Rotary and Shaft Seals are used in components with oscillating or rotating parts to keep lubrication fluids in while preventing ingress of mud and water. Trelleborg seals help improve components life and long term performance.
6. Rotationsdichtungen
ALLGEMEINE BESCHREIBUNG
Auswahlkriterien für Rotationsdichtungen - Radial-Wellendichtringe
Dichtung Abmessungen Außen- Staub- Technische
mantel lippe Daten*
metallisch
gummiert
Profil Seite TSS- Norm mm Ge- Druck
Gruppe Bauform (Eigenschaften) schwin- MPa
digkeit max.
Ohne
Mit
m/s
Radial ISO 6194/1
Wellen-
27 TRA 4 - 500 X X 30 0,05
dichtringe DIN 3760
Bauform A
ISO 6194/0
50 TRE 6 - 380 X X 30 0,05
DIN 3760
Bauform AS
ISO 6194/1
63 TRC 6 - 550 X X 30 0,05
DIN 3761
Bauform B
ISO 6194/1
70 TRD 15 - 400 X X 30 0,05
DIN 3761
Bauform BS
ISO 6194/1
75 TRB 20 - 760 X X 30 0,05
DIN 3761
Bauform C
ISO 6194/1
83 TRF 35 - 600 X X 30 0,05
DIN 3761
Bauform CS
Kombinierte
Dichtung Auf
87 TRD_A Halb Halb X 30 0,05
Rückseite Anfrage
gummiert
Kombinierte
Dichtung Auf
87 TRD_B Halb Halb X 30 0,05
Vorderseite Anfrage
gummiert
89 TRU Druckdichtung 8 - 120 X X 10 0,50
* Die angegebenen Werte sind Maximalwerte und dürfen nicht gleichzeitig angewandt werden. Der maximale Betriebsdruck ist abhängig
von der Temperatur.
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4 Ausgabe Februar 2011
7. Rotationsdichtungen
Radial-Wellendichtungen - Verschlußkappen - Wellenschutzhülsen - Kassettendichtungen
Dichtung Abmessungen Außen- Staub- Technische
mantel lippe Daten*
Profil Seite TSS- Norm mm Ge- Druck
metallisch
gummiert
Gruppe Bauform (Eigenschaften) schwin- MPa
digkeit max.
Ohne
m/s
Mit
Radial
Wellen-
93 TRP Druckdichtung 11 - 365 X X 10 0,5
dichtringe
96 TRQ_D Druckdichtung 15 - 55 X X 5 1,0
Geringe
98 TRK Reibung, 4 - 70 X X 10 drucklos
keine Feder
Geringe
102 TRG Reibung, 4 - 70 X X 10 drucklos
keine Feder
114 TRJ/TRL Gewebeverstärkt 100 - 1954 X X 10 0,05
Verschluss-
kappen
129 YJ38 Verschlusskappe 16 - 230 X 0,05
133 YJ39 Verschlusskappe 22 - 270 Halb Halb 0,5
Wellen-
schutzhülse
137 TS Hülse 12 - 200 X -
Kassetten-
dichtungen System
149 TC5 90 - 320 X 10 0,05
500
System
150 TC3 130 - 150 X X 4 0,05
3000
System Auf
150 TC0 X X 15 0,05
5000 Anfrage
* Die angegebenen Werte sind Maximalwerte und dürfen nicht gleichzeitig angewandt werden. Der maximale Betriebsdruck ist abhängig
von der Temperatur.
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Ausgabe Februar 2011
5
8. Rotationsdichtungen
V-Ringe
Dichtung Abmes- Rückhalte-/ Technische
sungen Klammerungs- Daten*
möglichkeiten
Gruppe Profil Seite TSS FORSHEDA- Norm mm mit mit Ge- Druck
Bauform Bauform (Eigenschaften) Spann- axialer schwin- MPa
band Rück- digkeit max.
haltung m/s
V-Ring V-Ring
168 VA A 2,7 - 2010 X 10 drucklos
Standard
V-Ring
172 VS S 4,5 - 210 X 10 drucklos
größerer Körper
V-Ring
174 VL L 105 - 2025 X 10 drucklos
schmales Profil
V-Ring
großer
174 LX LX 135 - 2025 X 10 drucklos
Durchmesser
starre Lippe
V-Ring
Standard mit
177 RM RM 300 - 2010 X 10 drucklos
Klammerband,
größerer Körper
V-Ring
177 VB RME Standard mit 300 - 2010 X 10 drucklos
Klammerband
V-Ring
großer
182 AX AX 200 - 2020 X 10 drucklos
Durchmesser,
bewegliche Lippe
* Die angegebenen Werte sind Maximalwerte und dürfen nicht gleichzeitig angewandt werden. Der maximale Betriebsdruck ist abhängig
von der Temperatur.
GAMMA-Ringe - Axial-Wellendichtungen
Dichtung Abmessungen Technische
Daten*
Gruppe Profil Seite TSS Norm mm Ge- Druck
Bauform (Eigenschaften) schwin- MPa
digkeit max.
m/s
GAMMA- GAMMA
Ringe 191 TBP Ring 10 - 225 20 drucklos
Standard
GAMMA
194 TBR Ring 15 - 108 20 drucklos
mit Labyrinth
Axial-
Wellen- Axial
Dichtungen 200 TAI Wellendichtung 10 - 100 30 0,01
innendichtend
Axial
200 TAA Wellendichtung 10 - 114 15 0,01
außendichtend
* Die angegebenen Werte sind Maximalwerte und dürfen nicht gleichzeitig angewandt werden. Der maximale Betriebsdruck ist abhängig
von der Temperatur.
