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Ausfagentheorie
1. Bemerkungen zur Ausfagentheorie des radikalen Physikalismus
Author(s): Thilo Vogel
Source: Erkenntnis, 4. Bd. (1934), pp. 160-164
Published by: Springer
Stable URL: http://www.jstor.org/stable/20011712
Accessed: 27/04/2009 04:24
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2. (i6o)
zur Ausfagentheorie
Bemerkungen
des radikalenPhyfikdksmus
Von
Thilo Vogel (Zuoz-Engadin)
von
im Sinne
Im folgenden das Wort elementarer
wird ?Ausfagequot;
verwendet.
Ausfage, Protokollausfage
zu.
einen
ordnet Sachverhalt
folchen
Wittgenftein Ausfage
jeder
ein von
ein Zeichenkomplex
Es befteht alfo ein Doppeltes: einerfeits,
Sachverhalt andererfeits.
diefem (Erlebnis, Wirkliches)
unabh?ngiger
den ?Sinnquot; eines Satzes von feiner Wahr?
unterfcheidet
Wittgenftein
heit. Der Sinn des Satzes befteht darin, da? er einem Sachverhalt
ill die Behauptung, da? er diefen Sach?
zugeordnet ift; dieWahrheit
einen Sinn
Satz mu? fchon
abbildet:
ftrukturtreu
verhalt ?Jeder
haben; die Bejahung kann ihn ihm nicht geben, denn fie bejaht ja
den Sinn.quot; 4. 064.)
gerade (Traktatus
weil fie
ift als bedenklich
Diefe worden,
empfunden
Auffaffung
werden.
fcharf gegen?bergeftellt
die den Ausfagen
Gebilde einf?hrt,
wenn S?tze nur
kann fie zu folgendem Schlu? verf?hren:
Tatf?chlich
abbilden, dann ift die Wirklichkeit
die Struktur der Wirklichkeit
ill ein Schein?
Das
d. h. fie enth?lt Unfagbares.
als Struktur;
mehr
Form
feh?tzt alfo in diefer
Die Wittgenfteinfehe Theorie
fatz.
nicht vor Scheinf?tzen.
vor
an Carnap l??t daher der
allem
und Neurath
Im Anfchlu?
nur noch von
fallen und fpricht
Kreis die Verdoppelung
Wiener
?Ausfagen werden mit Ausfagen
fo Neurath1): verglichen,
Ausfagen;
nicht mit ,Erlebniffen'...quot;
1. Was
Es find nun folgende zu kl?ren: ein Gebilde
f?r
Fragen
von
ift eine Ausfage? Neurath ,Tinten
antwortet2): ?Verkn?pfungen
von
auf Papier' und Verkn?pfungen ,Lufterfch?tterungen',
h?geln
kann, nennen
die man unter beftimmten gleichfetzen
Bedingungen
es gibt
find nicht immer S?tze;
wir S?tze.quot; Indeffen Tintenh?gel
S. 403.
im Phyfikalismus, Erkenntnis II,
1) Soziologie
S.
Erkenntnis III, 209.
2) Protokollf?tze,
3. 161
zur Ausfagentheorie des radikalen Phyfikalismus
Bemerkungen
nennen
aber nur ganz wir
beftimmte
viele
unendlich Zeichengebilde,
ift:
Daher
Auslagen.
2. Das das die
oder Auswahlprinzip anzugeben,
Auszeichnungs-
mu?
dem Sinnbegriff
kennzeichnet. Neben
?finnvollenquot; Auslagen
werden.
definiert
auch der Wahrheitsbegriff
zu
2. i. Carnap als
formal
veriucht den faffen,
Sinnbegriff
= Ein Satz ift
Terminus (
?logiieh-iemantiiehen iyntaxgem??)quot;1).
er der
wenn ift.
danach finnvoll, Syntax gebildet
logi?chen gem??
