2. Über mich…
Ich staune über: Derren Brown
Ich erinnere mich gerne an: Ali Bongo
Ich lache über: Josef Hader, Alf Poier, Max
Goldt, Die Echse
Ich habe Hochachtung vor: Stefan Raab
Ich ärgere mich über: Uri Geller; Erklärbären
und Magic-to-go
Ich lese gern: Paul Watzlawick
7. Warum?
Der Zauberer benötigt Hilfe (z.B. Halten)
Es muss eine zufällige Auswahl getroffen werden (Karte
ziehen,Wort denken)
Das Publikum muss überzeugt werden, dass alles mit
rechten Dingen zugeht…
(Zählen, Überprüfen, Untersuchen)
Der Effekt soll mit fremdenGegenständen durchgeführt
werden.
Ein magischer Effekt soll durch Zuschauerbeteiligung
verstärkt werden (Schaumgummiball)
Der Zauberkünstler will durch die Reaktion des Zuschauers
Lacher provozieren. (Comedy-Objekt)
8. Fragen zur Auswahl:
Wofür genau benötige ich den Zuschauer?
(Aktive Hilfe, Leihgeber,Verifizierer…)
Benötige ich aktive Hilfe oder nur einen
Gegenstand ? (Backup-Strategie)
Wie soll/ kann die Reaktion des Zuschauers
den Effekt oder die Stimmung verstärken?
Welche Eigenschaften muss der Zuschauer
haben?
Welche Eigenschaften darf der Zuschauer
nicht haben?
13. Ein kleines Experiment:
Welchen der folgenden Zuschauer
würden Sie für diese Kunststücke
auswählen:
Kartenkunststück auf der Bühne
Paper Balls over the Head
Schaumgummiballroutine
Buchtest (Mentalexperiment)
14.
15.
16. Beliebte Auswahlfallen
Frage: „Wer hat Lust mir zu
helfen?“ oder „Haben Sie
Lust…?“
Empfehlung Dritter: Nehmen Sie
mal den…
Eingehen auf Herausforderungen
Auswahl nach Schönheit.
17. Auswahlmethoden
Gezielt
Zufällig
Wurf ins Publikum
Losentscheid
Wer hat zufälligerWeise…?
Geleiteter Zufall
Entscheidung durch anderen Zuschauer
anhand von vorgegebenen Kriterien.
18. Zuschauertypen
DerWillige:Will sich „verzaubern“ lassen.Zeigt Emotionen und ist
dankbar für die Unterhaltung.
Der Neugierige:Will unbedingt wissen wie es geht. Fordert den
Künstler immer wieder heraus, befolgt Anweisungen nicht immer
korrekt.
Der Besserwisser:Weiß schon wie es geht. Zeigt sich entweder
desinteressiert oder herablassend anerkennend und nutzt jede
Gelegenheit um sich zu profilieren.
Der Distanzierte:Verfolgt das Geschehen aus sicherer Entfernung.
Ist vor allem besorgt um sich und seinAnsehen in der Gruppe.
Der Klassenclown: Hat in der Gruppe den Status des Unterhalters
und will sich diese Rolle ungern streitig machen lassen. Kann aber
auch amüsant sein, kennt aber häufig seine Grenzen nicht.
Der Desinteressierte: Hat kein Interesse an Zauberei und/ oder der
Show und zeigt dies offen.
19. Auswahlgrundsätze
Zuschauer(In) sollte passend zur Rolle als
Mitspieler und nicht als Dekorationsobjekt
ausgewählt und behandelt werden.
Bei der Auswahl muss man sich im Klaren
darüber sein, welche Rolle der Mitspieler
spielen und welche Fähigkeiten er deshalb
besitzen sollte.
Subjektive Hinderungsgründe und objektive
Abwehrsignale (Körpersprache) beachten.
20. Heuristik
Heuristik (altgr. εὑρίσκω heurísko „ich finde“;
heuriskein, „(auf-)finden“, „entdecken“)
bezeichnet die Kunst, mit begrenztemWissen
und wenig Zeit zu guten Lösungen zu kommen.
In der Psychologie sind Heuristiken einfache,
effiziente Regeln, die sich durch evolutionäre
Prozesse gefestigt haben oder erlernt wurden.
Sie werden insbesondere genutzt, um die
Lagebeurteilungen, Entscheidungsfindungen
und Problemlösungen von Menschen in
komplexen Situationen, in denen es häufig an
Informationen mangelt, zu erklären.
21. Heuristik
Zur Entwicklung einer Auswahlheuristik können
diese Faktoren herangezogen werden:
Alter der Person
Physiognomie
Kleidung (Stil, Qualität), Schmuck
Beruf (sofern bekannt)
Körpersprache
Positionierung im Raum
Vorverhalten
22. Meine Heuristiken
Keine Frauen unter 30!
Niemals die Rangniedersten – je höher desto
besser. Hausherr, Chef, Geburtstagskind
Traditionalisten bevorzugt (Trachtenanzug oder
eher unauffällige aber stimmige Kleidung)
Eher aus dem vorderen Bereich des Saals als im
Hinteren (vorderes Drittel)
Nie die Provokateure, Zwischenrufer
Körpersprachliche Signale vor
Auswahlaufforderung beachten.
