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Vom Land für die Stadt
1. Samstag, 14. Januar 2023
Mark t • 15
REGIONALPRODUKTE: Die bäuerliche Landschaft Basel produziert für die urbane Stadt
Vom Land für die Stadt
In Basel sind Handwerks-
betriebe und Bauernhöfe
in einem Verein vernetzt.
Mittels eines gemeinsamen
Marketings verkaufen sie
ihre Produkte unter der
Marke «Aus Stadt und
Land» dort, wo es viele
Kunden hat: in der Stadt.
BETTINA KIENER
Ein Regionalprodukt aus Basel.
Was kommt Ihnen in den Sinn?
War ja klar, Sie denken an das
Basler Läckerli. Kulinarisch hat
die Region Basel aber mehr zu
bieten. Darum gibts die Marke
«Aus Stadt und Land», die 2016
in der damaligen Genusshaupt-
stadt Liestal BL initiiert wurde.
Ein Jahr später wurde das Pro-
jekt zur regionalen Entwicklung
(PRE) «Genuss aus Stadt und
Land» ins Leben gerufen. Dies
zur Unterstützung von Produzen-
tinnen und regionalen Verarbei-
tungsbetrieben aus Basel-Stadt
und Basel-Land.
Zusammenarbeit stärken
Das Ziel des Projekts: Quali-
tät und Vielfalt der Regionalpro-
dukte fördern und dabei mehr
Wertschöpfung in der regionalen
Land- und Ernährungswirtschaft
ermöglichen. Mit einem gemein-
samen Marketing will das PRE
zudem die Bekanntheit der Re-
gionalprodukte fördern, Absatz-
kanäle in der Region ausbauen
und neue Absatzmöglichkeiten
schaffen. Trägerschaft des PRE
ist der gleichnamige Verein, der
mittlerweile über 20 Projekte und
Produzenten als Mitglieder hat.
Sie sind miteinander vernetzt und
arbeiten zusammen in der Be-
schaffung und im Marketing ihrer
Produkte. Vom Milchbetrieb mit
Hofverarbeitung über den re-
gionalen Schlachthof bis hin zur
Stadtbäckerei ist alles dabei.
Das PRE unterstützt mit
Geld vom Bund und von den
Kantonen Investitionen in die
Produktion, welche von den
Teilprojekten initiiert und zum
grössten Teil finanziert werden.
Die Gesamtinvestition der über
20 Teilprojekte beträgt über 17
Mio. Franken. 2022 gingen elf
Projekte an den Start. Weite-
re kommen schrittweise dazu.
Grösstes Teilprojekt ist ein re-
gionaler Schlachthof, damit die
Bauern ihre Tiere lokal schlach-
ten lassen können und die Metz-
gerinnen die Möglichkeit haben,
sich für ihre regionalen Spezia-
litäten lokal mit Rohstoffen zu
versorgen. Baustart ist 2023.
Rund ums Essen klappts
In der Region Basel hat die
Beziehung zwischen der städ-
tischen und der ländlichen Be-
völkerung historisch eine beson-
dere Bedeutung. Hat sich Basel
doch vor beinahe 200 Jahren ge-
teilt in die urbane Stadt und die
bäuerliche Landschaft. Seither
gab es verschiedene vergebliche
Wiedervereinigungsversuche –
beim Thema Landwirtschaft und
Ernährung hingegen klappt das
Zusammengehen besser. «Das
Land ernährt die Stadt, und die
Stadt ist die bes-
te Kundin des
Landes», sagt
Lukas Kilcher
(Bild), Leiter
des Ebenrain-
Zentrums für
Landwirtschaft,
Natur und Ernährung in Sissach
BL. Kilcher ist zusammen mit
Lukas Ott, dem Leiter der Kan-
tons- und Stadtentwicklung Ba-
sel-Stadt, und mit Johanna Gy-
sin, der Geschäftsführerin des
Vereins «Aus Stadt und Land»,
federführend in diesem Regio-
nalprojekt. Zu den Trägern des
PRE gehören auch der Bauern-
verband beider Basel und die
Bäuerinnen und Landfrauen
beider Basel.
