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66 04/2016
T E C H N I C A L S O L U T I O N S
AT MINERAL PROCESSING (Volume 57)
Feinstkornklassierung von Quarzsand mit der HAVER FINE-LINE
Siebmaschine
Dr. Metodi Zlatev
HAVER NIAGARA GmbH
www.haverniagara.com
Nach seinem Maschinenbaustudium an der Universität für Bergbau und
Geologie “St. Ivan Rilski” in Bulgarien (1992-1997) mit der Fachrichtung
Gewinnungs- und Aufbereitungsmaschinen, promovierte Dr. Metodi Zlatev im
Jahr 2005 am Institut für Aufbereitungsmaschinen der TU Bergakademie
Freiberg. Seit 2004 arbeitet er für den Geschäftsbereich Aufbereitungstechnik
bei der Firma HAVER & BOECKER in Münster. Seit Januar 2012 leitet er den
Vertrieb von HAVER NIAGARA GmbH in Münster.
Klaus Fennenkötter
HAVER NIAGARA GmbH
www.haverniagara.com
Nach seiner Ausbildung zum Industriemechaniker bei HAVER & BOECKER
(1993-1996) mit der Fachrichtung Maschinen und Systemtechnik, absolvierte
Klaus Fennenkötter seine Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker mit
dem Schwerpunkt Maschinenbautechnik (1996-2000). Im Anschluss arbeitete
er fünf Jahre als Konstrukteur für Siebmaschinen. Darauf folgten sieben Jahre
im Innovationsmanagement. Seit 2012 leitet er die Konstruktion und Produk­
tion von HAVER NIAGARA GmbH in Münster.
Zusammenfassung: Der nachfolgende Beitrag befasst sich mit der Problematik der mecha-
nischen Trockensiebklassierung von Quarzsand im Feinstkornbereich, die nach einigen
grundlegenden Ausführungen zum Ablauf und zur Bewertung eines Siebvorganges und
der dafür zur Verfügung stehenden Klassiertechnik, näher betrachtet wird.
Ultrafine sizing of silica sand with the HAVER FINE-LINE screen
Summary: The following paper addresses the problems of dry mechanical screen sizing of
ultrafine silica sand. These problems are examined in detail following some basic remarks
on the process sequence, evaluation of a screening process and the sizing equipment
available for this purpose.
Intelligente Kombination
Intelligent combination
67
T E C H N I C A L S O L U T I O N S
(Volume 57) 04/2016AT MINERAL PROCESSING
1 Introduction
In the extraction and processing of solid mineral raw materials,
the production of synthetic raw and intermediate products,the
processing of products in the foodstuffs, drinks and tobacco
industry as well as the recovery of recyclables in recycling pro-
cesses, mixes of particles of different sizes are obtained. It is
the task of the processing equipment to produce intermediate
or end-products from these particle mixes.The material com-
position and physical properties of these products, especially
with regard to their dispersity,must meet certain requirements.
Depending on the type of raw material and the processing ob-
jective, different processing methods, e.g. size reduction, sizing,
sorting, agglomeration, etc. must be applied [1].
1 Einleitung
Bei der Gewinnung und Aufbereitung fester mineralischer
Rohstoffe,der Herstellung synthetischer Roh- und Zwischen-
produkte, derVerarbeitung von Produkten der Nahrungs- und
Genussgüterwirtschaft sowie bei der Rückgewinnung von
Wertstoffen aus Recyclingprozessen erhält man Korngemische
unterschiedlicher Korngröße.Es istAufgabe derAufbereitungs-
technik, aus den anfallenden Korngemischen Zwischen- oder
Endprodukte zu erzeugen, an deren stoffliche Zusammenset-
zung und physikalische Eigenschaften, vor allem hinsichtlich
des Dispersitätszustandes, bestimmte Anforderungen gestellt
werden können.Je nach Rohstoffart undAufbereitungsziel sind
dazu unterschiedliche Aufbereitungsprozesse,wie z.B.Zerklei-
nern,Klassieren,Sortieren,Stückigmachen etc.anzuwenden [1].
2 Ablauf und Bewertung des Siebvorganges
Nach der Gewinnung undAufbereitung (z.B.durch Zerkleinern)
der unterschiedlichen Rohstoffe bzw. Zwischenprodukte liegen
diese meist als Schüttgut mit Partikeln unterschiedlicher Größe
und Form vor. Zur weiteren Aufbereitung müssen diese Korn-
gemische vielfach in unterschiedliche Korngrößenbereiche bzw.
Fraktionen getrennt werden.Das häufigste angewendete mecha-
nische Klassierverfahren ist das Sieben. Der Siebklassierprozess
beruht auf einem wiederholten,statistischen Größenvergleich der
Partikel des Siebgutes mit den Sieböffnungen einer unbewegten
oder bewegten Trennfläche (Siebbelag mit Maschenweite w),
wobei gleichzeitig einTransport des Siebgutes von der Aufgabe-
stelle in RichtungTrennflächenende stattfindet (Bild 1).
An der Aufgabestelle des Siebgutes auf die Trennfläche (Sieb-
belag) bildet sich eine Materialdickschicht (Mehrkornschicht)
aus. In Richtung Trennflächenende erfolgt eine Abtrennung des
Feingutes (d  w), indem entlang der Trennfläche ein ständiger
statistischer Vergleich (Schichtung) zwischen den verschiedenen
Korngrößen d des Siebgutes und der Größe der Sieböffnungen w
stattfindet.DieWahrscheinlichkeit,dass ein Partikel durch die Sieb-
öffnung fällt ist umso größer, je kleiner dasVerhältnis d/w ist [5].
Am Trennflächenende bilden die Partikel mit d  w das Grobgut
und Körner mit d  w das Feingut. Problematisch ist die Abtren-
nung solcher Partikel,die annähernd so groß wie die Maschenwei-
te sind (d ≈ w). Partikel der Größe 0,8 w  d  w können zu einer
verringerten Siebleistung führen.Körner der Größe w  d  1,2 w
können die Sieböffnungen vollständig blockieren.Zur Beurteilung
desTrennerfolges eines Siebprozesses können verschiedene Beur-
teilungskriterien herangezogen werden, wie z.B.:
Siebgütegrad ηS
Für die Definition des Siebgütegrades sind verschiedene Bezie-
hungen bekannt. Eine gebräuchliche Definition lautet:
ηS =  
(FF,A - FF, G) · (FF, F - FF,A)
(1)
       (1 - FF,A) · (FF, F - FF, G) · FF,A
Es bedeuten:
•	 FF,A – Feingutanteil bzw. Unterkorngehalt (Masseanteil) der
Siebaufgabe
•	 FF,F – Feingutanteil bzw. Unterkorngehalt des Siebdurch-
ganges (Feingut)
•	 FF,G – Feingutanteil bzw.Unterkorngehalt des Siebüberlaufes
(Grobgut)
Kornverteilung eines typischen FINE-LINE Produktes
Particle size distribution of typical FINE LINE feed material
Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
68 04/2016
T E C H N I C A L S O L U T I O N S
AT MINERAL PROCESSING (Volume 57)
Nachteilig ist jedoch,dass dieVerteilung einzelner Partikelgrö-
ßenklassen im Produkt nicht berücksichtigt wird.
Unterkornausbringen ηS,F
Anstelle der „allgemeinen“ Siebgüte nach Gleichung (1) wird
daher häufig das Unterkornausbringen
ηSF =  
(FF,A - FF, G)
(2)
        (1 - FF, G) · FF,A
verwendet. Für den idealen Fall, dass das Grobgut kein Fein-
korn enthält (FF,G = 0), ergibt sich das Unterkornausbringen
zu ηS,F = 1.
Fehlkornanteile (Fehlunterkorn FUK und Fehlüberkorn FÜK )
Zur Beurteilung der Produktqualität von Grob- und Fein-
gut können auch deren Fehlkornanteile herangezogen wer-
den (Bild 1). Unter dem Fehlkornanteil wird der Masseanteil
an Siebgut im Grob- oder Feingut verstanden, der bei nicht
idealem Trennprozess (technische Siebung) in der jeweils
„falschen“ Kornfraktion ausgetragen wird. Je nach Sieblän-
ge,Aufgabemenge, Maschenweite usw. verbleibt im Grobgut
häufig ein Rest von Feingut,welcher als Fehlkorn (oder Fehl‑
unterkorn) die erzielte Produktgüte bestimmt. Das Auftreten
von Fehlkorn ist als normaler, siebspezifischerVorgang anzu-
sehen, der minimiert, aber nicht gänzlich vermieden werden
kann. Grobkorn im Feingut (Fehlüberkorn) kann durch fer-
tigungs- und/oder betriebsbedingte Schwankungen der Sieb-
maschengeometrie, Abdichtungsprobleme, Siebbelagschäden
oder durch fehlförmige (splittrig-nadelige) Partikel im Sieb‑
aufgabegut bedingt sein.
2 Sequence and evaluation of the screening process
Following extraction and processing (e.g. by size reduction)
of different raw materials and intermediate products, these are
usually in the form of bulk solids with particles of different sizes
and shapes. For further processing, these particle mixes often
have to be separated into different particle size ranges or frac-
tions.The most commonly applied mechanical sizing process is
screening.The screen sizing process is based on repeated,statisti-
cal size comparison of the particles of the screen feed with the
screen apertures of a stationary or moving separating surface
(screening surface with mesh width w), the screen feed being
simultaneously transported from the feed point in the direction
of the end of the separating surface (Fig. 1).
At the feed point of the screen feed on the separating (screening
surface) a thick layer of material (multiparticle bed) is formed.
In the direction of the end of the separating surface, the fine
particles (d  w) are separated based on a constant statistical com-
parison (stratification) taking place between the different particle
sizes d of the material being screened and the size of the screen
apertures w along the separating surface.The probability of a
particle falling through a screen aperture is larger, the smaller
the ratio of d/w is [5].At the end of the separating surface the
particles with d  w forms the coarse material and particles with
d  w the fine material.Problematic is separation of such particles
that are approximately as large as the mesh width (d ≈ w).Particles
of the size 0.8 w  d  w can lead to reduced screening efficiency.
Particles of the size w  d  1.2 w can clog or blind the screen
apertures completely.For assessment of separating efficiency of a
screening process,various assessment criteria can be applied,e.g.:
Screening efficiency ηS
For the definition of the screening efficiency, various relations
are known.A common definition is:
ηS =  
(FF,A - FF, G) · (FF, F - FF,A)
(1)
       (1 - FF,A) · (FF, F - FF, G) · FF,A
where:
•	 FF,A – fines or undersize content (mass percentage) of the
screen feed
•	 FF,F – fines or undersize content of the screen underflow
(fine material)
•	 FF,G – fines or undersize content of the screen oversize
(coarse material)
One disadvantage,however,is that the distribution of individual
particle size classes in the product is not taken into consideration.
Undersize yield ηS,F
Instead of the“general”screening efficiency according to Equa-
tion (1), the undersize yield
ηSF =  
(FF,A - FF, G)
(2)
        (1 - FF, G) · FF,A
is often used.For the ideal case that the coarse material does not
contain any fine particles (FF,G = 0), the undersize yield results
as ηS,F = 1.
w
Screen feed
(Multiparticle bed)
Screening surface with
screen aspertures w
Misplaced undersize FUK
(Fine particles
in the screen overflow)
Screen box
Misplaced oversize FÜK
(Coarse particles in the screen underflow)
Screen underflow
(Fine particles)
Screen overflow
(Coarse particles)
1	Schematische Darstellung des
Klassiervorganges • Schematic
showing the classifying process
Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
69
T E C H N I C A L S O L U T I O N S
(Volume 57) 04/2016AT MINERAL PROCESSING
Voraussetzung für die Ermittlung der Fehlkornanteile ist das
Vorliegen der jeweiligen Korngrößenverteilungen und die
Festlegung der Korngröße bzw. Maschenweite, bei deren
Unter- oder Überschreitung Fehlkorn vorliegt.Anhand dieser
Ergebnisse lassen sich klare Aussagen zur Qualität der Klassier-
produkte, z.B. nach der TL Gestein-StB 04 [6], treffen.
3 Siebklassierer
Zur technischen Realisierung des Klassierprozesses werden
unter Beachtung der Verschiedenartigkeit der Aufbereitungs-
und Einsatzprobleme die unterschiedlichsten Siebklassierer
benötigt. Die einzelnen Bauarten von Siebklassierern lassen
sich nach Höffl [2] u.a. durch nachfolgende Merkmale cha-
rakterisieren:
•	 Nach dem Bewegungsverhalten derTrennfläche (z.B.nicht-
bewegte ruhende Siebe und Roste,Trommel- und Schwing-
siebmaschinen mit rotierender bzw. schwingender Trenn-
fläche)
•	 Nach der geometrischen Form und Lage der Trennfläche
gegenüber der Horizontalen (z.B. rechteckige oder runde
bzw. horizontale oder geneigte Trennflächen).
Für die im Bereich der Grob- (w ≥ 100  mm), Mittel-
(100 mm  w  10 mm) und Fein- (10 mm  w  1 mm) sowie
Feinstkornklassierung (1 mm  w  0,025 mm) anstehenden
Siebaufgaben haben sich insbesondere die zur Gruppe der
Schwingsiebmaschinen gehörenden Wurfsiebmaschinen be-
währt. Bei den Wurfsieben erfolgt der Transport des Siebgutes
wurfartig,weil der Siebboden in einer senkrechten Längsebene
schwingt [5]. Durch die Schwingbewegung erfolgt eine Auf-
lockerung und/oder Umwälzung des Siebgutes, wodurch die
erforderliche Relativbewegung des Unterkorns zum Siebge-
webe gewährleistet wird. Dabei sind die jeweiligen Siebgut-
eigenschaften (z.B. Korngrößen- und Kornformverteilung,
Misplaced particles (misplaced undersize FUK
and misplaced oversize FÜK)
For assessment of the product quality of coarse and fine mate-
rials, their content of misplaced particles can be used (Fig. 1).
Misplaced content is the mass percentage of screened ma-
terial in the oversize or undersize that is discharged in the
“wrong” size fraction in a non-ideal separation process (tech-
nical screening). Depending on the length of the screen, feed
rate,mesh width,etc.,some percentage of fines remains in the
oversize,which as misplaced particles (or misplaced undersize)
affects the quality of the product obtained.The occurrence
of misplaced particles can be regarded as a normal, screen-
specific process that can be minimized but not completely
avoided. Coarse particles in the fines (misplaced oversize) can
be caused by production- or operation-related variations in
the geometry of the screen mesh,sealing problems,damage to
the screening surface or misshapen (splinter- or needle-like)
particles in the screen feed.
Precondition for determination of the percentage of misplaced
particles is the availability of the respective particle size distribu-
tions and the definition of the particle size or mesh width at
which misplaced particles are present, being smaller or larger
than this defined size. On the basis of these results, clear infor-
mation can be given regarding the quality of the sized products,
e.g.in compliance withTL Gestein-StB 04,i.e.TechnicalTerms
of Delivery for Aggregates Used in Road Construction [6].
3 Screen sizers
For the technical realization of the sizing process,with provision
for the different processing and application problems, a wide
range of screen sizers are required.The different types of screen
sizer can be characterized according to Höffl [2] for example
based on the following features:
Tabelle 1: Produktpalette „Siebtechnik“ der HAVER NIAGARA GmbH Münster (Auszug aus [4]): Maßgeschneiderte Klassiertechnik für nahezu alle
Kundenbedürfnisse, Industriezweige und Produktgruppen
Table 1: “Screening systems” portfolio of HAVER NIAGARA GmbH Münster (extract from [4]): customized sizing systems for almost all customer
requirements, branches of industry and product groups
Screening
systems
Feed
­particle
size (max.)
[mm]
Feed rate
(max.)
