu befördern. Die Größe des Territoriums der sozialistischen Staaten­ gemeinschaft und seine Beschaffenheit spielen also eine wichtige Rolle für ihre Verteidigungsfähigkeit und lJber­ legenheit. Es sind z. B. bedeutend günstigere Möglichkei­ ten für die Stationierung von Rake�enwaffen gegeben. Man kann sie dezentralisiert unterbringen und gut tarnen. Die strategischen Raketensysteme können so verteilt wer­ dem, daß eine doppelte und dreifache Sicherung gegeben ist. Es ist auch einleuchtend, daß infolge ihrer günstigeren Standortverteilung die Verwundbarkeit der sozialistischen Industrie bei Anwendung moderner Massenvernichtungs­ mittel bedeutend geringer ist als die der NATO-Staaten.
  • 17. - RGW - EWG Die Sowjetunion - führende Industriemacht der Welt Industrieproduktion insgesamt Elektroenergie Kohle Erdöl Eisenerzgewinnung Stahl Stahlrohre Stahlbetonfertigteile Diesel- und E-Lob Maschinenbau Das Wachstumstempo der Industrie der UdSSR in den ver­ gangenen 18 Jahren lag um das 3,6fache höher als in Eng­ land, um das 2,3fache höher als in den USA, um fast das Doppelte höher gegenüber Frankreich und fast das Andert­ halbfache höher gegenüber derBRD. Das mittlere Wachstum der Industrieproduktion der UdSSR betrug 14 Prozent.
  • 18. Überlegene Militärmacht Das militärische Potential des Sozialismus ist dem des Imperialismus überlegen. Wie aber kann man das militä­ rische Kräfteverhältnis vergleichen? Auf ökonomischem Gebiet gibt es gesicherte Vergleichszahlen über das · Nationaleinkommen, die Pro-Kopf-Produktion, die Indu­ strieproduktion usw. Kann man genauso Panzer, Flug­ zeuge, Schiffe, Raketen oder Divisionen gegenüberstellen? --------- Rakete ist nicht gleich Rakete Die Meinungsmacher im Westen, vor allem auch in der BRD, gefallen sich in der Rolle, immer wieder Zahlenver­ gleiche zwischen amerikanischen und sowjetischen Rake­ ten aufzustellen. Doch so einfach ist das nicht. e Erstens: Die wichtigste Kenngröße der Raketenkern­ waffen ist die Detonationsstärke. Sie ist das Maß für die bei der Detonation freigesetzte Gesamtenergie. Die Sowjetunion verfügt über Kernwaffen verschiede­ ner Stärke. Kann man Raketen mit unterschiedlicher Vernichtungswirkung noi;h zahlenmäßig gleichstellen? e Zweitens: Fs sind Raketen verschiedener Zweck­ bestimmung geschaffen worden - taktische, operativ­ taktische und strategische Raketen. Und selbst da gibt es noch Unterteilungen. Zur Kategorie der strategi­ schen Raketen zählen Interkontinentalraketen, Global- 16 raketen und Orbitalraketen, die sich sowohl in ihrer Reichweite als auch ihrer Flugbahncharakteristik un­ terscheiden. Die Sowjetunion hat mit solchen Waffen bereits vor einigen Jahren einen hohen Grad der Treffgenauigkeit erreicht. Kann man Raketen mit solch unterschiedlicher Zweckbestimmung gleichsetzen? e Drittens: ln den letzten Jahren �urden Raketen ent­ wickelt, die nicht nur eihen Sprengkopf tragen können, sondern mehrere. Dafür wurde der Begriff Mehrfach­ gefechtskopf geprägt. Jeder einzelne dieser Spreng­ köpfe könnte z. 8. aus einer Umlaufbahn selbständig auf ein Ziel gelenkt werden. Kann man eine solche moderne Waffe mit Mehrfachgefechtskopf auf eine Stufe stellen mit einer normalen Interkontinental­ rakete?. e Viertens: Die Starteinrichtungen für Raketen sind un­ terschiedlich. Sie können ortsfest sein oder auf Flug­ zeugen, Schif,fen oder geländegängigen Fahrzeugen untergebracht werden. •Wandernde• Startrampen er­ schweren beträchtlich die gegnerische Aufklärung und vermindern die Verwundbarkeit der Raketenkomplexe. Die sowjetischen Raketentruppen sind schon geraume Zeit fast ausnahmslos mit beweglichen Starteinrich­ tungen versehen. Ist von diesem Gesichtspunkt aus Rakete gleich Rakete?
