2. Ereignis- und Kulturgeschichtliche
Höhepunkte – ein Abriss
1960er:
-Politik
Vietnamkrieg
Deutsch-deutsche Teilung
Studentenbewegungen
Ausschwitzprozesse
- Kultur/ Gesellschaft
Pazifismus
Sexuelle
Revolution
Feminismus
Farbfernsehn
3. Ereignis- und Kulturgeschichtliche
Höhepunkte – ein Abriss
1970er:
-Politik
Ölkrise
Ende Vietnamkrieg
RAF
- Kultur/ Gesellschaft
Antiatomkraftbe
wegung
Technik (PC;
Videospiele
Musik (Disco-
Welle)
4. Ereignis- und Kulturgeschichtliche
Höhepunkte – ein Abriss
1980er:
-Politik
HIV
Tschernobyl
Mauerfall
- Kultur/ Gesellschaft
Nullbockgeneration
Computerspiele/
Spielekonsolen/
Videorekorder/ CD´s
5. Ereignis- und Kulturgeschichtliche
Höhepunkte – ein Abriss
1990er:
-Politik
Wiedervereinigung
Euro
Dolly
- Kultur/ Gesellschaft
PC´s im Privathaushalt
Internet
Handys
TV
BigBrother
7. Bild vom Menschen
• (Politisches-) Individuum/ Konsument
• Pluralismus
» Ansichten
» Werte
» Toleranz
» Natur
» Selbstbestimmtheit
8. Zusammenhänge von Medientechnologien,
Selbstbild des Menschen, Kultur und Politik
• Zeit des Wandels, Mitbestimmung, radikaler
Umbrüche, Widerstände, Infragestellen und
Aufarbeitung
• Durch neue Technologien erreicht Politik ein
zunehmend größeres Publikum
• Spannungen zwischen Traditionen und
Umbrüchen
o Vom Industriezeitalter zum
Informationszeitalter
9. Verhältnis von „freier Kunst“ zur Gesaltungstechnik/
Designe, visueller Informations- und
Medientechnologie
• Kunst bediente sich neuer Technologien
⇒Grenzen zum Teil fließend
⇒Haute Couture
- Lifestylekonsum
⇒Marken = Statussymbole
10. „Kunst“ / Status / Künstler
• Informant/ Kritiker/ Unterhalter
• Klare Abgrenzung von Kunst zum Alltag nur
noch bedingt möglich
• -> Kunst konnte alles sein (Ready Made)
14. Ein Schritt zurück
– 20er hatten einen Anstoß zu neuer Form von
Schule gegeben (Reformpädagogik)
– Mitte/Ende 30er: Nazis organisieren Schule
wie im 19.Jahrhundert
– 60er: Wiedereinführung der
Konfessionsschule
15. Autorität, Strenge und körperliche Züchtigung
– Lehrerpult auf „Podest“
– alle Tische nach vorne gerichtet
– oft als Pädagogik der „harten Hand“
bezeichnet (Volksschulen)
– Lehrer und Lehrmethoden durch Nazi-Zeit
geprägt
– Verlangt wurde: Gehorsam, Disziplin und
Auswendiglernen
16. Bildungsstätten
– Volksschule → ca. 40 Schüler pro Klasse
– Realschule → ca. 35 Schüler pro Klasse
– Gymnasium → ca. 30 Schüler pro Klasse
17. Selektion an Schulen
– 40-45 % der Schüler die ab der 5. Klasse das
Gymnasium besuchten, schafften das Abitur
– 65-70 % der Realschüler den mittleren
Bildungsabschluss
→ besonders Mädchen und Arbeiterkinder
– 87 % der Akademikerkinder wechselten nach der
vierten Klasse auf Gymnasien, nur 11% der
Arbeiterkinder
– 70% der Arbeiterkinder wechselten nach der
vierten Klasse in die Volksschuloberstufe, nur 7%
der Akademikerkinder
18. Universitäten
• „Unter den Talaren Muff von 1000 Jahren“
• „...Die ,1000 Jahre' waren durchaus doppeldeutig
gemeint - einerseits als Anspielung auf die
altersmorschen Traditionen im Universitätsbetrieb,
andererseits aber als Hinweis auf die Professoren mit
brauner Vergangenheit, die sich weitgehend
problemlos aus der NS-Zeit, dem Tausendjährigen
Reich, in die Nachkriegsdemokratie hinübergerettet
hatten.“ (Gerd Hinnerk, Interview mit dem „Spiegel“
vom 12.11.2007)
19. Der Umbruch
– Ende Januar 1967 durften Studenten erstmals
an Fakultätssitzungen teilnehmen
– Beginn des Studienjahres wird von Ostern auf
den Sommer verschoben
• → Grundlage für Schüler-, Studenten- und
Lehreraustausch ins und aus dem Ausland
20. 1968 → neue Schulreformen
– Konfessionsschulen werden aufgelöst
– Volksschulen werden in Grundschulen und
Hauptschulen aufgeteilt
– Hauptschule: 9 Schuljahre obligatorisch, das 10.