[t/h]
Screening
rate per
deck
[m2]
Number of
decks
[ - ]
Cut-point
range
[mm]
Deck pitch
[ * ]
Drive
power
[kW]
Total
weight
[ t ]
Application areas
Eccentric-SM
(F-Class) % 500 % 1500 3 … 18 1 … 3.5 2 … 125 13 …25 7.5 … 90 2.5 … 30
Product screening
Scalping
Impurity separation
Free-vibrating
screening SM
(T-Class)
% 300 % 800 0.3 … 24 1 … 3.5 0.5 … 150 6 … 25 3 … 75 0.2 … 25
Product screening
(dry, wet)
Impurity separation
Linear-SM
(L-Class) % 300 % 1500 0.9 … 19.2 2 … 3.5 0.3 … 125 -3 … 10 45 … 150 0.5 … 25
Product screening
(dry, wet)
Dewatering
Multideck-SM
(M-Class)
% 10 % 75 5.6 % 11 0.08 … 8 0 15 … 30 5 … 10
Product screening
Industrial minerals
Foodstuffs
Synthetic and
­chemical products
FINE-LINE
% 8 % 100
4.5 …
11.25
1 … 3 0.1 … 3.0 30 … 45
2.64 …
26.4
2 … 14.5
Product screening
(dry)
Filler removal
Reject removal
T E C H N I C A L S O L U T I O N S
Oberflächenfeuchtigkeit, Kornrauhigkeit etc.) zu berücksich-
tigen.Wurfsiebmaschinen untergliedern sich weiterhin in die
Maschinen mit Siebkastenerregung,z.B.Kreis-Schwing-,Ellip-
sen-Schwing- und Linear-Schwingsiebmaschinen, und in die
Maschinen mit Siebbelagerregung, wie z.B. Stößel-Schwing-
siebmaschinen (Tabelle 1).
Speziell für die Fein- und Feinstkornklassierung wurde das
HAVER FINE-LINE Siebsystem zurTrockenklassierung ent-
wickelt [7, 8], das mit einer Direkterregung des Siebbelages
betrieben wird. Mit dieser innovativen Entwicklung konnte
der Hauptnachteil der siebkastenerregten Siebmaschinen, der
in den großen bewegten Massen besteht, vermieden werden.
Da die Bewegungsenergie ausschließlich durch die Trennflä-
che auf das Siebgut übertragen wird, ist es völlig ausreichend,
wenn nur die Siebfläche in Schwingungen versetzt wird. Die
geringe dynamische Last wirkt sich positiv auf die Auslegung
des Stahlbaus aus.
Bild  2 zeigt den prinzipiellen Aufbau einer direkterreg-
ten Schwingsiebmaschine am Beispiel des HAVER FINE-
LINE Siebsystems. Die von Unwuchtmotoren (1) erzeugten
Schwingungen (mit bis zu 14 g) werden durch Übertragungs-
mechanismen (2) auf die Schlagleisten (3) übertragen und so
das Siebgewebe in Schwingungen versetzt. Durch Variation
von Frequenz, Schwingweite und Siebflächenneigung kann
die HAVER FINE-LINE problemlos auf die kundenspezifi-
schen Produkt- und Klassiererfordernisse eingestellt werden.
Bei Trennschnitten im Bereich von 0,08-3 mm konnten für
unterschiedliche Siebgüter (z.B. Dolomit, REA-Stuck, Si-
liciumcarbit, Kalkstein, Talkum und Chromerz) spezifische
Durchsätze bis ca.12 t/(hm2) erreicht werden.Der spezifische
EnergiebedarfW0 bei einer direkterregten Siebmaschine liegt
bei ca. 0,5 kWh/t. Im Vergleich dazu liegen die W0-Werte
konventioneller Siebmaschinen bei ca. 1,1 kWh/t. Für beide
Siebverfahren gilt jedoch, dass mit abnehmendem Trenn-
schnitt der spezifische Energiebedarf ansteigt. Bild 3 zeigt
eine HAVER FINE-LINE im attraktiven Maschinendesign
•	 According to the motion of the separating surface (e.g.non-
moving stationary screens and grids, trommel and vibrating
screens with rotating or vibrating separating surface)
•	 According to the geometric shape and position of the sepa-
rating surface to the horizontal (e.g. rectangular or round or
horizontal or inclined separating surfaces).
For the screening duties in the range of coarse (w ≥ 100 mm),me-
dium- (100 mm  w  10 mm) and fine (10 mm  w  1 mm)
as well as ultrafine sizing (1 mm  w  0,025 mm), especially
the throw screens within the group of vibrating screens have
proven effective. On throw screens, the screened material is
transported in that it is thrown forwards as a result of the vi-
bration of the screen deck in a vertical longitudinal plane [5].
As a result of the vibrating motion,the screen feed is loosened
up and/or circulated, ensuring the necessary relative motion
of the undersize to the screen cloth. Here the specific prop-
erties of the screen feed (e.g. particle size and particle shape
distribution, surface moisture, particle roughness, etc.) have
to be taken into consideration. Throw screens can be sub-
classified in machines with screen box excitation, e.g. circular
vibration, elliptical vibration and linear vibration screens, and
in machines with screening surface excitation, bumper-type
vibrating screens (Table 1).
2	Funktionsprinzip der HAVER FINE-LINE
Functional principle of the HAVER FINE-LINE
Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
3	Maschinenansicht der HAVER
FINE-LINE Typ HD 1800*3750
Machine view of the HAVER
FINE-LINE HD 1800*3750
Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
71
T E C H N I C A L S O L U T I O N S
(Volume 57) 04/2016AT MINERAL PROCESSING
in staubdichterAusführung mit installierter automatischerAb-
reinigung des Siebgewebes.Weitere Einzelheiten sind Tabelle 1
zu entnehmen.
4 Experimentelle Untersuchungen zur
­Feinstkornklassierung von Quarzsand
Der Klassierprozess ist aus technischer Sicht ein relativ leicht
durchzuführender Vorgang. Jedoch müssen bei der Optimie-
rung und Beurteilung des Siebprozesses eineVielzahl von Ein-
flussgrößen berücksichtigt werden, die hauptsächlich aus
•	 den Eigenschaften des Siebgutes (z.B. Korngrößen- und
Kornformverteilung,Roh- und Schüttdichte,Aufgabemen-
ge, Gutfeuchte, Fließfähigkeit etc.),
•	 dem verwendeten Siebgewebe (z.B. Werkstoff, Drahtstärke,
Herstellungsart, Siebfläche, Öffnungsgeometrie und -größe,
freie Öffnungsfläche etc.).
•	 den konstruktiven und betrieblichen Parametern der Sieb-
maschine (z.B. Bauart und Baugröße,Schwingfrequenz und
Amplitude, Neigungs- bzw. Wurfwinkel, Antriebsleistung,
Siebhilfen etc.) und
•	 den Anforderungen an das Siebergebnis (z.B.  Siebgüte,
Trennschärfe,Wertkornausbringen, spezifischer Siebdurch-
satz, Fehlkorngehalte etc.)
resultieren.Daher müssen zur Bewertung des Siebprozesses und
zur begründetenAuswahl einer geeigneten Siebmaschine noch
umfangreiche experimentelle Untersuchungen durchgeführt
werden. Im Allgemeinen wird vor Beginn der experimentel-
len Untersuchungen eine Charakterisierung der wichtigsten
stofflichen und granulometrischen Parameter des Siebgutes
durchgeführt.
4.1 Stoffliche Bewertung des Quarzsandes
Für die Durchführung der experimentellen Untersuchungen
wurde von einem Kunden eine Sammelprobe von ca. 400 kg
Quarzfeinsand zurVerfügung gestellt. Dieser wurde einer um-
fangreichen stofflichen und granulometrischen Bewertung un-
terzogen. Zur Ermittlung der Korngrößenverteilung des ge-
lieferten Quarzsandes wurden nach Probenahme und -teilung
zwei Analysensiebungen mit einer HAVER  BOECKER
AnalysensiebmaschineTyp EML-200-T durchgeführt [11].Die
Mittelwerte der beiden Prüfsiebungen wurden in ein RRSB-
Netz (DIN 66145) eingetragen (Bild 4).
Die Approximation der Analysenwerte ergab eine Gerade, d.h.
die Grundgesamtheit der Analysenproben liegt in normalver-
teilter Form vor. Bei Q3(d) = 63,2 % kann die charakteristische
Korngröße d63 (Lageparameter) abgelesen werden.Der Gleich-
mäßigkeitskoeffizient n der Quarzprobe kann nach Parallelver-
schiebung durch den Pol am Randmaßstab abgelesen werden.
Je größer n wird, desto monodisperser (gleichkörniger) ist die
analysierte Schüttgutprobe.
Im Ergebnis der Korngrößenanalyse kann festgestellt werden,
dass die vorliegende Quarzprobe der Körnung 0/0,4 mm durch
den Lageparameter d63 = 120 μm und den Anstiegsparameter
n = 1,95 gekennzeichnet werden kann. Neben der Korngrö-
ßenverteilung kann auch die Kornform der Quarzkörner einen
großen Einfluss auf den Siebvorgang und die Qualität der Sieb-
produkte haben. Zur Charakterisierung der Partikelform wer-
den in der Praxis verschiedene Methoden verwendet, die zur
The HAVER FINE-LINE screen system for dry sizing was
specially developed for fine and ultrafine sizing [7,8].It is oper-
ated with direct excitation of the screening surface.With this
innovative development the main disadvantage of the screen-
box-excited screens, that is the large moved masses, could be
avoided.As the kinetic energy is transferred exclusively via the
separating surface to the screen feed, it is sufficient if only the
screening surface is vibrated.The low dynamic load has a posi-
tive effect with regard to the design of the steel structure.
Fig. 2 shows the basic set-up of a directly excited vibrating
screen based on the example of the HAVER FINE-LINE
screen system.The vibrations (up to 14 g) generated by the
unbalance motors (1) are transferred by means of transmission
mechanisms (2) to the impact strips (3) and the screen cloth is
vibrated.With variation of frequency, amplitude and screening
surface pitch, the HAVER FINE-LINE can be easily adapted
to customer-specific product and sizing requirements.For cut-
points in the region of 0.08-3 mm, for different feed materials
(e.g. dolomite, FGD gypsum, silicon carbide, limestone, tal-
cum and chromium ore), specific screening rates up to around
12 t/(hm2) have been achieved.The specific energy require-
ment W0 for a directly excited screen is around 0.5 kWh/t. In
comparison, the W0 values of conventional screens are around
1.1 kWh/t.It is,however,the case for both screening processes
that the specific energy requirement increases with decreasing
cut-point.Fig. 3 shows a HAVER FINE-LINE in an attractive
dust-tight machine design with installed automatic cleaning of
the screening cloth. Further details are listed in Table 1.
4 Experimental studies of the
ultrafine sizing of silica sand
From a technical perspective, the sizing process is a relatively
easy-to-do process. However, in the optimization and assess-
ment of the screening process, a large number of parameters
must be taken into consideration, which are derived from the
•	 Properties of the screen feed (e.g. particle size and particle
shape distribution,apparent and bulk density,feed rate,mois-
ture content, flowability, etc.),
•	 The screen cloth used (e.g.material,wire thickness,produc-
tion type, screening area, aperture geometry and size, free
open area, etc.).
4	Korngrößenverteilung des Quarzsandes im RRSB-Netz
Particle size distribution of the silica sand in the RRSB grid
Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
72 04/2016
T E C H N I C A L S O L U T I O N S
AT MINERAL PROCESSING (Volume 57)
Qualitätssicherung z.B.in gültigen Normen berücksichtigt wer-
den.Neben einer Kornformcharakterisierung der Makro- (Ku-
bizität) und Mesogestalt (Sphärizität) ist auch eine Beschreibung
der Mikrogestalt (Rauigkeit, Bruchflächigkeit) möglich [10].
Für die Charakterisierung der Kornform der Quarzpartikel
wurden nachfolgende Formkennwerte verwendet:
•	 Makrogestalt:Kubizität (Verhältnis von größter und kleinster
Abmessung des Kornes L/W)
•	 Mesogestalt:Zirkularität C (Rundheitsmaß als Quotient von
Umfang eines projektionsflächengleichen Kreises UK und
Umfang der tatsächlichen Partikelprojektionsfläche UP)
Dazu wurden wiederum zwei Analysenproben vorbereitet, die
zur Bestimmung der Kornformverteilung einem HAVER CPA
(Computerized Particle Analyser) [9] zugeführt wurden. Der
HAVER CPA analysiert mittels dynamischer Bildanalyse sowohl
die Partikelgrößen als auch die Partikelformen berührungslos
in Echtzeit. Das Partikelanalysegerät besteht im Wesentlichen
aus einer Zeilenkamera (Sensor), einer LED-Lichtquelle, einer
elektromagnetischen Materialzuführung (Schwingrinne) sowie
einer Software-Schnittstelle zur Gerätesteuerung und granulo-
metrischenAuswertung derAnalysenergebnisse.Anforderungs-
grenzen an die Aufnahmetechnik für die Korngrößen- und
Kornformbestimmung (Pixel- bzw. Partikelgröße) wurden in
[10] untersucht und dokumentiert. Die rieselfähigen Quarz-
körner werden beim Aufnahmeprozess im freien Fall zweidi-
mensional und in Echtzeit vermessen. Durch die räumliche
und statistische Orientierung der Quarzkörner im freien Fall
können nahezu alle Abbildungslagen erfasst werden [3, 10].
In Bild 5 sind die fraktionsabhängigen Kubizitätswerte der ana-
lysierten Quarzproben (Mittelwert aus 2 Messungen) dargestellt.
Es ist erkennbar,dass besonders in der Feinfraktion 0/0,09 mm
vermehrt fehlförmige (länglich, splittrige) Quarzpartikel vor-
handen sind. Die Zirkularität C ist, wie bereits erwähnt, als
Quotient von Umfang eines projektionsflächengleichen Kreises
UK und Umfang der tatsächlichen Partikelprojektionsfläche UP
definiert.Ersetzt man UK durch einen flächengleichen KreisAK
mit dem Äquivalentdurchmesser DA, so folgt nach Einsetzen
und Umformung [3]:
•	 The structural and operating parameters of the screen (e.g.
type and size, vibrational frequency and amplitude, inclina-
tion and throw angle, drive power, screening aids, etc.) and
•	 The requirements for the screened product (e.g. screening
efficiency,separation sharpness,product yield,specific screen-
ing rate, misplaced content, etc.).
For this reason, for assessment of the screening process and the
considered selection of a suitable screening machine, exten-
sive experimental investigations must be conducted. Generally,
prior to the beginning of the experimental investigation,char-
acterization of the most important material and granulometric
parameters of the screen feed is undertaken.
4.1 Material assessment of the silica sand
For the experimental investigations, a customer provided a
collective sample of around 400 kg.This underwent extensive
material and granulometric assessment. For determination of
the particle size distribution of the supplied silica sand, follow-
ing sampling and sample division, two analysis screenings were
performed with a HAVER  BOECKER EML-200-T analysis
sieve [11].The mean values of the two test screening were input
into an RRSB grid (DIN 66145) (Fig. 4).
The approximation of the analysis values resulted in a straight
line, i.e. the population of the analysis samples is present in
normal distributed form. At Q3(d) = 63.2 %, the characteristic
particle size d63 (position parameter) can be read.The uniform-
ity coefficient n of the silica sample can be read after a parallel
shift by the pole at the edge scale.The bigger n is, the more
monodisperse (uniform) is the analysed sample of bulk solids.
As a result of the particle size analysis,it can be established that
the available silica sample of the size fraction 0/0.4 mm can be
Cubicity (ratio l/w) [–]
Particlesizes[mm]
0...0.09
0.09...0.106
0.106...0.125
0.125...0.15
0.15...0.18
0.18...0.212
0.212...0.25
0.25...0.30
0.30...0.425
0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2 2.2
5	Kornformverteilung (Kubizität L/W) des Quarzsandes
Particle shape distribution (cubicity L/W) of the silica sand
Particlesizes[mm]
0...0.09
0.09...0.106
0.106...0.125
0.125...0.15
0.15...0.18
0.18...0.212
0.212...0.25
0.25...0.30
0.30...0.425
0.8 0.82 0.84 0.86 0.88 0.9
Circularity C [–]
Fraction 0/0.09 mm Fraction 0.15/0.25 mm
6	Kornformverteilung (Zirkularität C) des Quarzsandes
Particle shape distribution (circularity C) of the silica sand
Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
73
T E C H N I C A L S O L U T I O N S
(Volume 57) 04/2016AT MINERAL PROCESSING
C =
UK
=
(2√π · AK)
(3)
       UP         UP
Da der Umfang der Realkörner UP immer größer als der Um-
fang des projektionsflächengleichen Kreises UK ist, nimmt die
Zirkularität CWerte zwischen 0 und 1 an, wobei C = 1 einem
idealen Kreis (rundes Korn) entspricht. In Bild 6 sind die frak-
tionsabhängigen Zirkularitätswerte der analysierten Quarzpro-
ben (Mittelwert aus 2 Messungen) dargestellt.AlleWerte liegen
im Bereich 0,8  C  0,9,was insgesamt auf einen hohen Anteil
an relativ runden Quarzkörnern schließen lässt.
