3. Anamnese
Initial Vigilanzminderung/Bewustseinstörung unklarem Verlauf ( GCS 9)
Fremdanamnese:
Fiebersymtomatik etwa 10 Tagen Verlauf, unklare präklinische Behandlung, Anweisung
einer besseren Rehydrierung. In diesem Sinn war sie kompliant. Etwa 3-4 Stunde vor der
Vorstellung in ZNA mehrmals (>4 mal) erbrochen. Initiale Essensrest, dann
Schleimbeimengung. Anschließend nicht mehr ansprechbar. Trauma/Intoxikationen
/Krampfanfall/Blutungen verneint.
4. Anamnese
Kein Husten, Auswurf. Miktion und Defäkation unauffällig, stabiles Gewicht. Kein
Nachtschweiß. Selten Alkohol. Kein Nikotin.
Sozialanamnestisch: Kommt aus Senegal, in Deutschland wohnhaft seit mehreren
Jahren mit Sohn und Tochter, Hausfrau.
Reiseanamnese: Reise nach Senegal vor 3 Monaten dort 3 Wochen verbracht, hier
keine Beschwerden.
Bei fehlender Verbesserung wurde Pat hier in ZNA durch Angehörigen gebracht.
5. Körperliche Untersuchung in der ZNA
Pulsschläge 88 Schl/min, qSOFA-Score 2 ---, Glasgow Coma Scale 9, Atemfrequenz 31
/min, Pulsoxymetrisch gemessene Sauerstoffsättigung 99 %, Körpertemperatur 37 °C
-Reduzierter AZ, guter Ernährungszustand. Haut und sichtbare Schleimhäute trocken.
Keine peripheren Ödeme. Pulse allseits palpabel / seitengleich.
Cor: Reine Herztöne, keine pathologischen Geräusche.
Pulmo: Seitengleich belüftet, vesikuläres Atemgeräusch, keine Rasselgeräusche.
Abdomen: Unauffällig.
-Neuro: Wach (?), orientiert (?), Extremitäten und Wirbelsäule frei beweglich(?), Pupillen
seitengleich, (in)-direkte Lichtreaktion prompt.
(Kognition, Reflexen, Muskelkraft, Meningismus…?)
8. Diagnostik
Röntgen Thorax: Keine Infiltraten.
CCT-Schädel Nativ:
Deutlich eingeschränkte Beurteilbarkeit bei massiven Bewegungsartefakten. Eine Blutung
oder Infarkt können nicht ausgeschlossen werden, bei klinischer und therapeutischer
Relevanz Wiederholung der Untersuchung gegebenenfalls unter Sedierung empfohlen.
9. Verlauf in der ZNA
Nach Flüßigkeitgabe und Antibiotika verbesserte sich die Klinik. Pat war nach
Flüssigkeitsgabe ansprechbar aber desorientiert. GCS diskrete Besserung nach
i.v Flussigkeiten. Delir.
Während Überwachung in ZNA plötzlich aufgestanden. Eine
Bewegungseinschränkung der Extremitäten wurde damit ausgeschlossen. Bei
rascher Verbesserung der Vigilanz wurde auf eine erneute CCT verzichtet.
10. Verlauf in der ZNA
Arbeitsdiagnose:
V.a Aspirationspneumonie. Empirische antibiotische Therapie mit
Piperacillin/Tazobactam.
Hypokaliämie substituiert.
Prozedere: Stationäre Aufnahme
Infektfokus unklar
Behandlung des Delirs
Begleitung der Angehörigen bei Delir Weglauftendenz.
12. Weiterer Verlauf
Vigilanzmindert, erweckbar auf Reiz, inwischen Episoden von Delir, Fieber (39 C),
weiterhin Emesis. Hemicraneale Zephalgie rechts.
Pupillen reaktiv, Blinkpreferenz nach rechts, kein Nistagmus, Pulmo: Keine RGs keine
Giemen, Keine Spastik, Abdomen Weich, Keine Ödem am Beine. Neuro: Ausgeprägte
Nackensteifigkeit, und links betonte bilaterale Babinski.