Qualität vermitteln
Kilcher spricht aus Erfahrung:
«Das Interesse fürs Land ist nir-
gends so gross wie in der Stadt»,
und die urbane Bevölkerung
müsse zur Partnerin der Land-
wirtschaft gemacht werden.
Das beginnt bei der Kommu-
nikation. «Mit der Marke ‹Aus
Stadt und Land› haben wir die
Möglichkeit, die Qualität und
die Werte des regionalen Ge-
nusshandwerks zu vermitteln»,
erklärt Kilcher. Denn regionale
Verarbeitungsstrukturen seien
im Zeitalter der Zentralisierung
wichtig für die Qualität der Re-
gionalkulinarik, so Kilcher. «Die
von unabhängiger Stelle zerti-
fizierte Marke ‹Aus Stadt und
Land› kommuniziert diese und
garantiert ihre Glaubwürdig-
keit.»
Mehr Wertschätzung
Die Konsumentinnen sind be-
reit, für Regionalprodukte mehr
zu bezahlen. Jetzt, wo die Infla-
tion, der Krieg und die Klimakri-
se die Schlagzeilen beherrschen,
werden aber beispielsweise
weniger Bioprodukte gekauft,
da diese oft teurer sind als die
konventionellen Alternativen.
Droht den Regionalprodukten
das gleiche Schicksal? «Wie bei
Bio gibt es bei Regionalproduk-
ten solche mit kleinerer und
grösserer Preisdifferenz zum
konventionellen Produkt», sagt
Kilcher und fordert, dass wir als
Gesellschaft unsere Landwirt-
schaft und unsere regionalen
Lebensmittel wieder mehr wert-
schätzen. Denn der grösste He-
bel, um nachhaltig zu geniessen,
sei die Ernährung. Mit dem Kauf
regionaler Produkte könne man
folglich einen wichtigen Beitrag
leisten für mehr Nachhaltigkeit.
Produkte der Marke «Aus Stadt und Land». (Bild: zvg)
DETAILHANDEL
Online-Hofladen will
erst 2024 profitabel sein
Der Online-Lebensmittelhändler
Farmy.ch hat finanziell einen län-
geren Atem als Bauernfamilien,
die einen Direktversand aufzie-
hen. 2020 hat Farmy für die Ex-
pansion bei Investoren 10 Mio.
Fr. eingesammelt, im November
waren es erneut 6 Mio. Fr. Profi-
tabel wirtschaften will Farmy aber
erst im Jahr 2024. Letztes Jahr
habe der Online-Hofladen mit 31
Mio. Fr. Umsatz rund eine Million
weniger erzielt als noch im Vor-
jahr, wie das Unternehmen am
Mittwoch mitteilte. Zur Begrün-
dung hiess es, dass der Boom im
Online-Lebensmittelhandel nach
der Corona-Zeit nun allmählich
vorbei sei. Andererseits sei die
makroökonomische Stimmung
«herausfordernd» gewesen. Gera-
de Händler von frischen, lokalen
und biologischen Lebensmitteln
seien betroffen davon, dass die
«Kundinnen und Kunden wie-
der vermehrt aufs Portemonnaie
statt auf Frische und Nachhal-
tigkeit» schauten. Während des
vergangenen Jahres änderten die
Verantwortlichen von Farmy ihre
Strategie. Statt auf kapitalintensi-
ves Wachstum zu setzen, werde
nun die Profitabilität angestrebt,
steht in der Mitteilung. Doch die
Umstellung der Strategie geht
auch mit Entlassungen einher.