  • 20. Moderne taktische Raketen der Landstreitkräfte der NVA auf gelände­ gängigen Transportfahrzeugen. 18 Diese Beispiele machen deutlich: Schematische Ver­ gleiche, ausschließlich zahlenmäßige Gegenüberstellun­ gen sagen nicht viel aus. Obwohl nicht übersehen werden darf, daß selbstverständlich derjenige die gröBere Chance hat zu siegen, dessen Kräfte auch zahlenmäßig denen des Gegners überlegen sind. Das zahlenmäßige Kräfteverhält­ nis ist also auch ein wichtiger Faktor militärischer Ober­ legenheit. Man kann es aber nicht losgelöst von anderen Elementen betrachten, z. B. der Qualität der Militärtech­ nik. Nach wie vor hat der Grundsatz Gültigkeit: Im Krieg siegt der allseitig besser Gewappnete, der Stärkere. Starker Schild - scharfes Schwert Der Bestand und die Qualität von Raketenkernwaffen sind heute wichtige Kriterien für die militärische Stärke eines Landes oder einer Koalition, weil sie das modernste und wirksamste Waffensystem der Gegenwart sind. Das Raketen- und Kernwaffenpotential der Sowjetunion ist das Kernstück ihrer militärischen Macht und Oberle­ genheit. Der Vorsprung in der Raketenentwicklung und -produktion erlaubte es der Sowjetunion, bereits Anfang der sechziger Jahre die strategischen Raketentruppen als eine neue Teilstreitkraft zur Lösung kriegsentscheidender Aufgaben aufzustellen. Mit welcher Berechtigung k_önnen wir davon sprechen, daß die UdSSR und damit die sozialistische Staatenge­ meinschaft auf diesem entscheidenden Gebiet den USA und der NATO überlegen sindf Dazu einige Tatsachen: e Regelmäßig erprobt die Sowjetunion die Treffgenauig- keit ihrer Raketen. Die gewählten Zielentfernungen be­ trugen etwa 13 000 Kilometer. Hatten diese sowjeti-
  • 21. sehen Raketen 1960 noch eine Abweichung vom Ziel­ mittelpunkt von 2000 Metern, so verringerte sie si�h bis heute auf etwa 160 Meter. Eine solche Abweichung hat bei Kernwaffen im Megatonnenbereich keinen Ein­ fluß mehr auf die Erfüllung der Kampfaufgabe. Selbst bei einer Streuung von mehreren Kilometern würde das Ziel zerstört werden. e Die Sowjetarmee besitzt modernste Raketensysteme verschiedener Zweckbestimmung: Kurz- und Mittel­ streckenraketen, Interkontinentalraketen, Global- und Orbitalraketen. Damit kann sie jedes beliebige Ziel auf dem Erdball bekämpfen. Ober eine solche differen­ zierte Skala verschiedener Raketenwoffen verfügen die USA oder andere imperialistische Staaten nicht. e Die strategischen Raketentruppen der Sowjetarmee sind in hohem Maße beweglich. Ihre große Manövrier­ fähigkelt ermöglicht es ihnen, in kurzer Zeit das Feuer in andere strategische Richtungen zu verlegen. e Allein die Sowjetunion besitzt ein funktionsfähiges Raketenabwehrsystem. Bereits auf dem XXII. Parteitag der KPdSU im Jahre 1961 wurde bekanntgegeben, daß das Problem der Vernichtung von Raketen im Fluge gelöst ist. Sicher könnten noch weitere Fakten betrachtet werden. Sie alle würden zu dem Ergebnis führen, daß die Raketen­ kernwaffen der Sowjetunion den höchsten Stand der Wis­ senschaft und Technik verkörpern. ln den Händen der Sol­ daten der Sowjetarmee sind diese Waffen eine sichere Garantie für den Schutz des Friedens und des Sozialis­ mus. Einsatzmöglichkeiten von Raketen
