öKosoziale marktwirtschaft josef riegler frühjahr 2012
Erde und Mensch
1. KONVERSATIONSKURSE – UNIVALPO 2014-15
Erde und Mensch – Mario Sandri, sandrimario@libero.it Seite 1 /5
Erde und Mensch
Einführung
Wahrscheinlich ist die Erde krank und ihr Zustand ist nicht klar, es gibt verschiedene
Meinungen dazu, z.B. <<..wir sind in der Nähe einer Katastrophe>> oder <<…zuerst
müssen wir die ökonomischen Probleme lösen, später denken wir an die Erde>>
und auch <<..die Ökologen übertreiben die Probleme und es gibt auch
wirtschaftliche Interessen dazu ... das ist nicht alles wahr >>.
In diesen Tagen von 1. bis 12. Dezember fand die jährliche VN Klimakonferenz in
Lima statt: die Konferenz war sehr wichtig und sie dauerte zwei Tage mehr, um zu
einer Einigung zu kommen. Die Mitteilung des Papstes zur Konferenz war einfach:
<<Die ökologische Frage ist entscheidend für das Überleben der Menschheit>>.
Wir dürfen auch nicht vergessen, dass potentiell gefährliche Zweibeiner (die
Menschen) zum ersten Mal in der Erdgeschichte auf der Erde leben und sie sind in
der Lage, die Erde schwer zu stören.
Eine interessante Geschichte: die Osterinsel (Isla de Pascua)
Diese Insel ist etwa 160 km² groß, sie liegt isoliert (etwa 3500 Kilometer Abstand von
Chile und 4500 Kilometer von Tahiti) in der Mitte des Südostpazifiks. Diese Insel ist
weltbekannt wegen der monumentalen Steinskulpturen, die sogenannten „Moai“
in der Ortsprache.
Seit dem 13. Jahrhundert wollten die Einwohner viele riesige „Moai“ bauen und sie
brauchten dazu Baumstämme, um die Statuen zu bewegen. Jahrhundertelang
wurde die Herstellung der Statuen sehr intensiv betrieben und selbstverständlich
steigerte sich der Holzverbrauch.
Seit dem 15. Jahrhundert steigerte sich auch die Einwohnerzahl, aber sie kämpften
gegeneinender wegen der Waldreduzierung und im 18. Jahrhundert war die Insel
unfruchtbar und wenig gastfreundlich, die Einwohnerzahl war viel niedriger:
praktisch hatten die Inselbewohner ihr Land mit schwerwiegenden Folgen (auch
für sie) zerstört.
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Krankenbericht der Erde
Globale Erwärmung: seit Mitte des 19. Jahrhunderts steigt die
Durchschnittstemperatur der Atmosphäre und der Meere. In den letzen 50 Jahren
war die Temperaturerhöhung noch schneller. Wahrscheinlich ist das Jahr 2014 das
wärmste Jahr seit zweihundert Jahren. Wenn die Temperaturerhöhung
weitergehen sollte, wären die Folgen katastrophal für die Erde und Menschen.
Verschmutzung: die Luft von Peking und Mexiko-Stadt ist sehr verschmutzt; vom
Weltraum aus sieht man viele Smogwolken über China und Indien. Das Meer ist
auch schmutzig: in der Mitte vom Sudpazifik gibt es eine komische und künstliche
Insel, die aus schwimmenden Kunststoffabfällen besteht. In den Nordseefischen
kann man Quecksilber- und Schwermetallspuren in den Fischen finden. Auch die
Erde ist verschmutzt (insbesondere in der Nähe der alten Industriegebiete). Einige
Flüsse und Seen sind überall gefährlich für die Gesundheit. Die
Verschmutzungsspuren findet man auch am Nord- und Südpol.
Entwaldung: jedes Jahr verschwindet eine wichtige Waldfläche in der Welt durch
den Landverbrauch. Leider sind die Weiden und die intensive Landwirtschaft nicht
kompatibel mit dem Schutz von Land- und Erde.
Desertifikation: das Ergebnis der Klimaänderung und der Entwaldung ist die
Steigerung der Wüstenfläche in der ganzen Welt. Nach den Wetterforschern,
könnte Sizilien und Süditalien in Zukunft eine Wüste (wie Nordafrika) werden.
Kleine Änderungen im Alltagsleben (in Verona und Italien): wir haben ein neues
Wort im unserem Wörterbuch, die „Wasserbombe“, weil der Regen immer stärker
und intensiver wird (d.h. tropisches Wetter). Die Überschwemmungen werden
immer häufiger. Im Juli und August war das Wetter sehr schlecht und nass, es gab
keine echte Sommerzeit, aber das Jahr 2014 war das wärmste Jahr seit 200 Jahren.
