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MONTAG, 19. NOVEMBER 2007                                                                                                FEUILLETON                                                                                                                   DARMSTÄDTER ECHO                 5


                Melancholie
             eines Supertramps
                                                                                                            Gute Freunde frisst man nicht
                                                                                     Kindertheater – Abenteuer mit Moral: Waldemar Bonsels Klassiker „Die Biene Maja“ als Musical in Darmstadt
Konzert – Mit einem Hauch von Hoffnung:
Roger Hodgson in der Alten Oper Frankfurt                                            VON STEFAN BENZ                          wird der Schwung der entomolo-                                                                                        belle zum Vamp und einen Gras-
                                                                                                                              gischen Typenkomödie aus dem                                                                                          hüpfer zum Fitnessfetischisten.
VON STEPHAN GÖRISCH                        Hodgsons Musik hat mit Funk               DARMSTADT. Sie weiß noch                 Mikrokosmos der Insekten immer                                                                                            Neben Diana Wolf bleibt nur
                                           nichts gemein, wenn ihn beim Fi-          nichts, will aber alles: Mit naiver      wieder unterbrochen. Das kostet                                                                                       Stefan Schuster fest in einer Rolle:
FRANKFURT. Roger Hodgson,                  nale auch die Funker begleiten            Unbedingtheit drängt die Biene           viel Zeit, dabei wechselt das klei-                                                                                   Er ist die Biene Willi, das dicke
1950 im britischen Portsmouth              durften. Nötig hatte er diese um-         Maja raus aus der Wabe, hinein in        ne Ensemble doch erfreulich be-                                                                                       Dusselchen. Sein schnarrend nä-
geboren, hat viele Freunde – so            fängliche Entourage      sicherlich       die Welt. Ihre Stummelflügelchen         hände die Rollen.                                                                                                     selnder Tonfall erinnert an den
viele, dass am Samstagabend die            nicht – seine großen Hits brachte         können sie dabei kaum tragen, es             „Das ist die Ameise“, ruft ein                                                                                    Sprecher der japanischen Trick-
Alte Oper Frankfurt noch ein biss-         er hier im Wesentlichen alleine.          muss ihr großer Wille sein. Sehr         Kind, als Hubert Schlemmer wie                                                                                        filmserie von 1975. Nicht, dass
chen mehr als ausverkauft war:             Er wechselte seine Begleitinstru-         forsch und ein wenig frech erobert       ein Igel im Blaumann aus dem                                                                                          Schuster seine Sache schlecht ma-
ein paar Plätze waren gleich dop-          mente fast ständig, vom Aufma-            sich Diana Wolf ihre Rolle wie im        Bühnenboden herauslugt. Tat-                                                                                          chen würde, aber nach Auftritten
pelt belegt. Der Brite hatte 1969          cher „Take The Long Way Home“             Fluge. Mit Pluderhose und gelben         sächlich soll er ein „Brummer“                                                                                        als Dürrenmatt-Eunuch, Shake-
die Band Supertramp gegründet,             und „Hide In Your Shell“ am Key-          Strumpfhosen sieht sie zwar nicht        sein – die Kostüme des Ausstat-                                                                                       speare-Elf und Ibsen-Lausbub
er schrieb und sang deren größte           board über „Give A Little Bit“ an         besonders fesch aus, doch ihr ro-        ters Walter Schütze tragen offen-                                                                                     wünscht man diesem Schauspie-
Erfolge, bis er 1984 mit dem Solo-         der zwölfsaitigen Gitarre zu              ter Schopf weist diese Maja als          bar dem Umstand Rechnung, dass                                                                                        ler dringend ein erweitertes Rol-
album „In The Eye Of The Storm“            „Love Is In The Waiting“ am Kon-          Pumuckls Schwester im Geiste             wir uns seit einer Woche in der                                                                                       lenspektrum. Wie die Inszenie-
                                           zertflügel. Der Klang seiner un-          aus: eine dufte Biene, mit der man       fünften Jahreszeit befinden. Als                                                                                      rung überhaupt etwas mehr von
                                           glaublich hohen Stimme war                Pferdebremsen stehlen könnte.                                                                                                                                  Majas Keckheit und weniger von
                                           klar, wirkte mit Ausnahme weni-               Die Schauspielerin, seit dieser                                                                                                                            Willis Bedenkenträgerei vertragen
                                           ger Momente mühelos – er spotte-          Saison im Ensemble des Darm-                      Tagesspruch                                                                                                  hätte.
