4. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Vorstellung der Vortragenden
3
M.Sc. Frederik Methe
• IFB Institut für Bahntechnik GmbH
– Arbeitsgruppenkoordinator
AG Rad-Schiene-System und AG Schienenfahrzeug
– Projektleiter Fachbereich Systemtechnik Fahrzeug/Fahrweg
– Projektingenieur Fachbereich Systemtechnik Fahrzeug/Fahrweg
• Firma Block Materialprüfungsgesellschaft mbH
• Studium Schienenfahrzeugtechnik TU Berlin
IFB Institut für Bahntechnik GmbH
• Gründung 1984
• Standorte in Berlin (Hauptsitz) und Dresden seit 1990
• Unabhängige, anwendungsnahe Ingenieurdienstleistungen
• Über 40 Ingenieure verschiedener Disziplinen
• Kooperation mit TU Berlin und TU Dresden
• Beteiligung an IFB Rail Engineering Warschau
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
5. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Vorstellung der Vortragenden
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
4
M.Sc. Mirko Leiste
• Seit 2015 am FG Schienenfahrzeuge
• Forschungsbereich:
Brems- und Laufwerkstechnik,
Automatisierung im Schienengüterverkehr
• Studium Schienenfahrzeugtechnik an der TU Berlin
Fachgebiet Schienenfahrzeuge, Technische Universität Berlin
• Seit 1997 unter der Leitung von Herrn Prof. Dr.-Ing Markus Hecht
• Team
12 wissenschaftliche Mitarbeiter, 2 Gastwissenschaftler,
2 Werkstattmitarbeiter, 5 studentische Mitarbeiter
• Forschungsfelder
Akustik (Fahrweg / Fahrzeug), Fahrzeugdynamik,
Energieeffizienz, Telematik, Automatische Mittelpufferkupplung
6. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Einleitung
Projektdaten
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• ZIM Projekt Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand
– FuE-Kooperationsprojekt Unternehmen + Forschungseinrichtung
– Förderung für kleine und mittlere Unternehmen
– Ziel: Entwicklung innovativer Produkte
• Aufbau von Kompetenzen und Wissen
• Projektträger VDI/VDE Innovation + Technik GmbH
• Projektlauzeit März 2015 – August 2017
• 3 Unternehmen
– Bischoff
– FWM
– IFB
• 3 Forschungseinrichtungen
– TU Berlin (Technische Projektleitung)
– FIR
– ICM
8. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Für das EVIAK Drehgestell wurden die Anforderungen innerhalb
eines Lastenheft definiert
Auszug Lastenheft:
• Primärer Einsatz in Europa
• Berücksichtigung geltender Regelwerke und Normen u.a. TSI WAG und UIC
• Radsatzlast 22,5 t (Machbarkeit von 25 t ist zu prüfen)
• Fahrstabil bis 120 km/h
• Zielmasse 4.000 kg
• Spurweite 1.435 mm
• Radsatzabstand 1.800 mm
• Kosteneffizient (Einsatz von Standardkomponenten)
• Modulare und anwenderorientierte Konfigurierbarkeit
• Radiale Einstellbarkeit der Radsätze
• Modernes Bremssystem
• Modulare Integration von Telematikkomponenten
Einleitung
Lastenheft
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
7
9. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Ansätze zur Erfüllung der Lastenheftanforderungen
• Konzeptioneller Leichtbau durch Innenlagerung
• Lärmreduzierung
– Wellenscheibenbremsen
• Kein aufrauen der Fahrflächen durch Bremsbeläge
• Hydraulische lastabhängige Primärdämpfung
– Planbare Instandhaltung, hohe Zuverlässigkeit
– Geringere Erschütterungen im Wagenkasten im Vergleich zum Y25 Drehgestell
• Federn
– Entkopplung Radsatz vom Drehgestellrahmen (elastische Zwischenlagen)
• Radial einstellbare Radsätze durch hydraulische Achslenkerlager
– Optional mit Standardachslenkerlager
• Zustandsabhängige Instandhaltung
– Zustandsdiagnose der Radsatzlager
– Flachstellendetektion
– Laufwerksfehlererkennung
Einleitung
Erste Lösungsansätze
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
8
11. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
EVIAK Drehgestell im UIC – Hüllraum
– Masse 4.440 kg inklusive Wellenscheibenbremsen
Einleitung
Gesamtansicht
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
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Breite EVIAK
Breite Y25
12. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Entwicklungen und Lösungen für
das EVIAK Drehgestell
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
11
13. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
12
Technische Umsetzung
Drehgestellrahmen
Anforderungen an einem Drehgestellrahmen
• LanglebigkeitDauerfestigkeit nach DIN EN 13749
• Geringe Masse
• Einfache funktions-und fertigungsorientierte Rahmenkonstruktion
• Einhaltung des Fahrzeugbegrenzungsprofils DIN EN 15273-2 sowie des
Drehgestell-Hüllraumes nach UIC 510-1
– Berücksichtigung von Schnittstellen zum
• Radsatz
– Achslager (-Gehäuse)
– Primärfederung, -dämpfung
– Radsatzkopplungradiale Einstellbarkeit
• Bremssystem
– Klotzbremse, (Wellen-,Rad-) Scheibenbremse
• Wagenkasten
– Drehpfanne, Gleitstücke
– Anbauten (Luken etc.)
14. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Technische Umsetzung
Drehgestellrahmen
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
13
3 Konzepte aus der Entwurfsphase
H- und S-Rahmen
• Klassische 3-Teilige verschweißte
Rahmenkonstruktion
• 2 Langträger bestehend aus einem
durchgehendem Kastenprofil
oberhalb der Achslager
• Querträger als Blechbiegeteil mit
eingeschweißten Untergurt
• S-Rahmen mit Verstärkung in
Richtung Schienenoberkante
Y-Rahmen
• Drehpfanne als zentrales Rohrstück
• Langträger mit direkten Weg zu den
Achslagern
• Querträger nur für die Aufnahme
der Gleitstücke
15. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Technische Umsetzung
Drehgestellrahmen
Bauraumkonflikte bei Innenlagerung im UIC – Hüllraum
• Herausforderung
– UIC Hüllraum berücksichtigt
unter anderem Schüttluken
– wenig Platz zwischen den
Radscheiben Horizontal und
insbesondere Vertikal
Längsträger müssen zu den Enden
abflachen und die Federung in den
Rahmen integriert werden
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
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16. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Technische Umsetzung
Drehgestellrahmen
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
15
Festigkeitsanalyse gemäß DIN EN 13749
Beispiel
Spannungsverteilung im
Rahmen für den Lastfall:
Außergewöhnliche Lasten –
Vertikalkräfte Fall 1:
• Lastfaktor 2
• Kraft wirkt nur auf den
Drehzapfen
Frühes Entwicklungsstadium
Ergebnis
17. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
16
Technische Umsetzung
Radsatzführung
Anforderungen an die Radsatzführung -anbindung
• verschleißfreie Führung
• stabile Parallelführung der Radsätze zur Vermeidung von unnötigen
Radverschleiß auf der Geraden
• Gewährleistung der Bogengängigkeit
• Kompatibilität mit radialen Einstellungsmechanismen
• einfache Radsatzmontage, -demontage
• Berücksichtigung von Schnittstellen zum
– Radsatzlager
– Primärfederung,
– Primärdämpfung
18. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Technische Umsetzung
Radsatzanbindung
Möglichkeiten der Radsatzführung
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
17
Bsp.: Radsatzführung beim LN25 Drehgestell
von Axiom Rail
Bsp.: Radsatzführung beim Y25 dem
europäischen Standardgüterwagendrehgestell
Quelle:[1]
20. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Hydraulisches Achslenkerlager
• Leichte sowie kompakte Lösung des Zielkonfliktes zwischen
Bogengängigkeit und Fahrstabilität
• Eigenschaften:
- frequenzabhängiges und damit geschwindigkeitsabhängige Steifigkeit in
Fahrzeuglängsrichtung
- Bei geringen Geschwindigkeiten „Weich“
- Bei hohen Geschwindigkeiten „steif“
- Keine Aktive Steuerung nötig
Technische Umsetzung
Radsatzanbindung
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
19
Quelle:[3]
Quelle:[4]
22. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Radsatzwelle
• Auslegung nach Britischen Norm BS 8535:2011, da
keine Auslegungsvorschrift analog zur EN 13103 für innengelagerte
Radsätze existiert
• Bauraumkonflikte zwischen den Radscheiben
• Vermeidung von Speziallösungen für eviak
• Grundsätzlich günstigere Belastung spiegelt sich nicht wieder,
da Norm konservativ ist
teilweise größere Durchmesser im Vergleich zur
Außenlagerung benötigt
Technische Umsetzung
Radsatzwelle
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
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23. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Technische Umsetzung
Federungs- und Dämpfungskonzept
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
22
Modulares
Primärfederungskonzept
Achslenkerlager
(ALL)
Konventionell Hydraulisch
Vertikalfeder
Schraubenfedern Elastomerfedern
Überblick der Federungskonzepte
24. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Technische Umsetzung
Federungs- und Dämpfungskonzept
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
23
Variantenuntersuchung von Federungskonzepten
• Schraubenfederpakete (doppelt, einfach)
25. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Technische Umsetzung
Federungs- und Dämpfungskonzept
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
24
Variantenuntersuchung von Federungskonzepten
• Schraubenfederpakete (doppelt, einfach)
• Evolutfeder
• Bügelfeder
27. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Anforderungen an das Bremssystem
• S-Verkehr bis 100 km/h, 22,5t Radsatzlast, 65 Bremshundertstel
• SS-Verkehr bis 120 km/h, 20t Radsatzlast, 90 Bremshundertstel
• Berechnung nach DIN EN 14531-06, DIN 15179-03, UIC 543
• Güterwagen für SS-Verkehr müssen eine automatische Lastabbremsung nach
UIC-Merkblatt Nr. 541-04 haben
Technische Umsetzung
Bremse
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
26
Quelle: [5] [6]
32. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Forderungen
• Stabilität bei der Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h im Leerzustand
gemäß EN 14363
• Entgleisungssicherheit in engen Bögen sowie im Verwindungsbogen
gemäß EN 14363
• Verschleißarm im Vergleich zum Y25
• Gleiches Wankverhalten relativ zum Gleis, wie das Y25 Drehgestell,
(Bedingung für die universelle Einsetzbarkeit)
• Geringe Erschütterungen im Wagenkasten
Vorgehen
• Parametervariation, d.h. umfassende Simulationen mit verschiedenen
Steifigkeitskombinationen des Achslenkerlagersteifigkeiten
1. Pflicht: Stabilität + Entgleisungssicherheit
2. Steifigkeitskombination mit Verschleißoptimum finden
• Realisierbar? Bereits existierendes Achslenkerlager vorhanden?