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6 Ausgabe Februar 2011
9. Rotationsdichtungen
Turcon® Varilip® PDR Produktgruppe
Turcon® Varilip® PDR Dichtungen werden in fünf verschiedenen Dichtungskonfigurationen hergestellt.
Turcon® Varilip® PDR
Dichtung Beschreibung
Typ A/Typ 1 Typ A - ist eine Einlippendichtung, die für den Einsatz in industriellen Standardanwendungen bis zu einem
Druck von 0,5 MPa (73 psi) geeignet ist, in der ein Standard Elastomer-Radialwellendichtring den Tempera-
turen, der Reibung, dem Medium oder einer schlechten Schmierung nicht standhalten könnte. Ermöglicht
ein Abdichten bei Umfangs-Geschwindigkeiten bis zu 90 m/s (17,721 ft/min) bei ausreichender Kühlung
und Schmierung der Dichtlippe.
Typ B/Typ 3 Typ B - ist die bevorzugte Wahl für Anwendungen, bei denen ein hohes Dichtvermögen gefordert ist oder
wo kontaminierte Medien abgedichtet werden müssen. Dieser Typ bietet eine zusätzliche Dichtlippe zur
sekundären Abdichtung. Die Druckbelastungsgrenze liegt bei 0,5 MPa (73 psi).
Typ C/Typ 4 Typ C - kann in Anwendungen eingesetzt werden, die höheren Drücken ausgesetzt sind und für die ein-
fache Elastomer-Radial-Wellendichtungen nicht in Frage kommen. Aufgrund einer Verstärkung der Dicht-
lippen sind Drücke bis zu 1 MPa (145 psi) möglich, z.B. als Pumpen-, Wellen- oder Rotorendichtungen.
Typ D/Typ 5 Typ D - kann Drücke von beiden Seiten ausgesetzt werden. Eine Druckdifferenz von 0,5 MPa (73 psi) ist
zulässig. Die Trennung von zwei verschiedenen Medien ist mit einer einzigen Dichtung möglich.
Typ G/Typ 6 Typ G - ist ähnlich wie Typ D, verfügt jedoch über ein nicht berührendes sekundäres Dichtelement bezieh-
ungsweise über eine vollständig aufliegende Dichtlippe. Dies sorgt für eine effektive Abstreiffunktion
gegen das Eindringen von Staub und Schmutz in das System, während das Drehmoment und der daraus
resultierende Energieverbrauch auf einem Minimum bleibt.
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10. Rotationsdichtungen
Turcon® Rotationsdichtungen
Dichtung Anwendung Norm Abmes- Wir- Technische Daten* Werk- Welle
sung kungs- stoff
Tempe- Ge- Druck
weise
ratur**- schwin-
Bereich digkeit
doppelt wirkend
Bauform Seite Anwendungsgebiet Stan- Härte
einfach wirkend
Gruppe
dard Gegen-
Dich- lauf-
tungs- fläche
werk-
ISO/ MPa stoff
DIN mm °C m/s max.
Elastomer- Turcon® Drehverteiler Turcon®
vorgespannte Roto Glyd Schwenkmotoren: 1 30 >55 HRc
-45 T10
Turcon®- Ring® A.D. - Mobilhydraulik ISO
Dichtungen 243 - Werkzeugmaschinen 8 - 2700 - X bis
7425/1
+200 Turcon®
2 20 >55 HRc
T40
Turcon® Drehverteiler Turcon®
1 30 >55 HRc
I.D. = Innen- Roto Glyd Schwenkmotoren: T10
durchmesser Ring® I.D. - Mobilhydraulik -45
ISO
A.D. = Außen- 243 - Werkzeugmaschinen 6 - 2600 - X bis
7425/2 Turcon®
durchmesser +200 2 20 >55 HRc
T40
Zurcon® Zurcon® Abdichtung von
Roto Roto Glyd Wellen, Zapfen und Zurcon®
Glyd Ring® I.D. Durchführungen bei ISO 10 -
-45
Z51
Ring® S 261 langsam drehender 7425/1 2700
- X bis
Z52
>55 HRc
oder schwenkender +100
Z80
Bewegung
6,5
Zurcon® Abdichtung von MPa x m/s
I.D. = Innen- Roto Glyd Wellen, Zapfen und Zurcon®
durchmesser Ring® A.D. Durchführungen bei -45
ISO 10 - Z51
A.D. = Außen- 261 langsam drehender - X bis >55 HRc
7425/1 2700 Z52
durchmesser oder schwenkender +100
Z80
Bewegung
Federvor- Turcon® Drehverteiler Turcon®
2 15 >55 HRc
gespannte Roto Schwenkmotoren: T40
Turcon®- Variseal® - Pharmazie
-100
Dichtung - Werkzeugmaschinen
277 - 5 - 2500 X bis
- Lebensmittelindustrie
+200 Turcon® >170
- Industrie 2 5
T78 HB
- Chemie
* Die angegebenen Werte sind Maximalwerte und dürfen nicht gleichzeitig angewandt werden. Der maximale Betriebsdruck ist
abhängig von der Temperatur.
** Der Temperaturbereich ist abhängig von der Wahl des Elastomerwerkstoffes.
Laufwerkdichtungen
Dichtung Abmessungen Technische Daten*
Gruppe Profil Seite TSS Werkstoff mm Geschwindigkeit Druck
Bauform m/s MPa max.
100cr6 45 - 750 2,2 0,15
Laufwerkdichtung 292 TLDO
Lagerstahl 51 - 457 3,0 0,3
300 TLDF 100cr6 59 - 492 3,0 0
* Die angegebenen Werte sind Maximalwerte und dürfen nicht gleichzeitig angewandt werden. Der maximale Betriebsdruck ist
abhängig von der Temperatur.