                                           te selbst über seinen Drang, ex-          städter Staatstheaters, macht mit        Man erstickt den Verstand der Kin-                                                                                        Den kleinen Zuschauern mö-
                                           trem hohe Stücke zu schreiben,            der Titelrolle in der Musicalversi-      der unter einem Ballast unnützer                                                                                      gen solche Einwände schnurz
                                           wie „Oh Brother“, dessen Höhen            on von Waldemar Bonsels Kinder-          Kenntnisse.               Voltaire                                                                                    sein, denn während sie lernen,
                                           ihm alle Konzentration abfor-             buchklassiker aus dem Jahre 1912                                                                                                                               dass man gute Freunde nicht auf-
                                           dern. Hodgsons Songs sind meist           auch auf ihre Qualitäten als Sän-                                                                                                                              fressen soll, lässt die Regie sie im-
                                           melancholisch, doch stets mit ei-         gerin und Entertainerin aufmerk-         Tausendfüßler kommt Schlemmer                                                                                         mer wieder hilfreich mitwirken an
                                           nem Hauch von Hoffnung, mitun-            sam. Eine Stunde und 45 Minuten          wie ein Tippelbruder mit Alt-                                                                                         Majas Abenteuer. So bleiben die
                                           ter lebens- und weltweise: „Ich           dauert die Premiere mit Pause am         schuhsammlung daher. Seinen                                                                                           Kleinen aufmerksam, denn gegen
                                           nähere mich dem Punkt, an dem             Sonntagmittag. Es könnte flotter         großen Travestie-Auftritt hat er als                                                                                  Libellen und Hornissen hilft es,
                                           ich nichts mehr übrig habe, um es         vonstatten gehen, wenn die Adap-         Spinnendiva mit Glitzerwurst-                                                                                         wenn alle zusammen klopfen,
                                           zu verschenken.“                          tion von Frank Pinkus nicht mit          kleid und Lamettanetz – Meryl                                                                                         quaken oder summen. Das Böse
                                                Hodgson ist ein vorzüglicher         großer pädagogischer Betulich-           Streep könnte den Part nicht bes-                                                                                     lässt sich bluffen, wenn nur alle
Roger Hodgson am Samstag in                Musiker. Um das Klangspektrum             keit wohlmeinende Belehrungen            ser spielen.                                                                                                          mitmachen.
Frankfurt.      FOTO: STEPHAN GÖRISCH      seiner Arrangements zu erwei-             in Songs gegossen hätte, denen                Tilman Meyn gibt die Stuben-
                                           tern, hat er in dem Kanadier Aa-          der musikalische Leiter Michael          fliege Puck als röhrenden Easy-Ri-                                                                                        TERMIN
seinen Ausstieg signalisierte.             ron McDonald einen ebenbürti-             Erhard weder Schwung noch Pro-           der mit ZZ-Top-Gedächtnismähne
Nach einer unfallbedingten Aus-            gen Partner gefunden. Der sang            fil verleiht. So viele Glühwürm-         und den Mistkäfer Kurt als rusti-                                                                                        Die nächsten Aufführungen sind
zeit hat der Wahlkanadier 2000             Chorstimmen, spielte die Soli auf         chen diese Inszenierung auch             kal rumpelnden Bauern mit frän-                                                                                          am Dienstag (20.)., 21., 24., 25.,
mit „Open The Door“ wieder neue            Tenor- und Sopransaxofon, auf             durchschwirren, ein Ohrwürm-             kisch rollendem Akzent, der es                                                                                           27. und 28 November im Kleinen
Songs veröffentlicht, seit 2006            Blues-Harp und Melodica. Dabei            chen ist nicht dabei. Und weil Re-       auf eine Grille abgesehen hat, die      Den Zauber der Nacht erlebt die Biene Maja (Diana Wolf, rechts) an               Haus des Darmstädter Staats-
tourt er intensiv.                         zitierte er mal in höchster Perfek-       gisseurin Ina Annett Keppel der          Liljana Elges recht tantenhaft          der Seite des Blumenelfs (Liljana Elges). Szene aus dem neuen Kinderstück        theaters. Kartentelefon:
    Die Fans in Frankfurt muss-            tion die beliebten Studioversio-          Moral nach Noten kaum trotzt,            spielt. Überdies macht sie eine Li-     im Staatstheater Darmstadt.                         FOTO: BARBARA AUMÜLLER       06151 2811600.