Auch hier ist wiederum der eindeutige Trend zu erkennen, dass
die Quarzpartikel der Fraktion 0/0,09 mm die größten Abwei-
chungen von der Kugelgestalt aufweisen. Dieser Eindruck wird
auch durch eine vergleichende Betrachtung der Makroaufnahmen
der beiden Fraktionen 0/0,09 mm und 0,15/0,25 mm bestätigt.
Dabei ist auch erkennbar, dass die Quarzkörner im Bereich des
gewünschtenTrennschnittes und kleiner (d  0,1 mm) erhebliche
Oberflächenrauhigkeiten aufweisen.Diese können sich ungünstig
auf den Siebprozess auswirken. Ergänzend zu den granulomet-
rischen Kenngrößen wurde die Schüttdichte des Quarzsandes
gemäß DIN ISO 692 und EN ISO 60 mit ρS = 1,44 g/cm3 ermit-
telt.Die Gutfeuchte wurde durchTrocknung imTrockenschrank
beiT = 105 °C mit f = 0,07 M.-% festgestellt.
characterized by the position parameter d63 = 120 μm and the
slope parameter n = 1.95. Besides the particle size distribution,
the shape of the silica particles can also have a considerable
influence on the screening process and quality of the screened
products. For characterization of the particle shape, various
methods are used in practice, which for the purpose of quality
assurance are included in applicable standards.Besides a particle
shape characterization of the macro- (cubicity) and mesoform
(sphericity), a description of the microform (roughness, angu-
larity) is possible [10].
For the characterization of the particle shape of the quartz
particles, the following shape characteristics were used:
•	 Macroform:cubicity (ratio of the largest and smallest dimen-
sion of the grain L/W)
•	 Mesoform:circularity C (roundness as a quotient of the cir-
cumference of a projection-area-equivalent circle UK and
perimeter of the actual particle projected area UP)
For this purpose,two analysis samples were prepared,which were
fed to HAVER CPA (Computerized Particle Analyser) for par-
ticle shape analysis [9]. By means of dynamic image analysis, the
HAVER CPA analyses both the particle sizes and the particle
shapes in a contactless process in real time.The particle analyser
consists essentially of a line camera (sensor),an LED light source,
an electromagnetic material feed (vibrating feeder) as well as a
7	HAVER FINE-LINE Typ HE 500*1250 (Technikumsausführung) • HAVER FINE-LINE HE 500*1250 (research centre model)
Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
74 04/2016
T E C H N I C A L S O L U T I O N S
AT MINERAL PROCESSING (Volume 57)
4.2 Versuchsanordnung, -programm und -durchführung
Für die Herstellung hochwertiger Glasartikel soll aus einer be-
reitgestellten Quarzkörnung 0/0,4 mm (Bild 4) im 1. Klassier-
schritt durchTrockensiebung die Kornfraktion 0/0,09 mm ab-
getrennt werden,die dann durch nachgeschaltete Sichtprozesse
in die Wertkornfraktion 0,04/0,09 mm überführt werden soll.
Durch den Auftraggeber wurden nachfolgende Qualitätsforde-
rungen an den Siebprozess gestellt:
•	 Fehlunterkorn FUK 11 … 13 M.-% und
•	 Fehlüberkorn FÜK = 0 M.-%
Zur Durchführung der Versuche zur Quarzsandtrockensie-
bung wurde aus dem Maschinenprogramm der HAVER NI-
AGARA GmbH eine FINE-LINE Siebmaschine vom Typ
HE 500*1250 eingesetzt (Bild 7). Nachfolgende Maschinen-
und Betriebsparameter wurden bei derVersuchsdurchführung
konstant gehalten:
•	 Drehzahl der Unwuchtantriebe
•	 Schwingungsamplitude
•	 Abmessungen der Siebfläche: Breite B = 500 mm; Länge
L = 1250 mm; Siebfläche AF = 0,635 m2
•	 Neigung der Siebfläche
DasVersuchsprogramm sah die Änderung bzw.Variation nach-
folgender Parameter vor:
•	 Gewebeart
•	 Maschenform
•	 Maschengeometrie
Für die Klassierung im Mittel-, Fein- und Feinstkornbereich
werden meist Gewebesiebböden mit quadratischen oder spalt-
förmigen Sieböffnungen eingesetzt. Für die Auswahl des Sieb-
gewebes sind neben der Form der Sieböffnungen auch noch die
offene Siebfläche AÖ, die Herstellungsart und der verwendete
Werkstoff von großer Wichtigkeit. Die offene Siebfläche cha-
rakterisiert den prozentualenAnteil der Fläche aller Maschen an
der gesamten Siebfläche.Im Zusammenhang mit der Festlegung
der Maschenweite w ist auch der bei der Gewebeherstellung
verwendete Drahtdurchmesser dD zu beachten, der von den
Siebgewebeherstellern angegeben wird [4].
Für jede Maschenweite werden meist mehrere Drahtdurchmes-
ser angegeben,um den Anwender optimale Auswahlbedingun-
gen bezüglich Siebgüte,Verschleiß- und Lebensdauerverhalten
bieten zu können.Bei Siebgeweben mit Quadratmaschen ist für
Maschenweiten w 3 mm einVerhältnis w/dD = 1,6 … 2,5 anzu-
streben. Solche Gewebe weisen dann im Allgemeinen eine für
den Siebvorgang optimale Steifigkeit auf. Außerdem ist noch
zu beachten, dass der Durchgangswiderstand beim Durch-
software interface for control of the analyser and granulometric
analysis of the analysis results.Standard requirements for the im-
age-capturing technology for the determination of the particle
sizes and particle shapes (pixel and particle size) were examined
in [10] and documented.The flowable silica grains are meas-
ured in the image-capturing process in free fall and in real time.
Thanks to the spatial and statistical orientation of the silica grains
in free fall, almost all image positions can be captured [3. 10].
In Fig. 5,the fraction-dependent cubicity values of the analysed
silica samples (mean of two measurements) are shown.It can be
seen that especially in the fine fraction 0/0.09 mm,an increased
number of misshapen (elongated, splinter-like) silica particles
is present.The circularity C is, as mentioned earlier, defined as
a quotient of the circumference of a projected-area-equivalent
circle UK and perimeter of actual particle projected area UP. If
UK is replaced with a circle of equal area AK with the equivalent
diameter DA,so after insertion and transformation,it follows [3]:
C =
UK
=
(2√π · AK)
(3)
       UP         UP
As the perimeter of the real particles UP is always bigger than
the circumference of the projected-area-equivalent circle UK,
the circularity C takes values between 0 and 1, C = 1 corre-
sponding to an ideal circle (round particle). In Fig. 6, the frac-
tion-dependent circularity values of the analysed silica samples
(mean from two measurements) are shown.All values lie in the
range 0.8  C  0.9, which leads to the conclusion of a high
content of relatively round silica grains.
Here too, a definite trend can be identified, that is the silica
particles of the fraction 0/0.09 mm show the biggest devia-
tions from the spherical shape.This impression is confirmed
by a comparative analysis of the macroimages of the two frac-
tions 0/0.09 mm and 0.15/0.25 mm. Here it can also be seen
that the silica particles in the region of the required cut-point
and smaller (d  0.1 mm) exhibit considerable surface rough-
nesses.These can have an unfavourable effect on the screening
process. In addition to granulometric characteristics, the bulk
density of the silica sand was determined in compliance with
DIN ISO 692 and EN ISO 60 to be ρS = 1.44 g/cm3. The
moisture content of the material was determined by means of
drying in a drying cabinet at T = 105 °C to be f = 0.07 mass%.
4.2 Test set-up, programme and procedure
For the production of high-quality glass articles, from a pro-
vided silica fraction 0/0.4 mm (Fig. 4), in the first sizing step,
Tabelle 2: Charakteristik der getesteten Siebgewebe
Table 2: Characteristics of the screen cloths tested
Gewebeart
Cloth type
Maschenform
Mesh shape
Maschenabmessungen
Mesh dimensions
W und/and (w‘) [mm]
Drahtdurchmesser dD
Wire diameter dD
[mm]
Verhältnis w/dD
Ratio w/dD
[ - ]
Edelstahl/Stainless steel Quadratmasche/Square mesh 0.09 0.056 1.61
Edelstahl/Stainless steel Quadratmasche/Square mesh 0.09 0.040 2.25
Polyamid/Polyamide Quadratmasche/Square mesh 0.09 0.075 1.20
Edelstahl/Stainless steel Langmasche/Slotted mesh 0.083
0.58
0.071
75
T E C H N I C A L S O L U T I O N S
(Volume 57) 04/2016AT MINERAL PROCESSING
tritt durch die Sieböffnungen umso größer wird, je dicker der
Drahtdurchmesser des Siebgewebes gewählt wird. Je größer
dasVerhältnis (Maschenweite/Drahtstärke w/dD) gewählt wird,
desto geringer ist die Gefahr von Steckkornbildung.
In Tabelle 2 sind die relevanten Daten zu den verwendeten
Siebgeweben zusammengefasst.Angaben zur offenen Siebflä-
che, die ebenfalls von derWahl des Drahtdurchmessers beein-
flusst wird, sind Bild 8 zu entnehmen. Die Berechnung der
Werte erfolgte nach DIN/ISO 9044. In die Planung desVer-
suchsprogrammes wurden des Weiteren noch nachfolgende
relevante Einflussgrößen einbezogen, wie z.B.:
•	 Siebdauer: tD = 30 … 60 s; für ausgewählte Einzelversuche
bis tD = 16 min
•	 Variation des spezifischen Siebdurchsatzes im Bereich
ASP = 0,4 … 1,0 [t/(hm2)]
•	 Änderung derVerspannung der Siebbeläge
•	 Betrieb der Siebmaschine mit und ohne Absaugung
Für die Durchführung der experimentellen Untersuchun-
gen wurde die in Bild 7 dargestellte Siebmaschine in die
Versuchsanordnung (Bild 9) des Technikums (RD Cen-
ter) der HAVER NIAGARA GmbH Münster integriert.
Über eine diskontinuierliche Materialversorgung (1) wird
der Quarzsand in einen Vorratsbehälter (2) gefüllt. Eine Vi-
brationsrinne (3) zieht das Material ab und gibt es auf die
HAVER FINE-LINE Siebmaschine (4) auf. Zur Variation
des Aufgabegutdurchsatzes ist dieVibrationsrinne in Neigung
und Frequenz stufenlos einstellbar. Als Siebhilfe kann eine
Luftabsaugung (7) unter der Siebfläche zugeschaltet und stu-
fenlos eingestellt werden. Die Absaugung ist geometrisch so
the particle fraction 0/0,09 mm is to be separated by means
of dry screening.This is then to be turned into the product
grade 0.04/0.09 mm in downstream air separation processes.
The customer specified the following quality requirements for
the screening process:
•	 Misplaced undersize FUK 11 … 13 mass% and
•	 Misplaced oversize FÜK = 0 mass%
For then silica sand dry screening tests,from the machine range
of the HAVER NIAGARA GmbH, a FINE-LINE screen of
the type HE 500*1250 was used (Fig. 7).The following ma-
chine and operating parameters were kept constant in the test
procedure:
•	 Speed of the unbalance drives
•	 Vibration amplitude
•	 Dimensions of the screening surface: width W = 500 mm;
length L = 1250 mm; screening area AF = 0.635 m2
•	 Pitch of the screening surface
The test programme included the change and variation of the
following parameters:
•	 Type of screen cloth
•	 Mesh form
•	 Mesh geometry
For sizing in the medium, fine and ultrafine ranges, mainly
screening surfaces with square or slotted screen apertures are
used. For selection of the screening surface, in addition to the
form of the screen apertures, the open screen area AÖ, the
method of production and the material used are of great im-
portance.The open screen area characterizes the percentage of
the surface of all apertures in the total screening area. In con-
nection with the definition of the mesh width w, the diameter
of the wire dD used to produce the screening surface has to be
taken into account; this is specified by the manufacturer of the
screen cloth [4].
For every mesh width,usually several wire diameters are speci-
fied to offer the user optimum selection options in respect of
screening efficiency, wear and lifetime. For screen cloths with
square mesh, for mesh widths w 3 mm, the aim is a ratio w/
dD = 1.6 … 2.5. Such cloths then generally exhibit optimum
stiffness for the screening process.In addition,it should be taken
into account that the resistance during passage through the
screen apertures becomes greater, the thicker the wire diam-
eter chosen for the screen cloth is.The bigger the ratio (mesh
width/wire thickness w/dD), the lower the danger of particles
becoming pegged in the screening surface.
In Table 2, relevant data on the screen cloths are summarized.
Details on the open screen area,which is also influenced by the
choice of wire diameter,can be found in Fig. 8.The values were
calculated according to DIN/ISO 9044.In the planning of the
test programme, the following relevant influencing variables
were included, like for example:
•	 Screening duration: tD = 30 … 60 s; for selected individual
tests to tD = 16 min
•	 Variation of the specific screening rate in the range
ASP = 0.4 … 1.0 [t/(hm2)]
•	 Change in the tensioning of the screening surfaces
•	 Operation of the screen with and without extraction
20
30
40
50
60
70
0 0.02 0.04 0.06 0.08 0.1
Wire cloth (square mesh)
Wire cloth (slotted mesh)
Polyamide cloth (square mesh)
Wire diameter dD
[mm]
FreeopenAreaAÖ
[%]
Square mesh:
DAÖ
= 10%
AÖ
= 100
( w
)2
w + dD
Slotted mesh:
AÖ
=
w · w’
100(w + dD
) (w’ + dD
)
8	Einfluss des Drahtdurchmessers auf die freie Öffnungsfläche der
Siebgewebe • Influence of the wire diameter on the unblocked
open area of the screen cloth
Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
76 04/2016
T E C H N I C A L S O L U T I O N S
AT MINERAL PROCESSING (Volume 57)
ausgelegt, dass nur ein Minimum an Siebdurchgangsmaterial
mit der Luft abgesaugt wird. Das im Siebdurchgang (5) und
Siebüberlauf (6) gesammelte Material wird gewogen und mit
HAVER  BOECKER Analysentechnik granulometrisch
bewertet [4].
4.3 Darstellung und Diskussion der Versuchsergebnisse
Schwerpunkte der experimentellen Untersuchungen war die
Ermittlung ausgewählter Siebgewebeeigenschaften und Siebbe-
dingungen in Bezug auf die Güte der erzeugten Siebprodukte.
Im Fokus standen dabei die Drahtgewebe mit Quadratmaschen,
die mit zwei unterschiedlichen Drahtdurchmessern vorlagen.
Ergänzt wurden die Untersuchungen durch die Einbezie-
hung eines Polyamidgewebes und eines Drahtgewebes mit
Langmaschen (Tabelle 2). Aufgrund der begrenzten Menge
an Versuchsmaterial mussten die Siebzeiten auf 30 … 60 s pro
Versuch begrenzt werden. Die Versuche wurden bei Variati-
on der Aufgabemenge (spezifischer Siebdurchsatz ASP) mit der
in Bild 9 dargestellten Versuchsanordnung im Technikum der
HAVER NIAGARA GmbH in Münster durchgeführt, wobei
nach jedem Klassierversuch die getrennt anfallenden Produkte
„Grobgut“ und „Feingut“ einer Analysensiebung zur Feststel-
lung der Fehlkornanteile unterzogen wurden.