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8 Ausgabe Februar 2011
13. Radial Wellendichtringe
RADIAL-WELLENDICHTRING
Dichtringbeschreibung allgemein
Allgemeines Ausführung
Radial-Wellendichtringe sind ringförmige Dichtelemente, Die Dichtlippengeometrie entspricht dem heutigen Stand
die die Aufgabe haben, Öl oder Fett von innen und der Technik und basiert auf einer langjährigen anwen-
Schmutz, Staub, Wasser u. a. von außen dauerhaft und si- dungstechnischen Erfahrung.
cher voneinander zu trennen.
Die Dichtkante kann fertig gepresst oder stirnseitig durch
Radial-Wellendichtringe bestehen im allgemeinen aus mechanisches Schneiden hergestellt werden.
einer gummielastischen Membran in “Lippenform“und
Die gesamte Radialkraft der Dichtung wird durch die Vor-
einem Versteifungsring aus Metall. Durch eine Zugfeder
spannkraft der Elastomer-Dichtlippe und die Zugkraft der
erhält die Dichtlippe ihre Vorspannung.
Feder gebildet. Ersteres ergibt sich verformungsabhän-
gig aus der Elastizität des Werkstoffes, der Dichtlippen-
Geometrie und aus der Überdeckung zwischen Welle und
Dichtung.
Außenmantel
Bodenfläche (Luft)
Zugfeder
Versteifungsring
Federhaltebund
Federnut Membrane
Dichtkante
Staublippe
Dichtlippe
Federwirklinie
Stirnseite Bodenseite
Bild 1 Kennzeichnungen am Radial-Wellendichtring (Auszug aus ISO 6194)
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14. Radial Wellendichtringe
Dichtungsdesign
Außenmantel Zugfeder
Der Außenmantel kann entweder glatt oder rilliert aus- Funktion
geführt sein, in beiden Fällen passt die Dichtung in Boh-
rungen nach ISO H8 und entspricht der ISO 6194-1. Wenn Gummi einer Erwärmung, Belastung oder che-
mischen Beanspruchung ausgesetzt wird, verliert es nach
und nach seine ursprünglichen Eigenschaften. Man sagt,
Metallisches Gehäuse das Gummi altert. Die ursprüngliche Radialkraft der Dicht-
manschette geht hierdurch verloren. Die Feder hat des-
Für die Normalausführung wird kaltgewalztes Stahlblech halb in der Hauptsache die Aufgabe, die radiale Kraft auf-
nach AISI 1008, DIN 1624 verwendet. Je nach Einbauver- rechtzuerhalten.
hältnissen bzw. Umgebungsbedingungen können jedoch
Versuche haben erwiesen, dass die Radialkraft je nach
andere Werkstoffe wie Messing und nichtrostender Stahl
Größenbereich und Dichtringtyp unterschiedlich sein
AISI 304, DIN 1.4301, in Frage kommen.
muss. Dabei hat sich außerdem herausgestellt, dass es sehr
Das Gehäuse (Haftteil) hat die Hauptaufgabe, den Ring zu wichtig ist, die Abweichungen der Radialkraft während
versteifen und zu verstärken. Es darf im Normalfall nicht der Standzeit der Dichtung in engen Grenzen zu halten.
axial belastet werden. Falls es erforderlich sein sollte, kann Durch umfangreiche Laboruntersuchungen wurde die Ra-
auch eine Sonderausführung des Haftteils hergestellt wer- dialkraft festgelegt.
den.
Die Zugfeder ist eng und mit Vorspannung gewickelt. Die
Gesamtkraft der Feder besteht somit teils aus der Vorspan-
nung und teils aus der Kraft, die sich aus der Federrate
der Feder ergibt. Die Verwendung einer Zugfeder mit Vor-
spannung bietet folgende Vorteile:
Tabelle I Toleranzen nach ISO 6194-1
Außendurchmesser nominal diametrale Toleranzen - bei einem Verschleiß der Dichtlippe bleibt der aus der
d2 Metallgehäuse Gummi beschichtet Vorspannung der Feder resultierende Teil der gesamten
Radialkraft unverändert
D2 Յ 50 + 0,20 + 0,30
+ 0,08 + 0,15 - durch teilweises Enthärten der Feder (durch
Wärmebehandlung) lässt sich die Vorspannung so regeln,
50 < D2 Յ 80 + 0,23 + 0,35
dass die vorgesehene Radialkraft für den jeweiligen
+ 0,09 + 0,20 Wellendurchmesser erreicht wird.
80 < D2 Յ 120 + 0,25 + 0,35
- durch diese Wärmebehandlung, die bei Temperaturen
+ 0,10 + 0,20 oberhalb des Betriebstemperaturbereichs für den
120 < D2 Յ 180 + 0,28 + 0,45 Dichtring vorgenommen wird, lässt sich die Federkraft
+ 0,12 + 0,25
stabilisieren. Hierdurch wird die Gefahr einer
Veränderung der ursprünglichen Federkraft während
180 < D2 Յ 300 + 0,35 + 0,45 des Betriebs ausgeschaltet.