  • 22. Rote Flotte auf den Weltmeeren Die imperialistischen Flotten waren lange Zeit gewöhnt, allein auf den Weltmeeren zu regieren. Den sowjetischen Schiffen gestand man bestenfalls zu, in einigen Rand­ und Binnenmeeren, z. B. in der Ostsee oder im Schwarzen Meer, ZtJ manövrieren. Inzwischen hat sich vieles geändert. ln den vergangenen zwei Jahrzehnten wurde in der Sowjetunion eine neue Generation moderner Kampfschiffe entwickelt und in Dienst gestellt, denen die imperialistischen Flotten kaum etwas Gleichwertiges entgegensetzen können. ln der zwei­ ten Hälfte der fünfziger Jahre entstand eine kampfstarke U-Boot-Fiotte, deren kernkraftgetriebene U-Boote, mit weitreichenden Raketenkernwaffen ausgerüstet, jederzeit in der Lage sind, strategische Aufgaben zur Vernichtung gegnerischer See- und Landziele zu lösen. Die Bezeichnung U-Boot ist für die Atom-U-Boote kaum mehr angebracht. Sie gleichen in ihren Maßen Kreuzern und haben eine Wasserverdrängung von 5000 bis 8000 Tonnen. Schon Mitte der sechziger Jahre fuhr eine solche Einheit sowjetischer U-Boote mit D-Zug-Geschwindigkeit (70 km/h) um den ganzen Erdball, ohne ein einziges Mal aufzutauchen. Während des Manövers ,.Ozean" 1970 ha­ ben erstmals in der Geschichte die Kräfte von vier sowje­ tischen Flotten nach einem einheitlichen Plan in den ge­ waltigen Räumen von mehreren Ozeanen und Meeren gehandelt. Nun orakelt man in NATO-Kreisen darüber, wie e� möglich war, daß die UdSSR ihre Flotte in wenigen Jahren so ausbauen konnte. 20 ln einem englischen Flottenhandbuch wird vermerkt, daß die sowjetische Kriegsflotte zahlenmäßig die der USA überholt hat. Das Verhältnis bei den U-Booten schätzen sie mit 3:1 für die Sowjetunion ein. Es geht aber, wie bereits gesagt, nicht nur um zahlen­ mäßige Vergleiche. Von besonderem Gewicht ist die Tat­ sache, daß die meisten Kampfschiffe und -boote der USA und anderer imperialistischer Flotten zu einem großen Teil veraltet sind. 65 Prozent aller Oberwasserkriegsschiffe der USA sind älter als 20 Jahre. Von den U-Booten sind 50 Prozent älter als 20 Jahre. Demgegenüber sind 90 Pro­ zent der Schiffe und Boote unserer vereinten sozialisti­ schen Flotten jünger als 15 Jahre. Am augenfälligsten zeigt sich das veränderte militärische Kräfteverhältnis im Mittelmeer. Noch vor mehr als 15 Jah­ ren nahmen die USA für sich in Anspruch, hier ihrer 6. Flotte das Hausherrenrecht zu geben. Ausschließlich aggressive Absichten verfolgen die USA dabei. Zu den aggressiven Aufgaben der 6. Flotte gehört es, die Sowjet­ union und die sozialistischen Staaten Europas aus süd­ licher und südöstlicher Richtung zu bedrohen, Mittelmeer­ zugänge zu kontrollieren und bei Krisen im Nahen Osten die Interessen des Imperialismus zu sichern. Nun wundert man sich im Westen entsetzt darüber, daß die sozialistische Welt der von der 6. US-Fiotte ausgehen­ den Gefahr in Gestalt der Sowjetmarine entgegentritt. Der amerikanische Admiral Martin mußte eingestehen: ,.Das Mittelmeer ist nicht mehr das, was es früher war . . . Früher konnte man hier machen, was man wollte. Jetzt nicht mehr." Bleibt hinzuzufügen: Und nicht nur im Mittelmeer.
