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Die Konstruktion der Erfahrungswelt: Carnap und Husserl
Author(s): Verena E. Mayer
Source: Erkenntnis (1975-), Vol. 35, No. 1/3, Special Volume in Honor of Rudolf Carnap and
Hans Reichenbach (Jul., 1991), pp. 287-303
Published by: Springer
Stable URL: http://www.jstor.org/stable/20012372
Accessed: 27/04/2009 04:10

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http://www.jstor.org
E.    MAYER
                                      VERENA




                                                 DER ERFAHRUNGSWELT:
    DIE KONSTRUKTION
                         CARNAP                UND HUSSERL*



Carnaps Logischer Aufbau der Welt1 wird oft als Versuch                 das
                                                           aufgefa?t,
                                                      zu verwirklichen,
                                   des Empirismus
erkenntnistheoretische   Programm
 indem                            auf
          die Gesamterfahrung          elementar                   Einzel?
                                                     gegebene
                                    wird.2 Erkenntnistheoretische     Modelle,
wahrnehmungen      zur?ckgef?hrt
bei denen Wahrnehmungen          die Basis bilden, also ph?nomenalistische
                                                                  (P) aus:
                     sich nach Stegm?ller
          zeichnen                            durch die These
Modelle,

                     realen Dinge    und
              Alle                                       Prozesse       sind               Konstruk?
    (P)                                                                         logische
               tionen aus Sinnesdaten.3

                                                            als Paradebeispiel         eines   solchen
             Logischer       Aufbau
Carnaps                                  galt h?ufig
Modells.
  Dieser empiristischen                                       ist vor allem
                                     des Konstitutionssystems
                          Deutung
in letzter Zeit widersprochen     worden.   So wurde gezeigt,  da? sich in
                                   und vor allem im Logischen
den fr?hen Schriften Carnaps                                       Aufbau
                                                und rationalistische6     Elemente      und
                   konventionalistische5
kantianische,4
Strukturen finden. Die inh?rente Mehrdeutigkeit                                    des Car
                                                                 insbesondere
                                         ist dabei kein Zufall. Der Logische Auf?
napschen Konstitutionssystems
bau soll nicht ein neues erkenntnistheoretisches                                         das
                                                                System darstellen,
etwa gewisse                      der klassischen
                   Schw?chen                                         vermeiden      w?rde;
                                                        Systeme
Carnap will hier vielmehr einen theoretischen                Rahmen                      der
                                                                        entwickeln,
klassische philosophische                    und moderne        naturwissenschaftliche
                                 Systeme
Theorien     der Erkenntnis      umfa?t und kompatibel macht.
    Formal besteht Carnaps Grundidee                darin, die Russellsche          Typen?
                                               zu ?bertragen.
 theorie auf die Erkenntnistheorie                                 Aus der Basis des
               werden Gegenstandsarten             als unterschiedliche      Typen kon?
Gegebenen
 struiert. Die Gegenstandsbereiche            verschiedener Wissenschaften            sollen
 sich dann als verschiedene                                     auf einer einheitlichen
                                    'Konstitutionsstufen'
Basis erweisen.                                                etwa die Kontroversen
                     Philosophische       Streitigkeiten,
zwischen                     Idealismus      und Ph?nomenalismus,              sollen sich
             Realismus,
dabei aufl?sen; da in diesen drei Richtungen                       verschiedene
                                                          jeweils                    Typen
von Gegenst?nden         als wirklich vorausgesetzt                      ist ein gemein?
                                                             werden,
 samer Rahmen       zur Darstellung      ihrer Thesen      in der Konstitutionstheorie
              Innerhalb des Konstitutionssystems              sind philosophische       und
gegeben.7

Erkenntnis   35: 287-303,     1991.
    1991 Kluwer   Academic                                in the Netherlands.
                                               Printed
                               Publishers.
?
288                                  VERENA   E.   MAYER


                                     nur relativ zu bestimmten
wissenschaftliche         Theorien                                       Stufen der Be?
                                    bzw. wahr. Der Logische Aufbau
                           sinnvoll,
griffsentwicklung                                                                   verfolgt
                            Ziel, wenn       er diese
ein transzendentales                                     im Hintergrund          stehenden
                          explizit macht.
Konstitutionsstufen
   Ein ganz ?hnliches Programm             stellte Husserl     in seinen Ideen zu einer
                                                                                          vor:
                                 und ph?nomenologischen
 reinen Ph?nomenologie                                               Philosophie8
auch hier wird die These ausgef?hrt,               da? die Welt prinzipiell          auf der
Basis des Erlebnisstroms         eines m?glichen       Subjekts konstituiert        werden
kann.9 Husserl       betrachtete      die Ausf?hrung         dieses Projekts        als eine
                                                                               zu der die
                                      und umfangreiche
au?erordentlich       schwierige                                Aufgabe,
Ideen die theoretische                           die begriffliche    Vorarbeit       und ei?
                              Fundierung,
                   von m?glichen
        Skizzen                          Konstitutionsschritten          liefern     sollten.
nige
                     stellt der Logische                     einen Versuch         dar, die
                                                 Aufbau
Demgegen?ber
                                          von der Basis aus systematisch
einzelnen Konstitutionsschritte                                                       darzu?
                                                                                      nun
                            den Entw?rfen  Husserls    und Carnaps
 stellen.   Zwischen                                                        bestehen
                                                                             u.a. die fol?
                                   und terminologische
zahlreiche                                                Parallelen,
                   systematische
            .10
genden:1

                                    der Konstruktion          beider                  ist die
    (I)           Ausgangspunkt                                         Systeme
                                                                  (die Husserlsche      epo
                                       Urteilsenthaltung
                  ph?nomenologische
                  ch?);
                                                               sondern der Erlebnis?
                  Basis bilden dabei nicht Sinnesdaten,
    (II)
                   strom eines Subjekts; dieser ist in beiden F?llen nicht empiri?
                                                zu verstehen;
                   stisch oder sensualistisch
                                                     und die Idee eines Konstitu?
                                der Konstitution
                  der Begriff
    (III)
                                mit einer Basis im Erlebnisstrom         wird bei Hus?
                   tionssystems
                                      im selben Sinn verwendet;
                   serl und Carnap
                                der Systeme verl?uft weitgehend          analog. Dabei
                  Der Aufbau
    (IV)
                                                                               aus der -
                  wird auf der Basis (I) die Sinnenwelt       konstituiert,
                                              der Konstitution  des eigenen Lei?
                  ?ber den Zwischenschritt
                  bes - die materielle                 die Welt  des Freundpsy?
                                         Au?enwelt,
                  chischen und die geistige und kulturelle Welt    entstehen.


                                                                             mit
                                                  des Logischen
?hnlich                                                            Aufbaus
             weitgehende   ?bereinstimmung
                                           findet sich sonst nicht. Da Carnap
 anderen                        Systemen
          zeitgen?ssischen
               studiert hat und die Ideen im Logischen Aufbau mehrmals
bei Husserl
                                     der Systeme    und Terminologien
            ist die ?hnlichkeit
erw?hnt,                                                                   gewi?
                                 in seinem Konstitutionssystem      eine Rekon?
nicht zuf?llig. Ob Carnap
                                                     versucht oder nur einfach
struktion der Husserlschen        Ph?nomenologie
DIE                         DER    ERFAHRUNGSWELT
                      KONSTRUKTION                                                     289


             und weitgehend                                Anleihen                     sei
                                                                         vornimmt,
                                      stillschweigende
gro?z?gige                x
vorl?ufig dahingestellt.x


                                            2.

 (ad I) Als   Basis  des Logischen Aufbaus      dient Carnap das sog. 'Eigen
                         meint damit das Bewu?tsein        in einem sehr weiten
psychische'.    Carnap
Sinn; zu ihm sollen alle Erlebnisse                                  davon, ob
                                            geh?ren,    unabh?ngig
               oder nachtr?glich    auf sie reflektiert wird oder nicht.12 Der
gleichzeitig
Ausdruck      'Erlebnis' kennzeichnet                                   von ein?
                                         dabei nicht Vorkommnisse
zelnen Daten,       sondern ganzheitliche                              die nicht
                                             Erfahrungsabschnitte,
             sind.
analysiert
   Denselben                       w?hlt auch Husserl        in seinen Ideen. Hier
                Ausgangspunkt
bildet die Grundlage      der Konstitution     die 'nat?rliche Einstellung',    nach
der die Welt der inneren und ?u?eren Wahrnehmung                  samt den Bewu?t?
seinsakten    und anderen psychischen          Erlebnissen     als vorhanden      gilt.
                im weitesten   Sinn umfa?t damit alle Erlebnisse
Bewu?tsein                                                                  des Sub?
jekts; auch hier wird Reflexion        ausdr?cklich    nicht vorausgesetzt.13
   Bei Carnap hat die Grundlegung          des Systems in den Erlebnissen       eines
                                    sondern nur methodische
           keine ontologische,                                                     der
Subjekts                                                            Bedeutung:
Ausdruck                        ist ebenso wie 'Gegebenes' oder 'Erlebnis'
            'Eigenpsychisches'
irref?hrend, da er ein Subjekt vorauszusetzen      scheint, dieses soll jedoch
erst im Verlauf    des rekonstruierten                            konstituiert
                                          Erkenntnisprozesses
werden.
   Bei der Begr?ndung          dieses     'methodischen                        beruft sich
                                                              Solipsismus'
Carnap auf Husserls Begriff der ph?nomenologischen                    Urteilsenthaltung
oder epoch?.14       In der epoch?, wie sie Husserl             in den Ideen einf?hrt,
wird die nat?rliche Einstellung            des Subjekts au?er Kraft gesetzt; alle
Existenzannahmen         werden                            soda? der reine Strom von
                                    'eingeklammert',
Erlebnissen      (die reine Bewu?tseinssph?re             als Gegenstandsgebiet         der
                        ?brig bleibt.15 Die epoch?            soll den gegen?ber        den
Ph?nomenologie)
?blichen philosophischen                       strikt neutralen Charakter des Hus
                                Systemen
serlschen Systems garantieren.            Der Kunstgriff       Husserls                 da?
                                                                            bewirkt,
das Postulat hypothetischer        Entit?ten      ?berfl?ssig wird: die zugrundege?
 legte nat?rliche Einstellung        ist unbezweifelbar      vorhanden, w?hrend die
                                            der mit ihr verbundenen   Existenz?
ph?nomenologische        Einklammerung
                              betont, Sache unserer vollkommenen
             wie Husserl                                               Freiheit
annahmen,
 ist und nur eine Umwertung,       nicht eine Preisgabe der nat?rlichen ?ber?
             darstellt.16
zeugungen
290                                        E.   MAYER
                                VERENA



                                                                             so steht
                                           auf den Logischen Aufbau,
                 wir diese Auffassung
  ?bertragen
                                                                     von Entit?ten,
am Beginn                                     nicht ein Bereich
              des Konstitutionssystems
                                       wird (etwa die Sinnesdaten),         sondern
der als existierend    vorausgesetzt
                                     der durch die ausdr?ckliche
der nat?rliche    Erlebnisstrom,                                        Enthaltung
                                                      ist (und der in der formalen
von allen Existenzannahmen         ausgezeichnet
                                                                                 ver?
                                          Er der ?hnlichkeitserinnerung
                    durch die Relation
Rekonstruktion
                                                                besteht dann nach
                                 des Konstitutionssystems
treten wird). Die Aufgabe
           in dem (wohl nur hypothetisch                                 Aufweisen
                                                    durchf?hrbaren)
Carnap
                             die auf dieser Basis mit mengentheoretischen
 s?mtlicher Gegenst?nde,
                         sind. Auch auf den h?chsten Konstitutionsstufen
           konstruierbar
Mitteln
                                    ?ber die Existenz      dieser Gegenst?nde
 ist damit noch keine Aussage
                                                     Carnaps ?ber das konsti
             Dies stimmt mit den Ausf?hrungen
getroffen.
                                                                  am Ende des
 tutionale und das metaphysische      Wirklichkeitsproblem
                          ?berein.17
Logischen Aufbaus
                                                           jedoch nur in einem ein?
                         der Basis gilt f?r Husserl
    Die Ichlosigkeit
                           weshalb Carnap hier auch ausdr?cklich              einen Un?
                  Sinne,
geschr?nkten
                                                                                   In der
                          seinem System und den Ideen konstatiert:18
 terschied zwischen
                                                                           und ebenso
                                       der nat?rlichen
          wird die ganze Welt                              Einstellung,
 epoch?
                                               nur das reine Akterlebnis           bleibt
  'Ich, der Mensch',        ausgeschaltet,
                                      Ich wird ebenso wie bei Carnap erst auf
 zur?ck. Das psychologische
                                           Auf der anderen Seite kann die Aus?
 einer h?heren Stufe konstituiert.
                                                                            das einfach
             nicht das reine Subjekt des Aktes herausstreichen,
 schaltung
                                                                                       Ich
                                                         dieses transzendentale
                    des Erlebnisstroms
 in der Einheit                               besteht;
                                                                                  leer an
                                                   seiner Erlebnisse)
 ist aber f?r sich genommen                                              v?llig
                                     (abz?glich
                                                             formales Subjekt gibt es
                                Ein solches sozusagen
Wesenskomponenten.19
                                                            hier dient als Basis des
 jedoch implizit auch im Logischen             Aufbaw.
                                                  Relation     der ?hnlichkeitserin?
            eine extensional        gegebene
 Systems
                                                                  die nat?rlich Erleb?
           d.h. eine Liste von Elementarerlebnissen,
nerung,
                                                                      der 'Einheit' der
                                           Die blo?e Tatsache
nisse eines Subjekts sein m?ssen.
                                                       also dem inhaltlich
                                         Er entspricht
                      in der Relation
Elementarerlebnisse
                                                          transzendentalen
                                    nicht verwendbaren
 leeren und f?r die Konstitution
 Subjekt Husserls.


                                            3.