+ 0,15 + 0,25
300 < D2 Յ 530 + 0,45 + 0,55 Werkstoff
+ 0,20 + 0,30
Für die Normalausführung kommt Federstahl SAE 1074,
DIN 17223 zur Verwendung. Bei Forderung nach Korrosi-
onsbeständigkeit wird nichtrostender Stahl AISI 304, DIN
1,4301 verwendet. Zugfedern aus Bronze oder gleichar-
tigen Werkstoffe sind zu vermeiden, da diese bei langen
Betriebszeiten und hohen Temperaturen zum Ermüden
neigen. Zur Verhinderung von Schmutzablagerungen zwi-
schen den Windungen kann die Feder in Sonderfällen mit
einem dünnen Gummischlauchüberzug hergestellt wer-
den.
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12 Ausgabe Februar 2011
15. Radial Wellendichtringe
Wellen- und Gehäuseausführung
Welle Rundlaufabweichung
Oberflächenbeschaffenheit, Härte und Rundlaufabweichung der Welle soll möglichst vermieden
Bearbeitungsverfahren oder in kleinsten Grenzen gehalten werden. Bei hohen
Drehzahlen besteht die Gefahr, dass die Dichtlippe infolge
Die Ausführung der Welle ist von entscheidender Bedeu- ihrer Trägheit der Welle nicht mehr folgen kann. Der Wel-
tung sowohl für die Abdichtung wie auch für die Lebens- lendichtring ist in unmittelbarer Nähe des Lagers anzuord-
dauer (siehe Bild 4). Prinzipiell gilt, dass die Härte der Welle nen und das Lagerspiel möglichst klein zu halten. Siehe
umso größer sein soll, je höher die Umfangsgeschwindig- Bild 2.
keiten sind. In der Norm DIN 3760 ist festgelegt, dass die
Welle mindestens eine Härte von 45 HRC aufweisen muss.
Rundlaufabweichung, mm
0,4
Mit zunehmender Umfangsgeschwindigkeit steigt die For-
derung bezüglich der Härte, und bei 10 m/s ist eine Härte 0,3
von 60 HRC erforderlich. Die Wahl der geeigneten Härte
ist nicht allein von der Umfangsgeschwindigkeit abhän-
0,2
gig, sondern sie wird auch von Faktoren wie Schmierung
und verschleißfördernden Teilchen beeinflusst. Schlechte VMQ
Schmierung und schwere äußere Verhältnisse verlangen 0,1
deshalb auch eine höhere Härte der Welle. In DIN 3760 NBR-ACM-FKM
sind Höchstwerte für die Oberflächenrauhigkeit angege- 0
ben. Es ist eine Oberflächenrauhigkeit von Rt = 1 μm bis 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000
4 μm empfohlen. Bei Laborversuchen hat sich dagegen Wellendrehzahl, min-1
herausgestellt, dass die günstigste Rauhigkeit Rt = 2 μm
(Ra = 0,3 μm) ist. Sowohl gröbere wie feinere Oberflächen
verursachen höhere Reibung, welche zu höherer Tempe- Bild 2 Rundlaufabweichung
ratur und vermehrter Abnützung führt. Wir schlagen eine
Rauhigkeit von Rt = 2-3 μm (Ra = 0,3-0,8 μm) vor. Mittigkeitsabweichung
Reibungs- und Temperaturmessungen haben auch erge-
Mittigkeitsabweichung zwischen Welle und aufnehmene
ben, dass das Schleifen der Welle das beste Bearbeitungs-
Bohrung soll möglichst vermieden werden, um die Dicht-
verfahren ist. Spiralförmige Schleifspuren können jedoch
lippe nicht einseitig zu belasten. Siehe Bild 3.
eine Pumpenwirkung und Leckage verursachen, weshalb
Einstichschleifen gewählt werden sollte, wobei ganzzah-
Mittigkeitsabweichung mm
lige Verhältnisse von Scheibendrehzahl zu Werkstück- 0,4
drehzahl zu vermeiden sind. Ein Polieren der Lauffläche
mit Schleiftuch ergibt eine Oberflächenstruktur, die eine 0,3
höhere Reibung und Temperaturentwicklung verursacht,
als bei Einstichschleifen. In einigen Fällen ist es nicht mög-
lich, eine Welle mit der für den Dichtring erforderlichen 0,2
Härte, Oberflächengüte und Korrosionsbeständigkeit zu
versehen. Durch den Einbau einer separaten Hülse auf der 0,1
Welle lässt sich jedoch dieses Problem lösen. Bei einem
eventuellen Verschleiß ist dann nur die Hülse zu erneuern
0
(siehe Kapitel Wellenschutzhülse). 25 75 125 175 225 275
50 100 150 200 250
Wellendurchmesser mm bis zu 500
Bild 3 Mittigkeitsabweichung
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16. Radial Wellendichtringe
Ausführung der Welle
Rz 1 bis 4 μm
drallfrei, geschliffen
Kante gerundet und poliert
Medium
Druck 15° bis 30°
R
Welle d1 h11
d3
Y Z
Montagerichtung
Bild 4 Montage des Radial-Wellendichtringes
Je nach Montagerichtung y oder z wird die Anbringung Oberflächenrauhigkeit
einer Fase oder eines Radius empfohlen. Die Abmessungen
hierfür sind dem Bild 4 und der Tabelle II zu entnehmen. Die Funktionssicherheit und die Lebensdauer einer Dich-
tung sind in entscheidendem Maße von der Güte und
Oberflächenbeschaffenheit der abzudichtenden Gegen-
lauffläche abhängig. Grundsätzlich sind Riefen, Kratzer,
Tabelle II Fasenlänge für Wellenende
Lunker, konzentrische oder spiralförmige Bearbeitungsrie-
d1 d3 R fen nicht zulässig. An dynamische Gegenlaufflächen sind
< 10 d1 - 1,5 2 höhere Anforderungen zu stellen als an statische.