Die Ergebnisse der Untersuchungen sind in Bild 10 (Fehlun-
terkorn) und Bild 11 (Fehlüberkorn) dargestellt.Für die Draht-
gewebe mit Quadratmaschen ergab sich erwartungsgemäß ein
progressiver Anstieg der Fehlunterkorngehalte mit zunehmen-
dem spezifischem Siebdurchsatz ASP. Bei Begrenzung des spe-
zifischen Siebdurchsatzes aufWerte ASP ≤ 0,7 [t/(hm2)] kann die
kundenspezifischeVorgabe von FUK ≤ 13 M.-% erreicht werden.
Für beide Drahtdurchmesser wurde gemäß Bild 11 im Bereich
0,4 ≤ ASP ≤ 1,0 [t/(hm2)] kein Fehlüberkorn (FÜK = 0 M.-%) fest-
gestellt, was ebenfalls der Kundenforderung entspricht.
For the experimental investigations, the screen shown in Fig. 7
in the test set-up (Fig. 9) of the RD Centre at HAVER NIA-
GARA GmbH Münster is integrated.Via intermittent mate-
rial supply (1), the silica sand is filled in a storage tank (2). A
vibrating feeder (3) takes off the material and feeds it to the
HAVER FINE-LINE screen (4).For variation of the feed rate,
the vibrating feeder can be infinitely adjusted with regard to
pitch and frequency. As a screening aid, air extraction (7) can
switched on below the screening surface and infinitely adjusted.
Extraction is geometrically designed so that only a minimum of
screen undersize is extracted with the air.The material collected
in the screen underflow (5) and screen overflow (6) is weighed
and granulometrically analysed with HAVER  BOECKER
analysis technology [4].
4.3 Description and discussion of the test results
Focuses of the experimental investigations were the determi-
nation of the influence of selected screen cloth properties and
screening conditions on the quality of the screened products.
The focus was on wire cloths with square mesh, which was
available with two different wire diameters.The investigations
were supplemented with the inclusion of a polyamide cloth
and a wire cloth with slotted apertures (Table 2). On account
of the limited quantity of test materials,the screening times had
to be limited to 30 … 60 s per test.The tests were conducted
with variation of the feed rate (specific screening rate ASP) on
the test set-up shown in Fig. 9 at the RD Centre of HAVER
NIAGARA GmbH in Münster, Germany.The separate prod-
ucts “coarse material” and “fine material” underwent analysis
sieving after every screening test in order to determine the
misplaced content.
The results of the test are shown in Fig. 10 (misplaced un-
dersize) and Fig. 11 (misplaced oversize). For the wire cloth
with square mesh, as expected, a progressive increase in the
misplaced undersize content was observed with increasing spe-
cific screening rate ASP.When the specific screening rate was
limited to values ASP ≤ 0.7 [t/(hm2)],the customer-specification
of FUK ≤ 13 M.-% could be achieved. For both wire diameters,
according to Fig. 11, in the range 0.4 ≤ ASP ≤ 1,0 [t/(hm2)], no
misplaced oversize (FÜK = 0 mass%) was determined,which also
meets the customer specifications.
Surprisingly, the tested polyamide cloth showed a decrease in
the misplaced undersize content with increasing specific screen
throughput. However, with this type of cloth, traces of mis-
placed oversize were found in the screen underflow,which can
be detrimental to the quality of the product fraction 0/0.09 mm
(Fig. 11).The decreasing content of misplaced undersize with
increasing specific screening rate can be explained by the fact
that the higher material bed height keeps the near-size particles
at the screen cloth, as a result of which a maximum number of
statistical size comparisons of the particles of the screen feed
with the screen apertures is generated.The traces of misplaced
oversize found in the screen undersize can be explained with
the expansion of the polyamide wires and therefore a certain
“distortion” of the mesh form of the tensioned cloth.
An intelligent combination of cloth tension,screening rate and
amount of misplaced particles with the use of polyamide cloth
can lead to an optimum technical and low-cost solution for9	Flow Sheet der Versuchsanlage • Flow sheet of the test plant
Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
77
T E C H N I C A L S O L U T I O N S
(Volume 57) 04/2016AT MINERAL PROCESSING
Das getestete Polyamidgewebe zeigte überraschenderweise ein
Absinken der Fehlunterkorngehalte mit zunehmendem spezi-
fischem Siebdurchsatz. Allerdings wurden bei diesem Gewe-
betyp Spuren von Fehlüberkorn im Siebdurchgang festgestellt,
die für die Wertkornfraktion 0/0,09 mm qualitätsmindernd
sein können (Bild 11). Der absinkende Fehlunterkornanteil
mit zunehmendem spezifischem Siebdurchsatz ist dadurch zu
erklären, dass die höhere Materialschichthöhe das Grenzkorn
an dem Siebgewebe hält, wodurch eine maximale Anzahl von
statistischen Größenvergleichen der Partikel des Siebgutes mit
den Sieböffnungen erzeugt wird. Die im Siebdurchgang fest-
gestellten Spuren von Fehlüberkorn sind durch die Ausdeh-
nung der Polyamiddrähte und somit auch durch die gewisse
„Verzerrung“ der Maschenformen des gespannten Gewebes
zu erklären.
Eine intelligente Kombination aus Gewebespannung, Durch-
satzleistung und Fehlkornmenge kann bei Einsatz von Poly-
amidgeweben zu einer optimalen technischen und kostengüns-
tigen Lösung für die Feinstkornklassierung des Quarzsandes
führen.Drahtgewebe mit Langmaschen sind für den vorgesehe-
nen Einsatzfall ungeeignet.Der Fehlunterkorngehalt und damit
das Ausbringen an Wertkornfraktion sind gering. Dafür liegt
der Fehlüberkornanteil sehr hoch, was auf die gewebespezifi-
sche Maschenform und -größe und die vergleichsweise große
offene Siebfläche (AÖ = 50 %; Bild 8) zurückzuführen ist. Da
das Fehlüberkorn zum großen Teil Partikel mit fehlförmigen
(nadeligen bzw. splittrigen) Kornformen enthält, ist der Ein-
satz dieser Gewebevariante u.U. für Anwender interessant, die
an einer Kornformverbesserung des Siebüberlaufes (Grobgut)
interessiert sind.
Allgemein wurde bei den durchgeführten Siebversuchen fest-
gestellt, dass sich die Sieböffnungen – bei den meisten der
eingesetzten Siebgewebe – sehr schnell zusetzen. Durch die
Kombination der Selbstreinigungsfunktion der HAVER FINE-
LINE und dem Einsatz von HAVER Spezialgeweben kann
dem entgegengewirkt werden.Aufgrund seiner Flexibilität (in
Vergleich mit dem Drahtgewebe mit dD = 0,056 mm) trat bei
Verwendung des Polyamidgewebes ein Erblinden des Siebbe-
lages erst nach einer längeren Siebdauer ein.
In einem weiteren Siebversuch sollte geklärt werden,ob durch
Einsatz eines Drahtgewebes mit abgemindertem Drahtdurch-
messer (dD = 0,04 mm) aber vergrößerter offener Siebfläche
(ΔAÖ = 10 %; Bild 8) einer Verstopfung der Maschen vorge-
beugt werden kann.Wie aus Bild 12 zu ersehen ist, weist das
Drahtgewebe mit dD = 0,04 mm gegenüber dem Gewebe mit
dD = 0,056 mm im Testzeitraum wesentlich geringere Fehlun-
terkorngehalte auf, wobei der spezifische Siebdurchsatz mit
ASP = 0,91 [t/(hm2)] noch relativ hoch gewählt wurde. Nach
dem Dauertest von mehreren Minuten zeigte sich eine deutlich
geringere Steckkornbildung,wodurch die Eignung des Draht-
gewebes mit dD = 0,04 mm für den vorgesehenen großtechni-
schen Einsatzfall bewiesen ist.
Abschließend wurde noch der Einfluss der Gewebeverspan-
nung und der Absaugung untersucht. Eine Reduzierung des
Absaugvolumenstromes VL bewirkt erwartungsgemäß einen
Anstieg des Fehlunterkorns (Bild 13), da bei der Klassierung
von fein- und feinstdispersen Stoffen der Einfluss der Haft- und
Screening time tD
= 30...60 s
Wire (square mesh)
Wire cloth (slotted mesh)
0
2
4
6
8
10
12
14
16
18
20
0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2
dD = 0.040mm
dD = 0.056mm
dD = 0.075mm
dD = 0.071mm
Polyamide cloth (square mesh)
Specific screening rate ASP
[t/(hm2
)]
MisplacedundersizeFUK
[mass%]
10	Einfluss des spezifischen Siebdurchsatzes auf das Fehlunterkorn
Influence of the specific screening rate on the misplaced
undersize
Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
MisplacedoversizeFUK
[mass%]
Specific screening rate ASP
[t/(hm2
)]
Wire (square mesh)
Wire cloth (slotted mesh)
0
0.2
0.4
0.6
0.8
1
0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2
dD = 0.040mm
dD = 0.056mm
dD = 0.075mm
dD = 0.071mm
Polyamide cloth (square mesh)
17
17.5
18
18.5
19
Screening time tD
= 30...60 s
11	Einfluss des spezifischen Siebdurchsatzes auf das Fehlüberkorn
Influence of the specific screening rate on the misplaced oversize
Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
78 04/2016
T E C H N I C A L S O L U T I O N S
AT MINERAL PROCESSING (Volume 57)
ultrafine sizing of silica sand.Wire cloths with slotted mesh are
not suitable for the application.The misplaced undersize con-
tent and therefore the yield f product particles are low. On the
other hand, the misplaced oversize content is very high, which
can be attributed to the cloth-specific mesh form and size and
the comparatively large open screen area (AÖ = 50 %;Fig. 8).As
the misplaced oversize largely contains particles with misshapen
(needle or splinter) particle shapes, the use of this type of cloth
may be interesting for users interested in improving the particle
shape of the screen overflow (coarse material).
In the conducted screen tests, it was established that the screen
apertures – in the case of most screen cloths used – generally
clog up very quickly.With the combination of the self-cleaning
function featured by the HAVER FINE-LINE and the use of
HAVER special cloths, it is possible to combat this problem.
Owing to its flexibility (in comparison with the wire cloth
with dD = 0.056 mm), when the polyamide cloth was used, the
screening surface only became blinded after a relatively long
screening time.
In another screening test, the objective was to clarify wheth-
er blinding of the mesh can be prevented with the use of a
wire cloth with reduced wire diameter (dD = 0.04 mm) but
increased open screen area (ΔAÖ = 10 %; Fig. 8).As can be seen
from Fig. 12, the wire cloth with dD = 0,04 mm shows much
lower misplaced undersize in the test period than the cloth with
dD = 0.056 mm,although the specific screening rate was chosen
to be relatively high atASP = 0,91 [t/(hm2)].After the endurance
test lasting several minutes, far fewer particles became pegged
in the screening surface, which proves the suitability of the
wire cloth with dD = 0.04 mm for the designated industrial
application.
Finally, the influence of the cloth tensioning and the extrac-
tion system was investigated. As expected, a reduction of the
extracted volume flow VL effects an increase in the misplaced
undersize (Fig. 13), as in the sizing of fine and ultrafine dis-
persed materials, the influence of the adhesive and flow forces
on the screening process is dominant.For an optimal screening
process, the tensioning of the screening cloth is of great im-
portance. During fitting of the screen cloth, this is tensioned
mechanically lengthways. As a result, optimum vibration (su-
perimposition of basic and natural oscillations) of the screening
surface is obtained, which is essential for high effectiveness of
the screening process.
As Fig. 13 also shows,a reduction in the tensioning force leads
to a considerable increase in the misplaced undersize.The es-
sential machine-related parameters were taken into special
consideration in the development of the new FINE-LINE
series of HAVER NIAGARA.The large maintenance doors
at the side enable simple and fast change of the screening
surface in just a few minutes.The exterior tensioning devices
guarantee fast and optimum adjustment of the screen cloth.
Monitoring of the screen cloth tension is possible from an
“optical display”.
5 Conclusion
For the manufacture of high-quality glass products,a silica sand
0/0.4 mm was separated at a mesh width w = 0.09 mm.For dry
Strömungskräfte auf den Siebprozess überwiegt.Für einen opti-
malen Siebprozess ist außerdem dieVerspannung des Siebgewe-
bes von großer Bedeutung.Bei Einbau des Siebgewebes werden
diese mechanisch in Längsrichtung verspannt. Dadurch wird
eine optimale Schwingbewegung (Überlagerung von Grund-
und Eigenschwingungen) des Siebbelages erzeugt, die für eine
hohe Effektivität des Siebprozesses unerlässlich ist.
Wie Bild 13 ebenfalls zeigt,führt eine Reduzierung der Spann-
kraft zu einem erheblichen Anstieg des Fehlunterkorns. Diese
wesentlichen Maschinentechnischen Parameter wurden bei der
Entwicklung der neuen FINE-LINE Baureihe von HAVER
NIAGARA besonders berücksichtigt. Die geräumigen seitlich
angebrachtenWartungstüren ermöglichen einen einfachen und
schnellen Siebbelagswechsel in wenigen Minuten. Die außen-
liegenden Spannvorrichtungen gewährleisten das schnelle und
optimale Einstellen des Siebgewebes. Die Kontrolle der Sieb-
gewebespannung ist durch eine „OptischeAnzeige“ ersichtlich.
5 Fazit
Für die Herstellung hochwertiger Glasprodukte sollte ein Quarz-
sand 0/0,4 mm bei einer Maschenweite w = 0,09 mm getrennt
werden. Für die Trockenklassierung wurde das HAVER FINE-
Screening time: tD
= 16 min
Specific screening rate: ASP
= 0.91 t/(hm2
)
Misplaced undersize FUK [mass %]
14.3
32.1
0 5 10 15 20 25 30 35 40
dD
= 0.040 mm
dD
= 0.056 mm
12	Einfluss des Drahtdurchmessers auf das Fehlunterkorn
Influence of the wire diameter on the misplaced undersize Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
Wire diameter: dD = 0.04 mm
Screening time: tD = 30...60 s
Misplaced under size FUK
[mass %]
28.2
25.6
11.4
14.3
0 5 10 15 20 25 30 35
Tensioning force FS
(optimum)
Tensioning force FS
(reduced)
Air flow V
·
L
(optimum)
Air flow V
·
L
(reduced)
ASP
= 0.67 t/(hm2
)
ASP
= 0.86 t/(hm2
)
13	Einfluss von Siebverspannung und Staubabsaugung auf das
Fehlunterkorn • Influence of screen tensioning and dust
extraction on the misplaced undersize
Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
79
T E C H N I C A L S O L U T I O N S
(Volume 57) 04/2016AT MINERAL PROCESSING
LINE Siebsystem eingesetzt,für das durch umfangreiche experi-
mentelle Untersuchungen eine geeignete Maschinenkonfigurati-
on und ein vorteilhaftes Betriebsregime gefunden werden sollte.
Als besonders geeignet erwies sich der Einsatz eines Drahtgewe-
bes mit Drahtdurchmesser dD = 0,04 mm, dass bei spezifischen
Siebdurchsätzen von ASP = 0,5 … 0,7 t/(hm2) betrieben werden
sollte. Der Einsatz der besonders flexiblen Polyamidgeweben
kann sich als preisgünstige Alternative zu den üblichen Draht-
geweben (z.B.mit Drahtdurchmessern dD  0,04 mm) erweisen.
Bei verringerter Steckkornbildung muss jedoch mit Spuren von
Fehlüberkorn im Siebdurchgang gerechnet werden.
sizing, the HAVER FINE-LINE screening system was used.
Based on extensive experimental investigations, a suitable ma-
chine configuration and an expedient operating regime had to
be found.As especially suitable proved the use of a wire cloth
with wire diameter dD = 0.04 mm, that should be operated at
specific screening rates of ASP = 0.5 … 0.7 t/(hm2).The use of
the especially flexible polyamide cloths can prove a low-cost
alternative to the standard wire cloths (e.g.with wire diameters
dD  0.04 mm).Despite fewer particles becoming pegged in the
screening surface, however, traces of misplaced oversize in the
screen underflow must then be expected.
Literatur • Literature
[1]	 Schubert, H.:Aufbereitung fester Stoffe, Stuttgart: DeutscherVerlag für Grundstoffindustrie, (1996)
[2]	 Höffl; K.: Zerkleinerungs- und Klassiermaschinen, Leipzig:VEB DeutscherVerlag für Grundstoffindustrie, (1986)
[3]	 Lampke, J.; Messerschmidt, C.; Folgner,T.  Lieberwirth, H.:Well rounded – Granulation of mineral fertilisers.AT Mineral Processing 01-02/2015, p.
