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Erasmus+ Projekt 2017 - 2019
Erasmus+ Projekt
Auftaktfahrt nach
Kavala/Griechenland/Januar 2018
Auch in diesem Jahr gelang es uns nun mittlerweile schon zum
7. Mal, ein Erasmus+ Projekt an Land zu ziehen.
Das aktuelle Projekt trägt den Titel „Don‘t exclude me!”, auf
deutsch „Schließ‘ mich nicht aus!”. Es sind auch dieses Mal wie-
der 5 Länder mit dabei, und zwar Griechenland mit der Stadt
Kavala, Italien mit der Piazza Armerina auf Sizilien, Bulgarien
mit der Stadt Berkovitza, die Türkei mit der Stadt Carsamba
in der Nähe von Samsun und schließlich die Johannes-de-la-Sal-
le-Schule Aschaffenburg. Interessant ist das Thema Inklusion
alleine schon aufgrund der Präsenz und der aktuellen Diskussi-
on in der deutschen Schul- und Bildungslandschaft.
Im Januar 2018 fuhren die Lehrerin Hacer Boer-Top und der
Lehrer Winfried Pfeuffer nach
Kavala, um das Projekt zu planen.
Wir lernten unsere Kolleginnen und
Kollegen aus den jeweiligen Ländern
kennen und verbanden Projektpla-
nungsarbeit mit dem Erleben von
griechischer Kultur.
Die weiteren Treffen sind im April
2018 mit einer Fahrt nach Bul-
garien geplant (siehe Artikel), im
Schuljahr 2018 – 2019 finden dann Reisen nach Sizilien (Okto-
ber 2018) statt, im Dezember 2018 werden wir Gastgeber für
unsere neuen Freunde sein. Im April steht dann wieder Grie-
chenland auf dem Programm, und das abschließende Treffen
findet letztlich in Carsamba in der
Türkei Anfang Mai statt.
Hierbei versuchen wir wieder,
möglichst vielen Schülerinnen und
Schülern die Gelegenheit zu bieten,
andere Länder, Sitten und Kultu-
ren in einem schulisch – inklusiven
Rahmen kennen zu lernen. Man darf
hierbei nicht vergessen, dass wir
Unser gemeinsames Logo
Unser Erasmus+ Team in der
Schule in Kavala
die einzige Berufsschule zur
sonderpädagogischen Förde-
rung sind, die mit Regelberufsschulen und Gymnasien ein ge-
meinsames Projekt gestalten und durchführen. Wir betreiben
also im besten Sinne „Inklusion“.
Begrüßen möchten wir alle Eltern,
Schülerinnen und Schüler, die be-
reit sind, sich an diesem internati-
onalen Projekt zu beteiligen, sei es,
dass sie sich bereit erklären, Schü-
lerinnen und Schüler aus dem Aus-
land im Dezember 2018 zu beher-
bergen, sei es, bei einer der Reisen
ins Ausland mit zu fahren.
Unser Dank gilt schon jetzt allen Beteiligten am Projekt, also
den Schülerinnen und Schülern, dem Kollegium der Johannes-
de-la-Salle-Schule, der Schulleitung unserer Schule, dem pä-
dagogischen Austauschdienst und allen Stellen und Unterneh-
men der Stadt Aschaffenburg, die dieses Projekt ermöglicht
haben.
Winfried Pfeuffer
Das Erasmus+ Team bei der Arbeit
Kavala – Burg und Hafen
Ein Team mit Visionen
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Erasmus+ Projekt 2017 - 2019
Erasmus+ Projekt:
Fahrt ins Ungewisse:
Berkovitza/Bulgarien/April 2018
18.-24.04.2018 – das war das magi-
sche Datum, an dem wir, das waren
Jenny Apler und Nicklas Zimmer-
mann aus der Klasse BVJ-k, und
Rabia Sahin, Susanne Ritter und
Christoph Scherf aus der Klasse
VK 1, ihre Lehrerin Jutta Kniehl-
Dietz und ihr Lehrer Winfried
Pfeuffer, uns auf ein Wagnis der
besonderen Art begaben: Einer Rei-
se nach Berkovitza in Bulgarien, 70 km nördlich von Bulgariens
Hauptstadt Sofia gelegen.