über 10 bis 20 d1 - 2,0 2 Die zur Beschreibung der Oberflächenfeingestalt am meis-
über 20 bis 30 d1 - 2,5 3 ten angewendeten Kenngrößen Ra, Rz und Rmax sind in der
über 30 bis 40 d1 - 3,0 3 ISO 4287 definiert. Für die Beurteilung der Eignung in der
Dichtungstechnik sind diese Größen alleine nicht ausrei-
über 40 bis 50 d1 - 3,5 4
chend. Ergänzend sollte der Materialanteil Rmr ISO 4287
über 50 bis 70 d1 - 4,0 4 festgelegt werden. Die Bedeutung dieser Oberflächenan-
über 70 bis 95 d1 - 4,5 5 gabe ist in Bild 5 dargestellt. Daraus erkennt man, dass nur
über 95 bis 130 d1 - 5,5 6 die Angabe von Ra und Rz die Profilform nicht ausreichend
beschreibt und somit zur Beurteilung für die Eignung in
über 130 bis 240 d1 - 7,0 8
der Dichtungstechnik nicht genügt.
über 240 bis 500 d1 - 11,0 12
Der Materialanteil Rmr ist maßgebend, um Oberflächen zu
bewerten, da diese Kenngröße von der jeweiligen Profil-
Eigenschaften der Wellenoberfläche form bestimmt wird. Diese wiederum ist direkt vom ange-
wendeten Bearbeitungsverfahren abhängig.
Die Werte der sich bewegenden Oberfläche sind für Wel-
lendichtungen in der DIN 3760/61 festgelegt. Die Oberflä- Oberflächenprofile Ra Rz Rmr
che sollte folgendermaßen beschaffen sein: geschlossene Profilform
Oberflächenrauhigkeit Ra = 0,2 bis 0,8 μm 0,1 1,0 70%
Rz = 1 bis 4 μm
Rmax = 6,3 μm
offene Profilform
Härte 55 HRC oder 600 HV,
Härtetiefe mind. 0,3 mm 0,2 1,0 15%
Bild 5 Profilformen von Oberflächen
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17. Radial Wellendichtringe
Ausführung Gehäusebohrung
b2
b1
r2
10 bis 20
Bohrung d2 H8
Bild 6 Einbautiefe und Einführungsschräge
Gehäusebohrung Tabelle III Gehäusemaße
Die Toleranzen für die metrischen Größen entsprechen DIN Breite der b1 min, b2 min, r2
Dichtung (0,85 x b) (b + 0,3)
3760, so dass bei einer Toleranz in der Gehäusebohrung
b mm mm max.
ISO H8 ein guter Presssitz erzielt wird. Bei den Zollgrößen
entsprechen die Toleranzen den amerikanischen Normen. 7 5,95 7,3
Bei Einbaufällen, wo die Gehäusebohrung eine andere 8 6,80 8,3 0,5
Toleranz hat, kann der Dichtring auf Wunsch mit einem 10 8,50 10,3
passenden Übermaß gefertigt werden. Für Lagergehäuse 12 10,30 12,3
aus weichem Werkstoff, z. B. Leichtmetall, ebenso wie bei
15 12,75 15,3 0,7
Lagergehäusen mit dünnen Wänden, kann eine besondere
Passung zwischen Dichtring und Bohrung notwendig wer- 20 17,00 20,3
den. Die Toleranzen für Dichtung und Bohrung sind in sol-
chen Fällen durch praktische Versuche festzulegen. Wenn
ein Teil, z. B. ein Lager, durch den Dichtringsitz gepresst
wird, kann dieser beschädigt werden. Um solche Schäden
zu vermeiden, ist der Dichtring mit einem größeren Au-
ßendurchmesser als der des Lagers zu wählen.
Oberflächenrauheit der Gehäusebohrung
Die Werte für die Oberflächenrauheit in der Gehäuseboh-
rung sind in ISO 6194/1 spezifiziert.
Wir empfehlen: Ra = 1,6 - 6,3 μm
Rz = 10 - 20 μm
Rmax. = 16 - 25 μm
Bei Dichtungen mit Metallkäfig (nicht gummiert) oder ge-
forderter Gasdichtheit ist eine gute, riefen- und drallfreie
Oberflächenqualität erforderlich. Wird der Radial-Wel-
lendichtring im Gehäuse eingeklebt, ist darauf zu achten,
dass kein Kleber mit der Dichtlippe oder der Welle in Be-
rührung kommt.
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Ausgabe Februar 2011
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18. Radial Wellendichtringe
Montagehinweise
Für die Montage von Rotationsdichtungen sind folgende
Punkte zu beachten:
- vor der Montage sind die Einbauräume zu reinigen.
Bei Gummidichtungen müssen Wellen und Dichtung
eingefettet bzw. eingeölt werden.
- scharfkantige Übergänge müssen angefast bzw.
gerundet oder abgedeckt werden
- beim Einpressen ist darauf zu achten, dass der Dichtring
nicht verkantet wird
- die Einpresskraft muss möglichst nahe am
Außendurchmesser angesetzt werden
- die Dichtung muss nach dem Einbau zentrisch und
rechtwinklig zur Welle sitzen
- als Anschlagfläche wird gewöhnlich die Endfläche der
Aufnahmebohrung benutzt, die Dichtung kann auch
mit einem Absatz oder einer Distanzscheibe fixiert
werden.
Bild 7 zeigt verschiedene Einpresssituationen des Radial-,
Wellendichtring mit geeigneten Montagewerkzeugen
bzw. Vorrichtungen.