  • 23. i i Raketenkreuzer Typ "Warjag" U-Jagdhubschrauber 2 Automatische Universalgeschütze auf Doppellafette 3 Vierersatz Startrampen für Flugkörper 4 Funkmeß-Feuerleiteinrichtung für Flugkörper 5 Dreiersatz U-Jagd-Torpedorohre back- und steuerbords 6 Zwillingsabschußrampe für Fliegerabwehrraketen 7 Reaktive Wasserbombenwerfer back- und steuerbords 8 Magazin für Fliegerabwehrraketen 9 Magazin für Flugkörper 3 I i I
  • 24. Moderne sowjetische Militärflugzeuge Großraumtrans­ porter, der Last­ kraftwagen, Panzer und Raketen auf Selbstfahrlafetten befördern kann. Oberschalljagdflugzeug der MiG­ Serie, das seit der zweiten Hälfte der fünfziger Jahre in verschie- en Versionen gebaut wird. Strategischer OberseheIIraketenträger Beherrscher der Lüfte Die Fliegerkräfte sind nach wie vor ein wichtiges Instru­ ment, um Kampfaufgaben verschiedenen Charakters zu lösen. Sowohl die Frontfliegerkräfte, die Transportflieger­ kräfte und die Fernfliegerkräfte als auch die Fliegerkräfte der Luftverteidigung spielen eine außerordentlich wichtige Rolle. Alle Flugzeugtypen der Sowjetarmee und der an­ deren Bruderarmeen - ob es die mit mehrfacher Schall­ geschwindigkeit fliegenden Abfangjagdflugzeuge sind, die Kampfhubschrauber, die Truppentransporter oder die Fernkgmpfbomber - verkörpern den hohen Entwicklungs­ stand der sowjetischen Militärtechnik. Es ist klar, daß sich die sowjetischen Flugzeugkonstrukteure nicht auf ihren Er­ folgen ausruhen werden, daß sie ihren Vorsprung im Flugwesen auch im Interesse des sicheren militärischen Schutzes des Sozialismus weiter ausbauen. ln der Sowjetunion wurde z. B. ein völlig neuer Typ eines strategischen Flugzeuges entwickelt: der Raketenträger. Er ist mit Raketenkernwaffen großer Reichweite ausgerüstet, erreicht Höhen von über 20 000 Meter und fliegt im Ober­ schallbereich. Diese neue Qualität der sowjetischen Luft­ streitkräfte ermöglicht die Vernichtung von Zielen, ohne selbst in den Bereich der Luftverteidigung des Gegners eindringen zu müssen. Der sowjetische Luftmarschall Agalzow charakterisierte die sowjetischen Raketenträger wie folgt: ..Mit diesen Kampfflugzeugen der Sowjetarmee kann man einen Flug um die Erde unterpehmen und Lang­ streckenraketen mit Kernsprengkopf viele hundert Kilome­ ter vor dem Ziel abschießen:
  • 25. Landstreitkräfte- m.odern und schlagkräftig Es wäre ein großer Fehler, die militärische Oberlegenheit des Sozialismus nur in den Bereichen strategische Rake­ tentruppen, Luftstreitkräfte, Luftverteidigung und Flotte sichern zu wollen. Sie muß durch eine ausgewogene Ent­ wicklung und Leistungsfähigkeit aller Teilstreitkräfte und Waffengattungen garantiert werden. Die Landstreitkräfte der verbündeten sozialistischen Ar­ meen erfuhren in den letzten Jahren wesentliche Verän­ derungen. Gliederung, Bewaffnung und Ausrüstung wur­ den weitgehend, teilweise grundlegend verändert. Es gibt keine Infanterie alten Stils mehr. Die mot. Schüt­ zenverbände der sozialistischen Armee"n verfügen auf Grund ihrer modernen Bewaffnung und Ausrüstung trotz geringerer Personalstärke über eine höhere Kampfkraft als gleichartige Verbände im zweiten Weltkrieg. Zum Beispiel kann eine mot. Schützendivision eine Salve schießen (Ra­ ketenwaffen sind dabei ausgenommen), die um mehr als das Vierfache stärker ist als die der früheren Schützen­ divisionen. Die Landstreitkräfte der Vereinten Streitkräfte wurden so entwickelt, daß sie den Anforderungen moderner Ge­ fechtshandlungen gerecht werden können und ihre Auf­ gaben unter allen Bedingungen erfolgreich lösen können. Vergleicht man sie mit den Landstreitkräften des zweiten Weltkrieges, so fällt vor allem ihre Bewaffnung mit Rake­ tenwaffen auf. Aber auch neuartige Flächenfeuerwaffen, die gesteigerte Schußfolge der Geschütze, ihre Ausrü­ stung mit modernen geländegängigen und schwimmfähi­ gen Gefechtsfahrzeugen usw. unterstreichen, welche Ver­ änderungen die Landstreitkräfte erfuhren. Selbstverständlich haben sich auch ähnliche Entwicklun­ gen in den imperialistischen Armeen vollzogen. Bedeutet das aber, daß im militärischen Bereich ein Gleichgewicht besteht oder die militärischen Kräfte sich gleichartig ent­ wickelnl Wir unterschätzen keineswegs die erheblichen Anstrengungen, die in den USA, der BRD und anderen imperialistischen Staaten unternommen werden, um die Streitkräfte modern