Offenbar ift diefer Sinnbegriff keine Pr?zifierung desWittgenftein
fie
ichen, denn hiernach w?ren finnvoll, w?hrend
auch Tautologien
es icheint,
Aber
bei Wittgenftein finnfrei find (vgl. Trakt. 4. 461).
nur notwendig, aber nicht hinreichend
da? die Carnapiche Forderung
ift; er felbft ftellt feft2) da? ein Satz deshalb finnlos fein kann, weil
d. h.
in ihm ein Wort Rein
ohne Bedeutung vorkommt. femantifch,
denn
laffen fich folche Worte nicht ausfchlie?en,
formal-logifch
gar nicht vor.
in einer
logifchen Theorie
kommen
Wortbedeutungen
der logifchen Syntax darf nie
3. 33): ?In
Vgl. Wittgenftein (Trakt.
wir den
eines Zeichens eine Rolle
die Bedeutung fpielen.quot; Nehmen
Satz ift
ift ein vierf??iges Wirbeltier.quot; Diefer
Satz: ?Das Einhorn
Aber ob er finnvoll ift, h?ngt von dem Sachbereich
iyntaxgem??.
ab, in den er geh?rt. ift er finnlos,
Innerhalb der Naturwiffenichaft
es fich da?
da das Wort ift. Handelt
ohne Bedeutung
?Einhornquot;
um eine Unterfuchung ?ber Sagen und M?rchen, fo ift der
gegen
da? man
Satz jeder Aus?
finnvoll. Au?erdem die Tatfache,
wird
nur ihr eigent?mlichen
einen Sinn
ganz befonderen, zufchreibt,
fage
den Carnapfehen
durch nicht erfa?t.
Sinnbegriff
2. 11. Im Zufammenhang damit fteht die Frage der Erl?uterungs
f?tze. Nach Wittgenftein find dies S?tze ?ber Undefinierte Grund?
es find S?tze,
zeichen 3. 263). Genauer: in denen W?rter
(Trakt.
in zul?ffigen
die weder noch in der Pro?
vorkommen, Syftemf?tzen
zu k?nnen,
Um
verwendet werden. entfeheiden ob
tokollfprache
man den Wort
wiffenfchaftlich zul?ffig find, mu?
Erl?uterungsf?tze
fehatz der Protokollfprache genau feltgelegt haben. Das aber ift mit
logifchen Mitteln nicht m?glich.
2. 12. Nach Moore, u. a. gibt es fog. intenfionale
Paul Wei?
z. B. die Relation
logifche Relationen, ?entailmentquot;3). Beifpiel:
?Dies ift rotquot; entails ?dies ift gef?rbtquot;. Die Richtigkeit diefes mole
*) Pfychologie in phyfikalifcher Sprache, Erkenntnis III, S. 126.
der Metaphyfik... S.
Erkenntnis ff.
II, 219
2) ?berwindung
J?rgen J?rgenfen: Ziele und Probleme der Logiftik. Erk. Ill, S. 92/93.
3) Vgl.
11*
4. Thilo Vogel
l62
von den Wahrheitswerten
fieht man unabh?ngig
Satzes der
kularen
nur auf Grund ihres Sinnes. Diefer
Atomf?tze ift
ein, Sinnbegriff
nicht auf den der Syntaxgem??heit zur?ckzuf?hren.
jedenfalls
2. 2. Den Wahrheitsbegriff fchlichten elementaren
der Ausfagen
hat Neurath1) definiert: ?Richtig
(Protokollf?tze) folgenderma?en
man fie eingliedern An an?
dann, wenn
eine Ausfage kann.quot;
hei?t
er dies da? die Protokollf?tze, die
derer dahin,
Stelle2) pr?zifiert
ein widerfpruchslofes
der Einheitswiffenfchaft zugrunde liegen,
einer Ausfage ill damit auf den
Syftem bilden muffen. Die Wahrheit
der Wideripruchsfreiheit zur?ckgef?hrt.
