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Mozart der Briefeschreiber
18. Juni 1783 Mon trés cher Pére! Ich gratuliere, Sie sind Gros-Papa!  –  Gestern früh den 17. um halb 7 uhr ist mein liebes Weib glücklich mit einem großen, Starken und kugelrunden Buben entbunden worden; Ja mein liebes violoncellchen! So geht und steht es auf der Welt,  einer hat den beutel, und der andere hat das geld, und wer beydes nicht hat, hat nichts, und nichts ist so viel als sehr wenig, und wenig ist nicht viel,  Mach ein End dem Brief, schliess ihn zu,  und schick ihn fort an ort und End – feigele: dero gehorsamster unterthänigster diener mein arsch ist kein Wiener Adieu Wolfgang Amadé Mozart wie meine Schwester und ich, will ich es aufziehen. –  Allein – die Hebamme, meine Schwiegermutter, und die meisten leute hier haben mich ordentlich gebeten ich sollte das nicht thun,
 
–  um halb 2 uhr Nachts fiengen die Schmerzen an – und um halb 7 uhr war alles verbey. Mein liebes Weib befindet sich, so viel es diese umstände zulassen, recht gut.  –  Ich hoffe zu Gott, daß, da sie sich gut hält, sie ihr kindbett auch glücklich überstehen wird. – Auf das Milchfieber habe ich Sorge! – Denn sie hat ziemliche Brüste –  Nun hat das Kind wieder meinen Willen, und doch mit meinem Willen eine Säug-Amme bekommen! –  Meine Frau sie seye es im Stande oder nicht, sollte niemalen ihr kind stillen das war immer mein fester Vorsaz! – Allein, einer andern Milch solle Mein kind auch nicht hineinschlucken! – Sondern bey Wasser, wie meine Schwester und ich, will ich es aufziehen. –  Allein – die Hebamme, meine Schwiegermutter, und die meisten leute hier haben mich ordentlich gebeten ich sollte das nicht thun,  nur aus dieser ursache weil hier die meisten kinder beym Wasser darauf gehen, indemm die leute hier nicht damit umgehen können – das hat mich nun bewegt –  nachzugeben – denn – ich möchte mir nicht gerne einen Vorwurf machen lassen. – gehorsamste kinder Wolfgang Amadé et Constanze Mozart
10. Mai 1780 Liebstes, bestes, schönstes, liebenswürdigstes, reizendstes, – blass mir hint´ aini –  von einem unwürdigen Vetter in Harnisch gebrachtes  –  gut ists – bässchen – wohl bekomms. – oder Violoncellchen!  Ob ich Joannes Chrisostomus Sigismundus Amadeus Wolfgangus Mozartus wohl im stande seyn werden, den ihre reizende schönheit: visibilia und invisibilia :| gewis um einen guten Pantofel-absatz erhöhenden Zorn zu stillen, mildern, oder besänftigen will so viel sagen, als Jemand in seiner sänfte sanft tragen  –  ich bin von natur aus sehr sanft, und einen senf esse ich auch gern, besonders zu dem Rindfleisch. Ja mein liebes violoncellchen! So geht und steht es auf der Welt,  einer hat den beutel, und der andere hat das geld, und wer beydes nicht hat, hat nichts, und nichts ist so viel als sehr wenig, und wenig ist nicht viel,  folglich ist nichts immer weniger als wenig, und wenig immer mehr als nicht viel,  und viel immer mehr als wenig, und – so ist es, so war es, und so wird es seyn.  Mach ein End dem Brief, schliess ihn zu,  und schick ihn fort an ort und End – feigele: dero gehorsamster unterthänigster diener mein arsch ist kein Wiener Adieu Wolfgang Amadé Mozart
 
Mozart adressierte Briefe... ,[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object]
 
“ Unübersetzbar ”* zum Bäsle-Brief Mannheim, 5. November 1777 ,[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object]
Mannheim, den 5.11.1777 Allerliebstes bäsle häsle(1)! Ich habe dero mir so werthes schreiben richtig erhalten falten(1), und daraus ersehen drehen(1) , daß der H : vetter retter(1) , die fr : baaß has(1) , und sie wie(1) , recht wohl auf sind hind(1) ; wir sind auch gott lob und danck recht gesund hund(1) . Ich habe heüte den brief schief(1) , von meinem Papa haha(1) , auch richtig in meine Klauen bekommen strommen(1) . Ich hoffe sie werden auch meinen brief trief(1), welchen ich ihnen aus Mannheim geschrieben, erhalten haben schaben(1) . desto besser, besser desto(1)! Nun aber etwas gescheüdes. mir ist sehr leid, daß der H: Prælat Salat(1) schon wieder vom schlag getrofen worden ist fist(1). doch hoffe ich, mit der hülfe Gottes spottes(1), wird es von keinen folgen seyn schwein(1). sie schreiben mir stier(1) , daß sie ihr verbrechen  <Versprechen>  (2), welches sie mir vor meiner Abreise von ogspurg  <Augsburg> (2) voran haben, halten werden, und das bald kalt(1); nu, daß wird mich gewiß reüen. ......... .... haben sie den spuni cuni fait(3) auch?... .. möchten sie nicht bald wieder zum H: Gold-schmied gehen?.. ... um den Spuni Cuni fait fragen halt, sonst nichts. sonst nichts?...&quot;
 
