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SOLUTION
FELDBEREGNUNG
Optimierte Bewässerung durch Bestimmung der aktuellen pflanzenspezifischen
Evapotranspiration und des Bodenwasserhaushalts
In vielen Regionen Deutschlands müssen im Sommer die Felder bewässert
werden, um einen ausreichenden Ernteertrag zu garantieren. Abhängig von
der Feldfrucht, dem vorhandenen Boden und den aktuellen klimatischen Be-
dingungen müssen die Wassergaben individuell bemessen werden, damit
eine wirtschaftliche Bewässerung erfolgen kann. Besonders vor dem Hinter-
grund der knappen Wasserressourcen gewinnt die wassersparende Bewäs-
serung immer mehr an Bedeutung.
OPTIMIERUNG DER BEWÄSSERUNG
Die Feldbewässerung mit Beregnern bewirkt eine dynamische Wasserzufuhr von
Oberflächenwasser. Dieses infiltriert entweder in den Boden oder verdunstet von
den Vegetations- und Bodenoberflächen. Aus dem Bodenkörper können die
Pflanzenwurzeln das Wasser entnehmen. Wegen der eng gekoppelten klimati-
schen, pflanzenspezifischen und hydrologischen Prozesse ist es in der Praxis oft
schwierig, die genauen Bewässerungsmengen und Zeiten exakt zu ermitteln.
Mit dem auf Raster basierendem Modell MIKE SHE können die aktuelle Transpi-
ration und Evaporation in Abhängigkeit zur Bodenfeuchte räumlich hoch aufgelöst
ermittelt werden. Mit Hilfe dieser Berechnung können die optimalen Wassergaben
in Abhängigkeit zum aktuellen Vegetationsstatus, des Bodenwasserhaushalts
und aktueller Wettervorhersagen bestimmt werden. Eine Datenassimilierung mit
Sensordaten zur operationellen oder online Vorhersage ist möglich. Beispielswei-
se können dadurch die Beregnungssysteme intelligent und in Echtzeit gesteuert
werden. Dies garantiert den Pflanzen ein optimales Wasserdargebot und die
Schonung der verfügbaren Wasserressourcen.
KUNDEN
 Landwirtschaft
 Hersteller von Bewässerungstechnik
 Ingenieurbüros
HERAUSFORDERUNG
 Gekoppelte Betrachtung von Transpiration,
Bodenwasserhaushalt und
Grundwasserständen
 Dynamische Modellierung von beweglichen
Beregnern
 Berücksichtigung der lokalen
Grundwasserstände
 Modellierung des Düngemitteleintrags
möglich
LÖSUNGEN
 Systemverständnis durch Modellierung
 Lösungsoptimierung durch
Variantenuntersuchungen
 Vorhersage und Echtzeit-Steuerung
NUTZEN
 Reduzierung des Wasser- und
Düngemittelverbrauchs
 Erhöhung der Ernteerträge
 Boden- und grundwasserschonende
Bewirtschaftung
Vegetationsrelevante Prozesse bei der Beregnung von Agrarflächen
©DHI
BEISPIEL EINER FELDBEWÄSSERUNG
Für die Bewässerung kommen zwei Trommelberegnungs-
maschinen mit jeweils einem einziehbaren Regner zum
Einsatz. Es wird mit 10 mm/Std bei einer Geschwindigkeit
von 50 m/Std bewässert. Auf den Feldern wird Weizen
(links) und Mais (rechts) angebaut. Der Boden ist im
nördlichen Bereich sandig und im südlichen Bereich ein
schluffiger Sand.
Die Berechnung wird mit dem Wasserhaushaltsmodell
MIKE SHE durchgeführt. Die gewählte Rastergröße beträgt
5 m bei Verwendung der 1-dimensionalen Richards-
Gleichung für die ungesättigte Bodenzone. Die gesättigte
Bodenzone wird 3-dimensional mit der Finiten-Differenzen-
Methode berechnet. Die Bestimmung der Wasseraufnahme
der Vegetation erfolgt mit dem Kirstensen-Jensen Ansatz,
bei dem aus dem Blattflächenindex und der Wurzeltiefe die
aktuelle Wasseraufnahme abgeleitet wird. Der Berech-
nungszeitraum ist der heiße und niederschlagsarme Juli
2015. Die zeitliche Auflösung basiert auf Stundenwerten.
BERECHNUNG DER AKTUELLEN EVAPOTRANS-
PIRATION
Die Stärke des Berechnungsansatzes ist eine Differenzie-
rung der aktuellen Transpiration und der aktuellen Evapora-
tion aus dem Bodenkörper. Dies ermöglicht eine transpa-
rente Bilanzierung der Wasserverluste, die bei der Bewäs-
serung zwangsläufig entstehen.
