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Julius Reimer
Medientagung in Berlin
28. November 2019
WAS JOURNALIST*INNEN
SOLLEN UND WOLLEN
Vom journalistischen Selbst- und Fremdbild
WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 2
JOURNALISMUS & SEIN PUBLIKUM:
EINE GESTÖRTE BEZIEHUNG?
§ Diskrepanz zwischen dem, was Journalist*innen
anbieten, & dem, was Nutzer*innen nachfragen
(Boczkowski & Mitchelstein, 2017)
§ Polarisierung des Vertrauens in Journalismus
(Jackob et al. 2019; Schultz et al., 2017; Ziegele et al., 2018)
§ Allgegenwärtige Medienkritik in Kommentaren
(Craft et al., 2015; Prochazka & Schweiger, 2016)
§ Mit Medienwandel entstehen neue/zusätzliche
Erwartungen – etwa bzgl. Transparenz,
Partizipation, Dialog –, die enttäuscht werden
(Heise et al., 2014)
Photo: Elijah O‘Donnell auf Unsplash
WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 3
JOURNALISTISCHES SELBST- UND FREMDBILD
§ Die Journalismus-Publikumsbeziehung ist geprägt durch wechselseitige
Erwartungen an- und Vorstellungen voneinander
§ Teil davon ist das sog. Rollenverständnis:
§ Als Selbstbild auf Seite der Journalist*innen umfasst es, was Journalist*innen selbst
als ihre Aufgaben und Ziele in ihrer Rolle als Journalist*in ansehen.
Es entwickelt sich im Wechselspiel mit den Vorstellungen der Journalist*innen von
ihrem Publikum und dessen Erwartungen.
§ Auf Seite des Publikums ist es geprägt durch das, was das Publikum als Aufgaben und
Ziele von Journalist*innen ansieht.
§ Diese Selbsterwartungen von Journalist*innen und Fremderwartungen des Publikums
an sie können mehr oder weniger kongruent sein.
WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 4
WIR HABEN UNS GEFRAGT:
§ Welche journalistischen Aufgaben
sind der deutschen Bevölkerung
wie wichtig?
§ Wie verhält sich das zum
Rollenselbstbild der
Journalist*innen?
Photo: Emily Morten auf Unsplash
WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 5
METHODE
§ Deutscher Teil der „Worlds of Journalism“-Studie
(Steindl et al., 2017)
§ Repräsentative Telefon-/Onlinebefragung unter
deutschen Journalist*innen
§ N = 775
§ 21 Items zu unterschiedlichen Rollenaspekten
§ Bewertung mittels 5-stufiger Likert-Skala von „1“ =
„unwichtig“ bis „5“ = „extrem wichtig“
Journalist*innen
§ Repräsentative telefonische Bevölkerungsbefragung
in Deutschland
§ N = 1.000
§ 21 Rollenitems aus WoJ-Studie, angepasst für
Bevölkerung
§ 13 additional Items zu neuen Rollenaspekten
§ Alter, Geschlecht, Bildung, politische Einstellung,
„hard news“-Affinität, Nachrichtennutzung online/in
sozialen Medien, Beteiligung im Journalismus
§ Zusätzliche Gewichtung der Daten zur Anpassung an
Bevölkerungsparameter
Bevölkerung
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ERGEBNISSE
unwichtig
extrem
wichtig
extrem
wichtig
PD1 Inhalte anbieten, die ein möglichst großes Publikum anziehen***
PD2 Dinge so berichten, wie sie sind
DW1 Ein unparteiischer Beobachter sein*
DW2
Informationen vermitteln, die Menschen zu politischen
Entscheidungen befähigen***
DW3 Die Regierung kontrollieren***
DW4 Die Wirtschaft kontrollieren***
An Aktuelles Geschehen einordnen und analysieren***
CC1 Die öffentliche Meinung beeinflussen***
CC2 Für sozialen Wandel eintreten***
CC3 Die politische Tagesordnung bestimmen***
CC4 Menschen zur Teilhabe am politischen Geschehen motivieren***
CC5 Toleranz und kulturelle Vielfalt fördern***
CC6 Menschen die Möglichkeit geben, ihre Ansichten zu artikulieren***
CC7 Ein Gegengewicht zur Regierung bilden***
Ed Das Publikum bilden*
En Unterhaltung und Entspannung bieten***
OF1 Regierungspolitik unterstützen***
OF2 Ein positives Bild der Regierung vermitteln***