Mannheim 28. Februar 1778 Medemoiselle   ma tres chere cousine,   sie werden vielleicht glauben oder gar meynen,  ich sey gestorben! - - ich sey Crepiert? -- oder verreckt!  - doch nein! meynen sie es nicht, ich bitte sie;  denn gemeint und geschissen ist zweyerley!  - wie könnte ich denn so schön schreiben  wenn ich todt wäre? - wie wäre das wohl möglich? ... - ich habe so viell zu thun gehabt, daß ich wohl zeit hatte,  an das bäsle zu denken, aber nicht zu schreiben,  mithin hab ichs müssen lassen bleiben. Nun aber habe ich die Ehre, sie zu fragen,  wie sie sich befinden und sich tragen?
Folge des Briefes ans Bäsle Mannheim, 28. Februar 1778 ,[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object]
Noten von Martin Schlu zum Bäsle-Brief Mannheim 28. Februar 1778 ,[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object]
 
Emotionen  nach  Darwin
 
Kleines Lexikon der Emotionen ,[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object]
Kleines M-Briefehörbuch   (Brandauer liest Mozart) ,[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object],[object Object]

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  • 4. – um halb 2 uhr Nachts fiengen die Schmerzen an – und um halb 7 uhr war alles verbey. Mein liebes Weib befindet sich, so viel es diese umstände zulassen, recht gut. – Ich hoffe zu Gott, daß, da sie sich gut hält, sie ihr kindbett auch glücklich überstehen wird. – Auf das Milchfieber habe ich Sorge! – Denn sie hat ziemliche Brüste – Nun hat das Kind wieder meinen Willen, und doch mit meinem Willen eine Säug-Amme bekommen! – Meine Frau sie seye es im Stande oder nicht, sollte niemalen ihr kind stillen das war immer mein fester Vorsaz! – Allein, einer andern Milch solle Mein kind auch nicht hineinschlucken! – Sondern bey Wasser, wie meine Schwester und ich, will ich es aufziehen. – Allein – die Hebamme, meine Schwiegermutter, und die meisten leute hier haben mich ordentlich gebeten ich sollte das nicht thun, nur aus dieser ursache weil hier die meisten kinder beym Wasser darauf gehen, indemm die leute hier nicht damit umgehen können – das hat mich nun bewegt – nachzugeben – denn – ich möchte mir nicht gerne einen Vorwurf machen lassen. – gehorsamste kinder Wolfgang Amadé et Constanze Mozart
  • 5. 10. Mai 1780 Liebstes, bestes, schönstes, liebenswürdigstes, reizendstes, – blass mir hint´ aini – von einem unwürdigen Vetter in Harnisch gebrachtes – gut ists – bässchen – wohl bekomms. – oder Violoncellchen! Ob ich Joannes Chrisostomus Sigismundus Amadeus Wolfgangus Mozartus wohl im stande seyn werden, den ihre reizende schönheit: visibilia und invisibilia :| gewis um einen guten Pantofel-absatz erhöhenden Zorn zu stillen, mildern, oder besänftigen will so viel sagen, als Jemand in seiner sänfte sanft tragen – ich bin von natur aus sehr sanft, und einen senf esse ich auch gern, besonders zu dem Rindfleisch. Ja mein liebes violoncellchen! So geht und steht es auf der Welt, einer hat den beutel, und der andere hat das geld, und wer beydes nicht hat, hat nichts, und nichts ist so viel als sehr wenig, und wenig ist nicht viel, folglich ist nichts immer weniger als wenig, und wenig immer mehr als nicht viel, und viel immer mehr als wenig, und – so ist es, so war es, und so wird es seyn. Mach ein End dem Brief, schliess ihn zu, und schick ihn fort an ort und End – feigele: dero gehorsamster unterthänigster diener mein arsch ist kein Wiener Adieu Wolfgang Amadé Mozart
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  • 10. Mannheim, den 5.11.1777 Allerliebstes bäsle häsle(1)! Ich habe dero mir so werthes schreiben richtig erhalten falten(1), und daraus ersehen drehen(1) , daß der H : vetter retter(1) , die fr : baaß has(1) , und sie wie(1) , recht wohl auf sind hind(1) ; wir sind auch gott lob und danck recht gesund hund(1) . Ich habe heüte den brief schief(1) , von meinem Papa haha(1) , auch richtig in meine Klauen bekommen strommen(1) . Ich hoffe sie werden auch meinen brief trief(1), welchen ich ihnen aus Mannheim geschrieben, erhalten haben schaben(1) . desto besser, besser desto(1)! Nun aber etwas gescheüdes. mir ist sehr leid, daß der H: Prælat Salat(1) schon wieder vom schlag getrofen worden ist fist(1). doch hoffe ich, mit der hülfe Gottes spottes(1), wird es von keinen folgen seyn schwein(1). sie schreiben mir stier(1) , daß sie ihr verbrechen <Versprechen> (2), welches sie mir vor meiner Abreise von ogspurg <Augsburg> (2) voran haben, halten werden, und das bald kalt(1); nu, daß wird mich gewiß reüen. ......... .... haben sie den spuni cuni fait(3) auch?... .. möchten sie nicht bald wieder zum H: Gold-schmied gehen?.. ... um den Spuni Cuni fait fragen halt, sonst nichts. sonst nichts?...&quot;
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  • 12. Mannheim 28. Februar 1778 Medemoiselle ma tres chere cousine, sie werden vielleicht glauben oder gar meynen, ich sey gestorben! - - ich sey Crepiert? -- oder verreckt! - doch nein! meynen sie es nicht, ich bitte sie; denn gemeint und geschissen ist zweyerley! - wie könnte ich denn so schön schreiben wenn ich todt wäre? - wie wäre das wohl möglich? ... - ich habe so viell zu thun gehabt, daß ich wohl zeit hatte, an das bäsle zu denken, aber nicht zu schreiben, mithin hab ichs müssen lassen bleiben. Nun aber habe ich die Ehre, sie zu fragen, wie sie sich befinden und sich tragen?
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