                                                     der ph?nomenologischen
                                 der das Ergebnis
 (ad II) Der Erlebnisstrom,
                                                         als Folge von Sinnes?
                      darf nicht ph?nomenalistisch,
Reduktion    bildet,
                                                                    findet sich
                                In Carnaps Konstitutionssystem
                     werden.
daten, aufgefa?t
                                                        nicht.20 Im Gegenteil:
eine der These                          Formulierung
                   (P) entsprechende
DER   ERFAHRUNGSWELT
             DIE   KONSTRUKTION                                                      291



die Konstitutionsrichtung         des Logischen Aufbaus      verl?uft zun?chst ge?
                       als in (P). Nicht reale Dinge und Prozesse werden aus
rade umgekehrt
                                           sondern die Sinnesdaten
Sinnesdaten                                                           selbst werden
                  logisch konstruiert,
aus dem Erlebnisstrom         mit Hilfe der formalen Logik und Mengentheo?
rie konstituiert.     Dem entspricht auf der formalen Ebene die Tatsache,
                                   (welcher Art auch immer) als sekund?r ge?
da? Carnap Gegenst?nde
           den Relationen                      deren Glieder   sie sind.21
                                 betrachtet,
gen?ber
           f?r Husserl  ist der ganzheitliche
  Auch                                                                         der
                                               Erlebnisstrom      Grundlage
           von bereits   abstrakteren                       wie Farbe und Ge?
                                        Bestimmtheiten
Bildung
stalt. Da? dieser Strom in einem bestimmten         Sinne unmittelbar    gegeben
 ist, kann nicht bezweifelt werden, w?hrend        die Behauptung,      da? nicht
                               sondern etwa Farbflecken
r?umliche Gegenst?nde,                                        elementar   (unmit?
                                                                    wir etwa an
 telbar gegeben)    seien, sicherlich bestreitbar      ist. Wenn
                                                                        so durch?
einem Gegenstand       'dieselbe Farbe' wahrzunehmen        glauben,
 laufen wir inWirklichkeit     einen Wahrnehmungsabschnitt,         in dem diese
                                               von 'Farbabschattungen'
Farbe in kontinuierlichen      Ver?nderungen                                   (je
nach Lichteinfall,                               etc.) erscheint.22 Einer       in
                      Standpunkt,    Umgebung
einem     solchen Abschnitt                                                Farbe ent?
                                   als identisch wahrgenommenen
                                     System von kontinuierlichen
spricht dabei ein vielf?ltiges                                         Erscheinungs?
und                                                 Das     erkenntnistheoretische
        Abschattungsmannigfaltigkeiten.
                      besteht u.a. darin, zu erkl?ren, auf welche Weise               und
Grundproblem
            aus den st?ndig wechselnden,
weshalb                                          in der Zeit flie?enden      sinnlichen
                   die etwa nach Farbe            und Gestalt       keine Konstanz
Eindr?cken,
                                                von einzelnen
                spontan die Wahrnehmung                           (im Erlebnisstrom
aufweisen,
                                     entsteht.
 identischen) Gegenst?nden
   Husserl     insistiert darauf, da? die ph?nomenalistische           These     (P) f?r
eine solche Erkl?rung         nicht ausreicht, da sie auf einer groben Mi?ach?
                                 von Bewu?tseinstatsachen
 tung und Vereinfachung                                         beruht. Betrachten
wir n?mlich       den (durch ph?nomenologische             Reduktion      gereinigten)
                      so finden wir weitaus mehr als nur eine lose Folge von
Erlebnisstrom,
einzelnen     'impressions'. Die Erlebnisse,        auf die sich der reflektierende
Blick richtet, sind vielmehr von ganz verschiedener,             ph?nomenologisch
erst noch zu analysierender           Struktur. So geh?rt es zum Wesen              einer
                   von Erlebnissen,
gro?en Klasse                           da? sie intentionalen     Charakter    be?
                             von etwas' sind. Damit
         d.h. 'Bewu?tsein                               ist bereits die wichtige
 sitzen,
                    zwischen den Erlebnissen    und ihren intentionalen      Ob?
Unterscheidung
                     die etwa der klassische Ph?nomenalismus       Humes
 jekten getroffen,                                                          igno?
riert.23 F?r Husserls Ansatz         ist dabei wesentlich,   da? die Unterschei?
         zwischen    'Immanenz'        und    'Transzendenz'          etwa
                                                                nicht         eine
dung
292                             VERENA       E.   MAYER



                                                        der Erlebnisse'
                 der Welt     in eine 'Eigenwesenheit                      und eine
Zweiteilung
                                                            nicht zug?ngliche ma?
               anders geartete und dem Bewu?tsein
prinzipiell
terielle Welt bedeutet.24 Die materielle Welt         ist vielmehr als nat?rliches
                                            und die Aufgabe     der Ph?nomenolo?
Erleben     selbstverst?ndlich      gegeben
gie besteht gerade in der Beschreibung              der Bewu?tseinsvorg?nge,     die
zur Konstitution                     auf            der Basis des Erlebnisstroms
                  dieses Bereichs
f?hren.
                           Ding, das mit gewissen Bewu?tseinsvorg?ngen
    Das physikalische                                                           ge?
              stellt daher f?r Husserl nicht ein grunds?tzlich    unerreichbares
meint    ist,
  'Ding an sich' dar, sondern ist 'leibhaftig da'; es ist aber kein Teil des
                       sondern geh?rt zu einer Region     intentionaler
Erlebnisstroms,                                                           Gegen?
                                       noch n?her zu beschreibende
            die ?ber verschiedene                                           Stufen
 st?nde,
                ist. Der Begriff des physikalischen             dient umgekehrt
konstituiert                                           Dinges
                   zur Organisation   des Erlebnisstroms.                gilt f?r
als Leitfaden                                                 ?hnliches
                                  und ihre Regionen.
      intentionalen
alle                   Objekte
   Es ist nun leicht zu sehen, da? dieselbe          Idee auch dem Logischen
                             Auch hier wird etwa das physikalische                 Ding auf
Aufbau     zugrundeliegt.
                                                                              d.h. es gibt
                                          schrittweise
der Basis des Erlebnisstroms                                konstituiert,
           'Abgrund' zwischen dem Ich und der Au?enwelt                     oder zwischen
keinen
                                                                      Auch      f?r Carnap
                                          im Sinne Husserls.
                 und Transzendenz
 Immanenz
                                                          Subjekt den Sprung in die
 ist die Frage nicht, wie das solipsistische
                                                Die intersubjektive Welt wird viel?
 intersubjektive Welt zustandebringt.
                                                                                    und die
        als der nat?rlichen
mehr                                                            vorausgesetzt
                                  Einstellung       gegeben
                                               besteht darin, diese Gegebenheits?
             des Konstitutionssystems
Aufgabe
weise zu rekonstruieren.                                               z.B. ein physikal?
                                           ist ein Gegenstand,
                                Dabei
 isches Ding, nach Carnap das, was durch ein bestimmtes                      Erlebnis    'ge?
                                                                                       Das
                                                     intentionalem
                                    Husserls
meint'      ist, entsprechend                                             Objekt.25
                                                                          von Erlebnissen
                ist dabei selbst eine komplizierte
Gemeinte                                                   Ordnung
(ein 'System von Abschattungsmannigfaltigkeiten'           bei Husserl),    soda?
                                                                         sondern
                        Bereichen      keine Wesensunterschiede,
             beiden
zwischen
                                                                   zwischen Er?
                                 bestehen. Die Unterscheidung
Strukturverschiedenheiten
             und Ding an sich wird so bei Carnap wie bei Husserl            ?ber?
scheinung
fl?ssig.26


                                             4.

                                               zwischen Carnap und Husserl
                             Gemeinsamkeit
 (ad III) Eine wesentliche
                                            bzw. des Konstitutionssystems.
                        der Konstitution,
           im Begriff
besteht
                             ist nach Carnap
Ein Konstitutionssystem
DER       ERFAHRUNGSWELT
                    DIE      KONSTRUKTION                                                                              293


                                                                      da?                                  einer
                                                                                      die Gegenst?nde
                                        der Gegenst?nde
          stufenweise
 eine                                                        derart,                                                   jeden
                             Ordnung
           aus                              Stufe konstituiert    werden.                       der Transitivit?t         der
                             der niederen
 Stufe            denen                                                               Wegen
                                           dadurch       indirekt    alle Gegenst?nde      des Konstitutionssystems
                              werden
Zur?ckf?hrbarkeit
 aus den Gegenst?nden              der ersten        Stufe                   diese                            bilden     die
                                                             konstituiert;            'Grundgegenst?nde'
  'Basis' des Systems.27


      ?hnliche Weise   verwendet Husserl      den Begriff der Konstitution       in
Auf
                                      soll eine Logik der Ph?nomene
den Ideen. Die Ph?nomenologie                                                sein,
                                                in der die Gegenst?nde
d.h. die Art und Weise                                                         des
                              beschreiben,
                  und Denkens mit dem Erlebnisstrom
Wahrnehmens                                                zusammenh?ngen.
           geht es dabei um 'Wesenszusammenh?nge',
Husserl                                                       wobei    der Aus?
druck 'Wesen' nicht metaphysische          Entit?ten                     sondern
                                                      kennzeichnet,
                      die auf der Basis des Erlebnisstroms
die Gegenst?nde,                                                    konstituiert
                                     dabei aus verschiedenen
             Das System besteht                                     Stufen und
werden.28
              die durch eigene Strukturzusammenh?nge
Schichten,                                                     gekennzeichnet
                          ?hnlich wie        bei Carnap
 sind, wobei                                                        gilt:

                                            in der Stufe
 Jede     Stufe    und           Schicht                        ist dadurch                        da? sie eine eigene
                                                                                charakterisiert,
                          jede
Einheit                          die   ihrerseits                                       ist f?r die volle Konstitution
             konstituiert,                            notwendiges       Mittelglied
 des Dinges.29


                                                      Strom von Erlebnissen
Da   die Basis beider Systeme ein ganzheitlicher
bildet, k?nnen nun die Gegenst?nde         h?herer Stufe nicht durch Sum?
mation oder Assoziation    einzelner Daten     (die typische ph?nomenalisti
 sche Form der Begriffsbildung)     gebildet werden. Die Aneinanderrei?
                                          eines Gegenstandes
hung verschiedener         Ansichten                                   kann nicht als
              der Tatsache     dienen, da? der Gegenstand             als derselbe mit
Erkl?rung
zum Teil identischen Eigenschaften             erscheint. Vielmehr         scheint dazu
                                                zu sein, das auf andere Mechanis?
 ein Abstraktionsverfahren       notwendig
men zur?ckgreift       als auf die blo?e Assoziation.
                            wie eingangs dargestellt,        in seiner formalen Re?
    Carnap verwendet,
                                                                     Stellung zu einer
konstruktion     die Russellsche                        Husserls
                                     Typentheorie.
                                                                   In einer Beilage zu
 solchen 'mathesis der Erlebnisse'        ist nicht eindeutig.
                                                                  er selbst zumindest
den Ideen ?ber die Konstitution        der Seele verwendet
                                            und beschreibt       verschiedentlich      die
 symbolische Darstellungsformen30
            der Ph?nomenologie                                                        von
                                        als Bestimmung         und Aufkl?rung
Aufgabe
Sinn31 durch Vergleich,                                                   Relationsbil?
                               Unterscheidung,        Verkn?pfung,
                                von Momenten.
dung und Abscheidung                                                    der mathema?
                                                       Gegen?ber
 tischen          oder   auch geometrischen    Methode    betont Husserl   jedoch das
                     und die prinzipielle
Flie?ende                                                                        diese
                                                                  Ph?nomene;
                                            Vagheit  psychischer
sind nicht           in Komponenten     aufl?sbar und lassen sich nicht in mathema
294                                     VERENA         E.   MAYER



 tische Mannigfaltigkeiten      einordnen. Dies bedeutet       jedoch keineswegs,
da? die ph?nomenologische                         'in einem Flu? versinkt':    trotz
                                    Forschung
                                                                                 zu?
                                     der Basis bilden sich im Bewu?tsein
der flie?enden     Kontinuit?ten
n?chst h?here Allgemeinheiten                 die Unterscheidung     zwischen Sin?
                                       (etwa
                und in der Folge        immer diffizilere Klassifikationen      und
nesklassen)
                     Die Konstitution      ist dabei ein reziproker Proze?, bei
Deskriptionen.32
dem konstituierte     Einheiten     auf darunterliegende,      vage oder l?ckenhaft
               Stufen zur?ckwirken       und diese erg?nzen.
gebliebene
    Jedoch bedeutet     auch Carnaps Versuch         einer formalen Rekonstruk?
                                    da? der Logische Aufbau         ein starres 'geo?
 tion der Konstitution     nicht,
                          im Sinne Husserls
metrisches'                                         darstelle.    So kann Carnaps
                System
                                                                                   zu
                                  als Versuch
Proze?     der Quasianalyse                       eines formalen Analogons
                                       betrachtet                    werden.     Die Quasianalyse
Husserls    Konstitutionsproze?
                                               von
                                als Klassen                              einer oder mehreren
konstituiert Gegenst?nde                                                                        Be?
                                                                     (in
               ?hnlichen Elementarerlebnissen.                           Husserl    deutet ein ?hn?
ziehungen)
 liches Prinzip z.B so an:


                                   ist aber   das                   das als 'Eigenschaft'
Die    identische                                                                           durch   alle Um?
                                                      Identische,
                    Eigenschaft
                           D.h.   eine   Schicht    der Dingeinheit     geht durch mannigfaltige
 st?nde                                                                                             Darstel?
        hindurchgeht.
 lungen hindurch.33



           spricht auch analog zu Husserl        von einer 'Umordnung'       des
Carnap
                                    von Konstitutionen   h?herer Stufe.34 Ge?
                          aufgrund
Konstitutionssystems
                                                          erg?nzt und aufge?
                     werden     durch Analogiebildung
genstandssph?ren
                        als Gesetze  der Konstitution   verwendet.
       Kontinuit?ten                                                 Auch der
f?llt,
                                         in Husserls Redeweise,
                     hat daher einen,                              kinetischen
Logische Aufbau
Charakter.
                                                                     Merkmal
                          nicht einem weiteren                                  bei?
   Dies widerspricht                                  gemeinsamen
                                                            zwischen Ganzem     und
                                           unterscheidet
der Konstitutionssysteme.        Carnap
                                       das erstere aus Teilen                und in
                           w?hrend                                  besteht
 logischem Komplex:
                    ist, ist der logische Komplex        dadurch gekennzeichnet,
diese zerlegbar
                  ?ber ihn in Aussagen          ?ber seine Elemente
da? Aussagen                                                             umgeformt
                                                                               nicht
                                                    da? logische Komplexe
          k?nnen. Damit        ist ausgedr?ckt,
werden
                                       sind, da sie wesentlich       durch    ihre
       ihre Elemente     reduzierbar
 auf
                                                          sind. So ist etwa das
             nicht durch ihre 'Materie' individuiert
 Struktur,
                                                                     von physi?
                                            in der Wahrnehmung
            im Psychischen    und dieses
Geistige
                              aber es ist nicht eine blo?e Summe          solcher
 schen K?rpern     fundiert,
                                                             nicht reduzierbare
                                             eine eigene,
                         sondern besitzt
Wahrnehmungen,35
Struktur. Es kann also nicht die Rede davon sein, da? etwa das Geistige
ERFAHRUNGSWELT
                                                 DER
               DIE    KONSTRUKTION                                                                       295



                                                              (P)) nur eine logische
                                                der These
 im System Carnaps         (entsprechend
                                          sei: nicht nur wird die Basis nicht aus
                   aus Sinnesdaten
Konstruktion
                            die gegen?ber        der Konstruktion      den Vorteil    der
Sinnesdaten      gebildet,
            h?tten; sondern der erfahrungsm??ige               Anteil    der Erlebnisse
Existenz
am Wesen        des Geistigen       ist gering: das Wesen                   eben in der
                                                                 besteht
                                                 und nicht in ihrem Inhalt. Carnap
                  Struktur der Erlebnisse
 'genetischen'
befindet    sich hier wieder       durchaus     in ?bereinstimmung         mit Husserl,
der an entsprechender         Stelle schreibt:

  ... vorurteilsfrei                und ph?nomenologisch          auf    seine   (sie !) Quellen
                       angesehen                                                                    zur?ckge?
 f?hrt, sind die fundierten       Einheiten     eben fundierte    und                   das Neue,     das sich
                                                                           neuartige;
mit     ihnen konstituiert,    kann, wie die Wesensintuition            lehrt, nie und nimmer       auf blo?e
               von anderen Realit?ten
Summen                                      reduziert werden.36


Dieses     ganz wesentliche     Merkmal      des Konstitutionssystems       berechtigt
                           -                                           - Elimination
            auch zu der        formal allerdings bedenklichen37
Carnap
der Grundrelation       der ?hnlichkeitserinnerung         nach Abschlu?     der Kon?
                                                             zum angeblich ph?no
 stitution. Diese Elimination        ist als Widerspruch
menalistischen     Charakter      des Systems empfunden                       sie steht
                                                                 worden;38
aber durchaus       in Einklang     mit dem ph?nomenologischen             Programm
einer Wesensanalyse,         d.h. der Strukturzusammenh?nge           im Bewu?tsein.