ten freilich sehr viel Geduld auf-         nen, dann wieder ließ er dem
bringen, bis ihr Idol auf die Bühne        brünftigen Saxofonsound in frei-
kam: Vor dem Supertramp gab es
ein anderthalbstündiges, basslas-
tig    dahinpolterndes Funk-Pro-
gramm mit den Sängerinnen Bo-
                                           er Improvisationslust die Zügel
                                           schießen. Beim Pas de Deux an
                                           zwei Klaviaturen bei „The More I
                                           Look“ konterte Hodgson dies
                                                                                                                             „Das Fremde vor der Haustür“
nita und Isabel, begleitet vom elf-        mit reizvollen Tiefbass-Exkursio-         Auszeichnungen – Kranichsteiner Literaturpreis an Paul Nizon – Reise-Stipendien für Björn Kern und Mirko Bonné
köpfigen Musikprojekt Funky Sty-           nen der linken Hand.
le Coalition, schließlich noch er-              Hodgson zeigte sich auch als         VON SUSANNE DÖRING                       ler in seiner literarisch angelegten    Kern ein Stipendium für einen           dem er eine Sterbehilfe-Agentur       aus einem noch nicht veröffent-
weitert um das anschmiegsame               vorzüglicher Entertainer. Ständig                                                  und mit Zitaten Nizons versehe-         London-Aufenthalt sowie Mirko           in einem zukünftigen, von älteren     lichten Roman mit dem Arbeitsti-
Streicherrudel des Omnia String            grüßte er ins Publikum. In seinen         DARMSTADT. Durch die Vergabe             nen Laudatio viele der Themen ge-       Bonné (geboren 1965) eine Unter-        Menschen übervölkerten Berlin         tel „Wie wir verschwinden“ vor.
Orchestra. Ein Zwischenrufer aus           Ansagen baute er der Sympathie            des Kranichsteiner Literaturprei-        streift, die bei Nizon den unter-       stützung für einen zehnwöchigen         arbeiten lässt. Eindrucksvoll         An zentraler Stelle steht dabei die
dem Auditorium, der sich vor al-           unablässig Brücken – freute sich,         ses an den Schriftsteller Paul Nizon     gründigen Continuo ausmachen.           New-York-Besuch. Kern, der drei         schildert er darin die hingebungs-    detaillierte Beschreibung des Au-
lem gegen die ausgedehnt-sal-              dass so viele Kinder im Publikum          hat der Deutsche Literaturfonds               In der Begründung zur Verga-       Romane veröffentlicht hat, las aus      volle Pflege eines dementen Va-       tounfalls, der am 4. Januar 1960
bungsvollen Ansagen des Funk-              waren, freute sich, dass dies der         gestern einen Autor gewürdigt,           be des Preises, der mit 20 000          seinem in diesem Jahr erschiene-        ters durch seinen Sohn. Dagegen       bei Villeblevin zu Albert Camus’
band-Leaders wandte, wurde von             letzte Abend einer langen Tour-           dessen auf Deutsch geschriebenes         Euro dotiert ist, hob Dagmar Leu-       nen Buch „Die Erlöser AG“, in           stellte Mirko Bonné ein Kapitel       Tod führte.
Bonita belehrt, sie habe als Kind          nee war. Klar, dass „School“,             Werk in Frankreich als Überset-          pold vom Deutschen Literatur-
auch immer alles sofort haben
wollen – sie sei aber inzwischen
erwachsen.
                                           „Dreamer“ , „Breakfast In Ameri-
                                           ca“ und schließlich der „Logical
                                           Song“ dessen Höhe- und End-
                                                                                     zung fast bekannter ist als hierzu-
                                                                                     lande. Nizon, der 1929 in der
                                                                                     Schweiz geboren wurde und in Pa-
                                                                                                                              fonds hervor, dass Nizon das
                                                                                                                              „Fremde vor der Haustür“ in einer
                                                                                                                              hochmusikalischen Sprache er-
                                                                                                                                                                                       Förderpreis an Svenja Leiber
    Diese Pointe saß, nur:                 phase markierten.                         ris lebt, bedankte sich für den Preis    kunde. Nizon führe den Leser            DARMSTADT. Wend Kässens,                während eines Vorstellungsge-         „raffinierten“ Text, aber Kässens
                                                                                     mit einer Lesung aus seinem 2005         durch eine „dichterische Schule         Redakteur beim Norddeutschen            sprächs, in dem Realität, Rollen      machte deutlich: Der Text als sol-
                                                                                     erschienenen Roman „Das Fell der         des Sehens“.                            Rundfunk, war voll des Lobes:           und abschweifende Gedanken der        cher sei interessant, aber die
                                                                                     Forelle“. Zuvor hatte der österrei-           Bei der Preisfeier erhielten au-   Dies sei seit Bestehen der aktuel-      Bewerberin durcheinander wir-         Hauptfigur nicht.