Aus dem Verhältnis von aktueller zur vegetationsspezifi-
schen potentiellen Evapotranspiration kann der Wasser-
stress auf die Vegetation ermittelt werden. Dieser gibt an,
wann die Vegetation nicht ausreichend Wasser bekommt
und somit das Pflanzenwachstum gehemmt wird. Alle Er-
gebnisse können entweder räumlich-zeitlich oder separat
für jedes Rasterelement visualisiert werden.
BODENWASSERHAUSHALT
Der Bodenkörper ist der Wasserspeicher, der abhängig von
seinen Eigenschaften das Bewässerungswasser halten
kann. Die Bodenfeuchte in der ungesättigten Bodenzone ist
daher für eine optimierte Bewässerung besonders wichtig.
Neben diesem Parameter können auch die Wasseraufnah-
men an den Wurzeln, Düngemitteleinträge, Versalzung be-
rechnet und visualisiert werden.
OPTIMIERUNG & VORHERSAGE
Abhängig von Grenzwerten des Wasserstress oder der Bo-
denfeuchte kann die Beregnung der landwirtschaftlichen
Flächen räumlich mit MIKE SHE optimiert werden. Zudem
können die bestmöglichen Bewässerungsintervalle gewählt
werden. Durch die Verwendung von Wettervorhersagen
kann bereits im Vorfeld die Bewässerung so gesteuert wer-
den, da ein optimales wassersparendes Pflanzenwachstum
garantiert ist. Eine Steuerung kann entweder im operationel-
len Betrieb oder durch SCADA-Steuerung im Echtzeitbe-
trieb erfolgen.
©DHI/Fotos:©istockphoto.com/cinoby
Zeitliche Veränderung in den Bodenfeuchteprofilen für den sandigen
Boden mit Weizenvegetation (links) und einem schluffigen Sand mit
Maisvegetation (rechts)
Kontakt: Dr.-Ing. Patrick Keilholz - pak@dhigroup.com
Weitere Informationen finden Sie unter: www.dhi-wasy.de / www.dhigroup.com
Beispiel einer landwirtschaftlichen Fläche mit dynamischer
Feldberegnung bei unterschiedlicher Landnutzung und Boden-
beschaffenheit
Wasserbilanzen für ein beliebiges Rasterelement im sandigen Boden
mit Weizenvegetation (oben) und einem schluffigen Sand mit
Maisvegetation (unten)

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  • 1. SOLUTION FELDBEREGNUNG Optimierte Bewässerung durch Bestimmung der aktuellen pflanzenspezifischen Evapotranspiration und des Bodenwasserhaushalts In vielen Regionen Deutschlands müssen im Sommer die Felder bewässert werden, um einen ausreichenden Ernteertrag zu garantieren. Abhängig von der Feldfrucht, dem vorhandenen Boden und den aktuellen klimatischen Be- dingungen müssen die Wassergaben individuell bemessen werden, damit eine wirtschaftliche Bewässerung erfolgen kann. Besonders vor dem Hinter- grund der knappen Wasserressourcen gewinnt die wassersparende Bewäs- serung immer mehr an Bedeutung. OPTIMIERUNG DER BEWÄSSERUNG Die Feldbewässerung mit Beregnern bewirkt eine dynamische Wasserzufuhr von Oberflächenwasser. Dieses infiltriert entweder in den Boden oder verdunstet von den Vegetations- und Bodenoberflächen. Aus dem Bodenkörper können die Pflanzenwurzeln das Wasser entnehmen. Wegen der eng gekoppelten klimati- schen, pflanzenspezifischen und hydrologischen Prozesse ist es in der Praxis oft schwierig, die genauen Bewässerungsmengen und Zeiten exakt zu ermitteln. Mit dem auf Raster basierendem Modell MIKE SHE können die aktuelle Transpi- ration und Evaporation in Abhängigkeit zur Bodenfeuchte räumlich hoch aufgelöst ermittelt werden. Mit Hilfe dieser Berechnung können die optimalen Wassergaben in Abhängigkeit zum aktuellen Vegetationsstatus, des Bodenwasserhaushalts und aktueller Wettervorhersagen bestimmt werden. Eine Datenassimilierung mit Sensordaten zur operationellen oder online Vorhersage ist möglich. Beispielswei- se können dadurch die Beregnungssysteme intelligent und in Echtzeit gesteuert werden. Dies garantiert den Pflanzen ein optimales Wasserdargebot und die Schonung der verfügbaren Wasserressourcen. KUNDEN  Landwirtschaft  Hersteller von Bewässerungstechnik  Ingenieurbüros