                                                     5.

 (ad IV) Die       auffallendste    Gemeinsamkeit        zwischen    dem Logischen
           und den Ideen besteht          in der Parallelit?t     der Konstitutions?
Aufbau
 schritte. Husserl     hat die Stufenfolge      seine Systems nicht systematisch
                                             er der in zuk?nftigen
               diese Aufgabe
dargestellt;                     ?bertrug                              ph?nomenolo?
                             zu leistenden
gischen Teilgebieten                           umfangreichen       Forschungsarbeit.
 In den unteren Bereichen          der Konstitution,      denen Carnap besondere
                                                                   - was
Aufmerksamkeit         gewidmet hat, sind die Ideen daher                  die Reihen?
                                                  -
        von Konstitutionsschritten                                       vage. Carnap
 folge                                  angeht       vergleichsweise
 stellt zun?chst mit der Einf?hrung         der Begriffe der Teilgleichheit,       Teil?
               der ?hnlichkeitskreise       und der Qualit?tsklassen       die for?
?hnlichkeit,
malen Mittel zur Organisation        des Erlebnisstroms            Husserl unter?
                                                           bereit;
 sucht mehr die allgemeinen      Strukturen des reinen Bewu?tseins,          als die
             Schritte, die die Gegenstandskonstitution
konkreten                                                                       Auf
                                                                erm?glichen.
                                                         um: hier finden sich bei
den h?heren Stufen kehrt sich das Verh?ltnis
Carnap nur noch Skizzen,         die weitgehend       den Vorschl?gen     Husserls
296                                                       E.
                                         VERENA                MAYER



                                       sich vor allem im zweiten Band der
                   w?hrend Husserl
entsprechen,
                       etwa mit der Konstitution                        Natur, der
                                                      der materiellen
Ideen ausf?hrlich
                                          die seelische Realit?t)     und der gei?
animalischen      Natur   (dazu geh?rt
 stigen Welt befa?t.39
                  man den Konstitutionsproze?           etwa als Modell     f?r die
    Betrachtet
                                                           im Kind,40 so stimmen
                                    des Bewu?tseins
               bei der Entstehung
Vorg?nge
                                                                       Entwick?
                                   in der Beschreibung
beide                                                      folgender
       Konstitutionssysteme
                  ?berein:41 das Kind hat etwa als Neugeborenes         einen in
lungsschritte
                                                                  aus dem sich
                          Strom von sinnlichen
sich ungeordneten                                 Eindr?cken,
               aus Klassen    von ?hnlichen Wahrnehmungen
allm?hlich                                                        Sinnesgebiete
                                                                                zu
                                               von einzelnen Erlebnissen
                           Durch Zuordnung
herauskristallisieren.
                             entstehen                      ?hnliche
solchen                                 Empfindungen.                    Empfin?
          Sinnesgebieten
                                                                     von Farben
                                           f?r die Konstitution
         bilden wieder die Grundlage
dungen
und Gestalten.
  Auf dieser Basis wird nun die Wahrnehmung           sinnlicher Gegenst?nde
                                                   aus m?glich.
von der unreflektiert                                               Eines dieser
                         subjektiven Perspektive
            ist der eigene Leib. Er spielt in beiden Konstitutionssystemen
Sehdinge
                                                                              an
                             da er sozusagen   die Schnittstelle
eine wesentliche                                                   darstellt,
                      Rolle,
                                       zur Umwelt    konstituiert.   Der Leib
der sich das Ich im Unterschied
                                             aus den anderen Gegenst?nden
hebt sich durch typische Eigenschaften
                        bei Carnap u.a. durch die folgende:
konstitutiv   heraus,


                                                                                             (oder Lokal?
                                                                           die Qualit?ten
                                        meines       Leibes
Den                der Oberfl?che
        Stellen                                              entsprechen
                                                                                von bestimmter
                                              da?     eine Druckempfindung
              des Drucksinnes                                                                     Qualit?t
                                     derart,
zeichen)
                  wenn                                                         oder durch einen anderen
                                                      einen anderen K?rper
                           die Hautstelle    durch
erlebt wird,
Teil meines       Leibes    ber?hrt   wird.42



                                                                           da? er Tr?ger
                                                   den Leib dadurch,
         analog kennzeichnet          Husserl
Ganz
                                                                   nennt   sie 'Empfind?
              lokalisierter                            (Husserl
                               Empfindungen
gewisser
                                                                            k?nnen:   eine
                                                              stattfinden
                  die typischerweise
             ist,                             gleichzeitig
nisse'43)
                                                                sehen und sp?ren. Hus?
               meines Armes kann ich gleichzeitig
Ber?hrung
                                                                                  da? von
                                           den Leib au?erdem
serl und Carnap konstituieren                                          dadurch,
                                                                              so etwa der
 ihm bestimmte         kin?sthetische                           abh?ngen,
                                          Empfindungen
                           bei seiner Bewegung.
Perspektivenwechsel
                 es vor der Konstitution      des Leibes
   W?hrend                                                  subjektiv wahrgenom?
                                                     raum-zeitliche
                     ineinander
mene,                                                                 Gegenst?nde
                                    ?bergehende
           st?ndig
                                                   und Wechselwirkung
                                 in Verbindung
gibt, die untereinander                                                      stehen,
                                                     da? die Gegenst?nde
                                       des Leibes,
        sich mit der Konstitution                                             objek?
zeigt
                                    d.h. solche, die von gewissen mit dem Leib
 tive Eigenschaften     besitzen,
DER
              DIE                                ERFAHRUNGSWELT
                    KONSTRUKTION                                                        297


                         Modifikationen                              die objek?
                                                          bleiben:
 zusammenh?ngenden                           unabh?ngig
                                          -                             - durch
 tiven Eigenschaften            wieder      mit Husserl
                        gehen                            gesprochen
die verschiedenen                      hindurch. Damit konstituiert      sich die
                     Darstellungen
Welt   des Eigenpsychischen      auf der einen und die objektiv materielle
Welt                                           auf der anderen Seite,
        (bei Carnap: Wahrnehmungswelt)
    Bei Carnap folgt an dieser Stelle die Konstitution      der physikalischen
                Die physikalische Welt        ist durch eine Zuordnung
Gegenst?nde.                                                               physi?
                              zu den Punkten des vierdimensionalen
kalischer Zustandsgr??en                                                     Zah?
 lenraumes definiert und wesentlich        bestimmt    durch die 'physikalisch?
                             von Qualit?ten                                     zu
                                                   der Wahrnehmungswelt
qualitative   Zuordnung'
 solchen Zustandsgr??en.44                h?lt die Konstitution      der physika?
                               Carnap
                                zur Konstitution
 lischen Welt  f?r notwendig                         der inter subjektiven Welt.
Husserl bestimmt die physikalischen                                             ana?
                                                            im wesentlichen
                                           Gegenst?nde
       setzt jedoch die Intersubjektivit?t     der zugeschriebenen      Qualit?ten
 log,
-
                                                    Welt - voraus.45
   d.h. die Konstitution     der intersubjektiven
   Die intersubjektive Welt wird in beiden Systemen dadurch konstitu?
 iert, da? andere Menschen       als ?hnlich mit dem eigenen Leib erkannt
werden.     Durch   intuitives und rationales Verst?ndnis         ihrer leiblichen
                    (bei Husserl:                       werden        ihnen ebensolche
?u?erungen                             Einf?hlung),
                                    in anderen Perspektiven                             wie
                          jedoch
Wahrnehmungen,                                                      zugeschrieben,
 dem Subjekt. Dadurch werden Vergleiche                              die der Erg?nzung
                                                       m?glich,
 des Bereichs     des Eigenpsychischen         dienen: mit der vollst?ndigen         Kon?
 stitution des Ich entsteht auch der Begriff des Fremdpsychischen,                       bei
Husserl     der Begriff der seelischen Realit?t.
   Auch die weiteren Konstitutionsschritte             verlaufen parallel. Ist einmal
 der Begriff                                                       so werden
                  des Fremdpsychischen                                              andere
                                                   gewonnen,
Menschen       als Personen                       die miteinander        in verschiedene
                                 konstituiert,
          von Beziehungen
Arten                             treten k?nnen. Aus diesen konstituieren                sich
 - auf                                                                          -
         der Basis der Wahrnehmungen             und der Verst?ndigung             geistige
                   (z.B. Sitten), kulturelle Gebilde,         (z.B. Staaten) und mo?
Gegenst?nde
 ralische Begriffe      (Werte).
   Die Konstitutionsstufen       sind nat?rlich entsprechend      dem Begriff des
                            immer als aufeinander                    zu verstehen,
                                                       aufbauend
Konstitutionssystems
d.h. in beiden Systemen          ist etwa das Geistige      im Fremdpsychischen
und dieses in der materiellen         Natur und schlie?lich      im Erlebnisstrom
fundiert.46 Betont      sei noch einmal, da? kein Gegenstandsgebiet                auf
seine Elemente                       ist, da es strukturell
                     reduzierbar                              individuiert    ist und
                               von Elementarerlebnissen
das 'beliebige Gemenge'                                        eben keinen Sinn,
d.h. keinen      intentionalen    Gegenstand       ergibt.
298                               VERENA    E.   MAYER



                                            6.


                                                                 von Husserl
Der                der erkenntnistheoretischen                                  und
                                                       Systeme
          Vergleich
          zeigt also zum Teil detaillierte                   in Terminologie
                                                Parallelen                      und
Carnap
Struktur. ?hnlich                                             des Logischen
                       weitgehende                                            Auf
                                      ?bereinstimmung
baus zu anderen,        etwa neukantianischen                     der Erkenntnis?
                                                      Systemen
 theorie, findet sich sonst nicht. Carnap stellt zwar ein Zitat aus Russells
                                                 an den Anfang
                     of the External World
Our Knowledge                                                       des Logischen
                                   zu dem dort vor allem im dritten Kapitel
             die ?hnlichkeiten
Aufbaus,
skizzierten System sind jedoch eher oberfl?chlich.        So ist Russell eindeu?
     an ontologischen                                h?lt die Konstitution      des
                                   interessiert,47
                         Fragen
tig
                                                           wie Carnap
               auf einer                                                     selbst
                                                   Basis,
Physischen                  eigenpsychischen
           f?r praktisch nicht durchf?hrbar        und betrachtet    Sinnesdaten
schreibt,
                                             Der Logische Aufbau
als Kombination     diskreter Elemente.48                             lie?e sich
                                                    des ph?nomenologischen
                               einer Ausf?hrung
daher eher als Versuch
                                                                           in den
                          (als 'mathesis der Erlebnisse'), das Husserl
              auffassen
Programms
                     und skizziert hatte.
Ideen vorbereitet
   Es d?rfte schwierig sein, diese These historisch zu belegen,        ihr syste?
                          f?r das Verst?ndnis    des Logischen
                Wert                                                     zeigt sich
matischer                                                      Aufbaus
                                           Kritik am Logischen              zu ent?
                              sie manche
                         da?
             daran,                                               Aufbau
jedoch
kr?ften        vermag.
                                                    zum Programm      des 'radi?
   So rechnet Quine den Logischen         Aufbau
                              wie er etwa von Hume      und Locke vertreten
kalen Reduktionismus',
                                            (P) zu. Demnach     sei es Ziel des
wurde49 und schreibt ihm die These
                                            ?ber die physikalische   Welt
                           alle Aussagen                                    auf
Konstitutionssystems,
                                         zu reduzieren. Diese Reduktion      sei
              ?ber direkte Erfahrung
Aussagen
Carnap an einem entscheidenden        Punkt, n?mlich bei der Zuschreibung
                                                                 da er die
                    zu Raum Zeit-Punkten,
von Qualit?ten                                  nicht gelungen,
                                         (nicht in S?tze ?ber unmittelbare
              selbst nicht eliminiert
Zuordnung
                           hatte.
            ?bersetzt)
Erfahrung
                                                    von Mi?verst?ndnissen    zu?
                     liegen eine ganze Reihe
           Kritik
  Quines
                                                               nur in einem sehr
                       befa?t sich der Logische Aufbau
grunde. Zun?chst
                                  ?ber die physikalische   Welt. Die physikali?
kleinen Teil mit Aussagen
                                                                   zum Bewu?t?
                                         der Naturwissenschaft
            geh?rt als Gegenstand
sche Welt
                                                         zu rekonstruieren  ver?
sein, dessen Struktur das Konstitutionssystem
                                                                  innerhalb
                                               der wichtigste                des
                           ist aber weder
                Bereich
sucht. Dieser
                                                                zu Raum-Zeit
                                             von Qualit?ten
           noch bildet die Zuordnung
Systems,
                                    Schritt. Ziel des Konstitutionssystems
Punkten   einen entscheidenden
ist es eben gerade nicht, unser gesamtes Wissen             ?ber die Welt    auf
                        zu reduzieren,    sondern die zusammenh?ngenden
sinnliche Erfahrung
DER    ERFAHRUNGSWELT
             DIE   KONSTRUKTION                                                      299