KURZ GEMELDET                                                                        chische Schriftsteller Josef Wink-       ßerdem der 1978 geborene Björn          len Jury der stärkste Jahrgang bei      beln. Die Jury, der neben Kässens          Svenja Leiber erzählt von ei-
                                                                                                                                                                      dem Wettbewerb um die Verlei-           und Leupold auch Gregor Dotzau-       ner Zugfahrt über Polen nach
Centralstation zu Gast                     Guys am 27. April, Max Raabe am                                                                                            hung des Kranichsteiner Förder-         er vom Berliner Tagesspiegel an-      Russland, die ein Mann unter-
DARMSTADT. Die Darmstädter                 17. Mai und die Jan-Garbarek-                                                                                              preises gewesen. Auch Dagmar            gehört, bemängelte „ausufernde        nimmt, um dem Stillstand daheim
Centralstation wird regelmäßig             Group am 27. Mai.             e                                                                                            Leupold vom Vorstand des Deut-          Sprachschleifen“ und Wiederho-        zu entfliehen. 36 Stunden lang ist
Konzerte im Darmstadtium ge-                                                                                                                                          schen Literaturfonds betonte zu         lungen, die erst einmal „entrüm-      er in seinem Zugabteil mit zwei
ben. Eröffnet wird die Reihe am 8.         Ehrenpreis für Spielberg                                                                                                   Beginn des Wettbewerbs am               pelt“ werden müssten.                 mitreisenden Frauen konfrontiert.
Dezember (Samstag) um 20 Uhr               LOS ANGELES. Regisseur Steven                                                                                              Samstag im Glückert-Haus, wie               In einer Mischung aus aukto-      Leiber beschreibt seine Wahrneh-
mit einem A-cappella-Doppelkon-            Spielberg (60) erhält bei der Ver-                                                                                         beeindruckt die Jury von den ver-       rialem Erzählstil und Tagebuch-       mung der äußeren Umstände de-
zert der U-Bahn Kontrollöre in             leihung der Golden Globes eine                                                                                             öffentlichten Debütbänden der           notizen versucht Thomas Melle,        tailliert und lässt es dabei auch an
tiefgefrorenen     Frauenkleidern          Auszeichnung für sein Lebens-                                                                                              drei Wettbewerbsteilnehmer ge-          der bereits als Autor einiger Thea-   sinnlichen Eindrücken nicht feh-
und LaLeLu. Vier weitere Konzer-           werk. Die Verleihung des Cecil-B.-                                                                                         wesen sei. Zum Vortrag bisher un-       terstücke hervorgetreten ist, dem     len. Wend Kässens unterstrich in
te im Darmstadtium sind bereits            DeMille-Ehrenpreises im Rahmen                                                                                             veröffentlichter Manuskripte wa-        Verhältnis einer Neunzehnjähri-       seiner Kritik die Musikalität und
bestätigt: das Wayne-Shorter-              der Golden-Globe-Gala ist für den                                                                                          ren angetreten Daniel Grohn aus         gen zu ihrem Körper, den sie als      Dichte der Sprache Leibers, die
Quartet am 26. April, die Wise             13. Januar geplant.           dpa                                                                                          München (geboren 1976) und              ihren Feind ansieht, auf die Spur     fast lyrische Züge aufweise.
