euw gibt einen kurzen Überblick über die wichtigsten Dateiformate, deren Vor- und Nachteile und die sich daraus ergebenden Verwendungsmöglichkeiten und Empfehlungen
2. KURZ VORAB:
FARBRÄUME
CMYK
- CYMK-Bilder setzen sich aus vier Farbkanälen zusammen,
die alle in der Regel mit 8 Bit Genauigkeit angegebene Farbwerte enthalten können.
RGB
- RGB-Bilder enthalten im Gegensatz zu CMYK nur drei Kanäle,
sind also ca. 1/4 kleiner als CMYK-Daten.
- Allerdings benutzt RGB ein anderes Model der Farbzusammensetzung (additiv)
und besitzt keinen eigenen Schwarzkanal.
- Dieses Format wird für sämtliche Ausgabeformate am Bildschirm verwendet
(Internet, Präsentationen, Ansichts-PDFs, Digitale Fotos, …)
Graustufen
- Graustufenbilder enthalten lediglich einen Kanal (in der Regel 8 Bit)
mit Informationen für Schwarz.
- Daher sind diese Bilder sehr viel kleinerer als CMYK-Bilder,
obwohl die gleichen Bildinformationen enthalten sein können.
3. DATEI-FORMATE
PIXEL
Pixelbilder setzen sich aus einer festen Matrix von einzelnen Bildpunkten – den Pixeln –
zusammen.
Sie kommen bei komplexen Bildstrukturen wie Fotos zum Einsatz und
können nicht ohne Informationsverlust vergrößert oder verkleinert werden.
Je höher die Anzahl der Pixel ist, desto detaillierter kann das Bild dargestellt werden.
Die Pixelmaße eines Bildes gibt dabei in erster Linie nur die Größe der Datei an.
Im DRUCK gibt die Auflösung eines Bildes an, wieviele Pixel pro Zoll gedruckt werden
sollen, wodurch sich in Verbindung mit der Anzahl der Pixel die Abbildungsgröße ergibt.
Im WEB oder in PRÄSENTATIONEN ist dieser Wert nahezu irrelevant, hier zählt eigentlich
nur die Anzahl der Pixel.
(1.920 x 1.080 ist immer 1.920 x1.080, egal ob 72 ppi oder 300 ppi).
Je mehr Pixel ein Bild enthält, desto größer wird die Datei.
4. DATEI-FORMATE – PIXEL
JPEG
JPEG oder oft nur JPG ist ein Dateiformat für Pixelbilder, das sich besonders gut für Fotos
eignet.
Es kann sowohl RGB als auch CMYK oder Graustufen enthalten, bei denen jeweils die Datei-
größe variiert.
JPEG nutzt zur Komprimierung der Bildinformationen ein verlustbehaftetes Verfahren, das
bedeutet dass die Qualität bei mehrfachem Abspeichern immer weiter sinkt und nicht
wiederhergestellt werden kann. Durch das Kompressionsverfahren entstehen sogenannte
Artefakte, die meist als unsaubere Quadrate zu erkennen sind und vor allem an den Kanten
von größeren Flächen auftreten.
Insbesondere bei der Darstellung von Schrift ist JPG sehr ungeeignet, da an den Kanten
der Buchstaben häufig graue, unsaubere Störungen auftreten. Für detaillierte Fotos ist
das Format extrem gut geeignet, da die Dateien recht klein sind und hier die Kompressions-
artefakte kaum zu erkennen sind. JPEG findet sowohl im Druck als auch im Web Verwendung.
5. DATEI-FORMATE – PIXEL
JPEG
Vorteile
- geringe Dateigröße
- hohe Bildqualität bei Fotos
- CMYK oder RGB
- kann Beschneidungspfade enthalten
Nachteile
- nicht beliebig skalierbar
- Artefeakte durch verlustbehaftete Kompression,
vor allem bei Schrift problematisch
- keine Ebenen
Einsatz
- Fotos
- Web, Druck
6. DATEI-FORMATE – PIXEL
GIF
GIF ist hauptsächlich für das Internet gedacht.
Es unterstützt lediglich 256 verschiedene Farben pro Bild, weshalb es sich für Fotos eigent-
lich nicht eignet. Die Bilder werden mit LZW, einem verlustfreien Verfahren, komprimiert.