optional
– Lehrpläne werden abgestimmt
– Orientierungsstufen werden eingeführt
– Geschlechtertrennung und Prügelstrafe werden
abgeschaft
– erste Versuche Gesamtschulen zu bilden
21. Unterrichtsformen
– Frontalunterricht → Gruppenarbeit,
Partnerarbeit, Gesprächskreise
– Lehrer steht nicht mehr allein im Fokus
– kleinere Klassen
– Individuelle Betreuung → Förderunterricht
– Schüler- und Elternvertreter → Teilnahme an
Schulkonferenzen
22. Einfluss auf Studieninhalte
– neue Studiengänge werden geschaffen, alte
angepasst oder auf Relevanz geprüft
– Pädagogische bzw. Erziehungswissenschaftliche
Inhalte komplett überholt
– 1969: Preußische Gewerbeordnung von 1866
wird durch neues Berufsausbildungsgesetz
ersetzt
– vom „Lehrherr“ zum „Ausbilder“
– vom „Lehrling“ zum „Auszubildenden“
23.
24. Kunstpädagogik – ein Überblick
• Kunstpädagogik fängt 1945 genau da
wieder an, wo sie 1933 aufgehört hat
Reinhard Pfennig vs. Gunter Otto
25. Reinhard Pfennig: (1914-1995)
• „Bildende Kunst der Gegenwart. Analyse und
Methode“ Oldenburg 1959
• „Gegenwart der bildenden Kunst. Erziehung
zum bildnerischen Denken“ Oldenburg 1964
34. Erster Erfahrungsgrund:
•Die Verbindung von Form und Grund,
•die Artikulation der Zeichen,
•das Herstellen von Beziehungsgefügen,
•die Formung von Vorgängen,
•das Gruppieren und
•Experimentieren
38. Zweiter Erfahrungsgrund
•Das Problem des Raumes – Durchdringung und
Transparenz
•Das Problem der Form – Abstraktion und
Konkretion
•Das Problem der Bewegung – Dynamisches
Gleichgewicht
•Das Problem der Farbe – Autonomie der
Ausdruckskräfte
43. Gunter Otto (1927-1999)
• Professor an der Universität Hamburg
• - „Kunst als Prozess im Unterricht“,
Braunschweig 1964
• „Kunst soll helfen, eine Anschauung von
Wirklichkeit heute zu gewinnen“
• „Die differenzierten Kulturmuster der
Gegenwart sind ohne rationale
Durchdringung nicht mehr zu assimilieren“
44. Kunstunterricht
Intention Inhalt Methode Medium
Strukturieren
Und
Kommunizieren
Bildnerische
Prozesse
Und
Ästhetische
Objekte
Produktion
Und
Reflexion
Realisation
und
Präsentation
Lehrabsicht Lerninhalt Lehrweg Lehrmittel
45. Beispielaufgabe für eine 9 te Klasse:
•1.0 Bildnerische Problemstellung: Herstellung eines in sich
differenzierten Farbgefüges aus Farbflecken.
•Die drei Farbbereiche Blau, Braun und Grün sind in sich nach Hell
und Dunkel (damit zugleich nach Warm und Kalt) und in Richtung auf
ihre jeweilige Nachbarfarbe zu differenzieren;
•1.1 die drei Farbbereiche sind zur Bildeinheit zu integrieren;
•1.2 der Bildzusammenhang ist in fleckhafter Malweise, von
Farbflecken zu Farbzusammenhängen und Farbgefügen
fortschreitend aufzubauen.
•2.0 Mögliche Motivbindung: Es steht frei, den Farbbereichen
Atmosphärisches (Blau), Erde (Braun) und Vegetation (Grün)
zuzuordnen.
•3.0 Material: Deckfarben, flacher Borstenpinsel, weißes Papier im
Format 46x42cm.“
46.
47.
48.
49.
50. “Na schön, das ist die
Matrix. Aber wie kriegen
wir den Unterricht so
kleingewürfelt durch das
Raster?“
51. Visuelle Kommunikation und
„ästhetische Erziehung“
• Kunstunterricht /Unterricht muss SuS zu
mündigen Bürgern machen
• z.B gegenüber der Dominanz von Medien
• => visuelle Kommunikation
• „trockenes“, lehrergelenktes Analysieren
53. Ästhetische Erziehung
• Kunst ist keine optischer Informationsträger
unter vielen (wie n der visuellen
Kommunikation)
• Man braucht Kunstverständnis um mit der
Massivität und Einseitigkeit der Wirklichkeit
leben zu können
• -> zurück zur Praxis
57. Spätere Zitate von G.Otto
• „Bilder präsentieren und repräsentieren
Lebensweisen“
• „Bilder auslegen heißt, die Welt der Bilder mit
der eigenen Lebenswelt verbinden, mit
Erfahrungen, mit Erinnerungen, mit
Handlungen und Lebensformen“
58. „Was siehst Du, was erinnerst Du, was
fühlst Du, wenn Du das Bild ansiehst?“
59.
60.
61. Welsch
• „Wo Wirklichkeit aus weichen Mäandern und
ununterscheidbaren Übergängen von Schein
und Realität oder Fiktion und Konstruktion
besteht, da braucht es, um solchen Prozessen
auf die Spur zu kommen und einigermaßen
gewachsen zu sein, ein ähnlich bewegliches
und geschmeidiges Denken, da ist nur noch
ein ästhetisches Denken navigationsfähig“