                                                                                                                                                                      Svenja Leiber sowie Thomas Mel-         zu kommen. Rabea schafft es           Schließlich wurde der Kranich-
                                                                                                                                                                      le, die beide Jahrgang 1975 sind        nicht, alte Wunden verheilen zu       steiner Förderpreis in Höhe von
 FEUILLETON – Redaktion Kultur und Gesellschaft
                                                                                                                                                                      und in Berlin leben. Alle drei stell-   lassen, immer wieder kratzt sie       5000 Euro an Svenja Leiber verlie-
 Anschrift: Holzhofallee 25 – 31, 64295 Darmstadt, Telefon 06151 387-338                                                                                              ten Auszüge aus Romanprojekten          den Schorf ab, um die Narbenbil-      hen – und das ausdrücklich mit
 Telefax: 06151 387-533, E-Mail: Feuilleton@darmstaedter-echo.de                                                                                                      vor.                                    dung herauszuzögern. Sehr plas-       der Begründung, dass die Ge-
 Johannes Breckner (job)       387-532     Annette Krämer-Alig (aka)       387-264                                                                                        Daniel Grohn versetzt seine         tisch schildert Melle die Wege ih-    schichte zu interessieren vermöge
 Stefan Benz (sb)              387-415     Heinz Zietsch (hz)              387-269   Paul Nizon mit einer Kranichstatue von Gotthelf Schlotter, die es als            Protagonistin, eine angehende           rer Körperflüssigkeiten. Die Jury     und lebendige Menschen darge-
                                                                                     Dreingabe zum Kranichsteiner Literaturpreis gibt. FOTO: GÜNTHER JOCKEL           Flugbegleiterin, in ein Rollenspiel     zeigte sich angetan von diesem        stellt würden.                 anne

                                                                                                                                                                                                                                                                                ANZEIGE




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Darmstadter Echo

  • 1. MONTAG, 19. NOVEMBER 2007 FEUILLETON DARMSTÄDTER ECHO 5 Melancholie eines Supertramps Gute Freunde frisst man nicht Kindertheater – Abenteuer mit Moral: Waldemar Bonsels Klassiker „Die Biene Maja“ als Musical in Darmstadt Konzert – Mit einem Hauch von Hoffnung: Roger Hodgson in der Alten Oper Frankfurt VON STEFAN BENZ wird der Schwung der entomolo- belle zum Vamp und einen Gras- gischen Typenkomödie aus dem hüpfer zum Fitnessfetischisten. VON STEPHAN GÖRISCH Hodgsons Musik hat mit Funk DARMSTADT. Sie weiß noch Mikrokosmos der Insekten immer Neben Diana Wolf bleibt nur nichts gemein, wenn ihn beim Fi- nichts, will aber alles: Mit naiver wieder unterbrochen. Das kostet Stefan Schuster fest in einer Rolle: FRANKFURT. Roger Hodgson, nale auch die Funker begleiten Unbedingtheit drängt die Biene viel Zeit, dabei wechselt das klei- Er ist die Biene Willi, das dicke 1950 im britischen Portsmouth durften. Nötig hatte er diese um- Maja raus aus der Wabe, hinein in ne Ensemble doch erfreulich be- Dusselchen. Sein schnarrend nä- geboren, hat viele Freunde – so fängliche Entourage sicherlich die Welt. Ihre Stummelflügelchen hände die Rollen. selnder Tonfall erinnert an den viele, dass am Samstagabend die nicht – seine großen Hits brachte können sie dabei kaum tragen, es „Das ist die Ameise“, ruft ein Sprecher der