Empfehlungen für den Unterricht im Fach Informatik für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen
1. Empfehlungen für den Unterricht im
Fach Informa7k für Menschen mit
Au7smus-Spektrum-Störungen
ANNA CARINA GRANITZ (01413583)
2. Beweggründe
u Bereits in früheren Lehrveranstaltungen Seminararbeiten zu
ähnlichen Themen verfasst
u Mit Beginn meiner Lehrtätigkeit die Chance einen Schüler mit
Autismus-Spektrum-Störung zu unterrichten
3. Autismus-Spektrum-Störungen
u Merkmale:
u Störungen der sozialen
Interaktion/Kommunikation
u stereotype Verhaltensmuster
u Probleme mit Veränderungen
u Bedürfnis nach strikten Routinen
u Ursachen:
u Umwelt kaum Einfluss
u Genetische Ursachen
u Familiäre Häufung
4. Subtypen
Frühkindlicher Autismus Asperger-Syndrom
Erstes Auftreten <3 Jahre >3 Jahre
Verhältnis
männlich/weiblich
3:1 8:1
Symptome • Beeinträchtigung in sozialen
Interaktionen
• Beeinträchtigung der Kommunikation
• repetitive/stereotype
Verhaltensweisen
• Verzögerung der Sprachentwicklung
• Beeinträchtigung in sozialen
Interaktionen
• stereotype Verhaltensweisen und
Interessen
• keine Sprachentwicklungs-
verzögerung
Kognitive Funktion Meist beeinträchtigt, aber stabil Nicht beeinträchtigt, aber spezifische
Besonderheiten
Vgl.: Remschmidt & Kamp-Becker, 2007, S. 874
5. Motivation
u Intrinsische Motivation
u Persönlich spannende und
herausfordernde Handlungen
u Erledigung mit bestem Wissen und
Gewissen
u Ohne „Belohnung“
u Extrinsische Motivation
u äußere Anreize (zum Beispiel: gute
Noten, Belohnungen, Geld, …)
u „Belohnung“
6. Sonderpädagogischer
Förderbedarf (SPF)
u Schülerin/Schüler aufgrund vorübergehender geistiger, psychischer
oder körperlicher (Funktions-)Beeinträchtigungen nicht im Stande
dem Unterricht zu folgen
u Beantragung des SPF über Bildungsdirektion
u In Absprache der Schule, Eltern und der Bildungsdirektion erfolgt
Einstufung in den entsprechenden Lehrplan (Sonderschule,
Regelschule)
-> Ziel: bestmögliche Förderung des Kindes
7. Lehrplan Mittelschule
u Ziel: grundlegende Ausbildung je nach Begabung, Interesse und
Fähigkeit und Vorbereitung auf den Übertritt in eine weiterführende
Schule oder auf das Berufsleben
u „Digitale Grundbildung“ verbindliche Übung
„Informatik“ unverbindliche Übung
8. Digitale Grundbildung
u Ziel: Förderung und Vereinigung der digitalen Kompetenz, der
Medienkompetenz und in gewisser Form der politischen Kompetenz
u Einfache informatische Anwendungen im Alltag bis hin zum Arbeiten
mit Algorithmen und der kreativen Nutzung von
Programmiersprachen
9. Informatik
u Ziel: Erlangen von Sicherheit in der Bedienung des Computers und
seiner zusätzlichen Peripheriegeräte
u Kein klar formulierter Lehrplan des Bildungsministeriums
u Klare Strukturierung innerhalb der Schule
10. Persönliche Erfahrungen
Rahmenbedingungen
u Schuljahr 2020/21 -> Distance Learning, Schichtbetrieb,
Regelunterricht
u Ländliche Schule in Graz-Umgebung
u UF Informatik in 1.-4. Klasse (5.-8. Schulstufe)
u Entsprechende Lehrinhalte an den ECDL und der Digitalen
Grundbildung angelehnt
11. Persönliche Erfahrungen
Untersuchungsmethode
u Feldstudie beruhend auf Beobachtungen und meinen persönlichen
Erfahrungen
u Schüler 1: gesamtes Schuljahr selbst unterrichtet -> Stundenbilder/-
reflexionen
u Schüler 2: Beobachtungen und Notizen über mehrere Monate,
Gespräche mit Lehrperson und Vertrauensperson
12. Persönliche Erfahrungen
Beschreibung der Schüler
u Schüler 1:
u 12 Jahre, 1. Klasse
u Frühkindlicher Autismus
u SPF in verschiedensten Fächern seit
drei Jahren
u Begeisterung für die Natur
u Schulassistenz (öfters gewechselt)
u Schüler 2:
u 15 Jahre, 3. Klasse
u Frühkindlicher Autismus
u Starke Sehbehinderung
u Großes Interesse an Rasenmähroboter
u Schulassistenz -> wichtige Bezugsperson
15. Persönliche Erfahrungen
Auswertung
u Gemeinsamkeiten:
u Schulassistenz
u Alltägliche Routine
u Vertiefung in persönliche
Interessen
u Arbeitsplatz zum Wohlfühlen
u Spiele
u Unterschiede:
u Art der Beeinträchtigung
u Lautstärke in der Klasse
u Distanz/Nähe-Verhalten
gegenüber Mitmenschen
u Motivationsverhalten
u Kognitive Möglichkeiten
16. Resümee
u Kann Ergebnisse selbstverständlich nicht auf alle Autisten umlegen
u Gesundes Lernumfeld (Arbeitsplatz und vertraute Personen)
u Abwechslungsreicher Unterricht
u Freiheiten
u Gute Ebene und gutes Klassenklima
u Recht auf Bildung