OF3 Nationale Entwicklung unterstützen***
Se Rat, Orientierung und Hilfestellung für den Alltag bieten***
Wo Als Erzähler die Welt in Geschichten vermitteln***
* p < .05; ** p < .01; *** p < .001 (t- bzw. Welch-Test) Journalist*innen
Bürger*innen
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PD1 Inhalte anbieten, die ein möglichst großes Publikum anziehen***
PD2 Dinge so berichten, wie sie sind
DW1 Ein unparteiischer Beobachter sein*
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Informationen vermitteln, die Menschen zu politischen
Entscheidungen befähigen***
DW3 Die Regierung kontrollieren***
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An Aktuelles Geschehen einordnen und analysieren***
CC1 Die öffentliche Meinung beeinflussen***
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CC3 Die politische Tagesordnung bestimmen***
CC4 Menschen zur Teilhabe am politischen Geschehen motivieren***
CC5 Toleranz und kulturelle Vielfalt fördern***
CC6 Menschen die Möglichkeit geben, ihre Ansichten zu artikulieren***
CC7 Ein Gegengewicht zur Regierung bilden***
Ed Das Publikum bilden*
En Unterhaltung und Entspannung bieten***
OF1 Regierungspolitik unterstützen***
OF2 Ein positives Bild der Regierung vermitteln***
OF3 Nationale Entwicklung unterstützen***
Se Rat, Orientierung und Hilfestellung für den Alltag bieten***
Wo Als Erzähler die Welt in Geschichten vermitteln***
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PD1 Inhalte anbieten, die ein möglichst großes Publikum anziehen***
PD2 Dinge so berichten, wie sie sind
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Informationen vermitteln, die Menschen zu politischen
Entscheidungen befähigen***
DW3 Die Regierung kontrollieren***
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An Aktuelles Geschehen einordnen und analysieren***
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CC2 Für sozialen Wandel eintreten***
CC3 Die politische Tagesordnung bestimmen***
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CC5 Toleranz und kulturelle Vielfalt fördern***
CC6 Menschen die Möglichkeit geben, ihre Ansichten zu artikulieren***
CC7 Ein Gegengewicht zur Regierung bilden***
Ed Das Publikum bilden*
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Se Rat, Orientierung und Hilfestellung für den Alltag bieten***
Wo Als Erzähler die Welt in Geschichten vermitteln***
ERGEBNISSE: WAS JOURNALIST*INNEN SOLLEN & SOGAR NOCH MEHR WOLLEN
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PD2 Dinge so berichten, wie sie sind
DW1 Ein unparteiischer Beobachter sein*
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Informationen vermitteln, die Menschen zu politischen
Entscheidungen befähigen***
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An Aktuelles Geschehen einordnen und analysieren***
CC1 Die öffentliche Meinung beeinflussen***
CC2 Für sozialen Wandel eintreten***
CC3 Die politische Tagesordnung bestimmen***
CC4 Menschen zur Teilhabe am politischen Geschehen motivieren***
CC5 Toleranz und kulturelle Vielfalt fördern***
CC6 Menschen die Möglichkeit geben, ihre Ansichten zu artikulieren***
CC7 Ein Gegengewicht zur Regierung bilden***
Ed Das Publikum bilden*
En Unterhaltung und Entspannung bieten***
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OF2 Ein positives Bild der Regierung vermitteln***
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Se Rat, Orientierung und Hilfestellung für den Alltag bieten***
Wo Als Erzähler die Welt in Geschichten vermitteln***
ERGEBNISSE: WAS JOURNALIST*INNEN SOLLEN & WOLLEN – ABER NICHT SO SEHR
