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xPages Erfahrungen Wünsch AG
- 1. W HITE P APER X P AGES
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XPAGES
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- 2. W HITE P APER X P AGES
INHALTSVERZEICHNIS
1 Einleitung ............................................................................................................... 3
2 Technologie ............................................................................................................ 3
3 Möglichkeiten mit xPages ....................................................................................... 4
3.1 Oberflächen ..................................................................................................... 4
3.2 Einbindung von Datenquellen .......................................................................... 5
4 Grenzen und Herausforderungen von xPages ....................................................... 6
5 Fazit ....................................................................................................................... 7
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- 3. W HITE P APER X P AGES
1 E I N LE I T U N G
Mit der Lotus Notes Domino Version 8.5.0 hat IBM die xPages Technologie bereitgestellt.
xPages ist eine JSF basierte Technologie, mit der Entwickler(innen) Anwendungen für das
Web, den Client wie auch für mobile Geräte mit einem Web 2.0 Look and Feel programmie-
ren können.
Der Grundsatz des „Rapid Application Development“, der bereits ein wichtiger Bestandteil in
der bisherigen Entwicklung von Notes-Anwendungen darstellte, wurde dahingehend erwei-
tert, dass dieses Paradigma nun auch für die Entwicklung von modernen Web-Anwendungen
Gültigkeit hat.
Mit Einführung der xPages wurde ein neues Kapitel der Notes-Entwicklung aufgeschlagen.
Zahlreiche Veränderungen, die der Einsatz von xPages mit sich bringt, bieten bisher nicht
vorhandene Möglichkeiten für die Entwicklung. Allerdings stehen diesen Möglichkeiten auch
neue Herausforderungen gegenüber.
Folgender Erfahrungsbericht zeigt einen Einblick in die Möglichkeiten und Grenzen der Ent-
wicklung von Anwendungen mit xPages.
2 T E C H N O L O GI E
Mit Hilfe der xPages wurden gängige Webstandards zur Verfügung gestellt. Diese basieren
technologisch auf „Java Server Faces“ (JSF). Diese Technologie ist an die MVC (Model-
View-Controller)-Architektur angelehnt und trennt die Daten (Model), die Darstellung (View)
und die Logik (Controller) voneinander.
Mit Hilfe von xPages können benutzerfreundliche Oberflächen realisiert werden, die in der
bisherigen Notes-Entwicklung nicht oder nur mit großem Aufwand möglich waren. Die mit
xPages erstellten Oberflächen bieten wesentlich mehr Dynamik bei der Interaktion mit dem
Anwender. Basis hierfür sind insbesondere der Einsatz des Dojo-Frameworks und die einfa-
che Einbindung von AJAX.
Eine der herausragenden Besonderheiten der xPages ist die Möglichkeit, die hierüber erstell-
ten Anwendungen sowohl über den Notes-Client als auch über einen aktuellen Internet-
Browser zu nutzen. Die xPages Technologie bietet also die Möglichkeit nur eine Oberfläche
für beide genannten Plattformen entwickeln zu müssen.
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- 4. W HITE P APER X P AGES
3 M ÖG L I C H K E I T E N M I T X P AG E S
Die Nutzung von xPages hat neue Möglichkeiten bei der Programmierung von Notes-
Anwendungen eröffnet. Bisherige Einschränkungen bei der Entwicklung wurden mit xPages
behoben. Insbesondere sind folgende Aspekte hervorzuheben:
Gestaltung von dynamischen Oberflächen (insbesondere dynamische Formulare)
Gestaltung von optisch ansprechenderen Oberflächen (auch mit Web 2.0 Aussehen)
Realisierung von mehrsprachigen Oberflächen
Flexible Einbindung mehrerer Datenquellen und dies auch dynamisch!
Einfache Nutzung von relationalen Strukturen
Einfaches Deployment von Web-Anwendungen (im Gegensatz zu anderen Plattformen)
3.1 OBERFLÄCHEN
Die Oberflächen stellen die auffälligste Änderung für den Endanwender dar. In der Vergan-
genheit wurde diese häufig von Notes-Anwendern kritisiert. Trotz häufiger Änderung und
Modernisierung der Oberfläche von Lotus Notes, ist die Kritik an der Haptik und der Oberflä-
che von Lotus-Notes-Anwendungen nie verstummt.
xPages bieten die Möglichkeit, sehr moderne Oberflächen zu gestalten. Diese können so-
wohl im Notes-Client, als auch über einen Web-Browser genutzt werden. Die Gestaltung
orientiert sich an aktuellen (Web 2.0) Trends der Repräsentation von Daten im Internet, ist
für die Endanwender intuitiv bedienbar und somit quasi ohne Schulung nutzbar.