                                                                  zu
                               auf der Basis des Gegebenen
Strukturen dieses Wissens                                            explizieren.50
Nur aus diesem Grund k?nnen Carnap und Husserl                  f?r ihre Konstitu?
                                                    die nicht in 'unmittelbare
 tionen auch zahlreiche Mittel        verwenden,
                             sind, etwa Konstitution                            r?ck?
                                                         durch Analogie,
             ?bersetzbar
Erfahrung'
                            durch h?here Stufen etc. Auch die Zuordnung
           Konstitution
wirkende
                                     zu anderen
von konstituierten                                ist dabei nicht selbst etwas,
                       Einheiten
                                                                                 son?
das 'in Erfahrungsbegriffe       aufgel?st' werden m??te       oder k?nnte,
                                                      an vielen Stellen verwen?
dern sie ist eine wesentliche,      irreduzible und
                                                                   es um die
                                       Eben
dete Methode     der Konstitution.                          weil
                                                deshalb,
                                                 nicht um ihren erfahrungs?
Strukturen der konstituierten  Gegenst?nde,
                  geht, kann Carnap       schlie?lich
          Gehalt                                         die Elimination des
m??igen
                      Bestandteils    des Systems, n?mlich der Grundre?
einzigen empirischen
 lation Erfordern. Das Konstitutionssystem      ist also kein Reduktionssys?
 tem.
                                                 von Qualit?ten      zu Raum-Zeit?
             scheint    die Zuschreibung
   Quine
                                             zu halten, weil er implizit von der
                        f?r wesentlich
            deshalb
punkten
                           da? an dieser Stelle der ?bergang           von der sub?
Annahme        ausgeht,
             zur objektiven Welt       stattfinden m?sse. Mit anderen Worten:
 jektiven
                                                              vor dem
als                                       st?nde
                     Reduktionist'
        'radikaler                                  Carnap                  typischen
                                                                'sich selbst aus dem
                            Problem, wie der Solipsismus
ph?nomenalistischen
Sumpf ziehen' kann. Aber auch diese Auffassung               beruht auf dem empi?
                                                             es f?r Carnap keinen
                                  Wie bei Husserl
 ristischen Mi?verst?ndnis.                             gibt
            zwischen       Ich und Au?enwelt,          da die Au?enwelt        dem nat?r?
Abgrund
                                      ist und die Frage nur lautet, wie sie sich im
 lichen Bewu?tsein        gegeben
Bewu?tsein      konstituiert.      Diese    Frage beantwortet        das Konstitutions?
                       da? es den schrittweisen                      von Begriffen
                                                          Aufbau                       und
 system dadurch,
                    bis zur Konstitution           der materiellen     Au?enwelt
Gegenst?nden                                                                          (und
weit dar?ber hinaus)           rekonstruiert.                            und Au?enwelt
                                                  Eigenpsychisches
 sind zwar voneinander          getrennt, da sie verschiedene         Strukturmerkmale
haben, vom einen zum anderen findet aber ein gradueller und rational
                                         statt. Nur die Behauptung,
nachvollziehbarer                                                             da? jenseits
                        ?bergang
                                                        eine von uns unabh?ngige
dieser    konstituierten                        noch
                                Regionen
                              ist auch in Husserls
Au?enwelt                                                                   sinnlos: h?tte
               existiert,                                Terminologie
                 einen Sinn, so m??te
 sie n?mlich                                                             ein in unserem
                                                  diese Au?enwelt
                                                                sein, was die Behaup?
                konstituierter
Bewu?tsein                           Gegenstandsbereich
 tung ja gerade negiert.
             kritisiert am Empirismus
   Husserl                               die willk?rliche    und dogmatische
                   der Basis auf passiv rezipierte und assoziierte       Sinnes?
Beschr?nkung
daten. Der vorurteilsfreie     Blick des Bewu?tseins      auf sich selbst unter
Ausschlu?     aller Existenzbehauptungen     l??t erkennen,      da? das dem
300                                                VERENA            E.      MAYER



Bewu?tsein                  sehr viel weiter   reicht: das Bewu?tsein      'sieht'
               Gegebene
               nur einzelne Daten,
eben nicht                             sondern auch Strukturen.       S?mtliche
                                 im blo?en
                    die nicht                 Erlebnisstrom                   sind
                                                              bestehen,
Gegebenheiten,
                         es sind, in Carnaps Terminologie,
 strukturell gegeben,                                                    Kom?
                                                               logische
plexe. Das Wesen           eines solchen Komplexes                            seine
                                                         erkennen,     hei?t,
                                aus dem Erlebnisstrom
                     Genesis                             nachzuvollziehen.
konstitutionale                                                               Hus?
                                               l??t sich so in Carnaps Begriff
serls Begriff      der Wesenserschauung
                                                                   Kritik an den
                                          ?bersetzen.
der rationalen Nachkonstruktion                         Husserls
                      also nicht f?r Carnap:
                gilt
Empiristen
W?hrend          sie (die Empiristen,                       als echte Standpunktsphilosophen        und, in offenba?
                                                   V.M.)
 rem Widerspruch                                                                       von ungekl?rten
                          mit                               der Vorurteilsfreiheit,
                                ihrem                                                                    und unbe?
                                                  Prinzip
                                                                                                von dem, was vor
                                                                      wir unseren
                                                             nehmen                  Ausgang
gr?ndeten   Vormeinungen                     ausgehen,
                                            von dem Gesamtbereich                                                              vor
                                                                                     des
allen Standpunkten                                                                           anschaulich       und    noch             allem
                       liegt:
                                                                                              was man unmittelbar
                                                                             von
                              Denken   selbst Gegebenen,
 theoretisierenden                                                                                                                     sehen
                                                                                     alledem,
                                - wenn man                                nicht     durch Vorurteile
und                                            sich eben                                             blenden   und
         erfassen        kann                                                                                                         davon
                                       von echten Gegebenheiten                                                      zu
                                                                                                   in Betracht
abhalten      l??t, ganze Klassen                                                                                          ziehen.      Sagt
                    soviel wie absolut                                                             aller Wissenschaften
 'Positivismus'                           vorurteilsfreie                                                                            auf das
                                                          Gr?ndung
                                         zu Erfassende,                   sind wir
                  d.i.                                        dann                    die     echten    Positivisten.51
 'Positive',             origin?r

                                                                                     so doch           ein echter          Positivist.
War                        auch kein Ph?nomenologe,
             Carnap


                                                      ANMERKUNGEN

 *                                                                                                 ?ber
                                                 im Rahmen       eines
                                   entstand                                                                                               die
     Diese                                                               Forschungsprojektes
               Untersuchung
                                                       im Wiener              f?r deren Unterst?tzung                                      ich
Geschichte        der Analytischen                                   Kreis,
                                         Philosophie
                                     danke.
der Fritz-Thyssen-Stiftung
1
           Carnap: Der                            der Welt, Berlin    1928.
 Rudolf                       logische Aufbau
2
                             im Lexikon                                                                           Franco                 und
  So etwa C. Ortner                          der Philosophischen    Werke,                             Hrsg.                 Volpi
                                          1988, S. 422.
Julian Nida-R?melin,          Stuttgart
3
                           S. 13.
                (1969),
  Stegm?ller
4
                                                                                                        in Carnaps
                                                    kantianische                                                          Fr?hschriften
                (1987) und (1985). Andere
        Sauer                                                      Aspekte
 Vgl.
                                                  und Haack
             hervor:     Proust
heben                                                              (1977).
                                    (1987)
                         (1984).
5Runggaldier
6
                                                                         von Moritz                 Schlick      in Die   Naturwissen?
        die Rezensionen                  des Logischen        Aufbaus
 Vgl.
                                                              von Heinrich                         in Deutsche
                                                                             Scholz
                17 (1929),                S. 550 f und
schaften Bd.                                                                                                         Literaturzeitung
               S. 586-592.
 (1930),
                                 S. 245     ff.
                 op. cit.,
 7Carnap,
 8
                                                                                                                                      Philo?
                                                                                             und ph?nomenologischen
                 Husserl:        Ideen     zu einer reinen Ph?nomenologie
  Edmund

sophie (im folgenden kurz Ideen) (1950a).
9
                                                                                             den
                          will    dabei      strikte Neutralit?t                                    klassischen
             Husserl
 Auch                                                                                                              philosophischen
                                                                          gegen?ber
                                                                                                        I, S. 33.
                                                                                              Ideen
                                                    epoch?) wahren;                   vgl.
                          (eine philosophische
Standpunkten
                                                                                                          der Arithmetik       bei der
                                               schon in der fr?hen
                              hatte Husserl
10Dar?berhinaus                                                                     Philosophie
                                                                              die  Idee der Quasiqualit?ten
           der abstrakten                                                                                                    eingef?hrt,
                                           Mengenvorstellungen
Erkl?rung
                                           von Carnaps                                          Rolle
                                                                              eine wesentliche
die im formalen Aufbau                                                                                                       Allerdings
                                                                                                          spielt.
                                                            System
DER
                      DIE      KONSTRUKTION                          ERFAHRUNGSWELT                                          301


 erw?hnt                     die Philosophie        der Arithmetik     in seinem    Literaturverzeichnis           nicht.    Auf
            Carnap
diese                        kann hier nicht        werden.
         Parallelen                  eingegangen
                                            von Carnap
                     bei Husserl
       Anleihen                  werden                     nicht  immer ausdr?cklich
nDie                                                                                    als solche
                                                     zu tun haben,
                    Dies mag mit der Tatsache                        da? der Logische              in
gekennzeichnet.                                                                        Aufbau
seiner ver?ffentlichten                                    des urspr?nglichen
                            Form  eine ?berarbeitung                                           dar?
                                                                               Manuskripts
 stellt, die aus Diskussionen       in Schlicks Privatseminar                          ist. Ob und inwie?
                                                                 hervorgegangen
weit Schlicks    bekannte                     gegen Husserl   die ph?nomenologischen                    im
                              Opposition                                                      Aspekte
                                              und eine mehr                     Lesart
Logischen                                                                                             hat,
              Aufbau     zur?ckgedr?ngt                        empiristische               erm?glicht
 ist ungekl?rt.

                  op. cit., S. 86.
 12Carnap,
 13
  Husserl        findet den Ausdruck                'Bewu?tsein'     daher     f?r diesen                  auch    nicht
                                                                                             Bereich                         ganz
                      cit.    I, S. 58.
                op.
passend;
 14Op. cit., S. 86.
 15
             op. cit. I, ??31,                32.
  Husserl,
 16
  Op. cit. I, S. 55.
 17Op. cit., S. 237 ff.
              op. cit., S. 90.
 18Carnap,
 19
              op. cit. I, S. 160.
   Husserl,
 20
   Es sei denn     in jenem Teil des Konstitutionssystems,         der die physischen    Gegenst?nde
 auf der Basis der (bereits vorher konstituierten)                                             konstru?
                                                          eigenpsychischen   Gegenst?nde
 iert; dies geschieht    aber bereits in den h?heren       Stufen des Systems,     nicht in der Basis.
          stellte                   schon in einem   fr?hen Aufsatz                         'da? der   reine
                                                                        fest,
Carnap                   ?brigens                                                                              Empirismus
seine Herrschaft           verloren   hat' und da? in der Erkenntnistheorie                   zunehmend        die konstitu?
 ierende    Funktion          des menschlichen     Verstandes                      werde;
                                                                  ber?cksichtigt              vgl. Carnap    (1923).
Wie     Moulines                                       hat, werden    die klassischen
                         (1985)     hervorgehoben                                         englischen    Empiristen
im Logischen                          kaum    erw?hnt.    Nach Hiram       Caton                   sind die fr?hen
                 Aufbau                                                             (1974/75)
                                 aus einer Kritik   am Empirismus
Schriften                                                                                         ent?
                                                                        Machscher
            Carnaps    explizit                                                       Pr?gung
standen.
21
  Op. cit., S. 83.
22
             op. cit. I, S. 74 f.
  Husserl,
23
                                an Hume
   So etwa Husserls    Kritik             in Erste Philosophie,   (1956), S. 157 ff.
24
  Nat?rlich   sind intentionale            ohnehin  nicht mit materiellen
                                  Objekte                                   Gegenst?nden      gleich?
zusetzen.

                op. cit., S. 226 ff.
25Carnap,
26
   Vgl. dazu vor allem Ideen I, S. 52; das physikalische                  ist f?r Husserl  einfach ein
                                                                   Ding
 'intentionales                         Stufe' und es ist klar, 'da? auch die h?here Transzendenz
                   Korrelat   h?herer
                                                                                                   ...
des physikalischen                  kein Hinausreichen     ?ber die Welt     f?r das Bewu?tsein
                          Dinges
bedeutet'   (ebd., S. 100).
                  2.
27Op. cit.,S.
28
  Vgl. dazu Die Idee der Ph?nomenologie                   S. 12. Carnap                         verwendet         den Begriff
                                                 (1950b),
 'Wesen' oft im selben Sinn; vgl. op. cit., S. 222.
29
   Ideen I, S. 316.
30
  Op. cit. Ill, S. 109 ff.
31
            definiert den Begriff  'Sinn' ?hnlich wie Husserl,    obwohl                         er behauptet,          ihn von
  Carnap
                        zu haben.
Frege ?bernommen                            schreibt:
                                  Carnap

        Unter      dem       Sinn   eines   Zeichens     verstehen   wir                                       an den
                                                                             das ?bereinstimmende                           inten
VERENA             E.   MAYER
                                     302


                                                                                                        oder
          tionalen                                                                     Gedanken                               die hervor?
                                        derjenigen               Vorstellungen,                                      dgl.,
                       Gegenst?nden
                                                                ist . . . (op.cit.,
          zurufen                   des Zeichens                                       S. 61)
                       der Zweck

                                            von                                                           des
Bekanntlich             ist bei Frege               einer      intentionalen                                         Sinnes      nicht     die
                                                                                   Kennzeichnung
Rede.
 32
            cit. Ill, S. 128 ff.
            op.
   Vgl.
 33
            cit.
            Ill, S. 127.
   Op.
34Op. cit., S. 193.
35
                     wie Husserl
  Diese                                            schreibt,
         k?nnten,