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PD1 Inhalte anbieten, die ein möglichst großes Publikum anziehen***
PD2 Dinge so berichten, wie sie sind
DW1 Ein unparteiischer Beobachter sein*
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Informationen vermitteln, die Menschen zu politischen
Entscheidungen befähigen***
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Ed Das Publikum bilden*
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DW4 Die Wirtschaft kontrollieren***
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Se Rat, Orientierung und Hilfestellung für den Alltag bieten***
Wo Als Erzähler die Welt in Geschichten vermitteln***
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PD2 Dinge so berichten, wie sie sind
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Entscheidungen befähigen***
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DW4 Die Wirtschaft kontrollieren***
An Aktuelles Geschehen einordnen und analysieren***
CC1 Die öffentliche Meinung beeinflussen***
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CC3 Die politische Tagesordnung bestimmen***
CC4 Menschen zur Teilhabe am politischen Geschehen motivieren***
CC5 Toleranz und kulturelle Vielfalt fördern***
CC6 Menschen die Möglichkeit geben, ihre Ansichten zu artikulieren***
CC7 Ein Gegengewicht zur Regierung bilden***
Ed Das Publikum bilden*
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OF3 Nationale Entwicklung unterstützen***
Se Rat, Orientierung und Hilfestellung für den Alltag bieten***
Wo Als Erzähler die Welt in Geschichten vermitteln***
ERGEBNISSE: WAS JOURNALIST*INNEN SOLLEN, ABER (EHER) NICHT WOLLEN
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Bürger*innen
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DIE ERWEITERTEN ERWARTUNGEN DER BEVÖLKERUNG
ID N = 972–999 M
Tr2 Dem Publikum erläutern, auf welchen Quellen die Berichterstattung beruht 4,20
Cri Kritik an Missständen üben 4,15
CJ1 Auch Lösungsmöglichkeiten aufzeigen, wenn über Probleme berichtet wird 3,87
Dia Mit dem Publikum in einen Dialog treten über aktuelle Themen 3,85
Tr3 Dem Publikum erläutern und was man nicht oder nicht sicher weiß 3,83
Tr1 Dem Publikum erläutern, warum welche Themen berichtet werden 3,82
CJ2 Positive Ideale vermitteln 3,61
Top Gesprächsstoff liefern 3,45
Mod
Diskussionen zwischen den Nutzern moderieren (z. B. in Kommentarbereichen oder in sozialen
Medien)
3,45
Com Mit dem Publikum eine „Gemeinschaft“ bilden und pflegen 3,35
UGC
Nutzern eine Möglichkeit geben, selbst erstellte Inhalte, wie z.B. Fotos, Videos oder Artikel, zu
veröffentlichen
3,07
Gat Weniger selbst Beiträge erstellen, sondern eher auf Inhalte aus anderen Quellen hinweisen 3,04
Use Nutzerkommentare aus sozialen Medien stärker in journalistische Beiträge einbinden 2,99
WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 15
DAS „MULTIPLE PUBLIKUM“ & SEINE UNTERSCHIEDLICHEN ERWARTUNGEN
Bürger*in ≠ Nutzer*in ≠ Nutzer*in
§ Ältere Befragte bewerten viele Rollenaspekte als signifikant wichtiger – mit Ausnahme der
Aufgabe, „Dinge so zu berichten, wie sie sind“
§ Frauen legen mehr Wert auf einige der „neuen“ Rollenaspekte, etwa Dialog, Transparenz
der Themenauswahl, Diskussionsmoderation, Gemeinschaftsbildung
§ Formal höher Gebildete befürworten (noch) deutlicher objektive Berichterstattung, Analyse
& Einordnung sowie politisch-informationelles „Empowerment“; ebenso: Transparenz
§ Befragte an den politischen Rändern unterscheiden sich in ihren Erwartungen von der Mitte
– manchmal in die gleiche, manchmal in entgegengesetzte Richtungen
§ Analyse mit Blick auf unterschiedliche Mediennutzung sowie „alte“ & „neue“ Bundesländer
noch ausstehend...
WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 16
FAZIT
§ Journalist*innen & Bürger*innen erachten übereinstimmend die klassischen Funktionen der unbeteiligten
Beobachtung, objektiven Berichterstattung sowie Analyse & Einordnung als besonders wichtig.
§ Beide Seiten sehen „softere“ Rollenaspekte (Service, Unterhaltung, Geschichten erzählen) als etwas bis sehr
wichtig an; allerdings legen Journalist*innen hierauf noch mehr Wert.
§ Beide Seiten sehen auch „härtere“ Rollenaspekte, die mit politischer Teilhabe zusammenhängen, als etwas bis
sehr wichtig an; allerdings legen Bürger*innen hierauf noch mehr Wert.
§ Nur Rollenaspekte, die als „Manipulation“ des Publikums im Hinblick auf politische Entscheidungen betrachtet
werden könnten, werden als (eher) unwichtig bewertet; allerdings lehnen nur Journalist*innen diese deutlich
ab, und dann auch nur einige.
§ Bürger*innen legen etwas bis viel Wert auf potenziell „neue“ Rollenaspekte, etwa auf Transparenz von Quellen,
Themenauswahl & Gewissheit; auf konstruktiven Journalismus; sowie auf Dialog mit dem Publikum.
§ Was wir (noch) nicht wissen: wie gut Journalist*innen ihre Vorstellungen auch in ihrer Arbeit umsetzen können
& inwiefern Bürger*innen ihre Erwartungen tatsächlich auch als erfüllt ansehen.
Julius Reimer
Medientagung in Berlin
28. November 2019
VIELEN DANK FÜR IHRE
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Julius Reimer 2019 Was Journalist*innen sollen und wollen

  • 1. Julius Reimer Medientagung in Berlin 28. November 2019 WAS JOURNALIST*INNEN SOLLEN UND WOLLEN Vom journalistischen Selbst- und Fremdbild
  • 2. WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 2 JOURNALISMUS & SEIN PUBLIKUM: EINE GESTÖRTE BEZIEHUNG? § Diskrepanz zwischen dem, was Journalist*innen anbieten, & dem, was Nutzer*innen nachfragen (Boczkowski & Mitchelstein, 2017) § Polarisierung des Vertrauens in Journalismus (Jackob et al. 2019; Schultz et al., 2017; Ziegele et al., 2018) § Allgegenwärtige Medienkritik in Kommentaren (Craft et al., 2015; Prochazka & Schweiger, 2016) § Mit Medienwandel entstehen neue/zusätzliche Erwartungen – etwa bzgl. Transparenz, Partizipation, Dialog –, die enttäuscht werden (Heise et al., 2014) Photo: Elijah O‘Donnell auf Unsplash
  • 3. WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 3 JOURNALISTISCHES SELBST- UND FREMDBILD § Die Journalismus-Publikumsbeziehung ist geprägt durch wechselseitige Erwartungen an- und Vorstellungen voneinander § Teil davon ist das sog. Rollenverständnis: § Als Selbstbild auf Seite der Journalist*innen umfasst es, was Journalist*innen selbst als ihre Aufgaben und Ziele in ihrer Rolle als Journalist*in ansehen. Es entwickelt sich im Wechselspiel mit den Vorstellungen der Journalist*innen von ihrem Publikum und dessen Erwartungen. § Auf Seite des Publikums ist es geprägt durch das, was das Publikum als Aufgaben und Ziele von Journalist*innen ansieht. § Diese Selbsterwartungen von Journalist*innen und Fremderwartungen des Publikums an sie können mehr oder weniger kongruent sein.