Bei der Nutzung von xPages ist das Dojo-Framework für die Entwickler sehr hilfreich. Direkte
Validierungen von Benutzereingaben und Hinweismeldungen bei Fehleingaben erleichtern
den direkten Dialog mit dem Anwender während der Bearbeitung von Datensätzen. Optisch
ansprechende Komponenten können in die Anwendungen eingebunden werden, z.B. der
Datumswähler und modale Dialoge. Auch Diagramme für die Aufbereitung von Daten lassen
sich in xPages sehr gut nutzen.
Insbesondere bei der Umsetzung von mehrsprachigen Anwendungen sind die xPages ein
echte Hilfe. Per JavaScript können einfach und dynamisch zur Laufzeit Labels (Bezeichnun-
gen) und column titles (Spaltenüberschriften von Ansichten) gesetzt werden. Diese Möglich-
keit besteht auch bei allen anderen Komponenten von xPages. Aber insbesondere die gera-
de genannten haben bei der Realisierung klassischer Notes-Anwendung zu großen Heraus-
forderungen und einigen Winkelzügen geführt. Teilweise mussten bis auf die Labels identi-
sche Elemente redundant vorgehalten werden.
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- 5. W HITE P APER X P AGES
Durch das Caching der xPages Servlet Engine werden die xPages nach einmaliger Initialisie-
rung sehr schnell geladen. Im Vergleich zu Agenten, die bei jedem Aufruf initialisiert werden,
ist dies ein weiterer Vorteil bei der Nutzung von xPages. Bei der ergänzenden Verwendung
von AJAX, das über xPages sehr einfach genutzt werden kann, wird die Anzahl der HTTP-
Server-Requests reduziert und die Seiten nicht ständig neu geladen. Dies führt zu einer ruhi-
gen Oberfläche bei der Nutzung durch einen Anwender.
Besonders zu erwähnen ist auch die Möglichkeit, eigene Komponenten zu erstellen. Trotz
der großen Anzahl bereits vorhandener Komponenten stehen dem Entwickler hiermit alle
Wege offen. Diese einmalig erstellten Komponenten können im Anschluss an vielen Stellen
einfach eingebunden werden. Sie bieten somit zentral zur Verfügung gestellte Funktionalitä-
ten an. So ist eine sehr geordnete Wartung und Erweiterung von Anwendungen möglich.
Diese Komponenten sind ansatzweise mit Subforms zu vergleichen, bieten aber einen we-
sentlich höheren Funktionsumfang.
Mit Einführung der Version 8.5.2 wurde die Möglichkeit realisiert, Lotus Script über einen
Agenten einfach aufzurufen und ein Documentcontext für die serverseitige Verarbeitung von
Inhalten zu gestatten. Somit kann Lotus Script-Code aus bestehenden Anwendungen weiter-
verwendet werden.
xPages und klassische Notes Elemente können in einer Anwendung gemeinsam genutzt
werden. Schritt für Schritt gelingt so die Umstellung einer bestehenden Notes Anwendung.
Insbesondere die Möglichkeit bestehende Agenten aufzurufen, macht diese Art der Umstel-
lung planbarer.
3.2 EINBINDUNG VON DATENQUELLEN
Neben der Oberfläche ist für die Anwendungsentwicklung besonders die Anbindung von Da-
tenquellen interessant. Die bisherigen Beschränkungen auf die fixen Strukturen von Notes-
Anwendungen haben mit xPages keine Gültigkeit mehr.
Durch die Trennung der Oberfläche von den Daten, können nun beliebige Daten als Daten-
quelle genutzt werden. Diese können sowohl relational über eine SQL-Datenbank zur Verfü-
gung stehen, als auch in einer dokumentbasierten Form.
xPages lassen hierbei sowohl die fixe als auch die dynamische Einbindung von Datenquellen
zu. So kann zur Laufzeit dynamisch eine Datenquelle eingebunden werden. Dazu können
auch mehrere Datenquellen als Basis von xPages dienen. Diese Daten können aus unter-
schiedlichen Dokumenten, Ansichten und sogar aus unterschiedlichen Anwendungen stam-
men. Vermutlich einer der größten Vorteile der xPages.
Werden bei der Entwicklung noch Java-Beans für die Anbindung an relationale Datenbank-
Management-Systeme genutzt, wird die Realisierung von xPages zur Freude. Über Java
können Funktionalitäten realisiert werden, die vorher undenkbar waren. Die Trennung von
Daten, Logik und Oberfläche ermöglicht ergänzend die gleichzeitige Entwicklung an einer
Anwendung durch mehrere Entwickler mit unterschiedlichen Skills. So kann die Entwicklung
der Oberfläche parallel zur Logik durchgeführt werden, was in der klassischen Notes-
Entwicklung nicht so einfach möglich war.