HERAUSFORDERUNG  Gekoppelte Betrachtung von Transpiration, Bodenwasserhaushalt und Grundwasserständen  Dynamische Modellierung von beweglichen Beregnern  Berücksichtigung der lokalen Grundwasserstände  Modellierung des Düngemitteleintrags möglich LÖSUNGEN  Systemverständnis durch Modellierung  Lösungsoptimierung durch Variantenuntersuchungen  Vorhersage und Echtzeit-Steuerung NUTZEN  Reduzierung des Wasser- und Düngemittelverbrauchs  Erhöhung der Ernteerträge  Boden- und grundwasserschonende Bewirtschaftung Vegetationsrelevante Prozesse bei der Beregnung von Agrarflächen ©DHI
  • 2. BEISPIEL EINER FELDBEWÄSSERUNG Für die Bewässerung kommen zwei Trommelberegnungs- maschinen mit jeweils einem einziehbaren Regner zum Einsatz. Es wird mit 10 mm/Std bei einer Geschwindigkeit von 50 m/Std bewässert. Auf den Feldern wird Weizen (links) und Mais (rechts) angebaut. Der Boden ist im nördlichen Bereich sandig und im südlichen Bereich ein schluffiger Sand. Die Berechnung wird mit dem Wasserhaushaltsmodell MIKE SHE durchgeführt. Die gewählte Rastergröße beträgt 5 m bei Verwendung der 1-dimensionalen Richards- Gleichung für die ungesättigte Bodenzone. Die gesättigte Bodenzone wird 3-dimensional mit der Finiten-Differenzen- Methode berechnet. Die Bestimmung der Wasseraufnahme der Vegetation erfolgt mit dem Kirstensen-Jensen Ansatz, bei dem aus dem Blattflächenindex und der Wurzeltiefe die aktuelle Wasseraufnahme abgeleitet wird. Der Berech- nungszeitraum ist der heiße und niederschlagsarme Juli 2015. Die zeitliche Auflösung basiert auf Stundenwerten. BERECHNUNG DER AKTUELLEN EVAPOTRANS- PIRATION Die Stärke des Berechnungsansatzes ist eine Differenzie- rung der aktuellen Transpiration und der aktuellen Evapora- tion aus dem Bodenkörper. Dies ermöglicht eine transpa- rente Bilanzierung der Wasserverluste, die bei der Bewäs- serung zwangsläufig entstehen. Aus dem Verhältnis von aktueller zur vegetationsspezifi- schen potentiellen Evapotranspiration kann der Wasser- stress auf die Vegetation ermittelt werden. Dieser gibt an, wann die Vegetation nicht ausreichend Wasser bekommt und somit das Pflanzenwachstum gehemmt wird. Alle Er- gebnisse können entweder räumlich-zeitlich oder separat für jedes Rasterelement visualisiert werden. BODENWASSERHAUSHALT Der Bodenkörper ist der Wasserspeicher, der abhängig von seinen Eigenschaften das Bewässerungswasser halten kann. Die Bodenfeuchte in der ungesättigten Bodenzone ist daher für eine optimierte Bewässerung besonders wichtig. Neben diesem Parameter können auch die Wasseraufnah- men an den Wurzeln, Düngemitteleinträge, Versalzung be- rechnet und visualisiert werden. OPTIMIERUNG & VORHERSAGE Abhängig von Grenzwerten des Wasserstress oder der Bo- denfeuchte kann die Beregnung der landwirtschaftlichen Flächen räumlich mit MIKE SHE optimiert werden. Zudem können die bestmöglichen Bewässerungsintervalle gewählt werden. Durch die Verwendung von Wettervorhersagen kann bereits im Vorfeld die Bewässerung so gesteuert wer- den, da ein optimales wassersparendes Pflanzenwachstum garantiert ist. Eine Steuerung kann entweder im operationel- len Betrieb oder durch SCADA-Steuerung im Echtzeitbe- trieb erfolgen. ©DHI/Fotos:©istockphoto.com/cinoby Zeitliche Veränderung in den Bodenfeuchteprofilen für den sandigen Boden mit Weizenvegetation (links) und einem schluffigen Sand mit Maisvegetation (rechts) Kontakt: Dr.-Ing. Patrick Keilholz - pak@dhigroup.com Weitere Informationen finden Sie unter: www.dhi-wasy.de / www.dhigroup.com Beispiel einer landwirtschaftlichen Fläche mit dynamischer Feldberegnung bei unterschiedlicher Landnutzung und Boden- beschaffenheit Wasserbilanzen für ein beliebiges Rasterelement im sandigen Boden mit Weizenvegetation (oben) und einem schluffigen Sand mit Maisvegetation (unten)