auszurüsten und auszubilden und sie nach den neuesten Erkenntnissen sowie mit Hilfe moder­ ner Technik zu führen. Aber die Maßstäbe im Militärwesen werden heute nicht von imperialistischen Armeen, sondern von der Sowjetarmee gesetzt. Wir wollen eine Waffengattung - die Panzertruppen - herausgreifen: Die Armeen der sozialistischen Verteidi­ gungskoalition verfügen in Gestalt des sowjetischen mitt­ leren Panzers über den modernsten im Masseneinsatz ste­ henden Panzer. Selbst westliche Militärexperten können nicht umhin, die Oberlegenheit der sowjetischen Panzer­ waffe einzugestehen. Sie räumen der Sowjetunion einen Zeitvorsprung von fünf bis acht Jahren gegenüber den führenden NATO-Staaten bei der Entwicklung der Kampf­ panzer ein. Ähnliche Entwicklungen und auch analoge Unterschiede ließen sich bei allen Waffengattungen, Spezialtruppen und Diensten nachweisen. Ausgehend von der Erkenntnis, daß der Sieg im Gefecht nur durch das Zusammenwirken aller Teilstreitkräfte und Waffengattungen errungen wer­ den kann, haben die Sowjetarmee und die anderen sozia­ listischen Bruderarmeen alle ihre Teilstreitkräfte entspre­ chend den neuasten Erkenntnissen ausgerüstet und for­ miert. 23
  • 26. - . Der Mensch entscheidet über den Sieg Wenn wir zu Recht auf unsere mächtige Kampfkraft stolz sind, so sind wir vor allem stolz auf die Beherrscher der Kampftechnik, auf die sozialistischen Soldaten. Sie erst ermöglichen durch ihr bewußtes Handeln und ihre zielge­ richtete Tätigkeit, daß die Oberlegenheit an Waffen und technischen Kampfmitteln den Sieg sichert. Der unge­ stüme technische Fortschritt im Militärwesen stellt weit hö­ here Forderungen an Wissen und Können, politische lJberieugung, militärische und technische Meisterschaft. Menschen u n d Waffen sind die Grundelemente des bewaffneten Kampfes. Die Militärgeschichte kennt viele Beispie e, wo die technische lJberlegenheit der einen Seite durch überlegenes militärisches Könn�n. überlegene mo­ ralische Kraft und Standhaftigkeit der anderen Seite aus­ geglichen und sogar der Sieg errungen wurde. Unter den heutigen Bedingungen kommt die entschei­ dende Rolle des Menschen vor allem darin zum Ausdruck, daß die moderne und dem Gegner überlegene Bewaff­ nung und Ausrüstung nur durch den politisch überzeug­ ten, bewußten, zum Kampf entschlossenen, hervorragend ausgebildeten Soldaten voll ausgenutzt, wirkungsvoll und siegbringend eingesetzt werden kann. Hochleistungs­ fähige Kampftechnik, hoher Ausbildungsstand, moderne Truppenführung und eine unerschütterliche Kampfmoral der Soldaten gehören zusammen. Sie sind in ihrer Einheit die Grundlage der Oberlegenheit über jeden imperialisti­ schen Aggressor. Der sozialistische Soldat, das ist die ent­ scheidende Kraft bei der Erringung des Sieges über den Feind. 24 Der Sozialismus hat die stärkeren Bataillone Die verschiedenen Faktoren, die bei einer Betrachtung des militärischen Kräfteverhältnisses berücksichtigt wer­ den müssen, tragen objektiven Charakter. Sie beweisen die Vorzüge der sozialistischen Verteidigungskoalition. Diese Vorzüge liegen im sozialistischen System begründet. Sie äußern sich in der eihheitlichen sozialistischen Militär­ doktrin, in den einheitlichen, wissenschaftlich begründe­ ten Führungs- ·und Ausbildungsprinzipien, in der weitge­ hend einheitlichen modernen Ausrüstung und Bewaffnung der Bruderarmeen, in einem gegenüber den NATO­ Streitkräften höheren Prozentsatz an ingenieurtechnischen Kadern, in einem höheren Grad der Mobilisierungsfähig­ kei� der sozialistischen Staaten u. a. Diese Vorzüge so zu nutzen, daß die sozialistischen Streit­ kräfte zu jeder Stunde dem Feind überlegen sind, das ist Sache eines jeden Armeeangehörigen. Es ist Ehrensache jedes Soldaten der NVA, durch hohe Leistungen in der Ausbildung und durch rückhaltlosen persönlichen Einsatz sich seiner Verantwortung für den Schutz des Sozialismus stets würdig zu erweisen. Hierbei handeln die Soldaten der NVA nach dem internationali­ stischen Grundsatz: Von der Sowjetarmee lernen heißt kämpfen und siegen lernen. Nur in engster Kampfgemeinschaft mit der Sowjetarmee ist unsere NVA in der Lage, den ihr vom VIII. Parteitag der SED, von der Arbeiterklasse und von allen Werktäti­ gen gestellten Kampfauftrag zum Schutz des Sozialismus und des Friedens, zur Zügeh.ing der Aggressoren zu er­ füllen.