Begriff
2. 2i. Das nur die Wahr?
da? man
bedeutet zun?chft, eigentlich
nicht aber die Wahrheit
heit einer feftftellen kann,
Satzgefamtheit
von einem Syftem.
eines einzelnen ifolierten Satzes, unabh?ngig Ja,
es hat eines folchen ifolierten
gar keinen Sinn, nach der Wahrheit
zu fragen; eine Ausfage, die nicht mit einem Syftem zufam?
Satzes
finnlos. H?lt der Phyfika?
kann, ill ?berhaupt
werden
mengehalten
doch ziemlieh neuartige Kon?
lismus diefe f?r die Erlebnisausfagen
aufrecht?
unbedingt
fequenz
2. 22. Wichtiger ill indeffen ein Einwand, der auf Zilfel3) zur?ck?
es ein derartiges widerfpruchsfreies
wenn gibt,
geht: Protokollfyftem
fo gibt es ficher viele. Welches ill dann das ausgezeichnete Syftem
von das der Einheitswiffenfchaft
Protokollf?tzen, zugrunde liegt?
ift nicht ganz befriedigend: diejenigen Protokolle
Antwort4)
Carnaps
ver?
find zul?ffig, die fich mit den meiften vorhandenen Protokollen
laffen. Sie enth?lt allerdings da?
den richtigen Gedanken,
einbaren
fich nie a priori beweifen fon?
der Wiffenfchaft
die M?glichkeit l??t,
dern fich einfach zeigt. Aber fo, wie fie Carnap formuliert, wird fich
an einen
nicht halten laffen, fie grenzt bedenklich
diefe Auffaffung
keine andere Auszeichnung f?r
hiftorifchen Relativismus: ?Es gibt
als die hiftorifche Auszeichnung, da? fie die
?unierequot; Wiffen?chaft
iftquot;. Das und
unferes Kulturkreifes hei?t nicht mehr
Wiffenfchaft
als da? andere Wiffenfchaften
andere Kulturkreife
nicht weniger,
kein eindeutiger
haben k?nnen. Und da ift,
?Kulturkreisquot; Begriff
ift es auch m?glich, in demfelben Kulturbereieh
da? andere ?Wiffen?
und
fchaftenquot; m?glich Verfeeh
find. Intuitioniften,
Neuplatoniker
im Phyfikalismus, Erkenntnis II, S. 403.
*) Soziologie
Erkenntnis S.
III,
*) Protokollf?tze, 208/9.
zur Wi?Tenfchaftslogik, III.
Erkenntnis
8) Bemerkungen
III, S. 180.
4) Erkenntnis
5. zur Ausfagentheorie radikalen
des 163
Phy?kalismus
Bemerkungen
ter der Erkenntnistheorie fich
des Schauens und Verftehens werden
?ber dieie Koniequenz jedenfalls freuen.
man
2. 23. Wenn ift, wie ftellt
Wahrheit Widerfpruchsfreiheit
ver?
mit Ausfagen
werden
letztere feft? Neurath fagt: ?Ausfagen
alfo
im Sinne der Carnapfchen
Das ift jedenfalls Semantik,
glichen.quot;
rein
alfo eine
ift
gemeint.
formal-logifeh Widerfpruchslofigkeit
des Zeichenfyftems
kombinatorifche ?Protokollausfagenquot;.