  • 4. WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 4 WIR HABEN UNS GEFRAGT: § Welche journalistischen Aufgaben sind der deutschen Bevölkerung wie wichtig? § Wie verhält sich das zum Rollenselbstbild der Journalist*innen? Photo: Emily Morten auf Unsplash
  • 5. WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 5 METHODE § Deutscher Teil der „Worlds of Journalism“-Studie (Steindl et al., 2017) § Repräsentative Telefon-/Onlinebefragung unter deutschen Journalist*innen § N = 775 § 21 Items zu unterschiedlichen Rollenaspekten § Bewertung mittels 5-stufiger Likert-Skala von „1“ = „unwichtig“ bis „5“ = „extrem wichtig“ Journalist*innen § Repräsentative telefonische Bevölkerungsbefragung in Deutschland § N = 1.000 § 21 Rollenitems aus WoJ-Studie, angepasst für Bevölkerung § 13 additional Items zu neuen Rollenaspekten § Alter, Geschlecht, Bildung, politische Einstellung, „hard news“-Affinität, Nachrichtennutzung online/in sozialen Medien, Beteiligung im Journalismus § Zusätzliche Gewichtung der Daten zur Anpassung an Bevölkerungsparameter Bevölkerung
  • 6. WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 7 ERGEBNISSE unwichtig extrem wichtig extrem wichtig PD1 Inhalte anbieten, die ein möglichst großes Publikum anziehen*** PD2 Dinge so berichten, wie sie sind DW1 Ein unparteiischer Beobachter sein* DW2 Informationen vermitteln, die Menschen zu politischen Entscheidungen befähigen*** DW3 Die Regierung kontrollieren*** DW4 Die Wirtschaft kontrollieren*** An Aktuelles Geschehen einordnen und analysieren*** CC1 Die öffentliche Meinung beeinflussen*** CC2 Für sozialen Wandel eintreten*** CC3 Die politische Tagesordnung bestimmen*** CC4 Menschen zur Teilhabe am politischen Geschehen motivieren*** CC5 Toleranz und kulturelle Vielfalt fördern*** CC6 Menschen die Möglichkeit geben, ihre Ansichten zu artikulieren*** CC7 Ein Gegengewicht zur Regierung bilden*** Ed Das Publikum bilden* En Unterhaltung und Entspannung bieten*** OF1 Regierungspolitik unterstützen*** OF2 Ein positives Bild der Regierung vermitteln*** OF3 Nationale Entwicklung unterstützen*** Se Rat, Orientierung und Hilfestellung für den Alltag bieten*** Wo Als Erzähler die Welt in Geschichten vermitteln*** * p < .05; ** p < .01; *** p < .001 (t- bzw. Welch-Test) Journalist*innen Bürger*innen
  • 7. WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 8 PD1 Inhalte anbieten, die ein möglichst großes Publikum anziehen*** PD2 Dinge so berichten, wie sie sind DW1 Ein unparteiischer Beobachter sein* DW2 Informationen vermitteln, die Menschen zu politischen Entscheidungen befähigen*** DW3 Die Regierung kontrollieren*** DW4 Die Wirtschaft kontrollieren*** An Aktuelles Geschehen einordnen und analysieren*** CC1 Die öffentliche Meinung beeinflussen*** CC2 Für sozialen Wandel eintreten*** CC3 Die politische Tagesordnung bestimmen*** CC4 Menschen zur Teilhabe am politischen Geschehen motivieren*** CC5 Toleranz und kulturelle Vielfalt fördern*** CC6 Menschen die Möglichkeit geben, ihre Ansichten zu artikulieren*** CC7 Ein Gegengewicht zur Regierung bilden*** Ed Das Publikum bilden* En Unterhaltung und Entspannung bieten*** OF1 Regierungspolitik unterstützen*** OF2 Ein positives Bild der Regierung vermitteln*** OF3 Nationale Entwicklung unterstützen*** Se Rat, Orientierung und Hilfestellung für den Alltag bieten*** Wo Als Erzähler die Welt in Geschichten vermitteln*** ERGEBNISSE: WAS JOURNALIST*INNEN SOLLEN & WOLLEN unwichtig extrem wichtig extrem wichtig * p < .05; ** p < .01; *** p < .001 (t- bzw. Welch-Test) Journalist*innen Bürger*innen