                                                                    Sinn
          auch      in beliebigem                       keinen              ergeben.
                                      Gemenge
36
            cit.     I, S. 319.
  Op.
37
                       Friedman
             dazu                 (1987).
  Vgl.
38
                                            (1984), S. 61 ff.
                    etwa Runggaldier
             dazu
  Vgl.
39
                                                                           etwa skizziert
                                                   sind bei Husserl                           in Ideen I, 73 ff, 316
  Die       einzelnen   Konstitutionsstufen
                                                     II, 305 ff (= Beilage
                                           in Ideen                          I); Husserl    betrachtet    die Stufen?
            zusammenfassend
ff und
                                                                                                              nur als
                                                         nicht als 'ideale Notwendigkeiten,
                    ebenso wie                                                                      sondern
folgen ?berdies                               Carnap
ideale M?glichkeiten'                             II, 305).
                           (Ideen
40
                                                                                                                                Ideen
   Zu der M?glichkeit      dieser                                                                                                        III,
                                                                                                      vgl. Husserl,
                                                                           Betrachtungsweise
                                               psychologischen
S. 125.
41
                                               nur den groben                       der Systeme                                 im Detail
                             kann                                          Umri?
                    Skizze
  Die                                                                                                     aufzeigen;
        folgende
                                                                           und   auch Unterschiede,           deren           Stellenwert
                                weitere      Gemeinsamkeiten
                   zahlreiche
bestehen
                                                                                                              ist.
                                                               Autoren       schwer einzusch?tzen
            des                            Stils beider
                     verschiedenen
wegen
 42Op. cit., S. 171.
 43
    Ideen III, S. 120 ff und Ideen II, S. 55 ff (? 18).
              op. cit., S. 180 ff.
^Carnap
 45
                                          in der Physik als blo?er                              Naturlehre       des
                            sich das Ding
                 bestimmt                                                                                                    intersubjekt?
    quot;Objektiv
                                                                                                                             die intersub?
                                             als ein leeres Etwas, bestimmt                                   durch
                   'an sich' seienden Dinges
iv-objektiven,
                          Formen Raum und Zeit und durch die auf Raum                                        und Zeit
jektiv konstituierten                                                                                                          bezogenen
                               (Ideen II, S. 88).
 'prim?ren Qualit?tenquot;'.
46
                                                                                                   Husserls.
                                                                         ebenfalls
                                                         hier ?brigens
                       der Fundierung                                                 demjenigen
   Carnaps Begriff                         entspricht
47
                          es als wesentliche                quot;ob wir wissen                da? Gegenst?nde
   Russell  betrachtet                                                        k?nnen,
                                                  Frage,
                                                                                            die nicht unsere
                                                               anderen Gegenst?nde,
                                      oder irgendwelche
der sinnlichen Wahrnehmung
                                                             zu Zeiten                   wo wir      sie nicht
                                             sind, auch
                          und Gef?hle
           Gedanken                                                       existieren,
eigenen
                                            S. 97).
                   (in Russell
wahrnehmenquot;                       (1926),
                   195.
48Op. cit.,S.
49
                         (19733), S. 37 ff.
  W. V. O. Quine
50
                                                          f?r quot;eine gute schematische
                        er halte Carnaps
  Quine     schreibt,                                                                      Darstellung
                                            Vorgehen
                                                                                              Intention
                                                                   und dies trifft Carnaps
dessen, was in der Wissenschaft        tats?chlich   geschiehtquot;,
              recht genau.
tats?chlich
51
              Ideen I, S. 38.
  Husserl,



                                                            LITERATUR

                                                                                                                      Berlin-Schlach?
                                                                                   Im Weltkreis-Verlag,
                                                                   der Welt,
                        1928, Der
           R.:                                        Aufbau
                                        logische
Carnap,
   tensee.
DER     ERFAHRUNGSWELT
                          DIE       KONSTRUKTION                                                                                       303


                                                                                           des Grundsatzes
                                                  der Physik und die Anwendung
              R.:                 die Aufgabe
                                      '?ber
                    1923,
    Carnap,
                                           28, 90-107.
                             Kantstudien
       der Einfachstheit',

                             'Carnap's First Philosophy',     Review                        28, 623-649.
    Cat?n, H.:    1974/75,                                              of Metaphysics
                       1987, 'Carnaps Aufbau                         Nous    21, 521-545.
                 M.:                              Reconsidered',
    Friedman,
                                                                                     Ratio
              S.: 1977, 'Carnaps Aufbau:      Einige Kantische                                19, 158-163.
    Haack,                                                         Reflexionen',
                                                                   reinen
                    E.:                Ideen            einer                                        und ph?nomenologischen
                                                  zu
    Husserl,                  1950a,                                      Ph?nomenologie
                                                     Bd.            IV und V), Martinus
                               (= Husserliana                                                              Den Haag.
                                                            III,                                Nijhoff,
      Philosophie
              E.:    1950b, Die Idee der Ph?nomenologie.                                                       (= Husserliana          Bd.
    Husserl,                                                                      F?nf    Vorlesungen,
       II), Martinus             Den Haag.
                        Nijhoff,
               E.:    1956, Erste Philosophie,   Erster                       Teil                            Bd.             Martinus
    Husserl,                                                                           (=Husserliana                VII),
                 Den Haag.
      Nijhoff,
                  C. U.:                          der Erkennntnistheorie                                                                     in
                                                                                                        des    fr?hen
Moulines,                    1985,  'Hintergr?nde                                                                           Carnap',
                                   Studien 23, 1-18.
       Grazer    Philosophische
              J.: 1987, 'Formal Logic as Transcendental      inWittgenstein                                and Carnap',        Nous
    Proust,                                                                                                                             21,
       501-520.
                                                                                                       a Logical
               W.     V. O.:                  'Two Dogmas            of Empiricism',       in From                   Point
    Quine,                                                                                                                      of View,
                                     19733,
'
       20-46.
                          E.:                                                                         Amsterdam.
                                    1984, Carnaps     Early Conventionalism,
    Runggaldier,                                                                            Rodopi,
                                                        von der Au?enwelt,
              B.:                    Unser Wissen
    Russell                                                                              Felix Meiner,                                 Our
                          1926,                                                                           Leipzig            (engl.
                                   the External            London
                                                   World,
      Knowledge               of                                     1914).
    Sauer, W.:                                           in Carnaps Konstitutionstheorie',
                  1987, 'Neukantianische                                                       Acta Ana
                                            Aspekte
                            and Psychology),                    pp. 109-124.
       lytica, (Philosophy                       Ljubljana,
    Sauer, W.:                              in Kantianischer                                       Studien
                                                                 Sicht', Grazer Philosophische
                  1985, 'Carnaps Aufbau
               13-37.
       23,
             M.:          'Rezension   des Logischen                                        in Die                                     Bd.
    Schlick,       1929,                               Aufbaus',                                       Naturwissenschaften
       17, 550 f.
    Scholz, H.:                      des Logischen
                  1930, 'Rezension                                                       in Deutsche                                   586
                                                     Aufbaus,                                              Literaturzeitung,
    592.
                        W.:        1969, Der Ph?nomenalismus                und seine Schwierigkeiten,          Wissenschaftliche
    Stegm?ller,
                                       Darmstadt.
       Buchgesellschaft,

 Institut f?r Philosophie,
                           und
Wissenschaftstheorie                            Statistik
    Universit?t         M?nchen
                31/1
    Ludwigstr.
                     22
    8000 M?nchen
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Immanenz