Eigenfchaft
zu k?nnen, mu? man
Um einen Widerfpruehsfreiheitsbeweis f?hren
wenn
Das
haben. f?r Protokolli?tze,
das Syftem axiomatifiert geht
wenn
nur Weiie
in gewiffer
das
dann, abge
Syftem
?berhaupt,
es ift doch wohl eines
das Charakteriftiiehe
?chloffen ift. Aber
da? man es niemals als abge?chloffen
Syftems von Protokollausiagen,
m??te man vorher Genaueres h?ren ?ber
an?ehen kann. Mindeftens
die Art einer Axioma?
dieies fcheint der Verfuch
Jedenfalls
Syftems.
von
die Bedeutung
deshalb
fchon
tik weil
ausfichtslos, irgendwie
Es foil nicht behauptet werden,
Worten darin vorkommen m??te.
da? der formal-logiiche Wahrheitsbegriff prinzipiell nicht durch?
f?hrbar w?re, aber er ift fchon deshalb kaum brauchbar, weil er fich
viel zu weit von dem praktifchen ent?
Verfahren der Wiffenfchaft
neue Protokolle an feinen eigenen,
fernt. Der Wiffenfchaftler pr?ft
indem er fich den Sinn beider vergegenw?rtigt, indem er vorkom?
hin anfleht. Auch das kann man
mende Worte auf ihre Bedeutung
aus der Neurathfchen w?rde
herauslefen,
Formulierung allerdings
das auf den Sinnbegriff Wittgenfteins f?hren.
nur mit Ausfagen,
da? Ausfagen nicht mit der
Neurath betont,
er
werden d?rfen. Andererfeits betont
?Wirklichkeitquot; verglichen
felbft nur phyfikaliiche unter anderen
da? Ausfagen Gebilde
auch,
darf man fie dann aber nicht mit diefen anderen ver?
find. Warum
wenn fie doch find? Durch fein Verbot
gleichen, Ranges
gleichen
gibt er jedenfalls dem phyfikalifchen Gebilde ?Ausfagequot; eine be?
fondere Auszeichnung.
Faffen wir alles zuiammen, io icheint es, da? die radikale Theorie
Neuraths nicht n?tig ift. Erftens ichlie?t fie Scheini?tze io wenig
aus wie dieWittgenftein?che Theorie. (Eine Semantik l??t fich mit
beiden Zweitens f?hrt die Auffaffung Witt?
gleich gut vereinbaren.)
wohl nicht unbedingt auf eine metaphyfi?che
genfteins Verdoppelung,
wenn man fie etwa io formuliert: find phyfikalifche Ge?
Ausfagen
von Sachver?
bilde neben anderen. Man kann eine endliche Menge
von ?Dingenquot; ausw?hlen und fie in geeigneter
halten, (?Zeichenquot;)
Weife fo zufammenfetzen, da? diefe Zufammenftellungen einem be
6. Thilo Vogel
164
von oder
Bereich anderen Saehverhalten
ftimmten (?Teilfprachequot;)
ftrukturtreu
allen
auch Sachverhalten zugeord?
(?Einheitsfprachequot;)
net werden Dabei bleiben die Zeichenkomplexe
k?nnen. phyfika?
das, was fie abbilden. Die Wirklich?
genau wie
lifche Sachverhalte
Bleibt man n?mlich ftreng bei diefer
keit ift keineswegs verdoppelt.
Auffaffung, fo hat ein Satz wie ?Die Erlebnisinhalte felbft find un
gar keinen Sinn.
ausfprechbarquot;
zu einer
freuen, wenn end?
Ich w?rde diefe
mich Anmerkungen
und Neuraths
der bedeutfamen Gedanken
g?ltigen Kl?rung Carnaps
k?nnten.
beitragen
Druckfehlerberichtigung
i
in Heft
In dem erften Teil des Beitrags Penttil? und Saarnio, ver?ffentlicht
diefes Bandes, ift folgendes zu berichtigen:
: ?und
von der
einzufchieben
6 W?rter
hinter
S. ift
Zeile unten, ,In
2.)
38,
zweiten Zeile diefes Abfatzes flehen kurfiv gedruckt zwei W?rter'.quot;
S. 39, Zeile 16 und 27 fehlt die Wiederholung von x; es mu? richtig hei?en:
?x = xs
ot.O.
Wort
{Wort}
x= Tif A ot.O.xe {Wort}.quot;