Ein besonderer Vorteil von GIF ist, dass es Animationen unterstützt, wobei diese nicht zu
komplex sein sollten, da jedes Einzelbild die Dateigröße erhöht.
Es eignet sich vor allem für kleine Elemente wie Icons und Buttons.
Im GIF kann außerdem eine der 256 Farben als transparent definiert werden. Allerdings ist
hier zu beachten, dass es keine Halbtransparenzen unterstützt und daher an Kanten oft
Probleme mit Transparenz auftreten.
7. DATEI-FORMATE – PIXEL
GIF
Vorteile
- geringe Dateigröße
- verlustfreie Kompression
- Animationen
- Transparenz
Nachteile
- nicht beliebig skalierbar
- geringe Farbtiefe (maximal 256 Farben)
- geringe Bildqualität
- nur RGB
- keine Ebenen
- keine Halbtransparenz
Einsatz
- Web
- Animationen
- Buttons und Icons
8. DATEI-FORMATE – PIXEL
PNG
PNG ist als Nachfolger von GIF konzipiert worden und ist ebenfalls verlustfrei bei der
Komprimierung.
Im Gegensatz zu GIF kann es sehr viel mehr Farben enthalten und eignet sich daher auch für
Fotos.
PNG ist im Gegensatz zu GFI auch in der Lage, Halbtransparenzen darzustellen und ist daher
sehr flexibel einsetzbar.
Im Gegensatz zu JPEG unterstützt PNG allerdings nur RGB bzw RGBA, nicht aber Graustufen
oder CMYK und ist daher im Grunde nur für die Ansicht am Monitor geeignet, nicht aber für
den Druck!
Durch die hohe Farbtiefe, die Halbtransparenzen und die verlustfreie Komprimierung hat es
eine sehr hohe Bildqualität.
9. DATEI-FORMATE – PIXEL
PNG
Vorteile
- verlustfreie Kompression
- sehr hohe Bildqualität
- keine Probleme mit Schriftdarstellung
- Transparenz und Halbtransparenz
Nachteile
- nicht beliebig skalierbar
- relativ hohe Dateigröße (je nach Motiv)
- nur RGB
- keine Ebenen
Einsatz
- Web, PowerPoint/Keynote
- Grafiken
- Fotos
- Screenshots
10. DATEI-FORMATE – PIXEL
TIFF
TIFF-Bilder können verlustfrei komprimiert werden und haben daher eine sehr hohe
Bildqualität, allerdings sind die Dateien recht groß.
Sie können zusätzlich Alpha-Kanäle und Beschneidungspfade enthalten, die in Layout-
programmen benutzt werden können, um Bildelemente freizustellen.
TIFF-Dateien können auch Ebenen enthalten.
11. DATEI-FORMATE – PIXEL
TIFF
Vorteile
- verlustfreie Kompression (LZW)
- sehr hohe Bildqualität
- keine Probleme mit Schriftdarstellung
- Transparenz und Halbtransparenz
- RGB oder CMYK
- Ebenen
- kann Beschneidungspfade enthalten
- kann Alpha Kanäle enthalten
Nachteile
- nicht beliebig skalierbar
- sehr hohe Dateigröße
Einsatz
- Druck
- Fotos
- Grafiken
12. DATEI-FORMATE – PIXEL
PSD
PSD-Dateien ähneln grundlegend TIFF-Dateien.
Allerdings können Ihre Ebenen in Photoshop noch extra ein- und ausgeschaltet werden,
womit sich die Möglichkeit ergibt eine einzelne Bildquelle für verschiedene Zwecke zu
verwenden und damit die Anzahl der eingebundenen Dateien zu verringern, was das
Erstellen der Ausgabe-PDF beschleunigen kann.
13. DATEI-FORMATE – PIXEL
PSD
Vorteile
- verlustfreie Kompression
- sehr hohe Bildqualität
- keine Probleme mit Schriftdarstellung
- Transparenz und Halbtransparenz
- RGB oder CMYK
- Ebenen
- kann Beschneidungspfade enthalten
- kann Alpha Kanäle enthalten
- in InDesign vielseitig einsetzbar
Nachteile
- nicht beliebig skalierbar
- sehr hohe Dateigröße
Einsatz
- Druck
- Fotos und Grafiken
14. DATEI-FORMATE – PIXEL
ALLGEMEINE AUFLÖSUNG VON PIXELBILDERN FÜR PRINTPRODUKTE:
A0: 100 - 150 dpi
A1: 150 dpi
A2: 150 - 200 dpi
A3: 200 - 250 dpi
A4: 300 dpi
A5: 300 dpi
Die angegebenen Auflösungs-Angaben sind Richtwerte.