Allein im zweiten Halbjahr 2022
mussten gemäss einer Sprecherin
30 Prozent der Mitarbeitenden
gehen. Wie viele das genau sind,
liess sie offen, 2020 waren jedoch
220 Mitarbeitende bei Farmy an-
gestellt. Zudem stoppte das Un-
ternehmen den geplanten Umzug
in die neuen Räumlichkeiten in
Spreitenbach und bleibt im bishe-
rigen Hauptsitz in Zürich sowie
in der Niederlassung in der Nähe
von Lausanne ansässig. Zu den
weiteren Sparmassnahmen ge-
hört zudem die Einführung eines
Mindestbestellpreises von 100
Franken. sal/blu
TRÄNKER
Preisaufschlag sorgt für Kopfschütteln
Bei den Schlachtkälbern ist die
Nachfrage klein. Das ist aber
nicht ungewöhnlich im Januar
nach den vielen Festessen vor
und nach Weihnachten. Dass
die Geburtsbetriebe dennoch bei
den Preisempfehlungen für die
AA-Tränker aufgeschlagen ha-
ben – angeblich um ein Zeichen
zu setzen, weil es bald Frühling
werde –, stösst darum auf Unver-
ständnis. bki
1.50
4.50
7.50
10.50
13.50
Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.
QUELLE:
SVV,
SKMV,
Swiss
Beef,
IG
Kalbfleisch;
GRAFIK:
M:MULLIS/SCHWEIZER
BAUER
Preiserhebung gültig ab 16. Januar:
Preisempfehlung ab Geburtsbetrieb
in Franken /kg LG
2022
8.20
5.60
3.30
AA (m) AB (m) A
Preistendenz:
AAm: AAw: AB, A:
PREISMELDUNG HANDEL UND MÄSTER
QUELLE:
SVV,
SKMV,
Swiss
Beef,
IG
Kalbfleisch;
GRAFIK:
M:MULLIS/SCHWEIZER
BAUER
Preistendenz:
2.00
5.00
8.00
11.00
14.00
Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.
QUELLE:
ASR,
SMP;
GRAFIK:
M:MULLIS/SCHWEIZER
BAUER
Preiserhebung gültig ab 16. Januar:
Zusammenstellung von Preismeldern
und von effektiv gezahlten Preisen
in Franken /kg LG
AA (m) AB (m/w) A
9.00
5.90
3.30
2022
PREISMELDUNG GEBURTSBETRIEBE
SCHWEINE
Suisag arbeitet mit belgischem
Vermehrungsbetrieb zusammen
Mit der Strategie «Suisag 2025»
strebt die Suisag im Ausland
ein starkes Wachstum an, um
die Zuchtpopulation zu stärken
und das Zuchtprogramm zu fi-
nanzieren. Dies nebst weiteren
Hauptzielen im Inland. Interna-
tional habe die Suisag nun einen
Meilenstein erreicht, schreibt
das Dienstleistungs- und Kom-
petenzzentrum der Schweizer
Schweinebranche in einer Mit-
teilung. Die Suisag habe einen
Vertrag mit dem belgischen Ver-
mehrungsbetrieb Nemegheer zur
Produktion von F1-Jungsauen für
den belgischen Markt unterzeich-
net. Somit werde Nemegheer
exklusiver Partner bei der Ver-
mehrung und beim Vertrieb von
F1-Jungsauen mit Suisag-Mutter-
liniengenetik. bki
PREISMELDUNGEN FÜR TRÄNKEKÄLBER AB STALL (FRANKEN/KG LG)
Tränker für die Grossviehmast Tränker für die Kälbermast
Kategorie AA AB A+ A B C
Rassen Mastrassentypen
(Vater 100% Mast)
Mastrassentypen
(Vater mind. 50% Mast)
Ausstich
Milchrassentypen
Milchrassentypen milchbetonte
Milchrassentypen
Tränker für
Wurstkälber
Merkmale sehr fleischbetonte Tränker
für die Grossviehmast
fleischbetonte
Tränker
Tränker von
Zweinutzungs-
rassen
Tränker von
Milchrassentypen
Tränker von stark
milchbetonten
Milchrassentypen
sehr leerfleischige
Tränker
Geschlecht männlich weiblich männlich weiblich männl./weibl. männl./weibl. männl./weibl. männl./weibl.