Ausbau und Austausch
Der Ausbau von Dichtringen bereitet im allgemeinen
keine Schwierigkeiten. Gewöhnlich genügt ein Schrau-
bendreher oder dergleichen für die Demontage. Hierbei
wird der Dichtring beschädigt. Nach der Reparatur oder
Überholung einer Maschine sollen grundsätzlich neue Demontage-
Radial-Wellendichtringe eingebaut werden, auch wenn bohrung
die alten dem Aussehen nach noch unversehrt erscheinen.
Die Dichtkante des neuen Ringes soll nicht auf der alten
Laufstelle zur Anlage kommen. Dies kann erreicht werden
durch:
- Austausch der Wellenschutzhülse
- verschieden tiefes Einpressen in die Aufnahmebohrung
- Nachbesserung der Welle und Montage einer Wellen-
schutzhülse (siehe Kapitel Wellenschutzhülse).
Demontage-
bohrung
Bild 7 Einbauhilfen bei der Montage von Radial-Wellen-
dichtringen
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16 Ausgabe Februar 2011
19. Radial Wellendichtringe
Dichtelement Die Werkstoffwahl ist daher immer ein Kompromiss
zwischen der relativen Bedeutung der jeweiligen Faktoren.
Werkstoff
Bei der Auswahl des Werkstoffes sind die Umgebungsbe- Werkstoffe und deren Bezeichnungen
dingungen sowie die Wirkungsweise der Dichtung zu be-
rücksichtigen. Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR)
Einige Werkstoffeigenschaften, die in unmittelbarem Zu- Acrylat-Kautschuk (ACM)
sammenhang mit den Umgebungsbedingungen stehen,
sind: Silikon-Kautschuk (VMQ)
- gute chemische Beständigkeit
Fluor-Kautschuk (FKM)
- gute Wärme- und Kältebeständigkeit
- gute Ozon- und Wetterbeständigkeit Hydrierter Nitril-Butadien-Kautschuk (HNBR)
Funktionstechnische Anforderungen an den Werkstoff Der sogenannte hydrierte Acrylnitril-Butadien-Kautschuk
sind u. a.: (HNBR) ist eine Weiterentwicklung des herkömmlichen
Nitril-Butadien-Kautschuk. Dieses Material bietet eine we-
- hohe Verschleißfestigkeit
sentlich verbesserte Wärme- und Ozonbeständigkeit und
- geringe Reibung kann anstelle von Acrylat-Kautschuk und in bestimmen
Fällen auch von Fluor-Kautschuk eingesetzt werden. Um
- geringe Druckverformung
den zahlreichen Anforderungen an Dichtungen gerecht
- gute Elastizität zu werden, wurde für jeden Kautschuktyp eine spezielle
Zusammensetzung entwickelt. Darüber hinaus sind für
Als weiteres Merkmal ist aus Kostengründen eine gute
einige extreme Bedingungen noch weitere Mischungen
Verarbeitbarkeit wünschenswert. Keiner der heute verfüg-
verfügbar.
baren Werkstoffe kann all diese Anforderungen erfüllen.
Tabelle IV Werkstoffempfehlungen
Werkstoffbezeichnung
Acrylnitril- Fluor- Polyacrylat- Silikon- Hydrierter
Butadien- Kautschuk Kautschuk Kautschuk Acrylnitril-
Kautschuk Butadien-
Werkstoffe Kautschuk
für die Abdichtung gebräulicher Medien NBR FKM ACM VMQ HNBR
Werkstoff-Kurzzeichen
N V A S H
max. zulässige Dauertemperatur (°C)
Motorenöle 100 170 125 150 130
Getrieböle 80 150 125 130 110
mineralische Hypoidgetrieböle 80 150 125 -- 110
Schmierstoffe ATF-Öle 100 170 125 -- 130
Druckflüssigkeiten (DIN 51524) 90 150 120 -- 130
Fette 90 -- -- -- 100
Öl-Wasser-Emulsion 70 -- -- 60 70
schwerentflammbare
Druckflüssigkeiten Wasser-Öl-Emulsion 70 -- -- 60 70
(VDMA 24317) Wässrige Lösungen 70 -- -- -- 70
(VDMA 24320)
Wasserfreie Flüssigkeiten -- 150 -- -- --
Heizöle 90 -- -- -- 100
Sonstige Wasser 90 100 -- -- 100
Medien Waschlaugen 90 100 -- -- 100
Luft 100 200 150 200 130
Aufgrund der unterschiedlichen Zusammensetzung der Medien sind die o.e. Temp.-Bereiche nur als Richtlinien zu sehen. Je nach Medium
können hier signifikante Abweichungen auftreten.