Technische Umsetzung
Simulation Fahrverhalten
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
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33. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Fahrstabilität
• Auslegungskriterium
v_max+10%+5 km/h Messtoleranz
Höchstgeschwindigkeit gemäß Anforderungsprofil: 120 km/h
bei mindestens 137 km/h muss das Drehgestell noch stabil im Gleis fahren
Technische Umsetzung
Simulation Fahrverhalten
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
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Stabilität*:
Eviak ohne Hall
160 km/h
Eviak mit HALL:
153 km/h
*Unterschied nicht
aufgrund des
HALL‘s , sondern
aufgrund der
unterschiedlichen
Steifigkeiten
bei vmax
34. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Verschleißverhalten
• Herausforderung
• Mehrwert des EVIAK DG aufzeigen
• Effekt der radialen Einstellbarkeit bewerten
• Auslegungskriterium
• Möglichst weiche Primärfederung in longitudinaler und lateraler Richtung, zur
Erreichung einer optimalen Bogengängigkeit
• Fahrt durch vier Bögen mit 250 m ,400 m, 600 m und 750 m Radius mit jeweils
0,4 m/s^2 unausgeglichener Querbeschleunigung
• Auswertung der Reibarbeit über 200 m im quasistatischen Bogen
• Ziel
• besser als das Y25 auch ohne hydraulisches Achslenkerlager
• Signifikante Reduktion mit hydraulisches Achslenkerlager
Technische Umsetzung
Simulation Verschleißverhalten
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
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35. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Verschleißverhalten
• Spez. Reibarbeit eines 4-achsigen Güterwagens im quasistatischen Bogen:
– eviak sowohl mit als auch ohne HALL deutlich besseres Bogenverhalten
als das Y25 und das BA652 Drehgstell
Technische Umsetzung
Simulation Verschleißverhalten
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
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36. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Telematikkonzept
Technische Umsetzung
Telematik
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
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Telematikeinheiten zur Drehgestellüberwachung Abmessungen der
gewählten Telematikeinheit,
adaptiert aus dem
Personenverkehr
37. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Technische Umsetzung
Telematik
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
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Adaptation des von Perpetuum Ltd. (UK)
vertriebenen Systems zur Lagerüberwachung in
Personenzügen
• Ausrüstung jedes Radsatzlagers des Drehgestells mit
einem energieautarken Wireless Sensor Node (WSN)
• Beschleunigungsüberwachung der Lager und
Langzeitprognose
• Kommunikation zu zentralem Data Concentrator (DC),
der auch als Gateway zur Übertragung der
Informationen dient
EVIAK
• Verkleinerung der Sensorknoten zur Anpassung auf
Güterverkehrs-anwendungen Bauraum am
Lagergehäuse/Achslenker ist vorhanden
• Kombinierter DC und WSN an einem Achslager
• Erfassung von Achslagerbeschleunigungen ermöglicht
vielseitige Fehlerdetektion WSN von Perpetuum [10]
38. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Lebenszykluskosten
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
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Berücksichtigung der Lebenszykluskosten von Projektbeginn
• EVIAK Drehgestell versus Y25 Drehgestell
• Beschaffungskosten EVIAK liegen über den eines Y25 Drehgestells
• Berücksichtigung des gesamten Lebenszyklus von 20 Jahren
Vorteil EVIAK
• Reduzierte Betriebskosten durch geringere Trassenpreise
• Lärmemission
• Energiekosten
39. M.Sc. Frederik Methe, M.Sc. Mirko Leiste
Lebenszykluskosten
13.09.2018 EVIAK Drehgestell
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Beispielhafte Berechnung der Lebenszykluskosten für die Schweiz
• Trassenpreise Schweiz
• Strompreis: 0,1712€/ kWh
• Durchschnittliches Wagenmasse: 80t
• Durchschnittliche Jahreslaufleistung: 100.000km
• Durchschnittliche Zuglänge: 40 Wagen