  • 1. Die Konstruktion der Erfahrungswelt: Carnap und Husserl Author(s): Verena E. Mayer Source: Erkenntnis (1975-), Vol. 35, No. 1/3, Special Volume in Honor of Rudolf Carnap and Hans Reichenbach (Jul., 1991), pp. 287-303 Published by: Springer Stable URL: http://www.jstor.org/stable/20012372 Accessed: 27/04/2009 04:10 Your use of the JSTOR archive indicates your acceptance of JSTOR's Terms and Conditions of Use, available at http://www.jstor.org/page/info/about/policies/terms.jsp. JSTOR's Terms and Conditions of Use provides, in part, that unless you have obtained prior permission, you may not download an entire issue of a journal or multiple copies of articles, and you may use content in the JSTOR archive only for your personal, non-commercial use. Please contact the publisher regarding any further use of this work. Publisher contact information may be obtained at http://www.jstor.org/action/showPublisher?publisherCode=springer. Each copy of any part of a JSTOR transmission must contain the same copyright notice that appears on the screen or printed page of such transmission. JSTOR is a not-for-profit organization founded in 1995 to build trusted digital archives for scholarship. We work with the scholarly community to preserve their work and the materials they rely upon, and to build a common research platform that promotes the discovery and use of these resources. For more information about JSTOR, please contact support@jstor.org. Springer is collaborating with JSTOR to digitize, preserve and extend access to Erkenntnis (1975-). http://www.jstor.org
  • 2. E. MAYER VERENA DER ERFAHRUNGSWELT: DIE KONSTRUKTION CARNAP UND HUSSERL* Carnaps Logischer Aufbau der Welt1 wird oft als Versuch das aufgefa?t, zu verwirklichen, des Empirismus erkenntnistheoretische Programm indem auf die Gesamterfahrung elementar Einzel? gegebene wird.2 Erkenntnistheoretische Modelle, wahrnehmungen zur?ckgef?hrt bei denen Wahrnehmungen die Basis bilden, also ph?nomenalistische (P) aus: sich nach Stegm?ller zeichnen durch die These Modelle, realen Dinge und Alle Prozesse sind Konstruk? (P) logische tionen aus Sinnesdaten.3 als Paradebeispiel eines solchen Logischer Aufbau Carnaps galt h?ufig Modells. Dieser empiristischen ist vor allem des Konstitutionssystems Deutung in letzter Zeit widersprochen worden. So wurde gezeigt, da? sich in und vor allem im Logischen den fr?hen Schriften Carnaps Aufbau und rationalistische6 Elemente und konventionalistische5 kantianische,4 Strukturen finden. Die inh?rente Mehrdeutigkeit des Car insbesondere ist dabei kein Zufall. Der Logische Auf? napschen Konstitutionssystems bau soll nicht ein neues erkenntnistheoretisches das System darstellen, etwa gewisse der klassischen Schw?chen vermeiden w?rde; Systeme Carnap will hier vielmehr einen theoretischen Rahmen der entwickeln, klassische philosophische und moderne naturwissenschaftliche Systeme Theorien der Erkenntnis umfa?t und kompatibel macht. Formal besteht Carnaps Grundidee darin, die Russellsche Typen? zu ?bertragen. theorie auf die Erkenntnistheorie Aus der Basis des werden Gegenstandsarten als unterschiedliche Typen kon? Gegebenen struiert. Die Gegenstandsbereiche verschiedener Wissenschaften sollen sich dann als verschiedene auf einer einheitlichen 'Konstitutionsstufen' Basis erweisen. etwa die Kontroversen Philosophische Streitigkeiten, zwischen Idealismus und Ph?nomenalismus, sollen sich Realismus, dabei aufl?sen; da in diesen drei Richtungen verschiedene jeweils Typen von Gegenst?nden als wirklich vorausgesetzt ist ein gemein? werden, samer Rahmen zur Darstellung ihrer Thesen in der Konstitutionstheorie Innerhalb des Konstitutionssystems sind philosophische und gegeben.7 Erkenntnis 35: 287-303, 1991. 1991 Kluwer Academic in the Netherlands. Printed Publishers. ?
  • 3. 288 VERENA E. MAYER nur relativ zu bestimmten wissenschaftliche Theorien Stufen der Be? bzw. wahr. Der Logische Aufbau sinnvoll, griffsentwicklung verfolgt Ziel, wenn er diese ein transzendentales im Hintergrund stehenden explizit macht. Konstitutionsstufen Ein ganz ?hnliches Programm stellte Husserl in seinen Ideen zu einer vor: und ph?nomenologischen reinen Ph?nomenologie Philosophie8 auch hier wird die These ausgef?hrt, da? die Welt prinzipiell auf der Basis des Erlebnisstroms eines m?glichen Subjekts konstituiert werden kann.9 Husserl betrachtete die Ausf?hrung dieses Projekts als eine zu der die und umfangreiche au?erordentlich schwierige Aufgabe, Ideen die theoretische die begriffliche Vorarbeit und ei? Fundierung, von m?glichen Skizzen Konstitutionsschritten liefern sollten. nige stellt der Logische einen Versuch dar, die Aufbau Demgegen?ber von der Basis aus systematisch einzelnen Konstitutionsschritte darzu? nun den Entw?rfen Husserls und Carnaps stellen. Zwischen bestehen u.a. die fol? und terminologische zahlreiche Parallelen, systematische .10 genden:1 der Konstruktion beider ist die (I) Ausgangspunkt Systeme (die Husserlsche epo Urteilsenthaltung ph?nomenologische ch?); sondern der Erlebnis? Basis bilden dabei nicht Sinnesdaten, (II) strom eines Subjekts; dieser ist in beiden F?llen nicht empiri? zu verstehen; stisch oder sensualistisch und die Idee eines Konstitu? der Konstitution der Begriff (III) mit einer Basis im Erlebnisstrom wird bei Hus? tionssystems im selben Sinn verwendet; serl und Carnap der Systeme verl?uft weitgehend analog. Dabei Der Aufbau (IV) aus der - wird auf der Basis (I) die Sinnenwelt konstituiert, der Konstitution des eigenen Lei? ?ber den Zwischenschritt bes - die materielle die Welt des Freundpsy? Au?enwelt, chischen und die geistige und kulturelle Welt entstehen. mit des Logischen ?hnlich Aufbaus weitgehende ?bereinstimmung findet sich sonst nicht. Da Carnap anderen Systemen zeitgen?ssischen studiert hat und die Ideen im Logischen Aufbau mehrmals bei Husserl der Systeme und Terminologien ist die ?hnlichkeit erw?hnt, gewi? in seinem Konstitutionssystem eine Rekon? nicht zuf?llig. Ob Carnap versucht oder nur einfach struktion der Husserlschen Ph?nomenologie
  • 4. DIE DER ERFAHRUNGSWELT KONSTRUKTION 289 und weitgehend Anleihen sei vornimmt, stillschweigende gro?z?gige x vorl?ufig dahingestellt.x 2. (ad I) Als Basis des Logischen Aufbaus dient Carnap das sog. 'Eigen meint damit das Bewu?tsein in einem sehr weiten psychische'. Carnap Sinn; zu ihm sollen alle Erlebnisse davon, ob geh?ren, unabh?ngig oder nachtr?glich auf sie reflektiert wird oder nicht.12 Der gleichzeitig Ausdruck 'Erlebnis' kennzeichnet von ein? dabei nicht Vorkommnisse zelnen Daten, sondern ganzheitliche die nicht Erfahrungsabschnitte, sind. analysiert Denselben w?hlt auch Husserl in seinen Ideen. Hier Ausgangspunkt bildet die Grundlage der Konstitution die 'nat?rliche Einstellung', nach der die Welt der inneren und ?u?eren Wahrnehmung samt den Bewu?t? seinsakten und anderen psychischen Erlebnissen als vorhanden gilt. im weitesten Sinn umfa?t damit alle Erlebnisse Bewu?tsein des Sub? jekts; auch hier wird Reflexion ausdr?cklich nicht vorausgesetzt.13 Bei Carnap hat die Grundlegung des Systems in den Erlebnissen eines sondern nur methodische keine ontologische, der Subjekts Bedeutung: Ausdruck ist ebenso wie 'Gegebenes' oder 'Erlebnis' 'Eigenpsychisches' irref?hrend, da er ein Subjekt vorauszusetzen scheint, dieses soll jedoch erst im Verlauf des rekonstruierten konstituiert Erkenntnisprozesses werden. Bei der Begr?ndung dieses 'methodischen beruft sich Solipsismus' Carnap auf Husserls Begriff der ph?nomenologischen Urteilsenthaltung oder epoch?.14 In der epoch?, wie sie Husserl in den Ideen einf?hrt, wird die nat?rliche Einstellung des Subjekts au?er Kraft gesetzt; alle Existenzannahmen werden soda? der reine Strom von 'eingeklammert', Erlebnissen (die reine Bewu?tseinssph?re als Gegenstandsgebiet der ?brig bleibt.15 Die epoch? soll den gegen?ber den Ph?nomenologie) ?blichen philosophischen strikt neutralen Charakter des Hus Systemen serlschen Systems garantieren. Der Kunstgriff Husserls da? bewirkt, das Postulat hypothetischer Entit?ten ?berfl?ssig wird: die zugrundege? legte nat?rliche Einstellung ist unbezweifelbar vorhanden, w?hrend die der mit ihr verbundenen Existenz? ph?nomenologische Einklammerung betont, Sache unserer vollkommenen wie Husserl Freiheit annahmen, ist und nur eine Umwertung, nicht eine Preisgabe der nat?rlichen ?ber? darstellt.16 zeugungen
  • 5. 290 E. MAYER VERENA so steht auf den Logischen Aufbau, wir diese Auffassung ?bertragen von Entit?ten, am Beginn nicht ein Bereich des Konstitutionssystems wird (etwa die Sinnesdaten), sondern der als existierend vorausgesetzt der durch die ausdr?ckliche der nat?rliche Erlebnisstrom, Enthaltung ist (und der in der formalen von allen Existenzannahmen ausgezeichnet ver? Er der ?hnlichkeitserinnerung durch die Relation Rekonstruktion besteht dann nach des Konstitutionssystems treten wird). Die Aufgabe in dem (wohl nur hypothetisch Aufweisen durchf?hrbaren) Carnap die auf dieser Basis mit mengentheoretischen s?mtlicher Gegenst?nde, sind. Auch auf den h?chsten Konstitutionsstufen konstruierbar Mitteln ?ber die Existenz dieser Gegenst?nde ist damit noch keine Aussage Carnaps ?ber das konsti Dies stimmt mit den Ausf?hrungen getroffen. am Ende des tutionale und das metaphysische Wirklichkeitsproblem ?berein.17 Logischen Aufbaus jedoch nur in einem ein? der Basis gilt f?r Husserl Die Ichlosigkeit weshalb Carnap hier auch ausdr?cklich einen Un? Sinne, geschr?nkten In der seinem System und den Ideen konstatiert:18 terschied zwischen und ebenso der nat?rlichen wird die ganze Welt Einstellung, epoch? nur das reine Akterlebnis bleibt 'Ich, der Mensch', ausgeschaltet, Ich wird ebenso wie bei Carnap erst auf zur?ck. Das psychologische Auf der anderen Seite kann die Aus? einer h?heren Stufe konstituiert. das einfach nicht das reine Subjekt des Aktes herausstreichen, schaltung Ich dieses transzendentale des Erlebnisstroms in der Einheit besteht; leer an seiner Erlebnisse) ist aber f?r sich genommen v?llig (abz?glich formales Subjekt gibt es Ein solches sozusagen Wesenskomponenten.19 hier dient als Basis des jedoch implizit auch im Logischen Aufbaw. Relation der ?hnlichkeitserin? eine extensional gegebene Systems die nat?rlich Erleb? d.h. eine Liste von Elementarerlebnissen, nerung, der 'Einheit' der Die blo?e Tatsache nisse eines Subjekts sein m?ssen. also dem inhaltlich Er entspricht in der Relation Elementarerlebnisse transzendentalen nicht verwendbaren leeren und f?r die Konstitution Subjekt Husserls. 3. der ph?nomenologischen der das Ergebnis (ad II) Der Erlebnisstrom, als Folge von Sinnes? darf nicht ph?nomenalistisch, Reduktion bildet, findet sich In Carnaps Konstitutionssystem werden. daten, aufgefa?t nicht.20 Im Gegenteil: eine der These Formulierung (P) entsprechende
  • 6. DER ERFAHRUNGSWELT DIE KONSTRUKTION 291 die Konstitutionsrichtung des Logischen Aufbaus verl?uft zun?chst ge? als in (P). Nicht reale Dinge und Prozesse werden aus rade umgekehrt sondern die Sinnesdaten Sinnesdaten selbst werden logisch konstruiert, aus dem Erlebnisstrom mit Hilfe der formalen Logik und Mengentheo? rie konstituiert. Dem entspricht auf der formalen Ebene die Tatsache, (welcher Art auch immer) als sekund?r ge? da? Carnap Gegenst?nde den Relationen deren Glieder sie sind.21 betrachtet, gen?ber f?r Husserl ist der ganzheitliche Auch der Erlebnisstrom Grundlage von bereits abstrakteren wie Farbe und Ge? Bestimmtheiten Bildung stalt. Da? dieser Strom in einem bestimmten Sinne unmittelbar gegeben ist, kann nicht bezweifelt werden, w?hrend die Behauptung, da? nicht sondern etwa Farbflecken r?umliche Gegenst?nde, elementar (unmit? wir etwa an telbar gegeben) seien, sicherlich bestreitbar ist. Wenn so durch? einem Gegenstand 'dieselbe Farbe' wahrzunehmen glauben, laufen wir inWirklichkeit einen Wahrnehmungsabschnitt, in dem diese von 'Farbabschattungen' Farbe in kontinuierlichen Ver?nderungen (je nach Lichteinfall, etc.) erscheint.22 Einer in Standpunkt, Umgebung einem solchen Abschnitt Farbe ent? als identisch wahrgenommenen System von kontinuierlichen spricht dabei ein vielf?ltiges Erscheinungs? und Das erkenntnistheoretische Abschattungsmannigfaltigkeiten. besteht u.a. darin, zu erkl?ren, auf welche Weise und Grundproblem aus den st?ndig wechselnden, weshalb in der Zeit flie?enden sinnlichen die etwa nach Farbe und Gestalt keine Konstanz Eindr?cken, von einzelnen spontan die Wahrnehmung (im Erlebnisstrom aufweisen, entsteht. identischen) Gegenst?nden Husserl insistiert darauf, da? die ph?nomenalistische These (P) f?r eine solche Erkl?rung nicht ausreicht, da sie auf einer groben Mi?ach? von Bewu?tseinstatsachen tung und Vereinfachung beruht. Betrachten wir n?mlich den (durch ph?nomenologische Reduktion gereinigten) so finden wir weitaus mehr als nur eine lose Folge von Erlebnisstrom, einzelnen 'impressions'. Die Erlebnisse, auf die sich der reflektierende Blick richtet, sind vielmehr von ganz verschiedener, ph?nomenologisch erst noch zu analysierender Struktur. So geh?rt es zum Wesen einer von Erlebnissen, gro?en Klasse da? sie intentionalen Charakter be? von etwas' sind. Damit d.h. 'Bewu?tsein ist bereits die wichtige sitzen, zwischen den Erlebnissen und ihren intentionalen Ob? Unterscheidung die etwa der klassische Ph?nomenalismus Humes jekten getroffen, igno? riert.23 F?r Husserls Ansatz ist dabei wesentlich, da? die Unterschei? zwischen 'Immanenz' und 'Transzendenz' etwa nicht eine dung