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20. Radial Wellendichtringe
Beschreibung der verschiedenen Hydrierter Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (HNBR)
Kautschuk-Werkstoffe
Vorteile:
Acrylnitril-Butadien-Kautschuk (NBR)
- gute Ölbeständigkeit, auch in Hypoidölen
Vorteile:
- gute Wärmebeständigkeit, bis +150 °C
- gute Ölbeständigkeit - gute mechanische Eigenschaften
- gute Wärmebeständigkeit bis 100 °C in Öl - gute Wetter- und Ozonbeständigkeit
- hohe Zugfestigkeit (spezielle Compounds über 20 MPa)
- hohe Bruchdehnung Einschränkungen:
- niedrige Quellung in Wasser - schlechte Beständigkeit gegen polare Lösungsmittel
(Estern, Ethern, Ketonen und Anilin)
Einschränkungen: - schlechte Beständigkeit gegen chlorierte Kohlenwasser-
stoffe (Kohlenstofftetrachlorid, Trichloräthylen)
- schlechte Wetter- und Ozonbeständigkeit
- schlechte Beständigkeit gegen aromatische Wasserstoffe
- schlechte Beständigkeit gegen polare Lösungsmittel (Benzol, Toluol)
(Estern, Ethern, Ketonen und Anilin)
- schlechte Beständigkeit gegen chlorierte Kohlenwasser- Acrylat-Kautschuk (ACM)
stoffe (Kohlenstofftetrachlorid, Trichloräthylen)
Vorteile:
- schlechte Beständigkeit gegen aromatische Wasserstoffe
(Benzol, Toluol)
- gute Beständigkeit gegen Öle und Treibstoffe (besser als
bei Acrylnitril-Kautschuk)
Wenn abzudichtende Treibstoffe, mineralische Öle und
- Wärmebeständigkeit über 50 °C besser als bei Acrylnitril-
vor allem hochlegierte Mineralöle (Hypoid-Öle) größere
Butadien-Kautschuk, 150 °C in Öl und 125 °C in Luft
Anteile aus aromatischen Kohlenwasserstoffen enthalten,
sind diese Werkstoffe kritisch, da sie auf NBR-Mischungen - gute Wetter- und Ozonbeständigkeit
stark quellend wirken. Verbessert werden kann das Quell-
verhalten durch höheren Anteil von Acrylnitril.
Einschränkungen:
Dafür muss jedoch eine geringere Kälteflexibilität und Be-
ständigkeit gegen bleibende Verformung in Kauf genom- - nicht verwendbar in Kontakt mit Wasser und
men werden. Bei hochlegierten Ölen können die Additive Wasserlösungen, auch bei geringen Mengen Wasser in
in einigen Fällen zusätzliche Wechselwirkungen zwischen Öl
Elastomer und Additiv verursachen. Damit wird das ela-
- begrenzte Kälteflexibilität bis ca. - 20 °C, etwas schlechter
stische Verhalten beeinträchtigt.
als normales NBR
- begrenzte Zug- und Reißfestigkeit, insbesondere bei
Temperaturen über 100 °C
- begrenzte Abriebbeständigkeit (wesentlich schlechter
als bei NBR)
- schlechte Beständigkeit gegen polare Lösungsmittel,
Aromaten und chlorierte Kohlenwasserstoffe
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21. Radial Wellendichtringe
Fluor-Kautschuk (FKM)
Vorteile:
- bessere Beständigkeit gegen Öle und Treibstoffe als bei
jedem anderen Kautschuk-Typ
- einziger hochelastischer Kautschuk mit Beständigkeit
gegen Aromaten und chlorierte Kohlenwasserstoffe
- hervorragende Wärmebeständigkeit, am besten nach
Silikonkautschuk, bis zu +200 °C
- hervorragende Wetter- und Ozonbeständigkeit
- hervorragende Säurebeständigkeit (nur in anorganischen
Säuren, nicht geeignet für organische Säuren wie z.B.
Essigsäure)
Einschränkungen:
- begrenzte Kälteflexibilität, ca. -20 °C bis -25 °C
- begrenzte Zug- und Reißfestigkeit, besonders bei
Temperaturen über 100 °C
- hoher Druckverformungsrest in Heißwasser
- schlechte Beständigkeit gegen polare Lösungsmittel
Silikon-Kautschuk (VMQ)
Vorteile:
- beste Wärmebeständigkeit im Vergleich zu allen Kaut-
schuktypen
- beste Kältebeständigkeit im Vergleich zu allen Kaut-
schuktypen
- hervorragende Wetter- und Ozonbeständigkeit
- beständig gegen aliphatische Mineralöle und die
meisten Fette
Einschränkungen:
- schlechte Zug- und Reißfestigkeit für Standardtypen
- schlechte Abriebfestigkeit
- schlechte Beständigkeit gegen aromatische Öle und
oxidierte Mineralöle
- schlechte Diffusionsbeständigkeit
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22. Radial Wellendichtringe
Einsatzparameter rung des Gummis hat starken Einfluss auf die Lebensdauer
des Dichtrings. Die Temperaturgrenzen für die Hauptwerk-
Temperaturbeständigkeit stoffe sind in Bild 8 dargestellt. Es handelt sich hier jedoch
lediglich um Richtwerte, da die Werkstoffe vom Medium
Bei steigender Temperatur wird die Alterung des Gummis
beeinflusst werden. Generell kann man sagen, dass eine
beschleunigt, es wird hart und spröde, die Bruchdehnung
Temperatursteigerung von 10 °C (in Luft) die theore-
nimmt ab und die bleibende Verformung wird größer.
tische Lebensdauer des Gummis um die Hälfte herabsetzt.
Ein typisches Merkmal sind axiale Risse in der Dichtkante,
wenn ein Dichtring thermisch überlastet wurde. Die Alte-
Diese Temperaturbereiche gelten für
NBR Medien, die mit den jeweiligen
Elastomeren verträglich sind.
-45 -30 100 120
HNBR
-40 -30 140 150
ACM
-35 -20 150 175
VMQ
-55 -40 175 200
FKM
-35 -20 200 230
-100 -50 0 50 100 150 200 250
Temperatur C
Betriebsdauer 1000 h
Nur unter speziellen Bedingungen und mit speziellen Werkstoffen zu erreichen
Bild 8 Temperaturgrenzen für die gebräuchlichsten Elastomere
Temperatur Die im Dichtbereich entstehende Temperatur muss bei
der Auswahl des geeigneten Werkstoffes berücksichtigt
Bei der Auswahl einer Rotationsdichtung ist das Hauptau- werden. Die Anfangstemperatur des Mediums kann in
genmerk auf die Temperatur zu richten. Abhängigkeit von den o. g. Betriebsparametern um 50 %
Bei den in den Auswahltabellen angegebenen Tempe- ansteigen. Für alle Anwendungen beachten Sie bitte die
raturgrenzwerten handelt es sich um die maximalen Empfehlungen in den jeweiligen Kapiteln. Sollten darüber
Betriebstemperaturen für den Dichtungswerkstoff in Me- hinaus noch Unklarheiten bestehen, erhalten Sie natürlich
dien, für die die Materialverträglichkeit sichergestellt ist gerne weitere Informationen von den Mitarbeitern Ihrer
(gute chemische Beständigkeit und kontrollierte Volumen Trelleborg Sealing Solutions-Niederlassung.
zu bzw. -abnahme).