  • 8. WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 9 PD1 Inhalte anbieten, die ein möglichst großes Publikum anziehen*** PD2 Dinge so berichten, wie sie sind DW1 Ein unparteiischer Beobachter sein* DW2 Informationen vermitteln, die Menschen zu politischen Entscheidungen befähigen*** DW3 Die Regierung kontrollieren*** DW4 Die Wirtschaft kontrollieren*** An Aktuelles Geschehen einordnen und analysieren*** CC1 Die öffentliche Meinung beeinflussen*** CC2 Für sozialen Wandel eintreten*** CC3 Die politische Tagesordnung bestimmen*** CC4 Menschen zur Teilhabe am politischen Geschehen motivieren*** CC5 Toleranz und kulturelle Vielfalt fördern*** CC6 Menschen die Möglichkeit geben, ihre Ansichten zu artikulieren*** CC7 Ein Gegengewicht zur Regierung bilden*** Ed Das Publikum bilden* En Unterhaltung und Entspannung bieten*** OF1 Regierungspolitik unterstützen*** OF2 Ein positives Bild der Regierung vermitteln*** OF3 Nationale Entwicklung unterstützen*** Se Rat, Orientierung und Hilfestellung für den Alltag bieten*** Wo Als Erzähler die Welt in Geschichten vermitteln*** ERGEBNISSE: WAS JOURNALIST*INNEN SOLLEN & SOGAR NOCH MEHR WOLLEN unwichtig extrem wichtig extrem wichtig * p < .05; ** p < .01; *** p < .001 (t- bzw. Welch-Test) Journalist*innen Bürger*innen
  • 9. WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 10 PD1 Inhalte anbieten, die ein möglichst großes Publikum anziehen*** PD2 Dinge so berichten, wie sie sind DW1 Ein unparteiischer Beobachter sein* DW2 Informationen vermitteln, die Menschen zu politischen Entscheidungen befähigen*** DW3 Die Regierung kontrollieren*** DW4 Die Wirtschaft kontrollieren*** An Aktuelles Geschehen einordnen und analysieren*** CC1 Die öffentliche Meinung beeinflussen*** CC2 Für sozialen Wandel eintreten*** CC3 Die politische Tagesordnung bestimmen*** CC4 Menschen zur Teilhabe am politischen Geschehen motivieren*** CC5 Toleranz und kulturelle Vielfalt fördern*** CC6 Menschen die Möglichkeit geben, ihre Ansichten zu artikulieren*** CC7 Ein Gegengewicht zur Regierung bilden*** Ed Das Publikum bilden* En Unterhaltung und Entspannung bieten*** OF1 Regierungspolitik unterstützen*** OF2 Ein positives Bild der Regierung vermitteln*** OF3 Nationale Entwicklung unterstützen*** Se Rat, Orientierung und Hilfestellung für den Alltag bieten*** Wo Als Erzähler die Welt in Geschichten vermitteln*** ERGEBNISSE: WAS JOURNALIST*INNEN SOLLEN & WOLLEN – ABER NICHT SO SEHR unwichtig extrem wichtig extrem wichtig * p < .05; ** p < .01; *** p < .001 (t- bzw. Welch-Test) Journalist*innen Bürger*innen
  • 10. WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 11 PD1 Inhalte anbieten, die ein möglichst großes Publikum anziehen*** PD2 Dinge so berichten, wie sie sind DW1 Ein unparteiischer Beobachter sein* DW2 Informationen vermitteln, die Menschen zu politischen Entscheidungen befähigen*** DW3 Die Regierung kontrollieren*** DW4 Die Wirtschaft kontrollieren*** An Aktuelles Geschehen einordnen und analysieren*** CC1 Die öffentliche Meinung beeinflussen*** CC2 Für sozialen Wandel eintreten*** CC3 Die politische Tagesordnung