Wie wirkt sich die Corona-Krise auf die Lieferkette der Bekleidungsindustrie aus? Eine Umfrage unter Supply Chain Managern der Textilindustrie zeigt ein erster Bild der brisanten Lage - allerdings mehr auf dem Absatz- als Beschaffungsmarkt
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Blitzumfrage Supply Chain - Auswirkungen Corona
1. Auswirkungen Corona
Blitzlicht Supply Chain
Düsseldorf, 16.03.2020
„Das Problem wird weniger die
Supply Chain sein. Das weitaus
größere Problem wird der Einbruch
des Absatzmarktes werden.“
2. Zusammenfassung und Fazit
Unsicherheit und beginnendes Krisenmanagement bestimmen die Situation
• Supply Chain wird nicht als die Hauptproblematik gesehen, die Risiken liegen eindeutig in
der Lage der Absatzmärkte mit vermutlich unabsehbaren Folgen für Gesellschaft, Wirtschaft
und verunsicherte Konsumenten. Nicht nur für die Modeindustrie und –handel entsteht eine
ernste Krise.
• Während die ersten Annahmen von der Frage getrieben wurde, wie Ware in den kommenden
Saisons aus China/Asien organisiert wird, so wird jetzt deutlich, dass die noch größere
Herausforderung darin liegt, wie Gewebe und Garne aus Italien in die SC kommen.
Fast 50% gehen von einer Verschärfung in den nächsten Wochen aus (75% der Teilnehmer der 2.
Wochenhälfte)
Die Herbst / Winter Kollektionen sind am stärksten betroffen
Die Verspätungen liegen im Mittel bei ca. 14 Tagen und betreffen knapp 20% der Menge
Die Vorstufen sind stärker betroffen als die Nähkapazitäten, durch die Entwicklung des wichtigen
italienischen Textilmarktes sind weitere Risiken zu erwarten, gerade im höheren Segment
Obwohl China als Beschaffungsmarkt (noch) am stärksten betroffen ist, gehen viele auch von
Störungen in Vietnam und Bangladesch aus, aufgrund der hohen Bedeutung von China (und Italien) als
wichtige Vorstufen-Märkte. Türkei und Indien sind derzeit noch geringer betroffen
Bislang wird noch überwiegend mit „Bordmitteln“ versucht, die Situation zu managen: Priorisierung,
Air-Freight, Klarheit verschaffen. Noch keine massive Stornierungswelle (das muss vermutlich in dieser
Woche neu bewertet werden)
Perspektiven: Wir steuern auf ein Krisenjahr zu, die Folgen sind kaum abschätzbar, China wird alles
daransetzen, die Produktion wieder aufzunehmen, die Nachfrage wird das Hauptproblem
16.03.2020 | 2
TRE-Expertenbefragung „Blitzlicht“, Zeitraum 9-13.3.2020, n=25
3. Ergebnisse
Teilnehmer-Mix
Marke und vertikale Händler sind am stärksten vertreten, abgerundet von Importeuren & Tradern
16.03.2020 | 3
TRE-Expertenbefragung „Blitzlicht“, Zeitraum 9-13.3.2020, n=25
4. Ergebnisse
Ausmaß der Störungen in der SC
Fast 50% gehen von einer starken bis sehr starken Auswirkung ihrer SC aus, Trend steigend
16.03.2020 | 4
Wie stark ist Ihre aktuelle SC von der Corona-Krise
betroffen?
Wie stark wird Ihrer Meinung nach die SC in den
nächsten 2-3 Wochen betroffen sein?
TRE-Expertenbefragung „Blitzlicht“, Zeitraum 9-13.3.2020, n=25
Trend im Verlauf der Befragung
5. Ergebnisse
Ausmaß nach Saisons
Insbesondere für Marken und die langen Lead-times der Vertikalen ist das Frühjahr kein
Problem mehr, die Nachaufträge/Short-Themen sind vermutlich nachrangig. Für Herbst 2020
sehen 32% (fast 50% 2. Wochenhälfte), die größten Störungen.
16.03.2020 | 5
Wie stark sind Ihrer Meinung nach die folgenden Saisons
betroffen?
TRE-Expertenbefragung „Blitzlicht“, Zeitraum 9-13.3.2020, n=25
32%
6. Ergebnisse
Ausmaß nach Zeit und Menge
Der Großteil geht von (noch) moderaten Verspätungen von 1-4 Wochen aus, im rechnerischen
Mittel 14 Tage. Die betroffene Menge beträgt ca. 18%, wobei 1/3 der Teilnehmer von unter 10%
der Menge ausgehen. Angesichts der Nachfrage-Ausfälle vermutlich kein Verfügbarkeits-
problem bis zum Sommer
16.03.2020 | 6
Wie hoch beziffern Sie die aktuellen Verspätungen für die
kommenden WE?
Wie hoch beziffern Sie die damit verbundenen
Ordermengen, die von Verspätungen betroffen sind?
TRE-Expertenbefragung „Blitzlicht“, Zeitraum 9-13.3.2020, n=25
Ungewichteter Mittelwert: ca. 14 Tage Ungewichteter Mittelwert: ca. 18% der WE
7. Ergebnisse
Die Situation in Europa wird als deutlich gravierender eingeschätzt
16.03.2020 | 7
TRE-Expertenbefragung „Blitzlicht“, Zeitraum 9-13.3.2020, n=25
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8. Ergebnisse
Auswirkungen inhaltlich und regional
Die Vorstufen sind stärker betroffen, insb. Rohware und Zutaten, gefolgt von Logistik-,
Handling-Engpässen. China und die von chin. Vorlieferungen abhängige Märkte sind am
stärksten betroffen.
16.03.2020 | 8
In welchen Bereichen der SC sehen Sie die größten
Störungen oder Risiken?
Für welche Beschaffungsmärkte sehen Sie die größten
Störungen oder Risiken?
TRE-Expertenbefragung „Blitzlicht“, Zeitraum 9-13.3.2020, n=25
9. Ergebnisse
Ergriffene Maßnahmen
Noch versuchen Unternehmen mit eher operativen Mitteln, die Risiken zu managen. Stand
letzter Woche kommt es zu wenig Stornierungen oder massiven Veränderungen
16.03.2020 | 9
Welche Maßnahmen haben Sie bereits ergriffen oder planen diese zu ergreifen?
TRE-Expertenbefragung „Blitzlicht“, Zeitraum 9-13.3.2020, n=25
10. Ergebnisse
Szenarien
China wird versuchen die Produktion schnell sicherzustellen, was aber angesichts der
drohenden Krise in Europa mit nicht absehbaren Folgen für Konsum fast nachrangig wird
16.03.2020 | 10
Wie sehr stimmen Sie folgenden Aussagen zu?
TRE-Expertenbefragung „Blitzlicht“, Zeitraum 9-13.3.2020, n=25
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Deutliche
Verschiebungen im
Befragungszeitraum
i.d.R. 2. Wochenhälfte der Befragung
11. Ergebnisse
Abschließende Kommentare und Perspektiven
Uneinheitlichen Bild von Optimisten und Pessimisten – die pessimistischen Stimmen nehmen im
Zeitverlauf zu
16.03.2020 | 11
TRE-Expertenbefragung „Blitzlicht“, Zeitraum 9-13.3.2020, n=25
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Teilnehmer zu Wochenstart
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Teilnehmer zu Wochenmitte
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Teilnehmer zu Wochenmitte