[4]	 Technische Unterlagen der HAVER NIAGARA GmbH, Münster und der Draht-Weberei, Oelde
[5]	 Schmidt, P., Körber, R.; Coopers, M.: Sieben und Siebmaschinen (Grundlagen und Anwendung).Willy-VCHVerlag,Weinheim 2003
[6]	 TL Gestein-StB 04:Technische Lieferbedingungen für Gesteinskörnungen im Straßenbau,Ausgabe 2004/Fassung 2007
[7]	 HAVER NIAGARA: http://www.haverniagara.com/
[8]	 FINE LINE: http://www.finescreening.com/
[9]	 CPA-Computer particle analyser: http://www.haver-partikelanalyse.com/photooptische-partikelanalyse/haver-cpa-portfolio/haver-cpa-2-1/
[10]	Zlatev M.: Beitrag zur quantitativen Kornformcharakterisierung unter besonderer Berücksichtigung der digitalen Bildaufnahmetechnik,Technischen
Universität Bergakademie Freiberg http://d-nb.info/978198808/34
[11]	HAVER  BOECKER Analysensiebmaschine http://www.haver-partikelanalyse.com/siebanalyse/

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Intelligent combination - Ultrafine sizing of silica sand with the HAVER FINE-LINE screen

  • 1. 66 04/2016 T E C H N I C A L S O L U T I O N S AT MINERAL PROCESSING (Volume 57) Feinstkornklassierung von Quarzsand mit der HAVER FINE-LINE Siebmaschine Dr. Metodi Zlatev HAVER NIAGARA GmbH www.haverniagara.com Nach seinem Maschinenbaustudium an der Universität für Bergbau und Geologie “St. Ivan Rilski” in Bulgarien (1992-1997) mit der Fachrichtung Gewinnungs- und Aufbereitungsmaschinen, promovierte Dr. Metodi Zlatev im Jahr 2005 am Institut für Aufbereitungsmaschinen der TU Bergakademie Freiberg. Seit 2004 arbeitet er für den Geschäftsbereich Aufbereitungstechnik bei der Firma HAVER & BOECKER in Münster. Seit Januar 2012 leitet er den Vertrieb von HAVER NIAGARA GmbH in Münster. Klaus Fennenkötter HAVER NIAGARA GmbH www.haverniagara.com Nach seiner Ausbildung zum Industriemechaniker bei HAVER & BOECKER (1993-1996) mit der Fachrichtung Maschinen und Systemtechnik, absolvierte Klaus Fennenkötter seine Weiterbildung zum staatlich geprüften Techniker mit dem Schwerpunkt Maschinenbautechnik (1996-2000). Im Anschluss arbeitete er fünf Jahre als Konstrukteur für Siebmaschinen. Darauf folgten sieben Jahre im Innovationsmanagement. Seit 2012 leitet er die Konstruktion und Produk­ tion von HAVER NIAGARA GmbH in Münster. Zusammenfassung: Der nachfolgende Beitrag befasst sich mit der Problematik der mecha- nischen Trockensiebklassierung von Quarzsand im Feinstkornbereich, die nach einigen grundlegenden Ausführungen zum Ablauf und zur Bewertung eines Siebvorganges und der dafür zur Verfügung stehenden Klassiertechnik, näher betrachtet wird. Ultrafine sizing of silica sand with the HAVER FINE-LINE screen Summary: The following paper addresses the problems of dry mechanical screen sizing of ultrafine silica sand. These problems are examined in detail following some basic remarks on the process sequence, evaluation of a screening process and the sizing equipment available for this purpose. Intelligente Kombination Intelligent combination
  • 2. 67 T E C H N I C A L S O L U T I O N S (Volume 57) 04/2016AT MINERAL PROCESSING 1 Introduction In the extraction and processing of solid mineral raw materials, the production of synthetic raw and intermediate products,the processing of products in the foodstuffs, drinks and tobacco industry as well as the recovery of recyclables in recycling pro- cesses, mixes of particles of different sizes are obtained. It is the task of the processing equipment to produce intermediate or end-products from these particle mixes.The material com- position and physical properties of these products, especially with regard to their dispersity,must meet certain requirements. Depending on the type of raw material and the processing ob- jective, different processing methods, e.g. size reduction, sizing, sorting, agglomeration, etc. must be applied [1]. 1 Einleitung Bei der Gewinnung und Aufbereitung fester mineralischer Rohstoffe,der Herstellung synthetischer Roh- und Zwischen- produkte, derVerarbeitung von Produkten der Nahrungs- und Genussgüterwirtschaft sowie bei der Rückgewinnung von Wertstoffen aus Recyclingprozessen erhält man Korngemische unterschiedlicher Korngröße.Es istAufgabe derAufbereitungs- technik, aus den anfallenden Korngemischen Zwischen- oder Endprodukte zu erzeugen, an deren stoffliche Zusammenset- zung und physikalische Eigenschaften, vor allem hinsichtlich des Dispersitätszustandes, bestimmte Anforderungen gestellt werden können.Je nach Rohstoffart undAufbereitungsziel sind dazu unterschiedliche Aufbereitungsprozesse,wie z.B.Zerklei- nern,Klassieren,Sortieren,Stückigmachen etc.anzuwenden [1]. 2 Ablauf und Bewertung des Siebvorganges Nach der Gewinnung undAufbereitung (z.B.durch Zerkleinern) der unterschiedlichen Rohstoffe bzw. Zwischenprodukte liegen diese meist als Schüttgut mit Partikeln unterschiedlicher Größe und Form vor. Zur weiteren Aufbereitung müssen diese Korn- gemische vielfach in unterschiedliche Korngrößenbereiche bzw. Fraktionen getrennt werden.Das häufigste angewendete mecha- nische Klassierverfahren ist das Sieben. Der Siebklassierprozess beruht auf einem wiederholten,statistischen Größenvergleich der Partikel des Siebgutes mit den Sieböffnungen einer unbewegten oder bewegten Trennfläche (Siebbelag mit Maschenweite w), wobei gleichzeitig einTransport des Siebgutes von der Aufgabe- stelle in RichtungTrennflächenende stattfindet (Bild 1). An der Aufgabestelle des Siebgutes auf die Trennfläche (Sieb- belag) bildet sich eine Materialdickschicht (Mehrkornschicht) aus. In Richtung Trennflächenende erfolgt eine Abtrennung des Feingutes (d  w), indem entlang der Trennfläche ein ständiger statistischer Vergleich (Schichtung) zwischen den verschiedenen Korngrößen d des Siebgutes und der Größe der Sieböffnungen w stattfindet.DieWahrscheinlichkeit,dass ein Partikel durch die Sieb- öffnung fällt ist umso größer, je kleiner dasVerhältnis d/w ist [5]. Am Trennflächenende bilden die Partikel mit d  w das Grobgut und Körner mit d  w das Feingut. Problematisch ist die Abtren- nung solcher Partikel,die annähernd so groß wie die Maschenwei- te sind (d ≈ w). Partikel der Größe 0,8 w  d  w können zu einer verringerten Siebleistung führen.Körner der Größe w  d  1,2 w können die Sieböffnungen vollständig blockieren.Zur Beurteilung desTrennerfolges eines Siebprozesses können verschiedene Beur- teilungskriterien herangezogen werden, wie z.B.: Siebgütegrad ηS Für die Definition des Siebgütegrades sind verschiedene Bezie- hungen bekannt. Eine gebräuchliche Definition lautet: ηS =   (FF,A - FF, G) · (FF, F - FF,A) (1)        (1 - FF,A) · (FF, F - FF, G) · FF,A Es bedeuten: • FF,A – Feingutanteil bzw. Unterkorngehalt (Masseanteil) der Siebaufgabe • FF,F – Feingutanteil bzw. Unterkorngehalt des Siebdurch- ganges (Feingut) • FF,G – Feingutanteil bzw.Unterkorngehalt des Siebüberlaufes (Grobgut) Kornverteilung eines typischen FINE-LINE Produktes Particle size distribution of typical FINE LINE feed material Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
  • 3. 68 04/2016 T E C H N I C A L S O L U T I O N S AT MINERAL PROCESSING (Volume 57) Nachteilig ist jedoch,dass dieVerteilung einzelner Partikelgrö- ßenklassen im Produkt nicht berücksichtigt wird. Unterkornausbringen ηS,F Anstelle der „allgemeinen“ Siebgüte nach Gleichung (1) wird daher häufig das Unterkornausbringen ηSF =   (FF,A - FF, G) (2)         (1 - FF, G) · FF,A verwendet. Für den idealen Fall, dass das Grobgut kein Fein- korn enthält (FF,G = 0), ergibt sich das Unterkornausbringen zu ηS,F = 1. Fehlkornanteile (Fehlunterkorn FUK und Fehlüberkorn FÜK ) Zur Beurteilung der Produktqualität von Grob- und Fein- gut können auch deren Fehlkornanteile herangezogen wer- den (Bild 1). Unter dem Fehlkornanteil wird der Masseanteil an Siebgut im Grob- oder Feingut verstanden, der bei nicht idealem Trennprozess (technische Siebung) in der jeweils „falschen“ Kornfraktion ausgetragen wird. Je nach Sieblän- ge,Aufgabemenge, Maschenweite usw. verbleibt im Grobgut häufig ein Rest von Feingut,welcher als Fehlkorn (oder Fehl‑ unterkorn) die erzielte Produktgüte bestimmt. Das Auftreten von Fehlkorn ist als normaler, siebspezifischerVorgang anzu- sehen, der minimiert, aber nicht gänzlich vermieden werden kann. Grobkorn im Feingut (Fehlüberkorn) kann durch fer- tigungs- und/oder betriebsbedingte Schwankungen der Sieb- maschengeometrie, Abdichtungsprobleme, Siebbelagschäden oder durch fehlförmige (splittrig-nadelige) Partikel im Sieb‑ aufgabegut bedingt sein. 2 Sequence and evaluation of the screening process Following extraction and processing (e.g. by size reduction) of different raw materials and intermediate products, these are usually in the form of bulk solids with particles of different sizes and shapes. For further processing, these particle mixes often have to be separated into different particle size ranges or frac- tions.The most commonly applied mechanical sizing process is screening.The screen sizing process is based on repeated,statisti- cal size comparison of the particles of the screen feed with the screen apertures of a stationary or moving separating surface (screening surface with mesh width w), the screen feed being simultaneously transported from the feed point in the direction of the end of the separating surface (Fig. 1). At the feed point of the screen feed on the separating (screening surface) a thick layer of material (multiparticle bed) is formed. In the direction of the end of the separating surface, the fine particles (d  w) are separated based on a constant statistical com- parison (stratification) taking place between the different particle sizes d of the material being screened and the size of the screen apertures w along the separating surface.The probability of a particle falling through a screen aperture is larger, the smaller the ratio of d/w is [5].At the end of the separating surface the particles with d  w forms the coarse material and particles with d  w the fine material.Problematic is separation of such particles that are approximately as large as the mesh width (d ≈ w).Particles of the size 0.8 w  d  w can lead to reduced screening efficiency. Particles of the size w  d  1.2 w can clog or blind the screen apertures completely.For assessment of separating efficiency of a screening process,various assessment criteria can be applied,e.g.: Screening efficiency ηS For the definition of the screening efficiency, various relations are known.A common definition is: ηS =   (FF,A - FF, G) · (FF, F - FF,A) (1)        (1 - FF,A) · (FF, F - FF, G) · FF,A where: • FF,A – fines or undersize content (mass percentage) of the screen feed • FF,F – fines or undersize content of the screen underflow (fine material) • FF,G – fines or undersize content of the screen oversize (coarse material) One disadvantage,however,is that the distribution of individual particle size classes in the product is not taken into consideration. Undersize yield ηS,F Instead of the“general”screening efficiency according to Equa- tion (1), the undersize yield ηSF =   (FF,A - FF, G) (2)         (1 - FF, G) · FF,A is often used.For the ideal case that the coarse material does not contain any fine particles (FF,G = 0), the undersize yield results as ηS,F = 1. w Screen feed (Multiparticle bed) Screening surface with screen aspertures w Misplaced undersize FUK (Fine particles in the screen overflow) Screen box Misplaced oversize FÜK (Coarse particles in the screen underflow) Screen underflow (Fine particles) Screen overflow (Coarse particles) 1 Schematische Darstellung des Klassiervorganges • Schematic showing the classifying process Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
  • 4. 69 T E C H N I C A L S O L U T I O N S (Volume 57) 04/2016AT MINERAL PROCESSING Voraussetzung für die Ermittlung der Fehlkornanteile ist das Vorliegen der jeweiligen Korngrößenverteilungen und die Festlegung der Korngröße bzw. Maschenweite, bei deren Unter- oder Überschreitung Fehlkorn vorliegt.Anhand dieser Ergebnisse lassen sich klare Aussagen zur Qualität der Klassier- produkte, z.B. nach der TL Gestein-StB 04 [6], treffen. 3 Siebklassierer Zur technischen Realisierung des Klassierprozesses werden unter Beachtung der Verschiedenartigkeit der Aufbereitungs- und Einsatzprobleme die unterschiedlichsten Siebklassierer benötigt. Die einzelnen Bauarten von Siebklassierern lassen sich nach Höffl [2] u.a. durch nachfolgende Merkmale cha- rakterisieren: • Nach dem Bewegungsverhalten derTrennfläche (z.B.nicht- bewegte ruhende Siebe und Roste,Trommel- und Schwing- siebmaschinen mit rotierender bzw. schwingender Trenn- fläche) • Nach der geometrischen Form und Lage der Trennfläche gegenüber der Horizontalen (z.B. rechteckige oder runde bzw. horizontale oder geneigte Trennflächen). Für die im Bereich der Grob- (w ≥ 100  mm), Mittel- (100 mm  w  10 mm) und Fein- (10 mm  w  1 mm) sowie Feinstkornklassierung (1 mm  w  0,025 mm) anstehenden Siebaufgaben haben sich insbesondere die zur Gruppe der Schwingsiebmaschinen gehörenden Wurfsiebmaschinen be- währt. Bei den Wurfsieben erfolgt der Transport des Siebgutes wurfartig,weil der Siebboden in einer senkrechten Längsebene schwingt [5]. Durch die Schwingbewegung erfolgt eine Auf- lockerung und/oder Umwälzung des Siebgutes, wodurch die erforderliche Relativbewegung des Unterkorns zum Siebge- webe gewährleistet wird. Dabei sind die jeweiligen Siebgut- eigenschaften (z.B. Korngrößen- und Kornformverteilung, Misplaced particles (misplaced undersize FUK and misplaced oversize FÜK) For assessment of the product quality of coarse and fine mate- rials, their content of misplaced particles can be used (Fig. 1). Misplaced content is the mass percentage of screened ma- terial in the oversize or undersize that is discharged in the “wrong” size fraction in a non-ideal separation process (tech- nical screening). Depending on the length of the screen, feed rate,mesh width,etc.,some percentage of fines remains in the oversize,which as misplaced particles (or misplaced undersize) affects the quality of the product obtained.The occurrence of misplaced particles can be regarded as a normal, screen- specific process that can be minimized but not completely avoided. Coarse particles in the fines (misplaced oversize) can be caused by production- or operation-related variations in the geometry of the screen mesh,sealing problems,damage to the screening surface or misshapen (splinter- or needle-like) particles in the screen feed. Precondition for determination of the percentage of misplaced particles is the availability of the respective particle size distribu- tions and the definition of the particle size or mesh width at which misplaced particles are present, being smaller or larger than this defined size. On the basis of these results, clear infor- mation can be given regarding the quality of the sized products, e.g.in compliance withTL Gestein-StB 04,i.e.TechnicalTerms of Delivery for Aggregates Used in Road Construction [6]. 3 Screen sizers For the technical realization of the sizing process,with provision for the different processing and application problems, a wide range of screen sizers are required.The different types of screen sizer can be characterized according to Höffl [2] for example based on the following features: Tabelle 1: Produktpalette „Siebtechnik“ der HAVER NIAGARA GmbH Münster (Auszug aus [4]): Maßgeschneiderte Klassiertechnik für nahezu alle Kundenbedürfnisse, Industriezweige und Produktgruppen Table 1: “Screening systems” portfolio of HAVER NIAGARA GmbH Münster (extract from [4]): customized sizing systems for almost all customer requirements, branches of industry and product groups Screening systems Feed ­particle size (max.) [mm] Feed rate (max.) [t/h] Screening rate per deck [m2] Number of decks [ - ] Cut-point range [mm] Deck pitch [ * ] Drive power [kW] Total weight [ t ] Application areas Eccentric-SM (F-Class) % 500 % 1500 3 … 18 1 … 3.5 2 … 125 13 …25 7.5 … 90 2.5 … 30 Product screening Scalping Impurity separation Free-vibrating screening SM (T-Class) % 300 % 800 0.3 … 24 1 … 3.5 0.5 … 150 6 … 25 3 … 75 0.2 … 25 Product screening (dry, wet) Impurity separation Linear-SM (L-Class) % 300 % 1500 0.9 … 19.2 2 … 3.5 0.3 … 125 -3 … 10 45 … 150 0.5 … 25 Product screening (dry, wet) Dewatering Multideck-SM (M-Class) % 10 % 75 5.6 % 11 0.08 … 8 0 15 … 30 5 … 10 Product screening Industrial minerals Foodstuffs Synthetic and ­chemical products FINE-LINE % 8 % 100 4.5 … 11.25 1 … 3 0.1 … 3.0 30 … 45 2.64 … 26.4 2 … 14.5 Product screening (dry) Filler removal Reject removal