japanischen Trick- Alte Oper Frankfurt noch ein biss- er hier im Wesentlichen alleine. muss ihr großer Wille sein. Sehr Kind, als Hubert Schlemmer wie filmserie von 1975. Nicht, dass chen mehr als ausverkauft war: Er wechselte seine Begleitinstru- forsch und ein wenig frech erobert ein Igel im Blaumann aus dem Schuster seine Sache schlecht ma- ein paar Plätze waren gleich dop- mente fast ständig, vom Aufma- sich Diana Wolf ihre Rolle wie im Bühnenboden herauslugt. Tat- chen würde, aber nach Auftritten pelt belegt. Der Brite hatte 1969 cher „Take The Long Way Home“ Fluge. Mit Pluderhose und gelben sächlich soll er ein „Brummer“ als Dürrenmatt-Eunuch, Shake- die Band Supertramp gegründet, und „Hide In Your Shell“ am Key- Strumpfhosen sieht sie zwar nicht sein – die Kostüme des Ausstat- speare-Elf und Ibsen-Lausbub er schrieb und sang deren größte board über „Give A Little Bit“ an besonders fesch aus, doch ihr ro- ters Walter Schütze tragen offen- wünscht man diesem Schauspie- Erfolge, bis er 1984 mit dem Solo- der zwölfsaitigen Gitarre zu ter Schopf weist diese Maja als bar dem Umstand Rechnung, dass ler dringend ein erweitertes Rol- album „In The Eye Of The Storm“ „Love Is In The Waiting“ am Kon- Pumuckls Schwester im Geiste wir uns seit einer Woche in der lenspektrum. Wie die Inszenie- zertflügel. Der Klang seiner un- aus: eine dufte Biene, mit der man fünften Jahreszeit befinden. Als rung überhaupt etwas mehr von glaublich hohen Stimme war Pferdebremsen stehlen könnte. Majas Keckheit und weniger von klar, wirkte mit Ausnahme weni- Die Schauspielerin, seit dieser Willis Bedenkenträgerei vertragen ger Momente mühelos – er spotte- Saison im Ensemble des Darm- Tagesspruch hätte. te selbst über seinen Drang, ex- städter Staatstheaters, macht mit Man erstickt den Verstand der Kin- Den kleinen Zuschauern mö- trem hohe Stücke zu schreiben, der Titelrolle in der Musicalversi- der unter einem Ballast unnützer gen solche Einwände schnurz wie „Oh Brother“, dessen Höhen on von Waldemar Bonsels Kinder- Kenntnisse. Voltaire sein, denn während sie lernen, ihm alle Konzentration abfor- buchklassiker aus dem Jahre 1912 dass man gute Freunde nicht auf- dern. Hodgsons Songs sind meist auch auf ihre Qualitäten als Sän- fressen soll, lässt die Regie sie im- melancholisch, doch stets mit ei- gerin und Entertainerin aufmerk- Tausendfüßler kommt Schlemmer mer wieder hilfreich mitwirken an nem Hauch von Hoffnung, mitun- sam. Eine Stunde und 45 Minuten wie ein Tippelbruder mit Alt- Majas Abenteuer. So bleiben die ter lebens- und weltweise: „Ich dauert die Premiere mit Pause am schuhsammlung daher. Seinen Kleinen aufmerksam, denn gegen nähere mich dem Punkt, an dem Sonntagmittag. Es könnte flotter großen Travestie-Auftritt hat er als Libellen und Hornissen hilft es, ich nichts mehr übrig habe, um es vonstatten gehen, wenn die Adap- Spinnendiva mit Glitzerwurst- wenn alle zusammen klopfen, zu verschenken.“ tion von Frank Pinkus nicht mit kleid und Lamettanetz – Meryl quaken oder summen. Das Böse Hodgson ist ein vorzüglicher großer pädagogischer Betulich- Streep könnte den Part nicht bes- lässt sich bluffen, wenn nur alle Roger Hodgson am Samstag in Musiker. Um das Klangspektrum keit wohlmeinende Belehrungen ser spielen. mitmachen. Frankfurt. FOTO: STEPHAN GÖRISCH seiner Arrangements zu erwei- in Songs gegossen hätte, denen Tilman Meyn gibt die Stuben- tern, hat er in dem Kanadier Aa- der musikalische Leiter Michael fliege Puck als röhrenden Easy-Ri- TERMIN seinen Ausstieg signalisierte. ron McDonald einen ebenbürti- Erhard weder Schwung noch Pro- der mit ZZ-Top-Gedächtnismähne Nach einer unfallbedingten Aus- gen Partner gefunden. Der sang fil verleiht. So viele Glühwürm- und den Mistkäfer Kurt als rusti- Die nächsten Aufführungen sind zeit hat der Wahlkanadier 2000 Chorstimmen, spielte die Soli auf chen diese Inszenierung auch kal rumpelnden Bauern mit frän- am Dienstag (20.)