  • 27. Bild oben: Taktische R-akete der Landstreitkräfte der Tschecho­ slowakischen Volksarmee beim Gefechtsstort. Bild unten: Polnische Luftlandetruppen - ausgerüstet modernsten Schützenpanzerwogen sowjetischer Produktion. Bild oben: Sowjetische Panzereinheiten beweisen während einer Obung ihren hohen Ausbildungsstand. Bild unten: Mit leistungsfähigen Panzerabwehrmitteln ausge­ rüstet, unterstützen Artilleristen den Angriff von mot. Schützen.
  • 28. Der e·trag ·ectes e· ze e at Ge ·cht Die militärische Oberlegenheit des Sozialismus über den Imperialismus ist keine konstante Größe. Sie ergibt sich nicht automatisch, von selbst aus den Vorzügen des So­ zialismus, ohne bewußtes Handeln, ohne große Anstren­ gungen. Sie muß ständig neu behauptet und erweitert werden, um die aggressiven Absichten der reaktionären imperialistischen Kräfte zu durchkreuzen. Unter Führung der marxistisch-leninistischen Parteien unternehmen die Arbeiterklasse und alle Werktätigen der sozialistischen Staatengemeinschaft große Anstrengungen, die darauf gerichtet sind, diese militärische Oberlegenheit zu erhal­ ten und weiter auszubauen, solange es im Interesse des ständigen sicheren militärischen Schutzes des Sozialismus erforderlich ist. ln diesem Prozeß sind wir nicht nur passive Betrachter. Der Beitrag eines jeden Bürgers hat dabei Gewicht, und mag er noch so· bescheiden erscheinen. Dazu zählt die Be­ teiligung der Jugendlichen am Wehrsport und an wehr­ sportlichen Maßnahmen der FDJ genauso wie die aktive Teilnahme an der vormilitärischen Ausbildung der G ST mit dem Ziel, sich rechtzeitig und umfassend auf den Wehrdienst in unserer sozialistischen Armee vorzube­ reiten. 26 Warum ist die vormilitärische Ausbildung in der GST so wichtig für jeden Jugendlichen� Einige sagen : Ich werde 18 Monate lang Soldat sein, da lerne ich schon alles, was ich brauche. Warum also vorbereiten? Eine solche Ansicht ist unzeitgemäß, überholt, unmodern ! Sie läßt außer acht, was den Soldaten vom ersten Tag des Wehrdienstes an erwartet. Es geht darum, alle für den Armeedienst not­ wendigen vormilitärischen Kenntnisse zur Armee mitzu­ bringen, um nach relativ kurzer militärischer Grundaus­ bildung gefechtsbereit zu sein. Wer seinen Wehrdienst antritt, der besucht nicht einen 1 8monatigen militärischen Lehrgang, den er als Laie be­ ginnt und als Soldat beendet. Ihm ist vielmehr für den Zeitraum von 18 Monaten der Schutz des sozialistischen Vaterlandes unmittelbar anvertraut. Und das ist ein er­ heblicher, ein qualitativer Unterschied, der bedeutende Konsequenzen für die Vorbereitung auf den Armeedienst hat. ln kurzer Zeit als Soldat der NVA, als Mitglied eines festgefügten, diszipliniert und einheitlich handelnden so­ wie modern bewaffneten militärischen Kampfkollektivs ge­ fechtsbereit zu sein, bedeutet zu erkennen, daß die verant­ wortungsbewußte Wahrnehmung der staatsbürgerlichen
  • 29. Bikl oben: Hohe Wachsamkeit und militärisches Können verlangt der sichere Schutz der Staatsgrenze von unseren Grenzsaldaten. Bild unten : Durch ausg�zeichnete Leistungen bewährt sich wie viele Soldaten der NVA auch Unteroffizier Röder im tägHchen Dienst. Bild oben: Als Teil. der verbündeten soziolistischen Flotten schützt die Volksmarine unser Küstenvorfeld und den Frieden im Ostseeraum. Bild unten: Militärkraftfahrer der rückwärtigen Dienste versorgen während einer Truppenübung Panzer mit Kraftstoff.