  • 5. T E C H N I C A L S O L U T I O N S Oberflächenfeuchtigkeit, Kornrauhigkeit etc.) zu berücksich- tigen.Wurfsiebmaschinen untergliedern sich weiterhin in die Maschinen mit Siebkastenerregung,z.B.Kreis-Schwing-,Ellip- sen-Schwing- und Linear-Schwingsiebmaschinen, und in die Maschinen mit Siebbelagerregung, wie z.B. Stößel-Schwing- siebmaschinen (Tabelle 1). Speziell für die Fein- und Feinstkornklassierung wurde das HAVER FINE-LINE Siebsystem zurTrockenklassierung ent- wickelt [7, 8], das mit einer Direkterregung des Siebbelages betrieben wird. Mit dieser innovativen Entwicklung konnte der Hauptnachteil der siebkastenerregten Siebmaschinen, der in den großen bewegten Massen besteht, vermieden werden. Da die Bewegungsenergie ausschließlich durch die Trennflä- che auf das Siebgut übertragen wird, ist es völlig ausreichend, wenn nur die Siebfläche in Schwingungen versetzt wird. Die geringe dynamische Last wirkt sich positiv auf die Auslegung des Stahlbaus aus. Bild  2 zeigt den prinzipiellen Aufbau einer direkterreg- ten Schwingsiebmaschine am Beispiel des HAVER FINE- LINE Siebsystems. Die von Unwuchtmotoren (1) erzeugten Schwingungen (mit bis zu 14 g) werden durch Übertragungs- mechanismen (2) auf die Schlagleisten (3) übertragen und so das Siebgewebe in Schwingungen versetzt. Durch Variation von Frequenz, Schwingweite und Siebflächenneigung kann die HAVER FINE-LINE problemlos auf die kundenspezifi- schen Produkt- und Klassiererfordernisse eingestellt werden. Bei Trennschnitten im Bereich von 0,08-3 mm konnten für unterschiedliche Siebgüter (z.B. Dolomit, REA-Stuck, Si- liciumcarbit, Kalkstein, Talkum und Chromerz) spezifische Durchsätze bis ca.12 t/(hm2) erreicht werden.Der spezifische EnergiebedarfW0 bei einer direkterregten Siebmaschine liegt bei ca. 0,5 kWh/t. Im Vergleich dazu liegen die W0-Werte konventioneller Siebmaschinen bei ca. 1,1 kWh/t. Für beide Siebverfahren gilt jedoch, dass mit abnehmendem Trenn- schnitt der spezifische Energiebedarf ansteigt. Bild 3 zeigt eine HAVER FINE-LINE im attraktiven Maschinendesign • According to the motion of the separating surface (e.g.non- moving stationary screens and grids, trommel and vibrating screens with rotating or vibrating separating surface) • According to the geometric shape and position of the sepa- rating surface to the horizontal (e.g. rectangular or round or horizontal or inclined separating surfaces). For the screening duties in the range of coarse (w ≥ 100 mm),me- dium- (100 mm  w  10 mm) and fine (10 mm  w  1 mm) as well as ultrafine sizing (1 mm  w  0,025 mm), especially the throw screens within the group of vibrating screens have proven effective. On throw screens, the screened material is transported in that it is thrown forwards as a result of the vi- bration of the screen deck in a vertical longitudinal plane [5]. As a result of the vibrating motion,the screen feed is loosened up and/or circulated, ensuring the necessary relative motion of the undersize to the screen cloth. Here the specific prop- erties of the screen feed (e.g. particle size and particle shape distribution, surface moisture, particle roughness, etc.) have to be taken into consideration. Throw screens can be sub- classified in machines with screen box excitation, e.g. circular vibration, elliptical vibration and linear vibration screens, and in machines with screening surface excitation, bumper-type vibrating screens (Table 1). 2 Funktionsprinzip der HAVER FINE-LINE Functional principle of the HAVER FINE-LINE Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH 3 Maschinenansicht der HAVER FINE-LINE Typ HD 1800*3750 Machine view of the HAVER FINE-LINE HD 1800*3750 Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
  • 6. 71 T E C H N I C A L S O L U T I O N S (Volume 57) 04/2016AT MINERAL PROCESSING in staubdichterAusführung mit installierter automatischerAb- reinigung des Siebgewebes.Weitere Einzelheiten sind Tabelle 1 zu entnehmen. 4 Experimentelle Untersuchungen zur ­Feinstkornklassierung von Quarzsand Der Klassierprozess ist aus technischer Sicht ein relativ leicht durchzuführender Vorgang. Jedoch müssen bei der Optimie- rung und Beurteilung des Siebprozesses eineVielzahl von Ein- flussgrößen berücksichtigt werden, die hauptsächlich aus • den Eigenschaften des Siebgutes (z.B. Korngrößen- und Kornformverteilung,Roh- und Schüttdichte,Aufgabemen- ge, Gutfeuchte, Fließfähigkeit etc.), • dem verwendeten Siebgewebe (z.B. Werkstoff, Drahtstärke, Herstellungsart, Siebfläche, Öffnungsgeometrie und -größe, freie Öffnungsfläche etc.). • den konstruktiven und betrieblichen Parametern der Sieb- maschine (z.B. Bauart und Baugröße,Schwingfrequenz und Amplitude, Neigungs- bzw. Wurfwinkel, Antriebsleistung, Siebhilfen etc.) und • den Anforderungen an das Siebergebnis (z.B.  Siebgüte, Trennschärfe,Wertkornausbringen, spezifischer Siebdurch- satz, Fehlkorngehalte etc.) resultieren.Daher müssen zur Bewertung des Siebprozesses und zur begründetenAuswahl einer geeigneten Siebmaschine noch umfangreiche experimentelle Untersuchungen durchgeführt werden. Im Allgemeinen wird vor Beginn der experimentel- len Untersuchungen eine Charakterisierung der wichtigsten stofflichen und granulometrischen Parameter des Siebgutes durchgeführt. 4.1 Stoffliche Bewertung des Quarzsandes Für die Durchführung der experimentellen Untersuchungen wurde von einem Kunden eine Sammelprobe von ca. 400 kg Quarzfeinsand zurVerfügung gestellt. Dieser wurde einer um- fangreichen stofflichen und granulometrischen Bewertung un- terzogen. Zur Ermittlung der Korngrößenverteilung des ge- lieferten Quarzsandes wurden nach Probenahme und -teilung zwei Analysensiebungen mit einer HAVER  BOECKER AnalysensiebmaschineTyp EML-200-T durchgeführt [11].Die Mittelwerte der beiden Prüfsiebungen wurden in ein RRSB- Netz (DIN 66145) eingetragen (Bild 4). Die Approximation der Analysenwerte ergab eine Gerade, d.h. die Grundgesamtheit der Analysenproben liegt in normalver- teilter Form vor. Bei Q3(d) = 63,2 % kann die charakteristische Korngröße d63 (Lageparameter) abgelesen werden.Der Gleich- mäßigkeitskoeffizient n der Quarzprobe kann nach Parallelver- schiebung durch den Pol am Randmaßstab abgelesen werden. Je größer n wird, desto monodisperser (gleichkörniger) ist die analysierte Schüttgutprobe. Im Ergebnis der Korngrößenanalyse kann festgestellt werden, dass die vorliegende Quarzprobe der Körnung 0/0,4 mm durch den Lageparameter d63 = 120 μm und den Anstiegsparameter n = 1,95 gekennzeichnet werden kann. Neben der Korngrö- ßenverteilung kann auch die Kornform der Quarzkörner einen großen Einfluss auf den Siebvorgang und die Qualität der Sieb- produkte haben. Zur Charakterisierung der Partikelform wer- den in der Praxis verschiedene Methoden verwendet, die zur The HAVER FINE-LINE screen system for dry sizing was specially developed for fine and ultrafine sizing [7,8].It is oper- ated with direct excitation of the screening surface.With this innovative development the main disadvantage of the screen- box-excited screens, that is the large moved masses, could be avoided.As the kinetic energy is transferred exclusively via the separating surface to the screen feed, it is sufficient if only the screening surface is vibrated.The low dynamic load has a posi- tive effect with regard to the design of the steel structure. Fig. 2 shows the basic set-up of a directly excited vibrating screen based on the example of the HAVER FINE-LINE screen system.The vibrations (up to 14 g) generated by the unbalance motors (1) are transferred by means of transmission mechanisms (2) to the impact strips (3) and the screen cloth is vibrated.With variation of frequency, amplitude and screening surface pitch, the HAVER FINE-LINE can be easily adapted to customer-specific product and sizing requirements.For cut- points in the region of 0.08-3 mm, for different feed materials (e.g. dolomite, FGD gypsum, silicon carbide, limestone, tal- cum and chromium ore), specific screening rates up to around 12 t/(hm2) have been achieved.The specific energy require- ment W0 for a directly excited screen is around 0.5 kWh/t. In comparison, the W0 values of conventional screens are around 1.1 kWh/t.It is,however,the case for both screening processes that the specific energy requirement increases with decreasing cut-point.Fig. 3 shows a HAVER FINE-LINE in an attractive dust-tight machine design with installed automatic cleaning of the screening cloth. Further details are listed in Table 1. 4 Experimental studies of the ultrafine sizing of silica sand From a technical perspective, the sizing process is a relatively easy-to-do process. However, in the optimization and assess- ment of the screening process, a large number of parameters must be taken into consideration, which are derived from the • Properties of the screen feed (e.g. particle size and particle shape distribution,apparent and bulk density,feed rate,mois- ture content, flowability, etc.), • The screen cloth used (e.g.material,wire thickness,produc- tion type, screening area, aperture geometry and size, free open area, etc.). 4 Korngrößenverteilung des Quarzsandes im RRSB-Netz Particle size distribution of the silica sand in the RRSB grid Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
  • 7. 72 04/2016 T E C H N I C A L S O L U T I O N S AT MINERAL PROCESSING (Volume 57) Qualitätssicherung z.B.in gültigen Normen berücksichtigt wer- den.Neben einer Kornformcharakterisierung der Makro- (Ku- bizität) und Mesogestalt (Sphärizität) ist auch eine Beschreibung der Mikrogestalt (Rauigkeit, Bruchflächigkeit) möglich [10]. Für die Charakterisierung der Kornform der Quarzpartikel wurden nachfolgende Formkennwerte verwendet: • Makrogestalt:Kubizität (Verhältnis von größter und kleinster Abmessung des Kornes L/W) • Mesogestalt:Zirkularität C (Rundheitsmaß als Quotient von Umfang eines projektionsflächengleichen Kreises UK und Umfang der tatsächlichen Partikelprojektionsfläche UP) Dazu wurden wiederum zwei Analysenproben vorbereitet, die zur Bestimmung der Kornformverteilung einem HAVER CPA (Computerized Particle Analyser) [9] zugeführt wurden. Der HAVER CPA analysiert mittels dynamischer Bildanalyse sowohl die Partikelgrößen als auch die Partikelformen berührungslos in Echtzeit. Das Partikelanalysegerät besteht im Wesentlichen aus einer Zeilenkamera (Sensor), einer LED-Lichtquelle, einer elektromagnetischen Materialzuführung (Schwingrinne) sowie einer Software-Schnittstelle zur Gerätesteuerung und granulo- metrischenAuswertung derAnalysenergebnisse.Anforderungs- grenzen an die Aufnahmetechnik für die Korngrößen- und Kornformbestimmung (Pixel- bzw. Partikelgröße) wurden in [10] untersucht und dokumentiert. Die rieselfähigen Quarz- körner werden beim Aufnahmeprozess im freien Fall zweidi- mensional und in Echtzeit vermessen. Durch die räumliche und statistische Orientierung der Quarzkörner im freien Fall können nahezu alle Abbildungslagen erfasst werden [3, 10]. In Bild 5 sind die fraktionsabhängigen Kubizitätswerte der ana- lysierten Quarzproben (Mittelwert aus 2 Messungen) dargestellt. Es ist erkennbar,dass besonders in der Feinfraktion 0/0,09 mm vermehrt fehlförmige (länglich, splittrige) Quarzpartikel vor- handen sind. Die Zirkularität C ist, wie bereits erwähnt, als Quotient von Umfang eines projektionsflächengleichen Kreises UK und Umfang der tatsächlichen Partikelprojektionsfläche UP definiert.Ersetzt man UK durch einen flächengleichen KreisAK mit dem Äquivalentdurchmesser DA, so folgt nach Einsetzen und Umformung [3]: • The structural and operating parameters of the screen (e.g. type and size, vibrational frequency and amplitude, inclina- tion and throw angle, drive power, screening aids, etc.) and • The requirements for the screened product (e.g. screening efficiency,separation sharpness,product yield,specific screen- ing rate, misplaced content, etc.). For this reason, for assessment of the screening process and the considered selection of a suitable screening machine, exten- sive experimental investigations must be conducted. Generally, prior to the beginning of the experimental investigation,char- acterization of the most important material and granulometric parameters of the screen feed is undertaken. 4.1 Material assessment of the silica sand For the experimental investigations, a customer provided a collective sample of around 400 kg.This underwent extensive material and granulometric assessment. For determination of the particle size distribution of the supplied silica sand, follow- ing sampling and sample division, two analysis screenings were performed with a HAVER  BOECKER EML-200-T analysis sieve [11].The mean values of the two test screening were input into an RRSB grid (DIN 66145) (Fig. 4). The approximation of the analysis values resulted in a straight line, i.e. the population of the analysis samples is present in normal distributed form. At Q3(d) = 63.2 %, the characteristic particle size d63 (position parameter) can be read.The uniform- ity coefficient n of the silica sample can be read after a parallel shift by the pole at the edge scale.The bigger n is, the more monodisperse (uniform) is the analysed sample of bulk solids. As a result of the particle size analysis,it can be established that the available silica sample of the size fraction 0/0.4 mm can be Cubicity (ratio l/w) [–] Particlesizes[mm] 0...0.09 0.09...0.106 0.106...0.125 0.125...0.15 0.15...0.18 0.18...0.212 0.212...0.25 0.25...0.30 0.30...0.425 0.8 1 1.2 1.4 1.6 1.8 2 2.2 5 Kornformverteilung (Kubizität L/W) des Quarzsandes Particle shape distribution (cubicity L/W) of the silica sand Particlesizes[mm] 0...0.09 0.09...0.106 0.106...0.125 0.125...0.15 0.15...0.18 0.18...0.212 0.212...0.25 0.25...0.30 0.30...0.425 0.8 0.82 0.84 0.86 0.88 0.9 Circularity C [–] Fraction 0/0.09 mm Fraction 0.15/0.25 mm 6 Kornformverteilung (Zirkularität C) des Quarzsandes Particle shape distribution (circularity C) of the silica sand Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
