2. Samir L. Iranee, Dipl.- Betriebswirt / MBA, Arabienkunde- Arabischkurse- Interkulturelles Training, www.iranee.de 2
Wo kommen die arabischen Flüchtlinge her?
Flüchtlinge als Patienten
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Interkulturelle Kompetenz
• Fähigkeit, mit Angehörigen andererKulturen -
effektiv und angemessen zu agieren.
− EigeneKultur reflektieren
− mit fremden Werten + Normen befassen
− FremdeHandlungen einordnen + verstehen
Islam-/Arabienkompetenz:
– Wissen, Sensibilität, Vertrautheit mit islamischen
Verhalten im Alltag
– Landeskunde
– Sprachkenntnisse
Flüchtlinge als Patienten
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Kompetenzdenken und Sachorientierung,
Leistungsprinzip und Pflichterfüllung
Pünktlichkeit, Zeit- und Uhrenfixiertheit
Streit- und Schuldkultur sowieKonflikt alsMotivation
Verbindlichkeit und Vernunft
Selbstkontrolleund Eigenverantwortung
Individualismus
Religion ist fast nur Privatsache
MittlereHierarchie/ Tendenz zur Hierarchieabbau
AbsoluteTrennung von Beruf und Privat
PersönlichesEigentum ist heilig
Geschlechterrollendifferenzierung/Rollenvermischung
Flüchtlinge als Patienten
Deutsche Kulturstandards
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Beziehungsorientierung / dichteBeziehungsnetze
Gastfreundschaft / Aufmerksamkeit
GeringeZeitorientierung
Schamkultur (Stolz, Ehre- und Gesichtswahren)
AbsoluteAutoritätsorientierung
Kollektivismusund Gruppenfixierung
Familienorientierung
StarkeReligiosität
SteileHierarchie/ Senioritätsprinzip
KeineTrennung von Beruf und Privat
Gelassenheit (IBM)
Sich in Szenesetzen (Einsatz von Statussymbolen)
Geschlechterrollen / -trennung in der Öffentlichkeit
•
Flüchtlinge als Patienten
Islamisch-arabische Kulturstandards
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Bazar-Mentalität: extremeNeigung zu langen
Verhandlungen und Feilschen – nicht nur im Geschäftsleben
Kaum Trennung zwischen Arbeit und privatem Leben. Oft
sogar Vorrang desPrivaten
Meistensgilt dasBesprochene, daGeschriebenesnicht viel
zählt
Konfliktvermeidung ist obligatorisch (versusmaximale
Forderung stellen)
OffeneKritik, Mängelrügen und direkteZurechtweisungen
sind verpönt
6
Flüchtlinge als Patienten
Weitere arabisch-islamische Kulturstandards
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Begrüßungsrituale im Vergleich
Deutsches Verhalten:
– Dauer: kurz – zwei Sätze
– Damezuerst Hand geben, fester Händedruck
– Geben sich nur beim formellen Vorstellen dieHand
Islamisches-Arabisches Verhalten:
− Dauer: bisca.15 Minuten und länger
− Ältester Person zuerst Hand geben, leichtes, aber dafür
längeresHändeschütteln (biszu 5 Sek.)
− Geben sich bei jeden Treffen dierechteHand
− Auf jeden Fall wird sich ausführlich nach dem Befinden
und der Familieerkundigt
Flüchtlinge als Patienten
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Gesundheit und Krankheit im Islam
Flüchtlinge als Patienten
• Krankheit alsPrüfung
• Gott ist dieheilendeKraft
• Muslim ist verpflichtet, Kraft und Geduld
aufzubringen
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Akzeptanz, Respekt & Rücksichtnahme
Toleranz für dasEinhalten von religiösen Regeln
AusreichendeInformation
Zeit nehmen für dasEintrittsgespräch
Flüchtlinge als Patienten
Erwartung an das medizinische Pflegepersonal
Status von Ärzten
großesAnsehen
Autoritätsperson
hoheErwartungen an Ärzte
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Speisegesetze /Ernährung
Flüchtlinge als Patienten
Essen hoher Stellenwert
Misstrauen gegenüber Essen in westlichen Ländern, aus
Angst eskönnteverboteneNahrungsmittel enthalten
Absolut verboten „Haram“:
Schweinefleisch, Blut & Alkohol
Bspw. zu beachten: Gelatine, Blutwurst, Medikamente
mit Alkohol
Nicht Einhalten von Diätvorschriften wg. anderer
Vorstellungen über nahrhaftesEssen
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Kleidung &Intimsphäre
Flüchtlinge als Patienten
Stark ausgeprägtes Schamgefühl bei beiden
Geschlechtern
Deshalb:
GrößtmöglicheDiskretion (Laken, Vorhängeetc.)
DasAblegen von Kleidung (und Hijab o. Kopftuch) auf
erforderlichesMinimum reduzieren
Diagnostik, Behandlung & Pflegedurch
gleichgeschlechtlichePersonen
Problematisch, wenn weiblichesPflegepersonal einen
Mann berührt oder umgekehrt ein Pfleger eineFrau
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Gebete bei gläubigen Muslimen
Flüchtlinge als Patienten
Fünf Pflichtgebeteam Tag (festgelegteZeiten)
RituelleWaschung mit fließendem Wasser vor dem
Gebet
Ort desGebetsmusssauber und ruhig sein
BettlägerigePatienten können dieWaschung & das
Gebet auch verrichten
Anwesenheit anderer Personen stört dasGebet nicht,
allerdingsnicht vor dem Betenden vorbeigehen
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Fastenmonat Ramadan
Flüchtlinge als Patienten
Ist eineder fünf Säulen desIslams
Wird meist auch von weniger religiösen Muslimen
eingehalten
Gefastet wird vom Morgengrauen biszum
Sonnenuntergang
In dieser Zeit darf nichtsin den Körper eindringen, .d.h.
nicht nur Nahrung & Getränke, sondern auch Infusion,
Injektionen, Tropfen, Tabletten & Salben
Der Koran entbindet jedoch Schwerkrankeund
Schwangere, wenn esihnen schaden würde, vom Fasten
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Sterben &Tod
Flüchtlinge als Patienten
Sterbende, wenn möglich mit dem Gesicht Richtung
Mekkabetten
Den Sterbenden nieallein lassen und immer wieder zu
trinken zu geben
Nach dem Tod musseineGanzkörperwaschung erfolgen
– in der Regel durch Verwandteoder eine/n
Glaubensbruder/-schwester
Obduktionen sind verboten
Nach der Waschung soll der Verstorbenein weiße
Tücher gehüllt und möglichst am selben Tag beerdigt
werden