Referatspräsentation für das Thema al-ʾĀmidī und sein Werk „al-muwāzana bayna šiʿr Abī Tammām wal-Buḫturī“ des Faches "Islamische Theologie (MA)" im Seminar "Arabische Rhetorik" bei Prof. Dr. Thomas Bauer an der Westfälischen-Wilhelms Universität Münster. WS 2010/2011
al-ʾĀmidī und sein Werk „al-muwāzana bayna šiʿr Abī Tammām wal-Buḫturī“
1. al-ʾĀmidī
(295/908 – 371/932)
und sein Werk
„al-muwāzana bayna šiʿr Abī Tammām wal-Buḫturī“
Bilal Erkin – Rhetorik (Seminar) - Prof. Dr. Thomas Bauer – WS 2010/11
2. Gliederung
• I. Biografie
• II. Poesiekritik am Beispiel der istiʿāra
• III. Sein Werk „al-muwāzana“
• IV. Auszug als Beispiel seiner Kritik
3. Biografie
• Abul-Qāsim al-Ḥasan b. Bišr bin Yaḥyā al-ʾĀmidī
• 295/908 in Baṣra geboren
• Verwaltungsbeamter in Baṣra und Baġdād
• Dichter, Philologe, Grammatiker, Kritiker der
Poesie
• 371/908 gestorben
4. Seine Lehrer
• Abū Mūsā Sulaymān b. Muḥammad al-Ḥāmid
• Ibrāhīm b. Muḥammad
• az-Zaǧǧāǧ Ibrāhīm b as-Sarā b. Sahl
• Abū Bakr Muḥammad b. al-Ḥasan b. Durayd
• al-ʾAḫfaš al-ʾAsġar ʿAlī b. Sulaymān
• Ibn as-Sarrāǧ
5. Seine Zeitgenossen
• al-Faraǧ al-ʾIṣfaḥānī (284-356)
• al-Marzabānī (297-978)
• Abū Aḥmad al-Ḥasan b. ʿAbdullāh al-ʿAskarī
(293-382)
7. Seine Poesiekritik anhand istiʿāra
• „unverständliche istiʿāra hebt die Ästhetik
eines Gedichts auf und stellt ein Symbol des
Unsinns dar.“
• schlechte istiʿāra als Grund zur „Obskurität“
und Unverständniss
• Gedichte sollen kommunikativ sein
• Analyse an konkreten Beispielen und
Vergleichen
8. Funktionen der istiʿāra
• es muss im Textfluss angebracht sein (laʿīqa)
• die Implikation sollte gängig sein (ʿāmm)
• ihre Bedeutungen sollten einfach erklärbar sein
• kein Faktor für die Vollkommenheit eines
Gedichts
• „wenn das geliehene Wort keinen Nutzen
(fāʿida) hat, so mangelt es an Legitimation für
dessen Nutzung und kann daher nicht als
ästhetisch behauptet werden“
9. Sein Werk al-muwāzana
• „al-muwāzana bayna šiʿr Abī Tammām wal-Buḫturī“
• Abwägung zwischen der Dichtung von Abu
Tammām Ḥabīb b. ʾAws aṭ-Ṭāʿī (g. 231/846)
und ʿUbāda al-Walīd b. ʿUbaydallah al-Buḫturī
(g. 284/897)
• 1870 in Istanbul gedruckt (wurde später ins
Türkische übersetzt)
• Reproduktionen: 1894 Beirut, 1928 Kairo,
1932 gem. Brockelmann
10. Sein Werk al-muwāzana
• Analyse des Originalmanuskripts durch
Krenkow
• Antwort auf die Autobiografie von Abū Bakr
as-Sūlī über Abū Tammām
• as-Sūlī war Leitfigur einer neuen Stilrichtng
der arabischen Poesie, wo die „weit hergeholte
Metaphorik“ (istiʿāra) im Überfluss genutzt
wurde
• diese Stilrichtung im 4./5. Jhd. d. H. umstritten
11. Sein Werk al-muwāzana - Aufbau
• Vorwort: Diskussion, ob Abū Tammām oder
al-Buḫturī besser in der Dichtung ist (ašʿar)
• al-Buḫturī: Beduinendichter,
traditionalistischer Stil, verständliche Sprache
• Abū Tammām: neuer Stil, schwer verständlich
• al-Āmidī will kein abschließendes Urteil fällen
12. Sein Werk al-muwāzana - Vorwort
• „Wenn du die Flüssigkeit der Rede, die Süße der Laute,
die Einfachheit der Begriffe und die Schönheit des
Ausdrucks vorziehst, so ist für dich al-Buḫturī besser.
Wenn du die Kunstfertigkeit (ṣanʿa) schätzst und dir
schwerverständliche Wörter Freude bereiten, so ist für
dich Abū Tammām vorzuziehen.“
13. Sein Werk al-muwāzana - Einleitung
• Aufzeigen von Fehlern bei beiden Dichtern
• ausführlichere Kritik für Abū Tammām
– „es gibt keine Ähnlichkeit zwischen
‚Ausleihendem‘ und ‚Ausgeliehenen‘“
14. Sein Werk al-muwāzana – Hauptteil
• Gestohlene Verse (sariqāt) nur tadelnswert,
wenn der „Dieb“ keine Verbesserung leistet
• Vergleich der Gestaltung einzelner Motive
(maʿānī) bei panegyrischen Gedichten durch
Aufteilung in kleinste Elemente und
Beurteilung der genutzten rhet./stil. Mitteln
• Unterscheidung zwischen matbūʿ und maṣnūʿ