  • 8. 73 T E C H N I C A L S O L U T I O N S (Volume 57) 04/2016AT MINERAL PROCESSING C = UK = (2√π · AK) (3)        UP         UP Da der Umfang der Realkörner UP immer größer als der Um- fang des projektionsflächengleichen Kreises UK ist, nimmt die Zirkularität CWerte zwischen 0 und 1 an, wobei C = 1 einem idealen Kreis (rundes Korn) entspricht. In Bild 6 sind die frak- tionsabhängigen Zirkularitätswerte der analysierten Quarzpro- ben (Mittelwert aus 2 Messungen) dargestellt.AlleWerte liegen im Bereich 0,8  C  0,9,was insgesamt auf einen hohen Anteil an relativ runden Quarzkörnern schließen lässt. Auch hier ist wiederum der eindeutige Trend zu erkennen, dass die Quarzpartikel der Fraktion 0/0,09 mm die größten Abwei- chungen von der Kugelgestalt aufweisen. Dieser Eindruck wird auch durch eine vergleichende Betrachtung der Makroaufnahmen der beiden Fraktionen 0/0,09 mm und 0,15/0,25 mm bestätigt. Dabei ist auch erkennbar, dass die Quarzkörner im Bereich des gewünschtenTrennschnittes und kleiner (d  0,1 mm) erhebliche Oberflächenrauhigkeiten aufweisen.Diese können sich ungünstig auf den Siebprozess auswirken. Ergänzend zu den granulomet- rischen Kenngrößen wurde die Schüttdichte des Quarzsandes gemäß DIN ISO 692 und EN ISO 60 mit ρS = 1,44 g/cm3 ermit- telt.Die Gutfeuchte wurde durchTrocknung imTrockenschrank beiT = 105 °C mit f = 0,07 M.-% festgestellt. characterized by the position parameter d63 = 120 μm and the slope parameter n = 1.95. Besides the particle size distribution, the shape of the silica particles can also have a considerable influence on the screening process and quality of the screened products. For characterization of the particle shape, various methods are used in practice, which for the purpose of quality assurance are included in applicable standards.Besides a particle shape characterization of the macro- (cubicity) and mesoform (sphericity), a description of the microform (roughness, angu- larity) is possible [10]. For the characterization of the particle shape of the quartz particles, the following shape characteristics were used: • Macroform:cubicity (ratio of the largest and smallest dimen- sion of the grain L/W) • Mesoform:circularity C (roundness as a quotient of the cir- cumference of a projection-area-equivalent circle UK and perimeter of the actual particle projected area UP) For this purpose,two analysis samples were prepared,which were fed to HAVER CPA (Computerized Particle Analyser) for par- ticle shape analysis [9]. By means of dynamic image analysis, the HAVER CPA analyses both the particle sizes and the particle shapes in a contactless process in real time.The particle analyser consists essentially of a line camera (sensor),an LED light source, an electromagnetic material feed (vibrating feeder) as well as a 7 HAVER FINE-LINE Typ HE 500*1250 (Technikumsausführung) • HAVER FINE-LINE HE 500*1250 (research centre model) Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
  • 9. 74 04/2016 T E C H N I C A L S O L U T I O N S AT MINERAL PROCESSING (Volume 57) 4.2 Versuchsanordnung, -programm und -durchführung Für die Herstellung hochwertiger Glasartikel soll aus einer be- reitgestellten Quarzkörnung 0/0,4 mm (Bild 4) im 1. Klassier- schritt durchTrockensiebung die Kornfraktion 0/0,09 mm ab- getrennt werden,die dann durch nachgeschaltete Sichtprozesse in die Wertkornfraktion 0,04/0,09 mm überführt werden soll. Durch den Auftraggeber wurden nachfolgende Qualitätsforde- rungen an den Siebprozess gestellt: • Fehlunterkorn FUK 11 … 13 M.-% und • Fehlüberkorn FÜK = 0 M.-% Zur Durchführung der Versuche zur Quarzsandtrockensie- bung wurde aus dem Maschinenprogramm der HAVER NI- AGARA GmbH eine FINE-LINE Siebmaschine vom Typ HE 500*1250 eingesetzt (Bild 7). Nachfolgende Maschinen- und Betriebsparameter wurden bei derVersuchsdurchführung konstant gehalten: • Drehzahl der Unwuchtantriebe • Schwingungsamplitude • Abmessungen der Siebfläche: Breite B = 500 mm; Länge L = 1250 mm; Siebfläche AF = 0,635 m2 • Neigung der Siebfläche DasVersuchsprogramm sah die Änderung bzw.Variation nach- folgender Parameter vor: • Gewebeart • Maschenform • Maschengeometrie Für die Klassierung im Mittel-, Fein- und Feinstkornbereich werden meist Gewebesiebböden mit quadratischen oder spalt- förmigen Sieböffnungen eingesetzt. Für die Auswahl des Sieb- gewebes sind neben der Form der Sieböffnungen auch noch die offene Siebfläche AÖ, die Herstellungsart und der verwendete Werkstoff von großer Wichtigkeit. Die offene Siebfläche cha- rakterisiert den prozentualenAnteil der Fläche aller Maschen an der gesamten Siebfläche.Im Zusammenhang mit der Festlegung der Maschenweite w ist auch der bei der Gewebeherstellung verwendete Drahtdurchmesser dD zu beachten, der von den Siebgewebeherstellern angegeben wird [4]. Für jede Maschenweite werden meist mehrere Drahtdurchmes- ser angegeben,um den Anwender optimale Auswahlbedingun- gen bezüglich Siebgüte,Verschleiß- und Lebensdauerverhalten bieten zu können.Bei Siebgeweben mit Quadratmaschen ist für Maschenweiten w 3 mm einVerhältnis w/dD = 1,6 … 2,5 anzu- streben. Solche Gewebe weisen dann im Allgemeinen eine für den Siebvorgang optimale Steifigkeit auf. Außerdem ist noch zu beachten, dass der Durchgangswiderstand beim Durch- software interface for control of the analyser and granulometric analysis of the analysis results.Standard requirements for the im- age-capturing technology for the determination of the particle sizes and particle shapes (pixel and particle size) were examined in [10] and documented.The flowable silica grains are meas- ured in the image-capturing process in free fall and in real time. Thanks to the spatial and statistical orientation of the silica grains in free fall, almost all image positions can be captured [3. 10]. In Fig. 5,the fraction-dependent cubicity values of the analysed silica samples (mean of two measurements) are shown.It can be seen that especially in the fine fraction 0/0.09 mm,an increased number of misshapen (elongated, splinter-like) silica particles is present.The circularity C is, as mentioned earlier, defined as a quotient of the circumference of a projected-area-equivalent circle UK and perimeter of actual particle projected area UP. If UK is replaced with a circle of equal area AK with the equivalent diameter DA,so after insertion and transformation,it follows [3]: C = UK = (2√π · AK) (3)        UP         UP As the perimeter of the real particles UP is always bigger than the circumference of the projected-area-equivalent circle UK, the circularity C takes values between 0 and 1, C = 1 corre- sponding to an ideal circle (round particle). In Fig. 6, the frac- tion-dependent circularity values of the analysed silica samples (mean from two measurements) are shown.All values lie in the range 0.8  C  0.9, which leads to the conclusion of a high content of relatively round silica grains. Here too, a definite trend can be identified, that is the silica particles of the fraction 0/0.09 mm show the biggest devia- tions from the spherical shape.This impression is confirmed by a comparative analysis of the macroimages of the two frac- tions 0/0.09 mm and 0.15/0.25 mm. Here it can also be seen that the silica particles in the region of the required cut-point and smaller (d  0.1 mm) exhibit considerable surface rough- nesses.These can have an unfavourable effect on the screening process. In addition to granulometric characteristics, the bulk density of the silica sand was determined in compliance with DIN ISO 692 and EN ISO 60 to be ρS = 1.44 g/cm3. The moisture content of the material was determined by means of drying in a drying cabinet at T = 105 °C to be f = 0.07 mass%. 4.2 Test set-up, programme and procedure For the production of high-quality glass articles, from a pro- vided silica fraction 0/0.4 mm (Fig. 4), in the first sizing step, Tabelle 2: Charakteristik der getesteten Siebgewebe Table 2: Characteristics of the screen cloths tested Gewebeart Cloth type Maschenform Mesh shape Maschenabmessungen Mesh dimensions W und/and (w‘) [mm] Drahtdurchmesser dD Wire diameter dD [mm] Verhältnis w/dD Ratio w/dD [ - ] Edelstahl/Stainless steel Quadratmasche/Square mesh 0.09 0.056 1.61 Edelstahl/Stainless steel Quadratmasche/Square mesh 0.09 0.040 2.25 Polyamid/Polyamide Quadratmasche/Square mesh 0.09 0.075 1.20 Edelstahl/Stainless steel Langmasche/Slotted mesh 0.083 0.58 0.071
  • 10. 75 T E C H N I C A L S O L U T I O N S (Volume 57) 04/2016AT MINERAL PROCESSING tritt durch die Sieböffnungen umso größer wird, je dicker der Drahtdurchmesser des Siebgewebes gewählt wird. Je größer dasVerhältnis (Maschenweite/Drahtstärke w/dD) gewählt wird, desto geringer ist die Gefahr von Steckkornbildung. In Tabelle 2 sind die relevanten Daten zu den verwendeten Siebgeweben zusammengefasst.Angaben zur offenen Siebflä- che, die ebenfalls von derWahl des Drahtdurchmessers beein- flusst wird, sind Bild 8 zu entnehmen. Die Berechnung der Werte erfolgte nach DIN/ISO 9044. In die Planung desVer- suchsprogrammes wurden des Weiteren noch nachfolgende relevante Einflussgrößen einbezogen, wie z.B.: • Siebdauer: tD = 30 … 60 s; für ausgewählte Einzelversuche bis tD = 16 min • Variation des spezifischen Siebdurchsatzes im Bereich ASP = 0,4 … 1,0 [t/(hm2)] • Änderung derVerspannung der Siebbeläge • Betrieb der Siebmaschine mit und ohne Absaugung Für die Durchführung der experimentellen Untersuchun- gen wurde die in Bild 7 dargestellte Siebmaschine in die Versuchsanordnung (Bild 9) des Technikums (RD Cen- ter) der HAVER NIAGARA GmbH Münster integriert. Über eine diskontinuierliche Materialversorgung (1) wird der Quarzsand in einen Vorratsbehälter (2) gefüllt. Eine Vi- brationsrinne (3) zieht das Material ab und gibt es auf die HAVER FINE-LINE Siebmaschine (4) auf. Zur Variation des Aufgabegutdurchsatzes ist dieVibrationsrinne in Neigung und Frequenz stufenlos einstellbar. Als Siebhilfe kann eine Luftabsaugung (7) unter der Siebfläche zugeschaltet und stu- fenlos eingestellt werden. Die Absaugung ist geometrisch so the particle fraction 0/0,09 mm is to be separated by means of dry screening.This is then to be turned into the product grade 0.04/0.09 mm in downstream air separation processes. The customer specified the following quality requirements for the screening process: • Misplaced undersize FUK 11 … 13 mass% and • Misplaced oversize FÜK = 0 mass% For then silica sand dry screening tests,from the machine range of the HAVER NIAGARA GmbH, a FINE-LINE screen of the type HE 500*1250 was used (Fig. 7).The following ma- chine and operating parameters were kept constant in the test procedure: • Speed of the unbalance drives • Vibration amplitude • Dimensions of the screening surface: width W = 500 mm; length L = 1250 mm; screening area AF = 0.635 m2 • Pitch of the screening surface The test programme included the change and variation of the following parameters: • Type of screen cloth • Mesh form • Mesh geometry For sizing in the medium, fine and ultrafine ranges, mainly screening surfaces with square or slotted screen apertures are used. For selection of the screening surface, in addition to the form of the screen apertures, the open screen area AÖ, the method of production and the material used are of great im- portance.The open screen area characterizes the percentage of the surface of all apertures in the total screening area. In con- nection with the definition of the mesh width w, the diameter of the wire dD used to produce the screening surface has to be taken into account; this is specified by the manufacturer of the screen cloth [4]. For every mesh width,usually several wire diameters are speci- fied to offer the user optimum selection options in respect of screening efficiency, wear and lifetime. For screen cloths with square mesh, for mesh widths w 3 mm, the aim is a ratio w/ dD = 1.6 … 2.5. Such cloths then generally exhibit optimum stiffness for the screening process.In addition,it should be taken into account that the resistance during passage through the screen apertures becomes greater, the thicker the wire diam- eter chosen for the screen cloth is.The bigger the ratio (mesh width/wire thickness w/dD), the lower the danger of particles becoming pegged in the screening surface. In Table 2, relevant data on the screen cloths are summarized. Details on the open screen area,which is also influenced by the choice of wire diameter,can be found in Fig. 8.The values were calculated according to DIN/ISO 9044.In the planning of the test programme, the following relevant influencing variables were included, like for example: • Screening duration: tD = 30 … 60 s; for selected individual tests to tD = 16 min • Variation of the specific screening rate in the range ASP = 0.4 … 1.0 [t/(hm2)] • Change in the tensioning of the screening surfaces • Operation of the screen with and without extraction 20 30 40 50 60 70 0 0.02 0.04 0.06 0.08 0.1 Wire cloth (square mesh) Wire cloth (slotted mesh) Polyamide cloth (square mesh) Wire diameter dD [mm] FreeopenAreaAÖ [%] Square mesh: DAÖ = 10% AÖ = 100 ( w )2 w + dD Slotted mesh: AÖ = w · w’ 100(w + dD ) (w’ + dD ) 8 Einfluss des Drahtdurchmessers auf die freie Öffnungsfläche der Siebgewebe • Influence of the wire diameter on the unblocked open area of the screen cloth Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