Mal ehrlich: Wer von uns würde auf
den Gedanken kommen, sich freiwil-
lig in ein völlig unbekanntes Land wie
Bulgarien begeben zu wollen? Italien,
Spanien, Griechenland, sogar die Tür-
kei lassen wir uns alle ja gefallen, aber
Bulgarien? Dazu noch eine Sprache, die
keiner spricht, eine Schrift, die keiner
schreibt, Mahlzeiten, die keiner je ge-
gessen hat....
Nun, Überzeugungsarbeit mussten wir erstaunlicherweise nicht
leisten – wir hatten immerhin 9 Interessenten, die neugierig
genug waren, um sich dafür bewerben zu wollen. „Auf jeden Fall
besser als Schule” - das war der Tenor, der die maßgebliche
Entscheidungshilfe zu leisten vermochte. Schließlich waren es
die genannten 5 Schülerinnen und Schüler, die sich auf eine
Reise ins Ungewisse begaben.
Worum geht es wohl hier?
Richtig, hier rechnen wir
Aufgaben zum Satz des
Pythagoras...
Der Anfang am
Frankfurter Flughafen
Balkan – Punk Begrüßungsritual
Nachdem wir allerdings von
zünftiger Blasmusik empfangen wurden, fühlten wir uns gar nicht
mehr so fremd, ganz im Gegenteil: Unsere bulgarischen Gastge-
ber verstanden es auf hervorragende Weise, dass wir uns binnen
kürzester Zeit pudelwohl fühlten. Sie taten alles, um mit uns in
Kontakt zu kommen. Da verloren wir unsere anfänglichen Ängs-
te, Englisch zu sprechen, und kommunizierten ebenfalls munter
drauf los.
Es war natürlich kein Urlaub pur: Wir
mussten schon etwas leisten. Nach
der sehr komplizierten Berechnung
nach Pythagoras – danke Jenny und
Nicklas, ihr habt das hinbekommen
– kam der Höhepunkt: eine Präsen-
tation unserer Schule und unserer
Stadt, die wir selbstverständlich auf
Englisch hielten.
Daneben blieb genug Zeit, die Gegend rund um Berkovitza kennen
zu lernen. Wir unternahmen Ausflüge in die bulgarische Bergwelt
von Varshets, die übrigens schon vor zwei Jahren von unserer
Schule besucht wurde, damals unter der Leitung von Herrn
Jürgen Harms.
Wir stiegen sogar hinab in des Reich der Hölle, um uns einen
nachhaltigen Eindruck von der bulgarischen Unterwelt zu ver-
schaffen. Und diese war nass, kalt und ungemütlich, entsprach
also gar nicht dem Eindruck, den wir von unseren neuen bulgari-
schen Freunden gewonnen hatten.
Präsentation auf Englisch
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Erasmus+ Projekt 2017 - 2019
Um aber den Himmel nicht zu kurz kommen zu lassen
– nach dem Besuch des Reiches des Teufels – besich-
tigten wir ein christlich – orthodoxes Kloster und schlossen
dort mit Hilfe unserer türkischen Dolmetscherin Rabia doch
glatt eine ewig andauernde Freundschaft mit unseren türkisch
– muslimischen Freunden – auf dem Bild rechts zu sehen....
Nach einem erneuten „Höllenritt ” durch die Schluchten des
Balkan, einem „hell driver” ausgeliefert, dessen Wagenlicht
bei absoluter Finsternis andauernd ausfiel, kamen wir dennoch
heil in Sofia an und warteten darauf, nach Aschaffenburg
zurückkehren zu können. Wir nutzten die Zeit, nicht nur, um
Abrechnung machen zu können – hier Jenny am Laptop, sondern
auch, um das fantastische Erlebnis nochmal Revue passieren zu
lassen. Wir alle kamen zum gleichen Schluss: Der Aufenthalt
in Berkovitza war in jeder Hinsicht absolute Spitzenklasse!
So manche Stimmen unserer geschätzten Mitfahrerinnen und
Mitfahrer ließen sogar verlauten, nach Bulgarien auswandern zu
wollen...aber das erwies sich lediglich als pures Gerücht!
Winfried Pfeuffer
Abrechnung am Flughafen SofiaUnser „hell driver“ und wir