  • 7. 292 VERENA E. MAYER der Erlebnisse' der Welt in eine 'Eigenwesenheit und eine Zweiteilung nicht zug?ngliche ma? anders geartete und dem Bewu?tsein prinzipiell terielle Welt bedeutet.24 Die materielle Welt ist vielmehr als nat?rliches und die Aufgabe der Ph?nomenolo? Erleben selbstverst?ndlich gegeben gie besteht gerade in der Beschreibung der Bewu?tseinsvorg?nge, die zur Konstitution auf der Basis des Erlebnisstroms dieses Bereichs f?hren. Ding, das mit gewissen Bewu?tseinsvorg?ngen Das physikalische ge? stellt daher f?r Husserl nicht ein grunds?tzlich unerreichbares meint ist, 'Ding an sich' dar, sondern ist 'leibhaftig da'; es ist aber kein Teil des sondern geh?rt zu einer Region intentionaler Erlebnisstroms, Gegen? noch n?her zu beschreibende die ?ber verschiedene Stufen st?nde, ist. Der Begriff des physikalischen dient umgekehrt konstituiert Dinges zur Organisation des Erlebnisstroms. gilt f?r als Leitfaden ?hnliches und ihre Regionen. intentionalen alle Objekte Es ist nun leicht zu sehen, da? dieselbe Idee auch dem Logischen Auch hier wird etwa das physikalische Ding auf Aufbau zugrundeliegt. d.h. es gibt schrittweise der Basis des Erlebnisstroms konstituiert, 'Abgrund' zwischen dem Ich und der Au?enwelt oder zwischen keinen Auch f?r Carnap im Sinne Husserls. und Transzendenz Immanenz Subjekt den Sprung in die ist die Frage nicht, wie das solipsistische Die intersubjektive Welt wird viel? intersubjektive Welt zustandebringt. und die als der nat?rlichen mehr vorausgesetzt Einstellung gegeben besteht darin, diese Gegebenheits? des Konstitutionssystems Aufgabe weise zu rekonstruieren. z.B. ein physikal? ist ein Gegenstand, Dabei isches Ding, nach Carnap das, was durch ein bestimmtes Erlebnis 'ge? Das intentionalem Husserls meint' ist, entsprechend Objekt.25 von Erlebnissen ist dabei selbst eine komplizierte Gemeinte Ordnung (ein 'System von Abschattungsmannigfaltigkeiten' bei Husserl), soda? sondern Bereichen keine Wesensunterschiede, beiden zwischen zwischen Er? bestehen. Die Unterscheidung Strukturverschiedenheiten und Ding an sich wird so bei Carnap wie bei Husserl ?ber? scheinung fl?ssig.26 4. zwischen Carnap und Husserl Gemeinsamkeit (ad III) Eine wesentliche bzw. des Konstitutionssystems. der Konstitution, im Begriff besteht ist nach Carnap Ein Konstitutionssystem
  • 8. DER ERFAHRUNGSWELT DIE KONSTRUKTION 293 da? einer die Gegenst?nde der Gegenst?nde stufenweise eine derart, jeden Ordnung aus Stufe konstituiert werden. der Transitivit?t der der niederen Stufe denen Wegen dadurch indirekt alle Gegenst?nde des Konstitutionssystems werden Zur?ckf?hrbarkeit aus den Gegenst?nden der ersten Stufe diese bilden die konstituiert; 'Grundgegenst?nde' 'Basis' des Systems.27 ?hnliche Weise verwendet Husserl den Begriff der Konstitution in Auf soll eine Logik der Ph?nomene den Ideen. Die Ph?nomenologie sein, in der die Gegenst?nde d.h. die Art und Weise des beschreiben, und Denkens mit dem Erlebnisstrom Wahrnehmens zusammenh?ngen. geht es dabei um 'Wesenszusammenh?nge', Husserl wobei der Aus? druck 'Wesen' nicht metaphysische Entit?ten sondern kennzeichnet, die auf der Basis des Erlebnisstroms die Gegenst?nde, konstituiert dabei aus verschiedenen Das System besteht Stufen und werden.28 die durch eigene Strukturzusammenh?nge Schichten, gekennzeichnet ?hnlich wie bei Carnap sind, wobei gilt: in der Stufe Jede Stufe und Schicht ist dadurch da? sie eine eigene charakterisiert, jede Einheit die ihrerseits ist f?r die volle Konstitution konstituiert, notwendiges Mittelglied des Dinges.29 Strom von Erlebnissen Da die Basis beider Systeme ein ganzheitlicher bildet, k?nnen nun die Gegenst?nde h?herer Stufe nicht durch Sum? mation oder Assoziation einzelner Daten (die typische ph?nomenalisti sche Form der Begriffsbildung) gebildet werden. Die Aneinanderrei? eines Gegenstandes hung verschiedener Ansichten kann nicht als der Tatsache dienen, da? der Gegenstand als derselbe mit Erkl?rung zum Teil identischen Eigenschaften erscheint. Vielmehr scheint dazu zu sein, das auf andere Mechanis? ein Abstraktionsverfahren notwendig men zur?ckgreift als auf die blo?e Assoziation. wie eingangs dargestellt, in seiner formalen Re? Carnap verwendet, Stellung zu einer konstruktion die Russellsche Husserls Typentheorie. In einer Beilage zu solchen 'mathesis der Erlebnisse' ist nicht eindeutig. er selbst zumindest den Ideen ?ber die Konstitution der Seele verwendet und beschreibt verschiedentlich die symbolische Darstellungsformen30 der Ph?nomenologie von als Bestimmung und Aufkl?rung Aufgabe Sinn31 durch Vergleich, Relationsbil? Unterscheidung, Verkn?pfung, von Momenten. dung und Abscheidung der mathema? Gegen?ber tischen oder auch geometrischen Methode betont Husserl jedoch das und die prinzipielle Flie?ende diese Ph?nomene; Vagheit psychischer sind nicht in Komponenten aufl?sbar und lassen sich nicht in mathema
  • 9. 294 VERENA E. MAYER tische Mannigfaltigkeiten einordnen. Dies bedeutet jedoch keineswegs, da? die ph?nomenologische 'in einem Flu? versinkt': trotz Forschung zu? der Basis bilden sich im Bewu?tsein der flie?enden Kontinuit?ten n?chst h?here Allgemeinheiten die Unterscheidung zwischen Sin? (etwa und in der Folge immer diffizilere Klassifikationen und nesklassen) Die Konstitution ist dabei ein reziproker Proze?, bei Deskriptionen.32 dem konstituierte Einheiten auf darunterliegende, vage oder l?ckenhaft Stufen zur?ckwirken und diese erg?nzen. gebliebene Jedoch bedeutet auch Carnaps Versuch einer formalen Rekonstruk? da? der Logische Aufbau ein starres 'geo? tion der Konstitution nicht, im Sinne Husserls metrisches' darstelle. So kann Carnaps System zu als Versuch Proze? der Quasianalyse eines formalen Analogons betrachtet werden. Die Quasianalyse Husserls Konstitutionsproze? von als Klassen einer oder mehreren konstituiert Gegenst?nde Be? (in ?hnlichen Elementarerlebnissen. Husserl deutet ein ?hn? ziehungen) liches Prinzip z.B so an: ist aber das das als 'Eigenschaft' Die identische durch alle Um? Identische, Eigenschaft D.h. eine Schicht der Dingeinheit geht durch mannigfaltige st?nde Darstel? hindurchgeht. lungen hindurch.33 spricht auch analog zu Husserl von einer 'Umordnung' des Carnap von Konstitutionen h?herer Stufe.34 Ge? aufgrund Konstitutionssystems erg?nzt und aufge? werden durch Analogiebildung genstandssph?ren als Gesetze der Konstitution verwendet. Kontinuit?ten Auch der f?llt, in Husserls Redeweise, hat daher einen, kinetischen Logische Aufbau Charakter. Merkmal nicht einem weiteren bei? Dies widerspricht gemeinsamen zwischen Ganzem und unterscheidet der Konstitutionssysteme. Carnap das erstere aus Teilen und in w?hrend besteht logischem Komplex: ist, ist der logische Komplex dadurch gekennzeichnet, diese zerlegbar ?ber ihn in Aussagen ?ber seine Elemente da? Aussagen umgeformt nicht da? logische Komplexe k?nnen. Damit ist ausgedr?ckt, werden sind, da sie wesentlich durch ihre ihre Elemente reduzierbar auf sind. So ist etwa das nicht durch ihre 'Materie' individuiert Struktur, von physi? in der Wahrnehmung im Psychischen und dieses Geistige aber es ist nicht eine blo?e Summe solcher schen K?rpern fundiert, nicht reduzierbare eine eigene, sondern besitzt Wahrnehmungen,35 Struktur. Es kann also nicht die Rede davon sein, da? etwa das Geistige
  • 10. ERFAHRUNGSWELT DER DIE KONSTRUKTION 295 (P)) nur eine logische der These im System Carnaps (entsprechend sei: nicht nur wird die Basis nicht aus aus Sinnesdaten Konstruktion die gegen?ber der Konstruktion den Vorteil der Sinnesdaten gebildet, h?tten; sondern der erfahrungsm??ige Anteil der Erlebnisse Existenz am Wesen des Geistigen ist gering: das Wesen eben in der besteht und nicht in ihrem Inhalt. Carnap Struktur der Erlebnisse 'genetischen' befindet sich hier wieder durchaus in ?bereinstimmung mit Husserl, der an entsprechender Stelle schreibt: ... vorurteilsfrei und ph?nomenologisch auf seine (sie !) Quellen angesehen zur?ckge? f?hrt, sind die fundierten Einheiten eben fundierte und das Neue, das sich neuartige; mit ihnen konstituiert, kann, wie die Wesensintuition lehrt, nie und nimmer auf blo?e von anderen Realit?ten Summen reduziert werden.36 Dieses ganz wesentliche Merkmal des Konstitutionssystems berechtigt - - Elimination auch zu der formal allerdings bedenklichen37 Carnap der Grundrelation der ?hnlichkeitserinnerung nach Abschlu? der Kon? zum angeblich ph?no stitution. Diese Elimination ist als Widerspruch menalistischen Charakter des Systems empfunden sie steht worden;38 aber durchaus in Einklang mit dem ph?nomenologischen Programm einer Wesensanalyse, d.h. der Strukturzusammenh?nge im Bewu?tsein. 5. (ad IV) Die auffallendste Gemeinsamkeit zwischen dem Logischen und den Ideen besteht in der Parallelit?t der Konstitutions? Aufbau schritte. Husserl hat die Stufenfolge seine Systems nicht systematisch er der in zuk?nftigen diese Aufgabe dargestellt; ?bertrug ph?nomenolo? zu leistenden gischen Teilgebieten umfangreichen Forschungsarbeit. In den unteren Bereichen der Konstitution, denen Carnap besondere - was Aufmerksamkeit gewidmet hat, sind die Ideen daher die Reihen? - von Konstitutionsschritten vage. Carnap folge angeht vergleichsweise stellt zun?chst mit der Einf?hrung der Begriffe der Teilgleichheit, Teil? der ?hnlichkeitskreise und der Qualit?tsklassen die for? ?hnlichkeit, malen Mittel zur Organisation des Erlebnisstroms Husserl unter? bereit; sucht mehr die allgemeinen Strukturen des reinen Bewu?tseins, als die Schritte, die die Gegenstandskonstitution konkreten Auf erm?glichen. um: hier finden sich bei den h?heren Stufen kehrt sich das Verh?ltnis Carnap nur noch Skizzen, die weitgehend den Vorschl?gen Husserls
  • 11. 296 E. VERENA MAYER sich vor allem im zweiten Band der w?hrend Husserl entsprechen, etwa mit der Konstitution Natur, der der materiellen Ideen ausf?hrlich die seelische Realit?t) und der gei? animalischen Natur (dazu geh?rt stigen Welt befa?t.39 man den Konstitutionsproze? etwa als Modell f?r die Betrachtet im Kind,40 so stimmen des Bewu?tseins bei der Entstehung Vorg?nge Entwick? in der Beschreibung beide folgender Konstitutionssysteme ?berein:41 das Kind hat etwa als Neugeborenes einen in lungsschritte aus dem sich Strom von sinnlichen sich ungeordneten Eindr?cken, aus Klassen von ?hnlichen Wahrnehmungen allm?hlich Sinnesgebiete zu von einzelnen Erlebnissen Durch Zuordnung herauskristallisieren. entstehen ?hnliche solchen Empfindungen. Empfin? Sinnesgebieten von Farben f?r die Konstitution bilden wieder die Grundlage dungen und Gestalten. Auf dieser Basis wird nun die Wahrnehmung sinnlicher Gegenst?nde aus m?glich. von der unreflektiert Eines dieser subjektiven Perspektive ist der eigene Leib. Er spielt in beiden Konstitutionssystemen Sehdinge an da er sozusagen die Schnittstelle eine wesentliche darstellt, Rolle, zur Umwelt konstituiert. Der Leib der sich das Ich im Unterschied aus den anderen Gegenst?nden hebt sich durch typische Eigenschaften bei Carnap u.a. durch die folgende: konstitutiv heraus, (oder Lokal? die Qualit?ten meines Leibes Den der Oberfl?che Stellen entsprechen von bestimmter da? eine Druckempfindung des Drucksinnes Qualit?t derart, zeichen) wenn oder durch einen anderen einen anderen K?rper die Hautstelle durch erlebt wird, Teil meines Leibes ber?hrt wird.42 da? er Tr?ger den Leib dadurch, analog kennzeichnet Husserl Ganz nennt sie 'Empfind? lokalisierter (Husserl Empfindungen gewisser k?nnen: eine stattfinden die typischerweise ist, gleichzeitig nisse'43) sehen und sp?ren. Hus? meines Armes kann ich gleichzeitig Ber?hrung da? von den Leib au?erdem serl und Carnap konstituieren dadurch, so etwa der ihm bestimmte kin?sthetische abh?ngen, Empfindungen bei seiner Bewegung. Perspektivenwechsel es vor der Konstitution des Leibes W?hrend subjektiv wahrgenom? raum-zeitliche ineinander mene, Gegenst?nde ?bergehende st?ndig und Wechselwirkung in Verbindung gibt, die untereinander stehen, da? die Gegenst?nde des Leibes, sich mit der Konstitution objek? zeigt d.h. solche, die von gewissen mit dem Leib tive Eigenschaften besitzen,
  • 12. DER DIE ERFAHRUNGSWELT KONSTRUKTION 297 Modifikationen die objek? bleiben: zusammenh?ngenden unabh?ngig - - durch tiven Eigenschaften wieder mit Husserl gehen gesprochen die verschiedenen hindurch. Damit konstituiert sich die Darstellungen Welt des Eigenpsychischen auf der einen und die objektiv materielle Welt auf der anderen Seite, (bei Carnap: Wahrnehmungswelt) Bei Carnap folgt an dieser Stelle die Konstitution der physikalischen Die physikalische Welt ist durch eine Zuordnung Gegenst?nde. physi? zu den Punkten des vierdimensionalen kalischer Zustandsgr??en Zah? lenraumes definiert und wesentlich bestimmt durch die 'physikalisch? von Qualit?ten zu der Wahrnehmungswelt qualitative Zuordnung' solchen Zustandsgr??en.44 h?lt die Konstitution der physika? Carnap zur Konstitution lischen Welt f?r notwendig der inter subjektiven Welt. Husserl bestimmt die physikalischen ana? im wesentlichen Gegenst?nde setzt jedoch die Intersubjektivit?t der zugeschriebenen Qualit?ten log, - Welt - voraus.45 d.h. die Konstitution der intersubjektiven Die intersubjektive Welt wird in beiden Systemen dadurch konstitu? iert, da? andere Menschen als ?hnlich mit dem eigenen Leib erkannt werden. Durch intuitives und rationales Verst?ndnis ihrer leiblichen (bei Husserl: werden ihnen ebensolche ?u?erungen Einf?hlung), in anderen Perspektiven wie jedoch Wahrnehmungen, zugeschrieben, dem Subjekt. Dadurch werden Vergleiche die der Erg?nzung m?glich, des Bereichs des Eigenpsychischen dienen: mit der vollst?ndigen Kon? stitution des Ich entsteht auch der Begriff des Fremdpsychischen, bei Husserl der Begriff der seelischen Realit?t. Auch die weiteren Konstitutionsschritte verlaufen parallel. Ist einmal der Begriff so werden des Fremdpsychischen andere gewonnen, Menschen als Personen die miteinander in verschiedene konstituiert, von Beziehungen Arten treten k?nnen. Aus diesen konstituieren sich - auf - der Basis der Wahrnehmungen und der Verst?ndigung geistige (z.B. Sitten), kulturelle Gebilde, (z.B. Staaten) und mo? Gegenst?nde ralische Begriffe (Werte). Die Konstitutionsstufen sind nat?rlich entsprechend dem Begriff des immer als aufeinander zu verstehen, aufbauend Konstitutionssystems d.h. in beiden Systemen ist etwa das Geistige im Fremdpsychischen und dieses in der materiellen Natur und schlie?lich im Erlebnisstrom fundiert.46 Betont sei noch einmal, da? kein Gegenstandsgebiet auf seine Elemente ist, da es strukturell reduzierbar individuiert ist und von Elementarerlebnissen das 'beliebige Gemenge' eben keinen Sinn, d.h. keinen intentionalen Gegenstand ergibt.