Geburtsbetriebe
gültig ab 16. Januar
9.00 (+0.20) 7.10 (–) 5.90 (–) 5.90 (–) 3.80 (–) 3.30 (–) 2.80 (–) Preis nach
Vereinbarung
Handel u. Mäster
gültig ab 16. Januar
8.20 (–)
6.50 (–)
5.60 (–)
5.20 (–)
3.80 (–)
3.30 (–)
2.80 (–)
Preis nach
Vereinbarung
Preiserhebung Geburtsbetriebe: Zusammenstellung von Preismeldern und von effektiv gezahlten Preisen.
Handel und Mäster: Preisempfehlung ab Geburtsbetrieb. In Klammern die Veränderung zur Vorwoche. Preistendenz.
Gewicht Kategorien AA bis B: 70 bis 80 Kilo, über 80 Kilo: Preis nach Vereinbarung; 65 bis 69,9 Kilo, –50 Rp./kg; unter 64,9 kg, –1 Fr./kg.
Alter Mindestalter für alle Kategorien: 21 Tage, Preise gültig bis zu einem Alter von 56 Tagen. Über 56 Tage: Abzug von 50 Rp./kg und bei AA-Tränkern Abrechnung als AB
WOCHENPREISE FÜR LÄMMER UND SCHAFE
Kategorie Wochenpreise ab Markt Kategorie Wochenpreise ab Markt
Gültig ab 16.1. kg SG kg LG kg SG kg LG
Lämmer C3 14.90 7.15 Schafe mit C3 7.80 3.80
zum H3 14.60 6.85 4 Schaufeln H3 7.40 3.55
Schlachten T3 14.20 6.55 und ältere T3 7.00 3.20
LA A3 13.70 6.15 SM 4–8 A3 6.50 2.85
bis 43 kg LG X3 11.60 5.10 X3 5.80 2.50
Schafe mit C3 10.75 5.15 Weide- C3 6.15
2 Schaufeln H3 10.20 4.80 lämmer H3 5.90
SM 2 T3 9.65 4.45 WP T3 5.60
bis 46 kg LG A3 8.80 3.95 23–41 kg LG A3 4.80
X3 7.85 3.45 X3 4.00
LÄMMER UND SCHAFE
Erste Tiere aus Wanderherden
Nächste Woche sind auf den öf-
fentlichen Märkten erste Tiere aus
den Wanderherden angemeldet.
Die Marktlage ist stabil, der Pro-
viande-Richtpreis bleibt unverän-
dert bei 14.20 Fr./kg SG. bki.
13.00
13.50
14.00
14.50
15.00 Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sep. Okt. Nov. Dez.
QUELLE:
Proviande;
GRAFIK:
M.Mullis/SCHWEIZER
BAUER
2021 2022 2023
Franken pro Kilo Schlachtgewicht (SG)
franko Schlachthof
inkl. Frachten und Margen
15.00 Jan. Feb. März April
April Mai Juni
Franken pro Kilo Schlachtgewicht (SG)
franko Schlachthof
inkl. Frachten und Margen
LÄMMER: LA T3
13.50
14.00
14.50
15.00
15.50
14.20 14.20 14.20 14.20
13.Jan.
6.Jan.
30.Dez.
23.Dez.
Mehr Informationen rund
ums Thema Regionalproduk-
te gibts am Donnerstag, 19.
Januar an der 4. Fachtagung
Regionalprodukte an der
Hochschule für Wirtschaft
in Zürich. Die Tagung startet
mit einem Speed Networ-
king, um die Vernetzung zu
fördern. Die Anmeldung ist
möglich unter: www.fh-hwz.
ch/news/4-fachtagung-regio-
nalprodukte. bki
FACHTAGUNG
Auf Sparkurs. (Bild: zvg)