Die Auflösung der Produkte ist aber auch immer abhängig von der Produktionsart.
Daher sollte immer mit dem Lieferanten Rücksprache gehalten werden, welche
Auflösung er benötigt.
15. DATEI-FORMATE – PIXEL
IST DAS HIER DRUCKFÄHIG?
REPROREIF: Eine reprofähige Druckvorlage ist eine Dokument was unverändert und ohne
Bearbeitung gedruckt werden kann.
REPROFÄHIG: Sind Vorlagen die nach leichter Optimierung gedruckt werden können und
ein akzeptables Qualitätsergebnis vorweisen.
REPROUNFÄHIG: Sind Vorlagen, die entweder qualitativ so minderwertig sind, dass sie nicht
“repariert” werden können oder zu wenig Bildinformationen für einen Kompromiss bei der
Abbildungsgröße enthalten, also zu klein sind.
Generell ist jede Druckvorlage auch druckfähig, es hängt immer davon ab in welcher
Größe die Quelle vorliegt, um eine akzeptable Abbildungsgröße und -qualität zu
gewährleisten.
16. DATEI-FORMATE
VEKTOR
Vektorgrafiken enthalten Formen und Flächen, die mathematisch mit Kurven und
Ankerpunkten beschrieben werden. Sie enthalten im Normalfall keine Pixelelemente,
weshalb sie beliebig skalierbar sind und dabei keine Verluste auftreten.
Vektorgrafiken eignen sich durch ihre flächige und sehr viel einfachere Darstellung gut für
Logos, Grafiken und Illustrationen und bestehen meist nur aus Text, einfarbigen Flächen oder
Verläufen und Linienstrukturen.
Durch die mathematische Beschreibung der grafischen Inhalte sind die Dateien sehr klein.
17. DATEI-FORMATE – VEKTOR
EPS
EPS (Encapsulated PostScript) sind eigentlich Pixelbilder, die zusätzlich PostScript – eine
besondere Seitenbeschreibungssprache, die Drucker verstehen – enthalten können, mit
der Schrift und Vektorformen als einzelne, eigenständige Elemente integriert werden
können.
Heutzutage wird mit EPS MEIST nur die reine Vektorgrafik ohne Pixelinhalte bezeichnet.
Halbtransparenzen sind mit EPS-Grafiken nicht möglich: Entweder voll deckend oder
komplett transparent.
19. DATEI-FORMATE – VEKTOR
AI
AI (Adobe Illustrator) kann im Gegensatz zu EPS auch Halbtransparenzen abbilden, also
teilweise Deckende Flächen oder Spiegelungen, Schatten etc.
21. DATEI-FORMATE – VEKTOR
SVG
SVG (Scalable Vector Graphic) kann zusätzlich zu AI auch noch animiert werden.
Es kann von modernen Browsern direkt dargestellt werden und eignet sich wegen der
Auflösungsunabhängigkeit vor allem für Logos und Icons im Browser, da diese Elemente
auch auf HiDPI-Devices immer gestochen scharf dargestellt werden können.
22. DATEI-FORMATE – VEKTOR
SVG
Vorteile
- Transparenz und Halbtransparenz
- beliebig skalierbar
- geringe Dateigröße
- Animationen
Nachteile
- keine
Einsatz
- Logos
- Grafiken
- Illustrationen
- Animationen
- Web
23. DATEI-FORMATE
HANDOUT
FARBRÄUME: CMYK, RGB, Graustufen
PIXEL-DATEIEN: JPG, GIF, PNG, TIFF, PSD
ALLGEMEINE AUFLÖSUNG VON PIXELBILDERN FÜR PRINTPRODUKTE:
A0: 100 - 150 dpi
A1: 150 dpi
A2: 150 - 200 dpi
A3: 200 - 250 dpi
A4: 300 dpi
A5: 300 dpi
Die angegebenen Auflösungs-Angaben sind Richtwerte.
Die Auflösung der Produkte ist aber auch immer abhängig von der
Produktionsart. Daher sollte immer mit dem Lieferanten Rücksprache
gehalten werden, welche Auflösung er benötigt.
VEKTOR-DATEIEN: EPS, AI, SVG