Im Herbst waren grüne Blätter auf den Bäumen ungewöhnlich.
Die obengenannten Probleme der Erde werden durch menschliches Verhalten
verursacht. Die Ursache der globalen Erwärmung sind die Treibhausgase
(insbesondere Kohlenstoffdioxid (CO2) und Methan), die vor allem durch
menschliche Tätigkeiten, wie Industrie, Transport, Heizung, Landwirtschaft und
Tierhaltung verursacht werden.
Die Entwicklung der Beziehung zwischen Menschen und Erde
Im unteren Bild sieht man eine einfache Darstellung der Evolution der Menschheit.
Mit ihr hat sich auch das Verhältnis zwischen den Menschen und der Erde
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entwickelt. Am Anfang waren die Menschen mit der Erde und der Natur
verbunden und sie konnten trotz aller Schwierigkeiten überleben und Lösungen für
das Alltagleben in der Natur finden.
Es gibt drei Phasen im Verhältnis zwischen Menschen und Erde:
1. die Natur ist magisch;
2. die Natur ist ein Symbol mit einer mythologischen Deutung;
3. die Natur wird wissenschaftlich studiert und die physischen Regeln erklären das
Funktionieren. Man denkt, dass die Natur unter unserer Kontrolle bleibt.
Heute ist das Wissen sehr entwickelt, aber wir verstehen die Natur nicht wie die
Urmenschen (z.B. wir sind immer überrascht von Überschwemmungen, Erdrutschen,
usw). Unsere moderne Kultur ist nicht mehr geeignet für ein umweltverträgliches
Leben auf der Erde.
Eine neue ökologische Kultur
Wer ist klüger? Die Urmenschen, die Indianer in Nordamerika, die
Ureinwohner in Australien? Oder die heutigen Menschen? Wahrscheinlich gefällt
uns die Vergangenheit nicht und wir leben gern in der Gegenwart, aber der
heutige Lebensstil ist nicht umweltverträglich. Für die nächste Zukunft brauchen wir
dringend eine tiefgreifende Änderung unseres Wissens, des Lebensstils und des
Alltagslebens. Die obengenannten Änderungen könnten auch Vorteile bringen:
z.B. mit der Green Economy kann man viele neue Arbeitsstellen und neue
Gelegenheiten schaffen. Man braucht nur eine generelle Änderung, die
selbstverständlich sehr schwer ist. Jede Änderung findet immer einen Wiederstand
und der Philosoph Platon erklärt das Thema im bekanntem Höhlengleichnis seit
mehr als 2000 Jahren: in dem unterem Bild gibt es eingesperrte Leute, die in einer
Höhle leben und nicht in der Lage sind, echte Objekte zu sehen (weil sie die Köpfe
nicht drehen können); sie sehen nur Schatten ohne eine vollständige Ansicht der
Wirklichkeit. Wenn ein Gefangener sich befreien könnte, wäre er in der Lage, die
Wahrheit zu verstehen, aber man kann sich vorstellen, dass die anderen
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Gefangenen die Wirklichkeit (auch mit Hilfe des ehemaligen Gefangenen) nicht
begreifen wollen.
Einige unmögliche Beispiele zum Leben in Kontakt mit der Natur
Henry David Thoreau war ein amerikanischer Schriftsteller im 19. Jahrhundert. Er
wohnte zwei Jahre in einer Hütte am Walden See. Er schrieb ein Buch „Leben in
den Wäldern”, in dem er seine Erfahrung erzählt mit einem einfachen und armen
Leben in Verbindung mit der Natur.
Ein unbekannter Indianer Nordamerikas sagte (oder schrieb):
"Wenn der letzte Baum abgeholzt wurde, der letzten Fluss vergiftet und der letzte
Fisch gefangen, werden wir erkennen, dass niemand Geld essen kann.
Unsere Erde ist mehr wert als Geld und dauert ewig. Sie wird nicht einmal durch die
Flammen des Feuers zerstört. Solange die Sonne scheint und das Wasser fließt, wird
die Erde den Menschen und Tieren Leben schenken.
Man darf nicht das Leben der Menschen und Tiere verkaufen; es war der große
Geist, der den Erdboden hier erschaffen hat, und wir können diesen nicht
verkaufen, weil dieser uns nicht gehört. Wir können unser Geld zählen und
verbrennen in der Zeit in der ein Bison seinen Kopf senkt, aber nur der große Geist
kann die Sandkörner und das Gras unserer Erde zählen.“
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Zum Schluss
Wir können nicht zurück in den Wald oder nach der Sitte der Indianer oder der
Urmenschen leben, aber die Erde schenkt Leben und Lebensmittel und ein neues
Gleichgewicht muss sehr schnell gefunden werden.