  • 30. Pflichten zum militärischen Schutz der DDR eine aktiv,e Vorbereitung auf den Armeedienst - eben die vormilitä­ rische Ausbildung - unbedingt einschließt. Wer in 18 Monaten auf dem für ihn bestimmten Platz -in der Armee ein ausgezeichneter Soldat werden will, der die ihm anvertraute moderne Militärtechnik meistert, muß sich rechtzeitig die dazu erforderlichen vormilitärischen und technischen Grundkenntnisse aneignen. Seinen Beitrag zur militärischen Oberlegenheit des Sozia­ lismus zu leisten heißt auch, den Wehrdienst mit dem festen Vorsatz zu versehen, das Beste im eigenen Interesse und im Interesse der Gesellschaft zu geben. Zum ersten Mal in der deutschen Geschichte ist in der Deutschen Demokratischen Republik dem Sohn des Arbeiters und des Bauern, des Geistesschaffenden, des Handwerkers und Gewerbetreibenden in der Verfassung das Recht verbrieft, als Soldat der Arbeiterklasse und dem ganzen werktätigen Volk zu dienen, mit der Waffe in der Hand seinen eigenen Staat, die Errungenschaften des Sozialismus zu schützen. Niemals wird dem Soldaten der NVA befohlen werden wie den Soldaten der imperialistischen deutschen Armeen, die Waffen zur Niederhaltung der friedliebenden und fort­ schrittlichen Kräfte des eigenen Volkes und zur Unterwer- ,.. fung anderer Völker zu führen. · Das Recht, in der Nationalen Volksarmee als Soldat dem Sozialismus zu dienen, ist eine große Verpflichtung. Der Soldat der NVA vollstreckt den in der sozialistischen Verfassung zum obersten Gesetz erhobenen Willen der Arbeiterklasse, den Sozialismus, das friedliche Leben der Arbeiterklasse und aller Werktätigen der DDR, das Werk ihrer Hände Arbeit militärisch zu sichern. 28 Der Soldat der NVA schützt seinen Arbeiter-und-Bauern­ Staat, der auf das Wohlergehen aller Werktätigen bedacht ist und jedem Staatsbürger die Möglichkeit gibt, Großes zu vollbringen. Der Soldat der NVA behütet mit seinen Waffen des Volkes eigene Betriebe, die Saat und die Ernte auf genossen­ schaftlichen Feldern, und er wacht darüber, daß unser Volk unter Führung der Arbeiterklasse den Bau seines so­ zialistischen Hauses in Frieden vollenden kann. Das ist eine ehrenvolle Berufung, denn es gibt nichts Ge­ rechteres, als der befreiten Arbeiterklasse und dem Sozia­ lismus mit der Waffe zu dienen. Zur Erfüllung ihres militärischen Klassenauftrages braucht unsere NVA auch klassenbewußte junge Menschen, die bereit sind, als Unteroffiziere und Offiziere zu dienen. Um die militärische Oberlegenheit der sozialistischen über die imperialistischen Armeen zu gewährleisten, müssen die Kampfkraft. und die Gefechtsbereitschaft der soziali­ stischen Bruderarmeen auf einem hohEm N iveau gehalten werden. Diese Aufgabe kann ohne einen starken Stamm qualifizierter Kader nicht erfüllt werden, denn von der Qualität, dem Kampfgeist und dem Ausbildungsstand der Unteroffiziere und Offiziere, besonders aber von ihren militärischen und erzieherischen Fähigkeiten, werden die Kampfkraft und Gefechtsbereitschaft der Nationalen Volksarmee als kampfstarke sozialistische Koalitions­ armee entscheidend beeinflußt. Die Unteroffiziere sind es, denen als unmittelbare Vorge­ setzte von jungen Wehrpflichtigen die Erziehung und Aus­ bildung sozialistischer Soldatenpersönlichkeiten anver­ traut ist, die den Sinn des Soldatseins in unserem soziali-
  • 31.