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- 6. W HITE P APER X P AGES
4 G R E N ZE N UND H E R A U S F O RD E RU N GE N V O N X P AG E S
Neben den ganzen positiven Aspekten gibt es natürlich auch Herausforderungen, denen
man sich bei der Entwicklung von xPages stellen muss. So treten bei der Programmierung
von Anwendungen bisweilen unvorhersehbare Laufzeitfehler auf, deren Ursachen nicht zu
ergründen sind. Ein Neustart des Servers oder auch die einfache Umbenennung von Ele-
menten kann teilweise zur Lösung der Probleme führen. Teilweise sind Funktionalitäten nicht
durchgängig realisiert, was dazu führt, dass die Nutzung an Stelle A funktioniert, an Stelle B
aber zu einem Problem führt, das nicht nachvollziehbar ist.
Mit jeder Version von Lotus Notes bzw. Domino wurden diese Effekte allerdings geringer.
Ganz abgeschlossen sind die Maßnahmen der Qualitätssicherung bei IBM allerdings wohl
noch nicht.
Für die Entwicklung von xPages werden an auch den Entwickler erweiterte Anforderungen
gestellt. Oft vorhandene Kenntnisse in HTML, CSS und clientseitigem Java-Script müssen,
für die effiziente Entwicklung von xPages, um einige Fähigkeiten erweitert werden. Unerläss-
lich sind Kenntnisse in serverseitigem Java-Script und das Wissen um Java Server Faces.
Eine solide Java-Kenntnis gehört ebenfalls zur Basis für die Erstellung von xPages.
Diese Anforderungen gestattet zum einen die Entwicklung von xPages-Anwendungen durch
Entwickler, die im Vorfeld keinen Kontakt mit Lotus Notes hatten und ihren Schwerpunkt im
Java-Umfeld hatten. Sie erschwert aber die Programmierung durch Entwickler, die im Vorfeld
hauptsächlich mit Lotus Notes gearbeitet haben.
Für die Zukunft sind ein besserer Java Script Editor und ein WYSIWYG-Editor angekündigt.
Die bisherige Implementierung in der Entwicklungsumgebung entspricht nicht dem aktuellen
Standard und ist vom Funktionsumfang zu gering. Ebenso ist eine direkte Nutzung von Lotus
Script in xPages ein Wunsch, den viele Entwickler hegen. Hiermit wäre eine Umstellung von
bestehenden Anwendungen auf xPages noch einfacher zu gehen.
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- 7. W HITE P APER X P AGES
5 F AZ I T
IBM gibt mit xPages ein klares Signal für die strategische Ausrichtung. Anwendungen wer-
den sich weiter ins Web verlagern. Mit Einführung der xPages wird diesem Trend Rechnung
getragen, ohne die einzigartigen Vorteile von Lotus Notes zu verzichten. Insbesondere die
Replikation von Daten und die damit verbunden Möglichkeit des „Offline-Arbeitens“ sind un-
bestritten Funktionalitäten, die ihresgleichen suchen.
Zu beachten ist die Einarbeitungszeit für die Entwicklung. Kenntnisse in Web-Entwicklung
sind essentiell für die Erstellung von xPages.
Mit xPages ist es gelungen, den Ansatz des „Rapid Application Development“, der bisher nur
für die Client-Anwendungen galt, nun auch für Web-Anwendungen zu ermöglichen. Die Mög-
lichkeit, bestehende Anwendungen Schritt für Schritt auf die neue Technologie umzustellen,
macht die Umstellung laufender Anwendungen auf xPages interessant. Insbesondere bei der
Betrachtung der sehr langen Lebenszyklen von Notes-Anwendungen.
Die Möglichkeiten der Verbindung von Daten aus unterschiedlichen Quellen und die Optimie-
rung der Oberflächen bilden zwei Kernfunktionen, die lange von Lotus Notes gefordert wur-
den. Die Umsetzung ist gut gelungen und die Entwicklung ist hier noch nicht abgeschlossen.
Eine fehlerfreie Entwicklungsumgebung und ein WYSIWYG-Editor werden die Realisierung
von Anwendungen mit xPages weiter vereinfachen.
Gut gelungen ist die Integration in den bestehenden Notes-Client. Für die Nutzung von
xPages ist keine weitere Installation notwendig und eine Oberfläche wird in allen Clients ge-
nutzt. Dies reduziert Entwicklungsaufwand und erhöht den Wiedererkennungswert einer An-
wendung. Auch die Nutzung der Replikation und der Möglichkeit des Arbeitens ohne Netz-
werkanbindung ist sehr gut gelungen.
Der Einsatz von xPages erweitert die Möglichkeiten von Anwendungen und macht diese
über mehrere Clients nutzbar. Die Entwicklung mit xPages ist aufwendiger als die klassische
Notes-Entwicklung. Wo der Bedarf einer Online-Nutzung von Notes-Anwendungen besteht,
ist der Einsatz von xPages sehr zu empfehlen. Bei Anwendungen, die sehr spezifische An-
forderungen haben und nur durch einem engen Benutzerkreis (z.B. innerhalb eines Unter-
nehmens) genutzt werden oder in denen hochsensible Daten vorgehalten werden, ist die
Realisierung einer Notes-Anwendung aus heutiger Sicht zu bevorzugen.
Copyright 2012 Wünsch AG
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