Diese obigen Ausführungen zeigen, dass die Temperatur
an der Dichtfläche durch diverse Parameter beeinflusst
wird, besonders durch
- das Schmiervermögen des Mediums und seine Fähigkeit,
die unter der Dichtlippe erzeugte Wärme abzuleiten
- die Umfangsgeschwindigkeit
- den einwirkenden Druck
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23. Radial Wellendichtringe
Einsatzparameter passen. Fragen Sie bitte Ihre TSS-Niederlassung nach einer
entsprechenden Konstruktionszeichnung. Bei der Bauform
Überdruck TRU ist das Haftteil so ausgebildet, dass es die Manschet-
te abstützt (siehe Bild 9). Bauform TRP/6CC ist mit einer
Wird die Manschette mit Überdruck beaufschlagt, wird sie
kurzen und kräftigen Dichtlippe versehen, die einen Über-
gegen die Welle gepresst, wobei sich die Anliegefläche der
druck ohne zusätzliche Unterstützung zulässt. Wenn ein
Dichtlippe gegen die Welle vergrößert. Hierdurch nehmen
Stützring eingebaut wird oder wenn die Typen TRU und
Reibung und Wärmeentwicklung zu. Bei Überdruck sind
TRP/6CC zur Anwendung kommen, können bei mäßigen
somit die Richtwerte für die höchstzulässige Umfangge-
Umfangsgeschwindigkeiten Überdrücke von 0,4 bis 0,5
schwindigkeit nicht anwendbar, sondern diese müssen im
MPa zugelassen werden.
Verhältnis zur Größe des Druckes herabgesetzt werden.
Bei hohen Umfangsgeschwindigkeiten können jedoch Bei hohen Überdrücken sollten Dichtringtypen mit Gum-
bereits Überdrücke von 0,01 bis 0,02 MPa zu Problemen miaußenmantel gewählt werden, so dass eine Leckage an
führen. Durch Anwendung eines zusätzlichen Stützringes der Aufnahmebohrung verhindert wird. Bei Überdruck be-
können die Typen TRA/CB, TRC/BB und TRB/DB für Drücke steht die Gefahr, dass sich der Dichtring in axialer Richtung
über 0,05 MPa eingesetzt werden. Der separate Stützringe in der Gehäusebohrung verschiebt (Auspressen). Dies lässt
soll der Manschettenrückseite angepasst sein, soll jedoch sich vermeiden, indem der Dichtring durch einen Absatz,
nicht an der Manschette anliegen, solange kein Überdruck Distanzring oder Sicherungsring fixiert wird.
herrscht (siehe Bild 9). Der Stützring ist genauestens einzu-
1,0 TRU
0,9
ø 25
0,8
0,7 ø 50
ø 100 TRP/6CC
Druck, MPa
0,6
ø 150
0,5
0,4
0,3
TRA/CB mit Stützring
0,2
0,1
0
1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000
Wellendrehzahl, min-1
Bild 9 Zulässiger Druck des abzudichtenden Mediums für abgestützte Radial-Wellendichtringe und für Druckdichtungen
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24. Radial Wellendichtringe
Einsatzparameter NBR, ACM, FKM und MVQ bei drucklosem Betrieb und wo
ausreichende Schmierung bzw. Kühlung der Dichtkante
Umfangsgeschwindigkeit und Drehzahl durch das abzudichtende Medium gewährleistet ist. Die
zulässigen Dauertemperaturen in Tabelle IV müssen dabei
Verschiedene Manschettenkonstruktionen beeinflussen
berücksichtigt und dürfen nicht überschritten werden. Die
die Größe der Reibung und führen dadurch zu unter-
Kurve lässt erkennen, dass größere Wellendurchmesser
schiedlicher Temperatursteigerung. Dies hat zur Folge,
höhere Umfangsgeschwindigkeiten zulassen als kleinere
dass die verschiedenen Manschettenausführungen unter-
Wellendurchmesser. Dies beruht darauf, dass mit wach-
schiedlich hohe Umfangsgeschwindigkeiten erlauben. Bild
sendem Wellenquerschnitt eine größere Wärmeableitung
10 enthält Richtwerte für die höchstzulässige Umfangsge-
gegeben ist.
schwindigkeit für Dichtelemente ohne Schutzlippe (d. h.
für die Bauformen TRC/BB, TRA/CB und TRB/DB etc.) aus
Drehzahlen in min-1
30000 15000 10000 9000 8000 7000 6000 5000 4500 4000
40
VMQ und FKM- 3500
Werkstoffe
35
3000
30
2500
25
Umfangsgeschwindigkeit in m/s
2000
20 ACM-
Werkstoffe
1500
15
10 NBR- 1000
Werkstoffe
5 500
0
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200
bis zu 500 mm
Wellendurchmesser d1 in mm
Bild 10 Zulässige Drehzahlen in drucklosem Zustand nach DIN 3761
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