  • 11. 76 04/2016 T E C H N I C A L S O L U T I O N S AT MINERAL PROCESSING (Volume 57) ausgelegt, dass nur ein Minimum an Siebdurchgangsmaterial mit der Luft abgesaugt wird. Das im Siebdurchgang (5) und Siebüberlauf (6) gesammelte Material wird gewogen und mit HAVER  BOECKER Analysentechnik granulometrisch bewertet [4]. 4.3 Darstellung und Diskussion der Versuchsergebnisse Schwerpunkte der experimentellen Untersuchungen war die Ermittlung ausgewählter Siebgewebeeigenschaften und Siebbe- dingungen in Bezug auf die Güte der erzeugten Siebprodukte. Im Fokus standen dabei die Drahtgewebe mit Quadratmaschen, die mit zwei unterschiedlichen Drahtdurchmessern vorlagen. Ergänzt wurden die Untersuchungen durch die Einbezie- hung eines Polyamidgewebes und eines Drahtgewebes mit Langmaschen (Tabelle 2). Aufgrund der begrenzten Menge an Versuchsmaterial mussten die Siebzeiten auf 30 … 60 s pro Versuch begrenzt werden. Die Versuche wurden bei Variati- on der Aufgabemenge (spezifischer Siebdurchsatz ASP) mit der in Bild 9 dargestellten Versuchsanordnung im Technikum der HAVER NIAGARA GmbH in Münster durchgeführt, wobei nach jedem Klassierversuch die getrennt anfallenden Produkte „Grobgut“ und „Feingut“ einer Analysensiebung zur Feststel- lung der Fehlkornanteile unterzogen wurden. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind in Bild 10 (Fehlun- terkorn) und Bild 11 (Fehlüberkorn) dargestellt.Für die Draht- gewebe mit Quadratmaschen ergab sich erwartungsgemäß ein progressiver Anstieg der Fehlunterkorngehalte mit zunehmen- dem spezifischem Siebdurchsatz ASP. Bei Begrenzung des spe- zifischen Siebdurchsatzes aufWerte ASP ≤ 0,7 [t/(hm2)] kann die kundenspezifischeVorgabe von FUK ≤ 13 M.-% erreicht werden. Für beide Drahtdurchmesser wurde gemäß Bild 11 im Bereich 0,4 ≤ ASP ≤ 1,0 [t/(hm2)] kein Fehlüberkorn (FÜK = 0 M.-%) fest- gestellt, was ebenfalls der Kundenforderung entspricht. For the experimental investigations, the screen shown in Fig. 7 in the test set-up (Fig. 9) of the RD Centre at HAVER NIA- GARA GmbH Münster is integrated.Via intermittent mate- rial supply (1), the silica sand is filled in a storage tank (2). A vibrating feeder (3) takes off the material and feeds it to the HAVER FINE-LINE screen (4).For variation of the feed rate, the vibrating feeder can be infinitely adjusted with regard to pitch and frequency. As a screening aid, air extraction (7) can switched on below the screening surface and infinitely adjusted. Extraction is geometrically designed so that only a minimum of screen undersize is extracted with the air.The material collected in the screen underflow (5) and screen overflow (6) is weighed and granulometrically analysed with HAVER  BOECKER analysis technology [4]. 4.3 Description and discussion of the test results Focuses of the experimental investigations were the determi- nation of the influence of selected screen cloth properties and screening conditions on the quality of the screened products. The focus was on wire cloths with square mesh, which was available with two different wire diameters.The investigations were supplemented with the inclusion of a polyamide cloth and a wire cloth with slotted apertures (Table 2). On account of the limited quantity of test materials,the screening times had to be limited to 30 … 60 s per test.The tests were conducted with variation of the feed rate (specific screening rate ASP) on the test set-up shown in Fig. 9 at the RD Centre of HAVER NIAGARA GmbH in Münster, Germany.The separate prod- ucts “coarse material” and “fine material” underwent analysis sieving after every screening test in order to determine the misplaced content. The results of the test are shown in Fig. 10 (misplaced un- dersize) and Fig. 11 (misplaced oversize). For the wire cloth with square mesh, as expected, a progressive increase in the misplaced undersize content was observed with increasing spe- cific screening rate ASP.When the specific screening rate was limited to values ASP ≤ 0.7 [t/(hm2)],the customer-specification of FUK ≤ 13 M.-% could be achieved. For both wire diameters, according to Fig. 11, in the range 0.4 ≤ ASP ≤ 1,0 [t/(hm2)], no misplaced oversize (FÜK = 0 mass%) was determined,which also meets the customer specifications. Surprisingly, the tested polyamide cloth showed a decrease in the misplaced undersize content with increasing specific screen throughput. However, with this type of cloth, traces of mis- placed oversize were found in the screen underflow,which can be detrimental to the quality of the product fraction 0/0.09 mm (Fig. 11).The decreasing content of misplaced undersize with increasing specific screening rate can be explained by the fact that the higher material bed height keeps the near-size particles at the screen cloth, as a result of which a maximum number of statistical size comparisons of the particles of the screen feed with the screen apertures is generated.The traces of misplaced oversize found in the screen undersize can be explained with the expansion of the polyamide wires and therefore a certain “distortion” of the mesh form of the tensioned cloth. An intelligent combination of cloth tension,screening rate and amount of misplaced particles with the use of polyamide cloth can lead to an optimum technical and low-cost solution for9 Flow Sheet der Versuchsanlage • Flow sheet of the test plant Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
  • 12. 77 T E C H N I C A L S O L U T I O N S (Volume 57) 04/2016AT MINERAL PROCESSING Das getestete Polyamidgewebe zeigte überraschenderweise ein Absinken der Fehlunterkorngehalte mit zunehmendem spezi- fischem Siebdurchsatz. Allerdings wurden bei diesem Gewe- betyp Spuren von Fehlüberkorn im Siebdurchgang festgestellt, die für die Wertkornfraktion 0/0,09 mm qualitätsmindernd sein können (Bild 11). Der absinkende Fehlunterkornanteil mit zunehmendem spezifischem Siebdurchsatz ist dadurch zu erklären, dass die höhere Materialschichthöhe das Grenzkorn an dem Siebgewebe hält, wodurch eine maximale Anzahl von statistischen Größenvergleichen der Partikel des Siebgutes mit den Sieböffnungen erzeugt wird. Die im Siebdurchgang fest- gestellten Spuren von Fehlüberkorn sind durch die Ausdeh- nung der Polyamiddrähte und somit auch durch die gewisse „Verzerrung“ der Maschenformen des gespannten Gewebes zu erklären. Eine intelligente Kombination aus Gewebespannung, Durch- satzleistung und Fehlkornmenge kann bei Einsatz von Poly- amidgeweben zu einer optimalen technischen und kostengüns- tigen Lösung für die Feinstkornklassierung des Quarzsandes führen.Drahtgewebe mit Langmaschen sind für den vorgesehe- nen Einsatzfall ungeeignet.Der Fehlunterkorngehalt und damit das Ausbringen an Wertkornfraktion sind gering. Dafür liegt der Fehlüberkornanteil sehr hoch, was auf die gewebespezifi- sche Maschenform und -größe und die vergleichsweise große offene Siebfläche (AÖ = 50 %; Bild 8) zurückzuführen ist. Da das Fehlüberkorn zum großen Teil Partikel mit fehlförmigen (nadeligen bzw. splittrigen) Kornformen enthält, ist der Ein- satz dieser Gewebevariante u.U. für Anwender interessant, die an einer Kornformverbesserung des Siebüberlaufes (Grobgut) interessiert sind. Allgemein wurde bei den durchgeführten Siebversuchen fest- gestellt, dass sich die Sieböffnungen – bei den meisten der eingesetzten Siebgewebe – sehr schnell zusetzen. Durch die Kombination der Selbstreinigungsfunktion der HAVER FINE- LINE und dem Einsatz von HAVER Spezialgeweben kann dem entgegengewirkt werden.Aufgrund seiner Flexibilität (in Vergleich mit dem Drahtgewebe mit dD = 0,056 mm) trat bei Verwendung des Polyamidgewebes ein Erblinden des Siebbe- lages erst nach einer längeren Siebdauer ein. In einem weiteren Siebversuch sollte geklärt werden,ob durch Einsatz eines Drahtgewebes mit abgemindertem Drahtdurch- messer (dD = 0,04 mm) aber vergrößerter offener Siebfläche (ΔAÖ = 10 %; Bild 8) einer Verstopfung der Maschen vorge- beugt werden kann.Wie aus Bild 12 zu ersehen ist, weist das Drahtgewebe mit dD = 0,04 mm gegenüber dem Gewebe mit dD = 0,056 mm im Testzeitraum wesentlich geringere Fehlun- terkorngehalte auf, wobei der spezifische Siebdurchsatz mit ASP = 0,91 [t/(hm2)] noch relativ hoch gewählt wurde. Nach dem Dauertest von mehreren Minuten zeigte sich eine deutlich geringere Steckkornbildung,wodurch die Eignung des Draht- gewebes mit dD = 0,04 mm für den vorgesehenen großtechni- schen Einsatzfall bewiesen ist. Abschließend wurde noch der Einfluss der Gewebeverspan- nung und der Absaugung untersucht. Eine Reduzierung des Absaugvolumenstromes VL bewirkt erwartungsgemäß einen Anstieg des Fehlunterkorns (Bild 13), da bei der Klassierung von fein- und feinstdispersen Stoffen der Einfluss der Haft- und Screening time tD = 30...60 s Wire (square mesh) Wire cloth (slotted mesh) 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 dD = 0.040mm dD = 0.056mm dD = 0.075mm dD = 0.071mm Polyamide cloth (square mesh) Specific screening rate ASP [t/(hm2 )] MisplacedundersizeFUK [mass%] 10 Einfluss des spezifischen Siebdurchsatzes auf das Fehlunterkorn Influence of the specific screening rate on the misplaced undersize Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH MisplacedoversizeFUK [mass%] Specific screening rate ASP [t/(hm2 )] Wire (square mesh) Wire cloth (slotted mesh) 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 0 0.2 0.4 0.6 0.8 1 1.2 dD = 0.040mm dD = 0.056mm dD = 0.075mm dD = 0.071mm Polyamide cloth (square mesh) 17 17.5 18 18.5 19 Screening time tD = 30...60 s 11 Einfluss des spezifischen Siebdurchsatzes auf das Fehlüberkorn Influence of the specific screening rate on the misplaced oversize Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
  • 13. 78 04/2016 T E C H N I C A L S O L U T I O N S AT MINERAL PROCESSING (Volume 57) ultrafine sizing of silica sand.Wire cloths with slotted mesh are not suitable for the application.The misplaced undersize con- tent and therefore the yield f product particles are low. On the other hand, the misplaced oversize content is very high, which can be attributed to the cloth-specific mesh form and size and the comparatively large open screen area (AÖ = 50 %;Fig. 8).As the misplaced oversize largely contains particles with misshapen (needle or splinter) particle shapes, the use of this type of cloth may be interesting for users interested in improving the particle shape of the screen overflow (coarse material). In the conducted screen tests, it was established that the screen apertures – in the case of most screen cloths used – generally clog up very quickly.With the combination of the self-cleaning function featured by the HAVER FINE-LINE and the use of HAVER special cloths, it is possible to combat this problem. Owing to its flexibility (in comparison with the wire cloth with dD = 0.056 mm), when the polyamide cloth was used, the screening surface only became blinded after a relatively long screening time. In another screening test, the objective was to clarify wheth- er blinding of the mesh can be prevented with the use of a wire cloth with reduced wire diameter (dD = 0.04 mm) but increased open screen area (ΔAÖ = 10 %; Fig. 8).As can be seen from Fig. 12, the wire cloth with dD = 0,04 mm shows much lower misplaced undersize in the test period than the cloth with dD = 0.056 mm,although the specific screening rate was chosen to be relatively high atASP = 0,91 [t/(hm2)].After the endurance test lasting several minutes, far fewer particles became pegged in the screening surface, which proves the suitability of the wire cloth with dD = 0.04 mm for the designated industrial application. Finally, the influence of the cloth tensioning and the extrac- tion system was investigated. As expected, a reduction of the extracted volume flow VL effects an increase in the misplaced undersize (Fig. 13), as in the sizing of fine and ultrafine dis- persed materials, the influence of the adhesive and flow forces on the screening process is dominant.For an optimal screening process, the tensioning of the screening cloth is of great im- portance. During fitting of the screen cloth, this is tensioned mechanically lengthways. As a result, optimum vibration (su- perimposition of basic and natural oscillations) of the screening surface is obtained, which is essential for high effectiveness of the screening process. As Fig. 13 also shows,a reduction in the tensioning force leads to a considerable increase in the misplaced undersize.The es- sential machine-related parameters were taken into special consideration in the development of the new FINE-LINE series of HAVER NIAGARA.The large maintenance doors at the side enable simple and fast change of the screening surface in just a few minutes.The exterior tensioning devices guarantee fast and optimum adjustment of the screen cloth. Monitoring of the screen cloth tension is possible from an “optical display”. 5 Conclusion For the manufacture of high-quality glass products,a silica sand 0/0.4 mm was separated at a mesh width w = 0.09 mm.For dry Strömungskräfte auf den Siebprozess überwiegt.Für einen opti- malen Siebprozess ist außerdem dieVerspannung des Siebgewe- bes von großer Bedeutung.Bei Einbau des Siebgewebes werden diese mechanisch in Längsrichtung verspannt. Dadurch wird eine optimale Schwingbewegung (Überlagerung von Grund- und Eigenschwingungen) des Siebbelages erzeugt, die für eine hohe Effektivität des Siebprozesses unerlässlich ist. Wie Bild 13 ebenfalls zeigt,führt eine Reduzierung der Spann- kraft zu einem erheblichen Anstieg des Fehlunterkorns. Diese wesentlichen Maschinentechnischen Parameter wurden bei der Entwicklung der neuen FINE-LINE Baureihe von HAVER NIAGARA besonders berücksichtigt. Die geräumigen seitlich angebrachtenWartungstüren ermöglichen einen einfachen und schnellen Siebbelagswechsel in wenigen Minuten. Die außen- liegenden Spannvorrichtungen gewährleisten das schnelle und optimale Einstellen des Siebgewebes. Die Kontrolle der Sieb- gewebespannung ist durch eine „OptischeAnzeige“ ersichtlich. 5 Fazit Für die Herstellung hochwertiger Glasprodukte sollte ein Quarz- sand 0/0,4 mm bei einer Maschenweite w = 0,09 mm getrennt werden. Für die Trockenklassierung wurde das HAVER FINE- Screening time: tD = 16 min Specific screening rate: ASP = 0.91 t/(hm2 ) Misplaced undersize FUK [mass %] 14.3 32.1 0 5 10 15 20 25 30 35 40 dD = 0.040 mm dD = 0.056 mm 12 Einfluss des Drahtdurchmessers auf das Fehlunterkorn Influence of the wire diameter on the misplaced undersize Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH Wire diameter: dD = 0.04 mm Screening time: tD = 30...60 s Misplaced under size FUK [mass %] 28.2 25.6 11.4 14.3 0 5 10 15 20 25 30 35 Tensioning force FS (optimum) Tensioning force FS (reduced) Air flow V · L (optimum) Air flow V · L (reduced) ASP = 0.67 t/(hm2 ) ASP = 0.86 t/(hm2 ) 13 Einfluss von Siebverspannung und Staubabsaugung auf das Fehlunterkorn • Influence of screen tensioning and dust extraction on the misplaced undersize Quelle/Source:HAVERNIAGARAGmbH
  • 14. 79 T E C H N I C A L S O L U T I O N S (Volume 57) 04/2016AT MINERAL PROCESSING LINE Siebsystem eingesetzt,für das durch umfangreiche experi- mentelle Untersuchungen eine geeignete Maschinenkonfigurati- on und ein vorteilhaftes Betriebsregime gefunden werden sollte. Als besonders geeignet erwies sich der Einsatz eines Drahtgewe- bes mit Drahtdurchmesser dD = 0,04 mm, dass bei spezifischen Siebdurchsätzen von ASP = 0,5 … 0,7 t/(hm2) betrieben werden sollte. Der Einsatz der besonders flexiblen Polyamidgeweben kann sich als preisgünstige Alternative zu den üblichen Draht- geweben (z.B.mit Drahtdurchmessern dD  0,04 mm) erweisen. Bei verringerter Steckkornbildung muss jedoch mit Spuren von Fehlüberkorn im Siebdurchgang gerechnet werden. sizing, the HAVER FINE-LINE screening system was used. Based on extensive experimental investigations, a suitable ma- chine configuration and an expedient operating regime had to be found.As especially suitable proved the use of a wire cloth with wire diameter dD = 0.04 mm, that should be operated at specific screening rates of ASP = 0.5 … 0.7 t/(hm2).The use of the especially flexible polyamide cloths can prove a low-cost alternative to the standard wire cloths (e.g.with wire diameters dD  0.04 mm).Despite fewer particles becoming pegged in the screening surface, however, traces of misplaced oversize in the screen underflow must then be expected. Literatur • Literature [1] Schubert, H.:Aufbereitung fester Stoffe, Stuttgart: DeutscherVerlag für Grundstoffindustrie, (1996) [2] Höffl; K.: Zerkleinerungs- und Klassiermaschinen, Leipzig:VEB DeutscherVerlag für Grundstoffindustrie, (1986) [3] Lampke, J.; Messerschmidt, C.; Folgner,T. Lieberwirth, H.:Well rounded – Granulation of mineral fertilisers.AT Mineral Processing 01-02/2015, p. [4] Technische Unterlagen der HAVER NIAGARA GmbH, Münster und der Draht-Weberei, Oelde [5] Schmidt, P., Körber, R.; Coopers, M.: Sieben und Siebmaschinen (Grundlagen und Anwendung).Willy-VCHVerlag,Weinheim 2003 [6] TL Gestein-StB 04:Technische Lieferbedingungen für Gesteinskörnungen im Straßenbau,Ausgabe 2004/Fassung 2007 [7] HAVER NIAGARA: http://www.haverniagara.com/ [8] FINE LINE: http://www.finescreening.com/ [9] CPA-Computer particle analyser: http://www.haver-partikelanalyse.com/photooptische-partikelanalyse/haver-cpa-portfolio/haver-cpa-2-1/ [10] Zlatev M.: Beitrag zur quantitativen Kornformcharakterisierung unter besonderer Berücksichtigung der digitalen Bildaufnahmetechnik,Technischen Universität Bergakademie Freiberg http://d-nb.info/978198808/34 [11] HAVER BOECKER Analysensiebmaschine http://www.haver-partikelanalyse.com/siebanalyse/