., 21., 24., 25., mit „Open The Door“ wieder neue Tenor- und Sopransaxofon, auf durchschwirren, ein Ohrwürm- kisch rollendem Akzent, der es 27. und 28 November im Kleinen Songs veröffentlicht, seit 2006 Blues-Harp und Melodica. Dabei chen ist nicht dabei. Und weil Re- auf eine Grille abgesehen hat, die Den Zauber der Nacht erlebt die Biene Maja (Diana Wolf, rechts) an Haus des Darmstädter Staats- tourt er intensiv. zitierte er mal in höchster Perfek- gisseurin Ina Annett Keppel der Liljana Elges recht tantenhaft der Seite des Blumenelfs (Liljana Elges). Szene aus dem neuen Kinderstück theaters. Kartentelefon: Die Fans in Frankfurt muss- tion die beliebten Studioversio- Moral nach Noten kaum trotzt, spielt. Überdies macht sie eine Li- im Staatstheater Darmstadt. FOTO: BARBARA AUMÜLLER 06151 2811600. ten freilich sehr viel Geduld auf- nen, dann wieder ließ er dem bringen, bis ihr Idol auf die Bühne brünftigen Saxofonsound in frei- kam: Vor dem Supertramp gab es ein anderthalbstündiges, basslas- tig dahinpolterndes Funk-Pro- gramm mit den Sängerinnen Bo- er Improvisationslust die Zügel schießen. Beim Pas de Deux an zwei Klaviaturen bei „The More I Look“ konterte Hodgson dies „Das Fremde vor der Haustür“ nita und Isabel, begleitet vom elf- mit reizvollen Tiefbass-Exkursio- Auszeichnungen – Kranichsteiner Literaturpreis an Paul Nizon – Reise-Stipendien für Björn Kern und Mirko Bonné köpfigen Musikprojekt Funky Sty- nen der linken Hand. le Coalition, schließlich noch er- Hodgson zeigte sich auch als VON SUSANNE DÖRING ler in seiner literarisch angelegten Kern ein Stipendium für einen dem er eine Sterbehilfe-Agentur aus einem noch nicht veröffent- weitert um das anschmiegsame vorzüglicher Entertainer. Ständig und mit Zitaten Nizons versehe- London-Aufenthalt sowie Mirko in einem zukünftigen, von älteren lichten Roman mit dem Arbeitsti- Streicherrudel des Omnia String grüßte er ins Publikum. In seinen DARMSTADT. Durch die Vergabe nen Laudatio viele der Themen ge- Bonné (geboren 1965) eine Unter- Menschen übervölkerten Berlin tel „Wie wir verschwinden“ vor. Orchestra. Ein Zwischenrufer aus Ansagen baute er der Sympathie des Kranichsteiner Literaturprei- streift, die bei Nizon den unter- stützung für einen zehnwöchigen arbeiten lässt. Eindrucksvoll An zentraler Stelle steht dabei die dem Auditorium, der sich vor al- unablässig Brücken – freute sich, ses an den Schriftsteller Paul Nizon gründigen Continuo ausmachen. New-York-Besuch. Kern, der drei schildert er darin die hingebungs- detaillierte Beschreibung des Au- lem gegen die ausgedehnt-sal- dass so viele Kinder im Publikum hat der Deutsche Literaturfonds In der Begründung zur Verga- Romane veröffentlicht hat, las aus volle Pflege eines dementen Va- tounfalls, der am 4. Januar 1960 bungsvollen Ansagen des Funk- waren, freute sich, dass dies der gestern einen Autor gewürdigt, be des Preises, der mit 20 000 seinem in diesem Jahr erschiene- ters durch seinen Sohn. Dagegen bei Villeblevin zu Albert Camus’ band-Leaders wandte, wurde von letzte Abend einer langen Tour- dessen auf Deutsch geschriebenes Euro dotiert ist, hob Dagmar Leu- nen Buch „Die Erlöser AG“, in stellte Mirko Bonné ein Kapitel Tod führte. Bonita belehrt, sie habe als Kind nee war. Klar, dass „School“, Werk in Frankreich als Überset- pold vom Deutschen Literatur- auch immer alles sofort haben wollen – sie sei aber inzwischen erwachsen. „Dreamer“ , „Breakfast In Ameri- ca“ und schließlich der „Logical Song“ dessen Höhe- und End- zung fast bekannter ist als hierzu- lande. Nizon, der 1929 in der Schweiz geboren wurde und in Pa- fonds hervor, dass Nizon das „Fremde vor der Haustür“ in einer hochmusikalischen Sprache er- Förderpreis an Svenja Leiber Diese Pointe saß, nur: phase markierten. ris lebt, bedankte sich für den Preis kunde. Nizon führe den Leser DARMSTADT. Wend Kässens, während eines Vorstellungsge- „raffinierten“ Text, aber Kässens mit einer Lesung aus seinem 2005 durch eine „dichterische