bestimmen*** CC4 Menschen zur Teilhabe am politischen Geschehen motivieren*** CC5 Toleranz und kulturelle Vielfalt fördern*** CC6 Menschen die Möglichkeit geben, ihre Ansichten zu artikulieren*** CC7 Ein Gegengewicht zur Regierung bilden*** Ed Das Publikum bilden* En Unterhaltung und Entspannung bieten*** OF1 Regierungspolitik unterstützen*** OF2 Ein positives Bild der Regierung vermitteln*** OF3 Nationale Entwicklung unterstützen*** Se Rat, Orientierung und Hilfestellung für den Alltag bieten*** Wo Als Erzähler die Welt in Geschichten vermitteln*** ERGEBNISSE: WAS JOURNALIST*INNEN NICHT SOLLEN & AUCH NICHT WOLLEN unwichtig extrem wichtig extrem wichtig * p < .05; ** p < .01; *** p < .001 (t- bzw. Welch-Test) Journalist*innen Bürger*innen
  • 11. WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 12 ERGEBNISSE: WAS JOURNALIST*INNEN NICHT SOLLEN, ABER WOLLEN unwichtig extrem wichtig extrem wichtig PD1 Inhalte anbieten, die ein möglichst großes Publikum anziehen*** PD2 Dinge so berichten, wie sie sind DW1 Ein unparteiischer Beobachter sein* DW2 Informationen vermitteln, die Menschen zu politischen Entscheidungen befähigen*** DW3 Die Regierung kontrollieren*** DW4 Die Wirtschaft kontrollieren*** An Aktuelles Geschehen einordnen und analysieren*** CC1 Die öffentliche Meinung beeinflussen*** CC2 Für sozialen Wandel eintreten*** CC3 Die politische Tagesordnung bestimmen*** CC4 Menschen zur Teilhabe am politischen Geschehen motivieren*** CC5 Toleranz und kulturelle Vielfalt fördern*** CC6 Menschen die Möglichkeit geben, ihre Ansichten zu artikulieren*** CC7 Ein Gegengewicht zur Regierung bilden*** Ed Das Publikum bilden* En Unterhaltung und Entspannung bieten*** OF1 Regierungspolitik unterstützen*** OF2 Ein positives Bild der Regierung vermitteln*** OF3 Nationale Entwicklung unterstützen*** Se Rat, Orientierung und Hilfestellung für den Alltag bieten*** Wo Als Erzähler die Welt in Geschichten vermitteln*** * p < .05; ** p < .01; *** p < .001 (t- bzw. Welch-Test) Journalist*innen Bürger*innen
  • 12. WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 13 PD1 Inhalte anbieten, die ein möglichst großes Publikum anziehen*** PD2 Dinge so berichten, wie sie sind DW1 Ein unparteiischer Beobachter sein* DW2 Informationen vermitteln, die Menschen zu politischen Entscheidungen befähigen*** DW3 Die Regierung kontrollieren*** DW4 Die Wirtschaft kontrollieren*** An Aktuelles Geschehen einordnen und analysieren*** CC1 Die öffentliche Meinung beeinflussen*** CC2 Für sozialen Wandel eintreten*** CC3 Die politische Tagesordnung bestimmen*** CC4 Menschen zur Teilhabe am politischen Geschehen motivieren*** CC5 Toleranz und kulturelle Vielfalt fördern*** CC6 Menschen die Möglichkeit geben, ihre Ansichten zu artikulieren*** CC7 Ein Gegengewicht zur Regierung bilden*** Ed Das Publikum bilden* En Unterhaltung und Entspannung bieten*** OF1 Regierungspolitik unterstützen*** OF2 Ein positives Bild der Regierung vermitteln*** OF3 Nationale Entwicklung unterstützen*** Se Rat, Orientierung und Hilfestellung für den Alltag bieten*** Wo Als Erzähler die Welt in Geschichten vermitteln*** ERGEBNISSE: WAS JOURNALIST*INNEN SOLLEN, ABER (EHER) NICHT WOLLEN unwichtig extrem wichtig extrem wichtig * p < .05; ** p < .01; *** p < .001 (t- bzw. Welch-Test) Journalist*innen Bürger*innen