Umstellung auf hochdosierte Ceftriaxon
Vorstellung und Verlegung in der Neurologie zur weiteren Diagnostik und Behandlung.
13. Nach Verlegung:
LP zeigte Pleozytose und Laktose Erhöhung. Multiplex neg ( LP nach 4 Tagen unter
AB wegen Marcumar-Antagonisierung)
Blutkulturenergebnisse (2): Streptococcus Agalactie
HIV neg.
MRT Schädel: Etwa akzeintuierte Pachymeningen. Vermehrte Gefäßinjektion sulcal.
Eine längliche Diffusionstörung rechts frontal parafalzin ist dann als sehr schmales
Empyem zu werten.
15. Manchmal als entmutigend, zeitaufwändig und übermäßig detailliert
empfunden.
Zu rechtzeitigen Diagnostik und Therapie sehr sinvoll
Basiert sich grundsätzlich auf Observation.
Die neurologische Untersuchung
16. 5-minütigen neurologischen Untersuchung
Mentaler Status
Hirnnerven
Motorische Untersuchung
Sensibilität und Koordination
Reflexe und Dehnungszeichen
Stand und Gang
17. Mentaler Status
Bewusstseinsstörungen
Quantitativ
Bewusstseinsverminderung: Benommenheit, Somnolenz, Sopor, Koma, Wachkoma
Hypervigilität
Qualitativ
Bewusstseinstrübung (z.B bei Delir)
Bewusstseinseinengung ( in Rahmen eines postiktalen Syndrom)
Bewusstseinsverschiebung Psychoaktiven Drogen, Schizophrenie
Die Kognition, Orientierug, Sprache und Sprechen wird während der
Anamnese getestet.
18. Hirnnerven
Nervus Olfactorius (HN. I) Geruchstörungen
Visuellen Felder, Pupillen und Augenbewegungen (HN II, III, IV und VI)
Die Visumfunktion wird von 1/3 der Großhirnhemisphären prozessiert.
Funktion der Gesichtsmuskulatur während Sprache und Lidschläge. (HN V, VII)
Hören und Gleichgewichtsfunktion (VIII)
Romberg-Stehversuch*
Finger-Nase-Versuch, Knie-Hacke-Versuch*
Untersuchung der unteren Hirnnerven (IX-XII), wenn Dysphagie und
Dysarthrie vorliegen.
Rachenmotorik Bei Dysphagie (Ösophageale Dysphagie vr Faringeale Dysphagie)
19. Motorik
Dysfunktion der oberen Motoneuronen
Testung des Pronator-Drift
Außenrotation des Beins
Beurteile den Muskeltonus (wichtig für die Diagnose subtiler oberer
Motoneuronenläsionen und Parkinson-Erkrankung).
Funktionelle Kraftests
20. Sensibilität und Koordination
Berhürungs- und Schmerzepmfindens
Dermatom,
Prüfung der Diadochokinese Klienhirnfunktionsprüfung
Finger-Nase-Versuch, Knie-Hacke-Versuch, Pro- und Supination der Hände.
21. Reflexe und Dehnungszeichen
Muskeleigenreflexe der oberen und unteren Extremitäten
Plantarmuskelreflexe, flexorische Reaktion Normal (Integrität der
Pyramidenbahn)
Babinski (+/-)
Dehnungszeichen Lasegue-Zeichen
Dehnungsschmerzen im Bereich der Spibalnervenwurzeln der
Rückenmarkssegmente L4-S2 und des Nervus ischiadicus.
Auch bei Meningismus
Meningismusprüfung
23. Meningismusprüfung
Durchführung: Kopf der zu untersuchenden Person (mit ausgestreckten Beinen
auf dem Rücken ligend) in Richtung des Sternunms Beugen.
Normalbefund: Nackenbeugung ohne Schmerz und mit geringem Widerstand
möglich.
Pathologischer Befund:
Schmerzhafte Nackensteifigkeit durch reflektorische Anspannung der Rückenmuskulatur bei
passiver Dehnung der Hirnhäute.
Brudzinski-Zeichen
DD Meningitis/Subarachnoidalblutung