Schule Redakteur beim Norddeutschen sprächs, in dem Realität, Rollen machte deutlich: Der Text als sol- erschienenen Roman „Das Fell der des Sehens“. Rundfunk, war voll des Lobes: und abschweifende Gedanken der cher sei interessant, aber die Forelle“. Zuvor hatte der österrei- Bei der Preisfeier erhielten au- Dies sei seit Bestehen der aktuel- Bewerberin durcheinander wir- Hauptfigur nicht. KURZ GEMELDET chische Schriftsteller Josef Wink- ßerdem der 1978 geborene Björn len Jury der stärkste Jahrgang bei beln. Die Jury, der neben Kässens Svenja Leiber erzählt von ei- dem Wettbewerb um die Verlei- und Leupold auch Gregor Dotzau- ner Zugfahrt über Polen nach Centralstation zu Gast Guys am 27. April, Max Raabe am hung des Kranichsteiner Förder- er vom Berliner Tagesspiegel an- Russland, die ein Mann unter- DARMSTADT. Die Darmstädter 17. Mai und die Jan-Garbarek- preises gewesen. Auch Dagmar gehört, bemängelte „ausufernde nimmt, um dem Stillstand daheim Centralstation wird regelmäßig Group am 27. Mai. e Leupold vom Vorstand des Deut- Sprachschleifen“ und Wiederho- zu entfliehen. 36 Stunden lang ist Konzerte im Darmstadtium ge- schen Literaturfonds betonte zu lungen, die erst einmal „entrüm- er in seinem Zugabteil mit zwei ben. Eröffnet wird die Reihe am 8. Ehrenpreis für Spielberg Beginn des Wettbewerbs am pelt“ werden müssten. mitreisenden Frauen konfrontiert. Dezember (Samstag) um 20 Uhr LOS ANGELES. Regisseur Steven Samstag im Glückert-Haus, wie In einer Mischung aus aukto- Leiber beschreibt seine Wahrneh- mit einem A-cappella-Doppelkon- Spielberg (60) erhält bei der Ver- beeindruckt die Jury von den ver- rialem Erzählstil und Tagebuch- mung der äußeren Umstände de- zert der U-Bahn Kontrollöre in leihung der Golden Globes eine öffentlichten Debütbänden der notizen versucht Thomas Melle, tailliert und lässt es dabei auch an tiefgefrorenen Frauenkleidern Auszeichnung für sein Lebens- drei Wettbewerbsteilnehmer ge- der bereits als Autor einiger Thea- sinnlichen Eindrücken nicht feh- und LaLeLu. Vier weitere Konzer- werk. Die Verleihung des Cecil-B.- wesen sei. Zum Vortrag bisher un- terstücke hervorgetreten ist, dem len. Wend Kässens unterstrich in te im Darmstadtium sind bereits DeMille-Ehrenpreises im Rahmen veröffentlichter Manuskripte wa- Verhältnis einer Neunzehnjähri- seiner Kritik die Musikalität und bestätigt: das Wayne-Shorter- der Golden-Globe-Gala ist für den ren angetreten Daniel Grohn aus gen zu ihrem Körper, den sie als Dichte der Sprache Leibers, die Quartet am 26. April, die Wise 13. Januar geplant. dpa München (geboren 1976) und ihren Feind ansieht, auf die Spur fast lyrische Züge aufweise. Svenja Leiber sowie Thomas Mel- zu kommen. Rabea schafft es Schließlich wurde der Kranich- le, die beide Jahrgang 1975 sind nicht, alte Wunden verheilen zu steiner Förderpreis in Höhe von FEUILLETON – Redaktion Kultur und Gesellschaft und in Berlin leben. Alle drei stell- lassen, immer wieder kratzt sie 5000 Euro an Svenja Leiber verlie- Anschrift: Holzhofallee 25 – 31, 64295 Darmstadt, Telefon 06151 387-338 ten Auszüge aus Romanprojekten den Schorf ab, um die Narbenbil- hen – und das ausdrücklich mit Telefax: 06151 387-533, E-Mail: Feuilleton@darmstaedter-echo.de vor. dung herauszuzögern. Sehr plas- der Begründung, dass die Ge- Johannes Breckner (job) 387-532 Annette Krämer-Alig (aka) 387-264 Daniel Grohn versetzt seine tisch schildert Melle die Wege ih- schichte zu interessieren vermöge Stefan Benz (sb) 387-415 Heinz Zietsch (hz) 387-269 Paul Nizon mit einer Kranichstatue von Gotthelf Schlotter, die es als Protagonistin, eine angehende rer Körperflüssigkeiten. Die Jury und lebendige Menschen darge- Dreingabe zum Kranichsteiner Literaturpreis gibt. FOTO: GÜNTHER JOCKEL Flugbegleiterin, in ein Rollenspiel zeigte sich angetan von diesem stellt würden. anne ANZEIGE Fielmann: Topmodische Brille für 10*. Gläser von Zeiss. 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