  • 13. WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 14 DIE ERWEITERTEN ERWARTUNGEN DER BEVÖLKERUNG ID N = 972–999 M Tr2 Dem Publikum erläutern, auf welchen Quellen die Berichterstattung beruht 4,20 Cri Kritik an Missständen üben 4,15 CJ1 Auch Lösungsmöglichkeiten aufzeigen, wenn über Probleme berichtet wird 3,87 Dia Mit dem Publikum in einen Dialog treten über aktuelle Themen 3,85 Tr3 Dem Publikum erläutern und was man nicht oder nicht sicher weiß 3,83 Tr1 Dem Publikum erläutern, warum welche Themen berichtet werden 3,82 CJ2 Positive Ideale vermitteln 3,61 Top Gesprächsstoff liefern 3,45 Mod Diskussionen zwischen den Nutzern moderieren (z. B. in Kommentarbereichen oder in sozialen Medien) 3,45 Com Mit dem Publikum eine „Gemeinschaft“ bilden und pflegen 3,35 UGC Nutzern eine Möglichkeit geben, selbst erstellte Inhalte, wie z.B. Fotos, Videos oder Artikel, zu veröffentlichen 3,07 Gat Weniger selbst Beiträge erstellen, sondern eher auf Inhalte aus anderen Quellen hinweisen 3,04 Use Nutzerkommentare aus sozialen Medien stärker in journalistische Beiträge einbinden 2,99
  • 14. WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 15 DAS „MULTIPLE PUBLIKUM“ & SEINE UNTERSCHIEDLICHEN ERWARTUNGEN Bürger*in ≠ Nutzer*in ≠ Nutzer*in § Ältere Befragte bewerten viele Rollenaspekte als signifikant wichtiger – mit Ausnahme der Aufgabe, „Dinge so zu berichten, wie sie sind“ § Frauen legen mehr Wert auf einige der „neuen“ Rollenaspekte, etwa Dialog, Transparenz der Themenauswahl, Diskussionsmoderation, Gemeinschaftsbildung § Formal höher Gebildete befürworten (noch) deutlicher objektive Berichterstattung, Analyse & Einordnung sowie politisch-informationelles „Empowerment“; ebenso: Transparenz § Befragte an den politischen Rändern unterscheiden sich in ihren Erwartungen von der Mitte – manchmal in die gleiche, manchmal in entgegengesetzte Richtungen § Analyse mit Blick auf unterschiedliche Mediennutzung sowie „alte“ & „neue“ Bundesländer noch ausstehend...
  • 15. WAS JOURNALIST*INNEN WOLLEN UND SOLLEN | REIMER | 16 FAZIT § Journalist*innen & Bürger*innen erachten übereinstimmend die klassischen Funktionen der unbeteiligten Beobachtung, objektiven Berichterstattung sowie Analyse & Einordnung als besonders wichtig. § Beide Seiten sehen „softere“ Rollenaspekte (Service, Unterhaltung, Geschichten erzählen) als etwas bis sehr wichtig an; allerdings legen Journalist*innen hierauf noch mehr Wert. § Beide Seiten sehen auch „härtere“ Rollenaspekte, die mit politischer Teilhabe zusammenhängen, als etwas bis sehr wichtig an; allerdings legen Bürger*innen hierauf noch mehr Wert. § Nur Rollenaspekte, die als „Manipulation“ des Publikums im Hinblick auf politische Entscheidungen betrachtet werden könnten, werden als (eher) unwichtig bewertet; allerdings lehnen nur Journalist*innen diese deutlich ab, und dann auch nur einige. § Bürger*innen legen etwas bis viel Wert auf potenziell „neue“ Rollenaspekte, etwa auf Transparenz von Quellen, Themenauswahl & Gewissheit; auf konstruktiven Journalismus; sowie auf Dialog mit dem Publikum. § Was wir (noch) nicht wissen: wie gut Journalist*innen ihre Vorstellungen auch in ihrer Arbeit umsetzen können & inwiefern Bürger*innen ihre Erwartungen tatsächlich auch als erfüllt ansehen.
  • 16. Julius Reimer Medientagung in Berlin 28. November 2019 VIELEN DANK FÜR IHRE AUFMERKSAMKEIT!