  • 13. 298 VERENA E. MAYER 6. von Husserl Der der erkenntnistheoretischen und Systeme Vergleich zeigt also zum Teil detaillierte in Terminologie Parallelen und Carnap Struktur. ?hnlich des Logischen weitgehende Auf ?bereinstimmung baus zu anderen, etwa neukantianischen der Erkenntnis? Systemen theorie, findet sich sonst nicht. Carnap stellt zwar ein Zitat aus Russells an den Anfang of the External World Our Knowledge des Logischen zu dem dort vor allem im dritten Kapitel die ?hnlichkeiten Aufbaus, skizzierten System sind jedoch eher oberfl?chlich. So ist Russell eindeu? an ontologischen h?lt die Konstitution des interessiert,47 Fragen tig wie Carnap auf einer selbst Basis, Physischen eigenpsychischen f?r praktisch nicht durchf?hrbar und betrachtet Sinnesdaten schreibt, Der Logische Aufbau als Kombination diskreter Elemente.48 lie?e sich des ph?nomenologischen einer Ausf?hrung daher eher als Versuch in den (als 'mathesis der Erlebnisse'), das Husserl auffassen Programms und skizziert hatte. Ideen vorbereitet Es d?rfte schwierig sein, diese These historisch zu belegen, ihr syste? f?r das Verst?ndnis des Logischen Wert zeigt sich matischer Aufbaus Kritik am Logischen zu ent? sie manche da? daran, Aufbau jedoch kr?ften vermag. zum Programm des 'radi? So rechnet Quine den Logischen Aufbau wie er etwa von Hume und Locke vertreten kalen Reduktionismus', (P) zu. Demnach sei es Ziel des wurde49 und schreibt ihm die These ?ber die physikalische Welt alle Aussagen auf Konstitutionssystems, zu reduzieren. Diese Reduktion sei ?ber direkte Erfahrung Aussagen Carnap an einem entscheidenden Punkt, n?mlich bei der Zuschreibung da er die zu Raum Zeit-Punkten, von Qualit?ten nicht gelungen, (nicht in S?tze ?ber unmittelbare selbst nicht eliminiert Zuordnung hatte. ?bersetzt) Erfahrung von Mi?verst?ndnissen zu? liegen eine ganze Reihe Kritik Quines nur in einem sehr befa?t sich der Logische Aufbau grunde. Zun?chst ?ber die physikalische Welt. Die physikali? kleinen Teil mit Aussagen zum Bewu?t? der Naturwissenschaft geh?rt als Gegenstand sche Welt zu rekonstruieren ver? sein, dessen Struktur das Konstitutionssystem innerhalb der wichtigste des ist aber weder Bereich sucht. Dieser zu Raum-Zeit von Qualit?ten noch bildet die Zuordnung Systems, Schritt. Ziel des Konstitutionssystems Punkten einen entscheidenden ist es eben gerade nicht, unser gesamtes Wissen ?ber die Welt auf zu reduzieren, sondern die zusammenh?ngenden sinnliche Erfahrung
  • 14. DER ERFAHRUNGSWELT DIE KONSTRUKTION 299 zu auf der Basis des Gegebenen Strukturen dieses Wissens explizieren.50 Nur aus diesem Grund k?nnen Carnap und Husserl f?r ihre Konstitu? die nicht in 'unmittelbare tionen auch zahlreiche Mittel verwenden, sind, etwa Konstitution r?ck? durch Analogie, ?bersetzbar Erfahrung' durch h?here Stufen etc. Auch die Zuordnung Konstitution wirkende zu anderen von konstituierten ist dabei nicht selbst etwas, Einheiten son? das 'in Erfahrungsbegriffe aufgel?st' werden m??te oder k?nnte, an vielen Stellen verwen? dern sie ist eine wesentliche, irreduzible und es um die Eben dete Methode der Konstitution. weil deshalb, nicht um ihren erfahrungs? Strukturen der konstituierten Gegenst?nde, geht, kann Carnap schlie?lich Gehalt die Elimination des m??igen Bestandteils des Systems, n?mlich der Grundre? einzigen empirischen lation Erfordern. Das Konstitutionssystem ist also kein Reduktionssys? tem. von Qualit?ten zu Raum-Zeit? scheint die Zuschreibung Quine zu halten, weil er implizit von der f?r wesentlich deshalb punkten da? an dieser Stelle der ?bergang von der sub? Annahme ausgeht, zur objektiven Welt stattfinden m?sse. Mit anderen Worten: jektiven vor dem als st?nde Reduktionist' 'radikaler Carnap typischen 'sich selbst aus dem Problem, wie der Solipsismus ph?nomenalistischen Sumpf ziehen' kann. Aber auch diese Auffassung beruht auf dem empi? es f?r Carnap keinen Wie bei Husserl ristischen Mi?verst?ndnis. gibt zwischen Ich und Au?enwelt, da die Au?enwelt dem nat?r? Abgrund ist und die Frage nur lautet, wie sie sich im lichen Bewu?tsein gegeben Bewu?tsein konstituiert. Diese Frage beantwortet das Konstitutions? da? es den schrittweisen von Begriffen Aufbau und system dadurch, bis zur Konstitution der materiellen Au?enwelt Gegenst?nden (und weit dar?ber hinaus) rekonstruiert. und Au?enwelt Eigenpsychisches sind zwar voneinander getrennt, da sie verschiedene Strukturmerkmale haben, vom einen zum anderen findet aber ein gradueller und rational statt. Nur die Behauptung, nachvollziehbarer da? jenseits ?bergang eine von uns unabh?ngige dieser konstituierten noch Regionen ist auch in Husserls Au?enwelt sinnlos: h?tte existiert, Terminologie einen Sinn, so m??te sie n?mlich ein in unserem diese Au?enwelt sein, was die Behaup? konstituierter Bewu?tsein Gegenstandsbereich tung ja gerade negiert. kritisiert am Empirismus Husserl die willk?rliche und dogmatische der Basis auf passiv rezipierte und assoziierte Sinnes? Beschr?nkung daten. Der vorurteilsfreie Blick des Bewu?tseins auf sich selbst unter Ausschlu? aller Existenzbehauptungen l??t erkennen, da? das dem
  • 15. 300 VERENA E. MAYER Bewu?tsein sehr viel weiter reicht: das Bewu?tsein 'sieht' Gegebene nur einzelne Daten, eben nicht sondern auch Strukturen. S?mtliche im blo?en die nicht Erlebnisstrom sind bestehen, Gegebenheiten, es sind, in Carnaps Terminologie, strukturell gegeben, Kom? logische plexe. Das Wesen eines solchen Komplexes seine erkennen, hei?t, aus dem Erlebnisstrom Genesis nachzuvollziehen. konstitutionale Hus? l??t sich so in Carnaps Begriff serls Begriff der Wesenserschauung Kritik an den ?bersetzen. der rationalen Nachkonstruktion Husserls also nicht f?r Carnap: gilt Empiristen W?hrend sie (die Empiristen, als echte Standpunktsphilosophen und, in offenba? V.M.) rem Widerspruch von ungekl?rten mit der Vorurteilsfreiheit, ihrem und unbe? Prinzip von dem, was vor wir unseren nehmen Ausgang gr?ndeten Vormeinungen ausgehen, von dem Gesamtbereich vor des allen Standpunkten anschaulich und noch allem liegt: was man unmittelbar von Denken selbst Gegebenen, theoretisierenden sehen alledem, - wenn man nicht durch Vorurteile und sich eben blenden und erfassen kann davon von echten Gegebenheiten zu in Betracht abhalten l??t, ganze Klassen ziehen. Sagt soviel wie absolut aller Wissenschaften 'Positivismus' vorurteilsfreie auf das Gr?ndung zu Erfassende, sind wir d.i. dann die echten Positivisten.51 'Positive', origin?r so doch ein echter Positivist. War auch kein Ph?nomenologe, Carnap ANMERKUNGEN * ?ber im Rahmen eines entstand die Diese Forschungsprojektes Untersuchung im Wiener f?r deren Unterst?tzung ich Geschichte der Analytischen Kreis, Philosophie danke. der Fritz-Thyssen-Stiftung 1 Carnap: Der der Welt, Berlin 1928. Rudolf logische Aufbau 2 im Lexikon Franco und So etwa C. Ortner der Philosophischen Werke, Hrsg. Volpi 1988, S. 422. Julian Nida-R?melin, Stuttgart 3 S. 13. (1969), Stegm?ller 4 in Carnaps kantianische Fr?hschriften (1987) und (1985). Andere Sauer Aspekte Vgl. und Haack hervor: Proust heben (1977). (1987) (1984). 5Runggaldier 6 von Moritz Schlick in Die Naturwissen? die Rezensionen des Logischen Aufbaus Vgl. von Heinrich in Deutsche Scholz 17 (1929), S. 550 f und schaften Bd. Literaturzeitung S. 586-592. (1930), S. 245 ff. op. cit., 7Carnap, 8 Philo? und ph?nomenologischen Husserl: Ideen zu einer reinen Ph?nomenologie Edmund sophie (im folgenden kurz Ideen) (1950a). 9 den will dabei strikte Neutralit?t klassischen Husserl Auch philosophischen gegen?ber I, S. 33. Ideen epoch?) wahren; vgl. (eine philosophische Standpunkten der Arithmetik bei der schon in der fr?hen hatte Husserl 10Dar?berhinaus Philosophie die Idee der Quasiqualit?ten der abstrakten eingef?hrt, Mengenvorstellungen Erkl?rung von Carnaps Rolle eine wesentliche die im formalen Aufbau Allerdings spielt. System
  • 16. DER DIE KONSTRUKTION ERFAHRUNGSWELT 301 erw?hnt die Philosophie der Arithmetik in seinem Literaturverzeichnis nicht. Auf Carnap diese kann hier nicht werden. Parallelen eingegangen von Carnap bei Husserl Anleihen werden nicht immer ausdr?cklich nDie als solche zu tun haben, Dies mag mit der Tatsache da? der Logische in gekennzeichnet. Aufbau seiner ver?ffentlichten des urspr?nglichen Form eine ?berarbeitung dar? Manuskripts stellt, die aus Diskussionen in Schlicks Privatseminar ist. Ob und inwie? hervorgegangen weit Schlicks bekannte gegen Husserl die ph?nomenologischen im Opposition Aspekte und eine mehr Lesart Logischen hat, Aufbau zur?ckgedr?ngt empiristische erm?glicht ist ungekl?rt. op. cit., S. 86. 12Carnap, 13 Husserl findet den Ausdruck 'Bewu?tsein' daher f?r diesen auch nicht Bereich ganz cit. I, S. 58. op. passend; 14Op. cit., S. 86. 15 op. cit. I, ??31, 32. Husserl, 16 Op. cit. I, S. 55. 17Op. cit., S. 237 ff. op. cit., S. 90. 18Carnap, 19 op. cit. I, S. 160. Husserl, 20 Es sei denn in jenem Teil des Konstitutionssystems, der die physischen Gegenst?nde auf der Basis der (bereits vorher konstituierten) konstru? eigenpsychischen Gegenst?nde iert; dies geschieht aber bereits in den h?heren Stufen des Systems, nicht in der Basis. stellte schon in einem fr?hen Aufsatz 'da? der reine fest, Carnap ?brigens Empirismus seine Herrschaft verloren hat' und da? in der Erkenntnistheorie zunehmend die konstitu? ierende Funktion des menschlichen Verstandes werde; ber?cksichtigt vgl. Carnap (1923). Wie Moulines hat, werden die klassischen (1985) hervorgehoben englischen Empiristen im Logischen kaum erw?hnt. Nach Hiram Caton sind die fr?hen Aufbau (1974/75) aus einer Kritik am Empirismus Schriften ent? Machscher Carnaps explizit Pr?gung standen. 21 Op. cit., S. 83. 22 op. cit. I, S. 74 f. Husserl, 23 an Hume So etwa Husserls Kritik in Erste Philosophie, (1956), S. 157 ff. 24 Nat?rlich sind intentionale ohnehin nicht mit materiellen Objekte Gegenst?nden gleich? zusetzen. op. cit., S. 226 ff. 25Carnap, 26 Vgl. dazu vor allem Ideen I, S. 52; das physikalische ist f?r Husserl einfach ein Ding 'intentionales Stufe' und es ist klar, 'da? auch die h?here Transzendenz Korrelat h?herer ... des physikalischen kein Hinausreichen ?ber die Welt f?r das Bewu?tsein Dinges bedeutet' (ebd., S. 100). 2. 27Op. cit.,S. 28 Vgl. dazu Die Idee der Ph?nomenologie S. 12. Carnap verwendet den Begriff (1950b), 'Wesen' oft im selben Sinn; vgl. op. cit., S. 222. 29 Ideen I, S. 316. 30 Op. cit. Ill, S. 109 ff. 31 definiert den Begriff 'Sinn' ?hnlich wie Husserl, obwohl er behauptet, ihn von Carnap zu haben. Frege ?bernommen schreibt: Carnap Unter dem Sinn eines Zeichens verstehen wir an den das ?bereinstimmende inten
  • 17. VERENA E. MAYER 302 oder tionalen Gedanken die hervor? derjenigen Vorstellungen, dgl., Gegenst?nden ist . . . (op.cit., zurufen des Zeichens S. 61) der Zweck von des Bekanntlich ist bei Frege einer intentionalen Sinnes nicht die Kennzeichnung Rede. 32 cit. Ill, S. 128 ff. op. Vgl. 33 cit. Ill, S. 127. Op. 34Op. cit., S. 193. 35 wie Husserl Diese schreibt, k?nnten, Sinn auch in beliebigem keinen ergeben. Gemenge 36 cit. I, S. 319. Op. 37 Friedman dazu (1987). Vgl. 38 (1984), S. 61 ff. etwa Runggaldier dazu Vgl. 39 etwa skizziert sind bei Husserl in Ideen I, 73 ff, 316 Die einzelnen Konstitutionsstufen II, 305 ff (= Beilage in Ideen I); Husserl betrachtet die Stufen? zusammenfassend ff und nur als nicht als 'ideale Notwendigkeiten, ebenso wie sondern folgen ?berdies Carnap ideale M?glichkeiten' II, 305). (Ideen 40 Ideen Zu der M?glichkeit dieser III, vgl. Husserl, Betrachtungsweise psychologischen S. 125. 41 nur den groben der Systeme im Detail kann Umri? Skizze Die aufzeigen; folgende und auch Unterschiede, deren Stellenwert weitere Gemeinsamkeiten zahlreiche bestehen ist. Autoren schwer einzusch?tzen des Stils beider verschiedenen wegen 42Op. cit., S. 171. 43 Ideen III, S. 120 ff und Ideen II, S. 55 ff (? 18). op. cit., S. 180 ff. ^Carnap 45 in der Physik als blo?er Naturlehre des sich das Ding bestimmt intersubjekt? quot;Objektiv die intersub? als ein leeres Etwas, bestimmt durch 'an sich' seienden Dinges iv-objektiven, Formen Raum und Zeit und durch die auf Raum und Zeit jektiv konstituierten bezogenen (Ideen II, S. 88). 'prim?ren Qualit?tenquot;'. 46 Husserls. ebenfalls hier ?brigens der Fundierung demjenigen Carnaps Begriff entspricht 47 es als wesentliche quot;ob wir wissen da? Gegenst?nde Russell betrachtet k?nnen, Frage, die nicht unsere anderen Gegenst?nde, oder irgendwelche der sinnlichen Wahrnehmung zu Zeiten wo wir sie nicht sind, auch und Gef?hle Gedanken existieren, eigenen S. 97). (in Russell wahrnehmenquot; (1926), 195. 48Op. cit.,S. 49 (19733), S. 37 ff. W. V. O. Quine 50 f?r quot;eine gute schematische er halte Carnaps Quine schreibt, Darstellung Vorgehen Intention und dies trifft Carnaps dessen, was in der Wissenschaft tats?chlich geschiehtquot;, recht genau. tats?chlich 51 Ideen I, S. 38. Husserl, LITERATUR Berlin-Schlach? Im Weltkreis-Verlag, der Welt, 1928, Der R.: Aufbau logische Carnap, tensee.
  • 18. DER ERFAHRUNGSWELT DIE KONSTRUKTION 303 des Grundsatzes der Physik und die Anwendung R.: die Aufgabe '?ber 1923, Carnap, 28, 90-107. Kantstudien der Einfachstheit', 'Carnap's First Philosophy', Review 28, 623-649. Cat?n, H.: 1974/75, of Metaphysics 1987, 'Carnaps Aufbau Nous 21, 521-545. M.: Reconsidered', Friedman, Ratio S.: 1977, 'Carnaps Aufbau: Einige Kantische 19, 158-163. Haack, Reflexionen', reinen E.: Ideen einer und ph?nomenologischen zu Husserl, 1950a, Ph?nomenologie Bd. IV und V), Martinus (= Husserliana Den Haag. III, Nijhoff, Philosophie E.: 1950b, Die Idee der Ph?nomenologie. (= Husserliana Bd. Husserl, F?nf Vorlesungen, II), Martinus Den Haag. Nijhoff, E.: 1956, Erste Philosophie, Erster Teil Bd. Martinus Husserl, (=Husserliana VII), Den Haag. Nijhoff, C. U.: der Erkennntnistheorie in des fr?hen Moulines, 1985, 'Hintergr?nde Carnap', Studien 23, 1-18. Grazer Philosophische J.: 1987, 'Formal Logic as Transcendental inWittgenstein and Carnap', Nous Proust, 21, 501-520. a Logical W. V. O.: 'Two Dogmas of Empiricism', in From Point Quine, of View, 19733, ' 20-46. E.: Amsterdam. 1984, Carnaps Early Conventionalism, Runggaldier, Rodopi, von der Au?enwelt, B.: Unser Wissen Russell Felix Meiner, Our 1926, Leipzig (engl. the External London World, Knowledge of 1914). Sauer, W.: in Carnaps Konstitutionstheorie', 1987, 'Neukantianische Acta Ana Aspekte and Psychology), pp. 109-124. lytica, (Philosophy Ljubljana, Sauer, W.: in Kantianischer Studien Sicht', Grazer Philosophische 1985, 'Carnaps Aufbau 13-37. 23, M.: 'Rezension des Logischen in Die Bd. Schlick, 1929, Aufbaus', Naturwissenschaften 17, 550 f. Scholz, H.: des Logischen 1930, 'Rezension in Deutsche 586 Aufbaus, Literaturzeitung, 592. W.: 1969, Der Ph?nomenalismus und seine Schwierigkeiten, Wissenschaftliche Stegm?ller, Darmstadt. Buchgesellschaft, Institut f?r Philosophie, und Wissenschaftstheorie Statistik Universit?t M?nchen 31/1 Ludwigstr. 22 8000 M?nchen Germany