24. Handling & Wording
Richtige Positionierung im Bezug auf
Raum
Vorführenden (links, rechts, stehend, sitzend)
Weitere Mitwirkende
Distanzzonen beachten
Namen erfragen (Wiederholen!)
Klare, gut verständliche Arbeitsanweisungen – Step by
Step
Am besten vormachen/ mit Gesten demonstrieren
25. Panne oder Sabotage?
Pannen
Ungenaue / missverständliche Erklärungen
Subjektive Überforderungen
Abweichungen von der Norm
Sabotage?
Zuschauer befolgt Anweisungen nicht korrekt
Mangelnde Kontrolle
Warum fühlt er sich zu so einemVerhalten
herausgefordert?
Falsche Auswahl!
26. Richtiges Wording
entscheidet:
Bitte öffnen Sie das Buch auf irgendeiner
Seite und denken Sie an ein beliebiges
Wort…
Bitte denken Sie an einen Menschen, der
Ihnen nahesteht und schreiben Sie ihn
auf diesen Zettel…
28. Stressoren
Was den Zuschauern in der Rolle des
„Assistenten“ Unbehagen bereitet:
Vor einem Publikum stehen/ sprechen
Angst Fehler zu machen
Angst sich zu blamieren (blinder Fleck)
Zwang gut auszusehen
Technische Probleme
Antipathie im Bezug auf denVorführenden
Verletzung der natürlichen Distanzzonen
30. Aber:
Stressoren können auch effektiv zur Kontrolle
des Zuschauers eingesetzt werden
Klassische Force
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Dies funktioniert aber nur, wenn das
„Grundstresslevel“ nicht zu hoch ist.
31. Theorie der kognizierten
Kontrolle*
Menschen sind bestrebt, Ereignisse
zu erklären,
zu beeinflussen und
vorherzusagen.
Kontrollverlust entsteht, wenn Ereignisse
nicht erklärbar,
nicht beeinflussbar,
nicht vorhersagbar sind.
*nach Prof. Dr. Dieter Frey
32. Anwendung der
Kontrolltheorie in der Show
Erklären, warum gerade dieser Zuschauer
ausgewählt wurde.
Vorausschau was passieren wird bzw. was
nicht passiert.
Aktive Mitwirkungsmöglichkeiten /
Entscheidungsalternativen bieten.
33. Humor ist…
…wenn man trotzdem lacht.
Trotzdem gibt es NoGos:
Gags auf Kosten der Zuschauer
Körperliche Misshandlungen (Elektrochair)
Spiele mit der Angst
34. Merke:
Je geringer der Stress für den Zuschauer, desto:
mehr Spass wird er haben
weniger Fehler wird er machen
schöner ist das Gesamtbild der Show
angenehmer ist es für das Publikum
wertvoller ist sein Beitrag für die Show
besser lässt er sich tricktechnisch steuern.
35. Beachte
Der Rest des Publikums nimmt den
ausgewählten Zuschauer immer als „zu sich
gehörend“ wahr.
Das Publikum solidarisiert sich in der Regel
immer wieder mit dem Zuschauer.
Was Du einem Zuschauer antust, tust Du
auch dem ganzen Publikum an.
36. Auf der Jagd nach dem Flow:
90% _AkzeptableVorstellung: Alles funktioniert
tricktechnisch – aber schlechte
Rahmenbedingungen schränken Erfolg ein.
Trotzdem ordentlicherApplaus.
100% _GuteVorstellung: Alles funktioniert, wie es
funktionieren soll. Publikum ist aufgeschlossen und
fühlt sich gut unterhalten. Zugabe wird gewünscht.
Ab 120% _Flow: Außergewöhnliche Stimmung und
Resonanz, besondere Momente – Publikum liebt den
Vorführenden und zeigt die Zuneigung. Für Zauberer
und Publikum war es ein besonderes Erlebnis.
Standing Ovations…
37. Kann man schon mal bringen?
Darf ich Ihre Hand haben? –
Nicht die, die saubere…
ah, das war die saubere…
Blasen, nicht spucken!
38. 4 Seiten einer Nachricht
Sachaussage
Selbstoffen-
barung
Beziehung Appell
4 Seiten einer
Nachricht
39. 4 Seiten einer Nachricht
Sachaussage:
Die Zuschauerin hat schmutzige
Hände. (Objektiv falsch.)
Selbstoffenbarung:
Ich habe es nötig schlechte
Witze zu machen.
Beziehung:
EntertainerWeisheit I
Appell:
Bitte lachen!
4 Seiten einer
Nachricht
41. Zum Schluss stellt sich die
Frage:
Wem gehört der Effekt?
Wem gebührt der Applaus?
Eventuell kann es Sinn machen, den Zuschauer
vorab zu entlassen.
42. Zum Download
Die Präsentation gibt es ab Montag unter
www.magisch.info
oder auf Facebook unter
Magischer Zirkel München