  • 32. stischen Staat begriffen haben und ihn zu verwirklichen wissen. Sie sind es, die sozialistische militärische Kampf­ kollektive formen, die jedem Aggressor überlegen sind. Sie sind es, die in Spezialistendienststeilungen und Sicherstellungsfunktionen die moderne Bewaffnung und Ka mpftechnik bedienen, warten und instand halten bzw. die Einsatz- und Gefechtsbereitschaft der leistungsfähi­ gen Waffen-, Führungs- und Sicherstellungssysteme der NVA unter allen Bedingungen gewährleisten helfen. ln Führungsfunktionen oder Spezialistendienststellungen, in den Einheiten, in Werkstätten und Parks, in den Zentren der Nachrichtenverbindungen, an den Flugzeu_gen oder auf den Schiffen, in den Lagern und auf den Obungs­ plätzen sorgen sie dafür, daß die Nationale Volksarmee jederzeit gefechtsbereit ist und ihre Aufgaben Schulter an Schulter mit der Sowjetarmee und im engen Waffen­ bündnis mit den anderen Armeen der sozialistischen Mili­ tärkoalition erfüllen kann. Täglich die militärische Überlegenheit des Sozialismus zu gewährleisten heißt auch, seine Pflichten als Reservist zu erfüllen. Die gedienten Reservisten der Nationalen Volks­ armee sind zu einer bedeutenden gesellschaftlichen Kraft in unserer Deutschen Demokratischen Republik gewor­ den. Besonders in den letzten Jahren haben die Reservi­ sten hervorragende Initiativen entwickelt, die sich würdig in die Geschichte unserer sozialistischen Landesverteidi­ gung einreihen. Der Beitrag der Reservisten zur weiteren Stärkung der sozialistischen Landesverteidigung besteht in ihrer aktiven militärpolitischen Arbeit unter der wehrpflichtigen Jugend, in der Erhöhung und Festigung ihrer persönlichen Kampf­ fähigkeit und Einsatzbereitschaft, in der schöpferischen 30 Anwendung und Erweiterung der während des aktiven Wehrdienstes erworbenen Erfahrungen und Kenntnisse in der sozialistischen Wehrerziehung in den Schulen und Betrieben. Der gesellschaftliche Auftrag der NVA, die DDR ständig militärisch zu stärken und jederzeit friedliche Bedingun­ gen für den sozialistischen Aufbau zu garantieren, gilt für alle Armeeangehörigen, auch nach der Versetzung in die Reserve. Mit der Erfüllung ihrer Klassenpflichten sichern auch die Reservisten, daß die NVA, als das militärische Machtinstrument unseres Staates, zu jeder Zeit über Reservekader verfügen kann, die unter allen Bedingungen in der Lage sind, die hohe Gefechtsbereitschaft unserer Armee mit zu gewährleisten. Das ist ein wesentliches Ziel der Arbeit der gedienten Reservisten, die in den Reser­ vistenkollektiven ihre feste Organisationsform gefunden haben. Jeder Bürger der DDR - ob Jugendlicher oder Soldat, Unteroffizier auf Zeit, Berufsunteroffizier, B�rufsoffizier oder auch Reservist - hat die Möglichkeit, mit seinen Kenntnissen und Fähigkeiten seinen Beitrag zur weiteren Stärkung der militärischen Uberlegenheit des Sozialismus zu leisten. Der Frieden ist kein Geschenk und die militärische Uber­ legenheit keine immer konstante Größe. Sie müssen täg­ lich neu errungen werden.
  • 33. Bild oben : l n der Ausbildung für die Laufbahn der NVA für mot. Schützen bereiten sich Jugendliche, die mot. Schützen, Panzersoldaten oderArtil leristen werden wollen, gründlich vor. Bild unten : Wer Fallschirmjäger werden will, muß an der dementsprechenden GST-laufba hnausbildung teilnehmen.
  • 34. Militärverlog der Deutschen Demokratischen Republik Hauptredaktion Propaganda- und Agitationsschriften WISSEN UND KJI.MPFEN Redaktion Agitationsschriften Chefredakteur: Oberst Hans Luft Postonschrift : 1055 Berlin, Storkower Str. 158 lizenz-Nr. 5 (Plon-Nr. 21012-6) Autor: Werner Eltze Gestaltung : Peter Muzeniek Grafiken: Räde (1) ; Illustrationen : Gränwald (1) , Muzeniek (10) Fotos : Titelfoto : Hoepner, lobik (1), MV/Archiv (4) , MV/Bersch (1) , MV/Born (1) , MV/Fröbus (2) , MV/Gebouer (2) , MV/Hoepner (2) , MV/Hein (1) , MV/Klöppel (3) , MV/Patzer (1) , MV/Schmitt (1) , MV/Uhlenhut (1) , MV/Walze! (1). Novosti (2) , Sowjetskoje Armijo (1) , Rekunowo (1). Z B (7) Gesamtherstellung : Druckerei des Ministeriums für Nationale Verteidigung - 4 5186-2 Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Hauptredaktion Redaktionsschluß : 10. November 1972